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16. Oktober 2010 Als wir mit der GOOD NEWS – Gute Nachrichten aus Stuttgart – im Spät- sommer 2007 an den Start gingen, ha- ben wir vollmundig versprochen, den Stuttgartern eine Monatszeitung mit lauter guten Nachrichten zu schenken. Und wir haben ebenfalls erklärt, die Zei- tung einzustellen, sobald uns die guten Nachrichten aus unserer Stadt Stuttgart ausgehen sollten. Heute, genau drei Jahre später, stellen wir einigermaßen erstaunt fest, dass die guten Nachrichten einfach nicht weniger werden. Das Gegenteil ist der Fall. Deshalb haben wir beschlossen, weiter zu wachsen. Mit dieser Ausgabe erscheint die GOOD NEWS erstmals im größeren Rheinischen Format. Dadurch haben wir mehr Platz für noch mehr Inhalte. Und, was noch wichtiger ist: Ab jetzt gibt es die GOOD NEWS wöchentlich! Pünkt- lich zum Wochenende finden Sie nun die Guten Nachrichten aus Stuttgart in Ihrem Briefkasten. Freuen Sie sich auf mehr In- halte, neue Rubriken und natürlich noch mehr gute Nachrichten. Über das Wachsen werden Sie in dieser fast schon programmatischen Ausgabe immer wieder lesen: zum Beispiel in dem Artikel über das Netz der Stuttgarter Stadtbahn. Gemeinsam mit den Bussen der Stadt fahren die Stadtbahnen Stutt- garts jeden Tag so weit, dass sie zweimal um die Welt fahren könnten, würde man die Linien aneinander reihen. In den vergangenen 200 Jahren ist auch in den Bilderlagern und Schubladen der Staatsgalerie Stuttgart eine Sammlung herangewachsen, die so empfindlich ist, dass sie der Öffentlichkeit nur für kurze Zeit gezeigt werden kann: die Graphische Sammlung. Drei Konservatoren küm- mern sich um die zahlreichen Werke, da- mit diese so lang wie möglich der Nach- welt zugänglich sind. Wie man auf äußerst sympathische Weise über sich hinauswächst und trotzdem die Bodenhaftung nicht verliert, haben wir im Gespräch mit Ernst Messerschmid erfahren. Der Stuttgarter war als dritter deutscher Astronaut im All und erzählt, wie es sich anfühlt, wenn man auf die Frage „Are you ready to go?“ so richtig durchstartet. So ähnlich fühlt sich momentan auch unser GOOD NEWS-Team. Mit der wö- chentlichen Erscheinungsweise werden wir – zumindest journalistisch – in eine andere Umlaufbahn eintreten. Wir freuen uns sehr darauf! In der ersten Wochenendausgabe der GOOD NEWS stoßen wir jedenfalls kräftig darauf an, dass auch unsere treue Leserschaft mit uns weiter wächst. Wenn man so will, geht für uns das Feiern nach dem Volksfest erst richtig los. Dafür sor- gen auch die guten Tropfen Stuttgarter Weine aus den Weinbergen rund um den Kessel. Prost, Stuttgart! Gute Nachrichten aus Stuttgart Die Samstagszeitung für Stuttgart * 4. Jahrgang * Nr. 37 Samstag, 16. Oktober 2010 Berthold Reichle leitet das Haus des Waldes in Degerloch. Hier können Kinder und Erwachsene die Geheim- nisse in den Wäldern rund um Stutt- gart entdecken. *Seite 10 Verspielt International Unser treuer Leser Alberto war im Sommerurlaub am Mittelmeer unter- wegs. Auf eines wollte er auf keinen Fall verzichten: die GOOD NEWS. *Seite 15 Persönlich Ernst Messerschmid war der dritte deutsche Astronaut im All. Wie gerne er sich daran erinnert, erzählt der Stuttgarter Universitätsprofessor im GOOD NEWS-Interview. *Seite 16 Weiter wachsen Die GOOD NEWS wächst im Format und auch sonst buchstäblich über sich hinaus. Ab sofort gibt es die Guten Nachrichten aus Stuttgart jeden Samstag. GOOD NEWS KOMMT JETZT WÖCHENTLICH!

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Persönlich Unser treuer Leser Alberto war im Sommerurlaub am Mittelmeer unter- wegs. Auf eines wollte er auf keinen Fall verzichten: die GOOD NEWS. *Seite 15 mit diese so lang wie möglich der Nach- welt zugänglich sind. wir – zumindest journalistisch – in eine andere Umlaufbahn eintreten. Wir freuen uns sehr darauf! Berthold Reichle leitet das Haus des Waldes in Degerloch. Hier können Kinder und Erwachsene die Geheim- nisse in den Wäldern rund um Stutt- gart entdecken. *Seite 10

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16. Oktober 2010

Als wir mit der GOOD NEWS – Gute Nachrichten aus Stuttgart – im Spät-sommer 2007 an den Start gingen, ha-ben wir vollmundig versprochen, den Stuttgartern eine Monatszeitung mit lauter guten Nachrichten zu schenken. Und wir haben ebenfalls erklärt, die Zei-tung einzustellen, sobald uns die guten Nachrichten aus unserer Stadt Stuttgart ausgehen sollten.

Heute, genau drei Jahre später, stellen wir einigermaßen erstaunt fest, dass die guten Nachrichten einfach nicht weniger werden. Das Gegenteil ist der Fall.

Deshalb haben wir beschlossen, weiter zu wachsen. Mit dieser Ausgabe erscheint die GOOD NEWS erstmals im größeren Rheinischen Format. Dadurch haben wir mehr Platz für noch mehr Inhalte. Und, was noch wichtiger ist: Ab jetzt gibt es die GOOD NEWS wöchentlich! Pünkt-lich zum Wochenende fi nden Sie nun die Guten Nachrichten aus Stuttgart in Ihrem Briefkasten. Freuen Sie sich auf mehr In-halte, neue Rubriken und natürlich noch mehr gute Nachrichten.Über das Wachsen werden Sie in dieser fast schon programmatischen Ausgabe immer wieder lesen: zum Beispiel in dem

Artikel über das Netz der Stuttgarter Stadtbahn. Gemeinsam mit den Bussen der Stadt fahren die Stadtbahnen Stutt-garts jeden Tag so weit, dass sie zweimal um die Welt fahren könnten, würde man die Linien aneinander reihen.

In den vergangenen 200 Jahren ist auch in den Bilderlagern und Schubladen der Staatsgalerie Stuttgart eine Sammlung herangewachsen, die so empfi ndlich ist, dass sie der Öffentlichkeit nur für kurze Zeit gezeigt werden kann: die Graphische Sammlung. Drei Konservatoren küm-mern sich um die zahlreichen Werke, da-

mit diese so lang wie möglich der Nach-welt zugänglich sind.

Wie man auf äußerst sympathische Weise über sich hinauswächst und trotzdem die Bodenhaftung nicht verliert, haben wir im Gespräch mit Ernst Messerschmid erfahren. Der Stuttgarter war als dritter deutscher Astronaut im All und erzählt, wie es sich anfühlt, wenn man auf die Frage „Are you ready to go?“ so richtig durchstartet. So ähnlich fühlt sich momentan auch unser GOOD NEWS-Team. Mit der wö-chentlichen Erscheinungsweise werden

wir – zumindest journalistisch – in eine andere Umlaufbahn eintreten. Wir freuen uns sehr darauf!

In der ersten Wochenendausgabe der GOOD NEWS stoßen wir jedenfalls kräftig darauf an, dass auch unsere treue Leserschaft mit uns weiter wächst. Wenn man so will, geht für uns das Feiern nach dem Volksfest erst richtig los. Dafür sor-gen auch die guten Tropfen Stuttgarter Weine aus den Weinbergen rund um den Kessel.

Prost, Stuttgart!

Gute Nachrichten aus Stuttgart

Die Samstagszeitung für Stuttgart * 4. Jahrgang * Nr. 37 Samstag, 16. Oktober 2010

Berthold Reichle leitet das Haus des Waldes in Degerloch. Hier können Kinder und Erwachsene die Geheim-nisse in den Wäldern rund um Stutt-gart entdecken. *Seite 10

Verspielt International

Unser treuer Leser Alberto war im Sommerurlaub am Mittelmeer unter-wegs. Auf eines wollte er auf keinen Fall verzichten: die GOOD NEWS. *Seite 15

Persönlich

Ernst Messerschmid war der dritte deutsche Astronaut im All. Wie gerne er sich daran erinnert, erzählt der Stuttgarter Universitätsprofessor im GOOD NEWS-Interview. *Seite 16

Weiter wachsenDie GOOD NEWS wächst im Format und auch sonst buchstäblich über sich hinaus. Ab sofort gibt es die Guten Nachrichten aus Stuttgart jeden Samstag.

GOOD NEWS KOMMT JETZT WÖCHENTLICH!

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16. Oktober 2010

Seite 2 Erfolgreich

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Drei Jahre GOOD NEWS!Gute Nachrichten in eigener Sache: Seit Oktober 2007 liefert die GOOD NEWS gute Nachrichten aus Stuttgart – kostenlos, frei Haus und äußerst erfolgreich.

