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Faust - Frauengestalten im Faust 1 und 2, seminararbeit

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Page 1: Faust - Frauengestalten im Faust 1 und 2, seminararbeit

Inhaltverzeichnis

1. Einleitung ....................................................................................................................... 2

2. Faust Charakterisierung ………………………………………………………………. 3

3. Faust der Tragödie erster Teil ........................................................................................ 4

3.1 Margarete (Gretchen) Charakterisierung ………………..………………………... 4

3.2 Die Beziehung zwischen Faust und Gretchen ………………………….....……… 4

3.3. Warum ist die Liebe zwischen Faust und Gretchen gescheitert? ………….…….. 6

4. Faust zweiter Teil ........................................................................................................... 6

4.1 Helena (Mytologie) .................................................................................................. 7

4.2 Die historische Kontur der Helena-Gestalt …………………...………...………... 7

4.3 Die Gesamtkonzeption des dritten Aktes ………...…………..………........……… 7

4.4 Die Verbindung Fausts und Helenas ………..…………………………………….. 8

5. Schluss ……………………………………………………………….........……..….. 10

6. Literaturverzeichnis ..................................................................................................... 11

Page 2: Faust - Frauengestalten im Faust 1 und 2, seminararbeit

1. Einleitung

Das Thema meiner Seminararbeit ist ''Frauengestalten im Faust I und Faust II'' und die Analyse der Beziehung zwischen Faust und Gretchen und zwischen Faust und Helene. Ich werde versuchen, Faust als Individuum, als einen Einzelnen darzustellen, aber auch, wie er mit Gretchen und Helena umgeht.

Meine Seminararbeit besteht aus zwei Teilen:

Im ersten Teil wird beschrieben, wie sich Faust Gretchen nähert und warum es zu dieser Begegnung kommt. Hier wird sowohl die Beziehung zwischen Faust und Gretchen als auch ihre Charaktere beschrieben.

Im zweiten Teil wird die Beziehung zwischen Faust und Helena beschrieben und auch historische Konturen der Helena-Gestalt.

Um die Seminararbeit zu schreiben, habe ich folgende Literatur verwendet: J.W. von Goethe: Faust der Tragödie erster und zweiter Teil; Jochen Schmidt: Goethes Faust, erster und zweiter Teil, Grundlagen – Werk – Wirkung.

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2. Faust Charakterisierung

Faust möchte die Zusammenhänge der Welt begreifen und er strebt schon sein ganzes Leben lang nach der Erkenntnis des Weltgeheimnisses. Fausts Streben richtet sich gegen die Begrenztheit des Geistes und nur das Herz, die Sehle, Sinne und Gefühle gelten als wahre Erkenntnisquellen.

(Nachtszene = Beginn der Gelehrtentragödie)

“FAUST: Habe nun, ach! Philosophie,Juristerei und Medizin,

Und leider auch Theologie!Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.

Da steh ich nun, ich armer Tor!Und bin so klug als wie zuvor;

Heiße Magister, heiße Doktor gar,Und ziehe schon an die zehen Jahr, Herauf, herab und quer und krumm,Meine Schüler an der Nase herum –

Und sehe, dass wir nichts wissen können!Das will mir schier da Herz verbrennen.

Zwar bin ich gescheiter als alle die Laffen,Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;

Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –

Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,Bilde mir nicht ein was Rechts zu wissen,Bilde mir nicht ein ich könnte was lehren

Die Menschen zu bessern und zu bekehren…”1

Faust hinterlässt den Eindruck eines Egozentrikers. Er wirkt arrogant, da er viel weiß und dies auch gerne zeigt. Er will alles haben, alles wissen und geht dabei gewissenlos, maßlos und siegessicher vor und ist überzeugt davon, dass sein hohes Streben ihn immer weitertreiben und er nie Befriedigung finden wird. Faust weiß nicht zu schätzen was er hat, er ist stets unzufrieden mit seiner Situation. Er ist kein einheitlicher Charakter, sondern vereint vielmehr eine Vielzahl extremer Eigenschaften.

“… auch hab ich weder Gut noch Geld,Noch Her und Herrlichkeit der Welt;Es möchte kein Hund so länger leben!

