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02 Februar 2014 EINE CROSSMEDIALE PUBLIKATION DER XMEDIA SOLUTIONS AG Wie Datenvernetzung die Gesundheit fördert III Seite 4 Nachwuchsförderung im Gesundheitswesen IIIIIIII Seite 7 Herausforderung demografischer Wandel IIIIIIIIII Seite 8 Wie werde ich im Alter betreut? IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Seite 11 Gesundheitssystem der Zukunft Der Patient im Mittelpunkt

Gesundheitssystem der Zukunft_BAZ

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GDZ_BAZ

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02 F e b r u a r

2014

EinE crossmEdialE Publikation dEr XmEdia solutions aG

Wie datenvernetzung die Gesundheit fördert iii seite 4nachwuchsförderung im Gesundheitswesen iiiiiiii seite 7Herausforderung demografischer Wandel IIIIIIIIII Seite 8Wie werde ich im Alter betreut? IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Seite 11

Gesundheitssystem der ZukunftDer Patient im Mittelpunkt

2 iiiii Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Gesundheitssystem der Zukunft

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die durch-schnittliche Lebenserwartung in Mitteleu-

ropa um 40 Prozent gestiegen. Ein generell län-geres Leben bei besserer Gesundheit ist heute für viele eine Normalität. Alt werden und sein zeigt dabei die verschiedensten Facetten: Vom aktiv Reisenden bis hin zum sozial Vereinsam-ten, vom selbstbestimmten Ruhestand bis hin zum Verlust jeglicher Autonomie.

Unsere älter werdende Gesellschaft führt zu grossen Herausforderungen. Weil der medizini-sche Fortschritt stetig wächst, erhöht sich die Lebenserwartung laufend. Da gleichzeitig die Geburtenraten sinken, wird die Gesellschaft immer älter, und dies bei besserer Gesundheit. Dabei nimmt die Zahl der potenziellen und ef-fektiven Erwerbstätigen ab und es entstehen finanzielle Lücken in den Sozialwerken. Es kann zu Engpässen in der Arbeitswelt generell und in den Humanressourcen im Gesundheits- und Pflegewesen im speziellen kommen.

Daraus ergeben sich vier grosse Herausfor-derungen: Die Sozialwerke müssen gesichert werden, der gesellschaftliche Zusammenhalt ge-wahrt, die Solidarität zwischen den verschiede-nen Generationen gewährleistet und schliesslich die soziale Vereinsamung verhindert werden.

Diese grossen Herausforderungen erfordern wiederum gesellschaftliche Veränderungspro-zesse, welche frühzeitig und aktiv initiiert und umgesetzt werden müssen. Die Gesundheits- und Sozialpolitik sollte sich auf nationaler wie auch auf regionaler Ebene an einer mehrere Jahre umfassenden Gesamtschau orientieren.

Die verabschiedeten bundesrätlichen Prio-ritäten „Gesundheit2020“ sind ein erster und wichtiger Ansatz. Sie bestehen aus vier zent-ralen Handlungsfeldern, welche auf folgenden Annahmen basieren: - Zunahme chronischer Krankheiten - Mangelnde Steuerbarkeit und fehlende Trans- xparenz - Grenzen der Finanzierung und - Wandel in der Versorgung.

Infolge der Zunahme chronischer Krank-heiten in einer älter werdenden Gesellschaft sind eine gezielte Vorsorge, regelmässig zur Verfügung stehende, wohnortnahe ambulante Dienstleistungen und bedarfsgerechte inte-grierte Versorgungsnetze notwendig. Ältere Menschen wollen so lange wie möglich zu Hause bleiben und wünschen erst bei entsprechendem Pflegebedarf einen Pflegeheimplatz. Mehr ältere Menschen werden künftig besser informiert sein und von den zur Verfügung stehenden Versorgungsleistungen gezielt Gebrauch machen. Wohnortnah am richtigen Ort.

Dazu gehört auch die integrale Vor- und Nachbetreuung rund um einen stationären Spi-talaufenthalt.

Chronische Krankheiten und damit verbun-denes Leid können durch eine wirksame Vorbeu-gung und Früherkennung oft vermieden werden. Die Selbstkompetenz aller Bevölkerungsgrup-pen in Gesundheitsfragen muss deshalb erhöht werden. Die vorhandenen Ressourcen müssen durch transparentere Strukturen und effizien-tere Steuerung des Systems optimiert werden.

Mittels integrierter Versorgungsnetze müssen wir näher zu den betroffenen Menschen. Gerade dann, wenn ihre Mobilität eingeschränkt ist.

Die nationale Krebsstrategie geht hier in die richtige Richtung, indem sie von der Prävention über Früherkennung und Versorgung bis hin zur Nachsorge inklusive Palliativangebote alle Aspekte integriert aufeinander abstimmt. In Anlehnung an die Nationale Strategie wird im Rahmen eines Projektes ein kantonales Mass-nahmenpaket – auch in Basel-Stadt – zur Um-setzung der Krebsstrategie in den Kantonen erarbeitet.

Die medizinische Grundversorgung - na-mentlich die Hausarztmedizin - und die Zusam-menarbeit zwischen den verschiedenen Gesund-heitsberufen müssen durch die Anpassung der Aus- und Weiterbildungen, die Stärkung der Forschung und die Schaffung günstiger Vor-aussetzungen für die Berufsausübung gefördert werden. Der nationale „Masterplan Hausarzt-medizin“ ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, der ebenfalls mit kantonalen Mass-nahmen umgesetzt werden soll. Dafür sorgt auch der direkte Gegenentwurf zur Volksinitiative „Ja zur Hausarztmedizin“, worüber das Volk am 18. Mai abstimmen wird.

Schliesslich führen die geschilderten Her-ausforderungen zu neuen beruflichen Anfor-derungen im Gesundheitswesen und bedingen Anpassungen in der Bildungslandschaft. Die Anzahl der universitären und nicht universitä-ren Aus- beziehungsweise Weiterbildungsplätze muss den Bedarf decken und die Lerninhalte

müssen die Anforderungen an integrierte Ver-sorgungsstrukturen einbeziehen. Damit in der Schweiz auch in Zukunft genügend und den Bedürfnissen entsprechend ausgebildetes Ge-sundheitspersonal vorhanden ist.

Eine Zukunft, die bereits begonnen hat.

Gesundheitssystem: Herausforderungen der Zukunft

lEitartikEl

3_Von Patient zum Partner

4_Wie datenvernetzung die Gesundheit fördert

5_Heilen aus der Ferne

7_Rezept gegen Personalmangel gesucht

8_Die ältere Generation übernimmt das Ruder

9_Depression – eine zeitlose Krankheit

10_Demenz – die Krankheit der Angehörigen

11_Wie werde ich im Alter betreut?

inhalt imPrEssum

Projektleitung: Anna-Rebekka Spellmeyer,[email protected]: Nadine Effert, Eva Herzog, Tobias Lemser, Mike Paßmann, Otmar Rheinhold

V.i.s.d.P.: Mike Paßmann

Fotos: Thinkstock / Getty ImagesDruck: DZZ Druckzentrum Zürich AG

Inhalte von Unternehmensbeiträgen sowie Gastbei trägen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:Marc Kaars Sijpesteijn (Country Manager) [email protected]>Xmedia Solutions AG,Hirschengraben 33, 6003 LuzernT: 044 998 11 33

Xmedia Solutions hat sich auf crossmediale Publikationen spezialisiert, welche in Tageszeitungen und auf relevanten Online-Portalen veröffentlicht werden.

Mehr Informationen unter: www.xmedia-solutions.com

bEtEiliGtE untErnEhmEn

Baselstädtischer Apotheker-VerbandBethesda Alterszentren AG/ Wesley HausAlterszentrum Burgfelderhof/ Bürgerspital BaselDAHEIM AM BESTEN GMBHForum Gesundheitswirtschaft Basel/H+ BildungH+ Die Spitäler der SchweizHERAG AGHome Instead Seniorendienste Basel GmbHMedgateMediCongress GmbHOdA Gesundheit beider BaselSantémed Gesundheitszentren AG/ sante24Schweizerische Gesellschaft für Tele-medizin und eHealth SGTMeHSchweizer Zentrum für Telemedizin MEDGATESpitex Verband SchweizStiftung Melchior, Tagesstätte 65+Swisscom AG

autor

Regierungsrat Dr. Carlo Conti, Gesundheitsdepartement Basel-Stadt, Präsident der Schweizerischen Gesundheits- direktorenkonferenz

3. Forum Gesundheitswirtschaft Basel

Weshalb sich Ihre Anwesenheit lohnt!• Der Nutzen der Gesundheitswirtschaft bei der Bewältigung chronischer

Krankheiten für den gesamten deutschsprachigen Raum wird positiv thematisiert.

• Sensibilisierung von Führungskräften der Gesundheitswirtschaft für die Heraus­

forderungen westeuropäischer Gesundheitssysteme

• Hochkarätige Referenten sowie Teilnehmende der obersten Führungsstufen

• Kontroverse Diskussionen und Reflexion als wertvoller Beitrag zur täglichen Arbeit

• Ausgezeichnete Netzwerkplattform im Gesundheitswesen

Auf dem 3. Forum Gesundheitswirtschaft Basel soll am Beispiel von chronischen

Krankheiten beleuchtet werden, inwiefern das Gesundheitswesen dazu Nutzen

stiften kann. Der Blickwinkel ist inter national und interdisziplinär. Damit wird

der Austausch über die Landesgrenzen hinweg sowie zwischen den Berufs gruppen

und Akteuren gefördert – zum Nutzen aller Teilnehmenden und der Gesundheits­

versorgung in der Schweiz.

weitere Informationen und Anmeldung:

www.forum-gesundheitswirtschaft.ch

Donnerstag/Freitag 3. – 4. Juli 2014 Congress Center Basel

Chronische Krankheiten

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Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Gesundheitssystem der Zukunft iiiii 3

lEitartikEl

Von Patient zum PartnerIn Zukunft werden Patienten zu gut informierten Akteuren, die in hohem Masse selbst zu ihrer Betreuung beitragen.

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Von otmar rhEinhold

Es gibt sie noch, die Götter in Weiss. Rauschen ans Spitalbett, murmeln Unverständliches

und enteilen wieder – nicht ohne im Herausge-hen noch kryptische Anweisungen zu geben. Über Diagnose und Therapien schweigen sie sich allerdings aus. Doch es werden immer we-niger, die sich im Spital und in der Arztpraxis so aufführen. Und das liegt auch daran, dass die solcherart Behandelten das nicht mehr akzep-tieren. Die Patienten von heute sind zunehmend aufgeklärt, gut informiert und selbstbewusst. Vom mündigen Patienten spricht man, und er verdankt seine Verbreitung auch dem Internet. Dort informieren und vernetzen sich Betrof-fene. Sie nutzen die Möglichkeiten des Social Web, um sich in Patienten-Communities über Krankheiten, Ärzte und Behandlungsmethoden auszutauschen. Wohlgemerkt: Auszutauschen. Im Web 2.0 wird interagiert, nicht mehr nur einseitig informiert. In solchen Gruppen bildet sich zuweilen erstaunliches Fachwissen he-raus. Die Grenzen zwischen Laien und Experten werden durchlässig, und wer Bescheid weiss, wird mündig.