Hans H. Pfeifer,City-Manager, City-Initiative Stuttgart

Bild: Achim Zweygarth

„Wird Herbst da draußen, wie ich mei-ne …“. So hat die großartige Hildegard Knef vor über 20 Jahren schon gesungen. Der damals noch sehr junge Till Brönner, heute der deutsche Jazztrompeter Nr. 1 und Gast bei den Sparda-Bank Jazzopen Stuttgart 2010 in diesem Sommer, hat sie damals auf der Trompete begleitet. Aber man merkt es tatsächlich, die Kastanien werfen zur Freude der Kinder ihre Früch-te ab, so zu beobachten in den Alleen an der Bolzstraße und der Planie. Dieses dunkle, satte kastanienbraun, glänzend und glatt, das hat einfach was. Die Luft riecht anders als vor wenigen Wochen, in der Stadt der Weinberge sieht und schme-ckt man den nahenden Herbst.

Die Nächte sind kälter geworden, alles wird etwas gedämpfter und gemütlicher. Schön, wenn man Zeit hat und das Tem-po etwas drosseln kann. So manche Be-senwirtschaft öffnet gerade wieder ihre Tore, gerade richtig, um die bierselige Volksfestzeit mit Göckele und Ochs am Spieß durch neuen Wein und Zwiebelku-chen abzulösen. Dies hilft uns die Zeit zu überbrücken, bis es wieder die beliebten Martinsgänse gibt. Aber neben den vie-len kulinarischen Möglichkeiten tut sich in den nächsten Wochen auch viel in Sachen Kultur. Unterstützt von Stephan Sulke und Katja Ebstein fi ndet im Hotel Le Meridien der 6. Chanson- und Lied-wettbewerb statt, der deutschsprachige Sängerinnen und Sänger fördert. Am 23. Oktober veranstaltet Lift zum neun-ten Mal von 19 bis 2 Uhr die Stuttgart-Nacht. Über 70 Kultureinrichtungen aus den Bereichen Musik, Theater, Film und Literatur und auch das Rathaus können mit den SSB-Shuttles angefahren und

besucht werden. Alle beteiligten Ein-richtungen haben sich etwas Besonderes einfallen lassen, um die vielen Besucher zu begeistern. Und nach so viel Kulinarik und Kultur merken Sie sich doch noch Samstag, den 6. November vor. Da ver-anstaltet die CIS wieder die beliebte lange Einkaufsnacht, diesmal unter dem Motto „S-City leuchtet Orange“. Entspanntes Shoppen bis 24 Uhr, buntes Programm, großes Feuerwerk, viel Musik und beste Laune – das versprechen wir.

Und noch ein Umfrageergebnis zum Schluss: Die Uni Hohenheim hat für Al-lianz Deutschland in den letzten Wochen in 14 deutschen Großstädten nachgefragt und das Ergebnis: In keiner anderen Stadt sind die Einwohner so optimistisch wie in Stuttgart. 70 Prozent der Einwohner der Landeshauptstadt erwarten rosige Zeiten für ihr Privatleben. Stuttgart liegt damit vor Köln, Hannover und Mün-chen und hat den größten Anstieg bei der Zuversicht für Deutschland! Wenn die Zuversicht steigt, dann geht es auch mit der Wirtschaft aufwärts, so der wis-senschaftliche Begleiter der Universität Hohenheim. Also weiter so! Das ist doch ein wirklich schönes Umfrageergebnis aus unserer attraktiven Stadt und damit auch eine gute Nachricht aus der City. Wir sehen uns, spätestens zur langen Ein-kaufsnacht.

Ihr

Gute Nachrichten aus der CityHans H. Pfeifer schreibt:

Zwei kreative Köpfe, eine gute Por-tion Euphorie und ein begeisterndes Konzept. So in etwa muss man sich die Zutaten vorstellen, aus denen im Mai des Jahres 2007 die Idee für eine neue Zeitung in Stuttgart geboren wurde. Die beiden Köpfe sind Saim Rolf Alkan und Lukas-Pierre Bessis. Ihre Eupho-rie gilt der Stadt, in der sie leben. Dem

Zeitungskonzept gaben sie den Namen GOOD NEWS – Gute Nachrichten aus Stuttgart.

Gewachsen

Ganze drei Jahre ist es her, seit im Okto-ber 2007 die erste Ausgabe der Monats-zeitung erschien – nun feiert die GOOD NEWS ihren dritten Geburtstag. Mittler-

Stuttgart im Internet

Der Altweibersommer lockt ins FreieVon wegen Community-Anhänger meiden die Welt außerhalb ihres PCs: Die GOOD NEWS-Freunde auf Facebook haben den Altweibersommer genutzt, um ihre Bleiben herbstfest zu machen. Und zwar mit Nüssen, Blättern, Kastanien – eben allem, was man für einen gemütlichen Herbst in der guten Stube braucht.

Weniger gemütlich ging’s auf dem Wasen zu. Wir fragten auf Facebook: Was gehört zu einem anständigen Wasenbesuch? Neben Mohrenköpfen und Arbeitskollegen kam prompt die Gegenfrage einer GOOD NEWS-Freundin: „Bin aus der Schweiz – was ist der Wasen?“ Für alle, die Aufklärung brauchen:

www.goodnews-stuttgart.de/grossartig/

Facebook & Twitter

Täglich aktuelle Nachrichten fi nden Sie unterwww.goodnews-stuttgart.de

weile erreicht die Zeitung über 220.000 Haushalte und ist die größte Monatszei-tung Stuttgarts. GOOD NEWS gibt es nicht mehr nur im Stadtgebiet, die gu-ten Nachrichten werden seit einem Jahr auch in den stadtnahen Gemeinden wie Fellbach und auf den Fildern verteilt.

Erfolgsgeheimnis

„Das Unverwechselbare an unserer Zei-tung ist, dass wir ausschließlich über Po-sitives in der Stadt Stuttgart berichten“, erklärt Verleger Bessis. „Damit setzen wir uns von dem ungeschriebenen Ge-setz ab, wonach für die Medien nur schlechte Nachrichten wirklich gute

Hier werden gute Nachrichten gemacht: GOOD NEWS-Redakteure bei der Arbeit.

GOOD NEWS-Redakteure treffen Thomas Hitzlsperger und David Hasselhoff.

Guter Rat von höchster Stelle: Der Typograph Kurt Weidemann im Verlagshaus.

Nachrichten sind. Die vielen Rückmel-dungen unserer Leser jedenfalls zeigen, dass wir mit dieser positiven Haltung offene Türen einrennen.“

Viel zu bieten

Genau darum geht es der GOOD NEWS-Redaktion: Sie will die Augen öffnen für all das, was Stuttgart so besonders macht. Sie will das Selbstbewusstsein der Stuttgarter für ihre Stadt stärken. Und sie will zeigen, welche guten Nach-richten Stuttgart zu bieten hat. Stuttgart ist „großartig“ und „sportlich“, „er-folgreich“, „kultiviert“ und „verspielt“ – das heben die Rubriken der Zeitung

hervor. Die GOOD NEWS-Redakteure füllen sie jeden Monat aufs Neue mit Leben.

Online und im Web 2.0

Wie beliebt die GOOD NEWS ist, zeigt sich auch an der großen Resonanz im In-ternet. Auf www.goodnews-stuttgart.de informiert die Redaktion nicht nur um-fassend sondern auch ganz aktuell.

Aktiven Kontakt mit den Lesern hält das Redaktionsteam seit Anfang 2009 über Twitter und Facebook. GOOD NEWS hat mehr als 1.700 Freunde auf der So-cial Media Plattform.

Wir danken unseren Lesern und Freun-den für die vielen Rückmeldungen und Anregungen. GOOD NEWS Print, On-line und 2.0 – nicht zuletzt ihretwegen geht die Zeitung mit den guten Nach-richten mit gehörigem Optimismus ins vierte Jahr. Und zwar ab sofort jeden Samstag!

Und das ist wohl die größte Herausfor-derung für das ganze GOOD NEWS-Team.(CO)

www.goodnews-stuttgart.de

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16. Oktober 2010

Seite 4 Glücklich

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Wir gratulieren ganz herzlich zu

3 Jahren GOOD NEWS in Stuttgart

und wünschen weiterhin viele gute

Nachrichten!

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Die Krüge hoch!Auf dem Cannstatter Volksfest feiert das GOOD NEWS-Team gemeinsam mit seinen treuesten Fans und Kunden den 3. Geburtstag der Zeitung.

Mario Rollwage mit seiner Tochter Jessica

Lukas-Pierre Bessis mit Ali Borhanian Katrin Bär und Marie Schmidt-Martin

Sam Arab und Asim Soysal

Cyrus Ghanai und Christoph Seebald

Dr. Andreas Sasdi Torsten Hallmann mit seiner Frau

Von Stuttgart aus erobert GOOD NEWS die ganzeWelt – im Gepäck unserer Leser, versteht sich. In den letzten drei Jahren besuchte die Zeitung diechinesische Mauer, machte Halt in Kolumbien unddurchquerte die Sahara.

Von fast allen Kontinenten der Erde schicktenReisende Fotos. Einzig die Antarktis fehlt nochin der Fotosammlung …

Weltreise!Mit der GOOD NEWS um den gesamten Globus.

Alle Bilder gibt es unter:www.goodnews-stuttgart.de

Jürgen Wagner

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Seite 5Glücklich

Prunkstücke und Wunschzettel1810 gilt als das offi zielle Gründungsjahr der Graphischen Sammlung. 200 Jahre später zeigt die Staatsgalerie Stuttgart ihre wertvollsten Papierarbeiten der Öffentlichkeit.

Am 02. November 1990 war es endlich so-weit: Nach einer großen Umbauphase zieht das Merlin von der Furtbachstraße in seine neuen Räume in der Augustenstraße 72, einer ehemaligen Schreinerei. Heute kann es auf eine 20-jährige Erfolgsgeschichte zu-rückblicken und ist aus dem Kulturleben der Stadt nicht mehr wegzudenken.

