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Ausgabe 29 Dezember 2014 Frohe Weihnachten und alles Gute für 2015 Glonner Blickpunkte

Glonner Blickpunkte 02 2014

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Glonner Blickpunkte 02 2014 eine Zeitung von dem Ortsverband der CSU Glonn

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Ausgabe 29Dezember 2014

Frohe Weihnachten und alles Gute für 2015

Glonner Blickpunkte

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ImpressumGlonner Blickpunkte Nr. 29 / Dezember 2014Herausgeber: CSU Glonn, Frauen Union, Junge Union, www.csu-glonn.deVerantwortlich: Alexander Senn, Preysing Str. 40, 85625 GlonnRedaktion: M. Deprée, J. Oswald, R. Gerer, J. LehmannLayout: Klaus KolbeckFotos und Bilder: CSU, Privat, diverse Quellen aus dem Internet Auflage2.500Stück Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben stets die Meinung des Verfassers und nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.

Bankverbindung: Kto.Nr. 30376, BLZ 701 694 50 (Raiffeisen-Volksbank Ebersberg)

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meinderat bei meinen Kollegen aller anderen Frakti-onen bedanken. Die Arbeit im Glonner Gemeinderat ist von gegenseitiger Wertschätzung getragen und macht in dieser Form auch Spaß.

Sollten Sie Fragen haben, bitte ich Sie uns einfach anzusprechen, jedes Mitglied von CSU Vorstand-schaft und Fraktion ist gerne bereit, sich um Ihre Anliegenzukümmern.

Es freut mich, Ihnen in dieser Weihnachtsausgabe unsererBlickpunkteeinigeBeiträgeüberkommu-nale Themen anbieten zu können.

Abschließend möchte ich Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete Weihnachtszeit sowie ein gesundes underfolgreichesJahr2015wünschen.

MitbestenGrüßenIhr Alexander Senn

Die kommende „stade“ Zeit ist immer ein guter Zeit-punktüberdasvergangeneJahrzublicken,wasistgut gelaufen, was eher nicht so und was planen wir schonwiederfürdaskommendeJahr.

Es kann auch ein guter Zeitpunkt sein, inne zu hal-tenundsichfürdasneueJahrmitKraftundElanzurüsten.

Auch wir, Vorstandschaft und Fraktion der Glonner CSU, können auf ein Jahr mit einigen Veränderun-gen zurückblicken. Iich möchte mich bei Ihnen,auchimNamenunseresneuenBürgermeistersJo-sef Oswald und der Fraktion der CSU, recht herzlich fürdasunsbeiderKommunalwahlimMärzausge-sprochene Vertrauen bedanken.

Es gibt eine Menge wichtiger Themen, wie z. B. den demographischen Wandel, den zunehmenden Flüchtlingsstromu.v.m.,dieauchunsinGlonnkünf-tig immer mehr betreffen werden. Wir werden im-mer versuchen, dies mit Augenmaß und vor allem auchmitRücksichtaufdieAuswirkungenfürkom-mende Generationen zu machen.

InmöchtemichauchandieserStellefürdiewirklichsehr gute und konstruktive Zusammenarbeit im Ge-

Vorwort

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Zeitrahmen wurde dennoch eingehalten und die-Mehrkosten beschränkten sich auf die Erweiterun-gen.

Die Sanierung der Staatsstraße nach Oberpfram-mern ist zwar kein gemeindliches Projekt, aber ich michdochsehrüberdie längstfälligeErneuerungdieser wichtigen Verkehrsader. Als ich am Anfang meiner Amtszeit telefonisch die Zusage zur Sanie-rung bekam, konnte ich es erst nicht glauben und gab diese Information erst weiter, als zu 100% fest stand,dassdieArbeitenauchwirklichdurchgeführtwerden. Ich wollte vermeiden, dass sonst Hoffnun-gengewecktwerden,diedannnichterfülltwerdenkönnen.

Ein weiteres großes Projekt ist in meinen Augen, wennauchohneAnkündigungundfürvieleüberra-schend, der Kauf des Sportgeländes in Adling durch die Gemeinde. Da die Suche nach einem Sportge-lände viele Jahre dauerte, wollte ich eine ähnliche ProblematikzumEndederPachtzeitfrühzeitigver-meiden. Durch den Kauf hat sowohl die Gemeinde alsauchderASVPlanungssicherheitfürdieZukunft. Daneben ist aber auch bei kleineren Themen eini-ges geschehen. So wurden z.B. vier Kinderspielplät-ze verbessert und ein neuer eröffnet, der rote Platzertüchtigt, Rad- bzw. Wanderwege saniert, eineBefragung unserer Senioren durchgeführt, oderder WSV beim Bau der Sporthalle an der Haslacher Straßeunterstützt.

Auch fürdienächsten Jahre stehteineReihevonProjekten an. Ich hoffe auch da, an der einen oder anderen Stelle etwas bewegen zu können.

