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Gesellschaft Schweizer Staudenfreunde, Frühling 2016 Amis Suisses des Plantes Vivaces, printemps 2016

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Gesellschaft Schweizer Staudenfreunde, Frühling 2016Amis Suisses des Plantes Vivaces, printemps 2016

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Jahresprogramm der GSS

Stauden vermehren Datum/Zeit: Samstag 18. Juni, 10.00 bis 16.00 UhrOrt: Gärtnerei Blattgrün, RifferswilProgramm: Stecklinge, Teilen; Kurs in der Gärtnerei mit mitgebrachten Pflanzen und

vorhandenem Material. Für interessierte StaudenfreundInnen Info: www.gaertnerei-blattgruen.chPreis: Kurskosten inkl. Material, Unterlagen und Imbiss Fr. 60.– Anmeldung bis 10. Juni [email protected]

Offene Gartentüre - Fest der Sinne Datum: Samstag, 2. Juli bis Sonntag, 3. Juli Ort: Hauptstrasse 33, 8259 Kaltenbach Programm: Besuch bei GSS-Mitgliedern bei Stein am Rhein im Staudengarten und

Kunstatelier. Mit Brunch, Pizza und Hoffest am Abend Info: www.staudenfreunde.chAnmeldung: nur für Pizzaessen und Hoffest an [email protected]

Termine Regionalgruppe Zürich

Ausstellung Gärten der WeltDatum/Zeit: Sonntag, 22. Mai 2016, 10.30 UhrOrt: Museum Rietberg in Zürich Info/Anm: [email protected]

Rosen- und Privatgarten-Besuch in der OstschweizDatum/Zeit: Sonntag, 19. Juni 2016, 10.30 UhrOrt: Detailliertes Programm folgt nachInfo/Anm: Silvia Bernhard, Im Zelgliacher 5, 8908 Hedingen

[email protected]

Termine Regionalgruppe Ostschweiz Info: Jochen Elbs-Glatz, Frauenfeld, 052 720 19 45, [email protected]

Termine Regionalgruppe Bern

Teilnahme an GV und BegleitprogrammInfo: für spätere Anlässe, Roland Fasnacht, Chemin de l’Enclos 4, 1786 Sugiez [email protected]

Termine Regionalgruppe Basel

Info: Maja Geitlinger, Basel, 061 281 50 24, [email protected]

Termine Regionalgruppe Zentralschweiz

Info: Johann Blättler, [email protected], oder 079 297 97 27

Termine Regionalgruppe Romandie

Troc et marché de plantes vivacesDate/Heure: dimanche 11 septembre 2016, dès 09h30 Lieu: L’IsleInfos: www.jardilisle.ch, [email protected]

Termine allgemein Gärtnerei in den StartlöchernDatum: Samstag 5. MärzOrt: Gärtnerei Hügin, Freiburg DProgramm: witterungsabhängig mit Staudengärtnerei Sarastro mit Galanthus & Co,

Führung um 14 Uhr in der GärtnereiInfo: http://www.ewaldhuegin.com

Verwildernde Blumenzwiebeln im Garten Datum: Freitag 8.4. 10.00 bis 18.00 Uhr und Samstag 9.4. 10.00 bis16.00 UhrOrt: garten-frei-raum, Bankholzen DFührung: Samstag 14.30 Uhr, ohne Anmeldung, kostenlosProgramm: Welche Arten und Sorten eignen sich für die Verwilderung, was muss man

beachten, damit sich Blumenzwiebeln von selbst vermehren, was kann man tun, um den Prozess zu beschleunigen

Info: http://garten-frei-raum.de/

Kraut und KrempelDatum/Zeit: Samstag 9. April, 9.00 bis17.00 UhrOrt: Staudengärtnerei Gaissmayer und Museum der GartenkulturProgramm: Kräutervielfalt, Gartenflohmarkt etc. Eintritt: CHF 2.–Info: http://www.gaissmayer.de

Pflanzentauschbörse und Markt Datum/Zeit: Samstag 16. April, 9.30 bis15.00 UhrOrt: Labyrinthplatz, Zeughaushof, Kanonengasse, ZürichInfo: http://www.bioterra.ch

Blütenpracht unter BäumenDatum: Freitag 22.4. 10.00 bis 18.00 Uhr und Samstag 23.4. 10.00 bis16.00 UhrOrt: garten-frei-raum, Bankholzen DFührung: Samstag 14.30 Uhr, ohne Anmeldung, kostenlosProgramm: Vor dem Laubaustrieb gibt es wunderbar sonnige Plätze für eine grosse

Auswahl frühblühender Pflanzen, die unter Sträuchern und Bäumen bestens gedeihen. Neben Bekanntem, auch ungewöhnlichere Schätze für solche Standorte.

Info/Anm: http://garten-frei-raum.de/

Fêtes des Plantes de SchoppenwihrDatum: Wochenende 23. bis 24. AprilOrt: Schoppenwihr FInfo: www.schoppenwihr.com

Spezialitätenmarkt WädenswilDatum/Zeit: Samstag 7. Mai, 9.00 bis 16.00 UhrOrt: Grüental, ZHAW WädenswilInfo: https://www.zhaw.ch/de/lsfm/institute-zentren/iunr/veranstaltungen/

Frühjahrsblüher und Rhododendron Datum/Zeit: Donnerstag 26. Mai, 19.00 UhrOrt: Gärtnerei Blattgrün, Rifferswil ZHProgramm: Spaziergang durch Park und Gärtnerei. Themen: Führung mit Apéro,

Verkauf, Open End. KollekteInfo: www.gaertnerei-blattgruen.ch

Hohenstoffeln KräutertageDatum/Zeit: Wochenende 28. bis 29. Mai, 11.00 bis 18.00 UhrOrt: Syringa Duftpflanzen und Kräuter, Hilzingen-Binningen DProgramm: Vortrags- und Begleitprogramm, Kräuterraritäten, Duftgarten, Blütenmeer

duftender Pfingstrosen. Zahlreiche Aussteller und Verkaufsstände Info: http://www.syringa-pflanzen.deEintritt: CHF 2.– €

Gartenfestival Schloss HaldensteinDatum: Wochenende 3. bis 5. JuniZeit: Freitag und Samstag 10 bis 18 Uhr, Sonntag 10 bis 17 UhrOrt: Schloss Haldenstein GRInfo: http://www.schlossgarten.ch

Offener GartenDatum: Wochenende vom 11. und 12. JuniOrt: ganze SchweizProramm: Privatgärten öffnen ihre Gartentüre, darunter auch von StaudenfreundenInfo: www.offenergarten.ch

Ausstellung: Gärten der Welt TippDatum: 13. Mai bis 19. Oktober Ort: Museum Rietberg ZürichProgramm: Noch nie zuvor gab es eine so vielfältige und umfassende Ausstellung über

die Welt der Gärten zu sehen. Für alle, die Pflanzen, Gärten, Kunst und Kultur mögen, wird deshalb das Museum Rietberg zwischen Mai und Ok-tober zum Treffpunkt. Zahlreiche Veranstaltungen wie Gartenfeste, Märkte und Vorträge ergänzen die Ausstellung und machen das Thema Garten für alle Sinne erlebbar. Zudem wird vor dem Museum ein begehbarer urbaner Garten aufgebaut – zum Ausruhen und Teetrinken.

Info: www.rietberg.ch/gaertenderwelt Benützen Sie das RailAway Angebot!Eintritt: CHF 18/14 (reduziert) pro Person

Ausstellung: Fruchtbare Erde - das schwarze Gold des GärtnersDatum: 9. April bis 15. OktoberOrt: Museum der Gartenkultur, Illertissen DProgramm: Gärtner früherer Zeiten wussten um den Wert einer schonenden Boden-

bearbeitung und wie die Fruchtbarkeit vermehrt werden konnte: durch stetige Anreicherung der Erde mit Humus. Anhand grafischer Darstellungen und traditioneller Handgeräte gibt die Ausstellung Einblick in die Bodenbe-arbeitung, erklärt Methoden wie Rigolen und Holländern, und regt an, die Gartenerde als Schatz zu sehen, der gehegt und gepflegt sein will.

Info: http://www.gaissmayer.de

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Liebe Staudenfreunde und Staudenfreundinnen

2016 ist ein spezielles Jahr für Pflanzenliebhaberinnen und

leidenschaftliche Gärtner. Einerseits feiert unser Verein sein

50jähriges Bestehen. Andererseits findet auch das Nationale

Gartenjahr statt mit vielen Veranstaltungen und Ausstellungen:

www.gartenjahr2016.ch/veranstaltungen. Ich möchte Ihnen

Lust machen, von dieser Vielfalt zu profitieren. Vernachläs-

sigen Sie aber Ihren Garten deswegen trotzdem nicht ganz!

