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INFORM Magazin für die hessische Landesverwaltung 1/18 März 2018 45. Jahrgang Hessische Zentrale für Datenverarbeitung FISBOX® // Unsere Premium- Lösung für alle digitalen Fachver- fahren ab Seite 16 Resiliente Infrastruktur // Wenn die Lichter auch bei Stromausfall anbleiben ab Seite 28 IT im Fadenkreuz // HZD SecurityTest Service ab Seite 35

Hessische Zentrale für Datenverarbeitung INFORM · 2018. 3. 9. · 2 INFORM 1/18 // IMPRESSUM INFORM. erscheint viermal jährlich (45. Jahrgang) Herausgeber. Hessische Zentrale für

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INFORM Magazin für die hessische Landesverwaltung

1/18 März 201845. Jahrgang

Hessische Zentrale für Datenverarbeitung

FISBOX® // Unsere Premium-Lösung für alle digitalen Fachver-fahren ab Seite 16

Resiliente Infrastruktur// Wenn die Lichter auch bei Stromausfall anbleiben ab Seite 28

IT im Fadenkreuz // HZD SecurityTest Service ab Seite 35

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2 INFORM 1/18 // IMPRESSUM

INFORM erscheint viermal jährlich (45. Jahrgang)

HerausgeberHessische Zentrale für Datenverarbeitung Mainzer Straße 29, 65185 Wiesbaden Telefon: 0611 340- 0 [email protected], www.hzd.hessen.de

ChefredaktionManuel Milani

RedaktionBirgit Lehr, Hans-Peter Müller,

BeiratMarkus Brückner, Hans-Otto Ermuth, Hans-Georg Ehrhardt-Gerst, Dr. Alberto Kohl, Susanne Mehl, Dietmar Mittwich, Gabriele Pawlitzek, Manfred Pospich, Eckart Ruß

Grafisches KonzeptAgentur 42 oHG | Konzept & Design, www.agentur42.de

DruckDruckerei Chmielorz GmbH, www.druckerei-chmielorz.de

Fotos © Sashkin/fotolia: Titel, S. 4; © agentur42.de: S. 5, S. 36 – 38; © sdecoret/fotolia: S. 6 – 7, S. 41; © G. Otto, GSI Helmholtz zentrum für Schwerionenforschung: S. 44 – 45, S. 48; © armo/fotolia, © sunt/fotolia: S. 8; Christopher Boswell, Rawpixel.com, msanca/fotolia: S. 9; © stockfotos-MG/foto lia: S. 10; © Frank Widmann: S. 12 – 14; © zlikovec/fotolia, vulcans/fotolia, AVTG/fotolia, John Smith/fotolia: S. 24; © phive2015/fotolia: S. 28 – 29; © Jan Engel/fotolia: S. 29 – 30; © Thomas Erns-ting, HA Hessen Agentur GmbH: S. 46;

Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugs­weise, nur mit schriftlicher Genehmigung der HZD.

Wenn Sie die INFORM regelmäßig erhalten möchten, schreiben Sie uns: [email protected] oder rufen Sie uns an: Telefon 0611 340-1484

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3EDITORIAL // INFORM 1/18

die Digitalisierung wird immer mehr zu einer Grundvoraussetzung des Verwaltungshandelns. Das Online­Zugangsgesetz (OZG) verpflichtet Bund und Länder, bis 2022 ihre Verwaltungsleistungen auch elektronisch über Portale anzubieten. Das Land stellt sich dieser Aufgabe u.a. in dem Projekt Digitale Modellbehörde und im Vorprojekt OZG.

Die Digitalisierung von Fachverfahren der Ressorts betreibt die HZD mit der FISBOX®, der wir den Schwerpunkt in dieser Ausgabe gewidmet haben. Vor knapp drei Jahren gingen wir mit ihr an den Start. Heute laufen auf der Plattform zahlreiche Verfahren und erste Produkte. Was macht die FIS­BOX® so erfolgreich? Zum einen ist es eine moder­ne Software für vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Zum anderen sind es die Menschen, die dahinter stehen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von ihrem Produkt überzeugt sind. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die engagiert sind. Und das führt zu zufriedenen Kunden.