Zum Schluss noch eine Anmerkung: NachdemichdieletztenJahresehroftArtikelfürdie Blickpunkte geschrieben habe, möchte ich mich währendmeinerAmtszeitalsersterBürgermeistermitVeröffentlichungeninParteiblätternzurückhal-ten. Da Sie im Glonner Marktschreiber in meinem Vorwort monatlich aktuelle Informationen von mir bekommen, bin ich der Meinung, sie sollten nicht die Ansichten eines Autors zu einem Thema in ver-schiedenen Publikationen bekommen. Damit Sie sich selbst eine umfassende Meinung bilden können, sollten Sie auch die Möglichkeit ha-ben,sichüberdiedieBetrachtungaktuellerThe-men aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu infor-mieren. Dazu will ich beitragen.

Josef Oswald

ZuallererstbedankeichmichbeiIhnenfürdieWahlzumBürgermeisterimMärz2014.Ichhoffe,Siebis-her nicht enttäuscht zu haben und möchte diesen ArtikelfüreinenkurzenBlickaufdievergangenen 6 Monate nutzen.

Erfreulicherweise haben mich die ersten 6 Monate sehrvieleBürgerundVereinebesucht.DieAnliegenund Themen dieser Gespräche waren sehr unter-schiedlich. Es ging von Hundekot über Bäume, Kinderspielplätze, Kinderbetreuung, Verkehrssicher-heit, Ufersicherung, Hochwasserproblematiken, Raumbedarfe, Verschmutzungen, Breitbandver-sorgung, Parkplätze, Wasserversorgung, Wasser-schutzgebiet bis zur Abwasserbeseitigung – um nur einiges zu nennen. Dabei ist die Komplexität eines Themas nicht immer von Anfang an erkennbar und es gibt teilweise Abhängigkeiten zu anderen Be-langen. Bei einigen der an mich herangetragenen Themen konnte ich etwas zur Lösung beitragen, bei anderen nicht, einige sind noch in Bearbeitung.

Erfreulicherweise konnten in den ersten Monaten auch einige größere Projekte abgeschlossen wer-den. Ich denke hier vor allem an die Hallenbadsa-nierung. Nach dem positiven Bürgerentscheidund der Ausschreibung der Arbeiten hat sich der Gemeinderat im März 2014 entschieden, auch die Duschen zu sanieren. Zusätzlich mussten im Laufe derSanierung,wieesbeiUmbauarbeitenüblichist,noch eine Reihe weiterer Entscheidungen getroffen werden. Hier wurde der Umfang der Maßnahmen um einen behindertengerechten Zugang, Massa-gedüsen, Unterwasserbeleuchtung und kleinereUmbauarbeiten im Umkleidebereich erweitert. Der

6 Monate im Amt

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fabrikmäßig und in Massen hergestellt wurden, das Handwerk eines Bürstenbinders. Auch der Sohnübtedieses Handwerk aus und betrieb, zusammen mit seiner Frau Elisabeth, nebenbei ein kleines Ladengeschäft.

SchoninfrühesterZeitwuchsAugustFaßrainermitderMusik auf und erlernte sie, begabt mit hervorragenden Fähigkeiten, bei seinem väterlichen Meister. Zusätzlich erwarb er sich reiche Kenntnisse durch seine Mitwirkung als Militärmusiker beim 1. Artillerieregiment der Kgl.

Bayerischen Armee. Doch auch Militärmusi-ker wurden vom Krieg nicht verschont und so erlitt August Faßrainer eine Verwundung.

Vom Krieg heimgekehrt – sein Vater war in-zwischenverstorben–übernahmerdieLei-tung der Kapelle. In ihr spielten nicht nur die älteren Kameraden des Vaters; August Faß-rainerbemühtesichauchmitgroßemErfolg,junge Leute zu gewinnen und auszubilden. Wie schon bisher war die Kapelle Faßrainer im großen Umkreis bekannt und geschätzt undwurdefürTrauerfeiernebensowie fürHochzeiten und Vereinsfeste gerne ver-pflichtet.Da konnte es schon vorkommen,dass die Kapelle am Sonntag in Holzkirchen zu einem Veteranen-Jahrtag spielte und am Montag in Helfendorf für gute Stimmungsorgte. Dabei verstand es der Musikmeis-ter,auchbeiausgelassensterTanzmusikfür

Ordnung unter seinen jungen Leuten zu sorgen, auch wenn er selbst fröhliche Unterhaltung liebte. Und auch bei den kirchlichen Festen im Jahreskreis wirkte er mit seiner Kapelle zum Lobpreis des Schöpfers mit dem Kir-chenchor mit.

In diesem Jahr jähren sich die Todesstage zweier herausragender Glonner Persönlichkeiten.

Vor 80 Jahren verstarb August Faßrainer, geboren am 5. 12. 1877, gestorben am 2. 6. 1934.EinerderweithinbekanntenGlonnerBürgerimerstenDrittel des vorigen Jahrhunderts war August Faßrainer. Bekannt und geschätzt war er vor allem als Musiker, als Dirigent und „Musikmeister“ der nach ihm benannten Musikkapelle.

