16
News 2|2014 Adaptives Lernen Wie adaptive Lernsysteme das selbstgesteuerte Lernen revolutionieren 8 Digital Connected Society Neues Kompetenzprofil im Bachelor Wirtschaftsinformatik 3 Neue Arbeitswelten Neues Forschungsfeld zu Leben und Arbeiten in Zukunft 12

FFHS News 2/2014

Embed Size (px)

DESCRIPTION

news ist der Newsletter der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) und bietet aktuelle Informationen zu allen wichtigen Entwicklungen rund um die FFHS. In dieser Ausgabe u.a. mit den Themen: -Neues Kompetenzprofil Digital Connected Society -Adaptives Lernen an der FFHS -Neue Arbeitswelten als Forschungsfeld

Citation preview

Page 1: FFHS News 2/2014

News 2|2014

Adaptives Lernen

Wie adaptive Lernsysteme das selbstgesteuerte Lernen revolutionieren

8

Digital Connected Society

Neues Kompetenzprofil im Bachelor Wirtschaftsinformatik

3

Neue Arbeitswelten

Neues Forschungsfeld zu Leben und Arbeitenin Zukunft

12

Page 2: FFHS News 2/2014

ImpressumHerausgeber Fernfachhochschule Schweiz (FFHS), Postfach 689, Überlandstrasse 12, 3900 Brig, Telefon 027 922 39 00, Fax 027 922 39 05 Redaktion open up AG für Kommunikation und PR, Zürich; Natascha In-Albon, Fernfachhochschule Schweiz Gestaltung Bernhard Lochmatter, Ried-Brig Druck Schlossdruckerei, Brig-Glis Auflage 2'800 Exemplare in Deutsch Erscheint 3x pro Jahr

Inhalt

Geschätzte LeserinGeschätzter Leser

Zukunftstrends gehören zu den wichtigsten Indikatoren, wenn es um die Weiterentwick-lung unserer Hochschule geht. Derzeit ist das Adaptive Lernen ein vieldiskutierter Ansatz: Computer, die das individuelle Lernverhalten des Einzelnen analysieren und dem Lernenden den optimalsten und effizientesten Lernweg aufzeigen, könn-ten in Zukunft das selbstregulierte Lernen grundlegend verändern. Im Fokusteil gehen wir auf das Potential, aber auch Risiken von adaptiven Lernsystemen ein und stellen das interne Forschungsprojekt «ALMoo» vor.

Gut gerüstet für die Zukunft werden auch die Studierenden unseres neuen Kompe-tenzprofils «Digital Connected Society» sein, das ab Herbst 2014 neu im Bache-lor Wirtschaftsinformatik angeboten wird. Zudem bereichern zwei neue CAS unser aktuelles Weiterbildungsangebot.

Ausserdem zeigen wir Ihnen in dieser Aus-gabe, womit sich das neue Forschungsfeld «Neue Arbeitswelten» beschäftigt und wel-che interessanten Projekte derzeit in unse-ren Instituten gemeinsam mit der Wirtschaft entwickelt werden.

Ich wünsche Ihnen wie immer eine anre-gende Lektüre!

Ihr Kurt GrünwaldDirektor der FFHS

StudiumDigital Connected Society: Neues Kompetenzprofil in Wirtschaftsinformatik 3

Summer School in Berlin 3

FFHS ALUMNI: Gute Gründe für die Mitgliedschaft 4

Moot Court im MAS Business Law 5

Endziel Promotion: FFHS-Absolvent im Doktorstudium 5

Presseschau 5

Schweizer Casinos: Zwei Thesen zur Glückspielbranche 6

Neue CAS: Resource Management & Leadership 6

FokusAdaptives Lernen: Wenn der Computer zum persönlichen Tutor wird 8

In Kürze 7 + 13

LeuteNeuer Leiter Informatikdienste an der FFHS 10

Stefan Vogler über seine Entwicklungsaktivitäten in Myanmar 11

Neue Mitarbeitende 11

Forschung & ProjekteArbeiten und Leben in Zukunft: Neues Forschungsfeld 12

COOCs-Pilot: Online Einführung Mathematik 14

Auftritte und Publikationen 14

Innovationsworkshop für KMU 15

Gut zu wissen 16

Page 3: FFHS News 2/2014

FFHS News 2 | 2014 3

Studium

«Digital Connected Society» – Neues Kompetenzprofil in Wirtschaftsinformatik

International Entrepreneurship Summer School

Die Vernetzung innerhalb der Gesellschaft nimmt stetig zu. Der sichere und barriere-freie Austausch von Daten, Informationen und Wissen erfordert Spezialisten, die sich sowohl mit gesellschafts-, wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Sachverhalten auskennen als auch mit den neuesten Ent-wicklungen von Informations- und Kommu-nikationstechnologien vertraut sind. Der Bachelorstudiengang Wirtschaftsinforma-tik wird daher mit dem Kompetenzprofil

Unter dem Motto «Discover, refine and re-alize new opportunities» organisiert SPICE (Student Program for Innovation and Entre-preneurship Culture) bereits zum zweiten Mal eine internationale Sommerakademie. Dieses Jahr treffen sich die Studierenden in Berlin, Europas Hochburg für Startup-Kultur, um die Ansätze eines erfolgrei-

«Digital Connected Society» erweitert. Mit der neuartigen Ausrichtung will die FFHS die Attraktivität der Wirtschaftsinformatik auch für weniger technikorientierte Perso-nen und insbesondere weibliche Studie-rende erhöhen.

Gerüstet für die PraxisAbsolventen des Kompetenzprofils «Digi-tal Connected Society» im Bachelorstu-diengang Wirtschaftsinformatik stehen

chen Entrepreneurships kennenzulernen. Dabei steht die Entwicklung von eigenen Geschäftsideen im Vordergrund: Wie er-arbeite ich ein Business-Konzept und eine Startup-Strategie? Wie entwickle ich ein Geschäftsmodell und wie präsentiere ich es potentiellen Investoren? Gemäss Ute Eisenkolb, Koordinatorin seitens der FFHS

Die FFHS erweitert ihren Studiengang Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik (BSc) um das Kompetenzprofil «Digital Connected Society». Mit diesem neuen Schwerpunkt werden Spezialisten mit einem geschärften Blick für digitale Medien und das Agieren im Web ausgebildet.

Vom 25. bis 29. August 2014 findet in Berlin die internationale Summer School mit Schwerpunkt Entrepreneurship statt. Die FFHS unterstützt dieses Event als Kooperationspartner.

Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen offen: (Online-) Marketing, (On-line-) Unternehmenskommunikation, Mobile Business, Sicherheit im Web oder Beratung im direkten Umgang mit Web 2.0-Anwen-dungen. Im Vergleich zum klassischen Kompetenzprofil «Business Information Technology» beinhaltet der Bachelorstu-diengang im neuen Kompetenzprofil einen stärkeren Anteil an Inhalten, die in einem di-rekten Zusammenhang mit dem Austausch und der Verarbeitung von Daten und Infor-mationen in einer vernetzten Welt stehen. Der Schwerpunkt im neuen Kompetenzprofil wird auf gesellschafts- und wirtschaftswis-senschaftliche Themen gelegt, welche in folgenden sechs Modulgruppen behandelt werden:• Gesellschaftswissenschaften und Web Science• Wirtschaftswissenschaften• Kommunikations- und Informations- technologien• Daten-, Informations- und Wissens- management• Formal- und Rechtswissenschaften• Selbst-/Sozialkompetenzen und Soft SkillsDas Studium führt bei beiden Kompe-tenzprofilen zum eidgenössisch und inter­national anerkannten Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik.

und Leiterin MSc Business Administration, steht die Summer School Studierenden jeglicher Fachrichtungen offen und kann kostenlos besucht werden (lediglich Unter-kunft und Transport müssen selber über-nommen werden).