Eine unvorhersehbare „höhere Gewalt“ traf Wies­baden und die Umgebung im November des ver­gangenen Jahres – ein großflächiger und vor allem lang andauernder Stromausfall. Wir als Rechen­zentrumsbetreiber sind auf einen solchen Ernstfall vorbereitet. Unsere Infrastruktur im Rechenzentrum ist so ausgelegt, dass nichts passieren dürfte. Das tat es auch nicht. Aber auch hier gilt: Technik ist nicht alles. Nur dank des Engagements der Mitar­beiter kommen wir unbeschadet durch eine solche Situation.

Die Landesbediensteten in Hessen können seit Jahresbeginn mit dem LandesTicket quer durch Hessen fahren. 131.420 Exemplare haben wir bei

uns im Druckzentrum gedruckt und verteilt. Auch dies ein schönes Beispiel für kompetente und en­gagierte Zusammenarbeit mit dem HCC und dem Innenministerium.

Ans Herz legen möchte ich Ihnen auch das Inter­view mit dem neuen Staatssekretär im Finanz­ministerium, Dr. Martin Worms, und unseren Bericht über den Besuch bei Professor Dr. Volker Lindenstruth, dem „Baumeister“ des Green IT Cube der GSI Helmholtzzentrum für Schwerionen­forschung GmbH in Darmstadt – zwei Menschen, die engagiert ihren Weg und auch neue Wege gehen.

Engagement, absolut notwendig in heutigen Zei­ten und alles andere als selbstverständlich.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen interessante Einblicke

Ihr

Joachim Kaiser

Direktor der HZD

Liebe Leserin, lieber Leser,

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4 INFORM 1/18 // INHALT

Schwerpunkt: FISBOX®– Fachinfor-mationssysteme out of the boxIn die Jahre gekommene Fachanwendungen? Sicher-heitslücken? Ständig neue Herausforderungen technischer und fachlicher Art? Jeder kennt es. Wir haben die Lösung. Für all diese Probleme – und jede Art von Fachinformationssystem …

FISBOX® – Die coolste Box im Land . . . . . . . . . . 16

HessenPC 3.0

Mit der Einführung des HessenPC 3.0 ändert sich für Anwender im Land einiges: Es wird nicht nur eine neue Version der Office Programme eingeführt, auch das Betriebssystem wird ersetzt, es heißt Ab-schied nehmen vom (mehr oder weniger) liebge-wonnenen Windows 7. Die Angebote der IT-Fortbil-dung der HZD machen den Umstieg einfacher.

Einfacher umsteigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

notizen

8 Kurznachrichten aus Deutschland, Hessen und der HZD

kolumne

11 HZD Web-Lounge

Jenseits des Regenbogens

im gespräch

12 Verblüffende Entwicklungen

Dr. Martin Worms, Staatssekretär im Finanzministerium, im Interview

16 fisbox® – die coolste box im land Unsere Premium-Lösung für alle digitalen Fachver fahren

18 FISBOX®: Anwendungs-Beispiele

– Hessisches Kinder- und Jugendhilfegesetzbuch

– Große Forstliche Staatsprüfung

– ASYL-Datenbank

22 FISBOX®– Eine Erfolgsgeschichte

26 Einsatzmöglichkeiten, Entwicklungszeiten und Kosten

Im Gespräch mit FISBOX®-Produktmanager Manfred Schehr

// Inhalt

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5INHALT // INFORM 1/18

hzd-magazin

28 Resiliente Infrastruktur

Wenn die Lichter auch bei Stromausfall anbleiben

32 LandesTicket Hessen

Zentraler Druck in HZD

35 IT im Fadenkreuz

HZD SecurityTest Service

39 KONSENS Offi ce Schnittstelle

Layout ist Ländersache

40 HessenPC 3.0

Einfacher umsteigen

hessens co-cio

43 Nachgefragt

Hessens Co-CIO über eine attraktive Verwaltung

it-forschung in hessen

44 Green IT Cube

Maßstäbe setzen

it-sicherheit

49 Awareness

Schlimmer geht fast immer

serVice

50 Tipps und Tricks

HessenPC 3.0, Outlook 2016: Was ist neu? Was gibt es nicht mehr?

IT-Forschung in Hessen

Die GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenfor-schung GmbH betreibt eine der weltweit führenden Teilchenbeschleunigeranlagen für die Erforschung von Materie. Seit Beginn 2016 rechnen die Wissen-schaftler für Experimente in einem der leistungsfä-higsten wissenschaftlichen Rechenzentren der Welt – dem Green IT Cube. INFORM traf Prof. Dr. Volker Lindenstruth, den „Kopf“ des Rechenzentrums.

