Upload
reinhold-sigl
View
237
Download
2
Embed Size (px)
DESCRIPTION
Magazin des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten
Citation preview
Stift Wilten AktuellJahrgang 17 ∙ Ausgabe 2/2014
Für Mitbrüder & Freunde
des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten
Sommer 2014
LEITWORT
Abt Raimund Schreier
OPraem
Im Gebet dürfen wir alles ins Herz Jesu schreiben
Abt Andreas Mayr, der beim Studium in
Italien mit dem neuen Lebensgefühl des
Barock in Berührung gekommen war, be-
schloss einen Neubau der längst schad-
haft und baufällig gewordenen gotischen
Wiltener Stiftskirche. So ließ er 1644 Gra-
bungen durchführen. Dabei stürzte der
gotische Turm ein und zerstörte die Kloster-
kirche. Sieben Jahre lang blieb die Stifts-
kirche eine traurige Ruine, bis dann eben
die heutige Barockkirche gebaut werden
konnte. Die Trümmer der alten Kirche wur-
den dabei als starkes und stützendes Stein-
fundament verwendet. Das Einzige, was
beim Einsturz der Kirche unversehrt blieb,
war das gotische Kruzifix (siehe Titelseite),
weshalb es im Volk große Verehrung ge-
noss. Dieses Kreuz hängt heute noch am
so genannten Kreuzaltar. Es genießt nicht
nur größtes Ansehen bei Kunsthistorikern;
es hat große Bedeutung für uns Prämon-
stratenser und für viele Gläubige. Dieses
Kreuz hat nämlich eine weite offene Sei-
tenwunde. In diese Wunde – so wird über-
liefert - hatten die Prämonstratenser ihre
unterschriebene Profess hineingelegt, um
deutlich zu machen, dass sie sich ganz
Christus schenken, sich ganz seinem Her-
zen anvertrauen. Auch Gläubige hätten
damals kleine Zettel mit ihren Anliegen in
die Wunde gesteckt. Sie hatten Jesus ihre
Gebete, ihre Anliegen und Sorgen buch-
stäblich ins Herz geschrieben.
Alles, was uns zu Herzen geht, was uns
im Herzen bewegt, was uns am Herzen
liegt, das dürfen wir dem Herzen Jesu an-
vertrauen: Ja, wir dürfen dem Herzen Jesu
unser Herz ausschütten. Und wir haben ja
alle so vieles, was uns bedrückt, wo wir oft
nicht mehr ein und aus wissen. Alles, ja
wirklich alles dürfen wir im Gebet Gott ver-
trauensvoll ans Herz legen.
Gott hat uns in sein Herz geschlossenDas Buch Jeremia im Alten Testament
erzählt, wie Gott seinerseits sein Anliegen
den Menschen ins Herz schreiben möchte.
Israel hat den Bund wieder einmal gebro-
chen. Gott jedoch widerruft seinen Bund
nicht, nein, im Gegenteil; er sagt: „Ich lege
mein Gesetz in sie hinein und schreibe es
auf ihr Herz“ (Jer 31,33). Und dieses Gesetz
– es ist das wichtigste und das erste - heißt
Liebe. Gott senkt seine Liebe in die Herzen
der Menschen. Denn er hat uns Menschen
voll und ganz in sein Herz geschlossen. Er
liebt uns unendlich, grenzenlos, ohne Vor-
behalte, ohne wenn und aber.
Der Apostel Paulus bringt diese schön-
ste Nachricht der Welt in wenigen Worten
zum Ausdruck, wenn er am Beginn seines
Römerbriefes schreibt: „An alle in Rom, die
von Gott geliebt sind …“ (Röm 1,7). Und
am Anfang des 5. Kapitels dieses Briefes
schreibt er: „Die Liebe Gottes ist ausge-
gossen in unsere Herzen“ (Röm 5,5).
Wir sind Gottes geliebte Söhne und
Töchter. Gott liebt uns; er hat uns in sein
Herz geschlossen; und deshalb geht er mit
uns, ist er bei uns, trägt er uns.
Ich wünsche uns allen für die kommen-
den Wochen Zeiten und Orte, an denen
wir diese Erfahrung machen dürfen: Gott
hat uns in sein Herz geschlossen. Und wir
dürfen im Gebet alles ins Herz Jesu schrei-
ben.
Liebe Freunde unseres Stiftes!
Gesamtansicht des
gotischen Kruzifixes in
der Stiftskirche Wilten
LEITWORTLiebe Freunde unseres Stiftes
ACTIO50. Geburtstag, 25 Jahre Profess und 25 Jahre Priester
Geistliche Abendmusik
80. Geburtstag
40. Geburtstag
Goldenes Priesterjubiläum
Goldenes Professjubiläum
40 Jahre Priester
Sponsion
Nachruf D. Gottfried Scheiber
Neubesetzungen
Schuld und Vergebung
Die stille Woche
Die österliche Freude
Wer den Glauben lebt, der öffnetTüren
Wir werden Dankende
Mehr Konstanz im Leben
Wozu sind wir herausgefordert?
Jahr der Orden 2015
Norbert, der Beter
Gott ist mit Euch
Segnung unserer Lebensorte
Musik als Lobgesang
Neu im Team
Neue Pächter in Lüsens
CARITASEin Traum wird wahr
Ein Netzwerk der Solidarität
CONTEMPLATIOZur Geschichte des Stiftes Wilten
Musica Sacra Wilthinensis
Orgelstadt Innsbruck
COMMUNIOWir wandern auf Ostern zu
Die Montagnacht
Ich - Du - Wir - mit Gott
Kirchenpressekonferenz in Tirol
Talmudfragmente im Stift entdeckt
Liebe-Zuneigung-Geborgenheit
Die ewige Stadt
Do your best
Für euch will ich Bischof sein
Neue Wege
Mach dich auf den Weg
Altbischof Dr. Johannes Jobstverstorben
150 Jahre AV Austria
Sauberes Wasser für Ugari
Ein Aufruf zur Freude
Gottesdienste und Termine
Stift Wilten Aktuell 3
INHALT
2
4
4
5
5
6
6
7
7
8
9
9
10
10
11
12
12
13
13
14
14
15
15
16
16
17
17
18
22
23
24
24
25
26
26
27
27
28
28
29
30
30
30
31
31
32
Impressum
HerausgeberPrämonstratenser-
Chorherrenstift Wilten
Klostergasse 7
6020 Innsbruck
Tel. 0512/58 30 48
www.stift-wilten.at
Redaktion
Reinhold Sigl
Erscheinungshinweis
4 x im Jahr
Titelbild
Gotisches Kruzifix in
der Stiftskirche Wilten
Fotos
Diözese Innsbruck,
Diözese Passau,
Stift Wilten,
Reiner Jakubek,
Gabriele Redlich,
Derek Schuh,
Reinhold Sigl,
D. Maximilian Thaler,
INHALTSVERZEICHNIS
Weitere Berichte, Predigten, Termine
und Bilder finden Sie auf der Stift
Wilten-homepage: www.stift-wilten.at
ACTIO
4 Stift Wilten Aktuell
50. Geburtstag, 25 Jahre Profess und 25 Jahre PriesterDreifaches Jubiläum von Prior Florian Schomers.
D. Florian Schomers
OPraem spendet den
Segen bei der Fron-
leichnamsprozession
Florian Norbert Schomers ist am 22. Jänner
1964 in Rosenheim/Oberbayern geboren
und trat nach seiner Matura am Meinhar-
dinum Stams 1984 in das Stift Wilten ein.
Nach der Priesterweihe 1989 absolvierte er
das damals neu eingerichtete „Pastoral-
jahr“ in der Pfarre Hötting, war von 1990 bis
1991 Kooperator an der Wiltener Basilika,
von 1991 bis 1997 Kooperator in Hötting,
1997/98 Pfarrer in Natters und von 1998
bis 2006 Pfarrer von Tulfes und Rinn. Seit
Februar 2006 ist der Jubilar Prior und No-
vizenmeister, Gastmeister und Kustos der
Kunstsammlungen im Stift Wilten, dazu seit
2008 Pfarradministrator von St. Norbert, seit
2010 Kurat der Berufsfeuerwehr Innsbruck,
seit 2012 Lehrbeauftragter für die Fächer
Kirchengeschichte und Ekklesiologie an
der KPH Edith Stein in Stams, sowie Pfarrer
von Wilten und Wilten-West und Leiter des
Seelsorgeraumes. Im Klosterladen sind die
Honig- und Propolis-Produkte „seiner flei-
ßigen Bienen“, sehr geschätzt und beliebt,
die der passionierte Imker in seiner knap-
pen Freizeit mit viel Liebe erstellt.
Abt und Konvent danken ihm für seinen
vielfältigen Einsatz in der Abtei wie auch
draußen in der Pfarr- und Kategorialseel-
sorge und wünschen ihm viel Gesundheit,
Geduld, Ausdauer, weiterhin viel Fröhlich-
keit und Humor sowie die Fülle des Segens
Gottes!
Geistliche Abendmusik in der Basilika Wilten28. Juli Erste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika
4. August Zweite Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Tenor in der Basilika
11. August Dritte Geistliche Abendmusik20.30 Uhr Orgel und Bass in der Basilika
Das gesamte, detaillierte musikalische Programm finden Sie auf unserer Stiftshomepage: www.stift-wilten.at
18. August Vierte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Horn in der Basilika
25. August Fünfte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Ensemblekonzert in der Basilika
1. September Sechste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika
ACTIO
Stift Wilten Aktuell 5
1934 in St. Sigmund im Sellrain geboren, trat
D. Sigmund 1954 in das Stift Wilten ein und
wurde 1960 zum Priester geweiht.
Seitdem agiert er, getreu seinem priester-
lichen Leitsatz „Der Herr ist mein Hirte, nichts
wird mir fehlen“ mit viel Optimismus und En-
ergie als Seelsorger, der auf die Menschen
zugeht. Aktuell ist er als Vikar in der Pfarre St.
Norbert und als Seelsorger in der Senioren-
residenz Wilten im Einsatz. Zu seinem 80.
Geburtstag wünschen wir D. Sigmund alles
Gute, Gottes Segen und viel Gesundheit.
D. Sigmund
Hepperger OPraem
im Kreuzgang des Stiftes
Bruder Gilbert
Tobolewski OPraem
(rechts) und
fr. Emmanuel Sojer
OPraem (links) in der
Basilika Wilten
80. GeburtstagAm 5. Jänner 2014 feierte D. Sigmund Hepperger seinen runden Geburtstag.
1974 in Sztum/Polen geboren, traf Br. Gil-
bert 2011 die Entscheidung, sich im Stift
Wilten einkleiden zu lassen. 2013 folgte die
Zeitliche Profess. Im Konvent trägt er als
Mesner der Stiftskirche Wilten eine wich-
tige, verantwortungsvolle Aufgabe.
