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1 NAEMI-WILKE-STIFT GUBEN FREUNDESKREISBRIEF Weihnachtszeit 2017 Liebe Freundinnen und Freunde des Naëmi-Wilke-Stiftes! Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, ob ich denn einige Stunden Religionsunterricht vertretungsweise in der Schule übernehmen könne. Ich habe zugesagt und war einige Monate in einer Haupt- und Realschule und einige Monate in einem Oberstufengymnasium tätig. Meine Erfahrungen waren in dieser Zeit sehr vielfältig. Offene Ohren – ob offene Herzen weiß ich nicht – und damit verbundene Aufmerksamkeit stellten sich in den Klassen vor allem ein, wenn Themen der Nächstenliebe zur Sprache kamen. So habe ich auch mehrfach von meiner Tätigkeit für das Naemi-Wilke-Stift berichtet. Guben war kein Begriff, aber mit Kindergarten, Krankenhaus, Beratungsstellen wussten die Schüler- und Schülerinnen, teilweise aus eigener Erfahrung etwas anzufangen. Mein Ziel war, den Beweggrund für das Engagement von Menschen für andere zur Sprache zu bringen. Dabei begegneten mir zwei Argumentationsreihen. Die eine, stark vertreten, wies auf das Gebot der Menschlichkeit hin, die andere brachte den Einsatz mit Jesus Christus, mit seiner Liebe zum Menschen in Verbindung. Unsere Stiftung betont als Ausgangspunkt für all unser Denken, Reden und Handeln die Liebe Gottes in Jesus Christus. Sie haben wir im vergangenen Jahr wieder reichlich erfahren, persönlich und in unserer Stiftung. Der Freundeskreisbrief gibt über Letzteres umfangreich Auskunft. Ich empfehle ihn Ihrer Lektüre. Gottes Liebe hat uns alle bewegt, uns für unsere Stiftung einzusetzen und Gottes Liebe zu den Menschen zu tragen. Mein Dank gilt all denen, die mit Gebeten und ihren Gaben die Stiftung mit ihren vielen Aufgaben unterstützt haben. Danken will ich im Namen des Freundeskreises allen, die sich mit Wort und Tat auf den verschiedenen Arbeitsfeldern eingesetzt haben. Wenn ich nach Guben in das Stift komme, staune ich jedes Mal neu über das, was sich entwickelt hat und entwickelt. Ich freue mich, dass sich so viele Menschen für andere einsetzen. Am Ende des Jahres 2017 wünsche ich Ihnen und unserer Stiftung weiterhin Gottes reichen Segen. Bis zu einem Wiedersehen, vielleicht beim Neujahresempfang oder Jahresfest oder Kirchentag in Erfurt oder bei einer anderen Gelegenheit grüße ich Sie, liebe Schwestern und Brüder, herzlich. Bleiben Sie Gott befohlen Ihr Dr. Diethardt Roth, Bischof i.R. Vorsitzender des Freundeskreises

Freundeskreisbrief 2 2017 - Naemi-Wilke-Stift

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NAEMI-WILKE-STIFT GUBEN FREUNDESKREISBRIEF Weihnachtszeit 2017

Liebe Freundinnen und Freunde des

Naëmi-Wilke-Stiftes!

Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, ob ich denn einige Stunden Religionsunterricht vertretungsweise in der Schule übernehmen könne. Ich habe zugesagt und war einige Monate in einer Haupt- und Realschule und einige Monate in einem Oberstufengymnasium tätig. Meine Erfahrungen waren in dieser Zeit sehr vielfältig. Offene Ohren – ob offene Herzen weiß ich nicht – und damit verbundene Aufmerksamkeit stellten sich in den Klassen vor allem ein, wenn Themen der Nächstenliebe zur Sprache kamen. So habe ich auch mehrfach von meiner Tätigkeit für das Naemi-Wilke-Stift berichtet. Guben war kein Begriff, aber mit Kindergarten, Krankenhaus, Beratungsstellen wussten die Schüler- und Schülerinnen, teilweise aus eigener Erfahrung etwas anzufangen. Mein Ziel war, den Beweggrund für das Engagement von Menschen für andere zur Sprache zu bringen. Dabei begegneten mir zwei Argumentationsreihen. Die eine, stark vertreten, wies auf das Gebot der Menschlichkeit hin, die andere brachte den Einsatz mit Jesus Christus, mit seiner Liebe zum Menschen in Verbindung.

Unsere Stiftung betont als

Ausgangspunkt für all unser Denken, Reden und Handeln die Liebe Gottes in Jesus Christus. Sie haben wir im vergangenen Jahr wieder reichlich erfahren, persönlich und in unserer Stiftung. Der Freundeskreisbrief gibt über Letzteres umfangreich Auskunft. Ich empfehle ihn Ihrer Lektüre. Gottes Liebe hat uns alle bewegt, uns für unsere Stiftung einzusetzen und Gottes Liebe zu den Menschen zu tragen.

Mein Dank gilt all denen, die mit Gebeten und ihren Gaben die Stiftung mit ihren vielen Aufgaben unterstützt haben. Danken will ich im Namen des Freundeskreises allen, die sich mit Wort und Tat auf den verschiedenen Arbeitsfeldern eingesetzt haben. Wenn ich nach Guben in das Stift komme, staune ich jedes Mal neu über das, was sich entwickelt hat und entwickelt. Ich freue mich, dass sich so viele Menschen für andere einsetzen.

Am Ende des Jahres 2017 wünsche ich Ihnen und unserer Stiftung weiterhin Gottes reichen Segen.

Bis zu einem Wiedersehen, vielleicht beim Neujahresempfang oder Jahresfest oder Kirchentag in Erfurt oder bei einer anderen Gelegenheit grüße ich Sie, liebe Schwestern und Brüder, herzlich. Bleiben Sie Gott befohlen

Ihr Dr. Diethardt Roth, Bischof i.R. Vorsitzender des Freundeskreises

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Streiflichter von Mai 2017 bis Dezember 2017 aus den Pressemitteilungen der Stiftung Gedenken an die Euthanasiemorde 1940 Vor 77 Jahren sind behinderte junge Frauen aus dem Stift abtransportiert worden Guben, 30.05.2017: Der 30. Mai 1940 ist in die Stiftsgeschichte eingebrannt. An jenem Tag sind aus dem Naemi-Wilke-Stift 32 junge behinderte Frauen in die Landespflegeanstalt nach Brandenburg an der Havel abtransportiert worden. Was man ahnte, ist später zur Gewissheit geworden. Die sogenannten Pfleglinge im Naemi-Wilke-Stift sind in Brandenburg an der Havel getötet worden. Die Landespflegeanstalt war eine der sechs Tötungsanstalten im damaligen Deutschen Reich und in das zentral organisierte, aber geheim gehaltene T4-Programm einbezogen. Seit 2006 im Stiftsgelände zur Erinnerung an die Betroffenen zehn Stolpersteine verlegt worden sind – ein Kunstprojekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig -, erinnert die Stiftung immer am 30. Mai eines jeden Jahres zusammen mit den Auszubildenden der Schule für Gesundheit und Krankenpflegehilfe an die Euthanasiemorde. In diesem Jahr hat der Deutsche Bundestag am Holocaust-Gedenktag (27. Januar) an die insgesamt mehr als 70.000 Euthanasie Opfer mit einer Gedenkstunde gedacht. Damit ist auch durch das höchste deutsche Parlament eine Erinnerung im öffentlichen Raum erfolgt. Unter dem Psalmwort „Herr höre meine Stimme, wenn ich rufe.“ (Ps. 27, 7), einem Vers, der dem Sonntag vor Pfingsten, Exaudi, den Namen gegeben hat, stand in diesem Jahr das Gedenken im Naemi-Wilke-Stift. „Wir können das Geschehen nicht ungeschehen machen“, so Pastor Stefan Süß in seiner Andacht. „Wir sind auch nicht die, die damals organisiert und verantwortet haben. Wir sind zum Glück die später Geborenen. Aber lernen wollen wir, dass das menschliche Leben, das Gott gestiftet hat, eine unverlierbare Würde hat. Es darf von niemandem angetastet werden. Weder weil es krank ist, oder eine Last für die Gesellschaft, oder anders ist als die meisten von uns, oder wegen einer Hautfarbe, oder wegen des Alters, oder der Religiosität. Bis heute wird gerufen. Flüchtende Menschen, die zu Tausenden im Mittelmeer ertrinken und es zum Toten Meer machen. Ungeborene Kinder, denen die Chance zum Leben genommen wird. Demenziell erkrankte alte Menschen, die ihre Stimme bereits verloren haben. Finden Sie bei uns Gehör? Weil Gott die Not seiner Menschen angesehen hat, hat er sich selbst eingemischt und mit seinem Sohn Jesus Christus diese Welt verändert. Er sieht uns wohlwollend an und begleitet Menschen durch uns.“ Dieses Gedenken im Naemi-Wilke-Stift findet immer unter Beteiligung der Auszubildenden statt, die sich selbst mit dieser Geschichte auseinandersetzen und dies im Rahmen der Andacht vortragen. Auf diese Weise geben wir den Opfern von einst eine Stimme des Gedenkens. Umbau begonnen Aufbau eines Chirurgischen Ambulanzzentrums für die MEGmbH Guben, 09.05.2017: Anfang Juni erfolgte der Startschuss für ein größeres Bauprojekt im Naemi-Wilke-Stift. Der ehemalige OP-Bereich im Altbau – rund 400 Quadratmeter – wird umgebaut. Es entstehen dort Räume für drei chirurgische Arztpraxen der Medizinischen Einrichtungsgesellschaft mbH Guben, einschließlich der Anmeldungen, Wartezonen, erforderliche Nebenräume und ein Eingriffsraum für den Durchgangs-Arzt. Außerdem steht den Ärzten dort nach dem Umbau ein ambulanter OP-Bereich

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zur Verfügung, der von allen Fachärzten des Medizinischen Versorgungszentrums genutzt werden kann. Der gesamte Bereich ist barrierefrei zugänglich. Nach intensiver Planung inkl. Erstellung von Brandschutz- und Hygienegutachten sind jetzt umfangreiche Arbeiten an den gebäudetechnischen Anlagen erforderlich. Erneuert werden Raumlufttechnik- und Klimaanlagen, Sonnenschutzanlagen, Elektro-, Sanitär- und Regelungstechnik. Die Brandmeldeanlage wird erweitert. Am Bau beteiligt sind zehn Firmen, von denen

bis auf eine Firma alle in der Region ansässig sind. Die Gesamtkosten für das Bauprojekt betragen rund 1 Million Euro, finanziert aus Eigenmitteln der Stiftung. Die Planung und Bauüberwachung liegt in der Hand des Ingenieurbüros Bärmann + Partner GbR, Guben, in Zusammenarbeit mit dem Technischen Leiter des Naemi-Wilke-Stifts, Matthias Reffke. „Es war einmal“ – so fangen alle Märchen an Frühlingswanderung der Kita-Kinder im Naemi-Wilke-Stift Guben, 12.06.2017: Mit diesem Rätsellied begann auch die traditionelle jährliche Frühlingswanderung des Wilke-Stift-Kindergartens am Deulowitzer See am 20 Mai 2017. Am Strand hatten sich pünktlich um 10.00 Uhr mehr als 50 Kinder des Kindergartens, deren Geschwister und Freunde, sowie zahlreiche Eltern und Großeltern versammelt. Nach dem gemeinsamen Singen und Raten erhielt jedes Kind einen Märchenpass und los ging das Wandern im Märchenwald. Dabei trafen die Kinder viele bekannte Märchenfiguren und konnten bei ihnen im Spiel und Spaß die Aufgaben lösen, um den Stempel im jeweiligen Feld des Märchenpass zu erhalten. So galt es beim gestiefelten Kater die Rebhühner einzufangen, am Lagerfeuer vom Rumpelstilzchen nicht dessen Namen zu erraten, sondern Rätsel zu lösen oder gemeinsam mit Schneewittchen zu erraten, was auf dem Tisch der 7 Zwerge fehlt. Frau Holle schüttelte vom Klettergerüst heftig „Schnee“ herab und Der Wolf versuchte die Kinder vom rechten Wege abzubringen. Tief im Wald, durch eine Spur aus Holzspänen gekennzeichnet fanden die Kinder das Pfefferkuchenhaus. Zum Glück war die Hexe nicht zu Hause. An Dornröschens Dornenhecke konnten die Kinder den Prinzen helfen diese mit Rosen zu schmücken und so den Weg frei zu machen. Rapunzel ließ ihr Haar herunter, damit die Kinder heraufklettern konnten und beim Froschkönig übten sich alle beim Zielwerfen mit der goldenen Kugel in den Brunnen. Nach einer Stärkung mit Bockwurst und Brötchen ging es dann nach Hause zur Mittagsruhe. „Dzien dobry“ heißt „Guten Tag“ Gelebte Partnerschaft zwischen der Kita im Naemi-Wilke-Stift und der Kita Nr.2 in Gubin (Pl) Guben, 12.06.2017: Ehe sich alle Kinder auf polnisch oder deutsch begrüßen oder verabschieden können, wird es noch ein einiger Treffen mehr bedürfen. Doch das gemeinsame Spielen und Basteln funktionierte am Mittwoch, 7. Juni auf dem Arche-Spielplatz des Wilke-Stift-Kindergartens, trotz Sprachbarriere.