Schon sein Vater, Franz Xaver Faßrainer, hatte in Glonn eineKapellebegründet.ErstammteausEbersbergundhatte eine Tochter der Glonner Musikantenfamilie Die-mer geheiratet. In Glonn wurde er sesshaft und betrieb hier, als die Dinge des täglichen Bedarfs noch nicht alle

Glonner Persönlichkeiten

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Am 22. Juli 1934 hatte sich der Meister mit seinen Musikanten früh amMorgen auf denWeg nach Val-ley gemacht. Es galt, ein großes Fest, das 100-jähri-geGründungsfestdesVeteranenvereinsUnterdarchingmusikalisch mitzugestalten. An der Spitze des Kirchen-zugeshinüberzumFestplatzinUnterdarchingschrittdieKapelle Faßrainer mit ihrem Meister. Dort angekommen standen die Musikanten zusammen mit den Vereinen und vielen Festgästen um den Altar, um die Festmesse mitzufeiern.DabeiüberfielAugustFaßrainereinplötzli-ches Unwohlsein. Im Schatten des Altars hoffte er sich zu erholen. Doch was niemand geglaubt hatte: Eine „Herzlähmung“ brachte den raschen Tod.

DerVorfalllöstebeiallenFestteilnehmerngroßeBestür-zung und herzliche Anteilnahme aus, die dem ebenfalls anwesenden Sohn des Verstorbenen zum Ausdruck ge-bracht wurde. – Eine große Trauergemeinde fand sich bei der Beerdigung ein. Neben den örtlichen Vereinen waren auch viele Veteranenvereine und Musiker aus der weiteren Umgebung anwesend. Auch ein Vertreter der Staatsoper, Prof. Walch, war unter ihnen. Dekan Schrall fand inseinerWürdigungdesVerstorbenentröstendeWortefürdieHinterbliebenen:„Trauertnichtwiejene,die keine Hoffnung haben!“ Nach dem Vaterunser spiel-tedieKapelleihremMeistereinenwürdigenTrauercho-ral, der Gesangverein sang „Des Sängers Abschied“.

Es war nun am Sohn des Verstorbenen, Franz Xaver Faßrainer,dieTraditionderKapelleweiterzuführen.Inder Zeit des 2. Weltkriegs freilich gab es keine Feste zu begleiten, bis schließlich auch Franz Xaver durch sei-nenallzufrühenTodinrussischerGefangenschaft„denTaktstock aus der Hand geben musste.“

Die heutige „Glonner Musi“ sieht sich nach wie vor in der Tradition der Kapelle Faßrainer. Bei Beewrdigungen werden auch heute die Trauerchoräle der Vorgänger-Kapelle gespielt.

Vor 40 Jahren verstarb Wolfgang Koller, geboren am 4. 12. 1904, gestorben am 28. 4. 1974Die älteren, in Glonn beheimateten Gemeindebürgerhaben wohl noch eine lebhafte Erinnerung an diese GlonnerPersönlichkeit,fürdiejüngerenoderspäterzu-gezogenen ist vielleicht nur die Wolfgang-Koller-Straße ein Begriff.

Wer war Wolfgang Koller ?Wolfgang Koller war ohne Zweifel der am stärksten mit Glonn und seiner Schule verwurzelte Lehrer. In Glonn 1904als jüngstervondreiSöhnendesGendarmerie-kommissars Josef Koller geboren, erlebte er hier seine Kindheit und Jugendzeit. In vielen seiner humorvoll er-zählten Geschichten spielen die Erinnerungen an diese Zeit,indererinGlonndieSchulbankdrückte.

Nach seinem Studium in Freising sammelte er 1924 erste Erfahrungen im Unterrichten an der Glonner Kna-benschule. Danach war er als Lehrer in einer Reihe von Orten tätig, von Schrobenhausen bis ins Berchtesga-dener Land, schließlich in Aibling und an der Sonder-schulefürSchwerhörigeinMünchen.Frühkamermitder Jugendbewegung in Kontakt, ließ sich von deren

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Idealen begeistern und schloss sich dem katholischen Jugendverband „Quickborn“ an. In einer Zeit, in der es gefährlich war, sich zu einer vom NS-Staat verbotenen Organisation zu bekennen, organisierte und gestaltete er zusammen mit anderen geheime Jugendtreffen, teils mit Hunderten von Teilnehmern, vor allem in der Wies bei Steingaden oder auch an anderenOrten in Süd-deutschland.NichtweitvonGlonn,inKrügling,richteteereinengeheimenTreffpunktein fürStudentenundandere junge Leute aus dem Quickborn. In die4sem Kreis wurden die Ideen und Forderungen der „Weißen Rose“, des Widerstandskreises um die Geschwister Scholl, diskutiert und verbreitet.

Nach dem Krieg unterrichtete Wolfgang Koller zunächst in Schönau bei Bad Aibling. Hier schrieb er das „Schönau-er Krippenspiel“, in dem er in die Weihnachtsgeschich-tedieNotunddasFlüchtlingselendderNachkriegszeitverwob. 1947 kam er an die Knabenschule Glonn, wo erdieSchulleitungübernahm.NochheuteerinnernsichehemaligeSchülergernandieseZeit,indererinihnenBegeisterung fürGeschichteundKunstgeschichte, fürden ganzen musischen Bereich, vom Schulspiel bis zur Musik,weckte.DiePflegedesbodenständigenbayeri-schen Liedgutes war ihm immer ein Anliegen.

