Upload
pamela-wetzel
View
214
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
GESUNDHEITSMANAGEMENT ITeil 1
Prof. Dr. Steffen FleßaLst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und
GesundheitsmanagementUniversität Greifswald
1
Lst. Allgemeine BWL und Gesundheitsmanagement
Geb. 1966Verh., 2 KinderDiplom, Promotion, Habilitation Uni
Erlangen-NürnbergDozent für Krankenhausmanage-
ment am Masoka Management Training Institut, Tansania
Professor für Pflegemanagement, Evang. FH Nürnberg
Professor für Internationale Gesundheitsökonomik, Universitätsklinikum Heidelberg
Lst Prof. Dr. rer. pol. Steffen Fleßa
Seit Dezember 2004 Lehrstuhlinhaber in GreifswaldForschungsschwerpunkte: Quantitative Methoden im
Gesundheitswesen, BWL der Nonprofit-Organisationen, Internationales Gesundheitsmanagement
2
GM I: Gliederung1. Theoretischer Rahmen
1. Wissenschaftstheoretische Einbindung2. Allgemeine Systemtheorie3. Gesundheitsbetriebe als Forschungsobjekt der
Betriebswirtschaftslehre2. Struktur des Gesundheitswesens
1. Epidemiologische Grundlagen und Versorgungsstrukturen2. Struktur des deutschen Krankenhauswesens
3. Grundlagen der Finanzierung1. Typologie2. Finanzierungsoptionen3. Geschichte der Krankenhausfinanzierung
3
Gliederung GM I-11. Theoretischer Rahmen
1. Wissenschaftstheoretische Einbindung2. Allgemeine Systemtheorie
1. Statische offene Systeme2. Dynamische offene Systeme
3. Gesundheitsbetriebe als Forschungsobjekt der Betriebswirtschaftslehre
1. Gesundheitsbetriebslehre2. Betriebswirtschaftliches Modell eines Gesundheitsbetriebes3. Krankenhäuser als Prototyp des Gesundheitsbetriebes
1. Definition2. Typologie3. Raumplanung
1. Landeskrankenhausplanung2. Veränderung von Einzugsgebieten3. Standortplanung
4
1. Theoretischer Rahmen1.1 Wissenschaftstheoretische Einbindung• Wissenschaft: Systematische und zielgerichtete Schaffung und Bewahrung von
Wissen– Forschung
• Systematische Suche nach neuen Erkenntnissen• Veröffentlichung des erworbenen Wissens
– Lehre• Grundproblem: unterschiedliche Wissenschaften erfordern unterschiedliche
Herangehensweisen– Empirie
• Erhebung von Informationen• Systematische Labor- oder Felduntersuchung• Generelle Abhängigkeit allen Wissens von der Erfahrung: „Wahr ist nur, was sich empirisch
nachweisen lässt“– Rationalismus:
• Logische Schlussfolgerung, Erkenntnisgewinn im Diskurs• „Wahr ist, was sich logisch ableiten lässt“
5
GM als Wissenschaft
6
Interdisziplinarität
• Medizin, Public Health, Epidemiologie• Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre• Demographie• Soziologie, Psychologie• Mathematik, Informatik, OR• Philosophie (Ethik), Theologie• Geographie, Raumplanung• Anlagentechnik, Architektur• …
7
Ebenen der Realwissenschaften:
• Alltagsebene• Angewandt-praktische Ebene• Angewandt-wissenschaftliche Ebene• Allgemeine Ebene der Wissenschaft• Theoretische Ebene, Metaebene
8
Ebenen der Realwissenschaften:
– Alltagsebene: z. B. Ausfüllen von Formularen
– Angewandt-praktische Ebene: z. B. Entwicklung einer integrierten EDV
– Angewandt-wissenschaftliche Ebene: z. B. Probleme der DRG-Einführung in kleineren Krankenhäusern
– Allgemeine Ebene der Wissenschaft: z. B. Krankenhäuser als Betriebstyp
– Theoretische Ebene, Metaebene: Systemtheorie
9
Ebenen der Realwissenschaften:
– Alltagsebene: z. B. Ausfüllen von Formularen
– Angewandt-praktische Ebene: z. B. Entwicklung einer integrierten EDV
– Angewandt-wissenschaftliche Ebene: z. B. Probleme der DRG-Einführung in kleineren Krankenhäusern
– Allgemeine Ebene der Wissenschaft: z. B. Krankenhäuser als Briebstyp
– Theoretische Ebene, Metaebene: Wissenschaftstheorie, Systemtheorie
In Einführung
Vorlesung (teilweise), Vertiefungsfächer
Diplomarbeiten
SeltenSelten
10
Theoriebildung
• Deskriptiv: Beschreibung der Realität• Positiv: Erklärung der Realität• Normativ: Entwicklung einer Zielsetzung für
die Realität• Präskriptiv: Entwicklung einer Strategie für die
Erreichung der Zielsetzung
11
• Definition (zur Wiederholung): – Ein System ist eine geordnete Gesamtheit, bestehend
aus einer Menge von Elementen und einer Menge von Relationen zwischen den Elementen der betrachteten Gesamtheit.
– Ober- und Untersysteme– Zweckmäßigkeit der Definition
1.2 Allgemeine Systemtheorie1.2.1 Statische Systeme
12
• Element– Teil einer betrachteten Gesamtheit, die aufgrund von
Zweckmäßigkeitsgründen nicht weiter unterteilt werden soll
• Struktur – Menge und Art der Elemente sowie aller zwischen den
Elementen herstellbaren Relationen• Funktion
– Transformation von Input in Output• Prozesse
– Raumzeitliche Realisierung einer Aufgabe eines Systems
Systembeschreibung
13
Menge aller Sachverhalte, die nicht zum System gehören, aber für das betrachtete System von Bedeutung sind
Input Output
UMSYSTEM
Umsystem
14
Systemlenkung
Das Regelkreismodell
FÜHRUNGS-GRÖSSE
STÖR-GRÖSSE
STELL-GRÖSSE
REGEL-STRECKE
REGEL-GRÖSSE
REGLER
15
1.2.2 Dynamische offene Systeme
• Definition „Dissipative Systeme“:
Systeme, die ihre Funktion auch bei stark veränderten Rahmenbedingungen aufrechterhalten können, da sie ihre Struktur verändern können.
16
Übergang von Systemregimen
Energie-niveau
Zeit
altes Gleich-gewicht
Bifurkation
neuesGleich-gewicht
diachronisches System
altessynchrones
System
Perturbation
neuessynchrones
System 17
Hysterese-Effekt
Falls die Weiterentwicklung eines System durch eine Barriere blockiert wird, entwickelt sich das System zurück zu einem früheren Systemregime. Der Weg des Rückschreitens ist selten identisch mit dem Weg der Progression. Dieser Unterschied wird als Hysterese bezeichnet.