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Im März diesen Jahres hatten die deutschen Kinder schon den Gubiner Kindergarten Nummer 2 erkunden können, nachdem hier offiziell die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet worden war. Nun waren also die polnischen Kinder in Guben zu Gast. Das Wetter meinte es gut und so konnten die 20 polnischen und 15 deutschen Kinder mit Schwungtuch und Kriechtunnel, beim Tauziehen oder Balancieren zusammen tätig sein und erste gemeinsame Aktionen erleben, sich mit Melone und

Tee stärken, auf der „Arche“ klettern, Fußball spielen oder schaukeln. Außerdem fertigten die Mädchen und Jungen Mosaik-Wegsteine an, die bei Gelegenheit symbolisch als Weg über die Grenze von Guben nach Gubin auf dem Stiftsgelände verlegt werden sollen. Nach knapp zwei Stunden hieß es dann „Do widzenia“- „Auf Wiedersehen“ oder einfach nur „Tschüß“. Bis zum nächsten mal! „Reformation und Reformationsgedenken in den Jahrhunderten“ Vierter Vortrag in der Veranstaltungsreihe des Ökumenischen Stadtkonventes Guben zur Wirkungsgeschichte der Reformation Guben, 15.06.2017: Am 14. Juni 2017 war der Bischof der Selbständigen Ev.-Luth. Kirche (SELK) aus Hannover, Hans-Jörg Voigt, DD, der vierte Referent in der Veranstaltungsreihe zum Reformationsjubiläum 2017 in Guben. Er hat im Lesecafé des Naëmi-Wilke-Stiftes vor mehr als 50 Zuhörenden einen weiten Bogen gespannt von den neuesten Forschungen zur Tatsächlichkeit des Thesenanschlages 1517 über die erste Reformationsfeier 1617 und die dann folgenden Etappen. Die Verehrung Martin Luthers und anderer bedeutender Reformatoren des 16. Jahrhunderts begann schon zu Lebzeiten der Akteure. Spätere Jahrhunderte haben die Reformationsjubiläen meistens instrumentalisiert für andere Themen und polarisierend abgegrenzt. Deutsch-nationale Heldenverehrung, antikatholische Selbstdarstellung, frühbürgerliche Revolution… Der Referent zeichnete diese Entwicklungen nach und hat letztendlich auf die inhaltliche Botschaft der Reformation verwiesen, die mit der befreienden Entdeckung des gnädigen Gottes das gesamte Lebensgefühl einer Epoche verändert hat. Es gilt auch heute, diese theologische Entdeckung in die gegenwärtige Lebenssituation zu übersetzen. Der lebendige Vortrag des Bischofs, illustriert mit einer Reihe von Bildern, hat die Zuhörer zu einer Reihe von Nachfragen angeregt und zu späterer Plauderei bei Imbiss und Getränken. Bischof Hans-Jörg Voigt, DD, ist Bischof der SELK und Kuratoriumsvorsitzender des Naëmi-Wilke-Stiftes. Er ist außerdem Vorsitzender des Internationalen Lutherischen Rates (ILC), des weltweiten Zusammenschlusses lutherischer Kirchen neben dem Lutherischen Weltbund (LWB).

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139 Jahre Naemi-Wilk-Stift Jahresfest 2017 gefeiert Guben, 19.06.2017: Mit einem Festgottesdienst im Weiten Raum des Krankenhauses im Naemi-Wilke-Stift und einem anschließendem Empfang endete das 139. Jahresfest der Stiftung am vergangenen Sonntag. Im Gottesdienst predigte der Geschäftsführende Kirchenrat der SELK, Pfr. Michael Schätzel aus Hannover. Unter Aufnahme einer Bild-Zeitungs-Überschrift „Bibel rettet Mann das Leben“, hat er den vorgeschriebenen Predigttext für den 1. Sonntag nach Trinitatis (Johannes 5, 39-47) ausgesprochen ansprechend und zeitnah entfaltet.

Beim sich anschließenden Empfang wurden drei 25-jährige Jubiläen gewürdigt. Zum 01.01.1992 waren nach dem Beschluss des Kreistages Guben in Trägerschaft der Stiftung das Kreiskrankenhaus Guben und das Krankenhaus des Naemi-Wilke-Stiftes fusioniert worden. Staatssekretärin Frau Almuth Hedwig-Tiedt als Vertreterin des

zuständigen brandenburgischen

Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie

(MASGF) nutzte den Vergleich mit der Silberhochzeit und zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung, die der damaligen politischen Entscheidung recht gegeben habe. Hans-Dieter Dill, zu dieser Zeit Verwaltungsdirektor im Stift, ließ die Gäste an seinen Erinnerungen teilhaben. Er war der Motor für diese Entwicklung seit 1990. Zeitgleich war zum 01.01.1992 auch die Medizinische Einrichtungsgesellschaft (MEG) als Nachfolgegesellschaft für die an sich abzuwickelnden Polikliniken der ehemaligen DDR gegründet worden. Manfred Borisch, der 1992 zum Geschäftsführer der MEG berufen worden war, schilderte lebendig die Anfänge. Annette Berndt, ehemalige Mitarbeiterin im Naemi-Wilke-Stift, berichtete eindrücklich von der Gründung der ersten Erziehungs- und Familienberatungsstelle mit Ehe- und Lebensberatung in Landkreis. Das war der Start in ein völlig neues Feld nach Einführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes. Einige Bilder der drei Einrichtungsbereiche machten deutlich, wie rasant die Entwicklung innerhalb der letzten 25 Jahre verlief. Musik auf hohem Niveau von Franziska Aldag und Jonathan Hain sowie Friederike Süß mit Jonathan Voigt und Konrad Klemba bildete eine starke Bereicherung des Empfangs. Dem Gottesdienst mit dem Empfang waren zwei weitere Festtage vorausgegangen. Begonnen hatte das Jahresfest am Freitag mit einem „Fest der Generationen“ für die Bürger der deutsch-polnischen Doppelstadt Guben/Gubin. Mit knapp 500 Besuchern sind die Erwartungen deutlich erfüllt worden. Die Stiftung präsentierte dabei die altersmedizinischen Angebote im ambulanten sowie stationären Bereich und bot im Stiftsgelände ein Programm mit dem Kindergarten des Naemi-Wilke-Stiftes, den Musikschulen beider Städte und einer Artistikgruppe aus dem polnischen Poznan. Außerdem gab es verschiedene Spielgeräte und auch einen Streichelzoo. Alle Gäste konnten sich mit Spezialitäten aus der deutschen und polnischen Küche kostenfrei stärken. Der Samstag stand im Zeichen eines Betriebsausfluges, der circa 50 Mitarbeitende und Gäste nach Grünberg (Zielona Gora) zu einer Besichtigung des Woiwodschafts-Krankenhauses führte. Es ist aus dem ehemaligen Diakonissenmutterhaus Bethesda Grünberg hervorgegangen und dient heute nach Ausbau und Erweiterung zur Versorgung für rund eine Million Menschen in der Lebuser

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Woiwodschaft. Stadtführung, Mittagessen im Palmenhaus, Bootsfahrt auf der Oder mit Kaffeetrinken und Weinverkostungen und der Besuch in einem privaten botanischen Garten bildeten ein vielfältiges Programm. Die Veranstaltungen beim Jahresfest mit den deutsch-polnischen Begegnungen wurde von der Euroregion Spree-Neiße-Bober gefördert. Frühjahrssitzung des Kuratoriums beendet Das Naemi-Wilke-Stift auf gutem Weg Guben, 20.06.2017: Vom 15. bis 16.06.2017 fand die Frühjahrssitzung des Kuratoriums des Naemi-Wilke-Stiftes statt. Das sechsköpfige Gremium kommt in der Regel zweimal jährlich für zwei halbe Tage zusammen. In der Frühjahrssitzung präsentierte der Vorstand neben seinen Routineberichten auch das geprüfte Ergebnis des Wirtschaftsjahres 2016. Das zurückliegende Jahr konnte wirtschaftlich erfolgreich abgeschlossen werden. Damit kann den Mitarbeitenden der Stiftung auch die zweite Hälfte der sogenannten Jahressonderzahlung vollständig ausgezahlt werden. Zugleich berichtet der Verwaltungsdirektor in dieser Sitzung regelmäßig über den aktuellen wirtschaftlichen Verlauf der Arbeitsfelder der Stiftung. Auch hier sind die Zahlen derzeit sehr erfolgversprechend. Breiten Raum nahm eine Begegnung mit Mitarbeitenden ein, die am Diakonischen Grundlagenkurs teilgenommen haben. Im Rahmen der Sitzung wurden ihnen die Teilnahmezertifikate durch den Kuratoriumsvorsitzenden ausgehändigt. Diakonische Grundlagenkurse sind Teil der Profilbildung der Stiftung, um Mitarbeitende zu bilden und mitzunehmen in das besondere Profil eines kirchlichen Trägers. Im Bericht des Rektors ging es neben dem Bericht zur aktuellen Entwicklung der verschiedenen Arbeitsfelder der Stiftung um die Umsetzung einer Satzungsänderung und auch um das soeben verabschiedete neue Leitbild der Stiftung. Beatrice Deinert, Qualitätsmanagementbeauftragte der Stiftung, hat das Kuratorium über die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung 2016 informiert. Die zweite Sitzung des Kuratoriums in diesem Jahr erfolgt im November 2017. Das Kuratorium wird geleitet vom Bischof der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) Hans-Jörg Voigt und seinem Stellvertreter Kirchenrat Gerd Heinrichs. Studienfahrt nach österreichisch Gmünd / Ceske Velenice beendet Guben, 26.06.2017: Im Frühjahr 2015 kam es zum ersten Besuch von Vertretern der Euroregion und des Naemi-Wilke-Stiftes Guben im Landeskrankenhaus Österreichisch Gmünd im Rahmen eines EU-Projektes, das sich mit dem demografischen Wandel in unserem Grenzraum befasste. Schon bei dieser ersten Begegnung wurde deutlich, wie viele Parallelen es innerhalb unseres und des dortigen Grenzraumes, insbesondere auch im Hinblick auf die medizinische Versorgung, gibt. Dies war Anlass für den Gegenbesuch einer Delegation aus Niederösterreich bei uns in Guben im letzten Jahr. Auf Grund der Tatsache, dass das Krankenhaus in Gmünd schon umfangreiche Erfahrungen in der grenzüberschreitenden Notfallversorgung und der ambulanten Behandlung auch von Menschen aus dem tschechischen Grenzraum hat, verabredeten wir, dass es im Jahr 2017

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wiederum einen Erfahrungsaustausch von Akteuren verschiedener Berufsgruppen unserer beiden Krankenhäuser in Gmünd geben soll. Im Rahmen unseres EU-Projektes „Gesundheit ohne Grenzen“, das am 1. April 2017 startete, führten wir vom 21. bis zum 23. Juni 2017 unsere diesjährige Studienfahrt zu unserem Quasi-Partnerprojekt durch. Zum Teilnehmerkreis gehörten neben der Delegation aus dem Naemi-Wilke-Stift auch der Präsident der deutschen Seite der Euroregion Spree-Neiße-Bober, Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger, und der Präsident der polnischen Seite der Euroregion, Czeslaw Fiedorowicz, die Bürgermeister von Guben und Gubin sowie Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung und der Geschäftsstellen der Euroregion. Entsprechend stieß unsere Begegnung in Gmünd auch dort auf große politische Resonanz vom Landesparlament über die Geschäftsführungsebenen des Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) bis hin zur Bürgermeisterin von Gmünd und ihrem Kollegen aus Ceske Velenice. Noch am Anreisetag widmeten wir uns innerhalb einer Führung durch das Krankenhaus schwerpunktmäßig den Abläufen in der Rettungsstelle und im ambulanten Bereich. Bemerkenswert war für uns neben anderen Eindrücken, dass zur Überwindung der Sprachbarriere mit einem internetgestützten Dolmetscherprogramm über Skype gearbeitet wird. Hier entstand die Frage, ob und inwieweit dieses Programm auch im deutsch-polnischen Grenzraum genutzt werden kann.