Immer am Puls der Zeit

Das Kulturzentrum bietet Veranstal-tungen verschiedenster Art: von Musik-veranstaltungen wie Musik-Festivals, Musikkabarett oder Jazzkonzerten, bis hin zu Theatervorführungen, Kinderver-anstaltungen, Workshops und Ausstel-lungen. Dazu kommen Vorträge, Podi-umsdiskussionen, Seminare und Kurse zu den unterschiedlichsten Themen. Gleichzeitig ist Merlin eine Plattform für kulturelle, politische und religiöse Gruppen, Initiativen und Vereine. Und bei all der Vielfalt ist ihnen eins beson-ders wichtig: Immer am Puls der Zeit zu sein. Das Merlin ist eine soziokulturelle Einrichtung und hat zu allen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in irgendeiner Weise Stellung bezogen. „Wir haben immer versucht so schnell wie möglich auf gesellschaftliche Pro-zesse zu reagieren“, so Holger Eichhorn, der gemeinsam mit Barbara Bruns das Merlin leitet. In den 20 Jahren hat das Kulturzentrum deshalb auch viele neue Projekte gestartet, die sich zum größ-

ten Teil noch bis heute fortsetzen. Zum Beispiel das im Jahre 2002 ins Leben gerufene und aus dem Trend des neuen deutschen Pop heraus entstandene Stutt-garter ChanSongFest. Das ChanSongFest ist mittlerweile weit über die regionalen Grenzen bekannt und fi ndet in diesem Monat zum neunten Mal statt. In einem Jahr kommen allein für die Kulturveran-staltungen rund 25.000 Besucher. Dabei ist das Publikum bunt gemischt. Das Merlin, bestehend aus drei Mitarbeitern und vielen Ehrenamtlichen, arbeitet zu-dem stark vernetzt – vor allem mit kul-turellen Einrichtungen.

Ein besonderer Gastzum Jubelfest

Zum Jubiläum haben sich die Macher des Merlin etwas besonderes ausge-dacht: Es soll kein großes Fest geben, aber der Musiker Hans-Eckardt Wenzel, der auch schon beim Eröffnungsfest des Merlins in der Augustenstraße dabei war – damals noch mit dem Musik-Clown-Duo „Wenzel und Mensching“ – wird mit seiner Band auftreten. „Am 30. Ok-tober, fast auf den Tag genau, feiern wir unser 20-järiges Jubiläum. Und Wenzel, der uns bis heute treu geblieben ist, wird zu diesem Jubelfest mit seiner Band und seinem neusten Programm „König von Honululu“ zum 20. Mal zum 20-järigen Jubiläum des Merlin auftreten“, so Hol-ger Eichhorn. (JB)

Herzlichen Glückwunsch, Merlin!Früher war es eine Schreinerei. Vor zwanzig Jahren fand das Merlin dort eine neue Heimat. Am 30. Oktober 2010 feiert das Kulturzentrum sein 20-jähriges Bestehen in der Augustenstraße.

Mit der großen Sonderausstellung „… nur Papier und doch die ganze Welt …“ feiert die Stuttgarter Staatsgalerie noch bis 1. November 2010 das 200-jährige Bestehen ihrer Graphischen Sammlung.

Die Anfänge des Merlin in der Augustenstraße Anfang der 1990er-Jahre.

Bild: Staatsgalerie Stuttgart

Bild: Merlin

Dabei präsentiert sie eine Auswahl von rund 300 herausragenden Werken und Werkgruppen auf und mit Papier. Zu se-hen ist das gesamte Spektrum von den Alten Meistern bis hin zu Kunstwerken

der Gegenwart. Die Sammlung besteht unter anderem aus Zeichnungen, Aqua-rellen, Druckgrafi ken, illustrierten Bü-chern, Buchobjekten und Fotografi en.

Für kurze Zeit im Lichtder Öffentlichkeit

Aus konservatorischen Gründen kön-nen die Werke nur für kurze Zeit aus-gestellt werden. Alice Koegel, Konser-vatorin für Gegenwartskunst und eine der drei Kuratoren erklärt, dass die Grafi ken sehr lichtempfi ndlich sind. Umso beeindruckender ist die umfang-reiche Auswahl, die „gerade einmal die Spitze des Eisberges darstellt“, sagt Koegel. Denn die Sammlung umfasst mittlerweile rund 400.000 Blätter von 12.000 Künstlern. In dieser Größe prä-sentiert sich die Graphische Sammlung den Besuchern zum ersten Mal in ihrer Geschichte.

Rahmenprogramm derJubiläumsausstellung

Im Rahmen der Sonderausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart „… nur Pa-pier und doch die ganze Welt …“ fi nden in der zahlreiche Hintergrundführungen mit den drei Kuratoren Dr. Corinna Höper, Dr. Hans-Martin Kaulbach und Alice Koegel statt. Außerdem werden Führungen und Seminare zu verschie-denen Themen rund um Grafi k und Druck angeboten. So konnten Besucher am 18. September 2010 zum Beispiel die Lithographie Werkstatt unter dem Motto „Wie funktioniert eigentlich der Steindruck?“ besichtigen. Außerdem fi nden zahlreiche Gespräche mit ver-schiedenen Künstlern, deren Werke auf dem „Wunschzettel“ der Graphischen Sammlung stehen, statt.

„Wunschzettel“ für die Erweiterung der Sammlung

Der Raum mit dem Titel „Wunschzettel“ umfasst Werke der Gegenwartskunst, die zu den aktuellen Neuerwerbswünschen der Staatsgalerie zählen. „Diese Werke sind teilweise noch unbekannt, weil sie ganz neu sind, oder bisher als Skizze oder Vorarbeit galten“, sagt Alice Koegel. Zu-nächst sind diese Arbeiten Leihgaben. Mithilfe öffentlicher und privater För-derer möchte die Staatsgalerie im Laufe der Ausstellung weitere Arbeiten für ihre Graphische Sammlung erwerben.

Die ersten Jahre

Ihren Umfang verdankt die Graphische Sammlung dem Gründer König Fried-rich I. 1806 gründete er das „König-liche Cabinett der Kupferstiche und Handzeichnungen.“ Im Jahr 1810 machte er den Maler Eberhard Wäch-ter zum ersten Konservator des Kabi-netts. Aufgrund dessen gilt dieses Jahr als offi zielles Gründungsjahr der Gra-phischen Sammlung Stuttgarts. Im Jahr 1817 umfasst seine Sammlung bereits 20.000 Druckgrafi ken, 260 gebundene Werke und rund 2.000 Zeichnungen.

Erwerb weiterer Blätter

1861 besteht die Sammlung aus 115.000 Blättern. 1882 kommen weitere 164 Zeichnungen von Giovanni Battista und Domenico Tiepolo hinzu. Dr. Dietrich Birk, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst be-zeichnet diese heute als die „weltweit größte (…) Zeichnungssammlung des Barock-Künstlers Tiepolo.“ Bis 1889 wächst die Graphische Sammlung auf über 300.000 Blätter an.

Verlustreiche Zeitenwährend des Krieges

Während des Zweiten Weltkrieges er-lebt die Graphische Sammlung sehr schwere Zeiten. 27 Zeichnungen und 379 Druckgraphiken werden als „ent-artete Kunst“ beschlagnahmt. Im Sep-tember 1944 brennen die Alte Staats-galerie und das Kronprinzenpalais aus. Sämtliche Inventarbücher, Schriftver-kehr und Archivalien gehen verloren. Die Graphische Sammlung wurde an verschiedene Orte ausgelagert. Nach Kriegsende kam es durch Zerstörung und Diebstahl erneut zu Verlusten. Eines der verloren geglaubten Objekte war das „Augsburger Geschlechterbuch“. Der Band aus dem 16. Jahrhundert enthält 43 Zeichnungen und 53 Radie-rungen. 2004 tauchte es überraschend bei einer Auktion in den USA auf. Nach der Klärung der Eigentumsfrage hat das Buch am 1. Februar 2010, nach mehr als 60 Jahren, den Weg zurück in die Stuttgarter Staatsgalerie gefunden und ist nun einer der Höhepunkte der Aus-stellung.

Gewinnspiel zurSonderausstellung

Bis einschließlich Samstag, 16. Oktober 2010, können die Besucher der Ausstel-lung an einem Gewinnspiel teilnehmen. Dazu müssen zehn Fragen beantwortet werden, deren Lösungen in der Ausstel-lung zu fi nden sind. Den Fragebogen erhalten die Besucher an der Infotheke im Foyer der Staatsgalerie. Zu gewin-nen gibt es einen smart fortwo Hybrid Drive, den der Streetartkünstler Peter Kosock gestalten wird. Alle Preise werden am 28. Oktober 2010 ausgelost und übergeben. (CG)

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16. Oktober 2010

Seite 6 Großartig

Trollinger trifft MerlotQualität statt Quantität ist das Credo der heimischen Wengerter und Winzer. Das wird auch von der internationalen Fachwelt mittlerweile honoriert.

Trollinger und Lemberger sind wohl die ersten Rebsorten, die einem in den Sinn kommen, wenn man an heimischen Wein denkt. Diese Rebsorten werden ausschließlich in der Region angebaut und sind damit Markenzeichen für das Weinanbaugebiet Württemberg. Das gilt

auch für Stuttgart und sein Umland.Mit großem Erfolg werden hier jedoch in den letzten zwanzig Jahren neben den traditionellen heimischen Rebsorten auch internationale Sorten wie Merlot, Chardonnay oder Sauvignon Blanc an-gebaut. Diese roten und weißen Trauben

Manufaktur heißt Handarbeit – Weinlese der Weinmanufaktur Untertürkheim.