Das neue Kompetenzprofil vermittelt ein breit abgestütztes Wissen, um sich in der digital vernetzten Gesellschaft sicher zu bewegen.

Page 4: FFHS News 2/2014

4 FFHS News 2 | 2014

Studium

Seit 2010 besteht die ALUMNI FFHS als Ehemaligen-Organisation unserer Absolventinnen und Absolventen. Gegenwärtig zählen 115 Personen zu diesem Netzwerk − Neu­Mitglieder sind jederzeit herzlich willkommen.

Ziel der ALUMNI FFHS ist ein starkes und interdisziplinäres Netzwerk unter den Ehe-maligen. Dabei soll die Kollegialität gepflegt und eine wertvolle Plattform für Erfahrungs-austausch und Unterstützung bei Projekten geboten werden. Vorteilsangebote für Alumni gehören ebenso dazu wie die Organisation von Events – und last but not least kommt auch der Spass nicht zu kurz.

Folgende attraktive Netzwerk-Anlässe begleiten die ALUMNI FFHS durch das Vereinsjahr:Generalversammlung mit Rahmen-programmAn der diesjährigen Generalversamm-lung am 13. März 2014 konnte ALUMNI

FFHS-Präsident Christoph Häne auf ein erfolgreiches Vereinsjahr zurückblicken. Das Rahmenprogramm umfasste die Be-sichtigung des Prime Tower in Zürich, das zurzeit höchste Gebäude der Schweiz. Ne-ben der atemberaubenden Aussicht auf die Stadt Zürich und vielen Informationen zur Quartierentwicklung des Kreis 5 konnte die beeindruckende Technik im Untergrund des neuen Wahrzeichens von Zürich West bewundert werden. In den vergangenen Jahren fanden Führungen durch das Paul Scherrer Institut (PSI) und das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) statt.

StammtischeRegelmässig finden in Zürich und Bern Stammtische statt. Sie bieten neben dem Informations- und Erfahrungsaustausch die Gelegenheit Anekdoten aus der Studienzeit an der FFHS aufzufrischen. Im «Sommer Spezial» trifft man sich etwa am Filmfestival Zürich oder beim gemütliches Grillieren etc.

FFHS DiplomfeierEin besonderes Highlight ist die jährliche FFHS Diplomfeier in Brig mit anschlies-sender Weindegustation und Abendessen. Ausgelassen lassen frisch Diplomierte und Alumni-Mitglieder den Abend bei einem gu-ten Glas Wein und einem echten Walliser Nachtessen ausklingen.

ALUMNI FFHS – gute Gründe mitzumachen!

«Hand in Apéro»In Zürich und Bern wird am Ende der Stu-dienzeit gemeinsam auf die Abgabe der Abschluss-Thesis angestossen.

«Gipfeli Aktion»Damit macht die ALUMNI FFHS jährlich in den Regionalzentren auf sich aufmerksam.

An der diesjährigen GV genossen die ALUMNI FFHS die Aussicht vom Dach des Prime Tower in Zürich.

ALUMNI FFHS vereint Absolven-tInnen und Studierende aller Studi-enrichtungen sowie Dozierende der FFHS. Der Verein bezweckt die Ver-tretung der berufsstandspolitischen und netzwerkorientierten Interessen der Mitglieder gegenüber der FFHS, der Öffentlichkeit und dem Dachver-band FH SCHWEIZ. Den ALUMNI FFHS können auch Studierende und Dozierende beitreten.

Alle Mitglieder sind automatisch auch in den Dachverband FH Schweiz auf-genommen. Der jährliche Mitglieder-beitrag beträgt Fr. 45.–. Neben Ver-günstigungen auf ein Folgestudium an der FFHS profitieren die ALUMNI FFHS-Mitglieder von einer Vielzahl von Leistungen und Angeboten der FH SCHWEIZ. alumni.ffhs.ch

FH SCHWEIZ ist der nationale Dachverband der AbsolventInnen aller Fachbereiche von Fachhoch-schulen. Neben der Erbringung von Dienstleistungen (z.B. Lohnstudie, Zeitschrift INLINE etc.) befasst sich FH SCHWEIZ mit der Interessen-vertretung in der Bildungspolitik (z.B. Titelschutz, Profil, Qualität und Trans-parenz in der Aus-und Weiterbildung).www.fhschweiz.ch

Nächste Events der ALUMNI FFHS

• 15. 07. 2014, Stammtisch «Sommer spezial» Bern

• 29. 07. 2014, Stammtisch «Sommer spezial» Zürich

• 13. 09. 2014, Diplomfeier FFHS Brig mit Weindegustation und Nachtessen

• 05. 11. 2014, Stammtisch Bern

• 26. 11. 2014, Stammtisch Zürich

Page 5: FFHS News 2/2014

FFHS News 2 | 2014 5

Die FFHS in der Presse

Big Data - das Potential zum totalen Unsinn«Dr. Marcel Blattner, Leiter des La-boratory for Web Science (LWS) der FFHS zum Hype Rund um Big Data.»KMU Rundschau, 4. März 2014

FFHS lanciert IT-Sicherheit als Studienfach«IT-Sicherheitsspezialisten sind ge-fragt und angesichts der Zunahme von Datenmissbrauch dürfte sich dies in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Die FFHS führt deshalb Informationssicherheit als neue Vertiefungsrichtung ein.»Netzwoche, 19. März 2014

Bore-out - das Tabu in der heuti-gen, stressgeleiteten Zeit«Betroffene von sogenannten Bore-outs haben ihr Tagesgeschäft nach kurzer Zeit erledigt und teilen sich ihre wenigen Arbeiten so ein, dass sie über den Tag verteilt immer wie-der etwas zu tun haben. Franziska Salvisberg, Psychologin und Depar-tementsleiterin Gesundheit an der FFHS berichtet über das Phänomen Bore-out.»Organisator, 2. Mai 2014

Dass auch ein FH-Studium zu einer Promotion führen kann, beweist FFHS-Absolvent Guido Dolfus. Nach dem Master of Science in Business Administration dokoriert er gegenwärtig an der Universität Klagenfurt im Bereich Angewandte Betriebswirtschaftslehre.

Vom FFHS-Master zum Doktorat

Moot Courts sind eine bewährte Methode für Jura-Studierende, um das theoretisch Gelernte realitätsnah anzuwenden. «Die Studierenden erhalten einen sehr praxis-nahen Einblick. Für den MAS Business Law haben wir deshalb die Moot Courts als Bestandteil der Master-Module neu ins Studienprogramm aufgenommen», so Stu-diengangsleiter Martin Stupf. Am Beispiel Arbeitsrecht erarbeiteten die Studierenden in kleinen Teams unter Betreuung mehrerer Rechtsanwälte die Kagen und Klageantwor-ten, formulierten die Plädoyers und probten die Urteilsberatung – ganz so, wie es auch in der Realität ablaufen würde.

Positive Reaktionen zum «Rollenspiel»Die fiktive Gerichtsverhandlung sei bei den Master-Studierenden sehr gut angekom-men, resümiert Studiengangsleiter Stupf: «Aufgrund der Häufigkeit von Prozessen und der Praxisnähe haben wir bewusst eine Rechtsstreitigkeit aus dem Arbeitsrecht gewählt.» Angesichts der erfolgreichen

Mit minimen Auflagen wurde Guido Dol-fus für das Doktoratsstudium zugelassen. Seine Dissertation mit dem Titel «Crowd-sourcing − Soziale Interaktion und deren Auswirkung innerhalb des Prozesses der kreativen Lösungsfindung» wird von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften betreut − im Speziellen vom Institut für Innovationsmanagement und Unterneh-mensgründung. «Durch die hervorragende Begleitung meiner Masterthesis durch

Moot Court – Gerichtsfall 1:1 nachgespielt

ersten Durchführung, will er Moot Courts auch in Zukunft anbieten. «Sie sind eine gute Übung, um die verfahrensrechtlichen Grundsätze zu verdeutlichen und runden das viersemestrige Master studium anwen-dungsorientiert ab.»