Green IT Cube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

IT im Fadenkreuz„Eine erkannte Gefahr ist nur noch eine halbe Ge-fahr.“ In der HZD gibt es seit Anfang 2017 den Secu-rityTest Service. Das Portfolio des Services beinhaltet Dienstleistungen rund um das Thema Penetrations-tests.

SecurityTest Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

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6 INFORM 1/18

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7INFORM 1/18

Resiliente Infrastruktur // Egal, ob versehentliches Abschalten oder technisch bedingter Stromausfall: Eine IT, die auf Störungen jedweder Art weitestgehend auto­matisiert mit einem „Plan B“ statt mit Ausfall reagieren kann, hat das Prädi kat „resilient“ verdient. // ab Seite 28

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8 INFORM 1/18 // NOTIZEN

Die HZD hat das IT-Verfahren OASIS (Online-Abfrage Spieler-Status) entwi-ckelt und betreibt es – sowohl in der bundesweiten Ausprägung nach dem Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) als auch in der Ausprägung für die hessi-schen Spielhallen nach dem Hessischen Spielhallengesetz (HSpielhG). In 2017 erweiterte die HZD in Zusammenarbeit mit der Glücksspielaufsicht des RP Darm-stadt OASIS durch die Herstellung der

Mandantenfähigkeit. Diese wurde Ende 2017 produktiv gesetzt.

Technisch bedeutet „mandantenfähig zu sein“, dass Daten in einer Datenbank logisch getrennt sind und auch getrennt verwaltet werden. Bezogen auf das Spiel-hallenumfeld heißt das, dass Hessen aus Datenschutzgründen nur Daten der hessischen Rechtsgrundlage einsehen und bearbeiten darf. Wenn weitere Bun-desländer an OASIS angebunden wären, könnten sie ausschließlich diejenigen Daten verwalten, für die sie gemäß ihrer bundeslandspezifischen Spielhallenge-setze zuständig sind.

Verschiedene Komponenten von OASIS wie die Webservice-Schnittstelle OASIS WS, der Web-Client OASIS WEB und die Funktion OASIS BATCH WS hat die HZD von Anfang an mandantenfähig ausgelegt. Jetzt wurde auch die Tren-nung im Fachinformationssystem OASIS FIS vorgenommen. Diese Komponente wurde bisher sowohl für OASIS GlüStV als auch für OASIS HSpielhG ausschließ-lich von der Glücksspielaufsicht des RP

Darmstadt bedient. Durch die Anpassun-gen von OASIS FIS ist es nun möglich, zusätzlich zur getrennten Datenhaltung, auch die Verwaltungstätigkeiten rechts-grundlagenbezogen auszuführen. So wird z.B. die Systempflege der Veranstal-ter und Benutzer sowie die Spielersperr-verwaltung jeweils mandantenspezifisch vorgenommen.

Die technischen und fachlichen Voraus-setzungen sind somit jetzt geschaffen, um weitere Mandanten an OASIS anzu-schließen. //

OASIS // HZD hat Mandantenfähigkeit hergestellt

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9 NOTIZEN // INFORM 1/18

HZD IN ZAHLEN

Minuten dauerte der Stromausfall in Wiesbaden und Umgebung am 16. November 2017. Während großflächig die Lichter ausgin-gen, blieben sie in den Rechenzentren der HZD an – dank Notfallplan und ent-sprechender Infra-struktur. Mehr dazu ab Seite 28. //

Dass Frauen längst auch im Beruf „ihren Mann stehen“, ist heute eine Selbstverständlichkeit – eine Vorstandsposition, gleiches Gehalt bei gleicher Qualifikation oder der pro­blemlose Wiedereinstieg nach einer Babypause jedoch nicht. Was können Frauen tun, um trotzdem erfolgreich zu sein?Antworten darauf finden ambitionierte Frauen auf Europas größtem weiblichem Karriere­Event, der „women&work“. Mit mittlerweile 100 Ausstellern und rund 7.000 Besuchern jährlich ist der Kongress am 28. April 2018 zum ersten Mal im Forum der Messe Frankfurt. Hier können Frauen Kon­takte zu Top­Arbeitgebern knüpfen und berufliche Chan­cen ausloten. Mittendrin (Stand: D16): die HZD, die erst­mals auf der „women&work“ ihr Profil als zentraler und expandierender IT­Dienstleister des Landes Hessen prä­sentiert. Mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zeigt sie Karrierewege und ­möglichkeiten für Mitar­beiterinnen, ob Studentin, Senior Professional oder Wie­dereinsteigerin.Darüber hinaus bietet der Kongress mit über 50 Vorträgen, Workshops und Slams auch Impulse, Anregungen und eine effektive Plattform, um mit Experten unterschiedlichs­ter Couleur zu netzwerken. //