Bifurkation
AlternativerPfad
Blockade
Weg zurück
Hysterese
18
Beispiele
• Ausbreitung der Innovation Schule im Raum– Rückbau: folgt nicht „rückwärts“ dem Muster des Aufbaus, sondern nach
anderen Kriterien
• Ausbreitung der ambulanten Pflegedienste in Deutschland nach 1995– Rückbau: manche, die vor 1995 da waren, werden den Rückbau nicht
überleben; Struktur: ehrenamtliche Struktur ist zerstört, nicht leicht wiederzubeleben
• Ausbreitung des westlichen Gesundheitswesens in Entwicklungsländern– Rückbau: Oftmals entscheidet Zufall („Managementkapazität des derzeitigen
Führungsstabes“) über Rückbau
• Merke: Raumstruktur ist das Ergebnis von Innovations- und Rückbauprozessen
19
Innovationsphasen
Saturations-phase
Diffusions-phaseInvention
Verdrängungs-phase
Initialphase
Zahl der Adoptoren
Zeit20
Innovation mit Widerstand
Saturations-phase
Diffusions-phase
Invention
Verdrängungs-phase
Zahl der Adoptoren
Zeit Initialphase
Zahl der Adoptoren bei Widerstand
Zahl der Adoptoren ohne Widerstand
Widerstand
21
Umgang mit Krisen
1. Perzeption der Krise Die Kapazität des Systems ist den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Engpässe werden insbesondere in der Mikrostruktur wahrgenommen.
2. LösungssucheNeuartige Lösungen werden gesucht, getestet und stehen als Innovationskeimlinge für die breite Anwendung bereit.
3. …
22
• •
2. …3. Meta-stabile Phase
Die potentiellen Adoptoren beseitigen Engpässe durch geringfügige Veränderungen der alten Systemstruktur. Fluktuationen und Innovationen werden unterdrückt. Meta-Stabilität: künstliche Stabilität durch Subvention des alten Systemregimes
4. Evolutorischer SprungDer Druck des Umsystems auf das alte Systemregime wird so groß, dass das bestehende System nicht mehr stabilisiert werden kann. Es entwickelt sich ein neues Systemregime. Die Innovationskeimlinge bestimmen die Richtung, in die sich das System am Bifurkationspunkt entwickelt: „Metamorphose“ eines Systems
23
Umgang mit Krisen
Adoptionsmodell
INNOVATION ADOPTIONEXISTENZ UND EINFLUSS
DER PROMOTOREN
INNOVATIONSNEIGUNGKOMPLEXITÄT DER
ENTSCHEIDUNGSSITUATIONEIGENINTERESSE DER
STAKEHOLDERS
ZEITPRÄFERENZRISIKO-
WAHRNEHMUNG VON
SYSTEMMÄNGELN
FUNKTIONALITÄT DES
SYSTEMREGIMES
AUSGLEICHS-
MECHANISMENMETA-STABILITÄT
INNOVATIONSKOSTEN
NEIGUNGFÜHRUNGSSTIL
24
System
Stabilität
time
Diffusion
Innovation
Standard
A B C D E F
A: Synchrone Phase des alten Systemregimes, Invention der Innovationstechnologie
B: Erste Krise, erste Diffusion der Innovationstechnologie
C: Metastabilität des alten Systemregimes, Rückzug der Innovationstechnologie auf Nische
D: Massive Krise des alten Systemregimes; Reifephase der Innovationstechnologie
E: Nach dem Birfurkationspunkt schnelle Übernahme der Innovationstechnologie als neuer Standard
F: Synchrone Phase des neuen Systemregimes
Systemstabilität
Systemstabilität alternativer Pfad
Beispiel: IM
25
1.3 Gesundheitsbetriebe
• Gliederung:1.3 Gesundheitsbetriebe als Forschungsobjekt der
Betriebswirtschaftslehre1.3.1 Gesundheitsbetriebslehre1.3.2 Betriebswirtschaftliches Modell eines
Gesundheitsbetriebes1.3.3 Krankenhäuser als Prototyp eines Gesundheitsbetriebes
26
1.3.1 Gesundheitsbetriebslehre
• Konzepte der Betriebswirtschaftslehre– Deskriptiv (z. B. Ältere Handelslehre, Kameralistik)– Idealistisch-Normativ: Welche Ziele sollte ein
Unternehmen verfolgen?– Präskriptiv (praktisch-normativ): Wie erreiche ich
die gegebenen Betriebsziele optimal? • Annahme: Ziele gegeben
27
3
3,5
4
4,5
5
Kosten
deck
ung
Nutzerz
ufried
enhe
it
Hochw
ertige
Betr
euun
g
Erhaltu
ng qu
alifiz
ierten
Pers
onals
Überle
bens
fähigk
eit
Kapaz
itätsa
uslas
tung
Gesun
des L
iquidi
tätsp
olster
Gute Q
ualitä
t der
Abläufe
Imag
e in d
er Öffe
ntlich
keit
Zufried
enhe
it der
Anges
tellte
n
Sozial
e Vera
ntwort
ung
Sicheru
ng de
r Arbe
itsplä
tze
Wett
bewerb
sfähig
keit
Zufried
enhe
it son
stige
r Kun
den
Finanz
ielle
Unabh
ängig
keit
Infras
truktu
rerha
ltung
Unterne
hmeri
sche
Una
bhän
gigke
it
Anseh
en be
i den
Finanz
ierun
gsträ
gern
Gute K
oope
ration
sbez
iehun
gen
Nutzerb
indun
g
Hoher
Innov
ation
sgrad
Kosten
minimale
Abläufe
Zufried
enhe
it der
Ehrena
mtliche
n
Zeitlic
he Abla
ufopti
mierun
g
Finanz
ieller
Übe
rschu
ss
Umweltsc
hutz
Umsatzs
teige
rung
Hoher
Marktan
teil
Wachs
tum
Vermittl
ung w
eltan
sch.o
. reli
giöse
r Übe
rzeug
unge
n
Idealistisch-Normativ: Rangordnung der Ziele von NPOs als Beispiel
28
Denkschulen der BWL• Faktortheoretischer Ansatz (Erich Gutenberg, 1897-
1984)– Sachgüterproduktion im Vordergrund– Mensch als Produktionsfaktor– Hauptlinie der deutschsprachigen BWL– Klare Ausrichtung auf Kunden, auf Produktionsengpässe
und auf Wertschöpfung– Annahmen:
• 80 % Materialkosten• Lagerbares Gut• Transportables Gut
• …
29
Denkschulen der BWL• …• Entscheidungstheoretischer Ansatz (Edmund Heinen, 1919-1996)
– Betriebliche Entscheidungsprozesse im Mittelpunkt– Zielorientierung: Kombination von Nicklisch und Gutenberg– Mathematische Schule
• Systemtheoretischer Ansatz (Hans Ulrich, 1919-1997)– Orientierung am System und an der Systemsteuerung– Weite Verbreitung im sozialen Bereich– Problem: Oftmals Überbetonung der Personalführung, Vernachlässigung der
Produktion bzw. der Problemlösung für das Umfeld
• Weiter Ansätze:– Arbeitsorientierter Ansatz– Verhaltensorientierter Ansatz
30
Betrieb: Alternative Definitionen• Betrieb als technische Einheit• Betrieb als kommerzielle Einheit:
Gewinnerzielungsabsicht• Betrieb als Produktiveinheit: Deckung von
Fremdbedarfen• Betrieb als wirtschaftlich handelnde Organisation
– Haushalte: Konsumptivbetriebe– Unternehmen: Produktivbetriebe
31
Betrieb als Erfahrungsobjekt
• Betrieb Zusammenschluss von Individuen zum arbeits-teiligen Vollzug von Problemlösungsaufgaben: Analyse von problemlösenden Organisationen aus Sicht der Wirtschaftlichkeit / Effizienz
• Betriebswirtschaftslehre Die Wissenschaft vom wirtschaftlichen Handeln im Betrieb
• Funktion des Betriebes: Transformation von Input in Output
• Anspruch einer präskriptiven BWL: Funktion wird effizient erfüllt
32
Effizienzbegriffe• Produktivität (= Ergiebigkeit) des Produktionsfaktors yi bzgl. des
Outputs xj
• Effizienz des Produktionsprozesses
xj Quantität Output jyi Quantität Input iwj Gewicht von Output jvi Gewicht von Input i
i
j
yx
n
iii
m
jjj
yv
xw
1
1
33
Effizienzbegriffe• Wirtschaftlichkeit des Produktionsprozesses
Das Gesundheitsmanagement betrachtet die Aktivitäten in einem Gesundheitsbetrieb stets aus dem Blickwinkel der Erhöhung der Effizienz. Der verkürzte Wirtschaftlichkeitsansatz ist ungenügend.