Rot ist der Trollinger – die traditionelle Traube der Schwaben.

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werden in den Keltern zu absolut hoch-wertigen Weinen verarbeitet und weisen einen fast schon südländischen, interna-tionalen Charakter auf.

Weingut derStadt Stuttgart

Als Landeshauptstadt ein eigenes Weingut zu haben, das ist schon etwas Besonderes, und die historischen In-nenstadtweinberge tragen mit ihrer Ein-zigartigkeit zum besonderen Flair Stutt-garts bei. Ohne das städtische Weingut würden diese Weinbergoasen aus dem Stadtbild Stuttgarts verschwinden. Sie werden daher mit besonderer Liebe und Mühe gepfl egt. Außer in den besten Halbhöhenlagen der Stadt besitzt das städtische Weingut vorzügliche Wein-berge in Bad Cannstatt, Münster, Ober- und Untertürkheim. Die Weine aus drei besonders guten und individuellen Wein-lagen werden mit ihrem Lagennamen bezeichnet: Stuttgarter Mönchshalde, Cannstatter Zuckerle und Cannstatter Halde.

WeinmanufakturUntertürkheim

„In Bezug auf Wein ist die Gegend um Türkheim die beste Mark des Landes“ sagte schon Mönch Berthold um 1135, der die Weinberge im heutigen Untertürk-heim für das Kloster Zwiefalten verwal-tete. Da Mönche bekanntlichermaßen auf dem Gebiet des Genusses seit jeher sehr bewandert waren, konnte sich die Weinmanufaktur Untertürkheim keinen besseren Markenbotschafter vorstellen und benannte erstmals 1987 einen Rot-weincuvée nach ihm. Das hohe Niveau des Sortiments bestätigte 2010 zum zweiten Mal in Folge die dritte Traube des Weinführers Gault Millau. Fortan darf sich die Weinmanufaktur mit Recht „beste Genossenschaft Deutschlands“ nennen.

Wein- und SektgutChristel Currle

Auch das Weingut Currle kann sich auf eine lange Tradition berufen: „Schon Winston Churchill soll sich Trollinger vom Uhlbacher Götzenberg geliefert haben lassen“, erzählt Christel Currle, die ein herausragendes Angebot an er-lesenen Weinen und Sekten anbietet. Bei ihren Weinen legt sie viel Wert darauf, aus jedem einzelnen etwas ganz Beson-deres zu machen. Bereits bei der Aus-wahl des richtigen Weinbergs werden er-ste Charakterzüge des späteren Weines festgelegt, der je nach Verabeitung ein unkomplizierter Württemberger oder durch intensive Begleitung ein wirklich

außergewöhnliches Naturprodukt wird. Weinspaziergänge mit Weinproben er-gänzen das Angebot und starten beispiels-weise an der Grabkapelle, die von einem Teilnehmer einmal liebevoll das „Schwä-bische Taj Mahal“ genannt wurde.

Wie wird der Jahrgang 2010?

An den Jahrhundert-Jahrgang 2009 wird der Jahrgang 2010 nicht heranrei-chen. Die Wengerter sind sich jedoch ei-nig, dass warme sonnige Tage und kühle Nächte für eine optimale Aromenbil-dung beigetragen haben und wir uns so-mit dennoch auf einen hervorragenden Jahrgang freuen dürfen. Na dann, zum Wohl! (NW)

Bilder: Weinmanufaktur Untertürkheim

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16. Oktober 2010

Weinstadt StuttgartStuttgart hat etwas, was keine andere Landeshauptstadt Deutschlands hat: Sie ist ideales Terroirfür guten Wein. Im Oktober lohnt ein Spaziergang durch die Weinberge besonders.

In Stuttgart ist der Weinbau so präsent wie in keiner anderen deutschen Groß-stadt. Das Prädikat „Weinstadt“ ver-dient sie daher nicht nur wegen ihrer ausgezeichneten, vielfach prämierten Tröpfchen. Namen wie Cannstatter Zuckerle, Stuttgarter Mönchhalde, Uhlbacher Götzenberg oder Untertürk-heimer Kriegsberg sind weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus bekannt und geschätzt.

Warum gedeihen die Rebenin Stuttgart so prächtig?

Ein altes Sprichwort besagt: „Die Rebe ist ein Sonnenkind – sie liebt den Berg und haßt den Wind.“ Nährstoffreiche

Böden, der milde Einfl uss des Neckars und nicht zuletzt die stetige Sonnenein-strahlung schaffen in Stuttgart ideale Be-dingungen für den Weinbau. Klimatisch gesehen ist Stuttgart eine eigene kleine Welt innerhalb der bundesweiten An-baufl ächen.

Lange Tradition

Neben den klassischen Württembergern Trollinger und Lemberger werden in Stuttgart auch eine Fülle an Weißweinen angebaut. Hierzu zählt der Riesling, der als „König der Weißweine“ Spitzenrei-ter unter den weißen Anbausorten ist. Die Rebe spielt in Stuttgart eine heraus-ragende und geschichtsträchtige Rolle.

Eine Urkunde aus dem Jahr 1108 be-zeugt, dass der Mönch Ulrich dem Klo-ster Blaubeuren Weinberge in Stuttgart schenkte. Der Grundstein für die bis heute währende Weinbau-Tradition war gelegt.

Keltern allgegenwärtig

Noch heute gibt es in fast jedem Stadtteil eine Kelter. Um 1600 wurde die Hedel-fi nger Kelter vom berühmten herzoglich württembergischen Baumeister Heinrich Schickardt entworfen und ist damit ar-chitekturgeschichtlich bedeutsam. Die Untertürkheimer Kelter wiederum ver-fügte zu ihrer Entstehungszeit um 1902 beziehungsweise 1903 über die tech-nisch modernsten Anlage der Welt und erlangte damit weltweiten Ruhm.

Ein Großteil der Keltergebäude dient noch heute dem ursprünglichen Zweck des Weinmachens, der sich seit der Eta-blierung des Weinbaus drastisch verän-dert hat. Mussten früher beispielsweise die Trauben schweißtreibend von Hand gepresst werden, so übernehmen dies heute Maschinen. Dem Wein Charakter zu verleihen, obliegt jedoch noch immer der Begabung der Wengerter.

Moderne Weinlese

Auch bei der Weinlese sucht man meist vergebens nach der sagenumwobenen Weinleseromantik. Heute übernehmen zum Teil sogenannte „Vollernter“ die Weinlese und damit die Arbeit. Sie schaf-fen bis zu 35 Prozent Steigungen am Berg und erledigen binnen einer Stunde die Tagesarbeit eines gesamten Lese-Teams. Der Vollernter fährt über die Rebenzei-len hinweg, „pfl ückt“ die reifen Beeren Stück für Stück von den Stielen und lässt nicht ausgereifte Beeren zurück.

Vieles noch Handarbeit

Noch hat die moderne Technik ihre Grenzen und macht den Einsatz von Lese-Teams unumgänglich. Dies bringt sogar seit vielen Jahren einen gewis-sen Weinlese-Tourismus hervor. Men-schen aus Schweden oder den USA pil-gern jährlich ins Schwabenländle um mit „bebbigen“ Fingern „lommeliche“ Trauben auszusondern. Das ist wahre Völkerverständigung und vielleicht ein klein wenig Weinleseromantik!

Damals und heute

In der Vergangenheit war die Weinlese fast ausschließlich Familiensache. Jeder – ob jung oder alt – hat damals mitge-

Beste Weinlagen unter der Grabkapelle auf dem Württemberg.

Mit dem Probierglas unterwegs auf dem Stuttgarter Weinwanderweg.

Ein prächtiges Farbenspiel bietet das Spalier der Reben in und um Stuttgart.

8 Fakten ...über die Weinstadt Stuttgart

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In Stuttgart liegen die Weinberge im Herzen der Stadt, nur wenige Meter vom Hauptbahnhof ent-fernt.

Fast 90 Prozent der in Stuttgart hergestellten Weine werden hier getrunken.

Der Vollernter schafft Hänge mit Steigungen bis 35 Prozent, unter 10 Prozent der Gesamtanbaufl ä-chen werden mit Vollernter „ge-lesen“.

Der Heilige Urban ist Schutzpa-tron der Weinberge, des Weines, der Winzer und Küfer.

1108 wurde erstmalig Weinbau in Stuttgart urkundlich nachgewie-sen.

Im 16. Jahrhundert gehörte Würt-temberg zu den bedeutendsten Weinanbaugebieten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Na-tion.

In Stuttgart gibt es eine hohe Sor-tenvielfalt durch ideale Anbaube-dingungen, darunter Weinspeziali-täten wie Weißherbst und Schiller.

Württemberg ist das einzige deut-sche Anbaugebiet, das mehr Rot-wein als Weißwein produziert.

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holfen. Heute erledigen meist Erntehel-fer die Arbeit oder vielerorts auch Rent-ner. Die weitläufi g verbreitete Annahme, Trupps aus Osteuropa würden zur Wein-lese die Weinberge überschwemmen, be-stätigt sich in Stuttgart nicht.