Digitale Existenz: der iPatient

Wobei das nicht das einzige Feld ist, auf dem „das Digitale“ die Medizin schon heute zu be-stimmen beginnt. Auch wenn die elektronische Patientenakte immer noch nicht flächende-ckend umgesetzt ist, jeder Patient aus Fleisch

und Blut ist längst auch digital vorhanden. Man spricht vom iPatient. Ihn macht die Ge-samtheit aller Daten aus, die über jemanden beispielsweise im Spital gesammelt, von allen Fachpersonen genutzt und zuweilen mit an-deren Leistungsträgern geteilt werden – CTs, Laborwerte, OP-Dokumentationen, etc. Die Vorteile sind eine gute und schnelle, ortsun-abhängige Verfügbarkeit von Informationen, übersichtliche Krankheitsverläufe, eine sau-bere Dokumentation, und nicht zuletzt die erleichterte Abrechnung. Praktiker weisen allerdings daraufhin, über die digitale Version eines Patienten solle man nicht den direkten Kontakt zum Menschen verlieren.

Jetzt alle zusammen: partizipatorische medizin

Vom mündigen Patienten ist es nur ein Schritt zur sogenannten partizipatorischen Medizin. In ihr wirken alle Akteure zusammen: Leistungs-träger, Patienten, Kostenträger, Versicherung, Apotheker, Pflegedienste. Dabei nutzen sie intensiv die Möglichkeiten des Internets und der mobilen Datenübertragung. Aus Sicht der Patienten ist das mehr als „Mitmachmedizin“, bei der es um Compliance, sprich: Folgsamkeit gegenüber dem Arzt, geht. Sondern die logische Konsequenz aus der hohen Informiertheit. Pa-tienten werden in absehbarer Zukunft fester Teil der Informations-, Kommunikations- und Entscheidungsprozesse in der medizinischen Versorgung sein. Sie sind auf Augenhöhe, bes-

tens informiert und entscheiden über Behand-lungen mit.

Und sie wirken aktiv an der eigenen Ver-sorgung mit. Weil es anders gar nicht geht. Partizipatorische Medizin ist die grosse Ant-wort auf die grosse Herausforderung der chro-nischen Erkrankungen, dem medizinischen Paradigma der Zukunft. Der wachsenden Zahl von Menschen, die dauerhaft medizinische Betreuung brauchen, kann man schlicht aus Kapazitätsgründen nur mithilfe der Betroffe-nen begegnen. Diese überwachen dann etwa selbst wichtige Parameter und können – nach Schulung und mit Unterstützung – selbststän-dig reagieren. Das gilt übrigens auch für die Angehörigen.

Partizipation – Teilhabe – setzt daneben auch technische Kompetenz voraus. Vom Web getragene vernetzte Strukturen fordern eine gewisse digitale Versiertheit und, ganz simpel, den Zugang zum Internet. Onlinekompetenz wird Voraussetzung für die eigene medizinische Versorgung.

Das neue Paradigma: Gesundheitskompetenz

All diese Kompetenzen kennt man heute unter dem Begriff der Gesundheitskompetenz. Gemeint sind die Fähigkeiten und das (auch medizinische) Wissen, aktiv an der eigenen medizinischen Versorgung und der Erhaltung der Gesundheit mitzuwirken. Ein ganz neuer Begriff, der wie kein zweiter für den mündigen Status des Einzelnen steht. Vor allem die Strukturen des Gesund-heitssystems werden sich ändern müssen. So klappt das Ganze nicht ohne (durchaus auch staatlich mitfinanzierte) Plattformen, die alle Akteure verbinden – von Arzt und Patient bis zu Versicherung und Apotheke. Und letztlich können auch die Kosten- und Vergütungsstruk-turen nicht dieselben bleiben. In Zukunft wird ein niedergelassener Arzt vielleicht statt einer Telefonberatung eine E-Mail abrechnen, um nur ein kleines Beispiel zu nennen. Die er einem mündigen Empfänger schickt. Sie ist eben vorbei, die Zeit der Götter in Weiss.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird bereits seit Jahren diskutiert – wie stellt sich die aktuelle Situation dar?

Stefano Santinelli: Als Patient werde ich in der Regel von unterschiedlichen Ärzten, The-rapeuten oder in einem Spital betreut. Obwohl sich alle Beteiligten um mich kümmern, sind die Daten meistens überall verstreut. Für den Arzt ist immer nur ein Teil der relevanten medizini-schen Information verfügbar.

Doch genau das möchte ich als Patient haben: eine Dokumentation über meinen gesundheitli-chen Verlauf, eine Historie mit Röntgenbildern, Diagnosen, Therapien und Medikamentenlisten

Wo genau liegen die Stolpersteine in der Umsetzung?

Andy Fischer: Es braucht eine sichere, gemeinsame Kollaborationsplattform, die mög-lichst viel Information bereitstellt und von allen Systemteilnehmern genutzt wird.

Es fehlt an einer kritischen Anzahl Sys-temteilnehmern. Die wichtigsten Fragen lauten hier, wie und von wem werden die Daten der Patienten in diese Plattform eingepflegt? Und wieso soll ein Arzt diesen Zusatzaufwand auf sich nehmen? Denn der Aufwand für den Er-fasser ist beträchtlich und wird von niemandem bezahlt. Der Nutzen fällt oft erst beim nächsten Glied in der Behandlungskette an, zum Beispiel einem nachbehandelnden Physiotherapeuten oder dem Facharzt.

Stefano Santinelli: Ein weiterer wichtiger Punkt: Es fehlt an einer kritischen Anzahl an Teilnehmern am System, damit dieses flächen-deckend eingesetzt und genutzt werden. Es ist wie beim Telefonieren: wenn Sie der einzige sind mit einem Telefon, mit wem telefonieren Sie dann?

Und wie wollen Sie das ändern?Andy Fischer: Genau daran arbeiten wir.

Noch dieses Jahr werden wir allen Patienten, die bei uns anrufen gratis ihre Gesundheitsdaten zur Verfügung stellen, sofern sie das wünschen. Damit befreien wir auf einen Schlag die Da-ten von Tausenden von Patienten aus unseren Systemen und stellen sie den Patienten selbst zur Verfügung. Das ist eine Revolution für die Schweiz! Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Patient kann bei seinem nächsten Arztbesuch, diesem seine Daten direkt zur Verfügung stel-len. Der behandelnde Arzt ist sofort im Bilde und es entfallen langwierige kostenintensive Doppeluntersuchungen oder Doppelmedikati-

onen. Der Patient wird schneller und sicherer mit Blick aufs Ganze behandelt, kann schneller genesen und wieder früher zur Arbeit gehen. Die Einsparungen gehen in die Milliarden.

Stefano Santinelli: Wir setzen mit unseren Lösungen dort an, wo direkt ein Nutzen für die Leistungserbringer entsteht, beziehungsweise Kosten unmittelbar eingespart werden können.

Ein Beispiel: Der Hausarzt überweist einen Patienten zu weiterer Abklärung ins Spital. Die Praxisassistentin macht die Überweisung online - analog der Reservation eines Fluges – und der Patient kann vor Spitaleintritt von zu Hause be-quem sein Check-in machen. Für den Patienten bedeutet das eine Zeitersparnis und die Spitäler können ihren Zuweisern eine bessere Dienst-leistung anbieten bei gleichzeitiger Reduktion ihrer Kosten. Damit bauen wir nachhaltig ein Netzwerk für den Austausch der medizinischen Daten auf. Bereits heute sind über 2‘000 Ärzte, zahlreiche Spitäler und Tausende von Konsu-menten Teil unseres Netzwerkes.

Was tun sie auf der Konsumentenseite, um die Digitalisierung voranzutreiben?

Stefano Santinelli: Für Patienten und Kon-sumenten bieten wir unser Gesundheitsdossier kostenlos an. Es soll möglichst vielen Menschen den Zugang zu ihren Gesundheitsdaten ermög-lichen. Für die Mitarbeiter von Grossfirmen und KMU bieten wir eine Plattform zur betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention an, inklu-sive Zugang zur persönlichen Beratung unseres Partners SWICA.

Andy Fischer: Wir betreuen heute bereits rund 4.000 Patienten am Tag. 40-45 Prozent unserer Patienten werden rein telemedizinisch – also per Telefon – beraten und müssen nicht mehr bei einem Arzt vorstellig werden. Auch Krankschreibungen und Rezepte können bereits

telefonisch ausgestellt werden. Wenn ich als Patient nicht zum Arzt gehen muss, sondern in Ruhe daheim bleiben kann, spare ich viel Zeit und Kraft. Und ich erhalte auch während einer Geschäftsreise oder Urlaubs im Ausland schnell und zuverlässig Hilfe.

Was können wir in Zukunft erwarten?Andy Fischer, Stefano Santinelli: Wir

sind uns einig. Die Technologie rund um mobile Endgeräte, Videoübertragung und Sensorik hat das Potenzial, das Gesundheitswesen zu revolu-tionieren. Zum Beispiel Videokonsultationen von zu Hause aus, wo der Patient einem Spezialisten bei einer Hautkrankheit Bilder zur Verfügung stellt. Oder die Übermittlung von Gewichts- und Blutruck-Verlaufsdaten im Falle von Herz-Kreislauf-Störungen. Teile der Grundversorgung können in der Zukunft ohne Qualitätseinbusse von zu Hause aus erledigt werden – bequem und günstig.

intErViEW

„Digital & mobil: Die Zukunft gehört den Patienten“

im intErViEW

Stefano Santinelli, Leiter Gesundheitswesen, Swisscom AG

im intErViEW

Dr. Andy Fischer, CEO Medgate

4 iiiii Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Gesundheitssystem der Zukunft

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Von tobias lEmsEr

eHealth gilt als einer der Schlüssel zu einer wirkungsvolleren Gesundheitsvorsorge. Sie

soll der Bevölkerung den Zugang zu einem effi-zienten, sicheren und kostengünstigen Gesund-heitswesen ermöglichen. Zu den übergeordneten Zielen zählen nicht nur eine bessere medizi-nische Versorgung durch optimales Wissensma-nagement, sondern auch die Patientensicherheit. So hilft die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort, Mehrfachbehandlungen

wie auch Fehler in der Diagnose zu vermeiden und gleichzeitig Leben zu retten. Nicht zuletzt verbessern durchgängige elektronische Abläufe die Koordination und den zügigen Informations-austausch unter den Akteuren.

eHealth erhöht Patientensicherheit

Allein sämtliche Patientendaten zunehmend zu digitalisieren reicht allerdings nicht aus, um die Datenflut zu bewältigen. Vielmehr plädieren Experten für die elektronische Vernetzung,

damit Patienten, Ärzte, Therapeuten, Labors, Apotheken, Spitäler oder auch Pflegende auf einzelne Werte zugreifen zu können. Vor diesem Hintergrund hat der Bundesrat die von Bund und Kantonen gemeinsam erarbeitete „Strategie eHealth Schweiz“ im Juni 2007 verabschiedet.

Kontrolle bleibt beim Patienten

Die „Strategie eHealth Schweiz“ enthält sowohl ein Gesundheitsportal mit gesund-heitsrelevanten Informationen für die ganze

Schweiz, als auch ein schweizweites elek-tronisches Patientendossier. Diese digitale Kartei ermöglicht allen an einer Behandlung Beteiligten einen orts- und zeitunabhängigen Zugang zu medizinischen Informationen ih-rer Patientinnen und Patienten. Dabei sollen jedoch ausschliesslich diejenigen Gesund-heitsfachpersonen Dateneinsicht bekommen, die von ihren Patienten die entsprechenden Zugriffsrechte erhalten haben. Umgesetzt wird die eHealth-Stragie schrittweise im Verlauf der kommenden Jahre.

artikEl

Wie Datenvernetzung die Gesundheit fördert Das elektronische Patientendossier soll den Austausch zwischen Hausarzt, Spital und Apotheke vereinfachen.