xj Quantität Produkt jyi Quantität Produktionsfaktor ipj Verkaufspreis von Produkt jci Faktorpreis von Input i
n
iii
m
jjj
yc
xp
1
1
34
Betriebstypen
K o nsumptivbetr iebe P ro duktivbetriebe
P rivate Betriebe
P ro duktivbetriebe K o nsum ptivbetr iebe
Staatliche Betr iebe
Betriebe
U rp ro d u k tion
P ro d u k tivg ü te r-p ro d uk tion
K o n su m ptivgü te r-p ro d uk tion
Sachgüterbetriebe
D is tr ib u tion V e rso rgu ng
T ra n s p o rt V o rs o rge
B e ratu ng F ina nz ie ru ng
V e rm ittlu ng p e rs . D ie ns te
D ienstle istungsbetr iebe
35
GüterGüter
Ubiquitäten Wirtschaftsgüter
Realgüter
Sachgüter
immaterielle Güter
Dienstleistungen
Wartung
Beratung
kundenpräsenzbed
.Dienstleistung
..
...
Rechte
Informationen
Nominalgüter
36
Dienstleistung: Definition
• Enumerative Definition: Handel, Banken, Pflege, etc.
• Negativdefinition: Gegenteil von Sachgütern• Konstitutivdefinition: aufgrund von
Merkmalen
37
Konstitutive Merkmale der Dienstleistung
• Immateriell• Nicht lagerbar• Nicht transportierbar• Oftmals: nicht übertragbar (bei
kundenpräsenzbedingenden Dienstleistungen)
38
Dienstleistungen und Informationen
• Informationen– auf Medium unbegrenzt lagerbar– auf Medium unbegrenzt transportierbar– vollständig und billig kopierbar
39
Elemente der Dienstleistung
• Potential: Bereitstellung einer Leistungsfähigkeit
• Prozess: Erstellung eines immateriellen Gutes– Uno-actu-Prinzip: Simultaneität von Produktion
und Absatz• Ergebnis: Veränderung an Personen oder
Objekten
40
Dienstleistungen: Bedeutung
Entwicklungsprozeß nach Fourastié (Anteile der Sektoren am BSP)
Zeit [Jahre]
Anteile am BSP
III
II
I
41
Vertrauensgüter• Inspektionsgüter: Leistungsdaten sind vor
Kaufentscheidung messbar• Erfahrungsgüter: Leistungsdaten sind erst nach dem
Kauf (nach Erfahrung) messbar• Vertrauensgüter: Leistungsdaten sind auch nach dem
Kauf nicht vollständig erfassbar– Gesundheitsdienstleistungen sind oftmals Vertrauensgüter
• Seltene Entscheidung• Geringe Fachkenntnisse des Patienten• Irreversible Entscheidungen (z. B. Sterbebegleitung)
42
Meritorische Güter
• Definition: Güter, die auch von der Privatwirtschaft angeboten werden können, jedoch auf Grund von externen Effekten nicht in ausreichender Menge
• Gesundheitsdienstleistungen– Kuration: umstritten– Prävention: eindeutig meritorische Güter auf
Grund von starken externen Effekten
43
1.3.2 Betriebswirtschaftliches Modell eines Gesundheitsbetriebes
• Produktionsfaktoren: – primär personalorientiert (60-80 % Personalkosten)– Bedeutung des Personals in der Dienstleistungsproduktion bei
Kundenpräsenz während der Produktion• Produkte:
– Dienstleistungen– Vertrauensgüter– Teilweise meritorische Güter– Teilweise existentielle Dimension
• Kunden: – Kaufhandlung einmalige oder seltene Wiederholung– Komplette Population– Präventionsmöglichkeit (bedingt)
• …
44
Betriebswirtschaftliches Modell eines Gesundheitsbetriebes
• …• Direkte und indirekte Kunden
– Direkte Kunden: Patienten• Vorsicht: Altenpflege: Bewohner; Gäste
– Indirekte Kunden: Ärzte, Krankenkassen, Sozialhilfe, Ministerium• Produktion
– Mehrproduktunternehmen– Mehrstufiger Produktionsprozess– Einzelfertigung– Werkstatt- oder Baustellenfertigung
• Distribution– Standortgebunden (Einheit von Ort, Zeit und Handlung)– Hohe Distanzreibung– Regionale Monopole
45
Primärprozesse Sekundärprozesse
Bereitstellung v. Infrastruktur und Leistungen zur Unterstützung der
HauptaktivitätDiagnostik, Therapie, Pflege
Primär- und Sekundärprozesse
Sekundärbereich
9. Hygieneberatung2 20. Sicherheitsdienste2
10. IH Gebäude1 21. Speisenversorgung2
11. IH Medizintechnik1 22. Sterilgutversorgung1
1. Abfallentsorgung1 12. IH Technische Anlagen1 23. Stromversorgung1
2. Außenanlagen1 13. Kälteversorgung1 24. Telefondienste2
3. Betreiben1 14. Kaltmiete1 25. Transportdienste (Patienten) 2
4. Bettenversorgung2 15. Kopier- und Druckereidienste2 26. Umzugsdienste1
5. Büromaterial2 16. Post- und Logistikdienste2 27. Wärmeversorgung1
6. DV-Dienste2 17. Reinigung1 28. Wäscheversorgung2
7. Fuhrpark2 18. Rundfunk und Fernsehen2 29. Wasser / Abwasser1
8. Hausmeisterdienste/ Technische Servicel.1 19. Schädlingsbekämpfung1 30. Verwalt./Contr./Sonst. 2
1Fläche und Infrastruktur 2Mensch & Organisation
Quelle: Lennerts
240 Betten30.000 m² NGF510 Angestellte35,5 Mio. Euro Umsatz/Kosten
Durchschnittskrankenhaus
Personalkosten21,3 Mio. €
Sachkosten14,2 Mio. €
60%40%
Kosten für Primärprozesse:
24,9 Mio. €
~70% ~30%
Kosten für Sekundär- Prozesse: 10,6 Mio. €
Kostenanteile
FM Kostenanteile (ohne Kaltmiete)
0
0,02
0,04
0,06
0,08
0,1
0,12
0,14
0,16
Spe
isen
vers
orgu
ng
Ver
wal
tung
, C
ontr
ollin
g, S
onst
ige
Rei
nigu
ng
IH M
ediz
inte
chni
k
IH T
echn
isch
e A
nlag
en
Wär
mev
erso
rgun
g
IH G
ebäu
de
Str
omve
rsor
gung
Wäs
chev
erso
rgun
g
DV
-Die
nste
Was
serv
erso
rgun
g
Bür
omat
eria
l
Tec
hnis
che
Ser
vice
leis
tung
en
Ste
rilgu
tver
sorg
ung
Tel
efon
dien
ste
Bet
tena
ufbe
reitu
ng
Tra
nspo
rtdi
enst
e
Abf
alle
ntso
rgun
g
Bet
reib
en
Pos
t un
d Lo
gist
ik
Auß
enan
lage
n
Sic
herh
eits
dien
ste
Hyg
iene
bera
tung
Fuh