Moot Court – eine praxisnahe Übung für die Studie-renden des MAS Business Law.

Wie sich ein Zivilprozess genau abspielt, lernten im Frühlingssemes-ter die Studierenden des MAS Business Law hautnah. In einem Moot Court nahmen sie am Beispiel eines fiktiven Gerichtsfalls die Rollen von Kläger, Beklagte und Gericht ein.

Studium

Dr. Andrea Sablone fühle ich mich sehr gut auf die Dissertation vorbereitet. Zudem war die Vertiefung Innovation Management des FFHS-Masterstudiums meine Eintrittskarte in das Institut», so Dolfus. Als Beweggründe für die Promotion nennt er seine grosse Freude am wissenschaftlichen Arbeiten sowie das langfristige Ziel, zukünftig im Universitären Bereich (Lehre, Wissenschaft und Forschung) zu arbeiten.

Page 6: FFHS News 2/2014

6 FFHS News 2 | 2014

Studium

Nicht immer war das Glücksspiel in der Schweiz erlaubt. Erst seit 1998 ist der Be-trieb einer Spielbank unter gewissen Vor-aussetzungen möglich. Zu Beginn rannten Besucher den Casinobetreibern die Türen ein, doch schon bald flaute der Ansturm ab. Damien Laprévote und Simone Buchmüller haben diese relativ neue Branche in ihren Bachelorthesen unter die Lupe genommen.

Den Bedürfnissen der Kunden anpassenLaprévote ist davon überzeugt, dass Schweizer Casinos ihre strategische Aus-richtung anpassen müssen – unter ande-rem mit dem Ziel eine stabilere emotiona-le Bindung ihrer Kundschaft zu bewirken.

«Rien ne va plus»

Neue CAS Resource Management und Leadership

Die Glücksspielbranche befindet sich im Wandel und muss sich diversen Herausforderungen stellen. Wel-chen Einfluss haben dabei Führungsstile und Geschäftsmodelle? Die zwei Betriebsökonomie­Studierenden Simone Buchmüller und Damian Laprévote haben sich in ihren Bachelorthesen mit diesen Fragen ausei-nandergesetzt.

Die FFHS erweitert ihr Angebot um zwei neue Zertifikatslehrgänge. Im CAS Resource Management befas-sen sich Studierende mit der Frage nach einem risikoarmen und kosteneffizienten Einsatz von Rohstoffen. Das CAS Leadership vermittelt Kriterien für einen erfolgreichen Führungsstil.

Das neue CAS Resource Management beleuchtet den Rohstoffhandel aus globaler Sicht.

Denn vom Glamour der weltberühmten Casinos in Las Vegas können Schweizer Casinos nicht profitieren – auch, weil die Kundschaft der Schweizer Spielbanken sich in ihren Erwartungen und Bedürfnis-sen von denjenigen ausländischer Glücks-spielmekkas unterscheide. Zudem sei die Konkurrenz an Anbietern von Freizeitakti-vitäten immens und erfordere raffiniertere und variantenreichere Dienstleistungen von den Casinobetreibern.

Flexibilität in der FührungAuch Simone Buchmüller ist sich sicher, dass sich ein Casino in der heutigen Zeit fortlaufend an neue Gegebenheiten an-

Die Auswahl an Nachdiplomstudiengängen an der FFHS wird um zwei Angebote erwei-tert, die sich den Themen Ressourcenma-nagement und Führung widmen. Die beiden CAS Resource Management und Leader-ship bestehen jeweils aus drei Modulen und starten erstmals im Herbstsemester 2014.

Rohstoffmanagement aus globaler Per-spektiveDas CAS Resource Management befasst sich mit den weltweit knapper werdenden

Rohstoffvorkommen, deren Verfügbarkeit massgeblich die heutigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bestimmen. Um den globalen Herausforderungen im Ressour-cenmanagement begegnen zu können, braucht es Entscheidungsträger, die auch unter Berücksichtigung der zahlreichen Einflussfaktoren die richtigen Strategien entwickeln können. Das neue «Certificate of Advanced Studies in Resource Manage-ment» an der FFHS vermittelt ein ganz-heitliches Verständnis der sehr komplexen

Thematik des Rohstoffmanagements. Es richtet sich damit speziell an Manager in der Produzierenden Industrie und der Sparte Recycling sowie an Rohstoffhändler und leitende Funktionen in Banken, Versiche-rungen und Unternehmensberatungen.

Den eigenen Führungsstil findenDie richtige Strategie müssen auch Per-sonen entwickeln, die in einer leitenden Funktion sind und jetzt oder in Zukunft Führungsaufgaben übernehmen. Das CAS Leadership beschäftigt sich mit der Frage, was eine herausragende Führungskraft kennzeichnet. Wie gelingt es beispielswei-se erfolgreichen Führungskräften, Visionen und Ideen begeisternd zu transportieren und ihre Mitarbeitenden zu motivieren und zu in-spirieren? Studierende lernen ihren eigenen Führungsstil zu reflektieren, bewerten und essentielle Skills in praktischen Übungen zu optimieren.

passen muss. Ihre Untersuchung ergab, dass sich die bisherigen Forschungsbe-funde zur transformationalen Führung und Zufriedenheit der Mitarbeiter auch auf die Spielbankenbranche übertragen lassen.

Bei einer transformationalen Führung emp-finden Angestellte Vertrauen, Respekt, Lo-yalität und Bewunderung gegenüber der Führungskraft und erbringen dadurch über-durchschnittliche Leistungen. Dieser Füh-rungsstil habe einen positiven Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit und mindere die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust, der im heutigen Wandel der Branche allseits präsent ist.

Page 7: FFHS News 2/2014

FFHS News 2 | 2014 7

In Kürze

Links zu aktuellen Forschungsthemenwww.intuitel.deAdaptives Lernen ist nicht nur bei der FFHS ein Thema. Das von der EU mitfinanzierte Projekt INTUITEL will ein System schaffen, das sich nicht nur am Nutzer orientiert, sondern durch den Nutzer selbst hergestellt werden kann.

www.office21.deSeit Kurzem ist die FFHS Partner im Projekt «Office 21» des Fraunhofer Instituts. Dieses Verbundprojekt be-schäftigt sich u.a. mit der Frage, wie Arbeiten und Leben in Zukunft aus-sehen wird.

Besser konzentrieren und effizienter lernen – hier einige Tipps:

Individuelle Tagesrhythmen berücksichtigen Es gibt Menschen, die lernen leich-ter am Morgen, andere dagegen am Abend. Lernen Sie zu den Zeiten, in denen ihr individuelles Leistungs-hoch liegt.

Pausen einschaltenNach jeweils 30 bis 40 Minuten sollte eine Lernpause eingelegt werden, damit die Konzentrationsfä-higkeit aufrechterhalten bleibt. Wird das Gehirn pausenlos mit neuen Informationen gefüllt, hat es keine Kapazität für das Einprägen des Lernstoffes.

Pause ohne StörfaktorenLernpausen richtig machen: ohne störende Anrufe oder E-Mails. Also das Smartphone am besten aus-schalten und somit das Ablenkungs-potenzial senken.