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Von StEFAno SAntInEllI

Es scheint schon Ewigkeiten her: piepsende, knackende Modems, die uns ein lähmend

langsames Internet bescherten. Heute geht alles blitzschnell: Ob Bilder, Videos, ganze Filme – in Se-kundenbruchteilen und auf Knopfdruck ist alles da. Doch nicht überall läuft’s so schnell und effizient.

Meldet Sie Ihr Hausarzt beispielsweise am Spital für eine Untersuchung an, ist die Wahr-scheinlichkeit hoch, dass er dies per Fax tut. Erinnern Sie sich noch? Dieses Gerät, welches ähnlich komische Töne von sich gibt wie Ihr ers-tes Modem und bereits 10 Jahre früher auf dem Markt war. Der Bericht Ihrer Untersuchung trifft dann zwei Wochen später per Post bei Ihrem Arzt ein. 200‘000‘000 Papierdokumente werden so im Gesundheitswesen schätzungsweise pro Jahr ver-schickt. Das kostet viel Zeit und noch mehr Geld.

Idealerweise sind alle medizinischen und admi-nistrativen Daten in Ihrem persönlichen digitalen Gesundheitsdossier erfasst und alle berechtigten Ärzte haben zeit- und ortsunabhängig darauf Zugriff. Die Frage nach alten Röntgenbildern, der letzten Tetanus-Impfung, Medikamenten, Aller-gien, Laborwerten oder den aktuellen Blutdruck-werten gehört damit der Vergangenheit an. Auch Patientenverfügungen, Arztrezepte, Gewicht- und Trainingsdaten können sicher online hinterlegt werden und stehen bei einem Arztwechsel, Spital-austritt oder einem medizinischen Notfall genauso praktisch zur Verfügung wie Ihr Online-Banking. Sie kontrollieren, wer auf die Daten zugreift, Mut-ter oder Vater, Sohn oder Tochter, Hausarzt oder Spital, und haben jederzeit den Überblick über ihre Arztrechnungen und die Rückvergütung ihrer Versicherung.

Bei Diabetes, eine der häufigsten chroni-schen Erkrankungen, können Sensoren und Apps den Patienten helfen, ihren Blutzucker-spiegel besser in den Griff zu bekommen. Das kontinuierliche Messen der Blutzuckerwerte wird einfacher und die drahtlose Übertragung ins persönliche Dossier geschieht automatisch.

Idealerweise liefern diese Geräte darüber hin-aus Informationen zu Ernährung und körperli-cher Aktivität und unterstützen den Patienten mit relevanten Informationen rund um seine Krankheit.

Der Nutzen der zunehmenden Digitalisierung des Gesundheitswesens geht aber weit über die Behandlung von Krankheiten und Beschwerden hinaus. Auch für das persönliche Gesundheitsma-nagement – Wie bleibe ich gesund und fit? – kennt die heutige Welt der Technologie mit ihren Apps, Gadgets und Sensoren praktisch keine Grenzen

zur Messung und – der mehr oder weniger aussa-gekräftigen – Interpretation von Daten. Mehr als 40‘000 Anwendungen mit Inhalten zu Ernährung, Gesundheit, Wellness und Sport stehen in den verschiedenen App-Stores zum Download bereit.

Aktuell werden diese von ca. 350‘000 Bürgern in der Schweiz aktiv genutzt. Dies eröffnet ganz neue Perspektiven in der Gesundheitsversorgung und dem verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Gesundheit. Jeder Konsument hat seine kleinen Helfer, die ihn dabei unterstützen, gesund zu bleiben. Eingebaute Alarmierungsfunktionen oder -warnungen sorgen für mehr Sicherheit im Alltag.

Und muss der Patient trotzdem mal zum Arzt oder ins Spital, sind die Daten schon da: Keine Rückfragen beim Hausarzt, keine Laborwerte, die gefaxt werden müssen und kein Röntgenbild, das neu gemacht werden muss – ganz ohne Post und ohne eine Minute Zeit zu verlieren. Das mühsame Ausfüllen der immergleichen Anmeldeformulare mit Perso-nalien, Versichertennummer und Krankheits-vorgeschichte entfällt.Der behandelnde Arzt kann sich dem Patienten widmen, schaut sich die Krankengeschichte und Laborwerte an und kann schnell eine zuverlässige Diagnose stellen. Stimmt erstmal die Diagnose, kann viel gezielter und besser behandelt werden. Und wird das Rezept schliesslich noch elek-tronisch ausgestellt, passieren auch weniger Medikationsfehler aufgrund handschriftlicher Missverständnisse.

In vielen Bereichen unseres Lebens sind die Fortschritte, welche durch die digitale Revolution erreicht wurden, nicht mehr wegzudenken. In eini-gen Jahren werden wir zurückschauen und feststel-len, dass die Digitalisierung auch das Gesundheits-wesen effizienter und transparenter gemacht hat. Wir werden Teil eines Gesundheitssystems sein, in dem nicht nur die Behandlung von Krankheit im Vordergrund steht, sondern auch Prävention und Gesundheitsförderung einen wichtigen Platz einnehmen. Die Voraussetzung dafür ist, dass Leistungserbringer wie Ärzte, Spitäler und Heime die Chancen jetzt nutzen, die sich durch die digi-tale Revolution in diesem Bereich unseres Lebens ergeben. Die Bürger jedenfalls sind schon bereit.

GastbEitraG

Das Gesundheitswesen steht am Anfang einer digitalen Revolution

Sensoren, Apps und Gadgets helfen uns gesund zu bleiben und entlasten das Gesundheitssystem.

Die umfassende Weblösung für die Spitex

Das elektronische Gesundheitsdossier

Die Datendrehscheibe und Vernetzungsplattform

Die moderne Praxissoftware für Einzel- und Gruppenpraxen

Das Forderungsmanagement fürs Gesundheitswesen

Die mobile Patientenakte für Ärzte und Pflegende

Der Master Patient Index und IHE Komponenten für die Schweiz

curaXDie Partnerin des Schweizer Gesundheitswesens

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Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Gesundheitssystem der Zukunft iiiii 5

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Von otmar rhEinhold

Hunderte Meilen entfernt ist die kleine Farm von der nächsten Siedlung, doch das jüngste

Kind hat hohes Fieber. Also wirft sich der helden-hafte Arzt in seine kleine Cessna und fliegt hin, das Kind zu retten. Zugegeben: Solche Szenen kennt man aus australischen Fernsehserien. Und bevor die Maschine startet, wird heftig übers Funkgerät konsultiert. Aber auch in der Schweiz leben viele Menschen in schwer zugänglichen Gebieten. Und in den kommenden Jahren wird es hier immer mehr Menschen geben, für die der Weg zum Arzt oder ins Spital zu beschwerlich ist. Ärztliche Hilfe muss dann aus der Ferne kommen.

Telemedizin heisst das Schlagwort, das vielen als Lösung der kommenden Herausforderungen gilt. Ganz wörtlich geht es hier um medizini-sche Versorgung, bei denen Fachpersonal und Patienten physisch voneinander getrennt sind. Dennoch ermöglicht sie die Messung und Ab-klärung von medizinischen Parametern, die Erstabklärung von Beschwerden und sogar die komplette Konsultation samt Diagnose und The-rapieempfehlung.

Messen aus der Ferne

Moderne Informationstechnik macht es mög-lich, zumal in einem Land wie der Schweiz mit seinen gut ausgebauten Breitbandnetzen. Und tatsächlich gibt es hierzulande schon längst

privatwirtschaftlich organisierte medizinische Beratungsstellen, bei denen Patienten zunächst einmal anrufen. Dort werden sie von Ärzten und medizinischem Fachpersonal über ihre Be-schwerden befragt, bekommen Behandlungshin-weise, erhalten Rezepte oder werden an einen niedergelassenen Arzt oder ins Spital vermittelt.

Solche telemedizinischen Angebote sind in verschiedenen Modellen der Kostenträgerschaft denkbar. Wichtig ist ihre strukturelle Rolle. Denn sie verbinden möglichst alle Akteure des Gesundheitswesen auf möglichst effiziente Weise. Wer zu weit weg wohnt oder zu krank ist, bekommt mit einem Anruf – oder per E-Mail oder über eine Smartphone-App – Verbindung zu einer Art „Gesundheitsleitstelle“, welche die Betroffenen dann an die richtigen Fachleute weiterleitet oder direkt versorgt.

Auch technisch ist dabei die Diagnose kein Problem. Längst ist es beispielsweise Praxis, dass Patienten selbst Fotos von einem Ekzem oder einem geröteten Auge machen und sie dem Beratungszentrum zur Diagnose übermitteln. Der elektronische Austausch von Diagnosedaten bleibt damit nicht mehr nur dem Fachpersonal vorbehalten – so macht Telemedizin den Patien-ten zum mündigen, agierenden Partner.

Das Messen von Daten aus der Ferne ist ein fester Bestandteil der Telemedizin, auch bekannt als Telemonitoring. Beispiel Herzschrittmacher: Hohe Kosten entstehen durch regelmässige War-tung der kleinen Maschinen, ganz zu schweigen von der Beeinträchtigung der Lebensqualität der

Betroffenen. Moderne Geräte können deshalb neben den Vitaldaten auch Funktionsdaten des Schrittmachers per Datenfunk regelmässig an ein Behandlungszentrum senden. Dort bewer-ten Ärzte die Daten. Liegen Anzeichen für ein Problem vor, geben die Geräte sofort Alarm. Ärzte setzen sich mit den Patienten in Ver-bindung oder rufen gleich die Ambulanz. Der Erfindungsreichtum der Medizintechnikbranche ist hier grenzenlos. Winzige Implantate können bald wichtige Körperfunktionen von kranken oder pflegebedürftigen Menschen überwachen und an einen zentralen Server schicken, wer fit ist, macht die Analysen per Smartphone selbst.

Wiederkehr des Dorfarztes

Telemedizin erleichtert auch die Arbeit des Fachpersonals. Ein Konsil können Ärzte per Videokonferenz vom eigenen Büro aus abhalten. Wichtige diagnostische Daten liegen auf einem

zentralen Server. Über diesen läuft auch die Weitergabe von Anamnesedaten etwa zwischen einer Radiologiefachpraxis, dem Hausarzt und dem Spital. Wobei der mündige Patient von mor-gen auch selbst Zugriff auf diese elektronische Krankenakte haben wird.

Entscheidend ist bei alledem: Telemedizin wird nicht um der Technik willen gemacht. Natürlich spart mehr Effizienz durch bessere Vernetzung auch Geld. Aber sie verspricht vor allem einen grossen Beitrag zur Lösung des de-mografischen Problems mit immer mehr pflege-bedürftigen und chronisch kranken Menschen. Es braucht einfach Strukturen, die auf all

, diese

Menschen in ihrem jeweiligen Zuhause quasi aufpasst und bei Bedarf schnell die richtige Hilfe leistet. Im Grunde erschafft sie damit den klassischen Dorfarzt wieder. Der wusste auch immer, wie es den Leuten ging und sorgte stets für schnelle Hilfe. Heute eben auch mal aus der Ferne.

artikEl

Heilen aus der FerneWenn Arzt und Patient nicht zueinander kommen, passiert die Versorgung über die Datenleitung. Telemedizin ist eines der ganz grossen Zukunftsthemen.

Sie möchten den Hausarzt neu erfinden. War-um ist das notwendig?

