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Lehrgang Basale Stimulation ® in Pädagogik und Therapie Zusatzausbildung für Fachkräfte in der Begleitung von Menschen mit Behinderungen Februar 2019 bis März 2020 Basale Stimulation ist ein Konzept der Begegnung und Begleitung von Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen. Es wurde vor ca. 40 Jahren von Prof. Dr. Andreas Fröhlich entwickelt. Es findet seine Anwendung im pädagogisch/therapeu- tischen und im pflegerischen Bereich und ist in weiten Teilen Europas anerkannt. Basale Stimulation wendet sich an Menschen, die auf ihre unmittelbare Körperlich- keit angewiesen sind und den Körper von Bezugspersonen brauchen, um zu spüren und zu kommunizieren. Sie benötigen ein umfassendes, ganzheitliches Förder- und Begleitkonzept, das auf ihre Biographie angemessen eingeht, ihre Bedürfnisse be- rücksichtigt und Entwicklungsfortschritte ermöglicht, ohne sie erzwingen zu wollen. Basale Stimulation versucht mit einfachen Mitteln wie bewusste Berührung, au- ditive Angebote und vibratorische Anregung in den Kontakt zu treten und damit Kompetenzen zu erhalten und aufzubauen. Sie versteht sich nach Prof. Fröhlich: § als Angebot körperbezogenen und ganzheitlichen Lernens § als umfassende Entwicklungsanregung in sehr frühen Lebensphasen § als Orientierung in unklaren, Wahrnehmungs-, Kommunikations- und Bewe- gungssituationen § als Stressreduzierung für Menschen in belastenden Grenzsituationen § als Begleitung von Menschen in ihrem Sterben § als psychotherapeutisch orientierte Begleitung in schwierigen Wahrnehmungs- und Kommunikationsphasen Termine 04. bis 08. Februar 2019 13. bis 15. Mai 2019 17. bis 19. September 2019 04. bis 06. Dezember 2019 06. und 07. März 2020 15 Lehrgangstage 120 Unterrichtseinheiten Veranstaltungsort Haus der Begegnung Rennweg 12, Innsbruck Zielgruppe Fachkräfte in pädagogisch- therapeutischen Berufen, die schwerstbeeinträchtigte Menschen begleiten www.caritas-bildungszentrum.at einblicke Bildungszentrum

Lehrgang Basale Stimulation in Pädagogik und Therapie · 2018-04-19 · Modul 4, 04. bis 06. Dezember 2019 Basale Stimulation in der Pflege – Christine Hosp Dieser Tag gibt einen

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Lehrgang

Basale Stimulation® in Pädagogik und Therapie

Zusatzausbildung für Fachkräfte in der Begleitung von Menschen mit Behinderungen

Februar 2019 bis März 2020

Basale Stimulation ist ein Konzept der Begegnung und Begleitung von Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen. Es wurde vor ca. 40 Jahren von Prof. Dr. Andreas Fröhlich entwickelt. Es findet seine Anwendung im pädagogisch/therapeu-tischen und im pflegerischen Bereich und ist in weiten Teilen Europas anerkannt.

Basale Stimulation wendet sich an Menschen, die auf ihre unmittelbare Körperlich-keit angewiesen sind und den Körper von Bezugspersonen brauchen, um zu spüren und zu kommunizieren. Sie benötigen ein umfassendes, ganzheitliches Förder- und Begleitkonzept, das auf ihre Biographie angemessen eingeht, ihre Bedürfnisse be-rücksichtigt und Entwicklungsfortschritte ermöglicht, ohne sie erzwingen zu wollen.