Weinlese hat wiederbegonnen

Wer die Weinlese hautnah erleben möch-te, dem sei dieser Tage ein Spaziergang durch die bunt verfärbten Weinberge empfohlen. Neben dem bekannten Stuttgarter Weinwanderweg gibt es auch zahlreiche geführte Weinspazier-gänge, die mit feinen Tröpfchen ein ge-nussvolles Highlight für die Teilnehmer versprechen. (NW)

Bilder: Stuttgart Marketing

Seite 7Großartig

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16. Oktober 2010

Seite 8 Kultiviert

Momentaufnahmen StuttgartsDie Ausstellung „Stuttgart – Schwarz auf Weiß“ zeigt die Stadt aus der Sicht eines Taxifahrers.Wolfgang Urban knipst in voller Fahrt und durch die Scheibe.

Wolfgang Urban ist Taxifahrer. Stunden-lang chauffi ert er seine Fahrgäste durch die Straßen Stuttgarts. Dabei beobachtet er eindrückliche Alltagssituationen: Ein alter Mann putzt gebückt seine Gara-ge, ein Kind schaut neugierig aus dem fahrenden Auto – wartende Menschen, gehende Menschen, Hunde oder Archi-tekturbauten streifen seinen Blick. Die beinah intimen Momente und Stim-mungen der Stadt hält Wolfgang Urban mit seiner Analogkamera fest.

Schwarz-weiß durch die Scheibe

Der Taxifahrer knipst spontan – aus dem fahrenden Auto heraus und durch die Fensterscheibe. So entstehen will-

kommene Effekte. Manchmal mogelt sich die Autohaube ins Bild. Der gebür-tige Stuttgarter möchte keine bestimmte Wirkung mit seinen Bildern erzielen. Sie sollen für sich sprechen und damit Stutt-gart und seine Einwohner authentisch darstellen. Dies gelingt Wolfgang Urban besonders in schwarz-weiß: „Anfangs habe ich zwei oder drei Filme in Farbe durchgeschossen, das gab aber nicht viel her und ich bin auf Schwarz-Weiß um-gestiegen“, erzählt der Fotograf.

Stuttgart, wie es ist

Der 45-Jährige lichtet Stuttgart seit sechs Jahren ab. Seine Heimatstadt ge-fällt ihm: „Stuttgart ist sehr abwechs-lungsreich – moderne Architektur wie

Romantischer Winterabend an der Eisbahn am Schlossplatz.

Die Bilder des Fotografen Wolfgang Urban zeigen eine Stadt voller Kontraste.

Bilder: Wolfgang Urban

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die Staatsgalerie, nicht weit davon das Neue Schloss, das sind richtige Gegensät-ze. Stuttgart ist eine Großstadt, aber man merkt es nicht.

Durch die Kessellage ist die Stadt optisch reizvoll.“ Urbans Ausstellung zeigt eine ganz eigene, kompromisslose Sicht auf die Stadt. Die Bilder fesseln die Blicke und zei-gen doch nur Stuttgart, wie es jeder kennt. Genau das ist das Ungewöhnliche: „Wenn Sie Postkarten oder Kalender kaufen, ist alles wunderbar ausgeleuchtet und schön nachbearbeitet. Ich will Stuttgart einfach so zeigen, wie es ist“, so der taxifahrende Künstler. Der Name seiner aktuellen Aus-stellung bringt es auf den Punkt: Zwan-zig ausgewählte Fotografi en präsentieren „Stutt-gart – Schwarz auf Weiß“.

Gezielte Glückstreffer

Seit 15 Jahren fährt Wolfgang Urban Taxi in Stuttgart. 2004 nahm er seine Kleinbildkamera mit und knipst seitdem die alltäglichen Momente Stuttgarts aus dem fahrenden Taxi. Der Hobby-Fotograf hält seiner analogen Kamera selbst im digitalen Zeitalter die Treue. Der Verkehrssicherheit zuliebe fotogra-fi ert der Taxifahrer mit einer ganz un-gewöhnlichen Methode: Er schaut nicht durch den Sucher. Er sieht eine interes-sante Situation, greift nach seiner Ka-mera und drückt ab. Ob er sein Motiv getroffen hat, weiß er nicht. Er hat nur eine Gelegenheit, den Moment einzu-fangen. Meistens bekommt der Künst-ler sein Bild: „Es klappt irgendwie. Es ist viel Ausschuss dabei, so ist das nicht. Das ist Übungssache.“ Das Glück tut sein Übriges. So bei dem Motiv mit dem Obdachlosen am Hauptbahnhof: Den Porsche im Hintergrund entdeckte Wolfgang Urban erst, nachdem er das Bild entwickelt hatte.

Analog in Fahrt

Besonders weil es schnell gehen muss, schätzt der knipsende Chauffeur seine mittlerweile zwei Analogkameras: Ohne Verzögerung lösen sie aus. Sie tun, wie ihnen befohlen und schließen sich nicht automatisch, wenn sie zwischen zwei Bil-dern in der Mittelkonsole ruhen. Heute knipst Wolfgang Urban mit dem sechs-ten Modell seiner Olympus – im Wech-sel mit seiner neueren analogen Yashica. Die bevorzugt der Künstler häufi g, weil sie leiser ist. So bleibt das Knipsen unbe-merkt von den chauffi erten Taxigästen oder den Fotografi erten. Wolfgang Ur-ban wundert sich: „Für meine Fahrgäste war das nie ein Thema.“

Das Knipsen geht so schnell, dass es kaum jemand mitbekommt. Wenn doch, nehmen es die Fotografi erten nicht wirk-lich ernst.“ Vielleicht, weil es so scheint, als knipse Wolfgang Urban für sein pri-vates Fotoalbum – statt für eine Ausstel-lung. (SCS)

Als wäre der Stuttgarter Kessel ein Schwimmbecken: Lebensechte Kunst am Bopser.

Die Bilder sollen für sich sprechen und die Phantasie anregen.

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Da steht das Glück vor der TürAlpenidyll, Sommerfrische und Lieder zum Mitsingen – die quirlige Operette „Im Weißen Rössl“in der Komödie im Marquardt verlängert den Sommer.

„Herr Ober, ein Bier!“ – „Wo bleibt mein Essen?“ Die Gäste sind ungedul-dig, der Piccolo (Till Nau) fl itzt von Tisch zu Tisch, rattert die Sehenswür-digkeiten herunter und wird der Hektik am Ausfl ugslokal „Weißes Rössl“ am Wolfgangssee trotzdem nicht Herr. Doch dann betritt der Zahlkellner Leopold (Dieter Bach) die Szene und mit einem kleinen Kopfnicken, einem unwidersteh-lichen Lächeln und seinem ganzen öster-reichischen Charme verwandelt er die Stimmung in eitel Sonnenschein.

Aber was bei den Gästen so mühelos klappt, lässt die Gastwirtin Josepha (Ca-roline Kiesewetter) kalt – dabei liebt Le-opold seine Chefi n sehr und lässt nichts unversucht ihre Liebe zu erlangen. Uner-widerte Liebe und Liebe auf den ersten Blick, Alpenidyll und Sommerfrische,

Salzburger Schmäh und Berliner Kod-derschnauze, brave Töchter und kernige Wirtsfrauen, dazu ein Streit um Hemd-hosen am Stück – darum kreist die Ope-rette „Im weißen Rössl“. Die Komödie wird zurzeit im Marquardt aufgeführt und begeistert Jung und Alt schon seit 80 Jahren. Die Operette wurde 1930 am Großen Schauspielhaus in Berlin urauf-geführt – dort fuhr ein echter Autobus über die Bühne – und war dann 400 Vor-stellungen lang ausverkauft. Auch inter-national machte sie Furore – vor allem in London und am Broadway in New York. Doch dass die meisten Menschen im Publikum in Stuttgart die Lieder mit-summen können, liegt wohl vor allem an dem 1960 entstandenen Film mit Peter Alexander, der über Generationen hinweg das „Rössl“ populär hielt. In der Komödie im Marquardt wird die Ope-

rette mit viel Schwung, Begeisterung und Einsatzfreude gespielt: schlagende Türen, waghalsige Balkonklettereien und temperamentvolle Tanzszenen mit einigen witzigen choreographischen Ein-fällen von Till Nau. An Körpereinsatz lassen es die Schauspieler nicht fehlen. Dass es trotzdem kein Slapstick wird, dafür sorgen manche leisen Augenblicke: Wenn Leopold seufzt „zuschau’n kann i net“ oder wenn Professor Hinzelmann die Wirtin Josepha darauf hinweist, dass man im Leben nicht alles haben kann.

Die Musik ist der Herzschlag des Stückes und dafür haben die Komponisten Ral-ph Benatzky und Robert Stolz ein Pot-pourri eingängiger Melodien geschaffen, zum Teil in volkstümlicher Manier („Im Salzkammergut, da kann man gut lustig sein“), aber auch witzig („Was kann

Gitarre und Akkordeon sorgen dafür, dass das Stück nicht zu süßlich wirkt und die Stimmen nicht im Geigentep-pich verschwinden.

Melodien und Lieder tun ihre Wirkung – und wenn man nach der Vorstellung heraus ins herbstkalte Stuttgart tritt, summt es noch „… die ganze Welt ist himmelblau“. (AS)

„Im Salzkammergut, da kann man gut lustig sein.“ In der Komödie im Marquardt wird das glückliche Österreich besungen.