Der Messebesuch ist kostenfrei. Infos unter. www.womenandwork.de

„women & work“ // 28. April 2018, Messe Frankfurt, ForumHessische Zentrale für Datenverarbeitung

Digitalisierung gemeinsam gestalten – unsere IT soll weiblicher werden

Starke Frauen – starke Jobs: Willkommen bei den

Profis für Bau und Immobilien

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10 INFORM 1/18 // NOTIZEN

Trainees 2018 // IT­Fachkräfte für morgen

Seit 1998 bildet die HZD Trainees aus. Hochschulabsolventen unterschied-lichster Fachrichtungen nehmen an dem zweijährigen Programm teil, in dem sie zunächst in einem theoretischen und dann in einem praktischen Teil fit für die Verwaltungs-IT gemacht werden. Die Er-fahrungen der HZD mit den Trainees sind sehr gut und das Programm hilft, dem Fachkräftemangel zu begegnen.

Am 15. Januar 2018 starteten wieder zwölf neue Trainees ihre zweijährige Aus-bildung in der HZD. Der Schwerpunkt der

theoretischen Ausbildung liegt in diesem Jahr auf dem Thema Linux-Betriebssys-tem. Daneben werden weitere Kenntnisse aus verschiedensten IT-Bereichen vermit-telt, aber auch die sogenannten Softskills kommen nicht zu kurz. Die Ausbildung beinhaltet zudem eine Zertifizierung nach LPIC-1 (Wartungsaufgaben mit der Kom-mandozeile durchführen, installieren und konfigurieren eines Computers mit Linux-Betriebssystem, grundlegende Netzwerk-konfiguration) und das ITIL Foundation Certificate in IT Service Management. //

Im Dezember 2017 hat die HZD den ersten produktiven Wohngeld-Re-chenlauf für das Land Brandenburg erfolgreich abgeschlossen.

Hierzu galt es zuvor die eWoG-Ver-sion für Brandenburg mit den landes spezifischen Anpassungen zu erstellen, die Infrastruktur in der HZD aufzubauen, über 160 Anwender aus den Wohngeldbehörden und der Landeshauptkasse in Potsdam zu schulen, die Daten aus dem Altsys-tem zu migrieren und alles umfang-reich zu testen. Nur so konnte die Produktivsetzung letztendlich ohne Beeinträchtigung für die Anwender und ohne Auszahlungsverzug erfolgen. Und „nebenbei“ wurde das Wohngeldverfahren für Hessen ohne Beeinträchtigung weiter betrieben.

Wo gute Arbeit getan wird, da entsteht oft der Wunsch nach mehr. So überlegt das Land Thüringen, das mit Hessen und Brandenburg bereits eine Entwicklergemeinschaft für das Wohngeld unterhält, seinen Betrieb auch in die HZD auszulagern. Die Erfolgsgeschichte Länderkoopera-tion Wohngeld geht weiter. //

eWoG Kooperation // Erster Rechenlauf für Brandenburg

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11 KOLUMNE // INFORM 1/18

Am Ende eines Regenbogens kann man einen Topf mit Goldmünzen finden. So erzählen es alte Sagen und mo-derne Geschichten. Und manch einer hat wohl schon versucht, sein Glück zu machen, indem er das Ende des Regenbogens suchte. Zu dumm, dass ein Regenbogen kein Ende hat. Und so bleibt auch diese Variante der Su-che nach dem schnellen Glück ein hoffnungsloses Unter-fangen.

Moderne Schatzsucher jagen dem virtuellen Gold hinter-her – in Form von Bitcoins und anderen Kryptowährungen. Während der eine damit vielleicht wirklich reich gewor-den ist, indem er seine virtuellen Münzen real vergolde-te, dürften andere Anfang des Jahres mit dem Absturz des Bitcoins hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet sein. All denen, die sich – egal ob virtuell oder real – nicht an Kursspekulationen beteiligen, könnten die Berg- und Talfahrten der Kryptowährungen eigentlich egal sein ... könnte man denken. Doch waghalsige Finanzmanöver haben nicht nur betriebs- oder gar volkswirtschaftliche Auswirkungen. Sie können auch die Wahrnehmung für die Technologien im Hintergrund verändern – in diesem Fall der Blockchain-Technologie.