Der Hausarzt von vor 100 Jahren kannte seinen Patienten meist ein ganzes Leben lang, wusste, wo er zur Arbeit ging und wie er seine Freizeit verbrachte. Heute ist dieser ganzheit-liche medizinische Ansatz stark in den Hin-tergrund gedrängt. Die familiären und gesell-schaftlichen Strukturen haben sich ebenso stark verändert, wie die Mobilität der Menschen. Der moderne Mensch lebt und arbeitet nicht mehr nur an einem Ort, kann seinen Hausarzt häufig nicht mehr einfach erreichen. Er möchte eine kompetente Gesundheitsberatung schnell und unabhängig vom Ort erhalten und erwartet, dass die Ärzte Zugriff auf seine Gesundheitsinforma-tionen haben. Die technischen Lösungen sind längst vorhanden und die Menschen haben keine Berührungsängste, sie auch einzusetzen. Mit diesen Arbeitsinstrumenten können wir heute schon in unseren Gesundheitszentren – wieder – eine integrierte Versorgung gewährleisten.

Wie funktioniert diese Versorgung über san-te24 und santémed Gesundheitszentren?

sante24 ist wie ein Fluglotse für den Patien-ten. Im Falle einer Erkrankung geht er entweder ins Gesundheitszentrum oder er wendet sich an uns: rund um die Uhr per Telefon, Videokonfe-renz oder Internet. Das sante24-Team besteht aus rund 70 Ärzten und Gesundheitsberaterinnen. Sie beraten oder lotsen den Patienten dann zu der für ihn optimalen Lösung – der Mensch bleibt dabei im Mittelpunkt. Nicht die Berufsgattung des sante24-Mitarbeiters steht im Vordergrund, vielmehr die Fachkompetenz des gesamten in-

terdisziplinären Teams. Anhand des elektroni-schen Patientendossiers können wir Diagnosen und Behandlungen einsehen und die aktuellen Beschwerden besser einordnen. Trotz Techno-logie: die wichtigsten „Flugdaten“ erfahren wir durch das Gespräch mit dem Patienten. Wir legen deshalb höchsten Wert auf Gesprächsschulung und kompetentes medizinisches „Handwerk“.

iiiiiiii untErnEhmEnsbEitraG – intErViEW

„Der Mensch bleibt im Mittelpunkt“

im intErViEW

Dr. med. Martin D. Denz, Leiter Betrieb und Chefarzt sante24

Weshalb brauchen wir eine neue Gesundheits-versorgung?

Unsere Gesundheitsversorgung ist heute nicht primär an den Bedürfnissen der zahlenden Kunden, das heisst Bürgerinnen und Patienten ausgerichtet, sondern an den Strukturen der bestehenden Organisationen und Interessen-gruppen. Statt auf seiner „Flugbahn durch das Gesundheitswesen“ an die für ihn optimalen „Serviceknoten“ gelotst zu werden, geht der Patient auf Irrwegen zwischen Spezialisten und Spitälern verloren. Vor lauter Maximalmedizin gehen das integrative Gesamtverständnis und die medizinische Prozessübersicht verloren. Die fehlende Koordination und Langzeitbe-gleitung führt nicht nur zu unnötigen Kosten, sie generiert leider auch qualitativ suboptimale medizinische Resultate und kann nicht selten in eine unnötige Gefährdung und Schädigung des Patienten münden.

Was benötigen wir, um eine zeitgemässe Gesundheitsversorgung zu erschaffen?

Wir müssen unsere Prozesse optimieren und benötigen eine neu ausgerichtete Infrastruktur. Die Patienten und die sie betreuenden Fach-personen müssen unabhängig von Ort und Zeit Zugriff auf die für sie relevanten Informationen und Gesundheitsdienstleistungen haben, das heisst physisch oder über einen dem Problem angemessenen Medienkanal. Alle Akteure im Gesundheitswesen müssen miteinander vernetzt sein um die Versorgungsprozesse qualitativ besser, sicherer und effizienter zu gewährleisten. Dafür benötigen wir vernetzte Organisationen mit multiprofessioneller Kompetenz und 24/7

Services. Voraussetzung dafür sind flächende-ckende Servicenetze mit lokalen Filialen und virtuellen Kontakt- und Koordinationszent-ren. Selbstverständlich geht das nur mit einer schweizweit flächendeckenden Informations- und Kommunikationsinfrastruktur, wozu auch ein ePatientendossier und gemeinsame Quali-tätsstandards gehören.

Steht uns das nicht bereits zur Verfügung? Was ist daran wirklich neu?

Wir müssen die alten „analogen Qualitäten“ mit den zeitgemässen „digitalen Qualitäten“ zusammenführen. Wir müssen die Stärken und Werthaltungen des „guten alten Hausarztes“ in die Neuzeit hinüberretten. Was wir weiterhin benötigen, sind seine medizinische Erfahrung, seine psychosoziale Kompetenz für das Coa-ching und erfolgreiche Langzeitmanagement seiner chronischen Patienten. Nicht zuletzt ist seine integrative Fähigkeit als „medizinischer Zehnkämpfer“ die Voraussetzung für Vertrauen und Glaubwürdigkeit in seine Dienstleistungen. Um das alles auch in Zukunft „auf den Boden zu bringen“, ist der moderne Hausarzt auf die Hilfsmittel angewiesen, die ihm Telemedizin und eHealth zur Verfügung stellen. Früher reich-ten Stethoskop, Bleistift und Papier aus, heute braucht es etwas mehr.

intErViEW

„Bauanleitung für eine neue Gesundheitsversorgung“

im intErViEW

Dr. med. Martin D. Denz, Präsident Schweizerische Gesellschaft für Tele-medizin und eHealth SGTMeH

6 iiiii Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Gesundheitssystem der Zukunft

Die Spitallandschaft und ihr Umfeld werden sich auch in den kommenden Jahren stark

verändern. Denn der demografische Wandel mit einer zunehmend älteren Bevölkerung und punkto medizinischer Versorgung einer nach Flexibilität strebenden jüngeren Bevölkerung hat auch direkte Auswirkungen auf die Spitäler und Kliniken. So werden diese ihr Leistungsangebot

an die veränderten Bedürfnisse anpassen, aber auch vermehrt die Rolle als Grundversorger übernehmen. Dieser Prozess hat zum Teil schon begonnen, in dem Spitäler Kooperationen mit Hausärzten eingehen oder gar Hausarztpraxen übernehmen oder gründen. Damit können die Spitäler und Kliniken in der künftigen Gesund-heitsversorgung eine tragende Säule in den inte-grierten Behandlungsnetzen einnehmen. Sie bie-ten Orientierungshilfe im Gesundheitslabyrinth, übernehmen eine zentrale Rolle im „Disease Management“ und sind zentraler Ansprech-partner und gleichzeitig Leistungserbringer in allen Gesundheitsfragen. Diese Versorgungs-netze sollen den Patientinnen und Patienten qualitativ bessere Behandlungen bringen, in-dem die verschiedenen Leistungserbringer im Gesundheitswesen besser zusammenarbeiten. Einige Beispiele aus H+ Mitgliederbetrieben zeigen dies deutlich.

Gesundheits-netz Aargau ost: gelebte integrierte Versorgung

Das Gesundheits-Netz Aargau Ost (www.gnao.ch) verbindet 17 Institutionen und Organisationen der Gesundheitsversorgung. Von dieser engen Zusammenarbeit profitieren alle – sowohl die Leistungserbringer als auch die Patientinnen und Patienten. Wer zum Gesundheits-Netz Aargau Ost gehört, bekennt sich zu Vernetzung, Zusam-menarbeit und Wissenstransfer. Ob Hausarzt,

Apotheker, Spital, Pflegeinstitution, Rehabilita-tionsklinik oder Psychiatrie: Die Partner kennen gegenseitig ihre Stärken und Kernkompetenzen, tauschen sich aus und arbeiten auf mehreren Ebenen zusammen. So sprechen alle die glei-che Sprache und verfolgen gemeinsame Ziele: Patientennähe, Qualität und Wirtschaftlichkeit.

Das Gesundheits-Netz Aargau Ost ist damit ein leuchtendes Beispiel für gelebte integrierte Versorgung. Dank Informationsaustausch, Rück-sprache und kurzer Wege zwischen den einzel-nen Netzwerkpartnern, wird bei Patientinnen und Patienten nur das abgeklärt, was wirklich nötig ist. Das spart Kosten und Wartezeit und dies bei gezielter und individueller Behandlung.

Gesundheitsversorgung im unterengadin

Die Gesundheitsversorgung im Unterengadin ist ebenfalls ein positives Beispiel für integrierte Behandlungsnetze. Ziel beim Gesundheitszent-rum Unterengadin war es, für eine aus medizini-scher Sicht schwer zu versorgende Region, eine für die Bevölkerung und die Touristen optimale Versorgungssituation zu schaffen. So haben sich im Unterengadin seit 2007 die wichtigs-ten Anbieter von Gesundheitsleistungen unter einem Dach zusammengeschlossen: ein Spital der Grundversorgung, der Rettungs- und Not-falldienst, die Spitex, eine stationäre Langzeit-pflegeeinrichtung und zwei Pflegewohngruppen

sowie ein Wellnessbad mit einer Rehabilita-tionseinheit und eine sektorenübergreifende Beratungsstelle „Pflege & Betreuung“.

Die Vorteile eines solchen Gesundheitszen-trums liegen auf der Hand: Dank strategischen Partnerschaften können Synergien besser ge-nutzt, die vielfältigen Dienstleistungen können für Patienten optimal aufeinander abgestimmt und so eine ganze Dienstleistungskette ange-boten werden. Im Weiteren können Dienstleis-tungen dank der Bildung von zentralen Kom-petenzzentren effizienter und qualitativ besser erbracht werden.

Spital StS AG: Pionier in der elektronischen Unterstützung

Das Beispiel der Spital STS AG zeigt, dass die Vernetzung nicht nur unter den Leistungser-bringern stattfindet, sondern auch im Spital selbst. So hat das regionale Spitalzentrum im Berner Oberland schon vor über einem Jahrzehnt die elektronische Patientenakte eingeführt. Mithilfe dieser haben Ärzte und Pflegende je-derzeit den gleichen Informationsstand zu ei-nem Patienten. Einige Jahre später folgten eine computergesteuerte Medikamentenversorgung und ein elektronisches Patientenidentifikations-System. Laut dem Leiter Medizininformatik und dem Leitendem Arzt Medizin, Dr. med. Marc Oertle, standen bei der Einführung der computergestützten Hilfsmittel vor allem Effi-zienzsteigerungen in den Arbeitsprozessen und die Patientensicherheit im Vordergrund.

Auch wenn in der Spital STS AG schon viel erreicht wurde, bleibt die Entwicklung nicht stehen. Eine der letzten Neuerungen ist die elektronischen Bild- und Datenübermittlung an niedergelassene Ärzte. Ärzte in Praxen haben so die Möglichkeit, auf Ergebnisse von Spital-untersuchungen ihrer Patienten schnell und unkompliziert zuzugreifen, wie beispielsweise Röntgenuntersuchungen, die im Spital durch-geführt wurden. Ein weiteres Beispiel also für erfolgreiche Vernetzung.

GastbEitraG

Spitallandschaft bleibt in BewegungDie Spitäler und Kliniken arbeiten verstärkt zusammen und das nicht nur untereinander, sondern auch mit zuweisenden Instanzen, wie beispielsweise mit Fachärzten und den nachsorgenden Ins-titutionen, wie Rehabilitation oder Spitex. Die Vernetzung der einzelnen Leistungserbringer wird sich in den kommenden Jahren noch intensivieren.

autor

Bernhard Wegmüller

Direktor H+ Die Spitäler der Schweiz

Warum braucht es Apotheken?Die Apotheken sind für die meisten Leute

„bekanntes Terrain“. Die Apothekenmitarbeiter sind Spezialisten und gleichzeitig Vertrauensper-sonen für alle Fragen rund um die Gesundheit. Apotheken sind für jeden gut und niederschwel-lig erreichbar, bieten medizinische Beratung an und haben den Überblick über die Medikamente. Kurz: Apotheken sind die zentrale Stelle für sämtliche Fragen rund um das Medikament. Als erste Anlaufstelle sind wir oft „Problemlöser“.