rpar
k
Kop
ier-
/ D
ruck
erei
dien
ste
Käl
teve
rsor
gung
Run
dfun
k un
d F
erns
ehen
Um
zugs
dien
ste
Sch
ädlin
gsbe
käm
pfun
g 0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1
80 % 20 %
Kostenanteile
FM Kostenanteile (ohne Kaltmiete)
0
0,02
0,04
0,06
0,08
0,1
0,12
0,14
0,16
Spe
isen
vers
orgu
ng
Ver
wal
tung
, C
ontr
ollin
g, S
onst
ige
Rei
nigu
ng
IH M
ediz
inte
chni
k
IH T
echn
isch
e A
nlag
en
Wär
mev
erso
rgun
g
IH G
ebäu
de
Str
omve
rsor
gung
Wäs
chev
erso
rgun
g
DV
-Die
nste
Was
serv
erso
rgun
g
Bür
omat
eria
l
Tec
hnis
che
Ser
vice
leis
tung
en
Ste
rilgu
tver
sorg
ung
Tel
efon
dien
ste
Bet
tena
ufbe
reitu
ng
Tra
nspo
rtdi
enst
e
Abf
alle
ntso
rgun
g
Bet
reib
en
Pos
t un
d Lo
gist
ik
Auß
enan
lage
n
Sic
herh
eits
dien
ste
Hyg
iene
bera
tung
Fuh
rpar
k
Kop
ier-
/ D
ruck
erei
dien
ste
Käl
teve
rsor
gung
Run
dfun
k un
d F
erns
ehen
Um
zugs
dien
ste
Sch
ädlin
gsbe
käm
pfun
g
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1
1.3.3. Krankenhäuser als Prototyp des Gesundheitsbetriebes
1.3.3.1 Definition1.3.3.2 Typologie1.3.3.3 Raumplanung
1.3.3.3.1 Landeskrankenhausplanung1.3.3.3.2 Veränderung von Einzugsgebieten1.3.3.3.3 Standortplanung
51
1.3.3.1 Definitionen
• Übersicht:– Wortbedeutung – Legaldefinition
• Sozialgesetzbuch (SGB) V• Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG)
– Betriebswirtschaftliche Definition
52
Wortbedeutung
• Hospitium: Ort in der römischen Villa, wo Gäste begrüßt wurden
• Mittelalter: Hospiz als Gasthaus, Ort der Ruhe für den Pilger und Ort der Erholung von Krankheiten
• Spital: Siechenhaus für Armutsgruppen– Merke: Bis Ende des 19. Jahrhunderts erbrachten
Krankenhäuser keine medizinische Leistung. Reiche wurden vom Hausarzt zuhause versorgt.
53
Definition nach § 2 KHG
Krankenhäuser sind „Einrichtungen, in denen durch ärztliche und pflegerische Hilfeleistung Krankheiten, Leiden oder Körperschäden festgestellt, geheilt oder gelindert werden sollen oder Geburtshilfe geleistet wird und in denen die zu versorgenden Personen untergebracht und verpflegt werden können“
54
Definition nach § 2 KHG
•Subsumierte Subsysteme: – Ausbildungsstätten, die mit den
Krankenhäusern notwendigerweise verbunden sind
•Folge: – Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen
zählen zu den Krankenhäusern
55
Exkurs: Sozialgesetzbuch (SGB)• Sozialgesetzbuch Erstes Buch - Allgemeiner Teil• Sozialgesetzbuch Zweites Buch - Grundsicherung für Arbeitsuchende• Sozialgesetzbuch Drittes Buch - Arbeitsförderung• Sozialgesetzbuch Viertes Buch - Gemeinsame Vorschriften für die
Sozialversicherung• Sozialgesetzbuch Fünftes Buch - Gesetzliche Krankenversicherung• Sozialgesetzbuch Sechstes Buch - Gesetzliche Rentenversicherung• Sozialgesetzbuch Siebtes Buch - Gesetzliche Unfallversicherung• Sozialgesetzbuch Achtes Buch - Kinder- und Jugendhilfe• Sozialgesetzbuch Neuntes Buch - Rehabilitation und Teilhabe behinderter
Menschen• Sozialgesetzbuch Zehntes Buch - Sozialverwaltungsverfahren und
Sozialdatenschutz• Sozialgesetzbuch Elftes Buch - Soziale Pflegeversicherung• Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch - Sozialhilfe
56
Exkurs: Sozialgesetzbuch (SGB)• Sozialgesetzbuch Erstes Buch - Allgemeiner Teil• Sozialgesetzbuch Zweites Buch - Grundsicherung für Arbeitsuchende• Sozialgesetzbuch Drittes Buch - Arbeitsförderung• Sozialgesetzbuch Viertes Buch - Gemeinsame Vorschriften für die
Sozialversicherung• Sozialgesetzbuch Fünftes Buch - Gesetzliche Krankenversicherung• Sozialgesetzbuch Sechstes Buch - Gesetzliche Rentenversicherung• Sozialgesetzbuch Siebtes Buch - Gesetzliche Unfallversicherung• Sozialgesetzbuch Achtes Buch - Kinder- und Jugendhilfe• Sozialgesetzbuch Neuntes Buch - Rehabilitation und Teilhabe behinderter
Menschen• Sozialgesetzbuch Zehntes Buch - Sozialverwaltungsverfahren und
Sozialdatenschutz• Sozialgesetzbuch Elftes Buch - Soziale Pflegeversicherung• Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch - Sozialhilfe
Fünf Säulen der Sozialversicherung
• Arbeitslosenversicherung • Rentenversicherung• Krankenversicherung • Unfallversicherung • Pflegeversicherung
57
Exkurs: Sozialgesetzbuch (SGB)• Sozialgesetzbuch Erstes Buch - Allgemeiner Teil• Sozialgesetzbuch Zweites Buch - Grundsicherung für Arbeitsuchende• Sozialgesetzbuch Drittes Buch - Arbeitsförderung• Sozialgesetzbuch Viertes Buch - Gemeinsame Vorschriften für die
Sozialversicherung• Sozialgesetzbuch Fünftes Buch - Gesetzliche Krankenversicherung• Sozialgesetzbuch Sechstes Buch - Gesetzliche Rentenversicherung• Sozialgesetzbuch Siebtes Buch - Gesetzliche Unfallversicherung• Sozialgesetzbuch Achtes Buch - Kinder- und Jugendhilfe• Sozialgesetzbuch Neuntes Buch - Rehabilitation und Teilhabe behinderter
Menschen• Sozialgesetzbuch Zehntes Buch - Sozialverwaltungsverfahren und
Sozialdatenschutz• Sozialgesetzbuch Elftes Buch - Soziale Pflegeversicherung• Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch - Sozialhilfe
• Die Soziale Pflegeversicherung wurde ab 01.01.1995 mit Einführung des SGB XI als "fünfte Säule" der Sozialversicherung in Deutschland eingeführt.