Fatalerweise wird „die Blockchain“ oft mit „Bitcoin“ gleich-gesetzt. Das ist insofern verständlich, als die Implemen-tierung der Technologie für diesen Anwendungsfall sehr clever gemacht ist und somit tatsächlich als Referenz die-nen kann. Zudem ist der Anwendungsfall – das virtuelle Bezahlen – allgemeinverständlich. Doch Blockchain ist mehr als Bitcoin. Eine Blockchain kann auf verschiede-ne Weisen gestaltet werden: Welche Daten oder Werte werden in der Blockchain verarbeitet? Welche krypto-grafischen Algorithmen und welche Methoden der Kon sensbildung werden eingesetzt? Wer kann welche

Transaktionen durchführen und wieviel „Intelligenz“ wird in den Transaktionen implementiert? So verwundert es nicht, dass öffentliche Verwaltungen sich sehr für Möglich-keiten der sicheren Datenablage und deren Verifikation in der Blockchain interessieren, während die Verwendung von Kryptowährungen hier wohl eher ein seltener Aus-nahmefall bleibt. Und dieses Interesse ist nicht an die Kurse von Kryptowährungen gekoppelt.

Die fachliche Analyse von Technologien und die Techno-logiefolgenabschätzung sind vergleichsweise trockene Disziplinen, denn sie müssen jenseits von Hypes und Ge-genhypes einen nüchternen Blick hinter die Kulissen wer-fen. Das Ziel dabei ist es, zu erkennen, welche Techniken oder auch nur Teiltechniken sich in welchen Zusammen-hängen mit Mehrwert anwenden lassen – oder eben auch nicht. Es geht also nicht immer nur um das „Ganz oder Garnicht“, sondern um Szenarien mit mehreren Kompo-nenten. Die Erfahrung, wie sich ein undifferenzierter Blick auf Technologien auswirkt, hat auch der Bitcoin schon am eigenen Leib gemacht: Bei der Pleite von Handelsplätzen für Bitcoins wurde das Versagen von Sicherheitsmecha-nismen fälschlich der Kryptowährung angelastet, selbst wenn sich Fehler und Betrugsfälle in Anwendungen au-ßerhalb der Bitcoin-Blockchain abspielten.

Einen differenzierten und kritischen Blick auf Technolo-gien, Anwendungen und Entwicklungen wagen wir auch wieder im HZD-Trendbericht, der in Kürze erscheint.

Web-Lounge // Jenseits des Regenbogens

dr. markus beckmann Architektur, Produkte und Standards Verfasser des Trendberichts der HZD [email protected]

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12 INFORM 1/18 // IM GESPRÄCH

Verblüffende Entwicklungen // Dr. Martin Worms, Staats­sekretär im Finanzministe­rium, im Inter ­ view

INFORM: Herr Dr. Worms, seit sechs Monaten, genauer seit 1. September 2017, haben Sie die Nachfolge von Dr. Bernadette Weyland angetreten und sind Staatssekretär im Hessischen Finanzministerium. Was sind Ihre wichtigsten Aufgaben in Ihrer neuen Funktion?

Dr. Martin Worms: In meiner neuen Funktion als Amtschef des Ministeriums obliegt mir die Leitung und Koordination der Dienstgeschäfte. Mein Amt bringt eine Gesamtverantwortung für das Haus und den ganzen Geschäftsbereich mit sich. Das ist natürlich eine ausgesprochen spannende Herausforderung. Zu meinen Aufgaben gehört ferner, die Interessen Hessens in Gesellschaften, an denen das Land beteiligt ist, zu vertreten. Zu-gleich bin ich als Staatssekretär ständiger Vertreter von Finanz-minister Dr. Thomas Schäfer und unterstütze ihn deshalb aktiv in der Erfüllung seiner Aufgaben, etwa im Parlament oder in den Abstimmungsprozessen mit dem Bund oder den anderen Ländern. Als Staatssekretär wirkt man stark ins Innere einer Ver-

Neue Aufgaben und langjährige Erfahrungen, Verwaltung und Digitalisierung, Berührungs-punkte mit und Bedeutung von IT – Dr. Martin Worms, Finanzstaatssekretär, im INFORM-In-terview.

waltung, zugleich steht man aber auch in der Öffentlichkeit und gibt dem Ministerium ein Gesicht. Außentermine, wie etwa Podi-umsdiskussionen, Vorträge, Besuche von Dienststellen, Kontakte mit Bürgern nehmen einen großen Stellenwert ein. Langeweile kommt da eher selten auf.