Basale Stimulation versucht mit einfachen Mitteln wie bewusste Berührung, au-ditive Angebote und vibratorische Anregung in den Kontakt zu treten und damit Kompetenzen zu erhalten und aufzubauen. Sie versteht sich nach Prof. Fröhlich:

§ als Angebot körperbezogenen und ganzheitlichen Lernens § als umfassende Entwicklungsanregung in sehr frühen Lebensphasen § als Orientierung in unklaren, Wahrnehmungs-, Kommunikations- und Bewe-

gungssituationen § als Stressreduzierung für Menschen in belastenden Grenzsituationen § als Begleitung von Menschen in ihrem Sterben § als psychotherapeutisch orientierte Begleitung in schwierigen Wahrnehmungs-

und Kommunikationsphasen

Termine04. bis 08. Februar 201913. bis 15. Mai 201917. bis 19. September 201904. bis 06. Dezember 201906. und 07. März 2020

15 Lehrgangstage 120 Unterrichtseinheiten

VeranstaltungsortHaus der BegegnungRennweg 12, Innsbruck

ZielgruppeFachkräfte in pädagogisch-therapeutischen Berufen, die schwerstbeeinträchtigte Menschen begleiten

www.caritas-bildungszentrum.at

einblickeBildungszentrum

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Modul 1, 04. bis 08. Februar 2019

Einführung und Grundlagen - Ulrike Reisenberger und Christoph Siegfried

Im ersten Modul wird Basale Stimulation als dialogisch-kommunikatives Konzept menschlicher Be-gegnung erfahrbar gemacht. Ausgehend von den Interessen der Klient/innen entwickeln die Teilneh-mer/innen körperorientierte Fördersituationen und ermöglichen damit systematisierte Erfahrungen und ganzheitliche Lebens- und Lernbedingungen. Ziel ist die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen mit Behinderung sowie Bildung, Partizipation und Selbstbestimmung.

§ Reflexion des Konzepts der Basalen Stimulation und Erfahrungsaustausch § Erweiterung des Verständnisses durch Perspektivenwechsel § Vertiefung der Kenntnisse zur ganzheitlichen Bildung und Begleitung § Entwicklung von Umsetzmöglichkeiten in Aktivitäten des täglichen Lebens § Auseinandersetzung mit den 10 Lebensthemen von Personen mit schwerer Beeinträchtigung § Planung individueller Förderung und Besprechung praktischer Beispiele

Seminarzeiten: Montag bis Freitag 9:00 bis 17:00 UhrReferent/innen: Montag und Dienstag Ulrike Reisenberger; Mittwoch bis Freitag Christoph Siegfried

Modul 2, 13. bis 15. Mai 2019

Neurophysiologische Grundlagen - Brigitte Rüller-Peters

In diesem Modul erfahren Sie mehr zu den neurophysiologischen Erkenntnissen in Bezug auf die Basale Stimulation und deren Bedeutung für die Praxis. Die Begriffe Körperschema, Körperselbst, Körperbild und Ich-Identität werden erklärt und von unterschiedlichen Seiten kritisch betrachtet. An-hand von Videoanalysen lernen Sie, die Bewegung von Klient/innen zu beobachten und erarbeiten gemeinsam Möglichkeiten der Handlungserweiterung.

§ Neurowissenschaftliche Grundlagen § Erlebbarmachen eigener Bewegungszusammenhänge § Entwicklung von Bewegungsangeboten für Klient/innen § Videoanalysen

Seminarzeiten: Montag und Dienstag 9:00 bis 17:00 Uhr; Mittwoch 9:00 bis 12:30 Uhr

Modul 3, 17. bis 19. September 2019

Kommunikation durch den somatischen Dialog - Ursula Büker

Im dritten Modul steht die Bedeutung des Körpers als zentrales Mitteilungsorgan im Vordergrund. Zusammenhänge zwischen Körper/Körperwahrnehmung und Regulation von Gefühlen und Verhalten werden aufgezeigt. Durch den Blick auf den Körper lernen Sie, die Verhaltensweisen von Menschen mit Behinderung besser zu verstehen und können dadurch angemessener darauf reagieren.