Zusammen mit der Notfall Apotheke Basel sind wir in Basel-Stadt an 365 Tagen im Jahr während 24 Stunden für die Bevölkerung da – ein echter „Service Public“.

Was sind die wichtigsten Herausforderungen für Apotheker?

Eine wichtige Herausforderung sehen wir in der zukünftigen Aufgabenteilung unter den Grundversorgern. In der Apotheke ist das Know-how vorhanden, um eine erste Triage vorzu-nehmen und leichte gesundheitliche Probleme vor Ort zu lösen.

Die Apotheke ist auch ein Dienstleistungs-erbringer. So wird die Aufgabe des Apothekers immer wichtiger, um beispielsweise der stets älter werdenden Bevölkerung Unterstützung zu bieten und entsprechend zusätzliche Dienst-leistungen zu erbringen.

Kann auch ein Patient zur Senkung der Gesundheitskosten beitragen?

Dank des niederschwelligen Angebots und dessen Nutzung bei leichten gesundheitlichen Anliegen übernehmen die Patienten ein Stück Eigenverantwortung. Je nach Situation erübrigen sich nämlich unnötige Konsultationen bei einem Arzt oder gar ein Gang auf die Notfallstation. Sie tragen damit einen Beitrag zur Senkung der Gesundheitskosten bei.

Kann die Apotheke die Lücke im Falle einer Verknappung der Hausärzte ausfüllen?

„Direkt in die Apotheke“ – dies ist unser Motto. Mit seiner Ausbildung kann der Apo-theker mit Sicherheit einen Teil abdecken, aber vor allem den behandelnden Arzt von Bagatellen entlasten. Als universitäre Medizinalperson sind wir in der Lage, die richtige Behandlungsform zu initialisieren. Weiter können wir mittels Po-lymedikationscheck (PMC) eine medikamentöse Therapie begleiten und gegebenenfalls optimie-ren, vor allem bei chronisch kranken Personen.

Polymedikationscheck (PMC) – was ist das genau?

PMC ist eine Beratungsdienstleistung, mit welcher wir abklären, wie der Patient seinen Alltag mit den verordneten Medikamenten or-ganisiert und welche selbst gekauften Produkte er allenfalls zusätzlich einnimmt. Wir prüfen die eingenommenen Medikamente auf deren Verträglichkeit, Nutzen, mögliche Optimierung wie zum Beispiel einen Generika-Einsatz oder Wochendosiersysteme, und informieren bei Be-darf den behandelnden Arzt.

Die Kosten für den PMC werden zwei Mal pro Jahr von der obligatorischen Krankenversiche-rung übernommen, falls der Patient mindestens vier Medikamente über mehr als drei Monate einnehmen muss.

intErViEW

Die Apotheke – erste Anlaufstelle

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artikEl

Rezept gegen Personalmangel gesuchtBereits heute mangelt es dem Schweizer Gesundheitssystem an dem, was es trägt: Fachkräfte. Die Rekrutierung aus dem Ausland ist langfristig keine Lösung.

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Von nADInE EFFERt

Die Aussichten sind düster: Die Schweiz braucht bis ins Jahr 2020 mindestens 25‘000

zusätzliche ausgebildete Fachkräfte im Gesund-heitswesen. Das entspricht rund 12 Prozent der heute in den Institutionen angestellten Men-schen. Gleichzeitig stecken neue Berufsausbil-dungen wie Fachfrau/-mann Gesundheit (FaGe) oder Diplomierte Pflegefachperson (HF Pflege) noch in den Kinderschuhen. Der Versorgungsbe-richt der Gesundheitsdirektoren-Konferenz GDK und der Oda Santé prognostiziert: Jedes Jahr werden rund 4‘600 Pflegefachleute zu wenig ausgebildet, um den Bedarf zu decken. Das Loch in den Personalreihen wächst jedoch nicht nur hier. Auch den Bereichen Labor, Therapie und Medizinaltechnik drohen Engpässe beim Per-sonal und somit in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.

„Ärzteklau“ wird kritisiert

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Rund ein Drittel des Pflegepersonals haben einen auslän-dischen Pass. Unser Gesundheitssystem zehrt bereits jetzt von einem beträchtlich hohen Pro-zentsatz an ausländischem Fachpersonal – Ten-denz steigend. Alle Institutionen und Spitäler haben Probleme bei der Besetzung vakanter Stellen mittels inländischer Rekrutierung von Pflegern, aber auch Ärzten. Nachdem der Zu-strom deutscher Ärzte langsam ausdünnt, gehen Schweizer Spitäler vermehrt in den anderen

Nachbarländern und in Osteuropa auf Perso-nalsuche. Das Vorgehen, die Personallücke mit ausländischen Fachkräften zu stopfen, stösst auf Kritik – vor allem, wenn es sich dabei um Länder handelt, die selbst unter einem Perso-nalmangel leiden. Der Schweizer Berufsverband Pflege (SBK) spricht von einem Dominoeffekt: Personal, das zum Beispiel aus dem Nachbarland Frankreich in die Schweiz abwandert, wird dort wiederum vermehrt durch Fachkräfte aus dem frankofonen Afrika ersetzt. In Schwellen- und Dritte-Welt-Ländern führe dieser Usus gar dazu, dass die medizinische Versorgung, vor allem im ländlichen Bereich, heute nicht mehr gewähr-leistet sei.

Der Beruf des Pflegers muss attraktiver werden

Unter der Federführung des Netzwerkes Me-dicus Mundi fordern gleich zwei Dutzend Or-ganisationen aus dem Gesundheitswesen und der Entwicklungszusammenarbeit, die Schweiz solle mehr in die Ausbildung von Gesundheits-personal investieren, neue Ausbildungsplätze schaffen und mit guten Arbeitsbedingungen dafür sorgen, dass bereits ausgebildetes Personal im Gesundheitswesen bleibt. Insbesondere der Beruf des Pflegers leidet unter einem schlech-ten Image: Es ist ein knochenharter Job, das Arbeitspensum hoch, die Bezahlung in vielen Fällen nicht leistungsgerecht. Nur zehn bis 15 Jahre verweilen Pflegefachpersonen in ihrem Beruf. Alleine die Verlängerung um ein Jahr

würde den Nachwuchsbedarf um fünf bis zehn Prozent reduzieren. Es geht also auch um die Attraktivität des Berufes: So fordert etwa der SBK eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie eine Erhöhung der Saläre.

nachwuchsförderung ist das a & o

Ein im Wesentlichen auf der Abhängigkeit von ausländischem Personal beruhendes Gesund-heitssystem steht auf keinem soliden Funda-ment. Es dämpft lediglich das Problem. Steigern zum Beispiel die Nachbarländer ihre Attrakti-vität als Arbeitsstandort, könnte sich die Lage hierzulande rapide zuspitzen. Zudem geht der Blick für eine langfristige Lösung des Personal-problems verloren: Da wäre die grundsätzlich steigende Nachfrage nach Ärzten und Pflegeper-sonal aufgrund des demographischen Wandels und der Trend zur Teilzeitarbeit.

Einen Schritt in die richtige Richtung gehen die Universitätskantone, die mehr Ärzte ausbil-den wollen. Ab 2015 dürfen jährlich zwischen 850 und 900 Studierende diplomiert werden – derzeit sind es im Durchschnitt 700. Auch die Abschaffung des Numerus Clausus für Me-dizinstudenten stand bereits im Raum. Erwäh-nenswert ist auch die Ausbildungsverpflichtung, denen sich seit 2012 bereits die Kantone Bern, Aargau und Zürich verschrieben haben: Spitäler, Pflegeheime und Spitex müssen je nach kanto-nalem Bedarf selber Personal für die ambulante und stationäre Pflege ausbilden. Die Umsetzung

erfolgt nach einem Bonus-Malus-System. Wer etwa mehr ausbildet als gefordert, erhält vom Kanton mehr Geld.

Fakt ist: Zusätzliche Ausbildungsplätze müs-sen her, die Ausbildung muss grundsätzlich gefördert sowie der Wiedereinstieg in den Job erleichtert werden. Nur so kann das wachsende Problem im Gesundheitswesen am Schopfe ge-packt werden – auch langfristig und ohne Ab-hängigkeiten.

Spitäler, Psychiatrie, Pflegeheime und Spitex bilden aus.

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8 iiiii Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Gesundheitssystem der Zukunft

artikEl

Die ältere Generation übernimmt das RuderIm Zuge der demografischen Alterung wird sich der Druck auf die Gesundheitsausgaben weiter verstärken. Immer mehr Pflegebe-dürftige sehen sich geringem Personal gegenüber.

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Von tobias lEmsEr

Ähnlich wie andere europäische Länder steckt die Schweiz mitten im demografischen Wandel. Entscheidend hierfür

sind einerseits die zunehmende Lebenserwartung, andererseits aber auch die geringe Geburtenrate der vergangenen und vo-raussichtlich auch der künftigen Jahrzehnte. Bis heute hat sich die Zahl auf durchschnittlich 1,5 Kinder dezimiert. Bereits seit 1970 werden hierzulande weniger Kinder zur Welt gebracht als zur demografischen Reproduktion notwendig wären.

ländliche Regionen altern schneller

Anders bei der Lebenserwartung: Nach Angaben des Bundes-amtes für Statistik wird die Bevölkerung in den kommenden 25 Jahren schweizweit stark altern - hauptsächlich bedingt durch die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1946 und 1964, die zunehmend ins Rentenalter kommen. Insbesondere in den länd-lichen Kantonen wird eine verstärkte Alterung zu beobachten sein. Auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter werden im Jahr 2030 mehr als 50 Personen im Rentenalter kommen. Landesweit ist damit zu rechnen, dass mehr als ein Viertel der Bevölkerung im Jahr 2050 voraussichtlich 65 Jahre und älter sein wird. Die Zahl der über 80-Jährigen könnte bis 2050 auf zwölf Prozent ansteigen.

Ein Aspekt, der vor allem das Gesundheitswesen künftig vor grössere Herausforderungen stellt. Es ist neben der Alterssiche-rung am stärksten von der Alterung der Bevölkerung betroffen. Dabei lastet der Druck der demografischen Entwicklung vor allem auf den sukzessiv steigenden Ausgaben für die Langzeitpflege. Hierfür häufigste Ursache sind chronische Erkrankungen, wie etwa Typ-2-Diabetes, Arthrose, Herzinsuffizienz oder Osteo-porose, für die das Risiko mit zunehmendem Alter stetig steigt. Häufig treten die Erkrankungen nicht einzeln auf – viele ältere Patienten leiden unter chronisch multimorbiden Erkrankungen.

Nicht zu vergessen die Demenz. Sie gehört zu den häufigsten geriatrischen Erkrankungen und stellt in ihren vielfältigen Formen eine zentrale gesundheits- und gesellschaftspolitische Heraus-forderung dar – gut ein Drittel der über 90-jährigen Menschen leidet an Demenz.

notstand im Pflegefachpersonal

Eine Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums zeigt, dass es in den kommenden Jahren deutlich mehr Pflegebe-dürftige geben wird. Im ungünstigsten Fall könnte der Untersu-chung zufolge die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2030 auf 230‘000 ansteigen. Alarmierende Zahlen, gerade vor dem Hintergrund fehlenden Nachwuchses im Pflegepersonal, der die Gesundheitsversorgung in der Schweiz bereits in naher Zukunft in die Bredouille bringen könnte. Schliesslich bleiben jedes Jahr in den Pflegeberufen zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt. Hierfür wesentliche Gründe sind nicht nur die vergleichsweise niedrigen Gehälter. Zudem ist immer weniger Personal bereit, schwere Pfle-gearbeit, Überstunden und eine Vielzahl an Wochenenddiensten zu leisten. Ohne zusätzlich rekrutierte Pflegefachpersonen aus dem Ausland würde die Pflege nicht zu stemmen sein.