• Die Träger der Pflegeversicherung sind die Pflegekassen, deren Aufgaben von den Krankenkassen wahrgenommen werden.
• Seit 1. April 1995 werden Leistungen für die häusliche Pflege übernommen, seit 1. Juli 1996 auch für die stationäre Pflege.
58
Exkurs: Sozialgesetzbuch (SGB)• Sozialgesetzbuch Erstes Buch - Allgemeiner Teil• Sozialgesetzbuch Zweites Buch - Grundsicherung für Arbeitsuchende• Sozialgesetzbuch Drittes Buch - Arbeitsförderung• Sozialgesetzbuch Viertes Buch - Gemeinsame Vorschriften für die
Sozialversicherung• Sozialgesetzbuch Fünftes Buch - Gesetzliche Krankenversicherung• Sozialgesetzbuch Sechstes Buch - Gesetzliche Rentenversicherung• Sozialgesetzbuch Siebtes Buch - Gesetzliche Unfallversicherung• Sozialgesetzbuch Achtes Buch - Kinder- und Jugendhilfe• Sozialgesetzbuch Neuntes Buch - Rehabilitation und Teilhabe behinderter
Menschen• Sozialgesetzbuch Zehntes Buch - Sozialverwaltungsverfahren und
Sozialdatenschutz• Sozialgesetzbuch Elftes Buch - Soziale Pflegeversicherung• Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch - Sozialhilfe
• Das Bundessozialhilfegesetz (BSHG) regelte von 1962 bis 2004 Art und Umfang der Sozialhilfe für bedürftige Einwohner der Bundesrepublik Deutschland.
• Die bisherigen Bestimmungen des BSHG sind ab 1. Januar 2005 von den Bestimmungen im Zwölften Buch des Sozialgesetzbuches (SGB XII) abgelöst worden.
59
Exkurs: SGB V• ERSTES KAPITEL: Allgemeine Vorschriften • ZWEITES KAPITEL: Versicherter Personenkreis• DRITTES KAPITEL: Leistungen der Krankenversicherung• VIERTES KAPITEL: Beziehungen der Krankenkassen zu den
Leistungserbringern• FÜNFTES KAPITEL: Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im
Gesundheitswesen• SECHSTES KAPITEL: Organisation der Krankenkassen• ACHTES KAPITEL: Finanzierung• NEUNTES KAPITEL: Medizinischer Dienst der Krankenversicherung• ZEHNTES KAPITEL: Versicherungs- und Leistungsdaten, Datenschutz,
Datentransparenz• ELFTES KAPITEL: Straf- und Bußgeldvorschriften• ZWÖLFTES KAPITEL: Übergangsregelungen aus Anlass der Herstellung der
Einheit Deutschlands
60
SGB V § 11-68: Leistungen der Krankenversicherung
• Leistungen zur Verhütung von Krankheiten• Leistungen zur Früherkennung von Krankheiten• Leistungen bei Krankheit
– Krankenbehandlung– Krankengeld– Zahnersatz– Fahrkosten
61
SGB V § 69-149: Beziehungen zu den Leistungserbringern
• Beziehungen zu Ärzten und Zahnärzten– Sicherstellung der vertragsärztlichen und vertragszahnärztlichen Versorgung– Kassenärztliche und Kassenzahnärztliche Vereinigungen
• Zahntechnische Leistungen• Beziehungen zu Krankenhäusern und anderen Einrichtungen
– Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen: § 107-113• Beziehungen zu Krankenhäusern und Vertragsärzten
– Ambulantes Operieren, vor- und nachstationäre Behandlung• Beziehungen zu Leistungserbringern von Heilmitteln• Beziehungen zu Leistungserbringern von Hilfsmitteln• Beziehungen zu Apotheken und pharmazeutischen Unternehmen• Beziehungen zu sonstigen Leistungserbringern• Eigeneinrichtungen der Krankenkassen• Beziehungen zu Leistungserbringern in der integrierten Versorgung
62
Definition nach § 107 SGB VAbs. 1: Krankenhäuser sind „Einrichtungen, die
1. der Krankenhausbehandlung oder Geburtshilfe dienen, 2. fachlich-medizinisch unter ständiger ärztlicher Leitung stehen,
über ausreichende, ihrem Versorgungsauftrag entsprechende diagnostische und therapeutische Möglichkeiten verfügen und nach wissenschaftlich anerkannten Methoden arbeiten,
3. mit Hilfe von jederzeit verfügbarem Pflege-, Funktions- und medizinisch-technischem Personal darauf eingerichtet sind, vorwiegend durch ärztliche und pflegerische Hilfeleistung Krankheiten der Patienten zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimmerung zu verhüten, Krankheitsbeschwerden zu lindern oder Geburtshilfe zu leisten, und in denen
4. die Patienten untergebracht und verpflegt werden können.“
63
Definition nach § 107 SGB V• Folge: Vorsorge- und Rehabilitations-
einrichtungen sind keine Krankenhäuser im Sinne des § 107 Abs. 1 SGB V
• Vorsorge- und Rehaeinrichtungen werden explizit in § 107 Abs. 2 SGB V definiert
64
§ 107 Abs. 2 SGB V: Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen sind „Einrichtungen, die
1. der stationären Behandlung der Patienten dienen, um a. eine Schwächung der Gesundheit, die in absehbarer Zeit
voraussichtlich zu einer Krankheit führen würde, zu beseitigen oder eine Gefährdung der gesundheitlichen Entwicklung eines Kindes entgegenzuwirken (Vorsorge) oder
b. eine Krankheit zu heilen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern oder im Anschluss an Krankenhausbehandlung den dabei erzielten Behandlungserfolg zu sichern oder zu festigen, auch mit dem Ziel, einer drohenden Behinderung vorzubeugen, eine Behinderung zu beseitigen, zu bessern oder eine Verschlimmerung zu verhüten oder Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zu vermindern (Rehabilitation),
2. fachlich-medizinisch unter ständiger ärztlicher Verantwortung und unter Mitwirkung von besonders geschultem Personal darauf eingerichtet sind, den Gesundheitszustand der Patienten nach einem ärztlichen Behandlungsplan vorwiegend durch Anwendung von Heilmitteln einschließlich Krankengymnastik, Bewegungstherapie, Sprachtherapie oder Arbeits- und Beschäftigungstherapie, ferner durch andere geeignete Hilfen, auch durch geistige und seelische Einwirkungen zu verbessern und den Patienten bei der Entwicklung eigener Abwehr- und Heilungskräfte zu helfen.“ 65
Betriebswirtschaftliche Definition
Krankenhäuser sind Dienstleistungsbetriebe, die in Einheit von Ort, Zeit und Handlung Gesundheitsdienstleistungen für persönlich anwesende Patienten erzeugen, die mindestens eine Nacht dort verbringen.