Drum hab ich mich der Magie ergeben,Ob mir, durch Geistes Kraft und Mund,Nicht manch Geheimnis würde kund;

Dass ich nicht mehr, mit saurem Schweiß,Zu sagen brauche was ich nicht weiß;

Dass ich erkenne was die WeltIm Innersten zusammenhält,

Schau alle Wirkenskraft und Samen,

1 Goethe, Faust Der Tragödie Erster Teil, Stuttgart, Reclam Verlag 2007, V. 355 – 3733

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Und tu nicht mehr in Worten kramen…..”2

3. Faust der Tragödie erster Teil3.1 Margarete (Gretchen) Charakterisierung

Gretchen ist ein anständiges, gutgezogenes, naives, liebes, religiöses und gottesfürchtiges Mädchen und entspricht so dem Ideal des kleinbürgerlichen Fräulein.

“FAUST: Mein schönes Fräulein, darf ich wagen,Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?

MARGARETE: Bin weder Fräulein, weder schön,Kann ungeleitet nach Hause gehn.

(sie macht sich los und ab.)FAUST: Beim Himmel, dieses Kind ist schön!

So etwas hab ich nie gesehen.Sie ist so sitt– und tugendreich,

Und etwas schnippisch doch zugleich.Der Lippe Rot, der Wange Licht,

Die Tage der Welt verges ich’s nicht!Wie sie die Augen niederschlägt,

Hat tief sich in mein Herz geprägt;Wie sie kurz angebunden war,

Das ist nun zum Entzücken gar!”3

Nachdem sie Faust traf und sich in ihn verliebte, wird bis zum Ende sichtbar, dass sich Gretchen in eine Frau wandelt. Gretchen hat einen Bruder namens Valentin, der Soldat ist, und sie lebt mit ihrer Mutter in einem Haus zusammen, in dem sie die Hausarbeiten erledigt.

“MARGARETE: Ich gäb was drum, wenn ich nur wüsstWer heute der Herr gewesen ist!Er sah gewiss recht wacker aus,Und ist aus einem edlen Haus;

Dass konnt ich ihm an der Stirne lessen – Er wär auch sonst nicht so keck gewesen.”4

Margarethe hat in der Tragödie zwei Regienamen. Margarethe (von Margeritte lat.: Perle), und Gretchen, was bis Anfang des 18. Jahrhundert soviel wie ,,leichtes Mädchen" bedeutet. Dadurch will Goethe die spirituelle Seite der Figur sowie ihre verführerische Seite andeuten.

3.2 Die Beziehung zwischen Faust und Gretchen

Nachdem Faust von Mephisto verjüngt und verzaubert wird, sieht er Gretchen bei ihrer ersten Begegnung nur als Lustobjekt und nicht als Menschen. Doch in ihrer Stube erkennt Faust Gretchens Reinheit, Stille und Ordnung und er empfindet Scham über seine anfängliche pure Leidenschaft, durch die er sich nicht wiedererkennt.

“MARAGRETE: Ich fühl es wohl, dass mich der Herr nur schont,Herab sich lässt, mich zu beschämen.

Ein Reisender ist so gewohntAus Gütigkeit fürlieb zu nehmen;

2 Ebd. V. 374 – 3853 Ebd. V. 2605 - 26184 Ebd. V. 2678 - 2683

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Ich weiß zu gut, dass solch erfahrenen MannMein arm Gespräch nicht unterhalten kann.

FAUST: Ein Blick von dir, ein Wort mehr unterhält,Als alle Weisheit dieser Welt. (Er küsst ihre Hand.)

MARGARETE: Inkommodiert Euch nicht! Wie könnt Ihr sie nur küssen?Sie ist so garstig, ist so rauh!

Was hab ich nicht schon alles schaffen müssen!Die Mutter ist gar zu genau. (Gehn vorüber.)”5

Gretchen und Faust kommen sich langsam näher. Sie beschreibt ihre Gefühle bei der ersten Begegnung, er spricht von der Möglichkeit, sich ganz und gar hinzugeben.

“(sie pflückt eine Sternblume und zupft die Blätter ab, eins nach dem anderen.)FAUST: Was soll das? Einen Strauß?

MARGARETE: Nein, es soll nur ein Spiel.FAUST: Wie?

MARAGRETE: Geht! Ihr lacht mich aus.(sie rupft und murmelt.)

FAUST: Was murmelst du?MARGARETE (halblaut): Er liebt mich – liebt mich nicht.