LerntippsIm Rahmen des Projektes «Mobile Lernumgebungen (MobiLER)» hat die FFHS, ausgehend von Leseexperimenten mit Tabletcomputern, eine Lernumgebung für mobiles Lesen und Lernen entwickelt. An der HRM-Fachmesse Personal Swiss Anfang April dieses Jahres führte das Institut für Fernstudien und eLearningforschung (IFeL) zu diesem Thema ein spannendes Praxisforum durch. Darin gingen Prof. Per Bergamin und Ioana Gatzka auf die Entstehungsgeschichte der Lernumgebung an der FFHS inkl. App, deren Funktionen, empirische Befunde und entsprechende Beratungsansätze für Begleitimplementierungen ein. Zudem gaben die Mitarbei-tenden des IFeL den interessierten Messebesuchern einen Einblick in die Thematik «Learning Usabilty», die sie anhand von Praxisbeispielen live dokumentierten. Ziel war es, den interessierten HR-Experten Anregungen zu bieten für den Ausbau ihrer eigenen Weiterbildungsprogramme in mobile Lernumgebungen, um die Flexibilität ihrer Mitarbeiter zu unterstützen

Mobiles Lernen an der Personal Swiss

Die Besucher der Personal Swiss zeigten gros-ses Interesse an den Themen Learning Usability und Mobiles Lernen.

Anfang April 2014 hatten Studieninteres-sierte an den Open Days die Möglichkeit, einen hautnahen Eindruck des FFHS-Studiums zu gewinnen. Während eines halben Tages besuchten sie Präsenz-veranstaltungen im Regionalzentrum Regensdorf und klärten ihre offenen Fragen mit den Studiengangsleiten-den. Organisatorin und Studienberaterin Rafaela Meyer zeigte sich zufrieden: «Seit der ersten Durchführung im Jahr 2012 konnten wir die Teilnehmerzahlen stetig erhöhen. Insgesamt sind die Open Days eine sehr wertvolle Veranstaltung für potentielle Studierende, die wir 2015 sicher wieder anbieten werden.»

Erfolgreiche Open Days 2014

Studiengangsleiter Rolf Singer informiert an den Open Days über den Bachelor Wirtschafts-ingenieurwesen.

Interessierte Besucher zum Thema Learning Usabilty.

Page 8: FFHS News 2/2014

8 FFHS News 2 | 2014

Test Kapitel 2Student 1

Student 2

Test Kapitel 3 Abschlusstest

Test Kapitel 2 Test Kapitel 2Test Kapitel 1

Vertiefung durch Video, Lernhinweise,

Interaktion etc. Abschlusstest

Q1Q2Q3

Q1Q2Q3

Q1Q2Q3

Q1Q2Q3

Q1Q2Q3

Q1Q2Q3

Q1Q2Q3

C1

C1

Lernziel erreicht

Lernziel erreicht

Fokus

Adaptives Lernen ist einer der aktuellen Trends im Bildungsbereich. Digitale Lernsysteme können in Zu-kunft den Lernprozess so modellieren, dass den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Studierenden Rechnung getragen wird. Die FFHS hat kürzlich das Forschungsprojekt ALMoo lanciert.

Stellen Sie sich vor, Ihr Computer führt Sie als digitaler Lernassistent durch den Stoff und zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Lernziel am sinnvollsten erreichen. Was sich wie Zukunftsmusik anhört, könnte schon bald das selbstgesteuerte Lernen revolutionie-ren. Auch wenn die Entwicklung adaptiver Lernsysteme insgesamt noch in den Kin-derschuhen steckt, sind in den USA bereits erste Technologien auf dem Markt. Nun stösst das Thema auch in Europa auf im-mer grösseres Interesse. Die FFHS will das Adaptive Lernen als strategisch wichtige Entwicklung auf dem Weg zur führenden Schweizer E-Hochschule weiterverfolgen. Im Februar 2014 startete das interne For-schungsprojekt ALMoo (Adaptives Lernen mit Moodle) mit dem Ziel, ein an das Studi-enmodell der FFHS angepasstes adaptives Lernsystem zu entwickeln.

Was ist adaptives Lernen?Adaptiv ist eine Lernumgebung dann, wenn sie die Aktivitäten des Nutzers beobachten und interpretieren kann, um daraus seine Präferenzen und Bedürfnisse abzuleiten. Durch die Abgleichung von vorhandenem Wissen und den Lernzielen sowie der In-terpretation von Lernverhaltensweisen und

-resultaten ist eine adaptive Lernumgebung

Adaptives Lernen − der Computer als Tutor

in der Lage, den Lernprozess dynamisch und effizient zu gestalten. Das System misst, ausgehend von biografischen Ba-sisdaten, den Lernfortschritt, erkennt die persönliche Lernstrategie und bietet dem Lernenden die für ihn optimale Strategie an. Damit übernimmt das adaptive Lern-system eine ähnliche Rolle wie die eines menschlichen Tutors. Möglich wird dies durch Learning Analytics, das heisst Mo-dellen und Ansätzen die lernverhaltensbe-zogene Daten (z.B. in Form von Logs) der Lernenden verwenden, um personalisierte Lernwege vorzuschlagen. Learning Analytics – Lernverhaltens-daten nutzenHochschulen beginnen allmählich zu erken-nen, dass die Vielzahl von Daten, die ihre Studierenden auf E-Learning-Plattformen hinterlassen, sinnvoll genutzt werden kön-nen. Durch die Interpretation dieser Daten lassen sich wertvolle Informationen gewin-nen, um Lehrmethoden zu optimieren und Studierende besser zu unterstützen – was sich nicht zuletzt positiv auf die Qualität des Lehrangebotes und die Motivation der Ler-nenden niederschlagen kann. Die Studie-renden profitieren neben der hohen Flexi-bilität von (mobilen) Online-Plattformen von

responsiven, individuellen Lernerlebnissen.Doch wie kann man sich das genau vor-stellen? Nehmen wir als Beispiel adaptive Lernpfade. Der Lernende erarbeitet sich auf der Lernplattform ein Kapitel und macht anschliessend einen Test, um den Lern-fortschritt zu kontrollieren. Das System erkennt nun den erworbenen Wissens-stand, vergleicht dies mit der Zielvorgabe und macht je nach Fortschritt Vorschläge, welches Kapitel er als nächstes bearbei-ten sollte. Alternativ wird die Wiederholung des Kapitels oder sogar das Überspringen eines Kapitels vorgeschlagen. Viele weitere Modifikationsformen der Lerninhalte sind möglich, etwa die interaktive Unterstützung beim Problemlösen, Anpassung der Na-vigation bzw. des Designs, die Unterstüt-zung durch Kooperationsvorschläge oder Lernhinweise.

Projekt ALMoo an der FFHSDerzeit beschäftigen sich auf europä-ischer Ebene einige Forschungsprojekte mit Adaptivem Lernen. Das EU-Projekt Grapple (generic responsive and adap-tive personalized learning environment) forschte zwischen 2008 und 2011 an der Optimierung von adaptiven Lernsyste-men. Das europäische Projektkonsortium

Beispielschema der Funktionsweise einer adaptiven Lernplattform.

Page 9: FFHS News 2/2014

FFHS News 2 | 2014 9

INTUITEL (Intelligent Tutoring Interface for Technology Enhanced Learning) un-ter der Leitung der Hochschule Karlsru-he entwickelt derzeit eine Software, die klassische Lernmanagementsysteme mit assistiven Fähigkeiten anreichert. Dabei werden auch die aktuelle emo-tionale Befindlichkeit, der kulturelle Hintergrund oder das Geschlecht des Lernenden miteinbezogen.

Mit dem Projekt ALMoo nimmt nun auch die FFHS die anwendungsorien-tierte Forschung in diesem innovativen Feld auf. Das Projekt ist eine Koopera-tion des Instituts für Fernstudien und E-Learning-Forschung (IFeL) sowie des Laboratory for Web Science (LWS), und vereint damit die Kompetenzen sowohl im Bereich Recommender Systems als auch in Lerntheorie und E-Didaktik (siehe Interview).

Prof. Per Bergamin ist Leiter des Instituts für Fernstu-dien- und eLearningforschung (IFeL) und Projektleiter von ALMoo.

Herr Bergamin, welche Ziele verfolgt ALMoo? Adaptives Lernen bedeutet im Grundsatz Messmethoden zur Lernanalyse, Lernsy-stemtechnologie und Lehrmaterialentwick-lung zu vereinen. In diesem Sinn verfolgen wir drei Ziele: den Aufbau und Betrieb einer adaptiven Lernumgebung, das Testen der effizientesten Methoden und die Entwick-lung eigens für das Fernstudium relevanter Ansätze.