Erfreulich nahmen wir wahr, mit welch positiver Motivation die Mitarbeitenden der

verschiedenen Berufsgruppen ganz aufgeschlossen sich ihren Aufgaben der

grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung

widmen. Zur Vertiefung der Kenntnisse über die Arbeitsprozesse und zur Prüfung ihrer Anwendbarkeit auf die Arbeit in Guben, werden zwei

Mitarbeiterinnen zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Hospitation nach Gmünd entsandt. Am zweiten Tag widmeten wir uns der Vorstellung der Europaprojekte, die durch die Europaabteilung des NÖGUS auf Landesebene betreut werden, und zu denen unter anderem auch die Aktivitäten des Krankenhauses in Gmünd gehören. Ebenso konnten wir von unserem EU-Projekt des Naemi-Wilke-Stiftes mit der Stadt Gubin „Gesundheit ohne Grenzen“ berichten, bei dem es um Verständigung durch Überwindung der Sprachbarriere, um den Aufbau von Vertrauen durch die Erhöhung der Zugänglichkeit zu medizinischen Leistungen, um den Wissenstransfer und die Nutzung sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen der Gesundheitsversorgung im Grenzraum geht. Innerhalb des mit den Präsentationen verbundenen lebendigen Austausches, auch mit den Vertretern aus der Politik, wurde deutlich, wie wichtig diese Bemühungen für den Erhalt und die Verbesserung der Lebensqualität auf beiden Seiten der Grenze sind. Unter anderem äußerte der Bürgermeister von Ceske Velenice, dass die Möglichkeit der Wahrnehmung von medizinischen Leistungsangeboten in Gmünd von seiner Stadtbevölkerung erfolgt, ohne dies besonders zu thematisieren. „Wie groß die Bedeutung dieser grenzüberschreitenden Versorgung ist, zeigt sich, wenn man die Frage stellt, was wäre, wenn es diese Möglichkeiten nicht oder nicht mehr gäbe…“, so brachte es der Bürgermeister aus Tschechien zum Ausdruck. Die Bürgermeisterin von Gmünd hob die Bedeutung dieser Arbeit für den gesamten grenzüberschreitenden Wirtschaftsstandort hervor. Sie äußerte großes Interesse, bei der nächsten Möglichkeit eines Besuches in Guben und Gubin auch dabei zu sein. Am Nachmittag trafen sich die Vertreter des Arztdienstes, der Pflege und der Verwaltung in Workshops, bei denen Fragen der noch größeren Wirksamkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, der Schaffung sinnvoller Strukturen und Kooperationen auf beiden Seiten der

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Grenze im Mittelpunkt standen. Die daraus sich ergebenden Anregungen werden in der weiteren Durchführung unseres Projektes eine Rolle spielen. Trotz der großen Hitze, waren die Teilnehmenden so engagiert bei der Sache, dass sie fast die Zeit bezogen auf den Tagesplan vergaßen. Bevor wir Freitagmittag zur Rückfahrt aufbrachen, besuchten wir gemeinsam das österreichisch-tschechische Gewerbegebiet und erhielten Informationen über die dort in den letzten 20 Jahren entstandene Wirtschaftsstruktur. Für die sowohl auf tschechischer, als auch auf österreichischer Seite angesiedelten Betriebe ist es gleichermaßen enorm wichtig, dass für sie bei Bedarf auf kurzem Wege eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung in einem nahegelegenen Krankenhaus erreichbar ist. Sehr dankbar für die vielen Eindrücke und Anregungen sowie für die liebevolle Gastfreundschaft der Mitarbeiterinnen des NÖGUS und der Standortleitung des Gmünder Landeskrankenhauses traten wir die Heimreise an. Neben den fachlichen Anregungen hallt noch der erste Eindruck nach, den wir ganz am Anfang durch einen Film erhielten, der die Dramatik des Lebens der Menschen an dieser Grenze vor dem Hintergrund der Umbrüche in der Geschichte des 20. Jahrhunderts beschrieb. Nach den Jahrzehnten des „Kalten Krieges“ kann nun auch hier in dieser Region wieder „zusammenwachsen, was zusammen gehört“ (Willy Brandt). Wir meinen, dass auch innerhalb unserer Euroregion zum Nutzen für die Menschen auf beiden Seiten der Neiße in Guben und Gubin Lebensqualität und Zusammengehörigkeit verbessert werden können, wenn die Akteure und die Politik vor Ort gemeinsam mit den übergeordneten Strukturen auch auf dem Gebiet der Gesundheitsversorgung die vorhandenen Möglichkeiten weiter entwickeln. Die Reise nach Gmünd war ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Wir danken allen, die sich dafür so eindrucksvoll engagiert haben. Krankenhausspiegel Brandenburg freigeschaltet Neuer Internet-Service für Patienten, Angehörige und Ärzte Guben, 29.06.2017: Im neuen Internetportal www.krankenhausspiegel-brandenburg.de haben sich 36 Kliniken mit 44 Standorten aus ganz Brandenburg zusammengeschlossen, um gemeinsam die Qualität ihrer medizinischen Behandlung zu veröffentlichen. Mit diesem außergewöhnlichen Service haben Patienten, Angehörige und einweisende Ärzte ab heute die Möglichkeit, sich ausführlich und leicht verständlich über die medizinische Qualität der Brandenburger Krankenhäuser zu informieren. Unter www.krankenhausspiegel-brandenburg.de wird die Qualität der Krankenhäuser bei 16 besonders häufigen oder komplizierten Behandlungsverfahren dargestellt, zum Beispiel bei Brustkrebsoperationen, beim Gelenkersatz an Hüfte und Knie, bei der Geburtshilfe, beim Einsatz von Herzschrittmachern oder bei herzchirurgischen Eingriffen. Der neue Krankenhausspiegel bietet patientenverständliche medizinische Informationen und vergleicht auf anschauliche Weise die Qualität der Krankenhäuser untereinander. Überdurchschnittliche Qualität in vielen Bereichen Gezeigt werden die Ergebnisse der Krankenhäuser für über 120 Qualitätsmerkmale – jeweils als leicht verständliche Schaubilder, die von erläuternden Texten ergänzt werden. Zur schnelleren Orientierung sind die Ergebnisse der einzelnen Kliniken in der Regel mit einer grünen oder roten Ampel für gute bzw. nicht ausreichende Qualität gekennzeichnet und werden mit den Durchschnittsresultaten auf Landes- und Bundesebene verglichen. Dabei zeigt sich, dass die Brandenburger Krankenhäuser in allen Leistungsbereichen eine gute Behandlungsqualität aufweisen. Überdurchschnittlich gut sind die Ergebnisse insbesondere in der Geburtshilfe, der Neonatologie, der Halsschlagader-Rekonstruktion und der Knie-Endoprothetik. Das Portal zeigt: Die Bevölkerung erhält in den Brandenburger Krankenhäusern eine sehr hochwertige medizinische Behandlung. Verlässliche Datengrundlage Die im Krankenhausspiegel veröffentlichten Zahlen stammen aus der gesetzlich vorgeschriebenen externen stationären Qualitätssicherung, der sich alle Kliniken bundesweit fortlaufend unterziehen müssen. Sie bietet die derzeit verlässlichste und aussagekräftigste Datengrundlage zur Prüfung und zum Vergleich der Behandlungsqualität.

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Schneller Zugriff auf die Informationen Die Website ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die Qualitätsergebnisse. Mit maximal drei Klicks ist man am Ziel – so schnell ist kaum ein anderes Klinik-Portal. Patienten, denen zum Beispiel eine Kniegelenk-Operation bevorsteht, erfahren, wie oft pro Jahr die einzelnen Krankenhäuser künstliche Kniegelenke einsetzen, wie konsequent sie Maßnahmen zur Vermeidung von Wundinfektionen durchführen, wie häufig Komplikationen auftreten oder wie viele Patienten bei der Klinikentlassung das Knie wieder ausreichend bewegen können. Die Behandlungsqualität einer Klinik ist zwar nicht allein aus diesen Zahlen ablesbar. Doch zusammen mit den erläuternden Texten bieten sie Patienten eine sehr gute Orientierungsmöglichkeit, die ihnen – in Abstimmung mit ihrem Haus- oder Facharzt – eine optimale Hilfestellung bei der Wahl einer geeigneten Klinik bieten. Gemeinsames Qualitätsportal der Brandenburger Krankenhäuser Am Krankenhausspiegel Brandenburg beteiligen sich bislang 36 Krankenhäuser mit 44 Standorten aus allen Teilen des Bundeslandes. Das sind rund 70 Prozent der Krankenhausstandorte und Bettenkapazität in Brandenburg. Weitere Häuser haben bereits die Absicht bekundet, am Krankenhausspiegel teilzunehmen. Bemerkenswert dabei ist, dass trotz des Wettbewerbs untereinander die Krankenhäuser einvernehmlich beschlossen haben, ihre Qualität in einem gemeinsamen Portal zu veröffentlichen. Im Krankenhausspiegel werden auch solche Ergebnisse veröffentlicht, die weniger gut sind. Diese Transparenz wird auch dazu beitragen, die Qualität der stationären Versorgung immer weiter zu verbessern. Ein Fachgremium, bestehend aus Experten der Brandenburger Krankenhäuser, arbeitet an der kontinuierlichen Optimierung und Erweiterung des Krankenhausspiegels. Die veröffentlichten Daten werden jährlich aktualisiert. Vergleichbare Krankenhausspiegel gibt es bisher in Thüringen, Hamburg, Bremen und der Region Hannover. Ausführliche Informationen über Kliniken und Behandlungsgebiete Über die laienverständliche Darstellung der Qualitätsergebnisse hinaus bietet das Online-Portal einen weiteren Service: Jede Klinik ist mit einem eigenen ausführlichen Porträt im Krankenhausspiegel vertreten. Alle Porträts sind zur besseren Vergleichbarkeit identisch aufgebaut und geben auf einen Blick alle wichtigen Informationen u.a. über Fachabteilungen, Gütesiegel, Betten- und Patientenzahlen, Services, Mahlzeiten oder Ansprechpartner. Diese individuellen Klinikseiten können über eine interaktive Landkarte direkt angewählt werden. Außerdem gibt es für jedes im Krankenhausspiegel dargestellte Behandlungsgebiet ausführliche medizinische Informationen über Krankheitsursachen, Risikofaktoren, Symptome, Diagnose- und Therapieverfahren. Patienten können sich so ein umfassendes Bild über das jeweilige Gebiet machen und die Qualitätsergebnisse der einzelnen Krankenhäuser noch besser bewerten. „Humor hilft pflegen“ Fortbildung für Pflegekräfte in Kooperation mit der Stiftung „Humor hilft Heilen“ Guben, 10.07.2017: 24 Fachkräfte aus dem Pflegedienst im Naemi-Wilke-Stift haben an dem Tagesseminar „Humor hilft pflegen“ teilgenommen. Das Thema der Fortbildung mag ungewöhnlich klingen und ist doch nötiger denn je. Krankenhauszeit ist Lebenszeit und gerade bei bedrohlichen Lebenssituationen hilft alles, was den Lebensmut von Patienten stärkt und dem Alltag ein Lächeln abgewinnt. Das Tagesseminar fand am 05.07.2017 im Naemi-Wilke-Stift statt. Paul Kustermann, Clown, Coach, Trainer und Autor von „Humor in der Pflege“ (HiP), und Ute von Koerber, Schauspielerin, Clown im Potsdamer Klinikclowns e.V., Lehrbeauftragte für Kommunikation sowie Ausbilderin für therapeutisches Zaubern, haben einen Tag lang Pflegefachkräfte geschult. Eine Teilnehmerin berichtet: „Die Referenten vermittelten sehr ausdauernd und humorvoll wie man durch Anwendung verschiedener Techniken auch zu schwerkranken Menschen einen Zugang finden kann. Die ‚Clowns‘ berichteten über bewegende Fälle (von der Palliativstation, Kinderkrebsstation oder dem Herztransplantationszentrum), die sie selbst in der Praxis erlebt haben, wie sie in schwierigen Situationen reagiert haben und das Interesse der schwerkranken Menschen wecken konnten. Davon hätte ich gern noch mehr gehört. Für mich hat sich der Tag also gelohnt!“ Die Stiftung „Humor hilft heilen“ ist von dem Arzt und Kabarettisten Eckart von Hirschhausen gegründet worden. Er schreibt begründend: „Medizin und Humor zu verbinden ist mein Lebensthema

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sowohl in der Forschung, als auch in der praktischen Anwendung in der Psychotherapie für Erwachsene und durch Clowns im Krankenhaus für die Kleinen. Ich habe HUMOR HILFT HEILEN gegründet, weil ich mit steigender Prominenz überregional diese Ideen voranbringen kann. Konkret will ich auch etwas für die sinkende Motivation meiner Arztkollegen und der Pflegekräfte tun. Ich habe mit „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“ und „Glück kommt selten allein“ die erfolgreichsten Sachbücher 2008 und 2009 geschrieben. Damit hatte niemand gerechnet – ich auch nicht. Und da dachte ich, halt’ dich doch mal an das, was du weißt: Geld macht glücklich – wenn man es für andere ausgibt. Deswegen habe ich die Stiftung HUMOR HILFT HEILEN gegründet.“ Das Netzwerk „Gesunde Kinder“ Guben wächst Assistentenstelle besetzt Guben, 17.07.2017: Das Netzwerk „Gesunde Kinder“ Guben wächst um eine neue Mitarbeiterin. Seit dem 01.07.2017 unterstützt Frau Nadine Lange-Hartwig die Koordinatorin Kathrin Lieske in der Arbeit mit den Paten, Familien und Kooperationspartnern im Netzwerk Guben. Frau Lange-Hartwig ist gelernte Erzieherin und unterstützt neben ihrem Studium (Sozialpädagogik/Management) das Gubener Netzwerk. Auf die neue Zusammenarbeit am Gubener Netzwerkstandort freut sie sich sehr. Bereits bei der nächsten Patenschulung, die ab September 2017 in Guben starten wird, ist Frau Lange-Hartwig involviert. Frau Lange-Hartwig bringt bereits Erfahrungen mit dem Netzwerk Gesunde Kinder mit. Sie ist selbst einige Jahre Koordinatorin dieser Netzwerkarbeit in Forst gewesen. Außerdem ist sie schon seit einigen Jahren selbst Familienpatin im Netzwerk und freut sich sehr, wenn sich weitere potenzielle Paten aus der Region melden. Die Arbeit der Paten umfasst die Unterstützung und Begleitung von Familien von der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes. Das Netzwerk „Gesunde Kinder“ ist für alle Familie aus Guben und Umgebung offen. Die Koordinatorin Frau Lieske und ihre Mitarbeiterin bieten Patenschaften, Krabbelgruppen, Schulungen „Rund um das Baby und Elternsein“, sowie Familienfahrten und Beratungen an. Zur Begrüßung der Babys und zu jedem Geburtstag gibt es eine kleine Überraschung. Das können tolle Fahrradhelme, warme Schlafsäcke, weiche Badetücher, funktionelle Rucksäcke und vieles mehr sein. Zuckertütenfest im Kindergarten des Naemi-Wilke-Stifts 17 Kinder verabschieden sich Guben, 19.07.2017: Den Abschluss der Kindergartenzeit begingen die 17 Kinder der Fuchsgruppe des Kindergartens des Naemi-Wilke-Stifts mit einer Feierstunde im Kindergarten. Sie sind nun