1952übernahmKollerdasAmtdesSchulratsimLand-kreis Erding, 1957 bis 69 in Ebersberg. Im Umgang mit LehrernundSchülernversuchteer immer zuerstdenMenschen zu sehen, die positiven Seiten zu fördern. Bei Schulbesuchen verstand er es, durch einige erheiternde Sätze den Kindern ihre Angst und Beklemmung wegzu-nehmenunddamitdenWegfüreinenunbeschwertenUnterricht freizumachen. In seiner umgänglichen Art und mit viel Geduld gelang es ihm immer wieder zu ver-mitteln,KonfliktezuentschärfenundStreitzuschlich-ten.BiszuseinerPensionierungsetzteersichfürdasVolksschulwesen mit voller Kraft ein und bereitete im LandkreisdieLandschulreformmitderEinführungderHauptschule vor. Äußeres Zeichen der Anerkennung war

die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Bei seiner Verabschiedung stellte Landrat Dr. Streibl fest:„Herr Koller hat sich um die geordneten Schulverhältnisse im Landkreis verdient gemacht.“

AusseinerAiblingerZeitrührteseineBeziehungzuMa-lerkreisen. Als Schriftsteller verfasste Wolfgang Koller neben einigen Laienspielen und Beiträgen in pädagogi-schen Zeitschriften vor allem auch lyrische Gedichte, in hochdeutscher Sprache wie in bairischer Mundart; ein Teil von ihnen ist gesammelt in dem Band „Wer zum Brunnen ist bestimmt“. Gerade in den Mundartgedich-tenspürtman,wieKoller inseinerHeimatverwurzeltwar.

Diese Heimatverbundenheit veranlasste ihn auch, 1974 bei den Vorbereitungen zur 1200-Jahr-Feier Glonns ver-antwortlich und motivierend mitzuwirken. Rastlos arbei-tete er an seinem Buch „1200 Jahre Glonn - Geschichte und Geschichten“. Der Druck wurde fertiggestellt, und vor dem Festgottesdienst in der Kirche hielt er das erste Exemplar in Händen. Danach, beim weltlichen Festakt im Pfarrsaal, hatte er die Aufgabe, vor der Bevölkerung und den Ehrengästen, darunter Ministerpräsident Alfons Goppel, den Festvortrag zu halten. „… und es gab noch nichtdieragendenTürmederFrauenkirche“,warderletzte Halbsatz, den er sprach – da brach er tot zusam-men. Der ebenfalls im Auditorium anwesende Julius Kardinal Döpfner spendete die Letzte Ölung. – Wolfgang Koller hatte sich „verschwendet“, wie er fast visionär in dem Gedicht „Der Brunnen“ geschrieben hatte.

Rudolf Gerer

PS: 1994 stellte die Volksschule Glonn an die Gemeinde den Antrag, die Volksschule Glonn nach Wolfgang Kol-ler zu benennen. Der Antrag wurde vom Gemeinderat Glonn mit Stimmengleichheit abgelehnt. – Von denen, die den Menschen Wolfgang Koller kannten, konnte die-se Entscheidung nicht verstanden werden.

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Von Manfred Deprée

Bei Marianne Wöstner in der Lena-Christ-Straße in Glonn gibt es seit mehr als 5 Jahren verschiedenste Käsesorten und Schafmilch-produkte aus eigener Produktion.

Begonnen hatte die Sache mit der eigenen Käsepro-duktion schon vor rund16 Jahren, damals fingenMarianne und ihr Ehemann Hans, ein ausgebildeter Käsermeister,schondamitaninMünsterSchafezu

züchten und deren Milch zu Käse, Yoghurt und Kefir zu verarbeiten. Vermarktet wurden diese100% ökologisch hergestellten Produkte im eigenen

So ein Käse - aber was für einer!

Mariannes Kaslad´lLena-Christ-Str. 1385625 GlonnTel.: 08093/902842

Öffnungszeiten: Freitag: 08.00 Uhr bis 18.00 UhrSamstag: 08.00 Uhr bis 13.00 Uhr

Hofladen.NachdemimletztenJahrzehnteineneueEU-Verordnung in Kraft trat, die Produktion und Verkauf ihrer Produkte am selben Standort nicht mehr erlaubte, verlagerten sie ihre Verkaufsstätte in die Räume der ehemaligen Metzgerei Kronthaler (Neuwirt) in Glonn.

Dort finden die Kunden nicht nur Schafskäse undSchafmilchprodukte aus eigener Produktion, es werden auch von Hans Wöstner veredelte Kuh- und Ziegenkäse und einige sehr hochwertige, nicht

selbst hergestellte Sorten, wie z.B. Par-mesan oder Gorgon-zola angeboten.