Wir wünschen Br. Gilbert weiterhin viel
Freude, Gesundheit und Gottes Segen!
40. GeburtstagBr. Gilbert Tobolewski feierte am 9. Februar seinen 40er.
ACTIO
Der Jubilar ist am 23.02.1937 in Markersdorf
im Sudetenland geboren. Sein Vater fiel im
2. Weltkrieg, die Mutter wurde zusammen
mit ihren beiden Söhnen 1946 von den
Tschechen nach Ostdeutschland vertrie-
ben. 1950 gelang ihm die Flucht in den We-
sten. 1958 trat er in das Stift Wilten ein und
fand in Pfarrer Gottfried Schöpf von Tulfes
einen großzügigen Gönner und priester-
lichen Freund. Nach seiner Priesterweihe
und der feierlichen Primiz in Tulfes versah er
seinen Dienst als Kooperator in Pradl, Lans
und Rinn und war von 1975 bis 2000 Pfarrer
in Ampass, von 2000 bis 2007 Pfarrer in Gies
und St. Sigmund.
Im Herbst des Jahres 2007 ging er offizi-
ell in den „Ruhestand“, übernahm aber als
Administrator die Pfarre Neu-Pradl/Schutz-
engel in Innsbruck, wo er seitdem als be-
liebter Seelsorger wirkt.
Goldenes ProfessjubiläumAm 28. August 2014 feiert D. Bruno Kössler 50 Jahre Profess.
D. Michael Eschrich
OPraem in der
Stiftskirche Wilten
Goldenes PriesterjubiläumD. Michael Eschrich wurde am 14. März 1964 zum Priester geweiht.
D. Bruno Kössler OPraem in Ellbögen
Josef Kössler ist am 02.10.1937 in Tulfes ge-
boren und im Kreis seiner Geschwister am
traditionsreichen Heisangerer-Hof aufge-
wachsen. Nach der Matura trat er 1959 in
das Stift Wilten ein und erhielt den Ordens-
namen Bruno. Nach seiner Primiz in Tulfes
trat der Jungpriester am 01.09.1965 seinen
ersten Seelsorgeposten als Kooperator von
Pradl an. 1968 wurde er Rektor des Studi-
enheimes „Norbertinum“ und war von 1970
bis 1992 Pfarrer von Natters. 1992 übernahm
er die Pfarre Ellbögen und wohnt seit Feber
2010 als „Halbpensionist“ im Stift Wilten.
Stift Wilten Aktuell 7
ACTIO
1949 in Breitenwang/Außerfern geboren
trat er 1972 in das Stift Wilten ein und war
nach seiner Priesterweihe 1974 Koopera-
tor in Wilten. 1984 wurde er Kooperator in
Pradl und 1988 Prior und Novizenmeister.
Seit 1992 ist er Pfarrer der Gemeinden Igls
und Vill, seit 2011 Tiroler Tourismusseelsor-
ger und seit 1990 leitet er das Tiroler Volks-
bildungsheim „Grillhof“ in Vill.
D. Magnus Roth OPraem
in der Pfarrkirche Vill
40 Jahre PriesterAm 23.Mai 2014 vor 40 Jahren wurde D. Magnus Roth zum Priester geweiht.
D. Johannes
Hohenwarter OPraem
beim Minitag
im Stift Wilten
Der 1983 geborene Völser wurde 2005 im
Stift Wilten eingekleidet und absolvierte
zuletzt ein Pfarrpraktikum im Seelsorge-
raum Zams-Zammerberg-Schönwies.
SponsionAm 26. Mai 2014 wurde D. Johannes Hohenwarter der akademische Titel Mag.
theol. an der Leopold Franzens Universität verliehen.
ACTIO
8 Stift Wilten Aktuell
D. Gottfried ist am 19. September 1961
in Kufstein geboren und aufgewachsen.
Nach seiner Matura trat er am 28. August
1980 in das Stift Wilten ein.
An der theologischen Fakultät der Uni-
versität Innsbruck absolvierte der Hoch-
begabte die Curricula der christlichen
Philosophie und der Theologie. Als Stipen-
diat der Dormitio-Universität in Jerusalem
studierte er altorientalische Sprachen.
Nach seiner Priesterweihe am 27. Juni
1987 im Dom zu St. Jakob/Innsbruck be-
gann er sein seelsorgerliches Wirken als
Aushilfspriester in Rinn. Zur selben Zeit war
er Assistent von Prof. DDr. Walter Kern SJ im
Fach Fundamentaltheologie und arbeite-
te an seiner Dissertation im Fach christliche
Philosophie, die er aber aufgrund seiner
heimtückischen Krankheit nicht fertigstel-
len konnte.
Während seiner Kaplanszeit in den
Stiftspfarren Völs und Hötting war er ein
besonders eifriger Jugendseelsorger. Sei-
ne Krankheit zwang ihn, 1991 vom Stift
Wilten aus Seelsorgsaushilfe zu leisten.
1995 absolvierte er mit großer Zähigkeit
die Ausbildung zum Krankenpfleger und
übte diesen Beruf bis 2010 im Innsbrucker
Nothburgaheim aus. Ab 2003 war er zu-
dem als Blindenseelsorger der Diözese
Innsbruck und ab 2010 als Seelsorger im
Nothburgaheim tätig. Seit Januar 2014
genoss er dort selbst die umsichtige und
liebevolle Pflege.
Unser Mitbruder Gottfried war Mit-
glied zahlreicher marianischer Gebets-
kreise, vielen Ratsuchenden Tröster und
geistlicher Wegbegleiter. Sein virtuoses
Geigenspiel erhellte ihm manch dunkle
Stunde, seine freigebige Liebe, beson-
ders zu armen und ausgegrenzten Men-
schen schafft ihm nun – wie der Apostel
Paulus sagt – in maßlosem Übermaß ein
ewiges Gewicht an Herrlichkeit (vgl. 2
Kor 4, 17).
Die Aufbahrung unseres Mitbruders
Gottfried erfolgte am Mittwoch, den 9.
Juli im Gartensaal des Stiftes Wilten. Dort
beteten wir für ihn am selben Tag den See-
lenrosenkranz.
Das Pontifikalrequiem feierten wir für un-
seren Verstorbenen am Donnerstag, den
10. Juli 2014 um 10.00 Uhr in der Stiftskirche
Wilten und begleiteten ihn anschließend
zu seiner letzten Ruhestätte auf dem Kon-
ventfriedhof.
Nachruf D. Gottfried ScheiberNach langem, schweren Leiden ist unser Mitbruder D. Gottfried Wolfgang
Scheiber am Sonntag, den 6. Juli 2014 in den Frieden Gottes heimgekehrt.
Unseren Mitbruder
Gottfried empfehlen wir
Ihrem Gebet.
Abt Raimund Schreier
mit dem Konvent des
Stiftes Wilten
D. Gottfried bei der
Eucharistiefeier anläßlich
seines Silbernen Priester-
jubiläums im Jahr 2012
ACTIO
Stift Wilten Aktuell 9
Am 10. April 2014 referierte und diskutierte
Frau Gerl-Falkowitz im Besinnungszentrum
des Stiftes Wilten mit dem Konvent und Gä-
sten.
Sie widmete sich dabei vor allem der
„Gabe-Thematik“, einem Topos, zu dem
sich in den letzten Jahren ein interdiszipli-
närer und internationaler Dialog etabliert
hat, in dem unterschiedlichste Perspektiven
auf das Phänomen der Gabe miteinander
fruchtbar ins Gespräch treten. Es wurden
vor allem aus religionsphilosophischer, the-
ologischer und soziologischer Perspektive
das Gabephänomen allgemein sowie da-
mit verbundene Fragestellungen (wie der
Schuld und Vergebung) thematisiert. Im Besinnungszentrum
Schuld und VergebungRecollectio mit Univ.-Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz.
Der Seelsorgeraum Aldrans/Ampass/
Sistrans/Lans wird mit Rücksicht auf die ge-
sundheitliche Situation von Pfarrer Dominik
Jenewein geteilt:
Der neue Seelsorgeraum Aldrans/Am-
pass wird von Pfarrer Dominik Jenewein
geleitet, wobei Diakon Nikolaus Albrecht
ihm vor allem im Aldranser Altenwohn-
heim St. Martin wie auch in Ampass, wo es
viele Hochzeiten und Taufen gibt, zur Seite
stehen wird.
Seelsorgeraumleiter und Pfarrer von
Sistrans/Lans wird D. Adrian Gstrein, der
bisher als Kooperator in Völs tätig war.
Pfarrer der Pfarre Pradl wird D. Maximi-
lian Thaler, bisher Kooperator von Pradl.
Der bisherige Pfarrer von Pradl, Herr Siard
Hörtnagl übersiedelt ins Stift und wird dort
klosterinterne Aufgaben übernehmen. D.
Royinson Panachikkal, Prämonstratenser
aus Mananthavady in Kerala/Indien, der
seit einem Jahr bei uns im Stift wohnt, wird
Kooperator von Pradl.
D. Michael Eschrich ist bereit, ein wei-
teres Jahr als Pfarradministrator in Neu-
Pradl (Schutzengel) zu wirken.
D. Sigmund Hepperger ist ebenso für ein
weiteres Jahr bereit, in St. Norbert als Pfarr-
vikar zu wirken.
Im Seelsorgeraum Wilten/Wilten-West
übernimmt Vikay Kumar, ein Doktorand
aus Indien, die Aufgabe als Vikar von Gre-
gorz Novizki, der nach Reutte übersiedelt.
Neuer Pfarrkurator in Wilten-West wird An-
drä Nardin, der damit Franz Xaver Schädle
nachfolgt, der neue Aufgaben in der Diö-
zese übernimmt.
In Wilten übernimmt ab 1. Jänner 2015
Diakon Helmut Naschenweng zusätzlich
Aufgaben des Pfarrkurators. Ingrid Nie-
dertscheider im Sekretariat wird mit Koor-
dinationsaufgaben betraut. Franz Heideg-
ger bleibt Pfarrökonom in Wilten.
D. Johannes Hohenwarter beginnt im
September sein Pastoraljahr in Telfs.
D. Klemens Halder wird Wallfahrtskurat
für Heiligwasser.
Allen bisherigen und zukünftigen Amts-
trägern ein herzliches Vergelt´s Gott für
ihren Einsatz!