FAUST: Du holdes Himmels-Angesicht!MARGARETE (fährt fort): Liebt mich – Nicht – Liebt mich – Nicht –

(das letzte Blatt ausrupfend, mit holder Freude.)Er liebt mich!

FAUST: Ja, mein Kind! Lass dieses BlumenwortDie Götter-Ausspruch sein. Er liebt dich!Verstehst du, was das heißt? Er liebt dich!

(er fasst ihre beide Hände.)MARGARETE: Mich überläuft’s!”6

Faust und Gretchen küssen sich, ein Glücksmoment, den Mephisto stört, indem er Faust zum Aufbruch drängt.

“MARGARETE: Er kommt!(Faust kommt.)

FAUST: ach Schelm, so neckst du mich!Treff ich dich! (Er küsst sie.)

MARGARETE (ihn fassend und den Kuss zurückgebend.): Bester Mann! Von Herzen lieb ich dich!”7

Die Beziehung zwischen Faust und Gretchen kann kaum als „richtige“ bezeichnet werden. Denn im Grunde genommen war es keine echte Liebe, die Faust und Gretchen verband. Es war der Zauber von Mephisto. Zweitens musste sich Faust entscheiden,ob Gretchen oder die Wette. Und zu letztenbild,wurde die Beziehung durch die vielen negativen Geschehnisse beeinflusst. Wie zum Beispiel der Tod des Bruders Valentin, der Entzug der Tochter Gretchens und der Tod ihrer Mutter. Das hätte nicht gut gehen können.

Die Beziehung von Margarethe und Faust endet erschütternd und denkbar tragisch. Er sieht ihre Konflikte nicht, die aus ihrem Glauben und ihrem Stand entdecken. Sie erkennt nicht, dass er ein gänzlich lebensunerfahrener haltloser Mensch ist.

5 Ebd. V.3073 – 30846 Ebd. V.3178 – 31877 Ebd. V.3200 – 3207

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Faust hätte Margarethe aufklären müssen, denn mit Ehrlichkeit und ihrer hingebungsvollen Liebe hätten sie es vielleicht geschafft eine fruchtbare Beziehung entstehen zu lassen. Die Liebe Margarethes allein reichte dazu nicht aus.

3.3 Warum ist die Liebe zwischen Faust und Gretchen gescheitert?

An der Charakterisierung der beiden Figuren, Faust und Gretchen, kann man erkennen, dass diese beiden Personen nicht zusammen passen! Faust ist zwar sehr intelligent und wissensdurstig, zugleich aber auch sehr unzufrieden mit seinem Leben. Gretchen dagegen ist ein junges naives und religiöses Mädchen, das an das Gute im Menschen glaubt. Man sagt immer Gegensätze ziehen sich an, was auch anfangs bei den beiden so war, doch nach und nach wurde dem Leser immer mehr bewusst, dass diese Beziehung früher oder später scheitern musste.

Ein zweiter Grund für das Scheitern der Beziehung ist die unterschiedliche Auffassung der Religion. Gretchen ist ein sehr religiöses und gottesfürchtiges Mädchen. Faust dagegen glaubt an den Gott in der Natur, doch dies ist sehr unpassend, da er mit dem Teufel unterwegs ist. Gretchen hat Mephisto als den Teufel erkannt und kann Faust so nicht in seinem Glauben an den Naturgott unterstützen. Gretchen erkennt, dass Mephisto ein Teil von Faust ist.

Ein weiterer Grund ist der Bildungs- und Standesunterschied der Beiden. Gretchen möchte natürlich gerne in die höhere Gesellschaft aufsteigen, obwohl sie nicht gebildet ist. Faust dagegen hat an allen Fakultäten seiner Zeit studiert, kann aber trotzdem nicht genug bekommen.

4. Faust der Tragödie zweiter Teil

Der zweite Teil des Goethes Faust unterscheidet sich von dem ersten Teil. In zweiten Teil geht Faust aus der Sphäre seiner eigenen Probleme hinaus. Seine Wünsche betreffen nicht mehr seine Jugend oder Liebe. Wir sehen ihn auch in der Sphäre des öffentlichen Lebens: Finanzen, Politik, Technik.