Schulkinder. Ein abwechslungsreiches und fröhliches Programm hatten die Erzieherinnen um Leiterin Marina Heinrich vorbereitet. Viele liebevoll gestaltete Geschenke wechselten ihren Besitzer. Ein klein bisschen müde waren die „Großen“ aber schon, denn sie hatten vorab zwei Tage am Deulowitzer See verbracht mit der dazugehörigen Nachtwanderung. Außerdem waren sie bei der Heilsarmee zu einem Grillabend eingeladen. Eine besondere Überraschung brachte

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Rechtsanwalt Ralf Geßler zum Abschlussfest mit. Er überreichte Kindergartenleiterin Marina Heinrich einen Scheck in Höhe von 1234,56 Euro. Von diesem Geld sollen neue Spielgeräte angeschafft werden. Ralf Geßler bedankte sich für die schöne Kindergartenzeit seiner beiden Kinder, durch die die Familie zehn Jahre lang mit dem Kindergarten eng verbunden war. Ein Dank des Kindergartens geht außerdem an die Sparkasse Spree-Neiße, die Stadtapotheke, die Firma Hausmann und die Fuchs-Apotheke, die als Sponsoren die Einrichtung verlässlich unterstützen. Reinigungsdienst im Naemi-Wilke-Stift erfolgreich zertifiziert Die Firma G&K Dienstleistungen GmbH leistet hervorragende Arbeit Guben, 24.08.2017: Was wäre ein Krankenhaus insbesondere und alle anderen Arbeitsfelder des Naemi-Wilke-Stiftes ohne eine funktionierende Reinigung? Die hohen hygienischen Anforderungen in allen unseren Aufgabenbereichen sind wesentlich abhängig vom Zusammenspiel mit und der Kompetenz des vertraglich gebundenen Reinigungsunternehmens.

Die Firma G&K Dienstleistungen GmbH wurde im Jahr 2001 gegründet. Seit 2002 arbeitet das Unternehmen im Naemi-Wilke-Stift und ist zuständig für die Ausführung der Unterhalts-, Glas- und Sonderreinigungen. Um den Aufgaben und Anforderungen in Bezug auf Qualität, Quantität und Arbeitssicherheit gerecht zu werden, entschloss sich das Unternehmen im Jahr 2002 zur Einführung des Qualitätsmanagements nach DIN EN ISO 9001:2001. Im Jahr 2006 folgte die Erweiterung durch die Zertifizierung nach SCC 2006.

In Vorbereitung der Rezertifizierung nach der neu eingeführten Norm DIN EN ISO 9001:2015 im Jahr 2017 wurde durch die MM-Beauftragte das bestehende Managementsystem an die DIN EN ISO 9001:2015 „Qualitätsmanagementsysteme –Anforderungen“ angepasst und das Arbeitssschutzmanagement das SCC Dokument 003 SCC-Checkliste (Sicherheits Certifikat Contraktoren) Version 2011 berücksichtigt. Im Vorfeld der Rezertifizierung wurde durch den TÜV eine GAP-Analyse (Lückenanalyse) durchgeführt. Die dabei gegebenen Hinweise wurden eingearbeitet. Somit stellt das System ein Integriertes Management-System (IMS) mit dem Integrierten-Management-Handbuch (MHB) dar. Als eines der zu prüfenden Objekte im Jahr 2017 wurde durch die Auditoren in Abstimmung mit der Geschäftsführung der Fa. G&K und dem MM-Beauftragten unter anderem das Naemi-Wilke-Stift in Guben zum bereits vierten Mal gewählt. Das durchgeführte Audit im Stift am 17. und 18.07.2017 ergab keinerlei Beanstandungen. Die Mitarbeiter sind motiviert und über das MM-System ausreichend informiert. Der Ablauf der Reinigungsabläufe entsprechend den Revierplänen und Leistungsbeschreibungen erfolgt reibungslos. Die Erreichung des Ziels „ 0 Unfälle“ ist allen Mitarbeitern ein Bedürfnis. Dazu werden regelmäßig SCC-Schulungen und SGU-Begehungen im Objekt ausgeführt, die nachweislich vorliegen. Die Dokumentenvorlage im Objekt war sehr aussagekräftig. Die Vorlage der Sicherheitsdatenblätter über die eingesetzten Reinigungsmittel war lückenlos und aktuell. Gleiches gilt für das Gefahrstoffkataster und die Gefährdungsbeurteilung. Die betriebsspezifischen und arbeitsplatzspezifischen SGU-Gefährdungen und Belastungen wurden ermittelt und werden in den Arbeitsvollzügen des Reinigungsdienstes im Naemi-Wilke-Stift beherrscht. Der Schutz der Mitarbeiter vor Unfällen, Berufskrankheiten sowie arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren durch Bereitstellung entsprechender persönlicher Schutzausrüstung ist

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gewährleistet. Den Mitarbeitern ist die LMRA –Karte (Last-Minute-Risk-Analyse) bekannt und sie wird unmittelbar vor Arbeitsbeginn durchgeführt. Während des Audits 2017 im Stift wurden keine Abweichungen festgestellt. Der Stiftsvorstand hat im Rahmen seiner regelmäßigen Abteilungsbesuche den Mitarbeiterinnen im Reinigungsdienst ausdrücklich für ihre Arbeit gedankt und zum erreichten Zertifikat gratuliert. Die insgesamt 15 Mitarbeiterinnen stehen unter der Leitung von Frau Sylvia Müller. Die Zusammenarbeit ist seit Jahren ausgesprochen gut und verlässlich. Studienreise des Naëmi-Wilke-Stiftes zur Schlesischen Diakonie in Tschechien Guben, 31.08.2017: Fünf Mitarbeitende des Naëmi-Wilke-Stift besuchten vom 14.-18.08.2017 im Rahmen einer Studienreise die Schlesische Diakonie in Tschechien. Dabei lernte die Gruppe die Zentrale der Schlesischen Diakonie und viele verschiedene diakonische Zentren im Umkreis der Stadt Cesky Tesin im Teschener Schlesien kennen. Die Leiterinnen und Leiter der Zentren führten durch die Gebäude, in denen die soziale Begleitung von Menschen stattfindet, die häuslicher Gewalt entfliehen mussten, obdachlos oder verschuldet sind bzw. aufgrund von körperlicher oder geistiger Behinderung Unterstützung und Hilfe in ihrem Alltag benötigen. Die Teilnehmer der Studienreise erfuhren große Dankbarkeit von den Kindern, die zu Weihnachten mit den Weihnachtspäckchen aus Guben und Umgebung beschenkt wurden. Dazu wurden gebastelte Geschenke übergeben und sogar das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ auf Deutsch vorgetragen. Die Mitarbeitenden des Stiftes waren sehr gerührt und empfanden es als große Freude, einen Teil der Kinder persönlich kennenzulernen, für die Jahr für Jahr die Pakete gepackt werden, so Matthias Reffke, Technischer Leiter des Stiftes, der die Leitung der deutschen Reisegruppe übernommen hatte Neben dem Besuch der Zentren blieb auch viel Zeit für Gespräche mit Mitarbeitenden und der Direktorin der Schlesischen Diakonie Frau Zuzanna Filipkova. Einen sehr herzlichen Empfang bereiteten auch die Diakonissen des Diakonissenmutterhauses in Dziegielow (Polen), nur ca. 15 km von Cesky Tesin entfernt. Hier fühlten sich die Mitarbeitenden des Stiftes heimisch, denn das Leben und Wirken durch die Diakonissen im Naëmi-Wilke-Stift war ihnen noch bestens vertraut. Mit der Oberin i.R. Sr. Adelheid Hahn war die letzte Diakonisse erst im Februar dieses Jahres verstorben. Die Gastfreundschaft und Bewirtung war ausgesprochen angenehm, sodass alle Teilnehmenden eine erlebnisreiche Zeit mit vielen schönen Eindrücken erleben konnten. Die seit vielen Jahren bestehende Partnerschaft wird am Ende des Jahres mit der bewährten Päckchenaktion fortgesetzt. Familienwochenende des Netzwerkes Gesunde Kinder Guben, 01.09.2017: Diesen Satz hörte man am vergangenen Wochenende von allen neun Familien des Netzwerkes „Gesunde Kinder“ Guben und der Eltern-Kind-Gruppe des Naemi-Wilke-Stiftes. Vom 25. – 27.08.2017 verbrachten 17 Kinder und 15 Erwachsene drei wunderschöne und erlebnisreiche Tage im Familienerholungszentrum in Grießen. Am Freitag fanden sich alle zu einem gemütlichen Kaffeetrinken mit selbst gebackenem Kuchen und bei herrlichstem Wetter ein. Auch der Projektleiter des Netzwerkes, Herr Pastor Süß und Herr Hammel

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als Vertreter der Volksbank Spree-Neiße e.G. ließen es sich nicht nehmen und nahmen zum Auftakt daran teil. Dieses Familienwochende ist der krönende Abschluss des Projektes „Finanzielle Bildung“, das durch die Volksbank Spree-Neiße e.G. mit einer großzügigen Spende finanziert wurde. Auch die 22. Gubener Apfelkönigin Antonia Lieske, die selbst Familienpatin ist, kam vorbei und erzählte von ihrer Amtszeit.

Am Sonnabend starteten dann alle gemeinsam mit einem liebevoll gedeckten Frühstücksbüffet. Während die Erwachsenen gemeinsam mit Frau Nowotnick, einer Ernährungsberaterin, die von der AOK Nordost finanziert wurde, ein gesundes Mittagessen zauberten und Tricks und Tipps zu gesunden und preiswerten Lebensmitteln erhielten, verbrachten die größeren Kinder auf dem schönen Spielplatz und suchten Stöcke und Holz für das Lagerfeuer am Abend. Die

Kleinsten wurden liebevoll in einer Krabbelecke betreut. Nach leckerem Mittagbrot und einer Mittagspause fanden sich alle wieder zum Kaffee ein. Danach brachen wir zu einem ausgiebigen Spaziergang, vorbei am Wasserwerk, durch das schöne Dorf Grießen zum Naturlehrpfad auf. Auch den Aussichtspunkt zum Tagebau besuchten wir, bevor es dann zurück ins Familienerholungszentrum ging. Natürlich stand auch der schöne Spielplatz in der Dorfmitte auf unserem Programm. Hier gab es für die Kinder kein Halten mehr…es wurde geschaukelt, geklettert und gerutscht. Auch die Erwachsenen machten mit und alle kamen auf ihre Kosten und hatten sehr viel Spaß. Als wir wieder zurück kamen, war der Grill schon an und es duftete nach gebratenem Fleisch und leckeren Würstchen. Einige selbst zubereitete Salate standen auf dem Tisch und alle ließen es sich schmecken. Abends gab es dann noch ein Lagefeuer und als besonderes Highlight für die Kinder das beliebte Stockbrot. Eigentlich wollte am nächsten Morgen keiner so richtig gern nach Hause, aber nach dem Frühstück und dem gemeinsamen Aufräumen ging dieses schöne Wochenende dann doch zu Ende. Da diese kleine Auszeit für die Familien sehr willkommen und angenehm war, könnte es solch ein Wochenende jetzt jedes Jahr geben, da waren sich die Organisatoren – Kathrin Lieske, Nadine Lange-Hartwig und Sarah Schulz – einig. Es war schön mit anzusehen, wie die Kinder, die sich vorher nicht kannten in dieser kurzen Zeit zu einem Ganzen zusammen gewachsen sind und miteinander gespielt haben. Auch die Eltern fanden zueinander und tauschten sich über Themen des Alltags aus. Ein großes, großes Dankeschön an alle teilnehmenden Familien und an alle Unterstützer dieses für alle unvergesslichen und schönen Wochenendes.