NeubesetzungenAb 1. September 2014 kommt es in den Wiltener Pfarreien zu folgenden, von
Bischof Manfred Scheuer bestätigten, Neubesetzungen.
Die Stiftskirche Wilten
ACTIO
10 Stift Wilten Aktuell
Abendmahl, Kreuzestod und Auferstehung
Jesu gehören eng zusammen. Daher fei-
erte man bis zum 4. Jahrhundert alle drei
Ereignisse in der Osternacht, der Nacht
zum Ostersonntag, an einem einzigen Tag.
Augustinus sprach im 5. Jahrhundert vom
heiligen Triduum des gekreuzigten, begra-
benen und auferstandenen Christus.
Heute feiern wir die drei eigentlichen
Kartage von Leiden, Tod und Auferste-
hung des Herrn ab Gründonnerstag.
Die Begriff Karwoche geht auf das
althochdeutsche Wort „kara“ zurück,
welches für ‚Klage‘, ‚Kummer‘, ‚Trauer‘
steht.
Fußwaschung am
Gründonnerstag
Die stille WocheDie Karwoche beginnt nach dem Palmsonntag, schließt Gründonnerstag und
Karfreitag ein und endet mit dem Karsamstag.
Abt Raimund wies in diesem Zusammen-
hang auch auf das Apostolische Schrei-
ben „Evangelii Gaudium“ – die Freude
des Evangeliums von Papst Franziskus vom
vergangenen November hin. In diesem
großartigen Schreiben kommt das Wort
„Freude“ sehr oft vor. Gott sei Dank!
Auch die Musikerinnen und Musiker der
Capella Wilthinensis, unter der Leitung von
Stiftskapellmeister Norbert Matsch, sowie
der Zweite Organist Dominik Bernhard an
der Festorgel, trugen wesentlich dazu bei,
die österliche Freude mit den „Worten der
Musik“ in die Herzen der Anwesenden ein-
dringen zu lassen.
Mit einer lustigen Anekdote über den
„lachenden Heiligen“, den hl. Philipp Neri,
animierte Abt Raimund die Gläubigen am
Ende seiner Predigt zum österlichen La-
chen, zum risus paschalis.
Die österliche FreudeAm Ostersonntag, den 20. April 2014 forderte Abt Raimund Schreier die Gläu-
bigen in seiner Predigt auf „Ostern in österlicher Freude“ zu feiern.
Kreuzverehrung am Karfreitag
Ostersonntag in der
Stiftskirche Wilten
Osternacht in der
Basilika Wilten
ACTIO
Agape im Gotischen Keller der Innsbrucker Hofburg
Am „Tag der Berufung“ wurde bei der
Gebets- und Feierstunde am 16. Mai 2014
besonders für Berufungen zum Priestertum
und zum geweihten Leben gebetet.
Im Anschluss an den Dankgottesdienst
waren alle zur Agape in den Gotischen Kel-
ler in der Hofburg eingeladen.
Für Ordensvikar Hermann Steidl gehören
Geistliche Berufe wesentlich zur Vollgestalt
jeder Diözese. Er dankte den geistlichen
Schwestern und Ordensmännern für das
Zeugnis der Nachfolge Jesu. Menschen in
der Nachfolge Jesu sind für ihn in besonde-
rer Weise berufen, der Botschaft Jesu ein
Gesicht zu geben.
„Das geweihte Leben steht als entschei-
dendes Element für die Sendung der Kirche
in deren Herz und Mitte“ sagte schon der
heilige Papst Johannes Paul II. und weiter :
„Wer den Glauben lebt, der öffnet Türen.“
Diözesanbischof Manfred
Scheuer bei der Predigt
Wer den Glauben lebt, der öffnet TürenDie Ordensgemeinschaften, Säkularinstitute und spirituellen Bewegungen der
Diözese Innsbruck luden im Rahmen des Diözesanjubiläums „Aufbrechen 2014“
zur Eucharistiefeier mit Bischof Manfred Scheuer in den Innsbrucker Dom.
Stift Wilten Aktuell 11
Einzug im Innsbrucker Dom zu St. Jakob
Die Lesung
HERZlich Willkommen
Ordensvikar Hermann
Steidl begrüßte die Gäste
ACTIO
12 Stift Wilten Aktuell
„Das Wort danken hängt sprachlich mit
dem Wort denken zusammen. Wir denken
an etwas, wir denken zurück, wir erinnern
uns und werden dadurch zu Dankenden“
sagte Abt Raimund im Refektorium am 17.
Mai 2014.
Er bedankte sich bei den drei „Jungpen-
sionisten“ im Namen aller Anwesenden für
die Freundlichkeit, den Humor, die Flexibi-
lität, das Zupacken und die Identifikation
mit dem Stift Wilten und überreichte für die
vielen Jahre der treuen Zusammenarbeit
persönliche Abschiedsgeschenke.
Wir werden Dankende Im Anschluss an den Stationsgottesdienst verabschiedeten sich der Konvent
und die Kolleginnen und Kollegen von Rosina, Hans und Franz.
Ein sehr gelungener Aus-
flug. Vergelt´s Gott
D. Florian und D. Niko-
laus für die Organisation!
Von Innsbruck ging es in der Früh los über
Vorarlberg nach Weißenau (unmittelbar
bei Ravensburg), wo wir das „Schwester-
kloster“ von Wilten besichtigten. Während
der Fahrt erzählte uns Prior Florian einige
Hintergrundgeschichten zum Konzil von
Konstanz. Das Stift Weißenau, unsere erste
Station, wurde nämlich auch von Prämon-
stratensern aus Rot an der Rot besiedelt.
Danach beim Mittagessen gab es Gele-
genheit, den mitbrüderlichen Austausch
zu pflegen und bei herrlichem Wetter die
Sonne und das gute Essen im Gasthof zur
Post in Oberteuringen zu genießen. Von
dort ging es direkt weiter in die ehema-
lige Zisterzienser-Abtei Salem, die heute
vor allem als Eliteschule in Baden-Würtem-
berg bekannt ist. Dort führte uns der Pfar-
rer selbst durch die Klosteranlage und die
Kirche und ließ es sich nicht nehmen, die
Glocken besonders festlich zur 1. Vesper
des Johannesfestes zu läuten. Unter feier-
licher Orgelbegleitung sangen wir in der
schönen Kirche die Psalmen, ehe es mit
Mayr Reisen, vom Chef persönlich chauf-
fiert, nach Singen weiterging, wo wir nach
dem Abendessen und ein wenig Rekreati-
on die Nacht verbrachten.
Der nächste Tag begann mit eher un-
freundlichem Wetter. Wir starteten nach
Konstanz, um dort das Münster und die
Ausstellung zum 600jährigen Jubiläum des
Konstanzer Konzils (1414-1418) anzusehen.
Im Kapitelsaal des Münsters feierten wir
die Messe und D. Nikolaus führte uns durch
das Münster von Konstanz. Nach der Aus-
stellungsbesichtigung blieb Zeit, um „mehr
Konstanz im Leben“ zu finden. Die einen
taten das bei einem Bummel durch die
Stadt oder am See entlang, andere ge-
nossen die Gespräche mit den Mitbrüdern
bei strahlendem Sonnenschein auf der
Sonnenterasse. Nach dem Mitagessen
fuhren wir mit Bus und Fähre über den See,
um dann die Heimreise anzutreten. In Lo-
cherboden machten wir zur Vesper und
einer kleinen Jause noch Station, ehe es
wieder zurück nach Innsbruck ging.
Mehr Konstanz im LebenSo war es auf einem Katamaran zu lesen, den wir im Zuge unseres heurigen
zweitägigen Konventausfluges am Bodensee sahen.
Text: D. Maximilian
Thaler OPream
Besuch in Salem
V.l.n.r.: Abt Raimund, Hans, Rosina, Verwalter
Rudi und Franz im Refektorium
Stift Wilten Aktuell 13
ACTIO
Im Zentrum der Tagung standen die He-
rausforderungen in Bezug auf die spiritu-
elle Not unserer Zeit, das Gemeinschafts-
leben und die Leitungsstrukturen.
Für das von Papst Franziskus ausgeru-
fene - und im November 2014 beginnende
- „Jahr des geweihten Lebens“ wurden
konkrete Maßnahmen und Möglichkeiten
für gemeinsame Aktivitäten diskutiert. Das
Streben nach persönlicher Vertiefung, das
Schaffen von Orten der Stille und monat-
liche Gebetstreffen bei kontemplativen
Ordensgemeinschaften können in diesem
Kontext beispielhaft genannt werden.
Generaloberin Maria Gerlinde Kätzler
führte die Anwesenden auch zum neu ge-
stalteten „Weg der Barmherzigkeit“. „Ich
muss den Weg gehen, damit ich ihn er-
kenne“, steht dort am Beginn des Weges
und lädt damit die Menschen zum Nach-
denken und Meditieren über den eigenen
Lebensweg ein.
Gemeinsam auf
dem „Weg der
Barmherzigkeit“
Wozu sind wir herausgefordert?Am 27. Mai 2014 trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Regional-
und Superiorenkonferenz der Diözese Innsbruck im Mutterhaus der Barmher-
zigen Schwestern in Zams.
Am 30. November 2014, den 1. Advent-
sonntag, findet in Rom die Auftaktveran-
staltung zum „Jahr des geweihten Lebens“
statt. Die Ordensgemeinschaften bekom-
men dadurch eine besondere öffentliche
Aufmerksamkeit.
Ein Ziel der „Ordensgemeinschaften
Österreich“ ist es, das Ordensleben er-
fahrbar und Ordensgemeinschaften als
„lebensfreundliche, bewohnbarer Orte“
darzustellen. Dazu fand am 13. Juni 2014
in Salzburg ein Treffen der Regionalverant-
wortlichen und MultiplikatorInnen statt, um
Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten auf
österreichischer und diözesaner Ebene zu
fixieren.
Jahr der Orden 20152015 wurde von Papst Franziskus als „Jahr des geweihten Lebens“ ausgerufen.
Die österreichischen
Regionalverantwortlichen
und MultiplikatorInnen
in Salzburg
„Wie können und wollen
wir unsere Charismen
den Mitmenschen näher-
bringen?“
ACTIO
14 Stift Wilten Aktuell
„Unser Ordensgründer, der heilige Norbert
von Xanten war ein sehr eifriger und tiefer
Beter. Sein ganzes Leben war Gebet.“ so
Abt Raimund in seiner Festpredigt im Stein-
gadener Welfenmünster und weiter: „So
ist der heilige Norbert auch für uns heute
eine Quelle der Inspiration. Treten auch wir
ein in diesen tiefen, täglichen Dialog mit
Gott ... Ich möchte uns alle einladen, die
Freundschaft, die Beziehung mit Gott wie-
der zu vertiefen!“
Seit September 2012 ist Pater Petrus-Adri-
an Lerchenmüller OPraem Pfarrer in der
Pfarreiengemeinschaft Steingaden. Mit
Petrus-Adrian wird an die lange Tradition
der Prämonstratenser-Chorherren in Stein-
gaden wieder angeknüpft. Das damalige
Prämonstratenser-Kloster wurde im Zuge
der Säkularisation 1803 aufgelöst, 2012
wird diese Tradition mit P. Petrus-Adrian
vom Kloster Windberg nach mehr als 200
Jahren wieder aufgenommen.