Ein Teil unserer Mitgliederversammlung findet im Landsitz

Lohn statt. Eine Führung durch die neuen Staudenbepflanzun-

gen mit Axel Heinrich soll sie verlocken zu kommen. Einen

Beitrag dazu finden Sie hier in der Frühlingsnummer.

Einzigartig wird auch die Ausstellung «Gärten der Welt» im Riet-

bergmuseum sein, in Zusammenarbeit mit Grün Stadt Zürich.

Es ist die grösste Ausstellung, die das Rietbergmuseum je

realisierte. Lassen Sie sich dies nicht entgehen. Die Zürcher

Regionalgruppe organisiert dazu einen gemeinsamen Besuch

am 22. Mai.

Machen Sie in unserem Jubiläumsjahr Werbung für uns Stau-

denfreunde, wir möchten an Wachstum zulegen, damit unsere

Stimme besser hörbar wird. Denn es ist doch jämmerlich, mit

anzusehen, wie immer mehr Gärten der Verdichtung weichen

müssen und welch jämmerliches Abstandsgrün dann dort

entsteht. Wir wissen, dass es anders geht, Lust macht und viel

mit Lebensqualität zu tun hat im Alltag. Hinausgehen und an

einer Pflanze riechen und sich an ihrer Schönheit erfreuen

gehört zu den kleinen Alltagsfreuden. Die Insektenwelt bei

Pflanzen zu beobachten erspart glatt den Gang in den Zoo. Seit

dem Referat von Stefan Ineichen am Neujahrsapéro wissen

Sie mehr um die Interaktionen zwischen Tierarten und Zier-

garten. Und jeder vielfältige Garten ist ein Trittstein für mehr

Biodiversität im Siedlungsraum!

Nun wünsche ich Ihnen einen guten Saisonstart im Garten und

Wetterbedingungen, die uns Gärtnernden günstig gestimmt

sind.

Herzliche Grüsse, Ruth Bossardt

Chères lectrices, chers lecteurs,

L’année 2016 est déjà bien entamée et quelques bulbes

pointent peut-être déjà le bout de leur turion dans vos

jardins. Après de longs mois d’hiver, l’explosion de couleurs

que nous offrent les premières floraisons printanières a de

quoi revigorer le moral des jardiniers, mis à l’épreuve par

les grisailles hivernales. Voilà qu’une nouvelle année de

jardinage commence, avec son lots d’attentes et d’ambitions.

Une nouvelle année qui s’accompagne aussi de quelques

changements d’ordre administratif. A la tête de la section

romande de notre association, Xavier Allemann cède sa place

à Elisabeth Oppliger (voir p. 15). Qu’il soit ici chaleureuse-

ment remercié pour son travail. Nul doute que sa successeur

saura apporter dynamisme et vitalité au sein du groupe de la

Romandie. Cela sera certainement nécessaire pour que nous

francophones continuons à trouver notre compte au sein

de l’ASPV. J’en profite par ailleurs pour attirer l’attention

sur le fait que le comité de l’association est actuellement

entièrement alémanique. Pour améliorer la circulation des

informations et dépasser le Röstigraben, il serait certaine-

ment profitable d’avoir une présence romande en son sein.

Que les personnes motivées et disposées à y consacrer d’un

peu de leur temps se sentent libres de s’y proposer. Pour finir

avec l’administratif, mentionnons encore que nous sommes

également à la recherche d’un rédacteur/-trice pour les pages

romandes de ce magazine (voir p. 14).

Certaine que vos massifs sont d’ores et déjà mignotés et que

vos jardins offriront cette saison encore un véritable tableau

aussi luxuriant qu’élégant, je vous souhaite à toutes et tous,

amies et amis des plantes vivaces, une très belle année 2016!

Marie Zufferey

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gesellschaftschweizerstaudenfreunde

amis suisses des plantesvivaces

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Das Blaue WunderEin Garten mit Seesicht. Das milde Klima am Thunersee begünstigt das Pflanzenwachstum. Tina Krebser hat sich einen speziellen Traum verwirklicht, eine Rabatte in bezaubernden hellblauen Tönen mit Scheinmohn, blauem Lerchensporn und Amsonien inmitten passender Begleiter. Viele weitere Spezialitäten finden sich hier.

Text und Bilder: Ruth Bossardt

Tina Krebser führt neben mir noch zwei Berner Staudenfreun-dinnen durch den Garten. Derweil nascht «Freduu» fleissig Erd-beeren, die eine Schildkröte des Hauses. Die Staudenfreundinnen loben den harten Kern der Berner Regionalgruppe von 30 bis 40 Personen: «Wir haben es sehr gut untereinander. Wir kommen auch an Anlässe, um uns zu sehen, wegen der Geselligkeit.» Und sie unterhalten sich schon über den nächsten Ausflug und freuen sich auch auf den Pflanzentausch.

Rabenschwarze Hühner - Ayman Cemani Mit dabei im Garten auch diverses Hühnervolk, rabenschwarz, Gefieder, Kamm und Kehllappen, Auge, natürlich auch die Krallen (und anscheinend auch die Haut, bis hin zum Fleisch und den Kno-chen). Dies macht sich auf dem sattgrünen Rasen prächtig aus. Diese schwarze Färbung ist auf ein seltenes aber natürliches geneti-sches Charakteristikum zurückzuführen, bei der es sich um eine Hyperpigmentierung handelt. Ihre Bepflanzung mit Rosen hat die Gärtnerin nach den Hühnern ausgerichtet, alle Rosen sind mit Frauenmantel umpflanzt, damit hier nicht gescharrt wird. Der Hahn scheint ein Gentleman zu sein, er kümmert sich um seine Hühner!

Solanum crispum Gekonnte Staudenpflanzung mit blauen Blüten

Scheinmohn braucht hohe Luftfeuchtigkeit

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Pflanzenvirus geerbtTina Krebser stammt aus der «Dynastie» der Familie Wyss im Solothurnischen. Einer Familie mit der Gartenbaufirma Wyss mit über zweihundertjähriger Geschichte. Das Gartenbaublatt war die Domäne ihres Grossvaters Emil Wyss. Sie erzählt von Kind-heitserinnerungen im Samenlager Wyss.* Seit 1979 ist sie hier in Hünibach am Thunersee. Als die Kinder klein waren, trat der Garten für Tina Krebser in den Hintergrund. Doch nun kann sie ihre Leidenschaft ausleben. Steter Wandel ist angesagt. Und die Thujas mussten weichen. Sie wünschte sich zum Geburtstag von ihrem Mann eine «Erdbewegung». Sie pflanzte Kamelien, die leider dem kalten Winter zum Opfer fielen. Dann kam die Sache mit den Meconopsis. Tina Krebser interessierte sich immer für die spezielleren Pflanzen, setzte erst Füller, die nach und nach ersetzt wurden. Sie bezieht die Pflanzen von Ewald Hügin in Freiburg i. Br., Gartenwerke in Eriswil, geht auch auf den Pflanzenmarkt nach Schoppenwihr in Frankreich. Sie hat ihre Lieblinge fein säuberlich dokumentiert. Wenn Fragen sind, dann schlägt sie in «Dumont’s Grosse Pflanzenenzyklopädie» nach und/oder im Internet. Die zerfledderte Enzyklopädie bricht fast auseinander, denn diese hat sie wohl unablässig konsultiert, hier sind zudem alle Etiketten von einmal verwendeten Pflanzen eingeordnet, direkt bei der Beschrei-bung. Sofort kann die Pflanzenliebhaberin sagen, dass sie diese oder jene Pflanze auch schon hatte, auch wenn diese sich dann mal verabschiedete aus dem Garten. Sie meint: «Trotz dem milden Seeklima habe ich im kalten Winter 2013 viele Pflanzen verloren».

Phuopsis stylosa, Rosenwaldmeister

Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffe

Gillenia trifoliata, Dreiblattspiere Treppenstufen mit Erigeron karvinskianus

Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffel

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Ausläufer aus ohne zu wuchern. Passend dazu mit ihren lichtblau-en Blüten sind auch die Amsonien. Es handelt sich um Arten von Ewald Hügin, Amsonia ciliata ‘Ernst Pagels’, (100 cm hoch (hell-blau, gelbe Herbstfärbung) und Amsonia-Hybride ‘Blue Ice’ (40 cm, blau mit schöner Herbstfärbung). Dann gibt es da noch einen Himmelsherold, den sie von Hügin hat. Sie stehen inmitten von Begleitpflanzen, wie Hosta und gefiederten Farnen. Da beein-druckt auch Athyrium filix-femina ‘Frizelliae’, der Wendeltreppen-Frauenfarn oder der blaublühende Steinsame, Lithodora, sowie die Boden deckenden Pratia. Doch der Blick fällt auch auf weitere Spezialitäten. Podophyllum cultorum ‘Spotty Dotty’, der Maiapfel ist umwerfend im Austrieb. Kleine Schirme stossen hervor und öffnen sich. Sanguinaria canadensis, die Kanadische Blutwurz überwucherte alles, sie muss sie in Zaum halten. Die robuste Waldstaude stammt aus den Wäldern Nordamerikas. Zarte weisse Blüten bezaubern nur kurze Zeit, anschliessend ziert das Laub. Auch Trillium gedeihen hier, die Waldlilien, zu erkennen an ihren drei Hochblättern, sie haben der Gattung ihren Namen gegeben. Im Schatten gedeihen auch Rodgersien mit ihrem schönen Blattwerk, zudem Helleborus, Tradescantien, diverse Hosta, Thalictrum und Luzula nivea.