Welche Schritte beinhaltet das Projekt?Das Projekt ist in vier Phasen eingeteilt. In der laufenden Phase (0) wird unsere Lernplattform Moodle auf der Ebene der Softwaretechnik und des Designs so vorbe-reitet, dass adaptive Lernmethoden einge-setzt und entsprechend Module angeboten werden können. Dazu gehören rechtliche Abklärungen der Datenregistrierung, -si-cherung und -archivierung. In Phase I wer-den Messsysteme implementiert und Lern-materialien entwickelt sowie getestet. In der dritten Phase werden die Tests ausgeweitet und das System verfeinert. In der letzten Phase soll dann eine entsprechende Lehr- und Lernkultur für die gesamte Schule auf-gebaut und umgesetzt werden.

Was sind die besonderen Herausforde-rungen dabei?Man glaubt es kaum, weil selten jemand davon spricht, aber die grösste Heraus-forderung ist die Entwicklung des ent-sprechenden Lernmaterials. Momentan rechnen wir mit einem drei bis fünf Mal höheren Aufwand als bei klassischem Lernmaterial, wahrscheinlich noch mehr. Zudem müssen wir herausfinden, welche Daten tatsächlich Lernprognosen erlauben, so dass die vorgeschlagenen Lernwege auch wirksam und effizient sind. Dabei gibt es keinen Königsweg, denn die Variablen ändern je nach Thema und Individuum bzw. dessen Dispositionen. Auch die technische Umsetzung ist nicht zu unterschätzen.

Es gibt diverse Projekte auf europä-ischer Ebene, die ebenfalls an adaptiven

Lernplattformen arbeiten. Wieso inve-stiert die FFHS in ein eigenes System?Genau genommen entwickeln wir nicht ein eigenes System sondern erweitern unsere Lernplattform unter Berücksichtigung der Lernmethodik der FFHS. Wir übernehmen auch Softwareelemente und Methoden an-derer. Zur Zeit arbeiten wir beispielsweise mit einem Spezialisten der ETH Zürich zusammen, der auch im Grapple-Projekt beteiligt war. Weitere Kooperationen sind ebenfalls geplant.

Der Trend Adaptives Lernen ist mit gros-sen Hoffnungen verbunden. Doch wie sieht es mit den Risiken aus? Wo liegen die Grenzen?In der Tat ist es so, dass man nicht einfach ein Wunder erwarten kann. Erst wenn es gelingt, die richtigen Methoden zu den entsprechenden Lerninhalten einzuset-zen und ein System breit und kontinuierlich einzusetzen, werden sich die erwarteten Wirkungen einstellen. Bis dahin gilt es, die zuvor geschilderten Herausforderungen zu meistern und über Untersuchungen nachzuweisen, dass die Studierenden profitieren.

Ab wann kann man frühestens mit der Einführung eines adaptiven Systems an der FFHS rechnen?Mit internen Tests werden wir im Herbst-semester 2014/15 anfangen. Im Frühlings-semester 2015 sollten dann die ersten Stu-dierendengruppen im Rahmen eines oder zwei Modulen lernen können. Von da an können wir weiter planen, wie das Projekt breiter eingesetzt wird.

ALMoo – Adaptives Lernen mit Moodle

Page 10: FFHS News 2/2014

10 FFHS News 2 | 2014

Leute

Mit der neu geschaffenen Abteilung Informatikdienste stellt sich die FFHS den wachsenden technischen Herausforderungen einer E-Hochschule. Seit Februar 2014 ist deren Leiter Pierre Suter mit dem Aufbau des neuen ICT-Teams beschäftigt. Im Interview spricht er über die anstehenden Projekte und seine persönlichen Zielsetzungen.

Herr Suter, die FFHS wird die Informatik-dienstleistungen in Zukunft «inhouse» erbringen. Welche Vorteile bringt das mit sich?Wir können stärker als bisher die ICT-Stra-tegie aus der Gesamtstrategie der FFHS ableiten und das entsprechende Know-how an uns binden. Dadurch lassen sich die internen Prozesse effizienter mit ICT­Services abbilden. Dies wird Ressourcen bei den Mitarbeitenden freisetzen, damit sich diese stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Das Inhousing wird ebenfalls dazu führen, dass die Mitarbei-tenden, Dozierenden und Studierenden di-rekteren Zugang zu den Informatikdiensten (ID) und den angebotenen Dienstleistungen erhalten.

Welche Projekte stehen konkret an?Die beiden Task Force-Projekte «Moodle Upgrade» und «WLAN Regensdorf» sind auf gutem Weg und werden voraussichtlich wie geplant bis zum Beginn des HS14/15 abgeschlossen sein. Danach werden sich die ID um Übernahme und Aktualisierung sämtlicher Dienstleistungen sowie der Hard- und Software vom bisherigen ICT-Dienstleister kümmern. Konkret zeichnet sich die Ablösung der bisherigen Mail-Lösung ab, da wir hier in nächster Zukunft bei den Mitarbeitenden in einen Engpass kommen werden. Ebenfalls mit hoher Priorität wird der Aufbau einer zentralen Support-Anlaufstelle und die Einführung einer Customer Relationship Management-Lösung bearbeitet, damit wir unsere Studie-renden – oder ganz allgemein Kunden und Partner − besser betreuen können.

Welche ICT-Trends werden für die FFHS in Zukunft von Bedeutung sein?Das ist schwierig vorherzusehen, da sich die ICT-Welt schneller dreht als alles andere. Bereits heute gibt es genügend Werkzeuge, die wir vermehrt und besser im Unterricht einsetzen könnten. Dabei den-ke ich zum Beispiel an die Bereitstellung audiovisueller Inhalte für Studierende, an

eine stärkere Bindung zwischen Dozie-renden und Studierenden ausserhalb der Präsenzveranstaltungen oder vielleicht an den Einbezug von game based learning-Aktivitäten in den Unterricht. Dies lohnt sich aus meiner Sicht mehr, als Trends nachzujagen, die nach kurzer Zeit wieder out sind.

Wie fanden Sie den Weg zur FFHS?Mit google maps? Nein, Spass beiseite (lacht). Ursprünglich kam ich über eine Tätigkeit als Dozent und später als Fach-bereichsleiter zur FFHS. Im vergangenen Herbst war ich auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung, just zu dem Zeitpunkt, als sich die FFHS Ge-danken über das Insourcing der ID machte. So fanden wir schliesslich zusammen.

Pierre Suter ist Leiter Informatik-dienste an der FFHS. Nach seiner Promotion in Chemie war er Leiter der Informatik-Support-Gruppe am Departement Pharmazie der ETH Zü-rich und danach Studiengangsleiter und Dozent bei aprentas.

ICT-Dienste werden neu organisiert

Was sind Ihre persönlichen Ziele in der neuen Position?Zufriedene Kunden, glückliche Mitarbeiter, ein erfreuter Chef und ich mittendrin.

Wie können Sie am besten ausspan-nen?Wenn ich mich bewege, also beim Spazier-engehen, beim Pilze sammeln oder beim Bau meiner Trockensteinmauer. Das Su-chen nach dem nächsten Stein hat medita-tiven Charakter und nur wenn ich ganz bei der Sache bin, finde ich einen passenden.

Wann sind Sie am produktivsten?Am Nachmittag oder nachts.

Was ärgert Sie?Menschen die meine Grenzen überschrei-ten und mich nicht wachsen lassen. Wenn der FC Basel verliert, was zum Glück selten der Fall ist.

Worüber freuen Sie sich?Schöne Landschaften oder allgemein die Natur mit meiner Partnerin zu entdecken. Wieder einen Stein für meine Mauer zu finden.

Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch?In mir und um mich herum – Ich-Grenzen dreidimensional visualisieren von Klaus Blaser.

Page 11: FFHS News 2/2014

FFHS News 2 | 2014 11

Seit seinem Abschluss 2013 in Wirtschaftsingenieurwesen an der FFHS arbeitet Stefan Vogler als Leiter der Entwicklungsaktivitäten am CVT Center for Vocational Training in Myanmar. Das Berufsbildungs-zentrum ermöglicht jungen Menschen eine qualifizierte Ausbildung. Der gebürtige Obwaldner über die täglichen Herausforderungen in Südostasien und seine eigenen Weiterbildungspläne.

Stefan Vogler zusammen mit dem burmesischen Lehrerteam.

«Ich werde wohl nie ganz aufhören zu studieren»

Wir heissen unsere neuen Mitarbeiten-den und Dozierenden herzlich willkom-men und wünschen ihnen für ihre neueAufgabe alles Gute und viel Erfolg!

Neue MitarbeitendeMarina AmbordKauffrau (EFZ) in AusbildungDepartement Zentrale Dienste & Qualitätsmanagement

Stefanie ImsengSachbearbeiterinDepartement Zentrale Dienste & Qualitätsmanagement

Stefan MeichtryWissenschaftlicher MitarbeiterDepartement Informatik

Daniela Pfluger BantanidisWissenschaftliche MitarbeiterinDepartement Wirtschaft & Technik

Neue Dozierende

Departement Wirtschaft & Technik• Dr. Daniel Bastian• Karin Detmer Beyeler• Dr. Dimitris Di Sandro• Dr. Martin Hanselmann• Natacha Hebestreit• Roger Hug• Gregor Münch• Armon Pfister• Daniel Reding• André Riner• Christian Rupietta• Simon Schnetzler• Doris Stüssi• Mirjam Tschannen

Departement Informatik• Marius Sahli• Sebastian Straus

Herr Vogler, inwieweit hatte Ihre Ausbil-dung Einfluss auf die Wahl Ihrer jetzigen Stelle am CVT in Yangon? Meine insgesamt drei Abschlüsse an der FFHS haben stark dazu beigetragen, dass ich mich schrittweise in neue Positionen entwickeln konnte. Besonders das letzte Studium im Bereich des Ressourcenma-nagement hat das Bewusstsein zur Mitver-antwortung im nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und Know-how gefördert.

Wie kam es zur Anstellung in Myanmar?Seit 2008 arbeitete ich bereits als ehrenamt-licher «Experte» für die Abteilung der Me-tallbearbeiter, einer der fünf Berufe, die das CVT anbietet. Mein industrieller Hintergrund als gelernter Maschinenmechaniker und Maschinentechniker und 5 Jahre Erfahrung mit dem CVT gaben mir gute Vorschusslor-beeren bei der Kandidatenauswahl (lacht). Weiter liess die private Situation es zu, mei-nen lang gehegten Wunsch nach Ausland-erfahrung umzusetzen.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie täglich konfrontiert? Vieles hängt mit der rückständigen Infra-struktur zusammen. Der Verkehr hat in den letzten Jahren stark zugenommen, so dass sich Fahrzeiten innerhalb der Stadt verdrei-

Leute

facht haben. Tägliche Stromunterbrüche und instabile Internetverbindungen gehören auch dazu, was ein reibungsloses Arbeiten nicht immer einfach macht. Auch physisch wird man gefordert; durch die hohen Tem-peraturen, der hohen Luftfeuchtigkeit, der Staub und die Moskitos. Trotzdem, Yangon hat einen ganz speziellen Charme und ich geniesse meine Zeit hier in Myanmar.

Was motiviert Sie an Ihrer Arbeit?Die Nachfrage an unserem Ausbildungsan-gebot steigt kontinuierlich und die Betriebe sind sehr zufrieden mit ihren Lernenden. Daneben darf ich viele spannende Erfah-rungen sammeln, die einen auch wieder auf den Boden der Realität zurückholen. Das erdet.

Wie steht es um Ihre eigene Aus- bzw. Weiterbildung?Ich könnte mir sehr gut vorstellen an der FFHS noch den Master of Science in Busi-ness Administration mit Vertiefung in In-novation Management zu machen, da ich meine letzte Diplomarbeit bereits zu die-sem Thema geschrieben hatte. Vielleicht im Sommer 2016 oder so. Ich werde wohl nie ganz aufhören zu studieren.

www.cvt-myanmar.org

Willkommen

Page 12: FFHS News 2/2014

12 FFHS News 2 | 2014

Forschung & Projekte

Herr Bettoni, Sie bauen derzeit das For-schungsfeld «Neue Arbeitswelten» auf. Was sind die zentralen Fragen?Unter «Neue Arbeitswelten» verstehen wir die Umgebung, in der wir unsere Arbeit in Zukunft verrichten werden. «Umgebung» wird dabei nicht nur räumlich verstanden, sondern umfasst weitere Aspekte organi-satorischer, virtueller, sozialer Art usw. Die Entwicklungen im weltweiten Wettbewerb verschieben den Schwerpunkt der Büro- und Wissensarbeit von stabilen Prozessen hin zu mehr variabler Wissensarbeit und erfordern u.a. mehr Zusammenarbeit. Die zentrale Frage ist dabei, wie Arbeitsumge-bungen räumlich aber auch organisatorisch (z.B. Arbeitszeitmodelle), virtuell (z.B. Inter-aktionsformen), sozial (z.B. Partizipation) usw. gestaltet werden sollen, damit sie den neuen Anforderungen gerecht werden.

Welche Rolle spielt E-Collaboration in diesem Kontext?E-Collaboration kann zum Gelingen von Neuen Arbeitswelten beitragen und umge-

Wie werden wir in Zukunft arbeiten und leben? Mit dieser Kernfrage beschäftigt sich das Forschungsprojekt «Office 21» des Fraunhofer Instituts, dessen Kooperationspartner die FFHS seit Kurzem ist. Prof. Marco Bettoni ist Projektleiter und spricht im Interview über das neue Forschungsfeld «Neue Arbeitswelten».

Neues Forschungsfeld «Neue Arbeitswelten» lanciert

kehrt. Wichtige Themen sind dabei etwa die Schnittstellen zwischen technikgestützter Virtualität einerseits und direkter Begeg-nung in neuen Office­Konzepten. Oder die Einflussfaktoren auf die Interaktions-qualität bei Nutzung moderner Kommuni-kations- und Kollaborationstechniken. Wir fragen uns z.B. welcher Teil der Büro- und Wissensarbeit eines KMU sich räumlich und zeitlich flexibilisieren lässt und wie die Schnittstelle zum konventionellen Teil der Arbeit aussieht.

Die FFHS ist seit kurzem auch Koope-rationspartner des Verbundprojektes Office 21 des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). Wie kam es dazu?Im Verlaufe unserer Recherchen bin ich auf die hervorragenden Forschungsarbeiten des Fraunhofer IAO aufmerksam geworden. Dies hat mich motiviert, mit dem Projekt-leiter von Office 21 Kontakt aufzunehmen. Am Kick-off Meeting in Stuttgart anfangs Mai zeigte sich, dass unsere Kompetenz

im Bereich E-Collaboration und Wissens-management sehr geschätzt wird, so dass wir primär diese Perspektive einbringen werden. Das Projekt ist auf zwei Jahre ausgelegt. Als nächster Schritt ist im Juli ein Projektsteuerungstreffen aller Partner in Rotterdam vorgesehen, an dem wir die konkreten Forschungsfragen definieren werden.