Norbert, der BeterAm 1. Juni war Abt Raimund eingeladen, in der ehemaligen Prämonstratenser-
abtei Steingaden das Pontifikalamt am Norbertisonntag zu zelebrieren.
Abt Raimund bei der Pfingstpredigt Stiftsorganist Kurt Estermann an der Festorgel
Gott ist mit EuchAm Pfingstsonntag, den 8. Juni 2014, bestärkte Abt Raimund die Gläubigen
echte und wahrhafte Beziehungen aufzubauen und zu leben.
Wir sollen uns vom Geist der Liebe Gottes
berühren und verwandeln lassen, dann
sind wir fähig, Mitliebende zu werden.
Durch Beziehungen, in denen Christus
gegenwärtig ist, werden die Menschen
zu uns kommen und wie im Buch Sacharja
8,23 sagen: „Wir wollen mit euch gehen;
denn wir haben gehört: Gott ist mit euch.“
Komm, Geist der Liebe, wir ersehnen
dich!
Pontifikalamt im
herrlichen Steingadener
Welfenmünster
Stift Wilten Aktuell 15
„Es liegt an uns, die christlichen Werte im
Leben zu bezeugen. Alleine schaffen wir
das nicht. Aber mit der Kraft von oben,
durch die heilige Eucharistie, wird es uns
gelingen“, so Abt Raimund bei der Begrü-
ßung.
Bei der Fronleichnamsprozession wurde
der eucharistische Herr in die Straßen Wil-
tens hinausgetragen, dorthin, wo die Men-
schen wohnen und arbeiten, und um den
Segen für unsere Lebensorte zu erbitten.
Fronleichnamsprozession in Wilten
Segnung unserer LebensorteZu Fronleichnam, dem Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi, waren die
Gläubigen ganz besonders eingeladen, die Liebe zu Jesus in der heiligen Hostie
zu vertiefen.
Zum anschließenden Mittagessen im Re-
fektorium waren an diesem Tag die Kir-
chenmusikerinnen und -musiker der Stifts-
pfarreien und des Stiftes eingeladen.
Schon in der Bibel hat die Musik einen
hohen Stellenwert. „Wo der Mensch mit
Gott in Berührung kommt, reicht das blo-
ße Reden nicht mehr aus“, sagte einmal
Papst Benedikt XVI. Deshalb ist Liturgie für
ihn ohne Musik nicht denkbar.
„Als Prämonstratenser, für die Liturgie
die Seele des ganzen Apostolates dar-
stellt, so heißt es nämlich im Artikel 64 un-
serer Konstitutionen, fühlen wir uns diesem
Auftrag besonders in der Abteikirche und
in den Stiftspfarreien sehr verpflichtet“,
führte Abt Raimund bei seiner Ansprache
aus.
Im Beisein von Bischof Manfred Scheu-
er und Freunden der Abtei bedankte sich
Abt Raimund bei den Musikerinnen und
Musikern für die investierte Zeit und das
Herzblut, damit Liturgie zu einer Begeg-
nung mit Gott wird.
Musik als LobgesangMit einer Mittagshore wurde am 20. Juni 2014 der Benediktionstag von Abt
Raimund Schreier gefeiert.
Mittagshore in der
Stiftskirche Wilten
ACTIO
Bischof Manfred Scheuer
bedankt sich für die gute
Zusammenarbeit in der
Diözese Innsbruck
Kaffee und Kuchen für
die Gäste im Kreuzgang
ACTIO
16 Stift Wilten Aktuell
Petra Wolf und Gertrud Brenner bilden
gemeinsam mit Georg Gleinser die „Stifts-
mannschaft“ in der Küche. Martin Permo-
ser ist rund um das Haus und im Garten
und Wald eingesetzt.
Herzlich willkommen!
Neu im TeamSeit 1. März 2014 sind Petra Wolf und Gertrud Brenner und Martin Permoser
im Stift Wilten tätig.
Petra und Gertrud im Einsatz
Der „Alpengasthof Lüsens“ inmitten der herrlichen Landschaft
Neue Pächter in LüsensSeit 1. Juni 2014 heißt das Ehepaar Jost die Gäste im „Alpengasthof Lüsens“
in St. Sigmund im Sellrain willkommen.
Edeltrud und Alfred Jost nehmen die He-
rausforderung an, den Alpengasthof in Lü-
sens im neuen Glanz erstrahlen zu lassen.
Auf ihrer bereits langen Reise durch den
Tourismus sammelten sie viele Erfahrungen
und haben es immer wieder geschafft, so
manchen Schatz neu zu heben.
Mit bodenständiger Tiroler Küche und
Schmankerl aus Österreichs Kochtöpfen
können sich Besucher schon heute auf
Kaspressknödel, Gröschtl, Kasspatzl und
weitere Spezialitäten freuen!
Aber auch für die Nacht ist gesorgt: 55
Betten laden Wanderer, Kletterer, Biker,
Downhiller, Naturliebhaber zur gemüt-
lichen Nachtruhe ein!
Martin Permoser
Alfred und Edeltrud Jost
Stift Wilten Aktuell 17
CARITAS
Zur großen Freude von Prälat Vincent
konnte ihm Abt Raimund mitteilen, dass
durch den Spendenaufruf am Ostersonn-
tag, aber vor allem durch die großzügige
Spende von Frau Sonja Höfer-Wlasak, die
fehlenden € 40.000 für die Fertigstellung
der St. Mary´s Kirche in Chettigudige, im
indischen Bundesstaat Karnataka, gesam-
melt werden konnte.
Mit dem Geld kann unser Mitbruder Re-
nin OPraem die Arbeiten jetzt abschließen
und die Kirche fertigbauen.
Damit wird für die Bewohner der Ge-
meinde ein großer Traum Realität.
Ein Traum wird wahrAm 5. Juni 2014 besuchte Prälat Vincent Mattammel OPraem aus der Kanonie
Mananthavady in Indien das Stift Wilten.
Große Freude für Prälat Vincent (Bildmitte) und seine indischen Mitbrüder
Ein Netzwerk der SolidaritätZahlreiche Menschen im Dekanat Wilten-Land engagieren sich für ihre Mit-
menschen in anderen Ländern und Kontinenten.
„Weltkontakte - Verbunden mit der wei-
ten Welt“: Unter diesem Titel machten
Frauen und Männer aus dem Dekanat
Wilten-Land im Rahmen des Jubiläums
„AUFBRECHEN“ der Diözese Innsbruck, un-
terstützt von der Caritas Regionalarbeit,
„ein unsichtbares Netzwerk weltweiter Ver-
bundenheit sichtbar.“ Das Ergebnis ist ein
buntes, vielfältiges Bild mit einer großen
Vielfalt an Persönlichkeiten. Es zeigt auch
die Vielfalt der Möglichkeiten auf, direkt
und unkompliziert zu helfen und lädt ein
über die „Brotvermehrung“ zu staunen.
In den kommenden Ausgaben von STIFT
WILTEN AKTUELL werden wir einige dieser
Menschen und ihre Projekte vorstellen.
Frau Höfer-Wlasak im Gespräch mit Abt Raimund
Allen Spenderinnen und
Spendern ein herzliches
Vergelt´s Gott!
CONTEMPLATIO
18 Stift Wilten Aktuell
Text:
D. Klemens H. Halder
OPraem
Als der Bayernherzog ab 575/76 ver-
suchte, mit den Langobardenherrschern
in Oberitalien eine Zusammenarbeit ein-
zuleiten, unterbanden das die Franken
in den Jahren 590/91. Offensichtlich be-
herrschten die Franken im 7. und 8. Jahr-
hundert das Gebiet der Zentralalpen,
vom Land um Chur ostwärts mindestens
bis zum Zillerfluß; dieser Raum war für sie
ein Sperrriegel zwischen dem bayrischen
Herzogtum und dem Langobardenreich.
Es ergibt sich die Frage, wo im Tiroler
Raum damals die Bayern aktiv wurden.
Osttirol war ab Ende des 6. Jahrhunderts
vom Vordringen der Slawen betroffen. Die
slawischen Stämme siedelten ursprüng-
lich nördlich der Karpaten, ungefähr
zwischen Oder und mittlerem Dnepr. Als
das Volk der Avaren aus dem Gebiet der
Turkvölker oder aus dem mongolischen
Raum ab 560/70 nach Westen vordrang,
wichen die Slawen in verschiedene Rich-
tungen aus. Damals kamen Slawen auch
ins südliche Österreich. Die Bayernherzö-
ge führten zwischen 592 und 610 Kriegszü-
ge gegen die Slawen mit wechselndem
Erfolg. Die letzte kriegerische Auseinan-
dersetzung im Jahr 610 fand bei Aguntum
südlich von Lienz statt. Die Bayern dürften
damals über das heutige Land Salzburg
gegen die Slawen gezogen sein. Slawen
könnten vereinzelt weit nach Norden ge-
kommen sein. Die Legende erzählt, dass
die beiden Heiligen von Irschenberg bei
Rosenheim, Marinus und Anian, um diese
Zeit durch „Wenden“ – ein anderer Name
für Slawen – das Martyrium erlitten. Noch
im früheren 8. Jahrhundert wurde die Ma-
ximilianszelle in Bischofshofen von Slawen
zerstört, und die Tradition berichtet von ei-
ner großen Schlacht des bayrischen Her-
zogs gegen die Wenden im Lungau. Sla-
wische Bauern drangen in fast alle Täler
Osttirols vor. Im 7. Jahrhundert entstand
ein slawisches Fürstentum bei den Karan-
tanen, das neben Kärnten auch Osttirol,
große Teile der Steiermark und Slowenien
umfasste. Als nach 750 die Christianisie-
rung der Slawen, besonders durch den
Salzburger Bischof Virgil (745/46-784) be-
gann, gründete der Bayernherzog Tas-
silo III. zu diesem Zweck 769 das Kloster
Innichen im Südtiroler Pustertal, das dem
Bistum Freising unterstellt wurde.