Ausgesuchte GehölzeIm weitläufigen Gartengelände gegen den See hin stehen edle Gehölze, manche von Ramblerrosen bewachsen. Viele stammen vom Schwiegervater. Da sieht man Sicheltannen, der Reispapier-baum Tetrapanax papyrifera schätzt das milde Seeklima und wird in eine Winterdecke gehüllt in der kalten Jahreszeit. Zudem Schwarzkiefern, Ginkgo, eine Blasenesche Koelreuteria, Magnolia grandis und eine lichte Albizie. Der Riesenmammutbaum Sequoia-dendron giganteum, wie am Thunersee öfters zu sehen, wird wohl 200jährig sein. Der Nastüechlibaum Davidia involucrata, schafft

Treppe mit Blumen übersätWie in England mutet die Steintreppe an, die von der Rasenebene zum Haus hinauf führt. Erigeron karvinskianus, das Berufskraut, fühlt sich hier wohl und verbreitet sich. Und dann neigen sich die Köpfe der Besucherinnen, fragen hier nach einem Namen, sind ab dieser oder jener Pflanze entzückt. Beispielsweise Geranium pratense ‘Hocus Pocus’ mit dunklem Laub und leuchtenden, rein purpurviolettblauen Blüten, die von Mai bis August zu blühen geruhen. Oder Phuopsis stylosa, der Rosenwaldmeister. Auch Geranium sanguineum blüht, niedrige Euphorbien, diverse Nelken und Allium christophii. Am Haus selber rankt sich ein Solanum crispum empor, eine nicht absolut winterharte Pflanze und vor dem Eingang prangt ein Kübel mit blühenden Geranium made-rense. Tina Krebser weist auf die Mauersegler-Nester hin oben unter dem Dach. «In einem Sommer hatte es 16 Mauersegler, das war für mich das schönste!»

Das Blaue Wunder auf der SchattenseiteDie blaublühenden Meconopsis zieht Tina Krebser selber an in ihrem Gewächshaus: «Am Abend dusche ich sie ab, sie brauchen auch sauren Boden. Unter der Zeder in Moorbeeterde gepflanzt, profitieren sie auch von den sauren Nadeln.» Meconopsis x sheldo-nii hat sie aus Berchigranges, sie erhielt eine Pflanze. Beim Eingang gedeihen Meconopsis grandis. Dazu passen ebenso lichtblaue Blumen wie Lerchensporn und Amsonsien. Man erinnert sich an die Blaue Blume der Romantik, an Novalis und seinen «Heinrich von Ofterdingen»: «Was ihn aber mit voller Macht anzog, war eine hohe lichtblaue Blume.... Er sah nichts als die blaue Blume, und betrachtete sie lange mit unnennbarer Zärtlichkeit.» Den blauen Traum vervollständigen filigrane blaublühende Lerchensporne und Amsonien. Blauer Lerchensporn liebt humose Böden im kühlen, luftfeuchten Gehölzschatten und breitet sich durch dünne

Freduu, die Schildkröte des Hauses

Blick auf Thunersee mit Niesen

Tina Krebser am Recherchieren von Pflanzen

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nach der Blüte für etwas Unordnung am Boden, wenn die weissen Blütenblätter herabfallen. Und immer wieder Clematis oder Rosen, die sich emporranken. Durchscheinend rote Stacheln hat die Stacheldrahtrose. Am kleinen Bachlauf gedeihen Gunnera mit Riesenblättern.

Meconopsis, der blaue ScheinmohnMeconopsis x sheldonii ist eine Kreuzung aus M. betonicifolia und M. grandis. Wie bei vielen Kreuzungen sind die Pflanzen oft steril, es gibt aber auch fertile Hybriden. Dazu gehört die Sorte ‘Lingholm’. Diese mehrjährige Spezies wird über 80 cm hoch. Blütezeit ist von Mitte Mai bis Mitte Juni. Lebt die einzelne Blüte auch nur wenige Tage, so öffnet sich in der Folge doch eine Knospe nach der anderen, so dass die Pflanzen insgesamt 4 bis 6 Wochen lang blühen.

*Aus einer alten Gärtnerfamilie stammendNach Otto Froebel «Beiträge zur Geschichte des Gartenbaues in der Schweiz», veröffentlicht 1893 im «Der Schweizerische Gartenbau», gründete Urs Viktor Wyss 1801 in Solothurn eine Gärtnerei. Es dürfte dies eine der ersten, wenn nicht die erste Erwerbsgärtnerei in der Schweiz gewesen sein, während zum Beispiel in Zürich der Anfang der Handelsgärtnereien ins Jahr 1833 fiel.

In seiner Gärtnerei pflegte er farbenfreudige Nelken mit einem Sortiment von 400 Arten, wovon man Ableger oder Marcotten von den schönsten und seltensten Farben in französischer, deutscher, römischer und holländischer Zeichnung haben kann. Diese ausgedehnte Nelkenkultur trug unserm Urs Viktor im Volksmund die Bezeichnung «Nägeli-Wyss» ein.

*Auszug aus der Jubiläumsschrift zum 100-Jahr-Jubiläum der Firma Wyss

Impressum

Herausgeber: Gesellschaft Schweizer Staudenfreunde (GSS) www.staudenfreunde.ch

Redaktion: Ruth Bossardt, Adliswil, [email protected]édaction Romande: Marie Zufferey, [email protected]: Ruth Bossardt, Auweg 4, 8134 AdliswilTitelbild: Blauer Scheinmohn im Garten von Tina KrebserLayout: Urs Derron, Zürich, [email protected]: Fotorotar, EggErscheinen: Vivace erscheint viermal jährlichAuflage: 1200 Ex.Nächste Ausgabe: Frühling 2016, ISSN 1661-6804

Regionalgruppen / Groupes régionauxBern: Roland Fasnacht, SugiezOstschweiz: Jochen Elbs-Glatz, FrauenfeldZentralschweiz: Johann Blättler, KernsBasel/Nordwestschw: Maja GeitlingerZürich: Silvia BernhardSuisse romande: Elisabeth Oppliger

Vorstand / ComitéPräsident: Francis Rossé, [email protected]äsidentin: Friederike Kasten, [email protected]: Brunau-StiftungAktuariat: Marianne Gebhart, [email protected]örse: Martin Fischer, [email protected]: Ruth Bossardt: [email protected]: Jochen Elbs-Glatz: [email protected]: Eliane Lüthi, [email protected]: Heini Frei, [email protected]: Gesellschaft Schweizer Staudenfreunde Edenstrasse 20, 8027 Zürich, sekretariat@staud

Bericht aus dem VorstandWährend ich diese Zeilen schreibe, bin ich in Gedanken noch ganz beim Neujahrsapéro, der am 9. Januar mit 80 Teilnehmern und einem originellen Referat von Stefan Ineichen stattgefunden hat. Im letzten Vivace habe ich den Spendenaufruf erwähnt. Die überwältigende Schlussbilanz liegt nun vor. Gesamthaft gingen 11’000 Franken ein, davon 4’000 Franken fürs Jahrbuch. Die Spendengelder, die ich auch an dieser Stelle bestens verdanke, sind gerade im Jubiläumsjahr besonders willkommen und erlau-ben, die eine oder andere Zusatzveranstaltung anzubieten, die auch zur Gewinnung von Neumitgliedern dienen soll. Diesen stolzen Betrag haben 120 Mitglieder zusammengetragen. Mich beeindruckt sowohl die Höhe des Betrags als auch die Zahl der Spenderinnen und Spender. Dieses Ergebnis ist für mich Ausdruck der starken Verbundenheit der Mitglieder mit unserer Gesellschaft. Und damit bin ich wieder beim Neujahrsapéro: Bei zahlreichen Gesprächen konnte ich diese Verbundenheit ebenfalls spüren und ich habe mich sehr darüber gefreut.

Die Vorbereitungen für die Mitgliederversammlung am 28. und 29. Mai 2016 im Raum Bern geben einiges zu tun. Am 28. Mai findet der statutarische Teil in Köniz statt und anschliessend eine exklusive Führung im Landsitz Lohn in Kehrsatz. Am Tag danach treffen wir uns im vielfältigen Biohof Schüpfenried zu einem Rundgang im dortigen Staudengarten. Die Details finden Sie in der Einladung, die Ihnen mit separater Post zugesellt wird. Ich freue mich schon jetzt, Sie an der Mitgliederversammlung 2016 begrüssen zu dürfen.