Mogst mi oder mogst mi net? Paarbeziehungen im „Weißen Rössl“.

der Sigismund dafür, dass er so schön ist“) und romantisch („Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“). Auf ein großes Orchester – die Originalorchestrierung verlangte 250 Musiker – konnte man in Stuttgart nicht zurückgreifen, hat aber aus der Not eine Tugend gemacht: Die zurückhaltenden Arrangements von Hans Christian Petzold für Kontrabass,

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16. Oktober 2010

Seite 10 Verspielt

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Isegrim im KesselAnfassen, erforschen und selbst entdecken – in der Ausstellung „StadtWaldWelt“im Haus des Waldes erlebt ihr den Wald um Stuttgart ganz neu.

Wisst ihr eigentlich, dass in Stuttgart Füchse um die Häuser streifen? Das tun sie tatsächlich. Sie kommen aus den Wäldern um Stuttgart und suchen in der Stadt nach Futter. Das fi nden Sie in den vielen Komposthaufen und Mülleimern in der ganzen Stadt. Wisst ihr auch, dass

es sehr wohl einen Unterschied macht, ob ihr auf recycelbarem Papier schreibt, oder nicht? Für die Bäume in unseren Wäldern macht das einen großen Unter-schied. Denn sie werden geschont und können sich regenerieren, wenn ihr re-cycelbares Papier verwendet.

Ein Abenteuerspielplatz

Solche und noch viele andere Geheim-nisse rund um die Wälder in Stuttgart entdeckt ihr in der Ausstellung „Stadt-WaldWelt“ im Haus des Waldes in De-gerloch. Doch halt – eine gewöhnliche

Gruseliger Bastelspaß für eure Halloweenparty.

Was ihr braucht: • Sperrholzreste (4 mm dick) • Wasserfarben • Sekundenkleber • Holzwäscheklammern • evtl. wetterfester Lack

So geht’s:Zeichnet auf die Sperrholzreste Formen, die eure Tischdecke festhalten sollen, also zum Bei-spiel Hexen, Gespenster oder Kürbisse. Danach sägt ihr oder euer Papa die Figuren aus. Dann geht’s ans Anmalen. Dafür verwen-det ihr eure Wasserfarben, die ihr auch in der Schule benutzt. Wenn ihr mit eurem Werk zufrieden seid, klebt ihr die Formen auf die Holzwäscheklammern. Jetzt fest zudrücken bis der Kleber trocken ist. Wenn ihr die Tischdecken-klammern im Freien verwenden wollt, fi xiert die Farbe auf euren Figuren mit wetterfestem Lack.

Basteln mit Holz„Tischdeckenklammer“

Ausstellung ist das nicht. Der Leiter des Hauses, Berthold Reichle, erklärt, was im Haus des Waldes passiert: „Im Haus des Waldes halten wir keine Vorträge über Bäume und Natur. Wir geben Kin-dern die Möglichkeit selbst herauszufi n-den, was dort vor sich geht.“ Im Haus des Waldes sieht es aus wie auf einem Abenteuerspielplatz: Die Wand gegenü-ber dem Eingang ist aus Glas und gibt den Blick frei in den Wald. In der Mitte des Raumes sitzen Hasen, Mäuse und andere Waldbewohner, die darauf war-ten, von euch gestreichelt zu werden. Auf der rechten Seite steht ein Globus, der bestimmt größer ist als euer Papa. Was wohl die verschiedenen Grüntöne darauf bedeuten? Und was sieht man ei-gentlich, wenn man durch diese Brillen schaut, die überall hängen? Links ragt der Stuttgarter Fernsehturm hinauf bis in den zweiten Stock – ihr solltet unbedingt auf seine Spitze klettern, um euch einen Überblick zu verschaffen. Und wer fl itzt denn da zwischen euren Füßen durch? Ein Fuchs! Natürlich ist es kein echter, aber so wie alle Tiere hier im Wald des Hauses trägt auch er die Kleider eines echten Artgenossen. Die Mitarbeiter vom Haus des Waldes haben ihn auf einen Staubsauger montiert. So fl itzt er nun automatisch durch die drei The-mengebiete Stadt, Wald und Welt.

Anfassen? Aber bitte!

Bei eurem Besuch braucht ihr keine Scheu zu haben, irgendetwas anzufas-

sen. Alles was hier steht, wartet darauf von euch berührt und ausprobiert zu werden. Ihr könnt das Haus des Waldes mit euren Eltern oder mit eurer Schul-klasse besuchen. Für Schulklassen bietet das Haus des Waldes ein Jahreszeitenpa-ket. Das bedeutet: Eure Klasse darf vier-mal im Jahr, also im Sommer, Herbst, Winter und Frühling den Wald und das Haus besuchen.

Eure kleine Schwester kann noch nicht lesen? Macht nichts, denn sie kann im Haus des Waldes viel entdecken und spielen. Euer großer Bruder fi ndet Bäu-me total uncool? Dann erzählt ihm von dem Computerspiel im Obergeschoss oder vom Chill-out-Tunnel im Dschun-gel. Und bis zu eurem ersten Besuch im Haus des Waldes: Haltet die Augen auf nach Füchsen in der Stadt. (JUS)

An den Exponaten oder direkt vor der Glassfassade können Jung und Alt die Geheimnisse des Waldes erforschen. Die Ausstellung „StadtWaldWelt“ lädt zum Entdecken und Mitmachen ein.

Berthold Reichle leitet das Haus des Waldes in Degerloch.

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16. Oktober 2010

Seite 14 Historisch

Jeden Tag zweimal um die ErdeDie Stuttgarter Stadtbahn feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Das unterirdische innerstädtische Streckennetz bildet bis heute den Kern des Schienennetzes der SSB.

Am 28. September 1985 ging die erste Stadtbahnline in Betrieb. Der Wagen 3017/3018 machte sich an einem klaren Herbstmorgen auf seinen Weg, als erste offi zielle Stadtbahn: Er befährt die erste umgespurte Linie U3 auf voller Länge mir Fahrgästen. Von nun an ging es auf Regelspur von Vaihingen über Möhrin-gen nach Plieningen. Trotz vollem Bahn-steig bei der Eröffnung war die Reaktion von Seiten der Presse und den Stuttgar-ter Bürgern insgesamt zurückhaltend.

Ein langer Weg

Doch wie begann eigentlich die Ge-schichte der Stuttgarter Stadtbahn? Zwar gab es schon seit 1868 in Stutt-gart ein Schienenverkehrsnetz mit der

Gründung der Stuttgarter Pferdeeisen-bahngesellschaft und Stuttgart war so-gar eine der ersten deutschen Städte, die den elektrischen Betrieb einführten – das war im Jahre 1895. Aber die Stadtbahn existiert erst seit 1985 – genau genom-men hatte sie schon einen langen Probe-betrieb bis zu ihrer Jungfernfahrt hinter sich, denn mit dem Entschluss zu einer Stadtbahn im Jahre 1976 mussten auch neue Fahrzeuge geschaffen werden.

Aus einer geplanten U-Bahnwird eine Stadtbahn

Alles begann mit dem Tunnelbau am Charlottenplatz 1962. Damals beabsich-tigte man noch eine U-Bahn zu bauen – eine damals so genannte Unterpfl aster-

Straßenbahn. 1976 erkannte man aber, dass die U-Bahn zu teuer ist. So stellten die Planer das Konzept auf eine Stadt-bahn um, eine Mischung zwischen U-Bahn und Straßenbahn. Das Besondere an diesem Konzept ist, dass es die Vor-züge der Straßenbahn und der U-Bahn verbindet: Das Streckennetz verläuft un-terirdisch und an Stellen, wo es beson-ders sinnvoll ist, oberirdisch.

Beim folgenden Tunnelbau gingen die Planer ganz schwäbisch vor: Man baute Tunnel lediglich in kleinen Teilabschnit-ten, sodass die Teilstrecke sofort nach Fertigstellung in Betrieb genommen wer-den konnte und investiertes Geld konnte so nach kurzer Zeit wieder erwirtschaf-tet werden. Zudem baute man punktuell

Tunnel in den Vororten. So blieb die Be-lastung der Bürger, baulich wie fi nanziell überschaubar. Der Erfolg wurde rasch sichtbar und die Kosten blieben stets im Rahmen. Im Fachjargon bezeichnet man diese clevere Strategie als den „Stuttgar-ter Weg“. Mit der Fertigstellung des letz-ten Tunnels in der Innenstadt 1983 war die klassische Straßenbahn im Stuttgar-ter Zentrum nach 115 Jahren Geschich-te. Dieses unterirdische innerstädtische Streckennetz bildet bis heute den Kern des Schienennetzes der SSB.

Die großen Gelben

Als 1976 die Entscheidung für eine Stadtbahn fi el, gab es noch kein geeig-netes Fahrzeug, das so leistungsfähig wie ein U-Bahn-Wagen und gleichzeitig für den Einsatz im Straßenraum geeig-net wäre. Die SSB entwickelte einen speziellen, 19 Meter langen Stuttgarter Wagentyp, der bis heute einzigartig ist: den DT 8. Ein starker Allachsantrieb für die starken und langen Steigungen. Dieser Wagentyp fährt auf zwei Linien als Doppeltriebwagen, also zwei DT 8 zusammengekuppelt.

Diese ergeben rund 40 Meter Länge und fassen etwa 500 Personen. 164 Wagen wurden bis jetzt gebaut. Die Fahrzeuge erinnern durch ihre Größe eher an U-Bahnen, werden aber mit Oberleitung und nicht mit Stromschienen betrieben. Um die Anforderungen der neuen Tech-nik zu erforschen und zu testen, baute man drei Probezüge. Im Jahre 1982 fuhr dann der erste Prototyp in Stuttgart, der DT 8.2, Nr. 3003/3004.