66
1.3.3.2 Typologie
• Ärztlich-pflegerische Zielssetzung• Ärztliche Besetzung • Verweildauer• Größe • Versorgungsstufen• Trägerschaft• Behandlungs- und Pflegeintensität
67
Ärztlich-pflegerische Zielssetzung
• Allgemeine Krankenhäuser- Einrichtungen, die die Voraussetzungen von § 2 Nr. 1 KHG und §
107 Abs. 1 SGB V erfüllen (Krankenhäuser), ohne dass eine bestimmte Fachrichtung im Vordergrund steht.
• Fachkrankenhäuser– Nach Art der Erkrankung abgegrenzte Einrichtungen, in denen
überwiegend in einer Fachdisziplin durch Gebietsärzte bestimmte Krankheiten, Leiden oder Körperschäden festgestellt, geheilt oder gelindert werden oder in denen Geburtshilfe geleistet wird.
• Spezialisierung nach Krankheiten (z. B. orthopädische Kliniken)• Spezialisierung nach Behandlungsart (z. B. Homöopathische
Krankenhäuser)68
Ärztliche Besetzung
• Anstaltskrankenhäuser• Belegkrankenhäuser
– Inhalt: Behandelnder Arzt als selbständiger Freiberufler nicht Mitarbeiter des Krankenhauses
– Entwicklung: neue Formen eines „Pseudo-Belegkrankenhauses“
• Ambulantes Operieren• Tageskliniken
69
Exkurs: Perioden der Krankenhausentwicklung
• „Trusteeship Period“– Dominanz des Eigentümers– z. B. Rotes Kreuz, Kirchen, Staat, ...
• „Physician Period“– Dominanz der Chefärzte
• „Administration Period“– Professionelles Management leitet Krankenhäuser unabhängig von
Eigentümern und Ärzten– oftmals Dominanz des Ökonomen– in USA: Krankenhaus primär Beleghospitäler
• „Team Period“: Zukünftige Entwicklung???70
Verweildauer
• Berechnung– Durchschnittliche Verweildauer = Betttage/Patientenzahl
• Berechnung heute: Mitternachtszählung• Berechnung früher: n+1
• Krankenhäuser der allgemeinen Krankenversorgung– Krankenhäuser mit überwiegend kurzer Verweildauer
• Sonderkrankenhäuser– Krankenhäuser mit überwiegend langer Verweildauer
71
Klassifizierung von Krankenhäusern nach der Größe
• Kleinstkrankenhäuser: ≤50 Betten• Kleinkrankenhäuser: 51-200 Betten• Mittlere Krankenhäuser: 201-400 Betten• Größere Krankenhäuser: 401-650 Betten• Großkrankenhäuser: > 650 Betten
109 Kleinstkrankenhäuser und 710 Kleinkrankenhäuser = 44 %
aller Krankenhäuser72
Beispiel: Krankenhäuser in Bayern
200-500 Betten
> 500 Betten 100-199 Betten
< 100 Betten
Quelle: Landeskrankenhausplan von Bayern 2001
73
Beispiel: Krankenhäuser im Landkreis „Nürnberger Land“
Regi
erun
gsbe
zirk
M
itte
lfran
ken
74
Landeskrankenhausplanung MV
> 200 Betten
<50 Betten
51-200 Betten
75
MV: > 250 Betten
76
77
Versorgungsstufen
Gliederungsmöglichkeit: • Ergänzungsversorgung • Grundversorgung • Regelversorgung • Zentralversorgung • Maximalversorgung
78
Versorgungsstufen
Gliederungsmöglichkeit: • Ergänzungsversorgung • Grundversorgung • Regelversorgung • Zentralversorgung • Maximalversorgung
• Einfache Versorgung in Chirurgie und innerer Medizin• Aus dem Versorgungsauftrag ergibt sich eine Größe von in der
Regel unter 200 Betten. • Die Bettenzahl ist lediglich eine Konsequenz, jedoch nicht das
Einstufungskriterium. Theoretisch wäre in einem städtischen Bereich auch ein Krankenhaus mittlerer Größe auf der Stufe der Ergänzung möglich.