Für die Ausgestaltung des bayrischen
Einflussgebietes im Süden spielte der hei-
lige Rupert eine wichtige Rolle. Er war Bi-
schof von Worms gewesen und um 696
vom bayrischen Herzog mit der christ-
lichen Erneuerung und kirchlichen Reor-
ganisation Ostbayerns betraut worden.
Er erwählte Salzburg als seinen endgül-
tigen Aufenthaltsort und dürfte ein schon
bestehendes Kloster in St. Peter erneuert
haben. Er gründete in Bischofshofen eine
Klosterniederlassung, die von St. Peter
abhängig war und später Maximilianszel-
le genannt wurde. Rupert selber stand in
monastischer Tradition, seine Nichte Eren-
trudis war die erste Äbtissin von Nonnberg
Zur Geschichte des Stiftes Wilten7. Kapitel - Nordtirol unter fränkischer Herrschaft im 7. und 8. Jahrhundert.
Pfarrkirche Lans: Hochaltar, Statue des hl.
Lambert
Stift Wilten Aktuell 19
CONTEMPLATIO
in Salzburg; Rupert starb nach 716. Die Tä-
tigkeit der Mönche und Nonnen Ruperts
war verbunden mit der herrschaftlichen
Erfassung des Salzburger Raumes durch
die Bayern. 739 wurde bei der Errichtung
der vier Bistümer in Bayern durch den hei-
ligen Bonifatius Salzburg neben Regens-
burg, Passau und Freising Bischofssitz; der
Abt des Benediktinerklosters St. Peter war
zugleich Bischof. Später übte der irische
Abt Virgil, der 745/46 nach Salzburg kam,
dieses Amt aus. St. Peter hatte in der Fol-
ge mit seinen Tochtergründungen Zell bei
Kufstein, Elsenwang und Zell am See mehr
als 100 Mönche und 50 Novizen. Die Heili-
gen Rupert und Virgil sind die Patrone der
Erzdiözese Salzburg.
Spätestens zur Zeit Virgils dürfte der pa-
gus Inter Valles (der „Gau zwischen den
Tälern“, nämlich Ziller- und Salzachtal)
bayrisches Einflussgebiet gewesen sein.
Die Zellgründungen, zu denen die Ma-
ximilianszelle in Bischofshofen und wohl
auch eine in Zell am Ziller gehörten, mar-
kierten diesen Bereich. Die Zellen hatten
Seelsorgs- und Hospizfunktion und waren
auch Stützpunkte des Herzogs. Mit dem
Anschluss des pagus Inter Valles an Ba-
yern war der Ziller wieder eine Herrschafts-
grenze, wie er während der römischen
Herrschaft Grenze zwischen Rätien und
Noricum gewesen war.
Der westlich des Ziller gelegene pagus
Vallensium („Gau der Talbewohner“)
blieb offensichtlich unter fränkischer Herr-
schaft. Dort verstärkten die Franken ihre
Anwesenheit nach 590/91. Vor allem im
Raum zwischen Zirl/Martinsbühel und
Pfaffenhofen im Oberinntal lässt sich ger-
manischer Adel feststellen, der aus dem
alemannischen Bereich westlich des
Lech gekommen sein dürfte. In der Kirche
von Pfaffenhofen wurden reiche Waffen-
gräber germanischer Herkunft aus der
Zeit vor 700 freigelegt. Die germanischen
Amtsträger kontrollierten die wichtigen
Fernstraßen nach Norden: von Zirl über
Scharnitz, von Pfaffenhofen-Oberhofen
über das Mieminger Plateau zum Fern-
pass und die Reschenroute von Imst zum
Fernpass.
Der Wechsel von einem frühchristlichen
Patrozinium zum Patrozinium des frän-
kischen Reichsheiligen Martin in Martins-
bühel/Zirl zeigt den fränkischen Einfluss
an. Der germanische Einfluss wird auch
deutlich in der durchgehenden germa-
nischen Ortsnamensgebung von Pfaffen-
hofen bis Inzing. Als Einzelfall bekam noch
Hötting, heute nordwestlicher Stadtteil
von Innsbruck, einen germanischen Na-
men. In der frühesten Nennung (1122-
1135) wird der Ort Heteningen genannt.
Der Name Hetin ist westfränkischer Her-
kunft, ihn trug damals auch der für Rätien
zuständige dux Chedinus am Ende des
6. Jahrhunderts. Mit Hötting am hoch-
gelegenen Nordufer des Inn gegenüber
Wilten wurde ein alter Siedlungsplatz be-
setzt, von dem aus das ganze Talbecken
und der Eintritt der Brennerstraße in das
Inntal gut überblickt werden konnten.
Eine flächendeckende Errichtung von
Kirchen mit Seelsorgefunktion erfolgte in
Nordtirol spätestens in der ersten Hälfte
des 8. Jahrhunderts, setzte aber mögli-
cherweise schon im 7. Jahrhundert ein.
Archäologisch festgestellt wurden früh-
mittelalterliche Kirchen zum Beispiel in Zell
bei Kufstein, Kössen, Kirchbichl, Oberlang-
kampfen, Brixen i. T., Stumm, Stans, Mie-
ders, Telfs-St. Georgen, Stams und Fließ. In
der ersten Phase wurden Kirchen oft als
Holzkirchen errichtet; sie entstanden häu-
fig bei vorchristlichen Kultplätzen.
Im Innsbrucker Raum wurde 1996 unter
der alten Höttinger Kirche die Mauer ei-
ner kleinen vorromanischen Kirche fest-
gestellt, die im 10. Jahrhundert errichtet
worden sein dürfte; es könnte aber einen
noch älteren Bau gegeben haben, was
deutlich ältere Grabfunde südlich der
Südmauer vermuten lassen. Ebenfalls
1996 konnte unter der Pfarrkirche zu den
Hll. Johannes der Täufer und Evangelist in
Innsbruck-Arzl Reste einer kleinen steinge-
mauerten Kirche ergraben werden, die
Errichtung dürfte im 8. Jahrhundert er-
folgt sein.
Der christliche Glaube verbreitete sich
Pfarrkirche Sistrans,
Hochaltar, Statue der hl.
Gertraud
20 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO
in der Anfangszeit des Christentums in
den Städten; die Seelsorge wurde von
der Bischofskirche aus durch den Bischof
und seinen Klerus ausgeübt. Als sich auch
auf dem Land vermehrt Menschen dem
Christentum zuwandten, wurde es nötig,
für sie dort Kirchen zu errichten, die unter
dem Stadtbischof standen und ab dem
6. Jahrhundert als Taufkirchen (ecclesiae
baptismales) bezeichnet wurden. Dort
wurde von den zugeordneten Priestern
die Taufe gespendet; der Hauptgottes-
dienst an Sonn- und Feiertagen musste
dort mitgefeiert werden, auch das Be-
gräbnis wurde dort vollzogen. Die Ein-
richtung der Taufkirchen gab es im We-
sten zunächst in Spanien, Frankreich und
Italien. Den Taufkirchen entsprachen in
Deutschland, Skandinavien und England
seit der angelsächsisch-fränkischen Zeit
die Urpfarren. Abhängig von der Taufkir-
che beziehungsweise Kirche der Urpfarre
entstanden Filialkirchen ohne Pfarrrechte.
Diese wurden auf dem Grundbesitz von
Adligen, einzelner Kleriker oder auch von
Klöstern errichtet und waren Eigenkirchen
der Grundherren. So ist es verständlich,
dass es schon früh ein ziemlich dichtes
Netz von Kirchen gab. Die Grundherren
waren für die Bestellung des Priesters zu-
ständig und verfügten über die Einkünf-
te der Kirche; der Bischof erteilte nur die
Weihe des Priesters und hatte eine ge-
wisse Oberaufsicht.
Außer den archäologischen Ausgra-
bungen und den Ortsnamen geben auch
die Patrozinien (Heilige als Schutzpatrone
der Kirche und des Ortes) Auskunft über
die Zeit der Entstehung einer Kirche und
die Besiedlung eines Ortes. Die frühe
gallische Kirche (Kirche im französischen
Raum) hat die frühchristliche Dreiheit
von Marienpatrozinium (Kirche der Tauf-
bewerber/Katechumenen), von Apo-
stel- oder Märtyrerpatrozinium (Kirche der
Eucharistiefeier für die Getauften) und
Johannes-der-Täufer-Patrozinium (für die
Taufkapelle/Baptisterium) wieder aufge-
griffen. Diese drei Kirchen nebeneinan-
der waren erforderlich, als sich ab dem
4. Jahrhundert viele Menschen dem Chri-
stentum zuwandten. Im frühen Mittelal-
ter hatte man öfters das Bedürfnis, diese
Patroziniengruppe, in der Maria die Mut-
terschaft (maternitas), ein Apostel oder
Märtyrer die Vaterschaft (paternitas) der
Kirche symbolisieren, in nebeneinander
liegenden Ortschaften zu verwirklichen.
In Nordtirol ist sie zum Beispiel bei Matrei
am Brenner (Marienkirche, daneben die
Johanneskirche) und St. Peter in Ellbögen
festzustellen, ebenso bei Volders-Wattens-
Kolsass und bei Mils-Baumkirchen-Fritzens.
In Wilten gehen freilich das Marienpa-
trozinium der Basilika und das Märtyrerpa-
trozinium (Laurentius) der Stiftskirche auf
die frühchristliche Zeit zurück.
Im Inntal und dessen Nebentälern mit
wichtigen Verkehrswegen finden sich
viele Kirchen mit Patrozinien des frühen
Mittelalters: solche sind Maria, Lauren-
tius, Georg und Michael, Johannes der
Täufer, die Apostel Peter bzw. Peter und
Paul; auch fränkische Heilige wie Martin
und Briccius, sowie die bei den Franken
besonders verehrten Vitus und Pankraz
(zum Beispiel in Fulpmes bzw. Telfes) fin-
den sich darunter. Insgesamt bestehen
solche frühen und fränkischen Patrozinien
vom oberen Inntal bis Kufstein (Martinskir-
che von Kufstein/Zell, Stadtpfarrkirche St.
Vitus). Gerade die Anordnung der Patro-
ziniendreiheit Maria-Apostel/Märtyrer-Jo-
hannes der Täufer lässt eine übergeord-
nete kirchliche Organisation, das häufige
Vorkommen von fränkischen Patrozinien Pfarrkirche Vill, Hochal-
tar, Matthias Pußjäger
um 1715,
Der Auferstandene und
Bischof Martin
Ausschnitt: Das Dorf Vill
CONTEMPLATIO
Stift Wilten Aktuell 21
den fränkischen Einfluss in Nordtirol erken-
nen.