Das Netz wächst stetig

Rund 190 Millionen Fahrten werden pro Jahr verzeichnet, das sind pro Werk-tag rund 600 000 Fahrgäste. Insgesamt haben Stadtbahn und Bus zusammen gut 900 Kilometer Linienlänge. Das heißt, dass alle Stadtbahnwagen und Busse zu-sammengerechnet täglich zweimal um die Erde fahren. Nachdem im Sommer 1985 die Serienfahrzeuge auf der Strecke der Linie Drei zwischen Möhringen und Plieningen in den Fahrgastverkehr gin-

gen, folgte schon ein Jahr später die er-ste Innenstadtline U1 als Stadtbahn. Das Netz umfasst heute nicht nur den Schie-nenverkehr, sondern auch die Busse. Im Jahre 2011 beziehungsweise 2012 soll der optisch neue Wagentyp DT 8.12 aus der Fabrik kommen.

Derzeit läuft der Bau neuer Strecken auf Hochtouren: Schon im Dezember 2010 geht die Neubaustrecke zum Fasanen-hof an den Start. Die nächsten Strecken führen voraussichtlich nach Dürrlewang und zum Hallschlag. Und auch noch heute wird auf schwäbische Art wei-tergedacht: In den letzten zwei Jahren sind inzwischen schon über zwei Dut-zend der in den 1980er gebauten Wagen grundlegend saniert worden – denn sie sollen nochmal etwa zwanzig Jahre hal-ten. Aber natürlich befahren auch ganz fabrikneue Wagen, die zwölfte Serie seit 1985, Stuttgarts Gleise.

Zum Jubiläumeine Ausstellung

Und zum Jubiläum hat sich das gerade vor kurzem neueröffnete Verkehrsmuse-um Straßenbahnwelt in Bad Cannstatt eine Sonderausstellung ausgedacht: Die Besucher erfahren alles zur Geschichte der Stadtbahn. Die Ausstellung ist mit zahlreichen Objekten und Modellen bestückt. Für ein besonderes Flair sorgt der Standtort der Schau: Über eine Trep-pe geht es hinunter – unter den Triebwa-gen SSB 519, ein Wagen des Typ GT4 Baujahr 1960. (JB)

Wann: Mi, Sa, So 10 - 17 Uhr,Do 17 - 21 Uhr (bis Ende November)

Wo: Straßenbahnwelt Stuttgart(Bad Cannstatt)

Eintritt: 4 Euro

Weitere Infos:www.strassenbahnwelt.com

Sonderausstellung: „25 Jahre Stadtbahn“

Die SSB in Zahlen (Stand 2009)

Streckennetz Stadtbahn - 123 km

Liniennetz Stadtbahn - 213 kmLiniennetz Bus - 900 km

Haltestellen Stadtbahn - 190 StückHaltestellen Bus - 630 Stück

Längste Linie Stadtbahn - 24 kmSteilste Stadtbahnstrecke - 8,5 %Länge aller Tunnelstrecken - 60 km

Bestand Stadtbahnwagen - 164Bestand Linienbusse - 276Fahrgäste pro Jahr - 190 Mio.

In der Stadtbahn kann man heute bequem über die Hochbahnsteige ein- und aussteigen. Das war nicht immer so.

Die legendäre „5er“ erinnert noch an die einstigen Straßenbahnen Stuttgarts.

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Bilder: Stuttgarter Straßenbahnen AG

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16. Oktober 2010

Seite 15Zu guter Letzt

Stuttgart ) Böblingen ) Ludwigsburg ) Esslingen ) Rems-Murr ) Göppingen ) Calw ) Freudenstadt )

Fernsehen für die Region

WWW.REGIO-TV.DE

Melanie Britz Chris Fleischhauer Romy Schiemann

Nachrichten & Services von Hier ab 18 Uhr via Kabel, SAT & Internet

REGIO TVfür ausgezeichneteBerichterstattung

von Stadt, Land, Bahn, Staat und Euro-pa aus Wolke Sieben, die Gegner mögen endlich still sein oder wenigstens zu Hau-se bleiben. Von unten keucht das Sehnen empor, wahrgenommen und einbezogen zu werden, teilnehmen zu dürfen an der Spielgestaltung oder wenigstens den Platz streuen zu dürfen.

Doch Bauherren und Straße wollen sich nicht mal auf einen Ball einigen, um ihr Match auszutragen. Nur eins scheint si-cher: Alles geschieht zum Wohle des Fol-gens.

Die Zuschauer wirken täglich genervter, mit jeder neuen Demo, mit jedem Faux-pax der Regierung wächst ihre Bitte: end-lich wieder in Frieden in die Stadt gehen zu können, ohne Stau, ohne Verhör und ohne gebuttont oder zu etwas überredet zu werden. „Oben bleiben“ oder „Tiefer legen“ das ist hier die Plage.

Und über allem papst der Wunsch zu siegen. Ein Win-Win scheint außer Denk-weite. Keiner will geben, was der Ande-re wünscht. Unversöhnlich scheint die Straße. Unversöhnlich Stadt und Land. „Zehn Jahre Widerstand“ rufen die Ei-nen, „Zehn Jahre Macht im Schacht!“ rufen die Anderen.

Welches Symbol diese Tage haben wer-den ist noch offen. Die Krähe, die der anderen die Augen aushackt. Die Taube, als FriedensSymbol oder FlugRatte, alles kotierend, was sich unter ihr regt. Oder wird es die Ameise, die gemeinsam mit allen anderen, den ganzen Haufen um-sorgt? Mein Wunsch trägt mich empor, hinaus aus dem Stadion, hoch ins All, mit Sicht auf eine grün gebläute Erde, heilig und wunderbar. Von hier oben sieht man keine Pfeifen, keine Ballermänner und keinen gleisenden Zugstopp.

Ein neues Bewusstsein schwebt an mir vorbei, gekugelt, erfüllt vom Erwachen der Menschheit, in Einheit, mehr Ge-meinschaft, in Teilen und Mitteilen, weg vom Erdulden, Hinnehmen, Zuschauen, hin zum Verantworten und Mittragen. Falls es nicht in der Atmosphäre verglüht, könnte es ohne Ketten auf dem kleinen Schlossplatz landen.

Oh möge doch Stuttgart die Stadt wer-den, in der das große Versöhnen begann, wo Gemeinsamkeit wichtiger wurde, als Recht zu haben. Ein Versöhnen, das ganz Europa bedröppelte und hinüber-schwabte in alle Kontinente.

Und wenn’s ins Wasser fällt und keiner nachgibt? Dann bauen wir eben drei Bahnhöfe, einen oben, einen unten und einen, wo man seine Ruhe hat. Und der VfB? Versorgt die ganze Bundesliga mit seinen jungen Talenten und belegt so am Ende der Saison Platz Eins bis Achtzehn.

Krrrrrääääääääähh!

Wenn die Einheit kräht

Es ist Sonntag der 3. Oktober in der Stadt der Stuten. Ich sitze im Stadion, die Tribü-nen sind leer. Der VfB hat 93 Minuten lang gegen Frankfurt verloren. Die roten Scha-lenSitze haben die frustrierten Hintern wieder in ihr normales Leben entlassen.

In den Logen räumen die Servierdamen die letzen Gläser weg, unten, neben dem gegrasten Grün, fahren Gabelstapler die digitalen Werbetafeln zurück ins Dun-kel der Lagerräume, die Stoppeln atmen wieder frei und unbetreten, ein Ordner sammelt ExWurstPappTeller auf, die mit der OberSeite nach unten den Tribünen-boden besenfen.

Die Nacht kriecht langsam übers Sta-dionDach und aus allen Himmeln, ob Ost, ob West, ob Süd, ob Nord, kom-men Krähen gefl ogen, setzen sich auf die Spannseile der EmbarenaHaube und ver-abschieden, als tausendköpfi ges Omen, aufgereiht zu schwarzen Perlenketten, wie dunkler Tau auf herbstlichen Spin-nenNetzen, krächzend den Tag der deut-schen Einheit.

Die Schreie hallen wider im Hufeisen des UmbauStadions, ohne Unterlass, als entspränge den Kehlen ein Mahnen zur Besinnung, zum Einhalt. Langsam atme ich die noch immer von FanGesängen ge-ladene Luft, schaue auf das Cannstatter-KurvenLoch und denke an Stuttgart und die Liebe unter den Menschen.

Wünsche kriechen vorüber am übernäch-tigten Firmament. Da robbt das Verlan-gen des VfB, die Mannschaft möge mehr verantworten, engagierter sein, Führung zeigen, im Team zusammenwachsen, dem Ball entgegengehen. Dort fällt das Begehr

Alles super, alles Stuttgart

Hier schreibt Klaus Birk!

Klaus Birk, Kabarettist

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Herausgeber: Saim Rolf Alkan

Chefredakteur: Dr. Ralf Christofori (verantwortlich)

Redaktionsleitung: Juliane Seidel

Autoren dieser Ausgabe:Jasmin Braun (JB)Ralf Christofori (RC)Elisabeth Eder (EE)Corinna Gottschlich (CG)Adela Schneider (AS)Juliane Seidel (JUS)Svenja Steinhart (SCS)Christiane Oellig (CO)Nadine Weiler (NW)

E-Mail Redaktion: [email protected]

Redaktion und Verlag zugleich ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen: RLvS Verlagsgesellschaft mbHRotenbergstr. 39 | 70190 StuttgartTel 0711 - 633 778-50 | Fax -90 [email protected] | www.rlvs.de

Verleger: Lukas-Pierre Bessis

Verlagsleitung: Ayhan Günes Julia Mayer (Assistenz)

Anzeigen: Ayhan Günes (verantwortlich)

Marketing/Kommunikation: Meike Finkelnburg

Art Direktion und Layout: Marie Schmidt-Martin | Hendrik Wiesner Gabriele Bender

Impressum

Rechtsberatung: Dr. Andreas Sasdi

Druck: Bechtle Verlag und Druck Zeppelinstraße 116 | 73730 Esslingen

Verteilung: PNP Direktwerbung GmbH

Erscheinungsweise: wöchentlich, samstags.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen.