79
Versorgungsstufen
Gliederungsmöglichkeit: • Ergänzungsversorgung • Grundversorgung • Regelversorgung • Zentralversorgung • Maximalversorgung• Allgemeine Versorgung in den Grunddisziplinen Chirurgie,
Innere Medizin, Gynäkologie/Geburtshilfe; evtl. belegärztliche Erweiterung in HNO, Augenheilkunde, Intensivmedizin
• Aus dem Versorgungsauftrag ergibt sich eine Größe von in der Regel zwischen 200 und 350 Betten
80
Versorgungsstufen
Gliederungsmöglichkeit: • Ergänzungsversorgung • Grundversorgung • Regelversorgung • Zentralversorgung • Maximalversorgung
• Allgemeine Versorgung in allen Disziplinen
• Aus dem Versorgungsauftrag ergibt sich eine Größe von in der Regel mindestens 350 Betten
81
Versorgungsstufen
Gliederungsmöglichkeit: • Ergänzungsversorgung • Grundversorgung • Regelversorgung • Zentralversorgung • Maximalversorgung
• Allgemeine Versorgung in allen Disziplinen
• Spezialversorgung in einigen Disziplinen
• Mindestens 750 Betten
82
Versorgungsstufen
Gliederungsmöglichkeit: • Ergänzungsversorgung • Grundversorgung • Regelversorgung • Zentralversorgung • Maximalversorgung
• Mindestens 1000 Betten
• Spezialversorgung mit hoher Integration der Spezialgebiete
83
Andere Definitionen
• Orts- und Stadtkrankenhäuser• Kreiskrankenhäuser• Bezirkskrankenhäuser• Fachkrankenhäuser
Problematik: uneinheitliche Verwendung von Bundesland zu Bundesland
84
Beispiel: Versorgungsstufen in Bayern
• Krankenhäuser der ersten Versorgungsstufe – leisten einen Beitrag zur Grundversorgung der
Bevölkerung, vor allem in den Fachrichtungen Chirurgie und/oder Innere Medizin
• Krankenhäuser der zweiten Versorgungsstufe – stellen die Grundversorgung sicher, d.h. sie müssen die
Fachrichtungen Chirurgie und Innere Medizin umfassen, evtl. Gynäkologie und Geburtshilfe, HNO, Augenheilkunde, evtl. Urologie und Orthopädie, keine Subspezialisierung
• …
85
• …• Krankenhäuser der dritten Versorgungsstufe
– überörtliche Schwerpunktaufgaben, d.h. sie umfassen alle Fachrichtungen der Krankenhäuser der zweiten Stufe, evtl. auch Pädiatrie, Neurologie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Psychiatrie
• Krankenhäuser der vierten Versorgungsstufe – hochspezialisierte Krankenhäuser mit vollem Leistungsumfang
• Hochschulkliniken – nehmen Aufgaben der vierten Versorgungsstufe wahr, sind
jedoch nicht nach dem KHG zu finanzieren
86
Beispiel: Versorgungsstufen in Bayern
Exkurs: Universitätskliniken
Quelle: „Landkarte Hochschulmedizin“ 87
Fallzahlen der
Universitätskliniken
Quelle: „Landkarte Hochschulmedizin“ 88
Durchschnittli
che Fallschwere (CMI)
Quelle: „Landkarte Hochschulmedizin“ 89
Fallschwere und Bettengröße
Quelle: Deutsches Krankenhausinstitut
90
Trägerschaft
• Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft –Einrichtungen, die von Gebietskörperschaften (Bund, Land, Bezirk, Kreis, Gemeinde) oder von Zusammenschlüssen solcher Körperschaften wie Arbeitsgemeinschaften oder Zweckverbänden oder von Sozialversicherungsträgern wie Landesversicherungsanstalten und Berufsgenossenschaften betrieben oder unterhalten werden.
• Krankenhäuser in freigemeinnütziger Trägerschaft– Einrichtungen, die von Trägern der freien Wohlfahrtspflege, Kirchengemeinden, Stiftungen oder Vereinen unterhalten werden.
• Private Krankenhäuser–Einrichtungen, die als gewerbliches Unternehmen einer Konzession nach § 30 Gewerbeordnung bedürfen.
Dominanz: Bei Einrichtungen mit unterschiedlichen Trägern wird der Träger angegeben, der überwiegend beteiligt ist oder überwiegend die Geldlasten trägt.
91
Behandlungs- und Pflegeintensität
• Akutkrankenhäuser • Langzeitkrankenhäuser
– Intensive, langfristige ärztliche Behandlung • Krankenhäuser für Chronisch-Kranke
– Intensive, langfristige Pflege. Geringe ärztliche Behandlungsnotwendigkeit
– Gleitender Übergang zum Intensivpflegeheim
92
1.3.3.3 Raumplanung
1.3.3.3.1 Landeskrankenhausplanung1.3.3.3.2 Veränderung von Einzugsgebieten1.3.3.3.3 Standortplanung
93
Zugänglichkeit Deutschland Quelle: BBSR-Bericht Kompakt, 11/2011
94
1.3.3.3.1 Landeskrankenhausplanung
Ausgangslage: Ein Land mit homogener Fläche (= gleichmäßige Besiedlung)
95
Grundversorgung: 16 Krankenhäuser können die Grundversorgung sicherstellen. Standort?
96
Einzugsbereiche: Distanzminimierung
97
Endergebnis
98
Beispiel MV
99
Krankheiten mit geringer Prävalenz
• Ausgangslage: Gleichgroße Krankenhäuser der Regelversorgung in den Zentren der Polygone.
• Problem: Krankheiten, die eine Spezialabteilung benötigen, werden nicht behandelt. Eine Spezialisierung in jedem Krankenhaus rentiert sich bei der geringen Prävalenz bzw. Inzidenz nicht.
• Alternative: Jedes Krankenhaus spezialisiert sich auf eine „seltene“ Krankheit.
• Problem: Integration von Abteilungen und Spezialisierungen, z. B. Herzoperation benötigt auch spezialisiertes Labor, Intensivstation etc.
• Folge: Spezialisierung an einem Ort. 100
• Alternative: Aufbau eines eigenen Zentrums.Meistens aber: Spezialisierung an einem Krankenhaus, das gleichzeitig die Grundversorgung mit abdeckt
101
Christaller-Wabe: zwei Ebenen
102
Krankenhausplanung und Raumplanung
• Zentrenbildung in Deutschland– Steuerungszentralen
– Berlin, Hamburg, Düsseldorf, München, Frankfurt– Oberzentren
– z.B. Schwerin, Rostock– Mittelzentren
– z.B. Greifswald– Unterzentren
– z.B. Lubmin
103
Krankenhausplanung und Raumplanung
• Versorgungsstufen und Zentrenbildung – Krankenhäuser der ersten Stufe: i.d.R. in Mittel- oder
Unterzentren. Ausschließlich lokale Bedeutung– Krankenhäuser der zweiten Stufe : i.d.R. in Ober- oder
Mittelzentren. Grundversorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich
– Krankenhäuser der dritten Stufe: i.d.R. in Oberzentren– Krankenhäuser der vierten Stufe: i.d.R. in Oberzentren
– Hinweis: DDR hatte „Flurbereinigung“ durchgeführt
104
Krankenhausplanung und Raumplanung
• Landkreisgliederung– Landeskrankenhausplanung folgt i.d.R. der Regionalplanung.
Dezentrale Planung erfolgt durch Kreise und Regierungsbezirke – Krankenhäuser der ersten und zweiten Stufe: Planung durch Landkreis
und kreisfreie Städte. Grundsatz: mind. ein Krankenhaus der Regelversorgung pro Landkreis
– Krankenhäuser der dritten Stufe: Zusammenhängendes sozioökonomisch verflochtenes Gebiet mehrerer kreisfreier Städte oder Landkreise
– Krankenhäuser der vierten Stufe. i.d.R. ein Regierungsbezirk• Problem von Flächenstaaten: Flächendeckende Versorgung
(sozialer Aspekt, Transportweg-Minimierung) und Effizienz stehen im Widerspruch.
