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Peter Nydahl, Kiel, Kurs- und Weiterbildungsleiter für Basale Stimulation in der Pflege, [email protected] Stand: 2013 Ganzkörperwaschung in der Basalen Stimulation Beruhigende GKW Es wird mit der Haarwuchsrichtung gewaschen Symmetrische GKW Wie beruhigende GKW, nur waschen zwei Perso- nen gleichzeitig und synchron (gleicher Rhythmus, gleiche Geschwindigkeit). An den Händen und Füßen sollte immer nur eine Person aktiv sein, während die andere die Hand / den Fuß nur kurz hält. Belebende GKW Es wird gegen die Haarwuchsrichtung gewaschen (ziehend, nicht schiebend) Neurophysiologische GKW Es wird von der weniger betroffenen zur mehr betroffenen Seite gewaschen. Die mehr betroffene Seite ist grau dargestellt Beruhigende Neurophysiologische GKW Es wird von der weniger betroffenen zur mehr betroffenen Seite beruhigend gewaschen. Lemniskaten-GKW Es wird in 8er-Bewegungen von der weniger be- troffenen zur mehr betroffenen Seite und zurück gewaschen: Außenseite runter, Innenseite hoch. Variation: Oberkörper auch in 8er Bewegungen waschen. Diametrale (spastiklösende) GKW Es wird mit beiden Händen gleichzeitig und gegen- läufig gewaschen (eine Hand beginnt z.B. an der Hand und wäscht zur Schulter, während die andere Hand von der Schulter zur Hand wäscht). a) bei Beugespastik Streckmuskeln betonen b) bei Streckspastik Beugemuskeln betonen Entfaltende GKW Es werden nach der Waschung des Thorax (Varia- tion a, c, e) Arme und Beine beruhigend gewa- schen, indem bei den Rippen der jeweils gegenüber- liegenden Seite begonnen wird Variationen des Oberkörpers a) Beruhigend b) Belebend c) Sternförmig d) Lemniskatisch / 8er Bewegung e) Entfaltend (aufrichtend in Sitzen, wenn auf dem Rücken gleichzeitig eine gegensätzliche Bewegung ausgeführt wird) Jede Variation kann auch „trocken“ oder als Einrei- bung genutzt werden. Dies sind nur abstrakte Ideen! Ausgehend von der Eigenaktivität und dem zentralen Ziel des Patienten kann jede Idee weiter verändert und angepasst werden. So sind (teilweise) geführte Waschungen oder Teilwaschungen durchaus erwünscht! Zentrale Ziele / Lebensthemen Leben erhalten und Entwicklung erfahren Das eigene Leben spüren Sicherheit erleben und Vertrauen aufbauen Den eigenen Rhythmus entwickeln Außenwelt erfahren Beziehung aufnehmen, Begegnung gestalten Sinn und Bedeutung geben Sein Leben gestalten Autonomie und Verantwortung leben Die Welt entdecken und sich entwickeln Literatur www.nydahl.de Bienstein, C.; Fröhlich, A.: Basale Stimulation in der Pflege – die Grundlagen. Kallmeyer, Hannover 2003 Buchholz, T.; Schürenberg, A.: Lebensbegleitung alter Menschen. Hans Huber, Bern 2003 Nydahl, P.; Bartoszek, G. (Hrsg.): Basale Stimulation - Neue Wege in der Pflege Schwerstkranker. Urban Fischer, München 2003

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Peter Nydahl, Kiel, Kurs- und Weiterbildungsleiter für Basale Stimulation in der Pflege, [email protected] Stand: 2013

Ganzkörperwaschung in der Basalen Stimulation

Beruhigende GKW Es wird mit der Haarwuchsrichtung gewaschen

Symmetrische GKW Wie beruhigende GKW, nur waschen zwei Perso-nen gleichzeitig und synchron (gleicher Rhythmus, gleiche Geschwindigkeit). An den Händen und Füßen sollte immer nur eine Person aktiv sein, während die andere die Hand / den Fuß nur kurz hält. Belebende GKW Es wird gegen die Haarwuchsrichtung gewaschen (ziehend, nicht schiebend)

Neurophysiologische GKW Es wird von der weniger betroffenen zur mehr betroffenen Seite gewaschen. Die mehr betroffene Seite ist grau dargestellt

Beruhigende Neurophysiologische GKW Es wird von der weniger betroffenen zur mehr betroffenen Seite beruhigend gewaschen.

Lemniskaten-GKW Es wird in 8er-Bewegungen von der weniger be-troffenen zur mehr betroffenen Seite und zurück

gewaschen: Außenseite runter, Innenseite hoch. Variation: Oberkörper auch in 8er Bewegungen waschen.

Diametrale (spastiklösende) GKW Es wird mit beiden Händen gleichzeitig und gegen-läufig gewaschen (eine Hand beginnt z.B. an der Hand und wäscht zur Schulter, während die andere Hand von der Schulter zur Hand wäscht). a) bei Beugespastik Streckmuskeln betonen

b) bei Streckspastik Beugemuskeln betonen

Entfaltende GKW Es werden nach der Waschung des Thorax (Varia-tion a, c, e) Arme und Beine beruhigend gewa-schen, indem bei den Rippen der jeweils gegenüber-liegenden Seite begonnen wird

Variationen des Oberkörpers a) Beruhigend

b) Belebend

c) Sternförmig

d) Lemniskatisch / 8er Bewegung

e) Entfaltend (aufrichtend in Sitzen, wenn auf dem Rücken gleichzeitig eine gegensätzliche Bewegung ausgeführt wird)

Jede Variation kann auch „trocken“ oder als Einrei-bung genutzt werden. Dies sind nur abstrakte Ideen! Ausgehend von der Eigenaktivität und dem zentralen Ziel des Patienten kann jede Idee weiter verändert und angepasst werden. So sind (teilweise) geführte Waschungen oder Teilwaschungen durchaus erwünscht! Zentrale Ziele / Lebensthemen • Leben erhalten und Entwicklung erfahren • Das eigene Leben spüren • Sicherheit erleben und Vertrauen aufbauen • Den eigenen Rhythmus entwickeln • Außenwelt erfahren • Beziehung aufnehmen, Begegnung gestalten • Sinn und Bedeutung geben • Sein Leben gestalten • Autonomie und Verantwortung leben • Die Welt entdecken und sich entwickeln Literatur www.nydahl.de Bienstein, C.; Fröhlich, A.: Basale Stimulation in der Pflege – die Grundlagen. Kallmeyer, Hannover 2003 Buchholz, T.; Schürenberg, A.: Lebensbegleitung alter Menschen. Hans Huber, Bern 2003 Nydahl, P.; Bartoszek, G. (Hrsg.): Basale Stimulation - Neue Wege in der Pflege Schwerstkranker. Urban Fischer, München 2003