Welche Ergebnisse erhoffen Sie sich von diesem Projekt?Einerseits wollen wir Konzepte und Me-thoden des Fraunhofer IAO kennenlernen und auf unsere geplante Forschung im Be-reich «Neue Arbeitswelten» transferieren. Zudem haben wir die Möglichkeit, unser Forschungsnetzwerk international zu er-weitern. Wir erhoffen uns dank der hohen öffentlichen Wahrnehmung des Projekts auch eine Steigerung des Ansehens der FFHS als innovative E-Hochschule. For-schungssynergien unseres Schwerpunkts «E-Collaboration» mit dem Schwerpunkt «Innovationsmanagement» des IMI sind ebenfalls möglich.

Wagen wir einen Blick in die Zukunft: Wohin geht der Trend der zukünftigen Arbeitswelt?Studien weisen darauf hin, dass Büroarbeit sowohl hinsichtlich der Arbeitszeitmodelle als auch hinsichtlich der Arbeitsorte (z.B. non-territoriale Büros, Coworking-Zentren) viel flexibler und personalisierter werden wird. Die Integration von Arbeit und Freizeit wird sich weiter verbreiten. Personen und Geräte werden sich umfassend vernetzen. E-Collaboration wird also voraussichtlich noch lange eine wichtige Rolle spielen und uns als Forschungsthema dementspre-chend intensiv beschäftigen.

Wohin bewegt sich unsere Arbeitswelt und welche Rolle spielt E-Collaboration in Zukunft? Fragen, mit denen sich das neue Forschungsfeld beschäftigt.

Page 13: FFHS News 2/2014

FFHS News 2 | 2014 13

In Kürze

Diplomfeier 2014

Unsere Jubilare

Lancierung des Magazins «Fernstudieren in der Schweiz»

Fernfachhochschule Schweiz (FFHS)Universitäre Fernstudien Schweiz (FS-CH)

Fernstudieren in der Schweiz

+41 27 922 39 00 www.ffhs.ch +41 27 922 70 50 www.fernuni.ch

Fernstudieren in der Schweiz

Der grosse Moment für unsere diesjährigen Absolventinnen und Absolventen rückt langsam näher: Am Samstag den 13. September 2014 findet die Diplomfei-er in der Simplonhalle in Brig statt. Dieser festliche Schlusspunkt des Studiums beginnt um 12:30 Uhr und wird ab 15:00 Uhr mit einem grosszügigen Apéro aus-klingen. Nähere Informationen werden mit der schriftlichen Einladung im August folgen.

15 JahreAlexander StüssiMarkus ZempManuel BichselSilvia StattenbergerPeter Tellenbach

Universitäre Fernstudien Schweiz und die FFHS haben für das Fernstudium in der Schweiz Pionierarbeit geleistet. Be-reits 1991 nahmen die Fernstudieninitia-tiven im Wallis ihren Anfang − heute nut-zen mehr als 2500 Studierende aus der gesamten Schweiz die Studienmöglich-keiten. Mit dem Magazin «Fernstudieren in der Schweiz» zeigen die beiden Insti-tutionen ihre bisherigen Leistungen und eröffnen den Dialog für eine nachhaltige Förderung und weitere Etablierung des

Das Magazin «Fernstudieren in der Schweiz» bilanziert die Entwicklung des Fernstudiums und öffnet den Dialog für die Zukunft.

LWS: Dienstleistungs-projekt für Sensirion

Die Firma Sensirion, führender Her-steller von hochwertigen Sensoren und Sensorlösungen zur Messung und Steuerung von Feuchte, Gas- und Flüssigkeitsdurchflüssen, be-auftragte das Laboratory for Web Science (LWS) mit einer Vorstudie zum Thema Kontext-Erkennung von Mobiltelefonen. Aufgrund der Quali-tät des Ergebnisses und im Vergleich mit Mitbewerbern erhielt das LWS in der Folge den Auftrag für ein Dienst-leistungsprojekt im Umfang von CHF 30’000, welches im Jahr 2014 durch-geführt wird. Projektleiter Dr. Marcel Blattner: «Kontext-Erkennung bedeu-tet, dass das Telefon «weiss», wo es sich befindet − zum Beispiel in der Handtasche, Brusttasche oder auf dem Tisch. Das Projekt beabsichtigt, mittels Kontext-Erkennung durch das gezielte Ansprechen von verschiede-nen Sensoren die Batterie-Laufzeit zu verlängern». Gemäss Blattner sei Sensirion einer der grössten Sensor-Lieferanten für Samsung und könne durch die Kopplung von Sensoren und intelligenter Software ihr Produkt-Portfolio sinnvoll ausbauen.

Fernstudiums in der Schweizer Bildungs-landschaft. Dabei kommen Studierende und Absolventen sowie Repräsentanten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu Wort. Das Magazin wurde in den letzten Wochen in Deutsch, Französisch und Itali-enisch schweizweit verteilt.

10 JahreMonika HolzeggerYvonne GanzMartina MerkleCornelius KortenbachDaniel Lienhard

Wir gratulieren unseren langjährigen Dozierenden und danken für ihr Engagement!

Heinrich BerchtoldEduard SchellenbergWalter BriggerFrank MöhleDaniel Aebi

Page 14: FFHS News 2/2014

14 FFHS News 2 | 2014

Forschung & Projekte

Ab diesem Sommer können die Studierenden der FFHS zum ersten Mal von einem sogenannten «COOC» (Campus Open Online Course) profitieren. Der Mathematik-Kurs wird als rein virtuelle Lernumgebung mit multimedialen Elementen angeboten – für einen zu 100 % selbstgesteuerten Lernprozess.

«COOCs»-Pilot: Refresher-Kurs Mathematik

Der neue Online-Kurs «Online Einführung Mathematik an Fachhochschulen» ist für Studierende gedacht, die ihre Mathema-tik- und Statistik-Kenntnisse auffrischen möchten − als orts­ und zeitunabhängige Alternative zum im Sommer ebenfalls an-gebotenen Refresher-Kurs mit Präsenzan-teil. Der neue Kurs bündelt die Ideen von «Massive Open Online Courses» und ähn-lichen virtuellen Lernumgebungen, indem der Lernstoff bewusst inhaltsredundant in mehrere überschaubare Teilmodule geglie-dert und mit Lernvideos, Skripten, Übungs-aufgaben und weiterem (multimedialen) Elementen aufbereitet wird. Da die Teilnahme an diesem Kurs frei-willig ist, können die Studierenden nach Bedarf den gesamten Kurs besuchen, nur Teile in Anspruch nehmen oder ganz

darauf verzichten. Fachlich begleitet wird der Kurs von Peter Addor, ein erfahrener Mathematik-Dozent an der FFHS, der via Adobe Connect in wöchentlichen Online-Konferenzen begleitend zu diesem Kurs seine Hilfe anbieten wird.

Storytelling in der MathematikIm Rahmen des COOC läuft seit Herbst 2013 auch eine Pilotstudie, in der der Ein-satz von Storytelling für das Lernen von Mathematik untersucht wird. Ab Anfang 2015 wird diese Methode den Studieren-den dann als Ergänzung zu den traditio-nellen Lehr- und Lernmethoden zur Ver-fügung stehen. Durch die Einbindung von Geschichten soll das eher abstrakte Fach Mathematik für die Lernenden an Alltags-nähe und Verständlichkeit gewinnen.

Ausgewählte PublikationenBergamin, P., & Gatzka, I. (2014). Vom Lernen im Klassenraum zum Lernen am Arbeitsplatz. kmuRUNDSCHAU, (2), S. 90-93.

Blattner, M. (2014), Big Data für KMU, Blickpunkt KMU, Ausgabe Mai

Schmitz, D. (2014): «Prüfung von Nach-haltigkeitsberichten – Diskussion und Erkenntnisse aus der Schweiz», in: Zeit-schrift für Internationale Rechnungsle-gung, 4/2014, S. 149-156.

Worch, H., Sablone, A. L., Gerberich, C. (2014), Gesteuerte Innovationspro-zesse: Ideenmanagement und Ver-marktung von Innovationen. kmuRUN-DSCHAU, (1), S. 52-53.