Das westliche Eck des südöstlichen In-
nsbrucker Mittelgebirges weist beinahe
durchgehend fränkische Patrozinien auf.
Das fränkische Patrozinium des heiligen
Martin (+397) war ab dem 6. Jahrhundert
auch in Italien verbreitet (Ravenna nach
540); es findet sich in Vill und Aldrans. Die
Äbtissin Gertrud von Nivelles (bei Brüssel),
gestorben 659, aus dem Geschlecht der
fränkischen Hausmeier wurde ebenso wie
Bischof Lambert von Maastricht (unweit
von Aachen), gestorben spätestens 705,
ganz schnell nach ihrem Tod verehrt. Ihre
Patrozinien finden sich in Sistrans (Ger-
traud) beziehungsweise in Lans (Lam-
bert). Auffallend ist auch, dass in dem
hier genannten Gebiet die meist kleinen
Kirchen sehr nahe beieinander errichtet
wurden. Es dürften Kirchen auf Eigenbe-
sitz gewesen sein. Die Kirche von Igls im
selben Eck des Mittelgebirges ist dem
heiligen Ägydius (+ca. 720) geweiht, der
in der französischen Provence lebte und
von Karl dem Großen als sein Fürsprecher
angerufen wurde; sein Kult breitete sich
im Allgemeinen seit dem 11. Jahrhundert
aus.
Die gehäuften fränkischen Patrozinien
in diesem Gebiet des Mittelgebirges wei-
sen auf fränkische Besiedelung im 7. und
8. Jahrhundert hin. Dieser Raum war we-
gen der dort verlaufenden Verkehrswege
und der günstigen landwirtschaftlichen
Lage seit früher Zeit sehr geschätzt. Schon
seit vielen Jahrhunderten wird in den be-
treffenden Orten die Seelsorge durch An-
gehörige des Stiftes Wilten ausgeübt.
Erstkommunion 2014 in der St. Martinskirche Aldrans
Quellen:
Lexikon des Mittelalters
(LMA), Bd. VII (1995), N.
Kersken, Slaven, 2000-
2002; LMA, Bd. V (1991),
H. Dopsch, Kärnten,
1002-1004; Heitmeier,
205-209; Haider, 227,
236.
Heitmeier, 334-339; LMA
Bd. VII (1995), H. Wolf-
ram, Rupert, Bischof von
Salzburg, 1106; LMA Bd.
VIII (1997), F. Prinz, Hl.
Virgil, 1711f.
Heitmeier, 248-254.
Heitmeier, 207f.
Pöll, Archäologische
Zeugnisse, In: Ur- und
Frühgeschichte von Inns-
bruck, 141-145.
Pöll, 155-158.
LMA Bd. VI (1993), R.
Puza, Pfarrei, Pfarreior-
ganisation, 2021-2026;
LMA Bd. III (1986), R.
Schieffer, Eigenkirche, -
nwesen, 1705-1707.
Heitmeier, 280-290.
LMA Bd. VI (1993), D.
von der Nahmer, Martin
von Tours, 344f.
LMA Bd. IV (1989), M.
van Uytfanghe, Gertrud
von Nivelles, 1356f.; Bd.
V (1991), J.-C. Poulin,
Lambertus, 1627f.
LMA Bd. I (1980), M.
Zender/J. Wollasch, Ägy-
dius von St. Gilles, 176.
22 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO
Am Abend des 5. Fastensonntag musi-
zierte die Capella Wilthinensis in der Stifts-
kirche Wilten, unter der Leitung von Stifts-
kapellmeister Norbert Matsch, die Passio von Cyprian de Rore.
Der gebürtige Innsbrucker Tenor Bernd
Oliver Fröhlich, unter anderem Mitglied
im Huelgas Ensemble, stellte den Kontakt
zu dessen Leiter Paul van Nevel her und
ermöglichte so der Capella Wilthinensis
den Zugang zu den Noten von Cypriano
de Rores Passion. Stiftskapellmeister Nor-
bert Matsch versuchte bei seiner Reali-
sierung die besonderen räumlichen und
musikalischen Möglichkeiten der Wiltener
Stiftskirche zu nützen. Ausgangspunkt der
Überlegungen war die historische Orgel
von Daniel Herz, die aufgrund der mittel-
tönigen Stimmung im Chorton (462 Hz)
unbedingt eingebunden werden sollte.
Ebenso bot es sich an, die verschiedenen
Ensembles, die diese Passion fordert, auch
an unterschiedlichen Plätzen zu positionie-
ren. Wie auf den Fotos sehr gut zu sehen
ist, musizierte das Evangelisten-Ensemble
im Presbyterium. Besetzt war es mit vier
Vokalisten, drei BlockflötistInnen mit un-
terschiedlichstem Instrumentarium, einem
Zink und, als Pendent zur Herz-Orgel, mit
einem Orgelpositiv.
Jesus tritt in dieser Komposition immer zu-
gleich mit zwei Posaunen auf und fand sei-
nen Platz auf der Kanzel. Ihm gegenüber
steht vor allem im Mittelteil der Passion Pi-
latus in Kombination mit einem stillen Zink.
Und auf den beiden Seitenemporen war
das Turbae-Ensemble positioniert; sechs
SängerInnen, fünf Posaunen und ein Zink.
Diese musizierten zwar gemeinsam, durch
die Aufstellung vis à vis entstand aber ein
wunderbarer Raumklang. Das Turbae-
Ensemble übernahm auch die drei Inter-
ludien, die eine weitere Besonderheit der
Komposition de Rores darstellen.
Wer wusste, wie die Passion choraliter
gesungen klingt, konnte immer wieder die
alten Rezitationstöne durchhören. Diese
ruhige, dadurch aber unglaublich kraft-
volle Musik Cypriano de Rores schuf in Ver-
bindung mit der Textauslegung von Abt
Raimund Schreier eine ganz besondere
Atmosphäre, deretwegen manche Besu-
cher von weit her in die Stiftskirche kom-
men.
Das Pontifikalamt am Pfingstsonntag
stand musikalisch im Zeichen von Anton Bruckners Messe Nr. 2 in e-moll. Ist dieses
Werk schon grundsätzlich äußerst selten
im Gottesdienst zu erleben, so ist es seine
wenig bekannte erste oder Linzer Fassung
noch viel mehr. Diese Fassung war es, die
1869 bei der Einweihung der Votivkapelle
des in Entstehung begriffenen Linzer Ma-
riendomes unter der Leitung des Kom-
ponisten uraufgeführt wurde. Stiftskapell-
meister Norbert Matsch wählte sie v.a.
deshalb, weil sie zu unserer Capella Wilthi-
nensis und deren Stärken sehr gut passt.
Die Capella singt üblicherweise in kleinen
Besetzungen und nützt die Innsbrucker
Möglichkeiten, regelmäßig historische In-
strumente zu verwenden. Durch intensive
Vorbereitung, unter großer Mithilfe von
Johannes Giesinger vom Marini-Consort,
wuchs die Überzeugung, das Prinzip der
historischen Instrumente auch auf diese
Messe anwenden zu können. Erst die Tat-
sache, dass die Bläser auf Instrumenten
des 19. Jahrhunderts spielten (teils Origi-
nale, teils Nachbauten) und der daraus
resultierende weiche Klang, ermöglich-
ten die erfolgreiche Umsetzung dieser
außergewöhnlichen Partitur. Plötzlich sind
Blechbläser nicht mehr zu laut, stimmt die
Balance und „zeichnen“ Holzbläser ganz
wunderbar. Das gewohnt exquisite Voka-
lensemble war in der Lage, technische
Schwierigkeiten nicht erkennen zu lassen,
und so die Musik und deren Inhalt ins Blick-
feld zu rücken.
Wenn es einem Komponisten wie Anton
Bruckner gelingt, unser Glaubensbekennt-
Musica Sacra Wilthinensis„Passio“ von Cyprian de Rore und Anton Bruckners „Messe Nr. 2 in e-moll“ in
der Stiftskirche Wilten.
Das Evangelisten-
Ensemble im
Presbyterium
Bass mit zwei Posaunen
auf der Kanzel
Fünf Posaunen und ein
Zink auf der rechten
Seitenempore
Sechs SängerInnen und
der Stiftsorganist
Stift Wilten Aktuell 23
CONTEMPLATIO
Stiftsorganist Kurt Estermann spielte zum
Auftakt unter dem Titel „Du hast all das
den Weisen und Klugen verborgen, den
Unmündigen aber hast du es offenbart“
Werke von Bach, Buxtehude, Estermann
und Reubke.
Der Zweite Organist am Stift Wilten Domi-
nik Bernhard musizierte Werke von Buxte-
hude, Bach, Messiaen und Dupré.
Andreas Liebig, seit 2013 Leiter der Or-
gelklasse des Tiroler Landeskonservatori-
ums in Innsbruck, beendete die Reihe mit
Werken von Bach, David, Buxtehude, Re-
ger, Distler, Messiaen und Duruflé.
Die drei Künstler beeindruckten die Be-
sucher mit Virtuosität und Ausdruckskraft.
Orgelstadt InnsbruckZwischen 22. Mai und 5. Juni 2014 konzertierten drei Orgelvirtuosen an der
Festorgel der Stiftskirche Wilten.
Dominik Bernhard und Kurt Estermann vor der Festorgel in der Stiftskirche Wilten Andreas Liebig
nis so packend zu vertonen, und die Aus-
führenden dem nicht im Wege stehen,
dann ist es verständlich, wenn eine Got-
tesdienstbesucherin sagt: „Das Credo war
Kino im Kopf.“ Nur die hohe Qualität der
Komposition kann den Glaubensinhalt auf
dieser Ebene vermitteln. Die Ausführung
ist dann bestenfalls das Mittel zum Zweck.
Das ist die grundsätzliche Sicht der Kir-
chenmusik in Wilten. Nicht immer gelingt
das - an diesem Pfingstfest ist es gelungen.
Wer solch einem Ordinarium neue, heu-
tige Musik gegenüberstellt, muss entwe-
der mutig sein oder ebenfalls Qualität bie-
ten können. Stiftsorganist Kurt Estermann
komponierte drei Stücke für zwei Orgeln
jeweils über Gemeindegesänge, die in
diesem Gottesdienst unmittelbar davor
oder danach gesungen wurden. Sowohl
die Kompositionen selbst als auch die
beeindruckende Ausführung der beiden
Organisten Kurt Estermann und Dominik
Bernhard bewegte die Mitfeiernden.