Francis Rossé, Präsident

Angebot von Gerhard Labhart:Verleih von 88 Pflanzenmagazinen Gartenpraxis Jahrgänge 1994 - 2015 an GSS-Mitglieder mit einer Liste der 85 am meisten bearbeiteten Gehölze und Stauden. Nach 2 Monaten werden die Hefte vom nächsten «Gartenpraxis» Interessenten gegen eine kleine Gebühr abgeholt. Sie können Ihr Interesse an der Mitgliederversammlung an Gerhard Labhart mitteilen. Er wird netterweise auch wieder Stecklinge oder Jungpflanzen mitnehmen für uns PflanzenliebhaberInnen.

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Frühling lässt sein blaues Band...Neben dem blauen Scheinmohn gedeihen bei Tina Krebser auch weitere lichtblaue Stauden, darunter Blauer Lerchen-sporn und diverse Amsonien. Wir stellen sie hier näher vor.

Text: Ruth BossardtBilder: Marlise Fasnacht und Ruth Bossardt

Spontan fallen Pflanzenliebhaberinnen zu blauen Frühlingspflanzen wohl Pflanzen ein wie Vergissmeinnicht Myosotis sp., Kaukasus-Vergissmeinnicht Brunnera macrophylla* oder Gedenkemein Omphalodes verna*, wie auch diverse Zwiebelpflanzen, von Iris reticulata im frühen Frühling, zu Blausternchen Scilla siberica, Schneestolz Chionodoxa luciliae, Puschkinien, blauen Hyazinthen, Muscari oder dann Frühblüher wie Veilchen, Lungenkraut* und Leberblümchen*. Doch von diesen soll hier nicht die Rede sein.*Siehe Sortiment Jahrbuch Boraginaceae.

Blaublütiger LerchenspornWir kennen hierzulande Lerchensporne zum Beispiel als Frühblüher unter Laubgehölzen, wie Corydalis cava oder den gelbblühenden Pseudofumaria lutea (syn. Corydalis lutea), der sich unter anderem sehr schön an Mauern macht. Es gibt in der Gattung Corydalis (Fumariaceae) über 400 Arten, die ihre Hauptverbreitung in China haben, vor allem in Asien und Europa vorkommen, jedoch auch in

Amerika und sogar Ostafrika. Pfahlwurzeln, Knollen oder Rhizome dienen als Überdauerungsorgan. Die Pflanzen haben meist filigranes, gefiedertes Laub. Ihre Samen werden durch Ameisen verbreitet.

Zu den Blaublütigen gehören diverse Arten, so Corydalis elata und C. cashmeriana, C. flexuosa (in Sorten) und C. fumariifolia ssp. azurea. Aber auch Corydalis Hybride (elata x flexuosa) in Sorten. Es gibt weitere blau blühende Arten C. turtschaninovii, C. pachy-centra, Sie gedeihen gut im Lebensbereich Gehölzrand GR 2 bis 3, halbschattig bis absonnig. Humose Böden sind Bedingung für den Kulturerfolg, eine hohe Luftfeuchtigkeit ebenfalls. Sie erfreuen uns mit ihrer lichtblauen Blüte z.T. ab März, meist jedoch Mai und Juni, bis teilweise im Juli. Der blaublühende Lerchensporn liebt leicht sauren, humosen Boden, er passt gut in ein Moorbeet, beispielsweise zu Rhododendron, aber auch zu Hosta mit blau bereiftem Laub. Die Erde kann mit einem Gemisch aus Laubhu-mus, etwas Torf und saurem mineralischem Zusatz angereichert werden. Corydalis elata ‹Blue Summit’ hat leuchtend stahlblaue Blüten über dem Blattwerk. Sie gilt als wüchsig und robust und bildet dünne Ausläufer. Corydalis Hybride (elata x flexuosa) hat eine indigoblaue Blütenfarbe. Auch er ist robust und wüchsig. Christian Kress empfiehlt Corydalis flexuosa x elata ‘Craigthon Blue’ mit tief violettblauen Blüten, die über Wochen erscheinen. Noch dunklere Blüten hat Corydalis ‘Spinners’. Kress empfiehlt die Hybriden, die gartenwürdiger seien als die kurzlebigere Wildart. Corydalis ‘Kingfisher’ ist eine langsam wachsende Hybride (C. flexuosa x C. cashmeriana). Corydalis omeiensis ist ein purpurblau blühender Lerchensporn.

Wo es den blaublühenden Corydalis behagt, da breiten sie sich dezent aus. Doch es braucht schon ein wenig Fingespitzengefühl dazu, verpflanzen lassen sie sich nicht so auf die Schnelle. Tina Krebser empfiehlt Moorbeeterde und mulchen mit den (kompos-tiereten) Nadeln von Koniferen oder Schuppen der Libanonzeder.Während C. flexuosa grün durch den Winter geht, überwintert C. elata ohne grünes Laub.

Blauer Lerchensporn blüht im Frühling und liebt leicht saueren, humosen Boden.

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Blausternbusch Tipp!Amsonien, wie der Blausternbusch auch genannt wird, kommen vor allem in Nordamerika vor, einige in Kleinasien und Japan. Sie erfordern Geduld, was gute Gärtner ja auszeichnet. Doch dann sind sie langlebig und unproblematisch. Blütezeit ist je nach Art im Mai bis Juni oder bis Juli. Amsonien wachsen in Wiesen, sie lieben einen frischen bis feuchten und lehmigen Boden, Lebensbereich Fr/GR 2 bis 3. Sie sehen die ganze Saison gut aus, insbesondere auch die gelbe bis goldgelbe Herbstfärbung. Amsonia ciliata wächst in lichten Wäldern mit Sandboden und wird 60 bis 150 cm gross. Die Sorte ‘Ernst Pagels’ blüht in einem schönen hellblau, auch die gelbe Herbstfärbung zeichnet sie aus. Die Texas-Amsonie Amsonia tabernaemontana wächst horstig, fast wie ein kleiner Strauch (80 bis 100 cm), die Blätter sind mattgrün, wiederum mit gelber Herbstfärbung. die Blütenbüschel mit Sternblüten in bezauberndem Blassblau. Im Frühsommer erscheinen reizende, in Trauben stehende blassblaue Sternblüten. Das Laub bleibt die gesamte Saison hindurch gesund und attraktiv und verleiht der Pflanze so einen Reiz, der über die Blühsaison hinausgeht. Mit ihrem horstigen Wuchs und dem dichten Laubkleid wirkt Amsonia tabernaemontana in Pflanzungen fast wie ein Busch oder kleiner Strauch. Amsonia hubrichtii hat fast nadelartige Blätter und ist kompakter als A. tabernaemontana. Leuchtend gelbe Herbstfär-bung. Mit Gräsern kombinieren! Blüte Juni/Juli, Höhe 50 bis 70 cm. Amsonia orientalis, (syn. Rhazia orientalis), der orientalische Blausternbusch stammt aus Vorderasien, ist also kein Nordameri-kaner, wie die anderen vorgestellten Arten. Diese Amsonie liebt einen vollsonnigen Standort. Sie bildet unterirdische Rhizome, hat violettblaue Blüten, die sich im Abblühen aufhellen. Höhe 40 bis 60 cm, Blütezeit Mai bis Juli. Die Sorte ‘Blue Ice’ ist kompakt mit dunkelgrünem Laub. Eine Kombination mit Camassia und Baptisia verbindet verschiedene Blüten mit aparten Blautönen. Amsonia hubrichtii hat nadelförmige, lanzettliche Blätter mit goldgelber Herbstfärbung und graublaue Blüten im Frühling. Für Kiesgärten und auch tockenen Standort in Sonne bis Halbschatten. Christian Kress hat ein reiches Sortiment an Amsonien, auch an weiteren Arten!

Blauer ScheinmohnBlauer Scheinmohn ist keine Staude für Anfänger, sondern für ausgewiesene Könnerinnen! Und sie braucht einen speziellen Standort, insbesondere mit hoher Luftfeuchtigkeit, kalkfrei und humusreich. Halbschattig bis schattig, auch im Schlagschatten von Gebäuden. Blauer Scheinmohn kommt aus dem Himalaja, Tibet, China, Nepal, Sikkim, je nach Art, auf einer Höhe von 3000 bis 5300 m.ü.M. Tina Krebser kultiviert vor allem Meconopsis grandis, aber auch weitere Arten. Heisse und trockene Sommer wie jener im vergangenen Jahr behagen dem blauen Scheinmohn nicht! Eine gute Gelegenheit, blauen Scheinmohn zu bestaunen ist im Alpengarten Schatzalp bei Davos. In Schottland gedeiht der Scheinmohn gut. Blaue Scheinmohne sind Meconopsis betonici-folia, M. grandis, M. horridula. Meconopsis x sheldonii ist eine Kreuzung aus M. betonicifolia und M. grandis. Wie bei vielen Kreuzungen sind die Pflanzen oft steril, es gibt aber auch fertile Hybriden. Dazu gehören diverse Sorten (siehe Sortiment im Jahrbuch Papaveraceae). Diese mehrjährige Spezies wird über 80 cm hoch. Blütezeit ist von Mitte Mai bis Mitte Juni. Lebt die einzelne Blüte auch nur wenige Tage, so öffnet sich in der Folge doch eine Knospe nach der anderen, so dass die Pflanzen insgesamt 4 bis 6 Wochen lang blühen.