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60 Jahre Diakonische Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen Mitgliederversammlung hat mit neuer Satzung neuen Namen festgelegt Guben, 08.09.2017: Im Rahmen eines „Abends der Begegnung“ hatte der Vorstand der Diakonischen Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen die Mitglieder des Vereins und die Kirchenleitungen der beteiligten Mitgliedskirchen zum 60. Geburtstag der Diakonischen Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen eingeladen. Eine Reihe von Gästen haben dieser Einladung wahrgenommen und sind interessiert dem Vortrag von Dr. Jörg Kruttschnitt, Vorstand der Diakonie Deutschland zu Änderungen und Auswirkungen des Diakonischen Corporate Governance Kodex gefolgt. Dem Vortrag folgte ein festliches Abendessen mit Rückblick und Ausblick auf 60 Jahre Diakonische Arbeitsgemeinschaft. Die Diakonische Arbeitsgemeinschaft ist ein Kind der Nachkriegszeit und ist erwachsen aus der Zusammenarbeit der evangelischen Landeskirchen und der evangelischen Freikirchen im Rahmen des Hilfswerkes. Als 1957 Evangelisches Hilfswerk und Innere Mission verschmolzen wurden, entstand die Diakonische Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen als eigener nicht eingetragener Verein. Bis heute sind über diese Organisationsform neun sogenannte Frei- und Altkonfessionelle Kirchen sowie die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und der Verband Freikirchlicher Diakoniewerke e.V. (VFD) mit dem Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE) als Mitglieder verbunden und arbeiten satzungsentsprechend im Aufsichtsrat des EWDE, seinen Ausschüssen und der Konferenz Diakonie und Entwicklung mit. Die Mitgliederversammlung am 5. September 2017 hat beschlossen, den nicht eingetragenen Verein zum rechtsfähigen Verein zu machen. Eine Satzungsänderung ist verabschiedet worden, die unter anderem auch eine Namensänderung beinhaltet. Die Diakonische Arbeitsgemeinschaft heißt ab sofort: Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen für Diakonie und Entwicklung e.V. Den Vorsitz dieser Arbeitsgemeinschaft hat turnusgemäß Pfarrer Stefan Süß, Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche. Stellvertretender Vorsitzender ist der Präsident der Diakonie Deutschland Pfarrer Ulrich Lilie. Der 1975 gegründete Verband freikirchlicher Diakoniewerke hat seine Satzung aktuell geöffnet für diakonische Einrichtungen alle Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft ev. Kirchen für Diakonie und Entwicklung. Damit wird der „Landesverband“ der Freikirchen künftig deutlich erweitert werden. Die Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen für Diakonie und Entwicklung beschäftigen im Diakoniebereich ca. 21.000 Mitarbeitende. Die ca. 316.000 Gemeindeglieder aus den Kirchen der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen für Diakonie und Entwicklung in Deutschland spenden jährlich rund 1,6 Millionen € für Brot für die Welt und ca. 21.000 € für Diakonie Katastrophenhilfe. Einstieg in die E-Mobilität mit neuem Fahrzeug und eigenem Strom

Guben, 13.09.2017: Mit einem himmelblauen Nissan Leaf ist das Naemi-Wilke-Stift (NWS) nun in die E-Mobiliät eingestiegen. Ein großes Plus: die Batterie des Autos kann auf dem Campus des NWS mit zum Teil selbst erzeugtem Strom aufgeladen werden.

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Nach einem zweimonatigen Probebetrieb fiel die Entscheidung zum Kauf. Das Fahrzeug wird hauptsächlich von den Schwestern der Diakonie-Sozialstation des Naemi-Wilke-Stifts genutzt, die nach anfänglicher Skepsis sehr zufrieden mit dem modern ausgestatteten Fahrzeug sind. Bei der Einweisung durch den Technischen Leiter Matthias Reffke gab es bei den Mitarbeitenden noch viele Fragen: Würde der Strom für eine Patienten-Tour reichen? Wie fährt sich der Wagen? Inzwischen hat sich heraus gestellt, dass die Reichweite von 160 Kilometern absolut ausreichend ist. Mittlerweile gehört das Fahrzeug als fester Bestandteil zum Fuhrpark und wird genutzt wie ein herkömmliches Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Das Aufladen der Batterie erfolgt auf dem Campus

des Stifts mit zum Teil selbst erzeugtem Strom. Auf der Dachfläche des Gebäudes befindet sich eine durch die SoGeLa betriebene Photovoltaik-Anlage mit einer Nennleistung von 35 kWp. Im vergangenen Jahr konnte außerdem ein Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen werden. Mit einer elektrischen Leistung von 140 kW trägt das BHKW deutlich zur Reduzierung des einzukaufenden Stroms bei. Verabschiedung der Schulanfänger aus der Kita Am 03.09.2017 wurden in einem Gottesdienst 17 Kinder aus der Kindertagesstätte der Stiftung in die Schule verabschiedet und gesegnet Guben, 14.09.2017: Immer wieder ist es bewegend, wenn die Schulanfänger mit ihren Erzieherinnen und dem Gemeindepfarrer zu Beginn des jährlichen Schulanfängergottesdienstes in die Kirche Des Guten Hirten einziehen. Man erkennt Zeichen großer emotionaler Beteiligung in den erwartungsfrohen Gesichtern der Eltern und Großeltern und wohl auch die eine oder andere Träne im Auge der Erzieherinnen. In diesem Jahr ging es thematisch um den Guten Hirten, der in der Bibel in 23. Psalm beschrieben wird. Die Kinder aller Kita-Gruppen hatten sich altersentsprechend damit beschäftigt. Vier aussagefähige Bilder aus den Gruppen wurden von Kindern und Gruppenerziehrinnen der Gemeinde vorgestellt. Das große Altarbild vom Guten Hirten, das der Kirche an der Berliner Straße ihren Namen gab, war dann Inhalt der Predigt von Pfr. Michael Voigt. Der aus unserer Gegend stammende Historienmaler Paul Thumann (1834-1908) hat es vor über 100 Jahren geschaffen. Die Kinder entdeckten mit scharfen Augen auf dem Bild nicht nur das verlorene und vom Hirten gerettete Schaf, sondern auch die gefährliche Schlange am Boden. In der zum Gottesdienst gut gefüllten Kirche wurde gemeinsam gesungen, auch vierstimmig im Kanon. Das klang nicht nur gut, sondern hat wohl auch manche innere Anspannung gelöst. Beim Segenslied am Schluss des Gottesdienstes standen die Kinder vorn unter einem Zeltdach, das von den Erzieherinnen gehalten wurde, und das ein Zeichen für den beschützenden Segen Gottes ist. Noch eine ganze Weile nach dem Gottesdienst waren Besucher beim anschließenden Kirchenkaffee ins Gespräch vertieft.

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„Dienst für andere – Christen setzen sich in Guben ein“ Ökumenischer Gottesdienst zum Gubener „Appelfest“ Guben, 19.09.2017: Zwei Stadtfeste prägen die Traditionskultur im östlichen Guben: Das Frühlingsfest an der Neiße und das im September gelegene Appelfest mit Wahl und Krönung der Apfelkönigin. Bereist seit einigen Jahren veranstalten die Gubener Kirchen mit ihren Gemeinden den Auftakt am zweiten Tag des Apelfestes auf dem Gubener Friedrich-Wilke-Platz mit einem Open-Air-Gottesdienst am Sonntag um 11.00 Uhr. In diesem Jahr fiel das genau auf den 13. Sonntag nach Trinitatis, der von seiner liturgischen Ausrichtung der Diakonie gewidmet ist im Festkalender der evangelischen Kirchen. So lag es nahe, den Gottesdienst unter das Thema zu stellen „Dienst für andere – Christen setzen sich in Guben ein“.

Leider begann der Sonntag regnerisch. Kurzfristig musste der Freiluftgottesdienst dann doch in die Kirche verlegt werden. Da die Kirche Des Guten Hirten der SELK in unmittelbarer Nachbarschaft zum Friedrich-Wilke-Platz steht, fand der Gottesdienst dort statt. Mit großem Bläserchor und vollem Haus feierten die Christen der Stadt Guben und ihre Gäste Gottesdienst. Die Predigt hielt der Pfarrer der katholischen Kirchgemeinde in Guben zum Barmherzigen Samariter. Die Geschichte selbst war zuvor pantomimisch durch Mitglieder der Heilsarmee in Guben dargestellt

worden. Sichtbarer Schwerpunkt war dann die Präsentation aller diakonischen und caritativen Angebote in Guben. Das ist erstaunlich viel und dabei ist wiederum die ganze Ökumene am Ort vertreten. Die Caritas betreibt eine Beratungsstelle und ein Wohnheim für geistig behinderte Menschen, der Bund ev. freikirchlicher Gemeinden betreibt eine stationäre Suchthilfeeinrichtung und ein entsprechendes Beratungszentrum, der Landeausschuss für Innere Mission hat eine Altenpflegeeinrichtung, die „Herberge zur Heimat“ und die „Villa Lebensräume“ für die Tagespflege, die Heilsarmee mit ihren vielfältigen ambulanten Angeboten, der Ambulante Hospizdienst der Johanniter, das Diakonische Werk Niederlausitz e.V. mit seiner Flüchtlingsberatung und das Naemi-Wilke-Stift mit seinen verschiedenen Angeboten im Bereich der Gesundheitsversorgung und der Jugendhilfe als größter Einrichtung vor Ort. Damit entstand ein eindrucksvolles Bild sozialer Arbeitsfelder, die in kirchlicher Trägerschaft allein in Guben vorgehalten und von ungezählten Menschen genutzt werden. Wenn die Kirchen in Guben heute auch statistisch eine Minderheit in der Bevölkerung sind, haben sie doch ein vielfältiges Angebot für alle. Eben: „Dienst für andere – Christen setzen sich in Guben ein.“ Überwachungsaudit mit Bravour bestanden Das Naemi-Wilke-Stift ist weiterhin als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung bestätigt Guben, 21.09.2017: Im Naemi-Wilke-Stift erfolgte turnusgemäß das jährliche Überwachungsausdit durch die Firma ClarCert, die für die Zertifizierung von Endoprothetikzentren zugelassen ist. Zwei Auditoren, ein leitender Fachexperte und der Systemauditor, haben einen Tag lang das Zentrum am Stift sowie die orthopädische Praxis der MEG mbH in Guben und Forst auf „Herz und Nieren“ geprüft. Der stammende Auditbericht stellt zusammenfassend fest: „Im Audit wurden keine Abweichungen festgestellt.“ Damit ist die nach Auffassung des Gutachterteams, die Aufrechterhaltung des bestehenden Zertifikates uneingeschränkt empfohlen.

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Jedes Überwachungsaudit wie jede Zertifizierung verlangt von den Beteiligten eine intensive Vorbereitung neben den laufenden sonstigen Aufgaben. Umso größer ist dann auch der Erfolg zu werten, wenn das noch einmal gesteigerte Niveau dieses Zentrums im Vergleich zu anderen Zentren im Audit deutlich herausgestellt worden ist. So ist im Bericht bescheinigt worden: „Das Zentrum war erneut exzellent auf das Audit vorbereitet… Das QM-System in Verantwortung von Frau Deinert ist hervorragend aufgestellt… In allen begangenen Bereichen wurde deutlich, dass das Zentrum von allen am Kern- und den Stützprozessen beteiligten Mitarbeitern der verschiedenen Berufsgruppen gelebt und umgesetzt wird… Die Fallzahl in der Endoprothetik konnte in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert werden… Der Gesamteindruck in dem Zertifizierungsaudit ist ausgezeichnet… Die Patienten werden mit einer sehr guten Ergebnisqualität und hohen Zuwendung versorgt.“ Eine Reihe von kleineren Anmerkungen für die Weiterarbeit sind ebenfalls gemacht worden. Sie sind nun Gegenstand der Auswertung des Überwachungsaudits und dienen zugleich der Vorbereitung für die erneute grundlegende Zertifizierung 2018.. Das Endoprothetikzentrum innerhalb der Orthopädie im Krankenhaus des Naemi-Wilke-Stiftes unter Leitung von Dr. med. A. Krainz wird sich deshalb im kommenden Jahr erneut der grundlegenden Zertifizierung stellen. Erinnerungsstätte der Diakonissen auf dem Waldfriedhof in Guben erweitert Guben, 22.09.2017: Im Februar 2017 ist die letzte Gubener Diakonisse, Sr. Adelheid Hahn, verstorben. Mit ihrem Tod ist die Ära der Diakonissen in Guben beendet. Der Stiftsvorstand hatte bereits 1997 beschlossen, für die Diakonissen, die seit 1945 in Guben gelebt und gearbeitet haben, eine bleibende Erinnerung zu schaffen.