Basis der selbst pro-duzierten Ware ist die Milch von derzeit 53 Mutterschafen, die auf dem eigenen Hof in Münster gehaltenwerden. Ebenfalls werden aus eige-ner Zucht ab April/MaiLammfleischundLammfleischprodukte(u. a. Lammgeräu-chertes und Lamm-kaminwurzen, ich war

begeistert) sowieGeflügel aus Freilandhaltung ei-nes befreundeten Landwirts angeboten.

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portieren. Heute weilt der Gartner Fonsi, zwar noch gezeichnet von der Geschichte, aber auf dem Weg der Besserung, wieder unter uns. Im Krankenhaus wurden ihm einHerzschrittmacher und einDefib-rillator implantiert, um künftige Eskapaden seinesKreislaufs zu verhindern.

EinefastunglaublicheKettevonglücklichenZufällenhat Alfons Gartner das Leben gerettet, doch so viel Glückhatleidernichtjeder.EinnaherAngehörigervon mir hatte vor rund 7 Jahren beim Golfspielen einen Herzstillstand, die Mitspieler hatten von Erster Hilfe leider keine Ahnung und der nach 20 Minuten eintreffenden Notarzt kam leider zu spät, so dass er nach 14 Tagen im Koma verstarb.

DiesebeidenBeispielebelegen,wiewichtigqualifi-zierte Sofortmaßnahmen sind, egal ob bei Unfällen oder akuten Erkrankungen. Hand aufs Herz: Hät-ten Sie helfen können? Wenn Sie die Frage mit „Ja“ beantworten können, gehören Sie zu einer kleinen

Minderheit. Für die Mehrheitgilt: Lassen Sie sich in Erster Hilfe ausbilden, je mehr das machen, umso besser - viel-leicht sind Sie ja selbst, oder ein Angehöriger, einmal dar-auf angewiesen, dass Ihnen schnell und richtig geholfen wird.

EinHinweisfürUnternehmer:

Von der gesetzlichen Unfallver-sicherung ist geregelt, dass

1. bei 2 bis zu 20 Beschäftigten ein Ersthelfer2. bei mehr als 20 Beschäftigtena) in Verwaltungs- und Han-delsbetrieben je 5 % der Be-schäftigen b) in sonstigen Betrieben je 10 % der Beschäftigen

als ausgebildete Ersthelfer zur Verfügungstehenmüssen.

Erste-Hilfe-Kurse bietet unter anderem das BRK Ebersberg auf ihrer Internetseite an: www.kvebersberg.brk.de/ (Tel.: 08092/2095-0)

Von Manfred Deprée

Der Inhaber des Getränkemarkts an der Zin-neberger Straße, Alfons Gartner, fast jedem in Glonn bekannt als der „Fonsi“, ist eigent-lich im November geboren, doch seit diesem Jahr kann er auch noch im August Geburtstag feiern.

24. August 2014, Fußballplatz in Glonn: Alfons Gart-ner wollte sich das Spiel des ASV Glonn anschauen, als ihm plötzlich schwarz vor Augen wurde und er ohnmächtig zu Boden sank – der Fonsi erlitt einen Herzstillstand. Was danach folgte, war das sprich-wörtliche Glück im Unglück: Andere ZuschauerführtensofortWiederbelebungsmaßnahmendurch,derebenfallsinkürzesterZeiteingetroffeneBereit-schaftsdienst des BRK (in Glonn stationiert) konnte mitHilfe einesDefibrillatorsdasHerzwieder zumSchlagen bringen. Die ebenfalls kurz darauf ein-treffenden Sanitäter und ein Notarzt konnten den Zustand des Patienten stabilisieren und ihn zur weiteren Versorgung ins Kreiskrankenhaus trans-

Es kann jedem passieren – warum Erste Hilfe so wichtig ist.

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Obwohl Lukas Dauser immer wieder als“ Unterha-chinger“ bezeichnet wird, ist er ein waschechter Glonner, der hier geboren und aufgewachsen ist. Sein außergewöhnliches Bewegungstalent zeigte sich schonsehr früh,alsermit6 Jahren imASVGlonn als Fußballspieler begann. Erst über dieTurnaktivitäten seiner beiden Schwestern beim TSV Unterhaching kam Lukas zum Turnsport und war

sofort Feuer und Flamme.

Schon nach wenigen Monaten wurde er im bayeri-schenLeistungszentruminMünchenvomLandes-trainer Kurt Szilier trainiert und gefördert. So war es auch nicht verwunderlich, dass Lukas nach der GrundschuleandasIsar-SportgymnasiuminMün-chen wechselte, um weiterhin seinen schon damals enormen Trainingsaufwand (bis zu 8 Trainingsein-heiten pro Woche) aufrecht zu erhalten. Mit 12 Jahren wurde Lukas erstmals für den deutschenBundeskader nominiert und erzielte in Folge bei den nationalen Jugendmeisterschaften in seiner Al-tersklasse schon Spitzenresultate: Deutsche Meis-terschaft am Barren und Pauschpferd. Nach einer Schulter-OP infolge eines Trainingsunfalls 2009 mit einem knöchernen Sehnenausriss musste sich Lu-kas nach sieben Monaten Trainingspause mit viel Ausdauer und Ehrgeiz wieder an die nationale Spit-ze herankämpfen. Seine aufsteigenden Resultate DM 2012 : 28. Platz Mehrkampf, DM 2013 : 9. Platz Mehrkampf und Vizemeister am Sprung in den letzten Jahren zeigen deutlich, dass Lukas inzwischen zu einem der hoffnungsvollsten Turner in Deutschland herangereift ist.