Literaturtipp zu Meconopsissiehe auch Bücher Seite 10Jahrbuch Papaveraceae der GSS

Infos zu Meconopsis der Deutschen Staudenfreunde:www.gds-staudenfreunde.de> Fachgruppen> Fachgruppe Steingarten und Alpine Stauden München> Pflanzen-Artikel> Meconopsis Scheinmohn

Blauer Lerchensporn mit Amsonien im Hintergrund Corydalis und Athyrium filix-femina ‘Frizelliae’

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10Der unwiderstehliche GartenEine Beziehungsgeschichte von Barbara Frischmuthillustriert von Melanie GebkerHalbleinen, 240 Seiten, auch als Hörbuch erhältlichAufbau Verlag, Berlin 2015CHF 35.90ISBN 978-3-351-03585-3

bo. In diesem Buch werden sich viele Staudenfreun-dinnen wieder erkennen. Der unwiderstehliche Garten handelt von einer Beziehungsgeschichte zwischen der älter werdenden Schriftstellerin Bar-bara Frischmuth und ihrem Garten. Neben zahlrei-chen Romanen hat Frischmuth weitere literarische Gartenbücher verfasst, so «Fingerkraut und Feen-handschuh» oder «Löwenmaul und Irisschwert». Hier nun ihr neustes Werk. Das Buch in Händen, erinnert mich der Einband an Kinderbücher ver-gangener Zeiten - ein sinnliches Bucherlebnis, mal ohne Hochglanzfotos, dafür schön gestaltet mit eingestreuten, gärtnerischen Illustrationen von Melanie Gebker. Die Autorin beschliesst, ihren Garten langsam zu verkleinern, was leichter gedacht, als getan ist, denn sie hängt an ihren Pflanzen in ihrem zwanzigjährigen Garten! Trotz guter Vorsätze ertappt sie sich dabei, dass sie wieder Setzlinge kauft.

In verschiedenen Kapiteln widmet sie sich Themen wie «Warum, ein schmerzender Rücken manchmalglücklicher macht, als es sich im Alter immer bequemer machen zu müssen», oder ihren gelieb-ten Iris und philosophischen Gedanken rund um Pflanzen und Garten. Für Frischmuth ist der Garten nicht bloss Theaterkulisse, sondern ein lebendiger Ort des Werdens und Vergehens, wo Pflanzen kommunizieren, untereinander und mit uns. Dazu flicht sie auch Erkenntnisse der neusten Forschung zu Pflanzen ein. Mit Freude habe ich mich der Lektüre dieses Werkes gewidmet und das Buch nicht so schnell aus den Händen gelegt. Immer wieder bezaubern einzelne Textpassagen und Überlegungen. So beispielsweise, wenn sie über ihr Kistchen mit Etiketten von Pflanzen schreibt, die sie einst hatte, und sinniert, ob das die Dokumentation ihrer gärtnerischen Fähigkeiten darstelle oder eher dem Gruselkabinett einer Schar von Verblichenen.

Einmal gärtnern wie in SissinghurstEin Blick hinter die Kulissen der berühmten englischen Gartenlegende von Astrid Ludwig142 S., 100 Farbfotos, geb.Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2016CHF 27.90, bei ex libris CHF 22.30ISBN 978-3-8001-0365-2

bo. Der Garten Sissinghurst in England ist ein Traumziel vieler Gartenreisenden. Die Journalistin Astrid Ludwig bewirbt sich als Praktikantin im legendären Garten von Sissinghurst Castle. Die Autorin war drei Jahrzehnte Journalistin bei der Frankfurter Rundschau und ist heute u. a. für FAZ, FAS, ZEIT online und für Fachpublikationen tätig. Die leidenschaftliche Gärtnerin ist grosser England-Fan. Hier beschreibt sie, wie sie Garden Volunteer wird, von der täglichen Arbeit im Garten unter den dortigen Profigärtnern und manchen Freiwilligen. Ohne die tatkräftige Hilfe von Freiwilligen wäre es kaum möglich, diesen Garten zu pflegen. Sie schreibt über die Geschichte des berühmtesten Gartens in England, von der Schriftstellerin Vita Sackville West und ihrem Mann Harold Nicolson, welche beide diesen Garten aufgebaut und gestaltet haben. Ein Kapitel ist der offenen Ehe der Beiden gewidmet und Vitas Beziehung zur Schrift-stellerfreundin Virginia Woolf.

Bebildert ist das Werk mit Fotos des Gartens und dem Gärtneralltag, sowie einigen historischen Bildern. Ein Exkurs führt in Gärten in der Nähe, nach Great Dixter oder Smallhythe Place, der Klei-nen Schwester von Sissinghurst Castle in Tenterden. Am Schluss folgen einige Tipps für den eigenen Garten und ein Serviceteil für Gartenreisende nach England. Für alle, die englische Gärten lieben, bereits in Sissinghurst waren oder hingehen wollen, ist dieses Buch gedacht. Es ist flüssig geschrieben und leicht lesbar.

Tipp:Freiwillige Helfer für Schloss und Garten und die Sissinghurst-Dependance Smallhythe Place können sich melden beim Volunteer-Manager und finden Informationen unter:www.nationaltrust.org.uk/sissinghurst-castle.Ebenso in Great Dixter: www.greatdixter.co.uk

Blauer Schatz der Gärtenvon Karl Foerster, Norbert Kühn192 S., 124 Farbfotos, 34 Zeichnungen, 14 Aquarelle, geb. mit SUVerlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 5. Auflage 2015CHF 52.– / Euro 39,90ISBN 978-3-8001-3385-7

Karl Foerster war einer der bedeutendsten Stau-dengärtner und Züchter des frühen 20. Jahr- hunderts, zudem erfolgreicher Schriftsteller. «Blauer Schatz der Gärten» ist eines seiner Meisterwerke. Karl Foerster war der deutsche Gartengestalter des frühen 20. Jahrhunderts. Er ist noch immer die Leit-figur für blaue Blüten und blaue Gärten - diesem Thema hat er sich sein Leben lang verschrieben.

Mohn und ScheinmohnPapaver, Meconopsis und andere Papaveraceae von Fritz Köhlein192 S., 101 Farbfotos, 19 Zeichn., kart.Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2003CHF 64.90ISBN 978-3-8001-3921-7

Im Mittelpunkt dieser Monographie steht die Viel-falt der Gattungen, Arten und Sorten, die sich für die Verwendung im Garten eignen. Dem Türken-Mohn und dem seltenen, blau blühenden Schein-mohn wird besondere Aufmerksamkeit zuteil. Doch auch Wildpflanzen und ihre Besonderheiten wer-den beschrieben.

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Innovative Stauden-bepflanzung im Landgut LohnAn unserer Mitgliederversammlung im kommenden Mai dürfen wir die neue Bepflanzung im Landgut Lohn besichti-gen. Diese «Campagne» dient als repräsentativer Rahmen für Staatsempfänge des Bundesrates. Wir Staudenfreunde haben exklusiven Zugang in den Park um die neue Bepflan-zung zu erleben.

Text: Ruth BossardtBilder: Peter Gabi und Christian Winkler, Bundesgärtnerei

Wo empfängt der Bundesrat fremde Regierungsleute für Gesprä-che? Der Bund hat in Bern zwei Residenzen dazu, in der Berner Altstadt das von Wattenwyl-Haus und in der Region, genauer in Kehrsatz, die «Campagne», den Landsitz Lohn. Diese gehören zu den historisch wertvollsten Gebäuden in Bundesbesitz.

Der «Lohn» wurde 1782/83 als bequemer und vornehmer Landsitz für die zehnköpfige Berner Patrizierfamilie von Tscharner erbaut. 1942 wurde das Gut von seiner letzten Besitzerin der Eidgenos-senschaft vermacht. Seither dient der Landsitz als Gästehaus des Bundesrates, in dem zahlreiche Staatsoberhäupter und weitere Staatsgäste empfangen wurden. Darunter finden sich Persönlich-keiten wie der britische Kriegspremier Winston Churchill, der fran-zösische Präsident François Mitterrand oder der damalige polnische Staatspräsident Lech Walesa. Praktisch alle europäischen Königs-paare residierten ebenfalls im Lohn. Seit 1994 übernachten jedoch keine Gäste mehr hier, da sie meistens im Hotel Bellevue absteigen. Dies vorweg zum Hintergrund des repräsentativen Landsitzes.