In Zusammenarbeit mit einer Cottbuser Steinmetz Firma ist damals eine zeitlos wirkende Stelen-Anlage mit den Lebensdaten der Diakonissen errichtet worden. Neben dieser Erinnerung gibt es bis heute noch gegenständliche Grabstätten für die Diakonissen, die in den zurückliegenden 20 Jahren verstorben sind. Mit dem Tod der letzten Diakonisse hat der Vorstand nun die Erweiterung der Stelen-Anlage in Auftrag gegeben. Sie enthält nun

auch all jene Namen, die bis zur letzten verstorbenen Diakonisse Schwester Adelheid Hahn reichen. Sollten entsprechend ihrer Liegezeit die gegenständlichen Gräber einmal aufgelöst sein, dann bleiben doch alle Namen von jenen Frauen für die Zukunft erhalten, die sich mit ihrer gesamten Lebensleistung in der Versorgung von kranken und hilfsbedürftigen Menschen eingesetzt haben. Mit einer zusätzlichen Informationstafel werden auch unkundige Friedhofsbesucher auf diese besondere Geschichte der Diakonissenschwesternschaft im Naemi-Wilke-Stift bleibend aufmerksam gemacht.

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„Reformation und Soziales“ – Vortragsreihe zur Wirkungsgeschichte der Reformation Guben, 28.09.2017: Der Ökumenische Stadtkonvent Guben, der Zusammenschluss aller christlichen Kirchen in dieser Stadt, hat anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 eine Vortragsreihe zur Wirkungsgeschichte der Reformation initiiert. Am vergangenen Mittwoch, 27.09.2017, referierte Pfr. Ulrich Lilie (Berlin) im Weiten Raum des Naemi-Wilke-Stifts zum Thema „Reformation und Soziales“. Pfr. Lilie ist Präsident der Diakonie Deutschland und zugleich der Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung. Die Reformation ist ein Prozess, der vieles in Bewegung brachte – vor allem und auch im sozialen Bereich, erläuterte Pfr. Lilie vor interessierten Zuhörern. Die Menschen damals suchten Antworten auf Fragen, die sie bewegten. Ihre Welt war weit und unsicher geworden. Kolumbus hatte Amerika entdeckt, die Osmanen drangen bis Wien vor, ein öffentliches Bankenwesen entstand, ganze Bevölkerungsgruppen verarmten. Die 95 Thesen Luthers waren eine neue Form der Freiheit, bedeuteten aber auch Verantwortung. Wer arbeiten kann, der soll arbeiten. Armut galt nun nicht mehr als unveränderliches, gottgegebenes Schicksal, sondern als ein Zustand, der verändert werden kann. Ziel war es, die Menschen aus der Armut zu befreien, indem sie Zugang zu Bildung erhielten. Jedes Kind – auch die Mädchen – sollten zur Schule gehen können. Handwerker erhielten zinsgünstige Kredite, um sich eine Existenz aufbauen zu können. Wer allerdings nicht in der Lage war, sich selbst zu versorgen, der erhielt nun staatliche Fürsorge. Die Bedürftigen wurden in Registern erfasst – eine Bürokratisierung der Hilfe bahnte sich an. Das Bedeutsame der Entwicklung war die Übertragung der sozialen Verantwortung auf den Staat. Jahrhunderte später zeigte sich, dass der Staat nicht alle Bedürftigen adäquat versorgen konnte, und so widmete sich die Kirche wieder vermehrt fürsorgerischen Aufgaben. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich mit dem Namen der „Inneren Mission“ der Vorläufer des Diakonischen Werkes u.a. durch die Diakonissenmutterhäuser. Alles in allem ebneten die Reformatoren in Wittenberg, Zürich und Genf den Weg für den modernen Sozialstaat, wie wir ihn heute kennen. So das Fazit des Referenten Pfr. Ulrich Lilie.

Die nächste Veranstaltung der Vortragsreihe findet am Mittwoch, 18. Oktober, 19 Uhr, im Fabrik e.V. statt. Pfarrer i.R. Mathias Berndt, Guben, befasst sich mit dem Thema: „Reformation und Guben“. Eingeladen sind alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Guben und darüber hinaus. Der Eintritt ist frei. Für die Kosten der Veranstaltung wird am Ausgang nach Möglichkeit um eine Spende gebeten. Zuwendungsvertrag unterzeichnet für das Interreg-Projekt „Gesundheit ohne Grenzen“ Guben, 29.09.2017: Am 27.09.17 war es nun soweit! Nach intensiven Vorbereitungen konnte im Hause der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) in Potsdam der Zuwendungsvertrag für das Projekt „Gesundheit ohne Grenzen in der Eurostadt Guben-Gubin“ unterzeichnet werden. An der Unterzeichung waren beteiligt von Seiten der ILB Frau Heike Müller und Herr Paweł Natkaniec vom Referat INTERREG. Für das Stift unterzeichneten Herr Gottfried Hain und Pfarrer Stefan Süß als zeichnungsberechtigte Vorstandsmitglieder. Der Start des Projektes erfolgte bereits am 01.04.2017 im Naemi-Wilke-Stift in Zusammenarbeit mit den Städten Guben und Gubin. Die Laufzeit erstreckt sich über 3 Jahre bis zum 31.03. 2020.

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Mit dem Zuwendungsvertrag sind die zugesagten Mittel aus dem Programm INTERREG VA in Höhe von ca. 343.000 gesichert. Das Naemi-Wilke-Stift erbringt einen Eigenanteil von ca. 60.000 Euro, um die Gesamtkosten von 403 000 abzusichern.

Damit sollen in kommenden drei Jahren Grundlagen für eine grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung in der Region Guben - Gubin mit dem Einzugsgebiet von ca. 48 000 Einwohner geschaffen werden. Dazu gehören folgende Aufgabenbereiche und Maßnahmen: - Aufbau einer deutsch-polnischen

Gesundheitskoordination, durch die die Patienten- und Akteure der Gesundheitsversorgung beraten und begleitet werden. Dazu gehört auch die Erbringung konkreter Dolmetscherleistungen.

- Förderung der Zweisprachigkeit im gesamten Krankenhaus durch ein deutsch– polnisches Wegeleitsystem, Polnischkurse für Mitarbeiter

und zweisprachige Infomaterialien. - Im Rahmen von Konferenzen und Workshops sollen Erfahrungen beider Seiten im deutschen und

polnischen Grenzraum ausgetauscht werden und als Grundlage für die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie dienen. Die Zielstellung besteht darin, die Gesundheitsversorgung in der Grenzregion langfristig zu sichern und qualitativ weiterzuentwickeln.

Wir sehen in dem von der EU geförderten Projekt eine hervorragende Möglichkeit dafür zu sorgen, dass die Menschen in Guben und Gubin langfristig mit hochwertigen ambulanten und stationären medizinischen Leistungen versorgt werden können. Angesichts des demographischen Wandels, von dem insbesondere die Grenzregion betroffen ist, ist die Bündelung der vorhandenen Potenziale eine unverzichtbare Voraussetzung. Wir danken den Unterstützern unseres Projektes in Guben und Gubin, im Landkreis Spree-Neiße und der gesamten Euroregion.

Ein guter Jahrgang – 16 Absolventen bestanden ihre Prüfung Guben, 29.09.2017: Zu einem Frühstück lud der Vorstand des Naemi-Wilke-Stifts die Absolventen des Jahrgangs 2016/17 am Freitag, 29.September, in den Andachtssaal ein. Anlass der kleinen Feier waren die bestandenen Abschlussprüfungen an der staatlich anerkannten Schule für Gesundheits- und Krankenpflegehilfe im Stift. Von 18 angetretenen Schülerinnen und Schülern haben 16 die Prüfung bestanden und sind jetzt Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in. Drei der Absolventen dieses Jahrgangs beginnen nun im Krankenhaus der Stiftung ihre Berufstätigkeit. Zwei starten eine weitere Ausbildung mit dem Naemi-Wilke-Stift als Kooperationspartner. Eine Schülerin wechselt in die dreijährige Ausbildung und eine Schülerin beginnt eine Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin.

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Bis auf drei Absolventen haben alle eine Zusage von einem neuen Arbeitgeber und auch wer noch keine feste Zusage hat, ist doch voller Optimismus, denn Pflegekräfte werden überall dringend gebraucht. Rektor Pastor Stefan Süß, Verwaltungsdirektor Gottfried Hain, Pflegedienstleiter Herbert Gehmert und die Leiterin der Schule, Yvonne Hiob, verabschiedeten die Absolventen und wünschten ihnen für die Zukunft alles Gute. Der 29. September ist der Tag des Erzengels Michael, betonte Pastor Süß und sah es als gutes Omen für die Absolventen an. Mögen sie unter dem Schutz der Engel stehen und auch selbst als gute Engel in der Krankenpflege wirken. Mit der Abschlussnote „2“ ist Sven Häreth der Jahrgangsbeste. Eine glatte „2“ erhielt auch die Leiterin der Schule, Yvonne Hiob. Sie hat soeben ihren Master im Studiengang Berufspädagogik für Gesundheitsberufe gemacht und konnte also gemeinsam mit ihren Schüler sehr zufrieden sein. Nun wird als nächste Dozentin der Schule die Medizinpädagogin Anne Budras begleitend zu ihrer täglichen Arbeit den gleichen Masterstudiengang beginnen. Ausbildung und Weiterbildung sind also nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für ihre Ausbilderinnen sehr wichtig. Schon stehen 22 neue Schülerinnen und Schüler am Start. Am 2. Oktober ist Ausbildungsbeginn für eine neue Klasse. Hintergrund: In nur einem Jahr kann man an der staatlich anerkannten Schule für Gesundheits- und Krankenpflegehilfe im Naemi-Wilke-Stift den Pflegefachberuf erlernen, der mit einer staatlichen Berufsanerkennung durch das Land Brandenburg endet. In 600 Stunden Theorie und 1000 Stunden Praxis in stationärer und ambulanter Pflege sowie in der Altenpflege erfolgt eine sehr praxisnahe Ausbildung. Ausbildungsbeginn für 22 Schülerinnen und Schüler in der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe Guben, 01.11.2017: Hochmotiviert begannen 22 Schülerinnen und Schüler vor einem Monat an der staatlich anerkannten Schule für Gesundheits- und Krankenpflegehilfe im Naemi-Wilke-Stift ihre Ausbildung. Sie kommen aus Guben, Beeskow, Eisenhüttenstadt und weiteren Orten der Region. In zwölf Monaten werden sie die Abschlussprüfung zum/r „Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in“ absolvieren. Die Ausbildung endet mit einer staatlichen Berufsanerkennung durch das Land Brandenburg. In 600 Stunden Theorie und 1000 Stunden Praxis in stationärer und ambulanter Pflege sowie in der Altenpflege erfolgt eine sehr praxisnahe Ausbildung. Die Schule kooperiert dabei mit Altenheimen und Sozialstationen der Region. Die Chancen, nach der bestandenen Abschlussprüfung eine Anstellung zu finden, sind gut, da Pflegekräfte dringend benötigt werden. Martinstag im Stift gefeiert – Teilen macht glücklich und reich

Guben, 13.11.2016: 316 wurde der Heilige Martin von Tours geboren. Er erlangte Berühmtheit bis in die heutige Zeit, durch die ihm zugeschriebene Legende, in der davon berichtet wird, wie er seinen Mantel zerschneidet und mit einem Bettler teilt. An diese gute Tat und den damit verbundenen Gedanken, dass Teilen glücklich und reich macht, erinnern vielerorts Martinsumzüge und Martinsfeste. Auch die Kita-Kinder im Naemi-Wilke-Stift kennen diese Legende und feierten am

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vergangenen Freitag, 10. November, ihr Martinsfest. Die ältesten Kinder aus der Fuchsgruppe führten im Weiten Raum des Stifts vor zahlreich erschienenen Eltern und Großeltern ein Theaterstück vom Heiligen Martin auf. Schon am Vormittag hatten sie leckere Hörnchen gebacken, die sie mit ihren Gästen teilten, getreu dem Motto: Teilen macht glücklich und reich. Trotz des schlechten Wetters zogen sie anschließend zu den Klängen der Breslacker Musikanten mit ihren Lampions rund um das Stiftsgelände. Bei Bratwurst, Glühwein und Tee ließen sie den Freitag gemütlich ausklingen. Dank Elternunterstützung – in aller Eile wurde ein Zelt aufgebaut – waren sie dabei auch gut vor dem Regen geschützt. Der Heilige Martin von Tours ist der Namenspatron des 11. November und ist damit auch maßgeblich für die Namensgebung jener anderen berühmten Persönlichkeit der Weltgeschichte geworden: Martin Luther. Martin Luther ist am 10. November 1483 geboren und am 11. November – einen Tag später – getauft worden. Seine Eltern gaben ihm wegen des Martinstages den Namen Martin. An den Beginn der Reformation vor 500 Jahren, die Luther maßgeblich beeinflusste, haben Christen weltweit in diesem Jahr erinnert. Qualität des ambulanten Pflegedienstes Diakonie-Sozialstation des Naemi-Wilke-Stiftes schneidet mit 1,0 ab Guben, 27.11.2017: Die mehr als 15 Beschäftigten der Diakonie-Sozialstation im Naemi-Wilke-Stift haben erneut in Folge im Rahmen der Qualitätsprüfung durch die Krankenkassen den Spitzenwert von 1,0 in allen Kategorien erhalten. Das betrifft die Bewertung der pflegerischen Leistungen mit bis zu 17 Kriterien, die ärztlich verordneten pflegerischen Leistungen mit bis zu acht Kriterien, die Dienstleistung und Organisationen mit bis zu neun Kriterien und die Befragung der pflegebedürftigen Menschen mit bis zu zwölf Kriterien. Die Regelprüfung fand am 11. Oktober 2017 in der Einrichtung statt. Zum Stichtag wurden 106 Personen durch die Sozialstation versorgt. Im Rahmen der Stichprobenkontrolle und auch der unabhängigen Befragung pflegebedürftiger Menschen hat das Prüfungsergebnis in allen Fällen 1,0 (sehr gut) erbracht. Damit liegt die Diakonie-Sozialstation noch über dem an sich schon hohen Durchschnittswert im Land Brandenburg. Am 23.11.2017 ist diese besondere Leistung der Sozialstation auch durch das Kuratorium gewürdigt worden. Die Mitarbeiterinnen der Diakonie-Sozialstation waren zu einer Begegnung mit dem Kuratorium und einem gemeinsamen Essen eingeladen. Bei dieser Begegnung haben sich die Mitglieder des Kuratoriums einen eigenen Eindruck von der Arbeit und dem ausgesprochen guten Teamgeist in der Diakonie-Sozialstation verschaffen können. Die Diakonie Sozialstation des Naemi-Wilk-Stiftes besteht seit 1995. Sie ist heute in Guben der einzige Anbieter für Spezielle Ambulante Palliativversorgung (SAPV). Kuratorium und Stiftsvorstand gratulieren den Mitarbeitenden unter der Leitung von S. Manja Hergt zu diesem hervorragenden Ergebnis.