SicherlicheinwichtigerBausteinfürdieseEntwick-lung war die Aufnahme in die Sportkompanie der

Der Glonner Lukas Dauser für die Turn WM in China no-miniert

Bundeswehr und der gleichzeitige Wechsel Ende 2011 an das Bundesleistungszentrum Berlin, wo er nun unter absolut professionellen Bedingungen als „Sportsoldat“ seinem Sport nachgehen kann. Bei seinem34-stündigenWochenpensumandenGerä-ten und im Kraftraum, div. Trainingslagern, nationa-len und internationalen Wettkämpfen sind Besuche bei seinen Eltern und seinen Jugendfreunden im heimatlichen Glonn allerdings sehr rar geworden.

Der Durchbruch gelang Lukas heuer bei den Deut-schen Meisterschaften in Stuttgart mit einem 3. Platz im Mehrkampf. Vor allem an seinem Lieb-lingsgerät Barren erzielte er mit 15,050 Punkten die höchste Tageswertung und konnte damit den 3. Platz im Mehrkampf noch vor dem 2-fachen Sil-bermedaillengewinnerMarcelNguyen sichern. FürLukasdürftedieWM-TeilnahmeeineerstewichtigeZwischenstation auf dem Weg zu seinem nächsten großen Ziel werden.

2016 bei den Olympischen Spielen will der Oberbay-erunbedingtmitdabeisein.MiteinwenigGlückundanhaltender Gesundheit und Verletzungsfreiheit hat Lukas große Chancen sich in den nächsten Jahren in der nationalen Spitze festzusetzen und auch in-ternational zu etablieren, sowie seinen olympischen Traum 2016 in Rio zu verwirklichen.

Anna Schuhbauer

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und 2013) den 2. Platz bei den Pony-Einspännern. Krönender Abschluß der Turniersaison 2014 war schließlich die Berufung in die Deutsche Mannschaft fürdieJugend-EuropameisterschaftimAugust2014in Ksiaz / Polen. Auf dieser Europameisterschaft mit Teilnehmern aus 12 Ländern konnte Christina Wagner den Dressurwettbewerb Pony Einspänner bei den Young-Drivern gewinnen und errang mitder Deutschen Mannschaft die Goldmedaille in der Mannschaftswertung.

Highlight für die junge Fahrerin war ganz aktuelldie Einladung zu den beiden Gala-Shows auf der „FaszinationPferd“ inNürnberg2014.ImRahmender Gala-Shows und im täglichen Schauprogramm konnte so Christina als amtierender Europa-Cham-pionderHaflingerdiesportlicheSeitederHaflingergemeinsam mit weiteren Fahrern aus Bayern ge-konnt darstellen.

Nun gilt es für Christina, ihre Haflinger auch imkommendenWinter fit zu halten, damit Christinamit ihren„Blondinen“,dendreiHaflingern,wiedererfolgreich in die Saison 2015 starten kann.

Alexander Senn

Christina Wagner, 15 Jahre alt, fährt seit 2010 aktiv imFahrsport.IhredreiHaflingerspanntsiesowohleinspännig als auch zweispännig ein.

Trotz der jungen Jahre kann Christina sportlich be-reitsaufansehnlicheErfolgezurückschauen:

2011 und auch 2012 hat Christina auf der Fachmes-se „Faszination Pferd“ im Rahmen der Messe „Con-sumenta“ in Nürnberg den Nürnberger Burgpokalder jungen bayrischen Fahrer gewinnen können.

2012 konnte Christina auf den ersten Europameis-terschaften der jungen Fahrer in Wiener-Neustadt den Vize-Europameisterschaftstitel sowohl in der Einzelwertung, als auch in der Mannschaftswertung der Deutschen Mannschaft erringen.

Auch 2014 kann Christina auf eine sehr erfolgreiche Turniersaisonzurückblicken:

ErsterHöhepunktwarendieHaflingerEuropameis-terschaften in Gunzenhausen. Hier konnte sie sich mitihremjungen5-jährigenHaflinger-WallachSan-tos den Championatstitel sichern.