Mittels Bepflanzung auf die Stimmung von Politikern einwirkenDie bisherige Bepflanzung entlang der Zufahrt zum Herrengut wirkte düster. Soll man so illustre Gäste empfangen? Wie wirkt ein solcher Auftakt auf die Stimmungslage der Politiker? Diese Fragen stellte man sich, als es um eine Neugestaltung ging. Eiben, Stech-palmen, Mahonien und teilweise Kirschlorbeer als Gehölze, im Saum Cotoneaster, Lonicera und Efeu. Wahrlich kein erhebender Anblick, ewig grün, langweilig, noch verstärkt durch die Bö-schungslage. Kurz ausgedrückt, die Sünden der 70er und 80er Jahre bezüglich Pflanzenauswahl, dem Dickmaulrüssler behagte es. Diesem Eindruck sollte die neue Bepflanzung entgegenwirken. Die Sträucher wollten ausgedünnt, Laubgehölze auf Kosten der Koniferen gefördert werden, und es sollte eine spannendere Unter-pflanzung geben. Als Ersatz dienten dem Klimawandel angepasste Gehölze, Französischer und Schneeballblättriger Ahorn Acer mons-pessulanum und Acer opalus, Alpen-Goldregen Laburnum alpinum und der Lorbeer-Seidelbast Daphne laureola. Die Unterpflanzung ist dem Standort mit Wurzeldruck angepasst. Man findet hier Grossstauden mit Fernwirkung, Gelben Eisenhut, Waldgeissbart, Campanula latifolia und Digitalis lutea, wie auch Helleborus orientalis und Salvia glutinosa, neben Begleitern wie Euphorbia amygdaloides, Geranium nodosum oder Lathyrus vernus und weiteren. Bei der Planung wurde genau festgehalten, wann welche Stauden in welcher Farbe blühen, ob sie eine Blattschmuckwirkung haben und wie Austrieb und Winterschmuck sind.

Ersatz des CotoneasterbandesEntlang des Zufahrtsweges wurde das Cotoneasterband zur Wiese hin entfernt. Da der Weg leicht geneigt ist, wurde eine wiesenarti-ge Bepflanzung gewählt, die das Regenwasser gut aushält, das hier vom Weg her zusätzlich versickern muss. Stressstrategen, die mit diesem wechselfeuchten Standort gut zu Rande kommen sind hier anzutreffen. Frauenmantel mit grossen Schleppen bis zum Strässchen hin, Geranium sylvaticum ‘Maiflower’ und G. nodosum, aber auch Campanula rotundifolia, Geum rivale oder auch Scilla siberica und Puschkinia libanotica als Frühlingsblüher Die Pflege ist reduziert, im nassen Frühling 2015 wurde am 30. Mai gemäht, wie dies bei Wiesen normalerweise gemacht wird. Danach folgte ein üppiger Nachwuchs. Quecke beispielsweise hat keine Chance mehr, jäten erübrigt sich. Im Herbst wird mit dem Balkenmäher gemäht. Dem Substrat wurde Blähschiefer zugefügt, das Poren-volumen der Erde erhöhte sich, was sich positiv auswirkt auf die Bodenluft und das Wurzelwachstum. Die grosse Biomasse fördert die Verdunstung überschüssigen Regenwassers der Strasse.

Wiese mit Schachbrettblumen300 Stück in Töpfen von Fritillaria meleagris werten nun eine Rasenfläche auf. Sie lieben nasse Füsse. Im Rasen finden sich zudem Rasenbegleiter für den Frühling wie Günselarten, Lerchen-sporn, verschiedene Schlüsselblumen und Veilchen. Die Politiker haben also auch den Blick auf die kleinen, unscheinbaren Blüm-chen, falls dieser beim Durchschreiten der Anlage auf dem Rasen hängen bleibt und nicht in die Ferne gerichtet ist.

Bepflanzungskonzept von Axel Heinrich ZHAWAxel Heinrich erzählt von den Mühen, genügend einheimische Stauden für seine Bepflanzungen zu finden. Auf der Handelsplatt-form Cercis von Jardin Suisse machten sich die Lieferanten auf die Suche nach den nötigen Stückzahlen der gewünschten Arten. Diverse Staudengärtnereien lieferten Pflanzen. Axel Heinrich arbeitet an der ZHAW am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen in der Forschungsgruppe Pflanzenverwendung. Diese erarbeitet nachhaltige Bepflanzungsmethoden und Pflanzenzu-sammenstellungen für verschiedene Standorte. Er entwickelt seit fünf Jahren differenzierte Staudenmischpflanzungen für die Bundesverwaltung, gestartet hat er mit einer Bepflanzung im

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Museum Château de Prangins. Nun arbeitet er auch mit den Bundesgärtnern in Bern. Bei der Bepflanzung ist er mit dabei, danach folgt eine engmaschige Begleitung. Wenn die Bepflan-zung sich etabliert hat, folgt noch eine Begleitung pro Saison. Im «Lohn» wurden 4000 bis 5000 Stauden in 20er bis 50er Gruppen gepflanzt, es soll während des ganzen Jahres attraktiv aussehen. Von Vorteil ist ihm «Lohn», dass die gleiche Pflege-equippe (ein Gärtner mit Lernenden) bei der Pflege für Konstanz sorgt. Dies ist unumgänglich, soll eine Bepflanzung auch noch in einigen Jahren funktionieren. Wir Staudenfreunde durften schon verschiedentlich Referate und Exkursionen mit Axel Heinrich genie-ssen. Auch an der Mitgliederversammlung wird er im «Lohn» zur Staudenbepflanzung eine Führung machen. Kommen Sie hin!

Das Landgut Lohn ist 2016 zudem an folgenden Sonntagen jeweils von 13.00 bis 17.00 Uhr zur Besichtigung geöffnet:1. Mai / 5. Juni / 4. September. Um 15.00 Uhr findet an diesen Tagen eine öffentliche Führung statt.

Der Eingang zum Landsitz «Lohn» befindet sich gleich gegen-über dem Bahnhof Kehrsatz (Haltestelle der BLS-Linie Bern-Belp-Thun).

Ein illustrierter Kunstführer der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK (Herausgeberin) kann bei der Besichti-gung vor Ort erworben werden.

Neue Staudenbepflanzung links und rechts der Anfahrt

Staudenbepflanzung im ersten JahrGepflanzteSchachbrettblumen haben bessere Chancen als aus Zwiebeln

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Une plantation de vivaces innovante au domaine du LohnLors de notre assemblée générale en mai prochain, nous aurons l’occasion de visiter la nouvelle plantation du domaine du Lohn. Ce dernier sert de cadre idéal pour les réceptions officielles du Conseil fédéral. Nous, amis des plantes vivaces, aurons la chance d’avoir en exclusivité un accès au parc afin de pouvoir admirer cette nouvelle plantation.

Texte: Ruth Bossardt (trad. Marie Zufferey)Images: Peter Gabi et Christian Winkler, Etablissement horticole de la Confédération

Où est-ce que le Conseil fédéral accueille-t-il les éminents membres de gouvernements étrangers pour des discussions? A cette fin, le Conseil fédéral possède deux résidences à Berne: une dans la vieille ville, la Maison de Watteville, et une «de campagne», à Kehrsatz plus précisément, le domaine du Lohn. Elles font partie des bâti-ments historiques de grande valeur que possède la Confédération. Le manoir du Lohn est une demeure luxueuse construite en 1782/83 pour les dix membres de la famille patricienne bernoise von Tschar-ner. Sa dernière propriétaire l’offrit à la Confédération en 1942. Depuis cette année-là, le Conseil fédéral l’utilise comme lieu de réceptions. De nombreux chefs d’État et autres invités officiels y furent reçus tels que le premier ministre britannique en temps de guerre Winston Churchill, le président français François Mitterrand ou encore le président polonais Lech Walesa. La majeure partie

des couples royaux européens y ont également séjourné. Toute-fois, depuis 1994, les hôtes ne passent désormais plus la nuit au domaine du Lohn, puisqu’ils sont hébergés à l’hôtel Bellevue, qui appartient également à la Confédération. Voilà pour le contexte du domaine comme lieu de réceptions officielles.