Nicht um ihrer selbst willen oder zum Gau-
dium der Musiker wurde musiziert, sondern
in der, nicht zuletzt von Papst Benedikt XVI.
immer wieder angesprochenen, Absicht,
durch die Musik zu einem Verständnis der
Glaubensinhalte zu gelangen, wie sie uns
das Wort alleine so nicht bieten kann.
Die Capella Wilthinensis
unter der Leitung von
Stiftskapellmeister
Norbert Matsch
Die Schola Gregoriana
Wilthinensis beim
Orgelkonzert von
Dominik Bernhard
24 Stift Wilten Aktuell
COMMUNIO
Am Palmsonntag, den 13. April startete
der Marsch um 23.30 Uhr mit einer An-
dacht in der Wallfahrtskirche Maria Wald-
rast. Von dort führte die Route über Mie-
ders, die Telfer Wiesen und Mutters nach
Wilten, wo die müden, aber glücklichen
TeilnehmerInnen um 8.00 Uhr im Stift mit
einem guten Frühstück belohnt wurden.
Wir wandern auf Ostern zu Auch 2014 veranstalteten die Dekanatsjugendstellen Wilten-Land und Matrei
am Brenner eine gemeinsame Nachtwanderung. Von Maria Waldrast wan-
derten die Pilger zur Basilika Wilten.
Am Ziel vor der Basilika Wilten
Montagnacht-Jahresabschluss in und vor dem St. Bartlmäkirchlein
Die Montagnacht„Gebet.Gemeinschaft.Gott“ unter diesem Motto begegneten sich die Jugend-
lichen des Dekanats Wilten-Land ein Jahr lang an unterschiedlichen Orten.
Zum Abschluss des Jahres im St. Bartlmä-
kirchlein stand am 16. Juni 2014 das Was-
ser im Mittelpunkt der gemeinsamen Ge-
bete und Gespräche.
Mit dem traditionellen Abschlussgrillen
feierten die Jugendlichen anschließend
das zu Ende gegangene Montagnacht-
Jahr und dankten den Hauptverantwort-
lichen Magdalena Weber und Katharina
Baumgartner und für die Vorbereitung
und Leitung während es Jahres.
Wir freuen uns schon jetzt auf Eure Unter-
stützung und die Teilnahme bei der ersten
Montagnacht im Herbst 2014!
Mit Ausdauer und
Freude trotzten die
WanderInnen der Kälte
und der Dunkelheit
COMMUNIO
Ich - Du - Wir - mit GottAm Pfingstdienstag lud der Konvent zum Ministrantennachmittag ins Stift
Wilten ein. Ein tolles Programm erwartete die Minis der Stiftspfarreien.
Nach dem Eintrudeln am Stiftsplatz 14.00
Uhr - startete ein buntes Programm, das
durch viele Orte des Stiftes von der Bibli-
othek bis hinauf zum Glockenturm der
Stiftskirche führte. Um 17.00 Uhr wurde
eine große Mini-Messe mit den Familien
und Freunden aus den Pfarrgemeinden
gefeiert.
Gemeinsam klang der lässige Nachmit-
tag beim Grillen in St. Bartlmä aus.
Stift Wilten Aktuell 25
Stark aufgestellt mit einer Auflage von
knapp 200.000 Exemplaren sind die Kirch-
enzeitungen Österreichs. Heuer trafen sie
sich in Innsbruck zur diesjährigen Kirchen-
pressekonferenz. Als Referenten zu Gast
waren Seelsorgeamtsleiterin Mag. Elisabe-
th Rathgeb und Dekan Univ.-Prof. Dr. Wolf-
gang Palaver, der zum Thema „Heiliges
Land Tirol – Märchen? Frommer Wunsch?
Wirklichkeit?“ sprach. Nach einem inten-
siven Gedankenaustausch mit Bischof Dr.
Manfred Scheuer ging es hinauf nach Hei-
ligwasser. Auf die Einkehr in der Wallfahrts-
kirche folgte ein gemütlicher Abend mit
Tiroler Spezialitäten – hervorragend zube-
reitet von den Wirtsleuten der Familie Ribis.
COMMUNIO
Kirchenpressekonferenz in TirolAm 9. Mai 2014 trafen sich die Redakteure und Verlagsverantwortlichen der
Kirchenzeitungen Österreichs in Innsbruck.
Abschluss des Treffens in Heiligwasser
26 Stift Wilten Aktuell
Pergament galt aufgrund seiner Festig-
keit als äußerst wertvoll und war be-
liebtes Handelsgut.
Da die Herstellung von neuem Perga-
ment für diese Zwecke viel zu aufwän-
dig gewesen wäre, bedienten sich die
Buchbinder bereits vorhandenen Ma-
terials. Sie verarbeiteten lateinische,
mittelhochdeutsche und vor allem he-
bräische bzw. aramäische Handschrif-
ten, die oft aus konfisziertem oder ge-
raubtem Gut stammten.
Ursula Schattner-Rieser konnte in Zu-
sammenarbeit mit unserem Archivar
Helmut Gritsch zufällig mehrere Seiten
Pergament von hoher Qualität mit Tal-
mudtexten in der Bibliothek des Stiftes
Wilten entdecken. Die Fragmente sind
bereits mehrere Jahrhunderte alt und
bergen noch zahlreiche spannende
Rätsel, die es zu enthüllen gilt.
Talmudfragmente im Stift entdecktDie Buchbinder im Mittelalter nutzten oft für die Stabilisierung der Buchein-
bände das aus Tierhaut bestehende Pergament.
Ursula Schattner-Rieser (am Bild mit Abt Raimund Schreier und Stiftsarchivar Helmut Gritsch) studierte Judaistik, Religions- und
Bibelwissenschaft, Altorientalistik, Semitistik und Ethnologie in Wien, Paris und Jerusalem. Schattner-Rieser arbeitet als For-
schungsbeauftragte im Rahmen von www. hebraica.at zur Erfassung der mittelalterlichen hebräischen und aramäischen Fragmente
in den Bibliotheken Tirols und Westösterreichs des Instituts für Jüdische Geschichte. Seit 2012 ist sie an der Universität Insbruck
tätig.
COMMUNIO
Stift Wilten Aktuell 27
Liebe-Zuneigung-GeborgenheitHilfe für Schwerstbehinderte im Heiligen Land.
Die ewige StadtVom 29. April bis 4. Mai machten sich 41 Personen aus allen Teilen Tirols und
unter der geistlichen Reiseführung von Dekan D. Sebastian Huber OPraem
auf den Weg, um nach Rom zu fahren.
Die Bildungsreise wurde von der Erwach-
senenschule Patsch organisiert und be-
scherte den TeilnehmerInnen großartige,
unvergessliche Eindrücke.
Abt Raimund spendete zeitig in der Früh
vor der Abfahrt den Reisesegen für die
Rompilger.
Über Orvieto, wo der imposante Dom
besucht wurde, ging es weiter in die ewi-
ge Stadt, wo gleich die Generalaudienz
mit Papst Franziskus besucht werden konn-
te. Der heilige Vater schüttelte dabei zahl-
lose Hände, segnete Kinder und verließ
sein Papamobil etliche Male zum Entset-
zen aller Securities, um viele Menschen zu
berühren.
Die Vatikanischen Museen mit der Six-
tinischen Kapelle, eine heilige Messe am
Altar des neuen Heiligen, Papst Johannes
XXIII. und der Besuch der wichtigsten
christlichen und klassischen Sehenswürdig-
keiten Roms folgten.
Besondere Erlebnisse waren der Besuch
bei Dr. Mathilde Schwabeneder, die in
Rom das ORF-Zentrum leitet, und der Emp-
fang im Generalat der Prämonstratenser,
wo wir von Generalabt Thomas Handgrä-
tinger OPraem auf das herzlichste emp-
fangen wurden.
Die vielen Impressionen und Begeg-
nungen dieser Reise trägt und bewahrt
jeder von uns als reichen Schatz in sich,
und dafür herrscht und bleibt große Dank-
barkeit.
Empfang bei Generalabt Thomas Handgrätinger OPraem
Jean, einer von sechzig
Jugendlichen
Am 12. Mai 2014 besuchten im Zuge einer
Pilgerreise der Ritter vom Heiligen Grab zu
Jerusalem die Vertreter des Vereines der ös-
terreichischen Gesellschaft für das Heilige
Land gemeinsam mit Abt Raimund Schrei-
er die Schwestern von St. Vincent in Ain
Karem. Sie konnten den Schwestern eine
finanzielle Unterstützung überreichen und
sich von den Nöten, aber auch Erfolgen
des großartigen Projektes ein Bild machen.
Das Heim von St. Vincent in Ain Karem
liegt 8 Kilometer von Jerusalem entfernt
und betreut derzeit cirka 60 schwerst- und
mehrfachbehinderte Kinder und Jugend-
liche unabhängig ihrer Herkunft, Spra-
che und Religion. Neben den Vincen-
tinerinnen arbeiten auch ausgebildete
TherapeutInnen. Das Heim lebt von der
Förderung des Staates, Sponsoren und
Freiwilligen.
Text:
Dr. Gabriele Redlich
Jubel und Begeisterung
bei der Generalaudienz
von Papst Franziskus
Mathilde Schwabeneder,
die Leiterin der ORF-
Außenstelle in Rom
28 Stift Wilten Aktuell
COMMUNIO
Dazu überreichte er ihnen einen Würfel,
der von einem Sportpädagogen für die
Aktion „Sports4peace“ entwickelt wurde,
der auf der Goldenen Regel aufbaut.
„Letztlich steht hinter allen Worten und
Taten von Jesus ein ganz wichtiger Ge-
danke, ein Gebot: Das ist die Gottes- und
Nächstenliebe. Jesus fasst das auch in der
sogenannten ,Goldenen Regel´ zusam-
men“, so Abt Raimund in seiner Predigt.
Do your best„Sei mit vollem Einsatz und Freude bei der Sache“ forderte Abt Raimund
heuer die Firmlinge in den Pfarrgemeinden auf.
„Alles, was ihr von
anderen erwartet, das tut
auch ihnen!“ (Mt 7,12).
Am 24. Mai 2014, zum Fest „Maria Hilf“,
wurde der Salesianer im Passauer Dom
zum Bischof geweiht.
Eine Tiroler Delegation mit Alterzbischof
Alois Kothgasser an der Spitze, er ist ja
ebenfalls Salesianer, feierte vor Ort mit.
Wir wünschen Bischof Stefan Oster für
seine Aufgaben Gottes reichen Segen!
Für euch will ich Bischof seinDer Salesianer P. Dr. Stefan Oster SDB freut sich auf seine neue Aufgabe als
Passauer Oberhirte.