Faust verlangt von Mephistopheles die schönste Frau aller Zeiten – Helena. Es ist aber eine schwierige Aufgabe, weil Helena seit langem in der Unterwelt lebt. Er verliebt sich in sie und sie bekommen ein Kind.

Aber nach einiger Zeit verschwindet Helena und Faust ist wieder allein.

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4.1 Helena (Mythologie)

Helena, die als femme fatal galt, wurde bereits in vorgriechischer Zeit als örtliche Vegetationsgöttin in Sparta vererhrt. In der griechischen Mytologie war Helena von Troja, die aus einem Ei geborene Tochter des Zeus und der Leda.8

4.2 Die historische Kontur der Helena-Gestalt

“Die Helena-Figur selbst und die auf sie fixierte Konzeption des klassischen-schönen ist historisch vielfältig geschichtet – keineswegs bloß aus den Elementen der Sage konstruiert, wie sie am umfassenden in der Helena-Tragödie des Euripides überliefert ist.

In der griechischen Plastik vereinen sich Menschliches und Göttliches. Das Menschliche ist die sinnlich erfahrbare schöne Natur, das Göttliche jene idealische Dimension. Beides hat Goethe in seiner Helena-Figur dichterisch gestaltet.”9

4.3 Die Gesamtkonzeption des dritten Aktes

“Einem Brief Schillers vom 1800 zufolge sollte der Helena-Akt zu dieser Zeit nach Goethes eigener Gesamtkonzeption ein ‚Gipfel’des gesamten Werks werden. Schon das Faustbuch von 1587 berichtet von Fausts Verbindung mit Helena.”10

Das Geschehen der ersten beiden Akte führt zu Fausts Begegnung mit Helena im dritten Akt hin. Im ersten Akt folgt Faust dem Wunsch nach einer Repräsentation des Schönen am Kaiserhof des ausgehenden Mittelalters, indem er als Zauberkünstler Helena beschwört.

“Im dritten Akt vereinigt sich Faust mit Helena in Liebe. Demnach sind die Erscheinung Helenas, der so lange Ersehnten und Gesuchten, und Fausts Vereinigung mit ihr der “Gipfel”, zu dem alles vorausgehende Geschehen emporführt.”11

Helena berichet ihr bisheriges Schicksal und stellt ihre gegenwärtige Situation dar.

“HELENA: Genug! mit meinem Gatten bin ich herrgeschifftUnd nun von ihm zu seiner Stadt vorausgesandt;Doch welchen Sinn er hegen mag, errat ich nicht.Komm ich als Gattin? Komm ich eine Königin?

Komm ich ein Opfer für das Fürsten bittern SchmerzUnd für den Griechen langerduldetes Mißgeschick?

Erobert bin ich; ob gefangen, weiß ich nicht!Denn Ruf und Schicksal bestimmten fürwahr die Unsterblichen

Zweideutig mir, der Schöngestalt bedenklicheBegleiter, die an dieser Schwelle mir sogar

Mit düster drohender Gegenwart zur Seite stehn…”12

8 Scherer, Mythos Helena, Stuttgar, Reclam Verlag, 20089 Schmidt, Goethes Faust. Erster und Zweiter Teil. Grundlagen-Werk-Wirkung, München: Beck 1999 S. 24110 Ebd. S. 23411 Ebd. S. 23512 Goethe, Faust Der Tragödie Zweiter Teil, Anaconda Verlag 2005 V. 8488 – 8498

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4.4 Die Verbindung Fausts und HelenasVerbindung der antischen Kultur mit der modernen Kultur

“Eine speziellere Kontur gewinnt Fausts Begegnung mit Helena in der eigentlichen Kernpartie der Szene “Innerer Burghof”, in der sie an seiner Seite Platz nimmt, um sich mit ihm der Harmonie einer vollendeten Gegenwart zu erfreuen: “… und wärs ein Augenblick” bis hin zu Fausts großer Feier arkadischen Glücks.

“FAUST:…. So ist es mir, so ist es dir gelungen;Vergangenheit sei hinter uns getan!

O fühle dich vom höchsten Gott entsprungen!Der ersten Welt gehörst du einzig an.