Spitex kommt direkt ins Haus

Dies gilt auch für die ambulante Pflege, die zunehmend an Be-deutung gewinnt. Denn immer mehr Pflegebedürftige haben den Wunsch, so lange wie möglich in ihrer vertrauten, häuslichen Umgebung wohnen zu bleiben. Eine immense Aufgabe, die vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch für ambu-lante Pflegedienste, wie etwa der Spitex eine Herausforderung bedeutet. Spitex bietet mithilfe von rund 32‘000 landesweit arbeitenden Personen – bestehend aus Pflegefachleuten, Haus-pflegern, Pflegeassistenten und Haushelfern – spitalexterne Gesundheits- und Krankenpflege, aber auch hauswirtschaft-liche Unterstützung sowie Beratung und sozialbetreuerische Begleitung an.

Das Ziel der Spitex liegt nicht nur darin, die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen zu erhalten und zu fördern, sondern auch das private Umfeld der Betroffenen - wenn möglich - in die Hilfe und Pflege mit einzubeziehen. Weitere Angebote umfassen je nach lokaler Spitex-Organisation Onkologiepflege, Autofahr- oder auch Babysitterdienste.

Fazit: Demografischer Wandel, mehr Pflegebedürftige, hohe Pflegekosten und Pflegefachpersonalmangel stellen das Gesund-heitssystem künftig vor schwierige Aufgaben. Um die Kosten zu dämpfen ist es wichtig, mittels Prävention den Gesundheits-zustand der Bevölkerung zu verbessern. Zudem gilt es, mehr auszubilden und qualitativ gute Arbeitsstellen zu sichern, damit auch in Zukunft schweizweit umfassende Pflegedienstleistungen angeboten werden können.

WEItERE InFoRMAtIonEn

Spitex Verband Schweiz: www.spitex.ch

Im April 2014 wird das neue Alterszentrum Burgfelderhof des Bürgerspital Basel eröffnet. Mit welchen Besonderheiten in Pflege und Betreuung gehen Sie auf die Bedürfnisse der künftigen Bewohner ein?

Sowohl im baulichen als auch im konzep-tionellen Bereich haben wir darauf geachtet, dass sämtliche aktuellen Bedürfnisse unserer Bewohner berücksichtigt werden. Dass sich die Bewohner wohlfühlen und gut umsorgt werden, steht bei uns im Mittelpunkt. Dazu gehört auch, dass sie sich zurechtfinden und in ihrer Bewe-gungsfreiheit möglichst nicht eingeschränkt werden. Daher ist die Anlage nach behinde-rungsgerechten Normen ausgebaut worden und das Farbkonzept wurde auf Sehbehinderungen abgestimmt. Auch das Thema der Nachhaltigkeit wird berücksichtigt: Das Haus wurde nach dem Minergiestandard gebaut, und auf dem Dach ist eine Fotovoltaikanlage installiert.

Sie haben zusätzlich grossen Wert auf ein stimmiges Lichtkonzept gelegt...

Ja, das stimmt. Besonders wichtig war uns, möglichst viel Tageslicht ins Haus zu bringen, und zwar nicht nur in die Zimmer, sondern überall hin. Mit diesem Gedanken haben wir das Gebäude geplant. Das Resultat ist ein Hofge-bäude mit grossen Fenstern auf allen vier Seiten und mit einem über 300 m2 grossen Innenhof.

Viel Tageslicht ist immens wichtig für das Wohlbefinden. Es fördert den Schlaf und un-terstützt nachweislich depressive Stimmungen und Tag- und Nachtrhythmusstörungen; so-mit kann die Medikation verringert werden.Zusätzlich können nach Absprache bei diesen Bewohnern chronobiologische Stehleuchten

eingesetzt werden, die den Biorhythmus positiv beeinflussen.

Wie ist das Wohnen bei Ihnen organisiert?Es stehen 113 Plätze in acht Wohnbereichen

zur Verfügung. Jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer, das nach aussen gerichtet ist, jene nach Süden sogar mit eigenem Balkon. Alle Zimmer sind gleich gross und mit einem Pflegebett aus-gestattet. Ansonsten richten die Bewohnerinnen ihr Zimmer nach ihren Bedürfnissen ein.

In den oberen Geschossen wohnen pflege-bedürftige und ältere Menschen, die eine sta-tionäre Betreuung benötigen und bei denen die ambulante Betreuung durch die Spitex nicht mehr genügt. Im Erdgeschoss werden psycho-geriatrische Bewohner in einer geschlossenen Wohngruppe betreut. Angegliedert ist ein gross-zügiger geschlossener Demenzgarten. Im ersten Stock werden bis zu fünf Patienten, zum Beispiel mit einem Schädel-Hirn-Trauma, gepflegt und betreut. Durch den grosszügigen Innenhof, die verglaste Fassade und einem Mehrzweckraum werden viele Kontakte möglich sein. Rückzugs-möglichkeiten wie ein Raum der Stille sind eben-falls vorhanden.

Damit wir auch für künftige Ansprüche ge-wappnet sind, beispielsweise wenn sich Bewoh-nerbedürfnisse ändern, können wir innerhalb des Hauses schnell und flexibel reagieren und die Infrastruktur anpassen.

Auch die Lage ist besonders...Ja, denn das Alterszentrum Burgfelderhof

liegt inmitten eines zertifizierten Naturparks, der mit 25 Hektaren das schweizweit grösste zusammengehörige naturbelassene Areal in

einer Stadt darstellt. Der Therapie-Tiergarten des REHAB liegt direkt nebenan und kann von unseren Bewohnern jederzeit besucht werden. Die Esel, Geissen, Katzen etc. bieten unseren Bewohnern Gelegenheit zu kommunizieren und sich auszutauschen. Längerfristig möchten wir unseren Bewohnern spezielle Tier-Therapiese-quenzen anbieten.

Das Wohnen ist die eine Sache, die Pflege und die Betreuung eine andere – wie ist dieser Bereich aufgebaut?

Wir haben das Bezugspersonensystem: Jede Bewohnerin und jeder Bewohner hat eine spezifische Pflegefachfrau und eine Betreuerin als Ansprechpartnerin. Die Bezugspersonen definieren gestützt auf die Biografie des Be-wohners Vorgehensweisen, wie die Lebensqua-lität erhalten und der Alltag gestaltet werden können. Insbesondere bei den hirnverletzten Patienten, die eine sehr intensive medizinische Pflege benötigen, verfügen wir über besonders viele ausgewiesene Fachkräfte.

Da unsere Bewohner in der Regel körperlich eingeschränkt oder dement sind, sind sie meist nicht mehr fähig, selbstständig etwas zu planen und unternehmen. Um auf die individuellen Bedürfnisse eingehen zu können, begleiten oder besuchen freiwillige Mitarbeitende die Bewoh-ner individuell.

Eine professionelle Pflege und eine indivi-duelle ganzheitliche Betreuung anzubieten ist uns wichtig, ganz im Sinne unserer Vision im Betreuten Wohnen „Für alle eine gute Zeit“.

intErViEW

„Dank viel Licht und der Nähe zur Natur werden sich die Bewohner wohlfühlen“

im intErViEW

Marlene Bolliger, Leiterin Betreutes Wohnen, Bürgerspital Basel

Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Gesundheitssystem der Zukunft iiiii 9

artikEl

Depression – eine zeitlose KrankheitWenn die Seele leidet, ist das keine Frage des Alters. Doch nur selten werden die Zeichen im Alter richtig gedeutet.

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Von EVA HERZoG

Nicht nur junge, von Job und Alltag überlastete Menschen können an Depressionen erkranken, Depressionen im Alter

sind längst kein Einzelfall mehr. Doch nur selten werden sie als solche diagnostiziert. Schätzungen gehen davon aus, dass in der Schweiz bis ca. 8 Prozent betroffen sind von schweren Depressionen und bis ca. 15 Prozent von leichteren depressiven Erkrankungen.

Ein Sturz beispielsweise führt bei alten Menschen häufig plötzlich dazu, dass es nicht mehr alleine geht mit dem Leben in den eigenen vier Wänden. Ist die Familie dann nicht in der Lage, die Betreuung zu übernehmen, so wird häufig schnell ein Pflegeheim gesucht, um den Betroffenen gut versorgt zu wissen. Für alte Menschen geht das oft zu schnell. Aus gut gemeinter Fürsorge wird plötzlich ein großer Druck, denn ein unmittel-barer, unvorbereiteter Umzug von der eigenen Wohnung in ein Pflegeheim, stellt das Leben radikal auf den Kopf.

Die neue Wohnsituation in einer Umgebung mit fremden Menschen und ein häufig wenig abwechslungsreicher Alltag bringen große Unsicherheiten mit sich. Das sich Wohlfühlen fällt vielen Menschen vor allem deshalb so schwer, weil Kontakte knüpfen oft besonders kompliziert erscheint. Die früher gelernten Benimmregeln „Als Frau spricht man keinen Mann an“ hindern beispielsweise daran, in Kontakt mit anderen Mitbewohnern zu treten.

Kontaktarmut und mangelnder Austausch mit anderen Heim-bewohnern führen scheinbar zwangsläufig zu einem Rückzug ins eigene Zimmer, in den Raum, in dem man sich geschützt fühlt. Hinzu kommt das Gefühl der fehlenden Tagesstruktur, wegen der fehlenden Aufgaben nicht mehr gebraucht zu werden. Alle diese Komponenten können letzten Endes dazu führen, dass sich dadurch bei älteren Menschen eine Depression entwickelt.

Aber nicht nur Menschen in Altersheimen sind davon betrof-fen. Auch die Pensionierung ist eine gewaltige Herausforderung für ältere Paare. Der Alltag muss neu organisiert werden und das

stellt beide Partner häufig vor große Probleme. Zweisamkeit wird plötzlich nicht immer nur als schön empfunden und nicht nur der pensionierte Partner leidet unter seiner fehlenden Aufgabe. Denn öfter sind es auch die Frauen, die depressiv werden, wenn der Mann pensioniert wird, weil sie ihrer Aufgaben und somit ihrer Tagesstruktur beraubt werden: Der Ehepartner, der sich bisher um das Geldverdienen gekümmert hat, fängt nun beispielsweise das Kochen an. Das führt bei vielen Frauen, die diese Tätigkeit über Jahre fest in ihren Tagesrhythmus integriert haben dazu, dass sie sich entmachtet und nutzlos fühlen. Es kommt das Gefühl auf,

nicht mehr gut genug zu sein, da der Partner die Aufgaben an sich reisst; auch hier besteht durch das Gefühl der Nutzlosigkeit die Gefahr einer Depression.