105
1.3.3.3.2 Veränderung von Einzugsgebieten
• Distanzreibungseffekt• Ausgangslage• Neuer Anbieter• Höhere Attraktivität des Nachbarn• Erhöhte Mobilität• Verbesserte Zugänglichkeit des Nachbarn
106
Distanzreibungseffekt
Transaktionen
Distanz
dMM
CG 21
107
Ausgangslage
Distanz
Gravität
P2 P1 P3
Einzugsbereich Krankenhaus 3
Einzugsbereich Krankenhaus 1 Einzugsbe-
reich 2
a
b
c d
e f
108
Problem: unterschiedliche Distanzreibung
Distanz
Gravität
P2 P1 P3
Unterversorgung für Ältere
a
b
c c‘ d‘ d
e e‘ f
Distanzreibung für Ältere
Distanzreibung für Durchschnitt
b‘
109
Neuer Anbieter
Distanz
Gravität
P2 P1 P3
Einzugsbereich Krankenhaus 3
Einzugsbereich Krankenhaus 1
Einzugs-bereich 2
N
Einzugs-bereich N 110
Höhere Attraktivität des Nachbarn
Distanz
Gravität
P2 P1 P3
Einzugsbereich Krankenhaus 3
Einzugsbereich Krankenhaus 1 Einzugs-
bereich 2 111
Höhere Mobilität
T
Di s t anz
Gravität
P2 P1 P3
Einzugsbereich Krankenhaus 3
Einzugsbereich Krankenhaus 1 Einzugs-
bereich 2
Erhöhte Mobilität Alte Mobilität 112
Verbesserte Zugänglichkeit des Nachbarn
Distanz
Gravität
P2 P1 P3
Einzugsbereich Krankenhaus 3
Einzugsbereich Krankenhaus 1 Einzugs-
bereich 2 113
1.3.3.3.3. Standortplanung
• Modelle– Standortfaktoren– Thünen‘sche Kreise– Steiner-Weber-Modell– Standortplanung in Netzen
• Praxisbeispiel: Klinikum Nürnberg• Praxisbeispiel: Ambulanter Wartungsdienst in
Tansania
114
Grundproblem der Standortplanung (Varignon‘scher Apparat)
115
Standortfaktoren• Rohstoffe• Absatz (Bevölkerung, Kaufkraft, Konkurrenz)• Mitarbeiter• Verfügbarkeit von Grundstücken• Entsorgung• Verkehrsanbindung• Öffentliche Hilfen Für Kundenpräsenzbedingende Dienstleistungen:
Kundennähe
116
Typisierung
• Stetige Modelle• Netzmodelle
– P-Median Modell• Minimierung der durchschnittlichen Distanz bei einer festen
Anzahl von Einrichtungen– Covering Modell
• Minimiere die Anzahl von Einrichtungen, mit denen die Bevölkerung erreicht werden kann, ohne eine bestimmte Anreisedistanz zu überschreiten
117
Thünen‘sche Kreise (der Klassiker)1: Gemüse, Fruchtfolge ohne
Brache2: Brennholz3: Getreide, Hackfrüchte,
Stallfütterung von Vieh (Fruchtwechselwirt.)
4: Koppelweidewirtschaft5: Dreifelderwirtschaft
(extensiver Getreidebau)6: Jungtierzucht, Wolle7: Wildnis, Jagd
2
1
3
4
5
6
7
118
Thünen‘sche Kreise (Verkehrsach
sen)
2
1 3
4
5
6
7
119
Anwendung
• Aufbau von Städten und Gemeinden nach Transportkosten
• Krankenhäuser: möglichst an Ausfallstraßen• Altenheime: möglichst mit öffentlichem
Verkehrsanschluss• etc.
120
Steiner-Weber-ModellVorbemerkungen
212
212 yyxxd
x
y
x1 x2
y1
y2
d
121
Steiner-Weber-Modell
!22
1
Minvyuxbd ii
n
ii
• Lösung: Ableitung nach x und y• Problem: Nicht exakt lösbar• Iterative Lösung möglich
122
Standortoptimierung in Netzen1. ein Anbieter
1
3
4 5
2 d12= d21
n2-n Kanten
dij= 0 für i=j
123
LP-Ansatz
m
i
m
jjiji
m
jj
j
MinydBZ
y
sonsty
1 1
1
!
1
0jStandort imAnbieter falls1
m: Zahl der Knotendij: Distanz zwischen Knoten i und jBi: Bevölkerung in Knoten i 124
Mehrere Anbieter
m
i
m
jijiji
j
m
iij
m
jij
m
jj
ij
j
MinxdBZ
mjfüryMx
mifürx
py
sonstx
sonsty
1 1
1
1
1
!
..1
..11
0wird versorgt jAnbieter von iKnoten falls1
0jStandort imAnbieter falls1
m: Zahl der Knotendij: Distanz zwischen Knoten i und jp: Zahl der AnbieterBi: Bevölkerung in Knoten iM ≥ m-p+1
125
Beispiel: Krankenhäuser in MV > 400 Betten
126
Beispiel: Standortplanung für das Klinikum Nürnberg
• Klinikum:- 2500 Betten, davon Klinikum Süd 1000 Betten- 5.200 Mitarbeiter- 80.000 Patienten p.a.
• Planungsbeginn: 1950• Standortentscheidung: 1980• Baubeginn: 1985• Einweihung: 1994• Baukosten: 280 Mio. Euro• Standortsuche: mind. 3 Standorte zur
Auswahl
Entscheidend: keine Kosten für Grundstückserwerb!
127
128
Beispiel: Standortplanung für Wartungsservice in Tansania
1
234
6
87
11
5
15
20
16
1719
18
KENYA
Mbeya
Li ndi
MtwaraSongea
Nj ombe
I ringa
Dodoma
Morogoro
TaboraKi goma
Si ngida
MoshiArusha
Mwanza
Bukoba
Dar-es-
Salaam
14
200 km
: L utheran Hos pital
N
129
Arbeitsaufgabe
• Entwickeln Sie ein Konzept der Krankenhausplanung für Mecklenburg-Vorpommern
• Gibt es Konflikte zwischen Effizienz und Gerechtigkeit?
130
Kreiskrankenhaus DemminBetten: 193
Fallzahl: 8103Pflegetage: 46937Bettenauslastung: 66,6
Verweildauer: 5,8
Kreiskrankenhaus WolgastBetten: 180
Fallzahl: 8689Pflegetage: 50991Bettenauslastung: 77,6
Verweildauer: 5,9
Universitätsmedizin GreifswaldBetten: 901
Fallzahl: 36945Pflegetage: 249115
Bettenauslastung: 79,2Verweildauer: 6,7
Landkreis Vorpommern-Greifswald | Dirk Scheer, Beigeordneter und Dezernent 131
Klinikum KarlsburgBetten: 236
Fallzahl: 8861Pflegetage: 69818Bettenauslastung: 81,1
Verweildauer: 7,9
Asklepios Klinik PasewalkBetten: 284
Fallzahl: 12308Pflegetage: 72651Bettenauslastung: 70,1
Verweildauer: 5,9
MEDIGREIF Parkklinik GmbHBetten: 144
Fallzahl: 2053Pflegetage
Bettentage: 42445 amb. Behandlungstage: 2051
Bettenauslastung: stationär: 80,75 %ambulant: 20,35 %Verweildauer: Reha stationär: 22 TageReha ambulant 17 Tage
stationäre Pflege: 15 Tage
AMEOS KrankenhausgesellschaftBetten: 302
Fallzahl: 11453Pflegetage: 93978Bettenauslastung: 85,3
Verweildauer: 8,2