Nicht feste Burg soll dich umschreiben!Noch zirkt in ewiger Jugendkraft,Für uns zu wonnevollem Bleiben,

Arkadien in Spartas Nachbarschaft.Gelockt, auf selgem Grund zu wohnen,

Du flüchtetest ins heitere Geschick!Zur Laube wandeln sich die Thronen:

Arkadisch frei sei unser Glück!”13

Gespräch zwischen Helena und Phorkyas, in dem sie ihn fragt, wer ist der Mann, der sie kennen gelernt hat.

“HELENA: Ist Einer Herr? Sinds Räuber viel, verbündete?PHORKYAS: Nicht Räuber sind es, Einer aber ist der Herr.Ich schelt ihn nicht, und wenn er schon mich heimgesucht.

Wohl konnt er alles nehmen; doch begnügt er sichMit wenigen Freigeschenken, nannt ers nicht Tribut.

HELENA: Wie sieht er aus?PHORKYAS: Nicht übel! Mir gefällt er schon.

Es ist ein munterer, kecker, wohlgebildeter,Wie unter Griechen wenig, ein verständiger Mann.

Man schilt das Volk Barbaren; doch ich dächte nicht,Dass grausam einer ware, wie vor Ilios

Gar mancher Held sich menschenfresserisch erwies.Und seine Burg! Die solltet ihr mit Augen sehn!...”14

In der neugefundenen Reimharmonie ihrer Wechselrede sagen Faust und Helena:

“FAUST: Nun schaut der Geist nicht vorvärts, nicht zurück;Die Gegenwart allein –

HELENA: Ist unser Glück.FAUST: Schatz ist sie, Hochgewinn, Besitz und Pfand;

Bestätigung, wer gibt sie?HELENA: Meine Hand!”15

13 Goethe, Faust Der Tragödie Zweiter Teil, Anaconda Verlag 2005, (V. 9562 – 9573)14 Ebd. V. 8983 – 899615 Ebd. V. 9381 – 9386

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Aus dieser Verbindung wird ein merkwürdiges Kind geboren - es kann sofort

laufen, tanzen, singen. Es heißt Euphorion, es ist ein lebhaftes Kind, es will sofort auf den Berg hinaufklettern. Helena warnt ihn, doch er klettert hinauf, stürzt und kommt ums Leben.

Da sich Helena und Faust sehr geliebt haben, sie hatten kein Gefühl um Zeit. Helena sagt: “... Nur zu gern: Da bin ich! Da!”16 und Faust repliziert: “Dasein ist Pflicht, und wars ein Augenblick.”17

16 Ebd. V. 941217 Ebd. V. 9418

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5. Schluss

Faust ist ein komplizierter Mensch, den wir manchmal nicht verstehen können. Goethe zeigt uns hier viele Menschenverhältnisse. Faust hat nie gelernt, was die Liebe ist. Er weiß nicht, was es heißt zu lieben und ist daher er unglücklich.

Als er eines Tages Gretchen trifft, wird sie sein Ziel. Er denkt ständig an sie, er will mit ihr zusammen sein. Er macht alles was nötig ist, um sein Ziel zu erreichen.

Als sein Wünsch erfüllt ist und Gretchen ihm gehört, ist er wieder unglücklich. Gretchen ist das Opfer, aber trotzdem ist sie glücklich. Diese Beziehung von Faust und Gretchen hat ein tragisches Ende.

Der zweite Teil des Goethes Faust unterscheidet sich von dem ersten Teil. In zweiten Teil geht Faust aus der Sphäre seiner eigenen Probleme hinaus. Seine Wünsche betreffen nicht mehr seine Jugend oder Liebe. Wir sehen ihn auch in der Sphäre des öffentlichen Lebens; in der Welt Finanzen, Politik, Technik.

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6. Literaturverzeichnis

Primärliteratur:

1. Johann Wolfgang von Goethe, Faust der Tragödie erster Teil, Stuttgart, Reclam Verlag, 2007

2. Johann Wolfgang von Goethe, Faust der Tragödie zweiter Teil, Köln, Anaconda Verlag GmbH, 2005

Sekundärliteratur:

1. Jochen Schmidt, Goethes Faust. Erster und Zweiter Teil. Grundlagen–Werk–Wirkung, München, Beck Verlag, 1999

2. Burkhard Scherer, Mythos Helena, Stuttgart, Reclam Verlag, 20083. Mala enciklopedija Prosveta: opšta enciklopedija, drugo izdanje, Beograd, Prosveta,

19684. www.wikipedia.de

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Anmerkungen

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