Im November 2012
leitete der nunmehrige
Bischof einen beeindru-
ckenden, begeisternden
Berufungsnachmittag im
Stift Wilten zum Thema
„Kommt und seht - wie
Jesus heute ruft“
„Einfach raus ins Ge-
lände und die Menschen
treffen, das ist wichtig“
sagte Bischof Stefan im
Gespräch mit dem
Passauer Bistumsblatt
Firmung in der Basilika
Wilten
Stift Wilten Aktuell 29
COMMUNIO
Rund 300 Programmpunkte in mehr als 120
Kirchen Tirols und Südtirols luden ein, neue
Zugänge zu Kirche und Glauben zu ent-
decken. Die Eröffnung der Langen Nacht
erfolgt mit Glockengeläut in der ganzen
Diözese und in Innsbruck mit einem öku-
menischen Eröffnungsgottesdienst in der
Serbisch-Orthodoxen Kirche in Innsbruck.
Generalvikar Jakob Bürgler sieht eine
Parallele zwischen der „Langen Nacht der
Kirchen“ und dem 50-Jahr-Jubiläum der
Diözese unter dem Motto „Aufbrechen“.
Auch die Lange Nacht der Kirchen sei ein
Beispiel, wie Kirche aufbrechen und neue
Wege zu den Menschen finden kann. Die
Veranstaltungen „zeugen davon, wie vie-
le Menschen die Frische und Lebendigkeit
des Glaubens in sich tragen und mit an-
deren teilen“, so Bürgler. Wie jedes Jahr
nahmen in Tirol auch heuer die evange-
lische Kirche, die alt-katholische und die
serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde am
Veranstaltungsreigen teil.
Superintendent Olivier Dantine (evange-
lische Kirche Salzburg-Tirol) sieht die Chan-
ce, mit einem niederschwelligen Angebot
die Menschen zu erreichen. Die Kirchen
zeigten sich dabei „offen gegenüber an-
deren Formen der Spiritualität und Kultur“.
Mehrere Stiftspfarren und auch das Stift
Wilten beteiligten sich an der österreich-
weit durchgeführten Aktion.
Neue WegeZum siebten Mal in Folge wurde in Tirol zur „Langen Nacht der Kirchen“
geladen.
Maiandacht in St. Norbert
... und das Stiftsmuseum
Taizé-Gebet in Mutters
Der Chor Allegro in Aldrans Eine Stärkung für die „Lange Nacht“
Der Gospelchor in Wilten West
Stift: Führungen durch
die Ikonenausstellung ...
Taizé-Gebet in Völs
Ihr seid das Licht
der Welt (Mt 5,14)
COMMUNIO
Direktor Christian Grote begrüßt die Gäste im Norbertisaal
Mach dich auf den WegAm 28. Mai 2014 wurden den AbsolventInnen des Tourismuskol-
leg Innsbruck im Norbertisaal des Stiftes die Diplome überreicht.
In seinem 95. Lebensjahr ist Altbi-
schof Dr. Johannes Jobst in Patsch
verstorben. Er war der letzte le-
bende deutsche Konzilsvater (II.
Vatikanum).
Johannes Jobst wurde am 5.
Juli 1920 in Frankenberg bei Re-
gensburg geboren: Er wollte Mis-
sionar werden und besuchte das
Pallottiner-Gymnasium in Freising.
Es folgen Noviziat in Olpe, Studi-
um in Vallendar. 1950 wurde er in
Limburg zum Priester geweiht und
nach Australien gesandt. 1959
wurde Jobst zum Bischof des Vi-
kariates Kimberley im Nordwesten
des Kontinents ernannt.
Seinen Lebensabend ver-
brachte Altbischof Jobst in Patsch,
wo er eine neue Heimat gefun-
den und noch mehrere Jahre als
Priester in den Pfarren Igls, Vill und
Patsch gewirkt hat. Sein Leben
war geprägt von Gottvertrauen
und Demut.
Schon Gott sagte zu Abraham:
„Brich auf, mach Dich auf den
Weg! Du bist noch nicht am Ziel.“
An dieses Aufbrechen, diese
Weggeschichte, erinnerte Abt
Raimund die Anwesenden. Er
wünschte den Absolventinnen viel
Elan und Mut immer wieder aufzu-
brechen und neu anzufangen.
„Durch Ihre ausgezeichnete Aus-
bildung am Tourismuskolleg Inns-
bruck haben Sie einen Rucksack
voller Wissen und know how mit-
bekommen. Bleiben Sie offen da-
zuzulernen, den Rucksack immer
wieder zu entleeren und Neues
einzupacken. Ich wünsche Ihnen
viele Erfahrungen von Glück, Le-
bensfreude und vor allem Gottes
Segen!“
150 Jahre AV AustriaDie Akademische Verbindung Austria Innsbruck, die
älteste und größte katholische farbentragende Verbindung in Öster-
reich, feierte 2014 am Pfingstwochenende das 150-jährige Bestehen.
Altbischof Dr. Johannes Jobst verstorben„Fliegender Bischof“ wirkte jahr-
zehntelang in Australien und
lebte zuletzt in Patsch.
Altbischof Dr. Johannes Jobst
Im Rahmen des Stiftungsfestes fan-
den auch Führungen im Stift Wilten
statt. Weiterhin ein „Vivat, crescat,
floreat, AV Austria!“
COMMUNIO
Am Programm stand ein breit ge-
fächertes musikalisches Reper-
toire Simon Fitz präsentierte aktu-
elle Bilder aus Ugari und zeigte die
beachtlichen Baufortschritte an
der St. Juliane Mixed Secondary
School, die in den letzten sechs
Jahren erzielt werden konnten –
die Schülerzahl hat sich innerhalb
von sechs Jahren von 28 auf über
400 erhöht. Er erläuterte die Not-
wendigkeit eines Trinkwasserbrun-
nens, der den Schülerinnen und
Schülern nicht nur ca. 1,5 Stunden
täglichen Fußmarsch zum Fluss er-
sparen, sondern auch das mit ver-
schiedensten Krankheitserregern
verunreinigte Flusswasser durch
sauberes Trinkwasser ersetzen
sollte.
Als Ehrengäste waren Bischof
Manfred Scheuer, Abt Raimund
Schreier, Bürgermeisterin Christi-
ne Oppitz-Plörer und Hofrat Fritz
Staudigl vom Amt der Tiroler Lan-
desregierung im Konzert. Erstmals
konnte auch der Direktor der St.
Juliane Mixed Secondary School,
Principal Rabet Onyango, persön-
lich anwesend sein. Direktor Ra-
bet bedankte sich im Namen der
Schülerinnen und Schüler in Ugari
überaus herzlich für das langjäh-
rige Engagement der Wiltener
Sängerknaben und des Vereins
„Kinder für Kinder“.
Insgesamt konnten an diesem
Abend durch Eintrittsgelder, Spen-
den und Sponsorbeiträge, sowie
durch die großzügige Unterstüt-
zung durch das Land Tirol, mehr
als € 35.000,- für den Brunnenbau
gesammelt werden.
Direktor Rabet Onyango bedankt sich herzlich bei allen Anwesenden
Sauberes Wasser für UgariAm 25. Mai 2014 luden der Verein „Kinder für Kinder“ und die Wiltener Sängerknaben zu einem
großen Benefizkonzert in den Congress Innsbruck.
Ein Aufruf zur Freude
Seit mehr als 900 Jahren wird der
Blutfreitag in Weingarten zu Ehren
der 1094 in den Besitz des Wein-
gartner Klosters gelangten Heilig-
Blut-Reliquie am Freitag nach
Christi Himmelfahrt gefeiert.
Heute findet dort aus diesem
Anlass die größte Reiterprozessi-
on Europas mit annähernd 3000
Berittenen statt. Beinahe jede der
insgesamt cirka 100 Reitergrup-
pen wird von ihren Musikkapellen
begleitet. 2014 war Abt Raimund
Schreier als kirchlicher Ehrengast
geladen.
„Das blutende Herz Jesu“: unter diesem Titel hat Abt Raimund Schreier am Vorabend des Blut-
freitags in der Basilika Weingarten, im Kreis Ravensburg, gepredigt. Er forderte die Gläubigen zur
Erneuerung auf - aber auch zur Freude.
Die größte Reiterprozession Europas zu Ehren des Heiligen Blutes Christi
22. Juli Hl. Magdalena - Patrozinium11.00 Uhr Eucharistiefeier in Lüsens
28. Juli Erste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika
4. August Zweite Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Tenor in der Basilika
10. August Hl. Laurentius - Patrozinium der Stiftskirche 18:00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche
19.00 Uhr Hochamt in der Stiftskirche
11. August Dritte Geistliche Abendmusik 20:30 Uhr Orgel und Bass in der Basilika
15. August Mariä Aufnahme in den Himmel18:00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche
18. August Vierte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgel und Horn in der Basilika
24. August Hl. Bartholomäus - Patrozinium des Bartlmäkirchleins 19:00 Uhr Pontifikalmesse in Bartlmä
25. August Fünfte Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Ensemblekonzert in der Basilika
31. August Hl. Vater Augustinus Festgottesdienst im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik10:30 Uhr Pontifikalmesse in der Stiftskirche
18:00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche
1. September Sechste Geistliche Abendmusik20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika
13. September Internationaler Krippentag10:00 Uhr Pontifikalmesse in der Basilika
15. September Abschluss des Säkulums19:00 Uhr Pontifikalmesse in der Basilika
5. Oktober Rosenkranzsonntag 10:30 Uhr Hochamt in der Stiftskirche
Sondertermine3. August - Morgengedanken - ORF Radio Tirol 9. August von Abt Raimund Schreier06.05 Uhr Sonntag
05.40 Uhr Montag bis Samstag
1. September Sommerfrische - ORF Radio Tirol ab 12.00 Uhr Treffpunkt vor dem Stift Wilten
bis 15.00 Uhr Führungen durch die Stiftskirche Wilten
und das Stiftsmuseum
Gottesdienste und Termine
Achtung - Beachten Sie bitte die seit dem 1. September 2012 gültige Wiltener-Gottesdienstordnung.An einzelnen Sonntagen (Hochfesten) findet die Eucharistiefeier nach alter Tradition um 10:30 Uhr in der Stiftskirche statt. Die Abendmesse um 19:00 Uhr wird dann in der Basilika gefeiert. Beachten Sie bitte die jeweiligen Mitteilungen unter www.stift-wilten.at, im Wiltener Pfarrblatt, im Stift Wilten Aktuell oder in der Tiroler Tageszeitung.
Das Jahresprogramm 2014 der Musica Sacra Wilthinensis ist in gedruckter Form und auf der Stift Wilten-homepage (www.stift-wilten.at/Musik) verfügbar.