Influencer l’humeur des politiciens grâce à une plantationL’ancienne plantation qui bordait l’accès à la propriété était bien morne. Est-ce une façon d’accueillir des hôtes illustres? Comment cette première impression agit-elle sur l’humeur des politiciens? On se pose inévitablement ce type de questions au moment de réaménager les plantations. De l’ébène, du houx, du mahonia et des lauriers-cerises comme arbres et en bordure des cotonéasters, des chèvrefeuilles et du lierre. Rien de très exaltant pour la vue: un vert ennuyeux jusqu’à l’horizon, impression encore renforcée par un emplacement escarpé. En bref, les vices des années 70 et 80 en ce qui concerne le choix des plantes, ce qui ne déplait pas aux otiorhynques. Le but de la nouvelle plantation était donc de remédier à cette situation. Les buissons ont été éclaircis, les feuillus ont été préférés au détriment des conifères et cela devrait favoriser une flore de sous-bois plus intéressante. Des espèces d’arbres adaptées au changement climatique furent plantées tels l’érable français Acer monspessulanum et l’érable à feuille d’obier Acer opalus, l’aubour des Alpes Laburnum alpinum et le laurier des bois Daphne laureola. En fonction de la concurrence racinaire, la plantation en couvre-sol a été adaptée au lieu. Néanmoins, on trouve ici aussi des vivaces imposantes qui attirent l’attention, à l’instar des aconits napels, des reines-des-bois (ou barbes-de-bouc), des Campanula latifolia et des Digitalis lutea, tout comme des Helleborus orientalis et des Salvia glutinosa, accompagnées par des Euphorbia amygdaloides, des Geranium nodosum ou des Lathyrus vernus et encore bien d’autres. Lors de la planification, la couleur des fleurs et la période de floraison des végétaux de même que leur feuillage, leur bourgeonnement ainsi que leur structure en hiver furent pris en considération.

Vorher - eintöniges Grün

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Rapport du comitéAlors que j’écris ces lignes, j’ai encore à l’esprit l’apéro de la nouvelle année qui a eu lieu le 9 janvier dernier et lors duquel les quelques 80 participants ont pu apprécier la conférence originale de Stefan Ineichen.

Dans le dernier Vivace, j’avais mentionné l’appel aux dons. Un bilan final impressionnant est à présent sous nos yeux. Au total, 11’000 francs ont été récoltés, dont 4’000 francs pour le livre annuel. Ces dons, pour lesquels je vous remercie ici chaleureuse-ment, sont particulièrement appréciés en cette année de jubilé et permettront de proposer quelques manifestations supplémen-taires, de quoi aussi attirer de nouveaux membres. Cette coquette somme a été recueillie par 120 membres. Ce qui m’impressionne, c’est autant la hauteur du montant que le nombre de donateurs et donatrices. Pour moi, ce résultat est révélateur d’un profond attachement des membres à notre association. Ce qui me fait revenir à l’apéro de la nouvelle année: j’ai également pu sentir cet attachement lors de nombreuses discussions et cela me réjouit beaucoup.

Les préparatifs pour l’assemblée générale des 28 et 29 mai 2016 dans la région de Berne vont bon train. Le 28 mai aura lieu la partie statutaire qui se terminera avec, en exclusivité, une visite du domaine du Lohn à Kehrsatz. Le jour suivant nous nous ren-contrerons à la ferme biologique diversifiée Schüpfenried pour une visite sur place d’un jardin de vivaces. Dans les semaines qui viennent, vous recevrez davantage de détails à ce sujet par le biais d’une invitation séparée. Je me réjouis d’ores et déjà de pouvoir vous accueillir à l’assemblée générale de 2016.

Francis Rossé, Président (trad. Marie Zufferey)

Remplacement des plates-bandes de cotonéastersLes plates-bandes de cotonéasters bordant la route d’accès furent arrachées. Le chemin étant légèrement incliné, une plantation de type prairial fut choisie afin de retenir au mieux les eaux de pluie et favoriser leur infiltration. Le choix s’est porté ici sur des plantes résistant aux stress et donc bien adaptées à ce milieu à humidité variable. Comme fleurs de printemps furent sélectionnées des alchémilles, des Geranium sylvaticum et des G. nodosum, mais aussi des Campanula rotundifolia, des Geum rivale ou encore des Scilla siberica et des Puschkinia libanotica. Les soins requis sont ainsi réduits et lors du printemps pluvieux de 2015, la fauche a eu lieu le 30 mai, comme cela se fait d’ordinaire pour les prés. Il s’ensuit de jeunes pousses luxuriantes. Entre autres, les chiendents ne peu-vent pas proliférer et le sarclage devient inutile. A l’automne, la barre de coupe est utilisée pour faucher. Par ailleurs, de l’argile expansée est ajoutée au substrat, ce qui augmente le volume des pores de la terre et agit ainsi positivement sur l’atmosphère du sol et la crois-sance racinaire. La quantité importante de biomasse favorise l’éva-poration du surplus d’eaux pluviales en provenance de la route.

Des prairies avec des fritillaires 300 pièces de Fritillaria meleagris en pot mettent maintenant le pré en valeur. Elles aiment avoir les pieds dans l’eau. En outre, afin de pouvoir profiter de fleurs au printemps, les fritillaires sont accompagnées dans cette pelouse par des bugles rampantes, des carottes sauvages, des primevères ainsi que des violettes. De la sorte, les politiciens peuvent aussi apercevoir ces petites fleurs discrètes si leur regard ne se porte pas au loin mais reste plutôt focalisé sur ce parterre.

Concept de plantation d’Axel Heinrich (ZHAW)Axel Heinrich nous fait part de sa difficulté à trouver suffisamment de plantes vivaces indigènes pour ses plantations. Sur la plate-forme Cercis de Jardin Suisse, les fournisseurs partent à la recherche du nombre conséquent des espèces souhaitées. Diverses pépinières spécialisées dans les plantes vivaces viennent livrer leurs plantes. Axel Heinrich travaille au ZHAW, à l’Institut pour l’environnement et les ressources naturelles, dans le groupe de recherche sur l’utilisation des plantes. Ce dernier s’intéresse à des méthodes de plantation durables et à des associations de plantes adaptées à divers types de milieu. Depuis cinq ans, il développe spécialement des combinaisons de plantes vivaces pour l’administration fédérale. L’aventure a commencé avec les plantations pour le Château de Prangins. Actuellement, il travaille aussi avec les jardiniers de la Confédération à Berne. Il participe à la plantation tout comme à l’accompagnement rigoureux que demande celle-ci par la suite. Une fois la plantation bien implantée, il s’ensuit un suivi saisonnier régulier. Au domaine du Lohn ce ne sont pas moins de 4000 à 5000 vivaces qui ont été plantées par groupe de 20 à 50 afin que le jardin soit attractif toute l’année. Un des atouts de ce domaine est que la même équipe d’entretien est constamment à l’œuvre (un jardinier et un apprenti). Cela est indispensable si l’on souhaite qu’une telle plantation fonctionne encore dans quelques années. Nous, amis des vivaces, avions déjà eu la possibilité d’apprécier des exposés et des excursions en compagnie d’Axel Heinrich. Il sera à nouveau notre guide lors de l’assemblée générale pour une visite de la plantation du Lohn. Soyez donc de la partie!

En 2016, le domaine du Lohn sera ouvert aux visiteurs les dimanches suivants, de 13h à 17h: 1er mai, 5 juin, 4 septembre.Une visite pour le public est organisée ces jours-là à 15h.L’entrée de la propriété du Lohn se trouve tout de suite en face de la gare de Kehrsatz (arrêt de la ligne BLS Berne-Belp-Thoune).Un guide illustré édité par la Société d’histoire de l’art en Suisse (SHAS) peut être acquis lors de la visite des lieux.

Rédacteur/-trice des pages romandesNous sommes à la recherche d’un nouveau/-elle rédacteur/-trice pour les pages romandes du magazine Vivace (travail rémunéré). Si cette activité vous intéresse, n’hésitez pas à nous contacter pour plus d’informations: [email protected] ou 079 537 41 07

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Du changement pour le groupe de Suisse romandeA la tête de la section romande de l’ASPV, Xavier Allemann a laissé sa place à Elisabeth Oppliger. Pour faire connais-sance, Elisabeth a répondu à une petite dizaine de questions.

De quelle région de la Suisse venez-vous? J’habite dans le Val-de-Ruz, une commune du Canton de Neuchâtel.

D’où vient votre intérêt pour le jardinage?Dès l’enfance, j’ai toujours adoré être à l’extérieur. Mes jeux favoris étaient de grimper aux arbres et de jouer à cache-cache dans les herbes hautes. La beauté des fleurs m’a toujours attirée. Et lorsque les adultes me demandaient ce que je voulais faire plus tard comme métier, à cinq ans, je leur répondais ‘Fleurs’. Mon orientation pro-fessionnelle était toute tracée!

Et donc quelle est votre activité professionnelle?Je suis horticultrice et fleuriste. Je travaille au jardin botanique de la Ville de Neuchâtel où je m’occupe essentiellement du jardin des senteurs, du potager, des serres et de la production des plantes de saison. Je suis également enseignante de branche technique (connaissances des plantes) pour des classes d’AFP et de CFC à l’école des métiers de la terre et de la nature à Cernier.

Qu’est-ce que vous préférez faire au jardin?Tout, il n’y a rien qui me rebute. Même pas le désherbage. C’est un moyen pour moi de détente extraordinaire où je peux me mettre dans un état méditatif et être reliée avec le monde végétal.