Zöbeli, D., von Schnurbein, G. (2014): Externe Dienstleister bei Nonprofit­Organisationen, in: SGG-Revue 1/2014, S. 13ff.

Ausgewählte Auftritte

Bettoni, M., Bernhard, W. & Bittel, N. (2014) Collaborative Creativity with eCiC. 5th International Conference on New Horizons in Education, INTE 2014, Paris, 25.-27. Juni 2014, www.int-e.net.

Blattner, M. (2014) «Big Data in HR - Opportunities and Risks», Big Data World Congress, Imperial College, Lon-don, 18. Juni 2014.

Werlen, E. & Garbely, M. (2014). Video-basierte Fallarbeit mit Eye-Tracking. Aus der Sicht der Beteiligten. Vortrag an der Fachtagung «Video- und textge-stützte Fallarbeit zu dokumentarischen und fiktionalen Unterrichtsepisoden – eine hochschuldidaktische Werkstatt». PH Wallis, Brig, 28. Februar 2014.

Der COOCs-Pilot «Online Einführung Mathematik» ermöglicht grösstmögliche Flexibilität beim Auffrischen der Mathematik-Kenntnisse.

Page 15: FFHS News 2/2014

FFHS News 2 | 2014 15

Forschung & Projekte

Eine im Unternehmen verwurzelte Innovationskultur ist die Grundlage für den Erfolg von Innovationsprozessen.

Innovation ist eine wichtige Voraussetzung für nachhaltigen Unternehmenserfolg. Ge-rade in starken Wettbewerbsmärkten oder in Krisenzeiten zeigt sich, dass Unterneh-men mit innovativen Ideen diese Heraus-forderungen besser überstehen oder gar gestärkt daraus hervorgehen. Trotz verfüg-barer Ansätze bleibt in vielen KMU kaum Zeit, sich kontinuierlich mit Innovationspro-zessen auseinanderzusetzen. Oft werden vorgebrachte Ideen nicht systematisch gesammelt, ausgewertet und weiterver-folgt. An dieser Stelle setzte der Workshop an. Im Mittelpunkt standen zwei zentrale Bestandteile des Innovationsprozesses: das integrierte Ideenmanagement und die Kundenkontaktkette (siehe Kasten).

Innovationskultur als BasisDurch Inputreferate wurden den Teilneh-menden Ansätze vermittelt, wie sich das Ideenmanagement und die Vermarktung entlang der Kundenkontaktkette effektiver gestalten lassen. Die Teilnehmenden hat-ten die Möglichkeit, diese Tools im Kontext ihrer eigenen Firmen zu reflektieren und

Erfolgreicher Innovationsworkshop für KMU

die Überlegungen mit den anderen Teil-nehmenden auszutauschen. Als Gastrefe-rent unterstrich Wolfgang Luckhardt, Ge-schäftsführer von beyerdynamic – einem Hersteller von High-End Audiosystemen – die Bedeutung einer im Unternehmen verankerten Innovationskultur als Schlüs-selfaktor für den Erfolg von Innovations-prozessen. Zugespitzt sagte er: «Ideen kommen von allein – aber es braucht eine Kultur dafür.»

Eigenes Innovationspotenzial erkennenDie im Workshop vermittelten Ansätze zei-gen, wie sich gezielt Instrumente einsetzen lassen, um Verbesserungspotenziale im Innovationsprozess aufzudecken und zu nutzen. Durch die konsequente Verfolgung einer systematischen Herangehensweise können Firmen somit ihre Wettbewerbs-position stärken und sich in ihren Zielmärk-ten stärker profilieren.

Auch in Zukunft wird das Institut für Ma-nagement & Innovation sich mit Fragen des Innovationsmanagements in KMU beschäf-

Die Steuerung von Innovationsprozessen war Thema eines Workshops, zu dem das Institut für Management & Innovation (IMI) in Zusammenarbeit mit Claus Gerberich von Gerberich Consulting am 27. März 2014 eingeladen hatte. Die interaktive Veranstaltung richtete sich speziell an KMU und ver-folgte das Ziel, Tools aufzuzeigen, um Verbesserungspotenziale im Innovationsprozess zu identifizieren.

Integriertes IdeenmanagementEin integriertes Ideenmanagement ermöglicht es Firmen, neben ihren Kunden und Mitarbeitenden als zent-rale Ideengeber für Innovationen ein breiteres Spektrum von neuen Ideen im Unternehmensumfeld wahrzu-nehmen und nutzbar zu machen. Zu diesem Umfeld zählen Lieferanten, Geschäftspartner, Wettbewerber, Wissenschaftler, soziale Netzwerke, Gesetzgeber und Behörden. Ziel ei-nes integrierten Ideenmanagements ist es, mit spezifischen Instrumenten Ideen aus verschiedenen Kanälen systematisch zu erfassen und in Innovationsprozesse einfliessen zu lassen.

KundenkontaktketteDie gezielte Einbindung von Lead Usern ist weit verbreitet. Aber ken-nen Firmen wirklich ihre gesamte Kundenkette? Denken sie auch an die Kunden der Kunden und deren Bedürfnisse?Eine systematische Analyse und Bewertung der Kundenkontaktkette bringt die Kernprozesse eines Unter-nehmens mit den verschiedenen Kun-dentypen entlang der Kundenkette in Verbindung. Damit lässt sich evalu-ieren, welche Unternehmensprozes-se auf welche Kundentypen Einfluss haben. Ziel dieses Instrumentes ist es sichtbar zu machen, ob und wie Firmen diese Kundenverbindungen explizit in ihre Kernprozesse einbe-ziehen und ihre Prozesse im Hinblick auf die entsprechenden Kundentypen verbessern.

tigen. Geplant sind weitere Veranstaltun-gen zu dem Thema und die Bereitstellung eines Onlinetools, mit dem Unternehmen die Qualität ihrer Innovationsaktivitäten evaluieren können.

Page 16: FFHS News 2/2014

16 FFHS News 1|2014

Michael Pollan: Essen Sie nichts, was Ihre Grossmutter nicht als Essen er-kannt hätte – Goldene Regeln für gute Ernährung. Antje Kunstmann 2013Die Zeiten ändern sich und damit auch un-sere Essgewohnheiten. Michael Pollan führt uns wieder zurück zu Tradition und Kultur. Weg von der westlichen Ernährung, welche hauptsächlich aus verarbeiteten Lebensmit-teln, raffinierten Kohlenhydraten, Fleisch sowie Fett- und Zuckerzusätzen besteht.

Buchtipp von Carmen Gruber

AgendaDiplomfeier FFHS15. September 2014Brig, Simplonhalle

HR Swiss Congress17. bis 18. September 2014Bern, Kursaal

Fernstudientag19. SeptemberRegensdorf, FFHS-Regionalzentrum Vorträge zu gesunder Ernährung9. OktoberRegensdorf, FFHS-Regionalzentrum15. OktoberBrig, FFHS-Regionalzentrum

Master-Messe23. bis 24. Oktober 2014Zürich- Oerlikon, StageOne

Der Autor vermittelt über achtzig Ernäh-rungsregeln in der Alltagssprache, welche leicht verständlich und einfach umsetzbar sind, ganz nach dem Motto: 1. Essen Sie Lebensmittel, 2. vorwiegend Pflanzen, 3. massvoll. Sätze wie «Was durch das Fenster Ihres Autos zu Ihnen gelangt, ist kein Lebensmittel» oder «Essen Sie kein Müesli, das die Farbe der Milch verändert», werden als Regeln genannt. Es geht jedoch weniger darum, diese als Gesetze zu ver-stehen, sondern eher als persönliche Merk-sätze mitzunehmen.Fazit: Ein unterhaltsames Buch, welches altbekannte und neue Ernährungstipps problemlos in den Alltag umsetzen lässt.

Carmen Gruber ist Studiengangsassistentin im Departement Gesundheit der FFHS. [email protected]

P. P.3900 Brig