Neben der erfolgreichen Teilnahme an diversen bayern- und bundesweiten Fahrturnieren im Ge-spannfahren,konnteChristinamitihrenHaflingern2014 die Bayer. Juniorenmeisterschaft Pony Ein-spänner und in der Seniorenklasse die Oberbaye-rische Meisterschaft Pony Einspänner erringen. Bei den Oberbayerischen Meisterschaften Pony Zwei-spänner sicherte sie sich die Vize-Meisterschaft. In LeipzigkonntesiedasSichtungsturnierfürdieEu-ropameisterschaft der jungen Fahrer klar für sichentscheiden. Auf den Deutschen Jugend-Meisterschaften im Saar-land erfuhr sich Christina Wagner erneut (wie 2012

Christina Wagner erfolgreiche junge Fahrerin aus Glonn

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1960 ernährt ein Bauer 17 Personen1990 sind es bereits 75 Personen2009 ernährt ein Bauer 133 PersonenEin Landwirt erntete 1910 von 1ha Acker 18 dt Weizen oder 130 dt Kartoffeln2010 von 1ha Acker 77 dt Weizen oder 441 dt Kartoffeln

Nachdem die EU-Agrarpolitik den Weg in Richtung freien Markt einschlägt, suchen bäuerliche Familien-betriebe nach neuen Erwerbsmöglichkeiten. Diese sind zum Beispiel:– Nahrungsmittelerzeugung und Verarbeitung = Hofladen,Bauernmarkt,Hofcafe

– Produktion nachwachsender Rohstoffe– Kommunale Dienstleistungen = Winterdienst, PflegeöffentlicherFlächenusw.

– Freizeit und Erholungsangebote = Urlaub auf dem Bauernhof, Camping

– Energieerzeugung = Biogasanlage, PV-Anlagen-betreiber,

Anfang des 20 Jahrhunderts arbeiteten 38% der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft. Sie war der größte Arbeitgeber. Heute sind es nur noch 2-3%. Die Preisentwicklung am Agrarmarkt entwickelt sich zu Lasten des einzelnen Landwirtes. Ein Bauer bekam 196534Pfennige(18Cent)für1LiterMilch.2000warenes30Centfür1LiterMilch2009warenes24Centfür1LiterMilch2014derzeit35Centfür1LiterMilchTendenz fallend.

Im Vergleich dazu kostete 1 Liter Diesel 1960 0,54 DM = 0,28€2013 1,48€

Ohne Landwirtschaft gäbe es keine Lebensmittel– eine einfache Wahrheit, die in Zeiten des Über-flussesleichtvergessenwird.DasgroßeAngebot,diehoheQualitätunddiegünstigenPreisefürLe-bensmittel sind dem Wandel der Landwirtschaft zu verdanken.

Caroline Sigl

Seit den 50er Jahren erlebt Bayern ein Schwinden bäuerlicher Betriebe. Die landwirtschaftlich genutz-te Fläche wurde weniger, doch die Agrarproduktion insgesamt stieg.

Moderne Maschinen machten es möglich, mit im-mer weniger Arbeitskräften mehr zu produzieren. DochauchderKapitaleinsatznahmspürbarzu.Eu-ropaweite Überproduktion und ein knallharter Wett-bewerb auf dem Agrarmarkt machten den Bauern zusätzlich zu schaffen. Klein- und Kleinstbetriebe verschwanden nach und nach, die Zahl der Anwe-senmitgrößerenNutzflächenwuchs.

– Mähdrescher kamen zum Einsatz, das brachte eine gewaltige Produktionssteigerung mit sich.

–DüngerundPflanzenschutzhalfen imKampfge-gen Unkräuter und Schädlinge

– Bedarf an Arbeitskräften sank– Maschinen ersetzten Knecht und Magd– Melkmaschinen erleichterten die Arbeit–StaatsregierungunterstütztedieFlurbereinigung.

Mit fortschreitender Technisierung wurde deutlich, dassvieleFlächenzukleinundzuunförmigfürei-nen sinnvollen Maschineneinsatz waren.1989 wurde die Grenze zur ehemaligen DDR ge-öffnet. In Bayern waren zu diesem Zeitpunkt nur 3% der Betriebe größer als 10ha. In Ostdeutschland dominierten großflächige Strukturen. EhemaligeLPG´s sind damals schon mehrere hundert Hekt-ar groß. Der Konkurrenzdruck stieg dadurch enorm und es verschwanden wieder die Klein- und Fami-lienbetriebe. Ihre Flächen wurden verpachtet oder verkauft. Die Zahl der Höfe, welche 50 ha und mehr bewirtschaften, nahm und nimmt bis heute zu.Nur der Nebenerwerbslandwirt, welcher zusätzlich in einem andern Beruf ein Einkommen erzielt, bleibt alsKleinbetriebübrig.

Landwirtschaft früher und heute!

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Zunächst muss das junge Paar auf dem Anwesen gelebt haben. Orgelbauer mussten viel unterwegs sein, brauchten aber auch eine stationäre Werk-statt. Und diese wurde schon bald als „Ausbruch“ des „Mesnerschneider“ errichtet (bis vor kurzem „Härleinhaus“ genannt). Dass das benötigte Grund-stückvonderPfarreizurVerfügunggestelltwurde,zeugt von der Verbindung eines Orgelbauers zur Kirche, die ja auch die allermeisten Aufträge an die-sen Berufsstand vergab.