Avez-vous un jardin «privé»? A quoi ressemble-t-il? Nous avons la chance d’avoir un jardin d’agrément, un potager et aussi un verger depuis l’année dernière. Nous avons passé notre printemps, été et automne à l’aménagement des deux premiers et à la restauration du verger qui n’était pas au top de sa forme.Je me réjouis du printemps car nous y avons planté plus de 300 bulbes. Notre jardin d’agrément comme le reste à une orientation

de jardin naturel. Le verger est laissé en herbes, fauché en été. Il est bordé par une haie d’arbustes indigènes plantée cet automne. Nous avons dressé des massifs de plantes vivaces, ajouté des arbus-tes à floraison parfumée. Le potager est mené en biodynamie et nous avons aussi réalisé un massif de plantes aromatiques et même une lasagne en forme de cœur sous un prunier pour le côté un peu fou fou et plus horticole. Dans ce jardin, la place est aussi faite pour accueillir insectes et petite faune. Ainsi, nous avons aussi aménagé un coin pour le hérisson, des hôtels à insectes et des nichoirs pour différentes espèces d’oiseaux.

Et quelles sont vos plantes préférées?Je crois honnêtement que je les aime toutes. J’ai surtout une préférence pour les fleurs simples, de couleur blanche. J’adore les tulipes, les hellébores, les hortensias, le muguet… Les achillées, les pâquerettes… Elles ont toutes quelque chose de troublant et de merveilleux.

Puisque nous sommes au printemps, quels bulbes ai-mez-vous particulièrement?Les bulbes? Lesquels? Je ne saurais dire… Crocus, muscaris, tulipes, narcisses… Plutôt ceux de printemps car ils offrent par leur coloris lumineux un feu d’artifice printanier qui annonce la fin de l’hiver.

Venons-en à l’association, comment avez-vous connu l’ASPV? Par mon époux, maître horticulteur, fortement impliqué dans la formation professionnelle en plantes vivaces en Suisse romande.

Et quelle a été votre motivation à reprendre la tête de l’antenne romande cette année?Xavier m’a proposé l’année dernière de le remplacer. J’ai mis une année avant d’accepter. Ma motivation première a été de me dire que les roulements au sein d’une association sont souvent béné-fiques. Une personne seule pendant des années s’épuise alors que s’il y a un tournus, c’est confortable et tout le monde y trouve son compte… Xavier a été également très persuasif.

D’après vous, quelles perspectives pour la section romande de l’ASPV?J’espère la voir grandir, par le nombre de ses adhérents. J’espère trouver des personnes impliquées qui m’épaulent pour mettre en place des sorties, des rencontres, des visites de jardins privés. J’ai des idées, mais peu de temps à disposition il me faudra donc déléguer. Avez-vous des projets que vous souhaitez particulièrement développer à la tête de l’antenne romande?Oui, j’ai déjà réfléchi à plusieurs projets. Mais il est prématuré d’en parler pour le moment. Je dois tout d’abord bien me familiariser avec le fonctionnement interne de l’association, rencontrer nos homologues alémaniques afin de faire les choses le plus justement possible.

Allez-vous organiser des manifestations/activités? Ce point est essentiel pour réunir les gens et parler de leur passion commune. J’espère pouvoir maintenir la conférence annuelle que Marion et Xavier ont mis sur pied. Ils ont toujours fait preuve d’un grand professionnalisme en proposant des conférenciers d’excep-tion… J’espère pouvoir garder ce niveau de présentation. Pour le reste, j’aimerais que les propositions viennent prioritairement des adhérents. Je suis là pour représenter le groupe romand, non pour imposer mes idées. J’attends donc des propositions, suggestions de la part des membres. Ce sont eux qui doivent faire vivre cette antenne romande!

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La tulipe: passé tumultueux et défis actuelsTexte : Marie ZuffereyImage : voir légendes

«La Tulipe s’élève. Un port majestueux,/Un éclat qui du jour repro-duit tous les feux/Dans les murs byzantins, mérite qu’on l’adore,/Et lui font pardonner son calice inodore.» écrivait le poète Roucher au 18ème siècle. Originaire d’Asie, la tulipe arrive au 16ème siècle à la cour de Soliman le Magnifique en Turquie. Là, elle est abondam-ment cultivée notamment à Constantinople dans les jardins du sultan qui en fit son emblème.

Diverses versions ont été proposées pour expliquer son arrivée en Europe. La plus vraisemblable voudrait qu’un botaniste flamand, ambassadeur de Ferdinand 1er d’Autriche, l’ait découvert en Turquie où il en aurait acheté quelques bulbes. Quoiqu’il en soit, la trans-action a dû avoir lieu en secret puisque la vente en était alors inter-dite aux étrangers. Arrivée sur le continent européen, la culture de la tulipe aurait commencé chez l’empereur à Vienne. De là, le médecin, botaniste et directeur des jardins impériaux Charles de L’Ecluse, qui quittait le royaume des Habsbourg, l’aurait emmenée avec lui en Hollande.

Dans les jardins de l’université de Leyde où il devient professeur, le botaniste cultive, multiplie et sélectionne de nombreuses variétés de tulipes au point de susciter admiration et convoitise. Les vols sont fréquents et, de fil en aiguille, la nouvelle arrivante devient de plus en plus prisée. L’engouement culmine au 17ème siècle avec la «tulipomania». Le premier catalogue de tulipes est publié en 1612 et la Bourse aux tulipes est instaurée dans la foulée. Mais sans crier gare le marché s’effondre en 1637, les banqueroutes sont nom-breuses et de nombreux spéculateurs ruinés par ce que certains auteurs considèrent comme le premier krach boursier de l’histoire. Depuis, bien que l’on soit loin des folies que connut le 17ème siècle, la tulipe reste une plante à bulbe prisée et la Hollande en produit toujours près de 90% du marché mondial.

Pour ce qui est des anecdotes autour de la Liliacée, la Suisse n’est pas en reste. C’est d’ailleurs notre compatriote Conrad Gesner qui est l’auteur de ce que l’on considère comme la première illustration de la tulipe, en 1561. La plante était alors inconnue en Europe alors que sa culture et sa sélection avaient déjà une longue histoire dans le monde oriental. Un autre aspect qui vaut la peine d’être relevé est le maintien à l’état subspontané de plusieurs espèces. D’ailleurs, plus d’un village ont «leur» espèce de tulipe. Ainsi en est-il en Valais de la Tulipe d’Ayent (Tulipa sylvestris) ou de celle de Sion (Tulipa sedunii). Mais la plus fameuse reste certainement la Tulipe de Grengiols (Tulipa grengiolensis), décrite par le botaniste Thom-men vers 1945 et considérée comme l’unique variété à fleurir uniquement en Suisse. Elle serait arrivée dans ce village soit comme espèce ornementale, soit parmi les bulbes de safran, ceps ou bou-tures de vignes. Cette plante endémique a fait l’objet de mesures de protection, ce qui a permis la stabilisation voire la croissance des populations existantes. Le «circuit des tulipes», qui permet d’admirer la floraison de plus de 3’000 bulbes (sans oublier les riches prairies maigres environnantes), vaut le détour autant que la «Tulpenfest» qui se déroule en leur honneur, agendée cette année le 21 mai. Les pratiques agricoles et l’extension des zones à bâtir tout comme les cueillettes abusives sont aujourd’hui les principales menaces pour ces étonnantes variétés. «Domestiquées» il y a fort longtemps, ces espèces se maintiendront-elles à long terme en dehors des jardins? Au final, l’épopée de la tulipe est aussi intéres-sante qu’emblématique. Comme bien d’autres plantes, son aire de distribution a suivi la route des conquêtes militaires et des échan-ges commerciaux. Elle n’est pas non plus restée sans impact sur les arts et la culture: elle s’est fait sa place sur les toiles de Rembrandt ou Bruehgel, pour ne citer qu’eux, et a inspiré les plus grands écri-vains (pensons par exemple à la La Tulipe noire d’Alexandre Dumas). C’est décidément un pan de l’humanité que l’histoire de cette plante nous raconte. Par ailleurs, entre domestication et naturalisation, elle questionne également le concept de plante dite indigène. Et la conservation de certaines espèces en péril invite à une réflexion plus globale sur la gestion des espaces naturels. Derrière l’apparence somme toute banale de ce bulbe printanier, se cachent à l’évidence un riche passé et matière à cogiter.

Plus d’informations:Site de l’association consacrée à la Tulipe de Grengiols: www.tulpenzunft.ch «La tulipomania: l’histoire d’une fleur qui valait plus cher qu’un Rembrandt» de Mike Dash (Ed. Jean-Claude Lattès, 2000, 311 p.)

Des Tulipes de Grengiols (Tulipa grengiolensis), au-dessus du village éponyme (source: web)

La commune d’Ayent héberge des populations impmortantes de Tulipa sylvestris (source: Kerstin Karbe-Lauener)