Doch nicht immer wird diese als solche erkannt. Während die Depression bei jungen Menschen oft mit Stimmungsschwan-kungen, innerer Leere und einer großer Traurigkeit einhergeht, sind bei älteren Menschen oft nur Merkmale wie Gereiztheit oder Müdigkeit zu beobachten. Hinzu kommen häufig auch körperliche Beschwerden wie Obstipation und Schmerzen.

therapien gegen Depression wirken in jedem Alter

Früh erkannt, kann eine Depression gut behandelt werden. Neben medikamentösen Therapien stehen Verhaltenstherapien, systemische- oder analytische Psychotherapien zur Verfügung. Wer glaubt, dass ältere Menschen in ihren Denkstrukturen und Gewohnheiten so festgefahren sind, dass Psychotherapie nicht mehr hilft, der muss sich eines Besseren belehren lassen. Gerade die Tatsache, dass mit dem Älterwerden auch oft Aggression und Kompromisslosigkeit steigen, fällt es den Betroffenen leichter, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äussern als in jungen Jahren. Der Gedanke „Ich kann nur noch gewinnen“ gibt zudem Treib-stoff, um die Dinge zu verändern, es ist Zeit, sich um sich selbst zu kümmern. Weiter sind für die Betroffenen Tagesstrukturen und der Gang aus dem Haus hilfreich. Sie aktivieren, geben Halt und Sicherheit. Die Betreuung der Betroffenen obliegt dabei nicht nur den Angehörigen, Bekannten oder der Nachbarschaft, sondern kann durch die betreute Tagespflege ergänzt werden. Entsprechende stundenbasierte Angebote etablieren sich derzeit am Markt.

Um Depressionen im Alter vorzubeugen, ist es wichtig, wei-terhin Hobbys zu haben und Kontakte zu pflegen. Wer sich selbst mit schönen Dingen verwöhnt und sich das Leben auch im Alter so angenehm wie möglich gestaltet, der muss keine Angst haben – denn eine positive Lebenseinstellung ist nach wie vor die beste Medizin.

Wie wichtig ist ein strukturierter Tagesablauf für Senioren mit psychischen Beeinträchtigungen?

Die Struktur bringt Regelmässigkeit und Sicherheit in den Alltag und wirkt stabilisierend auf die Seele. In unserer Tagesstätte 65+ im Gundeldingerquartier in Basel – schweizweit in ihrer Art bislang einzigartig –, bieten wir psychisch kranken Menschen im AHV-Alter ein Umfeld, in dem sie sich wohl und sicher fühlen. Gemeinsames Einkaufen, Kochen, ein Mittagessen, der soziale Kontakt in der Gruppe und gemeinsame Aktivitäten fördern die Lebens-qualität. Elementar ist, dass die Menschen in einem für sie angenehmen Turnus wiederkehren: Jeder Besucher kann frei wählen, wie häufig er in der Woche zu uns kommt und wie viele Stunden er bleibt.

Geben Sie die Aktivitäten vor oder legen die Besucher sie fest?

Mitbestimmung und Teilhabe sind uns wich-tig – wir sammeln gemeinsam Ideen. Eine Gruppe von bis zu 12 Menschen ist voller spannender und abwechslungsreicher Einfälle. Wir gehen zusammen ins Museum oder in ein Bad, un-ternehmen Wanderungen oder fordern uns bei Brett- oder Ballspielen und beim Basteln. Es werden also die gestalterischen, kommunika-tiven und sozialen Fähigkeiten gefördert – in deren Folge Selbstwertgefühl und Freude am Leben wachsen.

Welche Voraussetzungen müssen Ihre Besucher mitbringen?

Um die Tagesstätte 65+ – das jüngste Kind der Melchior Stiftung – besuchen zu können, sind nur wenige Bedingungen zu erfüllen. Un-ter anderem sind das AHV-Alter, körperliche

Mobilität, keine Pflegebedürftigkeit. Zudem muss eine Überweisung durch einen Hausarzt oder Psychiater vorliegen. Wir können Krisen vorbeugen, denn durch die regelmässigen Be-suche erkennen unsere Mitarbeitenden rasch Veränderungen. So können wir einen Klinik-aufenthalt verhindern oder die stabilen Phasen ausdehnen. Ambulant betreute Tagesstrukturen sind für die Betroffenen eine wertvolle Stütze.

Interviewpartnerin: Gabriela Hoffmann, mutterschaftsvertretende Leiterin der Tagesstätte 65+, Stiftung Melchior

intErViEW

„Selbstwertgefühl und Freude am Leben wachsen“

kontakt

Stiftung Melchior, Tagesstätte 65+ Laufenstrasse 8, 4053 Basel

Tel 061 331 18 44, Fax 061 331 15 26 [email protected]

www. stiftungmelchior.ch

Aus dem Alltag der Tagestätte 65+

Fotocredit: scanu communications, Basel

SO BEUGE ICH EINFACH

EINER ERKÄLTUNG VOR!

Alle weiteren Tipps finden Sie unter:

www.gesundheit.bs.ch

Waschen Sie sich regelmässig und gründlich die Hände. Die Erkältungserreger lauern nicht nur in grossen Menschen-ansammlungen und in öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch an Türklinken, auf Toiletten, an Einkaufskörben bzw.

überall wo Sie hinfassen.

TIPP #1

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10 iiiii Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Gesundheitssystem der Zukunft

Das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter und ist bei Menschen über 90 Jahren am grössten. Eine Demenzer-krankung verläuft oft als schleichender Pro-zess. Die Krankheitssituation kann sich laufend verändern.

„In einem spezialisierten Wohnumfeld sind solche Entwicklungen kein Tabuthema“, berich-tet Hanna Matter, Siedlungsleiterin der zum Alterszentrum Wesley Haus gehörenden Alters-siedlung an der Klingentalstrasse in Basel. „Bei einer beginnenden Demenz ist das Ausmass an Unterstützung gut abzuwägen. Die Betroffenen und ihr Umfeld müssen einen Spagat zwischen zu viel Unterstützung – zu Lasten der Selbständig-keit – und zu wenig Unterstützung – zu Lasten der Sicherheit und Lebensqualität – machen.“

Trotz zunehmender Orientierungsschwierig-keiten kann der Alltagsablauf dieser Menschen oftmals noch lange aufrechterhalten werden. Es hilft ihnen, wenn sie Tätigkeiten, die bereits vor der Erkrankung wichtig waren, weiterführen, wie etwa die Pflanzenpflege. „Bedeutsam ist zudem, dass sich die Menschen im Umfeld des Erkrankten der neuen Situation anpassen und möglichst natürlich damit umgehen“, schildert Hanna Matter.

Ein Alterszentrum wie das Wesley Haus bietet vielseitige Hilfestellungen. Neben der Alterssiedlung mit ambulanter Pflege stehen auch spezialisierte Wohnbereiche zur Verfügung. „Zudem gibt es ab Juli 2014 in dem sich derzeit

noch im Bau befindenden Alterszentrum Gellert Hof ebenfalls zwei spezialisierte Wohnberei-che.“ Solche Angebote machen es für Betroffene einfacher, am Alltagsleben teilzuhaben. „Wenn Menschen mit Demenz in einer Umgebung ohne Tabus, dafür mit geeigneten Alltagsstrukturen wohnen, ist auch bei fortgeschrittener Krankheit eine hohe Lebensqualität möglich“, sagt Matter.

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Hohe Lebensqualität für Menschen mit DemenzFür Menschen mit Demenz und deren Umfeld werden vermeintlich selbstverständliche Alltagshandlungen – wie beispielsweise das Abschliessen der Wohnungstüre – zu täglich neuen Herausfor-derungen. Wichtig sind Alltagsstrukturen.

artikEl

Die Krankheit der AngehörigenWer an Demenz leidet, ist auf die Hilfe der Familie angewiesen. Eine grosse Herausforderung für alle Beteiligten.

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Von EVA HERZoG

In der Schweiz leiden zurzeit schätzungsweise 110.000 Menschen an einer Demenzerkrankung – Tendenz steigend. Laut Angaben

des Bundesamts für Statistik wird 2030 der Anteil der Personen über fünfundsechzig in allen Kantonen bei über zwanzig Prozent liegen. Der Grund ist zum einen die geringe Geburtenrate und zum anderen die Zunahme der Lebenserwartung. Und mit der steigenden Lebenserwartung steigen auch die Krankheiten mit ausgeprägtem Altersbezug, so auch bei den Demenzerkrankungen.

Wenn das Gehirn nicht mehr richtig arbeitet, man zunehmend vergesslicher wird, das Erkennen von Menschen oder Gegen-ständen schwerfällt, sprechen viele Menschen von Alzheimer. In der Tat ist die Alzheimer-Demenz die bekannteste der Demen-zerkrankungen und macht mit über fünfzig Prozent den größten Teil der verschiedenen Demenzerkrankungen aus.

Unter Demenz versteht man generell eine Funktionsstörung des Gehirns. Im Vergleich zum bisherigen Dasein sind mehrere verschiedene Fähigkeiten gestört, die die Aktivitäten des täglichen Lebens beeinträchtigen. Vergesslichkeit als solche, kann auch andere Ursachen haben. Beispielsweise als Begleiterscheinung bei Depressionen oder infolge der normalen Hirnalterung. Ob das der Fall ist, sollte in jedem Fall zunächst beim Hausarzt besprochen werden. Bei einem begründeten Verdacht überweist er in eine Memory-Klinik, wo anschliessend weitere Tests und Gespräche stattfinden, um eine fundierte Diagnose zu stellen. Generell gilt: Je früher die Diagnose Demenz gestellt wird, umso besser, denn so ist genug Zeit für die Angehörigen und Betroffenen, sich auf die Situation einzustellen und gegebenenfalls Hilfe zu engagieren.

Das leben verändert sich – nicht nur für die Patienten

Häufig ist es so, dass die Betroffenen nicht wahrhaben wollen, dass etwas nicht mehr stimmt. Fehlende Krankheitseinsicht nennen das die Experten und das erschwert den Umgang mit der

Krankheit für Patienten und deren Angehörige enorm. Denn oft wollen die Betroffenen keine Hilfe von aussen annehmen und beharren darauf, dass alles so bleibt, wie es immer war.

Mit fortschreitendem Krankheitsverlauf wird die Hilfe al-lerdings immer wichtiger, für die Betroffenen, wie auch für die Angehörigen. Wenn der Patient nicht im Heim lebt, sondern zu Hause gepflegt und betreut wird, ist es für die Angehörigen umso wichtiger, Entlastungsangebote in den Alltag einzubauen, um selbst Verschnaufpausen zu bekommen. Denn nicht selten sind bei Demenzpatienten Aggressionen zu beobachten, ausgelöst

durch Überforderungssituationen, und das erschwert die Pflege zusätzlich. Das häusliche Umfeld hingegen gibt den Betroffenen ein sicheres Gefühl und Geborgenheit, was sich auch positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Um das Betreuungs- und Pflegeprogramm auch für die betreuende Person so angenehm wie möglich zu gestalten, gibt es neben Mahlzeitendienst und Fahrdiensten auch Tages- und Nachtbetreuungsmöglichkeiten.

Besucherdienste und sogar Alzheimerferien stehen zur Ver-fügung, um die Angehörigen zu entlasten und das Leben des Patienten so lange wie möglich lebenswert zu gestalten.

Mit fortschreitendem Krankheitsverlauf kann die Pflege von den Angehörigen oft nicht mehr alleine bewältigt werden. Wenn eine Vierundzwanzigstundenbetreuung nötig wird, ist oft ein Wechsel in ein Pflegeheim unumgänglich. Je nach finanzieller Belastung kann auch geprüft werden, ob eine Unterstützung möglich ist. Die Grundlagen dazu unterscheiden sich aber je nach Kanton und können dort bei den zuständigen Stellen erfragt werden. Umfassende Informationen dazu und rund um Demen-zerkrankungen gibt es für Patienten und Angehörige auf der Internetseite der Schweizerischen Alzheimervereinigung unter www.alz.ch

Zurzeit gilt eine Demenzerkrankung als nicht heilbar. Medi-kamente und Therapiemöglichkeiten können jedoch helfen, die Auswirkungen der Krankheit zu mildern. Beschäftigungen wie malen, musizieren und auch Sport und Spiele helfen dabei, die Lebensqualität zu verbessern.