Ob Wagner ab 1822 schon selbständig war, oder im Auftrag einer anderen Werkstätte arbeitete, ist of-fen. Die strengen Gewerbebestimmungen, die sich am Bedarf orientierten, lassen dies bezweifeln. Sei-neerstedokumentierteOrgelistfürdasJahr1829

von Georg Brenninger in Lauterbach (LK Ro-senheim) festgestellt. 1830 darf er dann die Glonner Orgel reparieren. Das Werkverzeich-nis nennt für Reparaturen und neue OrgelnOrte in einem Umkreis von rund 50 Kilome-tern. So darf er auch die sicher große Orgel 1849 in Rott am Inn reparieren. Wie es bei Brenninger heißt, steht eine der letzten noch funktionierenden Wagnerorgeln in Kronau bei Rott am Inn.

Ob Wagner Mitarbeiter beschäftigte, ist nicht bekannt. Der Meister verstirbt am 6.2.1854 in Glonn und wird am 8.2. im Glonner Pfarrfried-hof begraben. Laut den Glonner Sterbematri-keln ist die Todesursache „Lungenlähmung“, festgestellt durch den Glonner Arzt Dr. Gregor. Seine Witwe verkauft das Anwesen schon im Dezember 1854 an den Drechsler und Musiker Alois Diemer. Dessen Sohn Anton verkauft 1888 an die Gemeinde Glonn. Diese richtet im Gebäude das Glonner „Localkrankenhaus“ ein. Der Arzt Max Lebsche wird es betreuen. Die Gemeinde verkauft 1920 an die Familie Härlein.

Hans Obermair

Die „Königin der Instrumente“ wie die Orgel ge-nannt wird, ist Bestandteil jeder größeren Kirche. In der Glonner Pfarrei stehen Orgeln in der Pfarrkirche und in der Filialkirche in Frauenreuth. Die Kunst des Orgelbaus war nur wenigen „Spezialisten“ vorbe-halten. Dass in Glonn auch rund 60 Orgeln herge-stellt, beziehungsweise mit gestaltet wurden, ist nur wenigen bekannt. Der 1796 in Salzburg gebo-rene Orgelbauer Josef Wagner heiratete 1822 die 1791 geborene Schneidertochter Rosalia Dengler vom „Mesnerschneider“ – heute das Anwesen von Marin Beham in Glonn.

Ein Orgelbauer musste gut mit Holz umgehen kön-nen, war Holz doch das Hauptmaterial, wenn nicht gar das Ausschließliche, aus dem eine Orgel ent-stand. Wagner nennt sich 1822 Orgelbauer und Kistler (Schreiner) und so ist es höchstwahrschein-lich, dass er mit einer Kistlerlehre seine Berufskar-riere begann. Den Orgelbau erlernte er beim Or-gelmacherFroschinHaidhausenbeiMünchen.Bisvor der Heirat lebte Wagner auf Schloss Wallendorf bei Miesbach. Hier gab es auch eine Schlosskapel-le, höchstwahrscheinlich mit Orgel, die Wagner zu erneuern oder zu reparieren hatte. Möglicherweise gab es auch, durch die vorangegangene Säkularisa-tion und mit dem damit entstandenen Angebot an Kirchenausstattungen, daarunter auch Orgeln, viel umzubauen und zu transferieren.

Orgeln aus Glonn

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30 Jahre die eigene, ortsansässige Zimmerei, die in Spitzenzeiten bis zu 18 Mitarbeiter beschäftigte.

Neben den beruflichen und privaten Verpflichtun-gen - er hatte ja schließlich noch eine Frau und zwei heranwachsende Kinder – engagierte er sich gesell-schaftlich auf vielen Ebenen. Vor allem den älteren und schon länger hier lebenden Glonner BürgerndürftederMaxgut inErinnerungsein,dennnebender Arbeit im Gemeinderat war er auch rund 40 Jahre fürdieGlonnerFeuerwehraktiv,davon20Jahreals 1. Vorstand. Dazu kamen noch Aufgaben im Aufsichts-rat der Raiffeisenbank, in der Kirchenverwaltung und in der Vorstandschaft der Zimmererinnung. Neben-beierwähnt,wareraucheinGründungsmitglieddesGlonner Wintersportvereins.

Mit Max Gröbmayr verliert Glonn nicht nur einen sehr engagiertenMitbürger,dervielfürseinenHeimatortgetan hat, sondern auch einen Menschen, der durch sein freundliches und feines Wesen Herzen öffnen konnte. Thomas Daxner, der jetzige erste Mann der Glonner Feuerwehr, trat der Wehr als Jugendlicher unter Vorstand Gröbmayr bei. Er bedankte sich bei derBeisetzungvonMaxfürdieverständnisvolleundgeduldige Art, mit der er ihn und die anderen Jung-feuerwehrmänner behandelte. Thomas Daxner: „Ich wäre froh gewesen, wenn in meiner Schulzeit so mancher Lehrer die charakterlichen Qualitäten von Max Gröbmayr gehabt hätte“. Schöner kann man es eigentlich nicht sagen.

Von Manfred Deprée

Am 22. Oktober dieses Jahres verstarb Max Gröb-mayr nach kurzer Krankheit im Alter von 79 Jahren. ErwarfürdieCSUimGlonnerGemeinderatvon1972bis1984vertreten,alsUnternehmer leiteteerüber

Zur Erinnerung an Max Gröbmayr

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