§ Die Bedeutung von Berührung und Körperkontakt für die Entwicklung eines Kindes und für die Beziehung zwischen Menschen

§ Der Zusammenhang mit Regulationsstörungen § Umgang mit Autostimulationen, Selbst- und Fremdaggression § Ausweitung des Konzeptes - herausforderndes Verhalten § Sexuelle Aspekte bei körpernaher Arbeit, „erotischer Dialog“ § Essen - Umgang mit Nahrungsverweigerung, die Darreichung von Nahrung, Vermeidung von

Machtkämpfen, Auswirkungen auf die Interaktion Eltern/Kind § Die eigene Person im Spannungsfeld zwischen angemessener Wahrung von Nähe und Distanz § Besprechung eigener Beispielen aus der Praxis anhand von Videoaufnahmen

Seminarzeiten: Dienstag bis Donnerstag jeweils von 9:00 bis 17:00 Uhr

Lehrgangsinhalte

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Modul 4, 04. bis 06. Dezember 2019

Basale Stimulation in der Pflege – Christine Hosp

Dieser Tag gibt einen Einblick in alltägliche Pflegeabläufe aus der Sicht der Basalen Stimulation. Erleben Sie Pflege als Einladung zum Dialog und als Erweiterung der Wahrnehmungserfahrungen.

§ Pflegerische Angebote in den unterschiedlichen Wahrnehmungsbereichen § Verschiedene Möglichkeiten der Köperpflege: beruhigende und belebende Waschungen § Mundhygiene und Mundpflege

Grenzerfahrung in der Begleitung – Elisabeth Draxl

In der Begleitung von Menschen mit schweren Behinderungen werden Mitarbeiter/innen immer wie-der mit Sterben und Tod konfrontiert. Dieser Tag gibt Ihnen die Möglichkeit, sich mit diesem existen-tiellen Thema aus verschiedenen Perspektiven auseinanderzusetzen.

§ Kennenlernen von Todes- und Lebenskonzepten von Menschen mit geistiger Behinderung § Ermutigung die sensiblen Themen Krankheit, Sterben und Tod offen anzusprechen, um Unsi-

cherheiten und Ängste zu vermeiden bzw. abzubauen § Vermittlung von bestehenden Erfahrungen und praktischen Kenntnissen rund um Palliative Care

und Hospiz sowohl in der Rolle als Betreuer/In, Betroffene/r und Angehörige/r

Fragen an den Autor – Andreas Fröhlich § Was Sie schon immer / immer noch vom Begründer des Konzeptes wissen wollen § Aktuelle Einflüsse auf das Konzept, Strömungen und weitere Entwicklungsmöglichkeiten

Seminarzeiten: Mittwoch (C. Hosp) und Donnerstag (E. Draxl) 9:00 bis 17:00 Uhr; Freitag (A. Fröhlich) 9:00 bis 12:30 Uhr

Modul 5, 06. und 07. März 2020

Basale Bildungsprozesse – Corinna Wolffhardt

Das fünfte Modul beschäftigt sich mit der Frage, wie Bildung ganz basal Menschen mit schwersten Behinderungen ermöglicht werden kann. In der Auseinandersetzung mit dem eigenen Bildungsver-ständnis entwickeln, planen und gestalten Sie Bildungsvorhaben für die eigene Praxis.

§ Bildungsbegriff: Bestimmung und praxisrelevante Einordnung § Elementare Aneignungs- und Vermittlungswege zur Weltfindung und Teilhabe an kultureller

Vielfalt § Lernen im Erleben, Sinn und Bedeutung im Dialog § Methodisch-mediale Aspekte und Umsetzungsmöglichkeiten § Impulse für die Gestaltung von Lern- und Bildungswelten § Transfer in die eigene Praxis anhand konkreter Bildungsvorhaben

Seminarzeiten: Freitag und Samstag 9:00 bis 17:00 Uhr

Teilnahmevoraussetzungen

§ Berufsausbildung im pädagogischen oder therapeutischen Bereich (Behindertenbegleitung, Behindertenarbeit, Sozialpädagogik, Pädagogik, Sonderpädagogik, Kindergartenpädagogik, Horterziehung, Frühförderung, Psychologie, Ergotherapie, Logopädie oder ein verwandter Beruf)

§ Erfahrung in der Arbeit mit schwerstbeeinträchtigten Menschen § Absolvierter Basiskurs Basale Stimulation® in Pädagogik und Therapie (24 UE) § Aufnahmegespräch (findet im Dezember 2018 statt)

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LehrgangsabschlussDer Lehrgang schließt mit einem Zertifikat „Zusatzausbildung Basa-le Stimulation® in Pädagogik und Therapie“ ab.