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Bis zu 45 Dienstjahren im Naemi-Wilke-Stift verbracht Würdigung von Dienstjubiläen Guben, 29.11.2017: Einmal im Jahr lädt der Vorstand die Mitarbeitenden zu einem gemeinsamen Frühstück ein, die im jeweiligen Kalenderjahr ein besonderes Dienstjubiläum haben. Gewürdigt werden die Dienstjubiläen ab 20 Jahren Betriebszugehörigkeit aufwärts alle fünf Jahre. Spitzenreiter in diesem Jahre ist eine Kollegin mit mittlerweile 45 Dienstjahren im Naemi-Wilke-Stift. In seiner Begrüßung hat der Rektor der Stiftung den langjährigen Mitarbeitenden für ihren Einsatz gedankt. Es sei selten geworden, dass sich in einem Unternehmen so lange Betriebszugehörigkeiten ergeben. Häufig wechseln Mitarbeitende wegen befristeten Verträgen oder wegen Unverträglichkeit im Unternehmen, oder manche Unternehmen scheitern wirtschaftlich und ermöglichen damit gar keine langen Betriebszugehörigkeiten.

In jedem Jahr sitzt bei diesem gemeinsamen Frühstück immer eine große Gruppe Mitarbeitender mit am Tisch, da es sehr viele Beschäftigte im Naemi-Wilke-Stift gibt, die ihr ganzes Berufsleben in dieser Stiftung verbracht haben. Für die Stiftung ist diese langjährige Bindung von Mitarbeitenden auch ein Geschenk, da das langjährige Fachwissen den einzelnen Arbeitsfeldern zugute kommt. Neben dem gemeinsamen

Frühstück immer am Ende des Kalenderjahres hat der Vorstand bereits im Verlauf des Jahres den Mitarbeitenden mit Dienstjubiläen an ihrem Jubiläumstag persönlich gratuliert und eine Orchidee überreicht. Diese Tradition wird seit vielen Jahren gepflegt und ist eine Form der Anerkennung. Symbolisch erhalten die Mitarbeitenden bei dem gemeinsamen Frühstück als kleines Präsent einen Regenschirm der Stiftung. Er symbolisiert im Sinne von Psalm 91, 1 den beschirmenden Schutz des lebendigen Gottes. In diesem Psalm heißt es: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“ Herbstsitzung des Kuratoriums beendet Beatrice Deinert zum dritten Vorstandsmitglied des Naemi-Wilke-Stiftes berufen Guben, 27.11.2017: Das sechsköpfige Kuratorium des Naemi-Wilke-Stiftes ist vom 23. bis 24.11.2017 in Guben zu seiner Herbstsitzung zusammen gekommen. Die zweite Sitzung im laufenden Kalenderjahr ist dabei wesentlich bestimmt von der Entgegennahme des Wirtschaftsprüfungsberichtes für das vergangene Geschäftsjahr 2016. Die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den Bericht vorgestellt, der einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk enthält. Mit entsprechendem Beschluss durch das Kuratorium ist der Stiftsvorstand für das Jahr 2016 entlastet worden. Die aktuellen Berichte des Vorstandes gaben Anlass zu weiterführenden Gesprächen. Sie Sind mit Dank für die geleistete Arbeit der beiden Vorstandsmitglieder durch den Vorsitzenden entgegengenommen worden. In der Mittagspause hat das Kuratorium den aktuellen Baustand im Chirurgischen Ambulanzzentrum der Stiftung in Augenschein nehmen können. Dieses große Bauvorhaben 2017 soll im ersten Quartal 2018 in Betrieb genommen werden. Am Abend des 23.11.2017 hatte das Kuratorium zu einer Begegnung die Mitarbeitenden der Diakonie-Sozialstation eingeladen. Dies führte zu einem intensiven und durchaus humorvollen Austausch mit den Mitarbeiterinnen der Sozialstation und ihrem großen Engagement. Der Vorstand berichtete in diesem Zusammenhang auch von der im Oktober erfolgten Qualitätsprüfung, in der der Diakonie-Sozialstation in allen Kategorien die Note 1,0 zuerkannt worden war.

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Außerdem hat das Kuratorium einer Nachbesetzung der derzeit vakanten Stelle im Stiftsvorstand zugestimmt. „Das Kuratorium kann unter Anhörung des Stiftsvorstandes ein weiteres Vorstandsmitglied bestellen auch auf begrenzte Zeit“, so lautet der entsprechende Passus der Stiftssatzung. Bis zum November 2013 war diese Stelle durch den damaligen Technischen Leiter Herrn Wilfried Junker besetzt gewesen. Mit seinem Eintritt in den Ruhestand war zunächst keine Nachbesetzung vorgenommen worden. Auf Vorschlag des Stiftsvorstandes hat das Kuratorium einstimmig Frau Beatrice Deinert für fünf Jahre zum Mitglied im Stiftsvorstand berufen. Frau Deinert ist seit 2005 in der Stiftung beschäftigt. Sie hat im Rahmen ihres Studiums über die Berufsakademie bereits ab 2002 mit einem Ausbildungsvertrag in der Stiftung mitgearbeitet. Seit 2006 hat sie das Qualitätsmanagement der Stiftung aufgebaut und grundlegend strukturiert. Frau Deinert ist 34 Jahre alt und verheiratet. Die Familie hat zwei Kinder. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit engagiert sie sich ehrenamtlich im Gemeindekirchenrat der Kirchgemeinde Region Guben sowie als Kreissynodale und Mitglied des Kreiskirchenrates des ev. Kirchenkreises Cottbus der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg schlesische Oberlausitz (EKBO). Der Vorstand freut sich auf die künftige Zusammenarbeit. Die hauptberufliche Aufgabe von Frau Deinert als hauptamtliche Qualitätsmanagerin in der Stiftung bleibt von der Mitarbeit im Stiftsvorstand unberührt. Das Kuratorium der Stiftung tritt zweimal jährlich zu seinen Sitzungen zusammen. Seine Aufgaben und Zuständigkeiten sind in der Satzung der Stiftung geordnet. Den Vorsitz des Kuratoriums hat derzeit der Bischof der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Pfarrer Hans-Jörg Voigt, DD (Hannover). 02. Dezember 1860 Geburtstag von Naemi Wilke 157. Geburtstag mit der Kita begangen Guben, 04.12.2017: Mit zwei Tagen Verspätung ist des 157. Geburtstages von Naemi Wilke gedacht worden.

Naemi Wilke, als Zwilling geboren, war das erste Kind von Friedrich und Sophie Wilke. Ihr früher Tod im Alter von knapp 14 Jahren hat die Eltern dazu bewogen, eine Privatstiftung zu begründen, der sie den Namen ihrer Tochter gaben. Die Eltern konnten nicht ahnen, dass der viel zu frühe Tod ihrer Tochter langfristig so viel Segen stiften würde. Aus dem 1878 gegründeten kleinen 14-Betten- Kinderkrankenhaus ist in fast 140 Jahren eine Stiftung entstanden, die heute 400 Menschen beschäftigt und mittlerweile nicht nur im Gesundheitsbereich sondern auch in der

Jugendhilfe tätig ist. Als im Jahr 2004 ihr Grabstein in Polen zufällig wieder entdeckt worden ist und im gleichen Jahr ein Einbau des Grabsteines in einen Neubau der Stiftung erfolgte, ist es zur Tradition geworden, den Geburtstag und den Todestag dieses Kindes zusammen mit Kindern der Kindertagesstätte im Stift zu begehen.

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Kinder der Igelgruppe aus der Kindertagesstätte unter der Leitung von Frau Anne Bischoff haben am Grabstein von Naemi ein Ständchen gebracht. Pastor Süß hat die Lebensgeschichte von Naemi skizziert und dabei darauf verwiesen, dass das Stift mit dem Krankenhaus und dem Kindergarten ihren Namen trägt. Ohne ihre Geburt und ihren tragischen Tod gäbe es weder das Krankenhaus nach den Kindergarten. Mit einem kleinen Präsent sind die Igel-Kinder wieder fröhlich in ihren Kita-Alltag zurückgekehrt. 500 Pakete in Polen und Tschechien übergeben Transport erfolgreich abgeschlossen Guben, 11.12.2017: Vom 05.-06.12.2017 waren Pfr. Michael Voigt (Krankenhausseelsorger) und Pfr. Stefan Süß (Rektor) mit mehr als 500 Weihnachtspaketen nach Polen und Tschechien gestartet. Bis Ende November waren die fertig gepackten Wunschpakete in der Materialwirtschaft des Naemi-Wilke-Stiftes abgegeben worden. Wie in jedem Jahr sind wir bei dieser Aktion mit großer Hilfsbereitschaft unterstützt worden. Viele Menschen aus Guben und Umgebung haben uns ihr Vertrauen geschenkt und Pakete gepackt für Kinder und Jugendliche und behinderte Mensche, die von der Diakonie und Polen und in Tschechien betreut werden. Das ist für uns in jedem Jahr eine besondere Freud und Überraschung, wie viele Menschen sich mit unserer Weihnachtsaktion identifizieren. Am 04.112.2017 sind die Pakete sorgsam in einen Transporter der Fa. Popp Fahrzeugbau Guben durch die Handwerker der Stiftung verladen worden. Am 05.12.2017 sind kurz nach 08:00 Uhr gestartet auf die insgesamt 500 km weite Reise. Gegen 14.00 Uhr waren wir in Gleiwitz und haben dort die ersten Pakete entladen, die von der dortigen evangelischen Kirchgemeinde verteilt werden, ein Teil über die gemeindeeigene Schule und ein Teil über das HelpCenter, das die Kirchgemeinde für Opfer von Gewalt betreibt. Später gegen 198.00 Uhr haben wir Dziegielow erreicht, ein Dorf am Fuße der Beskiden. Hier gehen die Pakete an bedürftige Kinder der regionalen Schule und an ein Kinderheim in Teschen. Unser Partner an diesem Ort ist Pfr. Marek Londzin, Rektor des Diakonissenmutterhauses in Dziegielow. Bei ihm im Pfarramt haben wir auch übernachtet. Am Nikolaustag, dem 06.12.2017 haben wir dann die ca. 400 Pakte der Schlesischen Diakonie übergeben. Viele Helfer aus den Regionalzentren in Nordmähren standen schon zur Abholung und zum Weitertransport bereit. Es war bestens organisiert. Überall waren die Namenlisten dabei und wurden genau kontrolliert, damit auch wirklich jedes Paket seinen Empfänger bekommt. Gegen 11.30 Uhr war alles verteilt. Da am gleichen Tag im Diakoniezentrum die zentrale Weihnachtsfeier für die Mitarbeitenden stattfand, waren Michael Voigt und ich mit einem Grußwort ins Programm eingebaut. Mit dem Hinweis auf die Tradition des Nikolaustages am 06.12. haben wir eine Brücke gebaut zu der alljährlichen Spendenation für di Kinder und Jugendlichen und behinderten Menschen. In diesem Rahmen haben wir das Dankeschön der Diakonie in Tschechien und von den zahlreichen Teilnehmern der Feier entgegen nehmen können. Die Direktorin der Schlesischen Diakonie, Frau Filipkova, hat ausdrücklich allen Spendern gedankt und uns den Wunsch mitgegeben, diese Aktion auch 2018 fortsetzen zu können. Zugleich hat sie die Einladung angenommen, unser 140-jähriges Jubiläum der Stiftung 2018 mit uns feiern zu wollen. Am Abend des Nikolaustages gegen 20.00 Uhr waren wir wieder wohlbehalten in Guben. Wir bedanken uns herzlich im Namen der Empfänger für die uns zu teil gewordene große Unterstützung so vieler Menschen die die Pakete gepackt haben.