Auch wenn es kein Patentrezept gegen Demenz gibt: Wer präventiv etwas tun möchte, der sollte darauf achten, sein Ge-hirn möglichst lange zu trainieren. Gedächtnisübungen und Sport, gepaart mit einer gesunden Lebensweise und gesunder Ernährung, können helfen, lange fit und gesund zu bleiben. Zu-dem gibt es die Möglichkeit in gesunden Jahren eine Erklärung oder Patientenverfügung zu verfassen. Diese klärt, wer im Falle eines Falles als Vertrauensperson die Geschäfte übernehmen soll und wer über medizinische Eingriffe bestimmen darf, wenn man selbst dazu nicht mehr in der Lage ist.

Hanna Matter, Siedlungsleiterin Das Alterszentrum Wesley Haus gehört zur gemeinnützigen Bethesda Alterszentren AG; ebenso das im Juli 2014 neu eröffnende Alters-zentrum Gellert Hof.

Möglichst lange im vertrauten Eigenheim woh-nen zu bleiben und dabei unabhängig und mobil sein. Ist dies nicht jedermanns Wunsch? Bei vie-len entwickelt sich im Laufe der Zeit die Treppe oder das Treppenhaus zum grossen Hindernis. Die Treppe zu überwinden, wird dabei immer schwieriger und vor allem, immer gefährlicher.

Um im vertrauten Heim ohne fremde Hilfe und vor allem mit der notwendigen Sicherheit leben zu können, bietet die Firma HERAG AG seit über 30 Jahren in der ganzen Schweiz Treppenlifte an. Das wichtigste Ziel des Schweizer Familienun-ternehmens HERAG AG ist die Unanhängigkeit

und Sicherheit ihrer Kunden und deren Mit-menschen. Eine einfache Bedienung, ein hoher Fahrkomfort sowie eine überdurchschnittliche Zuverlässigkeit sind weitere wichtige Kriterien, welche die Kunden der HERAG AG erwarten dürfen.

Kostengünstig, keine Umbauten nötig, schnell montiert

Für praktisch jede Treppe hat die HERAG AG passende Treppenlift-Modelle. Somit lässt sich für jeden etwas Passendes finden, da beispiels-weise Sitzbezüge in verschiedenen Materialien und Farben möglich sind. Die Kosten sind dabei überschaubar und sind, verglichen mit den teuren Alters- und Pflegeheimen, bereits nach weni-gen Monaten die günstigere Alternative. Durch die kluge Bauweise erfolgt die Montage auf den Treppenstufen oder an der Wand. Somit sind keine Umbaumassnahmen notwendig und der Treppenlift ist in wenigen Stunden fertig montiert. Nach der Montage werden dem Kunden die Funk-tionen genau erklärt. Egal ob Beratung, Verkauf, Montage oder Service, bei der HERAG AG kommt alles aus einer Hand und sorgt schweizweit für eine sehr hohe Kundenzufriedenheit.

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Sicherheit und Mobilität im gewohnten Umfeld

kontakt

HERAG AG Treppenlifte Tramstrasse 46 8707 Uetikon am See

Telefon 044 920 05 04 [email protected]

www.herag.ch

Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Gesundheitssystem der Zukunft iiiii 11

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Von EVA HERZoG

„Ich habe bei einem Notar festlegen lassen, wer über meine Pflege mitbestimmen soll,

wenn ich das nicht mehr kann“, mit diesen Worten begann vor Kurzem ein Telefonat mit meiner Mutter. Nicht, dass sie in nächster Zeit ein Pflegefall würde, oder gar krank sei. Nein, sie wolle es jetzt entscheiden, wo sie noch klar bei Verstand ist.

Und damit steht sie nicht alleine da, denn die Lebenserwartung der Männer und Frauen in der Schweiz liegt bei über 80 Jahren. Ein stolzes Alter und früher oder später stellt sich die Frage: Was passiert, wenn ich mich einmal nicht mehr um mich selbst kümmern kann?

Die demografische Entwicklung zeigt: der Betreuungs- und Pflegemarkt ist ein Feld mit grossem Potenzial. Laut statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2012 in Alters- und Pflegeheimen insgesamt 141‘922 Personen betreut. Was oft mit dem Rundum-Sorglos-Gefühl zusammenhängt, was viele haben, wenn ihre Angehörigen dort in Obhut gegeben werden. Gerade, wenn die Kinder sich nicht um die Eltern kümmern kön-nen, wie es heute aufgrund der schrumpfenden Mehrgenerationenhaushalte und der Zunahme der Erwerbstätigkeit der Frau der Fall ist. Denn früher war sie es oft, die die pflegerischen Tä-tigkeiten in der Familie übernahm.

netzwerk gewährleistet eine gute Versorgung

Ist das Altersheim zunächst keine Option, so kann Homecare eine Lösung sein. Oft auch, um den Eintritt in ein Pflegeheim hinauszu-schieben, zumindest solange es möglich ist, die Person zu Hause adäquat zu versorgen. Zu Hause im eigenen Heim sein, eingebunden in ein gewohntes Umfeld, das schafft Identität und gibt Geborgenheit. Und viele Pflegedienste avancieren neben der Arbeit als Alten- und Krankenpflegedienst zum Mädchen für alles. Begleitung beim Spazierengehen, das Erledigen

von Besorgungen, es wird vieles angeboten um den Patienten den Alltag so gut wie möglich zu gestalten.

Allerdings müssen dazu mehrere Kompo-nenten bedacht werden. Gerade die medizi-nische Überwachung und das Fortschreiten von Krankheiten wie der Alzheimerkrankheit oder Demenz, sowie die physiotherapeutische Versorgung bei körperlichen Gebrechen darf neben pflegerischer und sozialer Hilfe nicht zu kurz kommen. Da wo Pflegeheime ein Netzwerk

an Physiotherapeuten, Ärzten und Seelsorgern haben, sind die Dienstwege oft kürzer. Die betreuten Menschen sind zu keinem Zeitpunkt wirklich ganz alleine, das Betreuungsangebot ist immer verfügbar. Dabei kann genau die-ses Netzwerk zu Hause auch gebildet werden. Dann, wenn der Pflegedienst, die Angehörigen und die behandelnden Ärzte Hand in Hand arbeiten und die Betreuung so funktioniert, wie sie sich jeder von uns für sich selbst wün-schen würde.

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Wie werde ich im Alter betreut?Gut, wenn man es noch selbst bestimmen kann, oft sind es die Angehörigen, die entscheiden müssen.

Was empfehlen Sie aus Ihrer Erfahrung Angehörigen bei der Diagnose Demenz?

Wir stellen fest, dass der frühzeitige Aus-tausch mit anderen Betroffenen hilfreich ist. Dazu führen wir spezielle, mit Geriatrie-Ex-perten entwickelte Familienschulungen durch. Dort lernen Angehörige einfache Regeln der Kommunikation und Techniken, mit denen sie herausforderndes Verhalten ihres Familien-mitgliedes lenken und kritischen Situationen begegnen können. Dabei berücksichtigen wir auch Anregungen für gemeinsame Aktivitäten. Unser Ziel ist es, Wissen über die Krankheit zu transferieren, insbesondere Anregungen und

Lösungsvorschläge für schwierige Situationen. Dies erleichtert den Alltag für alle Beteiligten, motiviert sie und macht ihnen Mut.

Welche konkreten Tipps geben Sie Angehörigen im häuslichen Umfeld?

Es ist hilfreich, sich bei Verdacht auf eine Demenzerkrankung gleich zu Beginn um eine Abklärung zu kümmern, zum Beispiel in der Me-mory-Klinik. Dank einer Frühdiagnose können Betroffene und Angehörige wichtige Entschei-dungen treffen. Aus Erfahrung wissen wir, dass für den Erkrankten das häusliche Umfeld mit Tagesstrukturen wichtig ist. Von Angehörigen in unseren Familientrainings haben wir gelernt, dass es sinnvoll ist, frühzeitig Entlastungsmög-lichkeiten zu schaffen. Entlastung bringt das persönliche Netzwerk aus Familie, Freunden und Bekannten. Für pflegende Angehörige ist es zentral, auf sich selbst zu schauen und die eigenen Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen. Deshalb bieten wir einen Entlastungsdienst an. Unsere speziell geschulten Betreuerinnen, wir nennen sie CAREGiver, wissen um den an-spruchsvollen Umgang mit der Krankheit. Sie können mit dem Betroffenen gemeinsam kochen, ihm Zeitung vorlesen und den Alltag gestalten. Dies sichert sowohl dem Menschen mit Demenz als auch den pflegenden Angehörigen eine hohe Lebensqualität.

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„Wichtig sind auch die eigenen Bedürfnisse“ Wir sind für die Kunden da, wenn der Alltag

nicht mehr sorgenfrei ist. Krankheit, Beschwer-den oder auch Einsamkeit: Die DAHEIM AM BESTEN GMBH ist eine private Spitex-Organi-sation mit dem Sitz in Oberwil BL, welche auf die 24-Stunden-Betreuung spezialisiert ist.

Ein neuer lebensabschnitt – leben mit Unterstützung

Unsere Mitarbeiterinnen wohnen bei den Kun-den zu Hause und helfen ihnen bei den täglichen Verrichtungen wie der Besorgung des Haushalts, Körperhygiene, Handreichungen, Fortbewe-gung, begleiten diese ausser Haus und treffen im Notfall alle notwendigen Massnahmen.

Werden die kunden 24 Stunden überwacht?

Pflegerin und Senior verbringen mehr Zeit mit-einander als im Pflegeheim, aber jeder hat auch Zeit für sich. Die Betreuerinnen halten sich nicht ununterbrochen im Wohnzimmer des Se-niors auf. Sie gehen einkaufen, erledigen kleine Gartenarbeiten und haben ihre Freizeit. Dieser Wechsel von Präsenz und Abwesenheit deckt die Bedürfnisse der Senioren hervorragend ab. Keiner will 24 Stunden unter Beobachtung der Betreuerin stehen, ausser es ist aus medizini-scher Sicht zwingend notwendig. Umsorgen – ja, aufdringlich sein – nein.

Kleine Hilfen mit grosser Wirkung

Eine seriöse 24-Stunden-Betreuung ist eine hervorragende Alternative zum Pflegeheim. Sie erlaubt es den Senioren, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben, pflegende Ehepartner werden entlastet.

Was ist zu beachten?

Aus rechtlicher Sicht ist es wichtig, dass die DAHEIM AM BESTEN GMBH über die nöti-gen Bewilligungen des SECO und des Kantons verfügt.

Aus der menschlichen Sicht ist es für uns unerlässlich, auf die individuellen Bedürfnisse der Senioren einzugehen, die Selbstbestimmung der Senioren zu gewährleisten und so zur Le-bensqualität beitragen zu dürfen.

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24-Stunden Betreuung

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Die Daten der unentgeltlichen Demenz Familien-schulungen sind online ersichtlich:

www.homeinstead.ch/basel

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Katrin Fritz-Schindler, dipl. Sozialpädagogin & dipl. Heimleiterin, Geschäftsleitung Homeinstead Seniorenbetreuung, Basel

„Das Umsorgen zu Hause muss bezahlbar bleiben“, Dr. I. Steinemann, Geschäftsführerin der DAHEIM AM BESTEN GMBH

DAHEIM AM BESTEN GMBH Im Güggelchrüz 2, 4104 Oberwil 061 515 61 55

www.daheim-am-besten.ch

Tag der

offenen Tür

11. April 2014

14–18 Uhr

In über 100 hellen und grosszügigen Räumen bieten wirkompetente und individuelle Betreuung. www.buespi.ch

Stadtnahim Grünen

Das neueAlterszentrumBurgfelderhof