Für Fotos und Beiträge stellt der Einsender den Verlag bei Ver-öffentlichung von evtl. Honorarforderungen frei.

Eine Anzeigeveröffentlichung behält sich der Ver-lag ausdrücklich vor. Bei Nichterscheinen durch höhere Gewalt oder Streik kein Entschädigungs-anspruch.

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Alle Rechte vorbehalten. Gerichtsstand ist Stuttgart.

Die nächste Ausgabe der GOOD NEWS erscheint am 23. Oktober 2010.

(Der Verlag behält sich vor, den Erscheinungstermin nach eigenem

Ermessen zu verschieben).

GOOD NEWS International

Die Guten Nachrichten aus Stuttgart lese ich auch am Mittelmeer sehr gerne. Zum Beispiel vor der herrlichen Kulisse der maltesischen Hauptstadt Valletta. (Alberto, Malta)

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16. Oktober 2010

PersönlichSeite 16

„Ernst, are you ready to go?“Im GOOD NEWS-Interview erzählt der ehemalige Raumfahrer Ernst Messerschmidvon seiner Reise in den Weltraum.Vor genau 25 Jahren – vom 30. Oktober bis 6. November 1985 – war er als drit-ter deutscher Astronaut im All. Als erster Wissenschaftler wurde der Professor an der Universität Stuttgart im September 2010 mit dem Hans-Peter-Stihl-Preis der Region Stuttgart ausgezeichnet.

GOOD NEWS: Herr Messerschmid, war der Start in den Weltraum am 30. Oktober 1985 der schönste Tag in Ihrem Leben?

Ernst Messerschmid: Nein, aber es war sicherlich der aufregendste Tag.

GOOD NEWS: Wenn Sie sich noch ein-mal daran erinnern – wie haben Sie die-sen Tag erlebt?

Ernst Messerschmid: Vieles wurde schon Wochen vorher geprobt, aber es mutet dann doch eigenartig an, wenn man gefragt wird: „Ernst, are you rea-dy to go?“ So wird jedes Crewmitglied noch mal persönlich angesprochen. Ich hatte das Starten der Shuttles schon oft im Abstand von drei Kilometern gese-hen. Wenn man dann selbst drin sitzt, hört man zunächst ein Zischen gefolgt vom Donnern der Triebwerke. Der Tritt in den Hintern wie er kräftiger nicht sein könnte indes war neu. Und im Ge-gensatz zu unseren Erfahrungen auf der Erde lässt der nicht sofort nach in der Wirkung, sondern erst nach acht Minu-ten, wenn in 400 Kilometern Höhe die Triebwerke abgeschaltet sind.

GOOD NEWS: Welche Untersuchungen haben Sie im Weltraum gemacht?

Ernst Messerschmid: Die Gebiete waren breit gestreut: Medizin, Biologie, Ma-terial- und Grundlagenwissenschaften wie Strömungstechnik. In der Medizin ging es zum Beispiel darum, herauszu-fi nden wie das Gleichgewichtsorgan funktioniert. Bei den Pfl anzen hat man erstmals in Serienmessungen festgestellt, wo überhaupt die Pfl anze Schwerkraft wahrnimmt und wie sie wächst, wenn sie plötzlich keine Schwerkraft mehr ver-spürt. Wir hatten Gartenkresse dabei. An ihr erforschten wir, wie es einer Wurzel ergeht, wenn es keine Schwerkraft mehr gibt. Das Ergebnis: Prompt wachsen die Wurzeln in alle Richtungen.

GOOD NEWS: Wer war mit Ihnen im Weltraum?

Ernst Messerschmid: Wir waren acht As-tronauten – zum ersten und letzten Mal in der Geschichte der Raumfahrt. Davon waren zwei Piloten, drei Wissenschaftler und drei, die sich hauptsächlich um das Shuttle gekümmert haben.

GOOD NEWS: Wie haben Sie den All-tag im All erlebt?

Ernst Messerschmid: Wir hatten ei-gentlich drei Schichten à zehn bis zwölf Stunden. Aber weil wir am Anfang viele Reparaturen hatten, mussten wir zum Schluss teilweise 14 bis 16 Stunden ar-beiten. Wir hatten auch noch ein Leck und dann hieß es, wenn ihr das nicht fi n-det, müsst ihr am zweiten Tag zurück-kommen, weil die Luft ausgeht.

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GOOD NEWS: Hatten Sie keine Angst, dass Sie gar nicht mehr zurückkehren?

Ernst Messerschmid: Eigentlich nicht, ich war psychologisch in einer sehr gu-ten Situation. Die Amerikaner brachten – trotz Apollo13 – bis dahin alle Astro-nauten wieder gesund auf die Erde zu-rück.

GOOD NEWS: Wie muss man sich den Blick von dort oben auf die Erde vor-stellen?

Ernst Messerschmid: Man hat immer das Gefühl, dass man selbst im Ruhezustand ist und dass die Erde sich unter einem durchdreht. Am Horizont kommen in Flugrichtung immer neue Landschaften hoch, das ist phantastisch. Man sieht in eine Richtung bis zum Horizont 2.000 Kilometer weit. Es ist auch wunderbar, die Landschaften zusammenhängend zu sehen.

GOOD NEWS: Die Planungen für den siebentägigen Flug dauerten fast drei Jahre. Wie haben Sie sich darauf vorbe-reitet?

Ernst Messerschmid: Zunächst ging es hauptsächlich darum, die Wissenschaft-ler und deren rund 75 Experimente ken-nen zu lernen und zu verstehen. Im Jahr vor dem Start war ich hauptsächlich bei der NASA zum Sicherheitstraining für

das Space-Shuttle und Teilsimulationen des Flugs.

GOOD NEWS: Hat dann der tatsäch-liche Flug mit den großen Erwartungen, die Sie hatten, übereingestimmt?

Ernst Messerschmid: Eigentlich sogar übertroffen, obwohl es nach ein, zwei Tagen wegen des Lecks gar nicht danach aussah.

GOOD NEWS: Was war Ihr prägendstes Erlebnis in diesen sieben Tagen?

Ernst Messerschmid: Die letzten Stun-den, die Vorbereitung auf die Landung. Man muss zu diesem Zeitpunkt die La-debuchttüren schließen. Es war an der Tag-/Nachtgrenze und die Sonne streute am Horizont. Man hatte noch mal einen Blick auf die Erde und ich hatte meine Lieblingsmusik – ein schönes Klavier-konzert – dabei. Dieser Moment hat sich eingeprägt.

GOOD NEWS: Sie bilden auch Nach-wuchs-Astronauten aus. Was ist Ihnen dabei wichtig?

Ernst Messerschmid: Es sind vor allem Erfahrungen aus dem psychologischen Bereich, wie man sich in bestimmten Situationen verhält, wie man mit der Familie umgehen muss. Denn die Astro-nauten müssen offen mit ihrer Familie

und ihren Kindern über die Risiken re-den, auch als Zeichen dafür, dass es ein gefährlicher Job ist. Mich hätte es auch treffen können, denn die Challenger stürzte ja beim nächsten Flug dann ab.

GOOD NEWS: Nach Ihrem Flug wurden Sie als Professor an die Universität Stutt-gart berufen. Was erforschen Sie der-zeit am Institut für Raumfahrtsysteme?

Ernst Messerschmid: Wir haben hier jährlich einen Design-Workshop, wo wir zukünftige Raumstationen und -fahrzeuge zu ferneren Zielen modellie-ren und simulieren. Dann halte ich noch Vorlesungen über bemannte Raumfahrt. Sonst beschäftige ich mich viel mit Inno-vation, Wissenstransfer, Unternehmens-gründung und Fachkräftemangel.

GOOD NEWS: Werden Sie das 25-jäh-rige Jubiläum feiern?

Ernst Messerschmid: Ja, mit der Crew zusammen: In der Woche des Starts kommen die ganzen Kameraden aus Amerika und werden berichten. Wir sind in Berlin, Bremen, Speyer und am 28. Oktober um 16 Uhr an der Univer-sität Stuttgart.

GOOD NEWS: Herr Messerschmid, wir danken Ihnen herzlich für das In-terview und wünschen Ihnen bei Ihren Forschungen alles Gute. (EE)

Ernst Messerschmid hat trotz der erlebten Schwerelosigkeit im All die Bodenhaftung nicht verloren.

Steckbrief

Name:Ernst Messerschmid

Geburtsjahr/-ort:21.05.1945 in Reutlingen

Zeit im Weltraum:30.10.1985 – 6.11.1985

Ehrungen:- Bundesverdienstkreuz Erster Klasse

- Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg

- NASA Space Flight Medal

- Goldene Hermann-Oberth- Medaille

- Ehrendoktorwürde der TU Dresden

- Hans-Peter-Stihl-Preis der Region Stuttgart

Bild: Bea Pötzsch