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Ärztetreffen im Naemi-Wilke-Stift Deutsche und polnische Ärzte im Dialog Guben, 12.12.2017: Am 7. Dezember 2017 fand im Rahmen des Projektes „Gesundheit ohne Grenzen“ ein deutsch- polnischer Workshop zum Thema: „Probleme und Chancen in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung in der Eurostadt Guben-Gubin“ statt. Dieser Workshop war eine Fortführung der am 12. Juli 2017 mit den niedergelassenen Ärzten aus Guben durchgeführten Veranstaltung. An diesem Workshop haben eine Reihe polnischer Ärzte und Ärztinnen aus Gubin teilgenommen.

Dieses Treffen hat die Kontakte aus dem Sommer 2017 fachlich fortgeführt. Es war ein sehr wertvolles Treffen. Die Gäste aus Gubin hatten zunächst die Möglichkeit, das Krankenhaus im Naemi-Wilke-Stift kennenzulernen. Im Anschluss daran wurden die geplanten deutsch-polnischen Aktivitäten des Projektes „Gesundheit ohne Grenzen“ vorgestellt. In lebendigem Austausch wurde über bisherige Erfahrungen bei der Versorgung der polnischen und

deutschen Patienten aus der Eurostadt gesprochen sowie über aktuelle Möglichkeiten der Zusammenarbeit diskutiert. Diese gemeinsame Begegnung endete mit der Festlegung eines nächsten deutsch-polnischen Treffens und der Absprache weiterer grenzüberschreitender Aktivitäten. Trägerwechsel in der Erziehungs- und Familienberatungsstelle (EFB) in Forst Naemi-Wilke-Stift übernimmt ab 01.01.2018 die Trägerschaft Guben, 12.12.2017: Der Landkreis Spree-Neiße fördert an vier Standorten Erziehungs- und Familienberatungsstellen in verschiedenen Trägerschaften. Derartige Beratungsstellen nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz sind Pflichtleistungen der jeweiligen Gebietskörperschaften. Das Paul-Gerhardt-Werk in Cottbus, eine Einrichtung der Diakonie, ist Träger der EFB in Forst. Die Beratungsarbeit an diesem Standort hat mittlerweile eine lange Tradition und viele Familien, Kinder und Jugendliche in Forst haben das kostenfreie Beratungsangebot seit Jahren genutzt. Der Träger hat entschieden, die Leistungen an diesem Standort nicht mehr zu erbringen und zum Jahresende 2017 seine Trägerschaft zu beenden. Der Landkreis hat im Rahmen einer interimistischen Vergabe wegen der Kürze der Zeit die Trägerschaft dem Naemi-Wilke-Stuift in Guben übergeben. Das Naemi-Wilke-Stift ist ebenfalls ein Träger aus dem Bereich der Diakonie betreibt seit 1992 eine EFB in Guben und verfügt über entsprechende Erfahrungen in diesem Arbeitsfeld der ambulanten Jugendhilfe. Am 08.12.2017 ist beim Landkreis die entsprechende Vereinbarung für 2018-2019 unterzeichnet worden. Damit kann die Arbeit am Standort in neuer Trägerschaft nahtlos fortgeführt werden. Der Standort bleibt erhalten und ein Teil der Mitarbeiterschaft wechselt zum neuen Träger. Damit ist die Kontinuität der Arbeit gesichert und für Forster Bevölkerung ändert sich nichts. Die Beratungsstelle ist weiterhin am gleichen Standort zu den bekannten Öffnungszeiten erreichbar. Das Naemi-Wilke-Stift hat seinen Sitz in Guben und ist schwerpunktmäßig im Bereich der Gesundheitsversorgung aktiv und unterhält neben anderen Einrichtungen ein Krankenhaus. Im

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Bereich der Jugendhilfe hat die Stiftung einen Kindergarten, eine Eltern-Kind-Gruppe, ein Netzwerk Gesunde Kinder und eine EFB mit Ehe-, Partnerschafts- und Lebensberatung. 25 Jahre Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Naemi-Wilke-Stiftes begangen Guben, 20.12.2017: Vor 25 Jahren, am 22.12.1992, wurde die Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Naemi-Wilke-Stifts offiziell eröffnet. Seither wandten sich weit über 3000 Familien an die Beratungsstelle und erhielten Beratung und Unterstützung in vielfältigen Fragen von Kindererziehung, Familie und Partnerschaft. Anlässlich dieses Jubiläums richtete die Beratungsstelle am 24.11.2017 einen Fachtag zu dem Thema: „Gelingende Beziehungen – Die Rolle der Bindung für das Verhalten von Kindern und Jugendlichen: Warum es manchmal schwierig ist“ aus. 43 Fachkräfte aus der Jugendhilfe, aus pädagogischen, schulischen, psychosozialen Projekten und Institutionen in Guben und Umgebung, nahmen an der Veranstaltung im Lesecafé des Naemi-Wilke-Stiftes teil. Der Rektor des Naemi-Wilke-Stiftes, Pastor Stefan Süß, begrüßte die Teilnehmenden dieses Fachtages. In seinen einleitenden Worten bedankte er sich für das Vertrauen der vielen Familien und würdigte das fachliche Engagement der Mitarbeitenden. Der Fachbereichsleiter für Kinder, Jugend und Familie des Landkreises Spree-Neiße, Herr Dr. Thuns, bedankte sich in seinem Begrüßungswort für die gelungene Zusammenarbeit. Er betonte, dass ihm auch weiterhin eine zukunftsorientierte Kooperation mit den Mitarbeitenden aller Beratungsstellen im Landkreis ein wichtiges Anliegen sei. Anschließend nahm Frau Annette Berndt, als erste Leiterin der Beratungsstelle, die Teilnehmenden mit auf eine interessante Reise in die ersten Aufbaujahre der EFB kurz nach der Wende. Diese waren sehr geprägt vom Mut und der Entschlossenheit aller Verantwortlichen. Das Fachreferat zum Thema: „Gelingende Bindung als lebenslange Ressource“ wurde von Frau Dipl.-Psych. Bärbel Derksen - Psychologische Psychotherapeutin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Familienzentrum der Fachhochschule Potsdam - gehalten. In lebendiger Weise legte sie dar, dass die Grundlagen für eine sichere Bindung bereits im frühen Kindesalter gelegt werden. Ein feinfühliger Umgang der Eltern mit ihrem Kind ist der wichtigste Einfluss für den Aufbau von Grundvertrauen in Menschen und in das Leben. Kinder, die eine sichere Bindung zu ihren ersten Bezugspersonen aufbauen konnten, erfahren auch als Erwachsene in ihren Beziehungen zu anderen Menschen Sicherheit und Kontinuität. Bei Kindern dagegen, die eine hochunsichere Bindung zu ihren Bezugspersonen aufbauten, wurden Risikofaktoren für Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten beobachtet. Aufgabe der Frühen Hilfen, so die Referentin, sehe sie vor allem in der fachlichen Anleitung und Begleitung von Eltern. Eltern, die feinfühlig mit ihrem Kind umgehen, ermöglichen ihm, ein gesundes Selbstvertrauen und Vertrauen in andere Menschen zu entwickeln. Im fachlichen Austausch mit den Teilnehmenden, vertiefte Frau Derksen einzelne Aspekte ihres Referates im Anschluss. Nach einem exzellenten Mittagessen wurde der Spielfilm „Good Will Hunting“ gezeigt und mit einem Fachbeitrag aus der EFB unterlegt. Anhand der eindrücklichen Geschichte eines jungen Mannes, der als Kind psychisch und physisch misshandelt wurde, wurde unter anderem deutlich, wie schwer es ihm fiel, Vertrauen in andere Menschen zu finden und eigene Entwicklungspotentiale zu nutzen. Mit Hilfe seines einfühlenden Psychotherapeuten gelang es ihm, sich selbst und anderen Menschen mehr

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und mehr zu vertrauen. Durch diesen Entwicklungsschritt wurde es ihm möglich, sein Leben neu und erfüllter zu gestalten. Die Fachkräfte der Region erlebten einen mit reichhaltigen Anregungen gefüllten Tag. Wir Mitarbeiterinnen der EFB danken für einen gelungenen Tag. Advent im Stift „Schatz des Himmels“ – Krippenspiel der Igelgruppe aus der Kita Guben, 20.12.2017: In der Woche nach dem 2. Advent fanden in diesem Jahr die traditionellen Adventsfeiern für die Mitarbeitenden des Naemi-Wilke-Stiftes und aller Beschäftigten in den Tochtergesellschaften der Stiftung und der Kooperationsunternehmen im Stift statt. Wie immer gab es neben einem Kaffeetrinken ein Krippenspiel. Anne Bischoff, Erzieherin im Kindergarten hat mit ihrer Igelgruppe, also der 4-5-Jährigen ein Krippenspiel einstudiert und aufgeführt mit musikalischer Unterstützung durch Andreas Eckert.

Die diesjährige Weihnachtskarte des Stiftes zeigt ein modernes Mosaik aus der 2009 geweihten St.-Sebastian-Kirche in Bratislava, dem Sitz des

römisch-katholischen Militärordinariates. Das Mosaik von Marko Ivan Rupnik ziert die dortige Taufkapelle. Der „Schatz des Himmels“ in einer Viehhöhle der Hirten inmitten einer bedrohlichen und dunklen Welt, die man durch die Öffnung der Höhle außerhalb ahnt. Zu zwei Terminen waren alle Mitarbeitende eingeladen, die derzeit aktiv in Dienst sind. Ca. 140 der 400

Beschäftigten haben es an den beiden Tagen einrichten können und waren dabei. Mit dabei sind auch immer die Schüler der Schule für Gesundheits- und Krankenpflegehilfe und die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Mitarbeiter. An einem dritten Nachmittag sind traditionell alle ehemaligen Mitarbeiter eingeladen. Dabei sind noch einmal ca. 60 Personen zusammen gekommen. Bei Kaffee und Kuchen, Gesprächen, dem Krippenspiel, einigen gemeinsam gesungenen Liedern und einer Betrachtung zur Weihnachtskarte entsteht so ein besinnlicher Nachmittag. Außerdem hat Pfr. Stefan Süß als Rektor von der eben abgeschlossenen Reise nach Polen und Tschechien berichtet, bei der erneut mehr als 500 Weihnachtspakete für konkrete Menschen zur Diakonie in Polen und zur Schlesischen Diakonie in Tschechien transportiert worden sind. Sehr verehrte Freundinnen und Freunde des Naemi-Wilke-Stiftes, wir beenden ein turbulentes Jahr 2017 und stehen zugleich vor einem runden Jubiläum: 2018 wird die Stiftung 140 Jahre alt. Den Auftakt dazu veranstalten wir zum Neujahrsempfang am 19.01.2018. Und wir werden es mit hoffentlich vielen Geburtstagsgästen vom 29.07.-01.08.2018 beim Jahresfest feiern können. Sie finden beiliegend unsere diesjährige Weihnachtskarte 2017 und auch das Programm des Neujahrsempfangs. Sofern Sie uns unterstützen wollen und können, dann können Sie das gern mit beiliegender Zahlkarte tun. Wir sammeln diesmal für neue Außenspielgeräte unserer Kita, die 2018 aufgestellt werden sollen.

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Zuletzt noch ein Wort in ganz eigener Sache. Der Stiftsvorstand hat zusammen mit dem Kuratorium bereits 2015 die Weichen für den anstehenden Wechsel im Stiftsvorstand gestellt. In den zurückliegenden beiden Jahren hat die Kirchenleitung der SELK einen Nachfolger für das Rektorat der Stiftung gesucht und sie hat ihn 2017 gefunden. Mit Nominierung durch das Kuratorium der Stiftung im November 2017 und durch Berufung durch die Kirchenleitung der SEKLK Ende November 2017 ist Herr Pfarrer Markus Müller aus Hermannsburg berufen worden. Er hat die Berufung angenommen.

Pfr. Müller ist 50 Jahre alt, zusammen mit seiner Frau hat das Ehepaar sechs Kinder. Er kennt die Lausitz, da er in Weigersdorf (OL) sein Vikariat absolviert hat bei Pfr. Michael Voigt. Später hat er auch als Superintendent gearbeitet und ist nun seit fünf Jahren Gemeindepfarrer in Hermannsburg, einer großen Gemeinde mit zwei Pfarrstellen. Er wird voraussichtlich im Sommer 2018 nach Guben wechseln und nach der Sommerpause seinen Dienst aufnehmen zunächst an der Seite des Vorstandes zur Einarbeitung und ab 01.01.2019 dann als neuer Rektor der Stiftung. Der derzeitige Stiftsvorstand ist der Familie sehr dankbar, dass Pfr. Müller diese Berufung angenommen hat und wünscht ihm und seiner Familie schon heute einen guten Wechsel nach Guben und in die neue Aufgabe. Er versichert alles zu tun, um ein Ankommen am neuen Arbeits- und Lebensort zu ermöglichen und wird bei der Einarbeitung bestmöglich assistieren.

Ihnen allen wünschen wir ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein friedvolles Jahr 2018 Ihr

P. Stefan Süß, Rektor Anlagen:

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