Erfordernisse: § Mindestens 80%-ige Anwesen-

heit in den Lehrgangsmodulen § Ein Tag Hospitation bei einer/

einem Lehrgangskollegen/in § Verfassen von zwei schrift-

lichen Hausarbeiten

Kosten2.590.- inkl. Seminarunterlagenupdate-Förderung möglichzahlbar in drei Raten (1/3 vor Lehrgangsstart, 1/3 im September 2019, 1/3 im Februar 2020)

Teilnehmer/innenzahlMindestens 8 und maximal 16

Info und AnmeldungBildungszentrum der Caritas InnsbruckWeiterbildung für Sozial- und GesundheitsberufeHeiliggeiststraße 16 6020 Innsbruck0512 / 72 70 [email protected]

Anmeldeschluss 06. Dezember 2018Aufnahmegespräche zwischen 10. und 15. Dezember 2018, der Termin wird bei der Anmeldung vereinbart

Für InteressentInnen, die keinen Basiskurs absolviert haben gibt es im Herbst zwei Möglichkeiten, diesen nachzuholen:

Basiskurs Basale Stimulation® in Pädagogik und Therapie nach Prof. Andreas Fröhlich (24UE)

Kurs 1 - Mittwoch 05. September bis Freitag 07. September 2018Kurs 2 - Dienstag 20. November bis Donnerstag 22. November 2018Kursleitung: Thérèse Musitelli (CH), Mag. Sonja Christine WechselbergerAnmeldung und Infos: Mag.a Sonja Christine Wechselberger, [email protected]

Referent/innenUrsula BükerDiplom Psychologin, Psychotherapeutin, Multiplikatorin für Ba-sale Stimulation, freiberuflich tätig als Therapeutin in einer Praxis für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, Autorin und Do-zentin, Ehrenmitglied des Int. Fördervereins Basale Stimulation

DGKP Mag.a Elisabeth DraxlDGKP, Pädagogin, langjährige Pflegedienstleiterin in der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, derzeit Leiterin des Bereichs Pflege und Betreuung in der Caritas Tirol

Prof. Dr. Andreas Fröhlich begann 1975 neue Wege der Förderung von Kindern mit sehr schweren Behinderungen zu suchen. Mit seinem Team entwi-ckelte er über viele Jahre das Konzept Basale Stimulation in Pädagogik, Therapie und Pflege

DGKP Mag.a Christine HospDGKP, Pädagogin, zertifizierte Validationslehrerin Level 3, Basiskurs und Aufbaukurs Basale Stimulation in der Pflege, Basiskurs und Aufbaukurs Basale Stimulation in Pädagogik und Therapie, Lehrerin an der SOB Tirol

Mag.a Ulrike Reisenberger, BEdErgotherapeutin, Kinder-Bobaththerapeutin, Sonder- und Heilpädagogin, Multiplikatorin für Basale Stimulation, Sprach-heillehrerin an der Wiener Sprachheilschule, Beiratsmitglied Internationalen Förderverein Basale Stimulation

Brigitte Rüller-PetersErgotherapeutin, Bobathlehrtherapeutin, Multiplikatorin für Basale Stimulation, Feldenkraispädagogin, langjährige leiten-de Therapeutin in der Kinderneurologie Düsseldorf, Fort- und Weiterbildungstätigkeit, div. Veröffentlichungen

Christoph SiegfriedSozialpädagoge, Kursleiter Basale Stimulation in Pädagogik und Therapie, Klassenlehrer Basale Förderstufe/Heilpädagogi-sche Schule in der Schweiz

Mag.a Corinna Wolffhardt Elemetarpädagogin, Studium der Sonder- und Heilpädagogik in Wien, Kursleiterin Basale Stimulation in Pädagogik und The-rapie, seit 2011 Pädagogische Leiterin in den Basalen Förder-klassen in Wien

LehrgangsleitungMag.a Sonja Christine WechselbergerPädagogin, Kursleiterin für Basale Stimulation in Pädagogik und Therapie, Lehrauftrag an der SOB Tirol und am Kolleg für Sozialpädagogik, selbständig tätig in freier Praxis, Einzelbe-gleitung von Menschen mit schwerer Behinderung

www.caritas-bildungszentrum.at