INFORM: Inwiefern hilft Ihnen Ihre große Erfahrung im Finanz­ministerium und wo legen Sie besondere Schwerpunkte?

Dr. Martin Worms: Nach über 30 Jahren Zugehörigkeit zur Haushaltsabteilung des Finanzministeriums ist natürlich klar, was ich Ihnen nachts im Schlaf aufsagen kann: Details wie Grund-lagen der Haushalts- und Finanzpolitik. Meine neue Funktion bringt mich aber natürlich auch mit einer Vielzahl von Aufgaben und Themen in Berührung, die mir bislang eher weniger nah waren. Hierbei kommt mir entgegen, dass ich die allermeisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Ministeriums und auch viele Kollegen aus anderen Häusern schon seit vielen

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13 IM GESPRÄCH // INFORM 1/18

Jahren kenne. Das macht natürlich vieles einfacher, auch in der tagtäglichen Kommunikation. Und als langjähriger Vertreter der Staatssekretärin oder ihrer Vorgänger habe ich in den zurück-liegenden Jahren von vielen Themen unseres Hauses, für die die anderen drei Abteilungen unseres Ministeriums originär zuständig sind, jedenfalls schon einmal etwas gehört. Auch das hilft mir rückblickend ungemein.

Und um Ihre Frage nach den Schwerpunkten meiner Arbeit zu beantworten: Das allgemeine Bewusstsein für die Notwendig-keit einer nachhaltigen, generationengerechten Finanzpolitik ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Ich möchte auch weiterhin dazu beitragen, dass diese Entwicklung anhält. Herausfordernd ist sicherlich die anstehende Pensionierungs-welle der sogenannten Baby-Boomer-Generation, die auch wir vor allem in der Steuerverwaltung deutlich spüren werden. Hier steuern wir bereits gegen.

INFORM: Finanzminister Dr. Thomas Schäfer ist der CIO des Landes, Roland Jabkowski als Co­CIO seine „rechte Hand“. An welchen Stellen/Berührungspunkten kreuzt Ihre Aufgabe die Digitalisierung des Landes?

Dr. Martin Worms: Mit Verlaub, Kreuzen klingt nach in verschie-denen Richtungen unterwegs sein. Aber das sind wir nicht. Ganz im Gegenteil. In meiner neuen Funktion habe ich eine Zuständigkeit für das gesamte Ressort für Fragen der Personal-entwicklung und Organisation. Also für jene Bereiche, die im 21. Jahrhundert sehr stark durch den Einfluss von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien geprägt wer-den. Dadurch, dass die Hessische Zentrale für Datenverarbei-tung und das Hessischen Competence Center für neue Ver-waltungssteuerung dem Behördenzug des Finanzministeriums angehören, ergeben sich natürlich noch einmal ganz besondere Berührungspunkte mit dem Thema Digitalisierung. Die Visi-onen einer Landesregierung in diesem Bereich haben einen

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14 INFORM 1/18 // IM GESPRÄCH

erheblichen Einfluss auf die Aufgaben und das Personal unserer IT-Dienstleister.

INFORM: Dem Finanzministerium sind mehrere Behörden nachgeordnet, darunter auch die HZD. Welche Berührungs­punkte hatten Sie bislang mit der HZD?

Dr. Martin Worms: Ich bin seit 1985 im Ministerium und schon allein aus diesem Grund ist mir die HZD als wichtiger Akteur in der Landesverwaltung präsent. Die Themenvielfalt und die zahl-reichen Aufgabenstellungen sind mir als Abteilungsleiter bei den jährlichen Haushaltsanmeldungen der einzelnen Ressorts, im Wege der Aufstellung des neuen Landeshaushalts, begeg-net. Wenn Sie so wollen, ist nicht nur das Finanzministerium von seiner Aufgabenstellung eine Querschnittsbehörde, sondern auch die HZD. Durch ihre besondere Bedeutung für die IT der Landesverwaltung strahlt ihre Arbeit in alle Bereiche aus, etwa in den Bereich der Justiz, der Sicherheit, der Schulen und Univer-sitäten.

INFORM: Was erwarten Sie von einem IT­Dienstleister wie der HZD?

Dr. Martin Worms: Mit der „Digitalen Verwaltung Hessen 2020“, der gegenwärtigen IT- und E-Government-Strategie, hat Hessen einen klaren digitalen Fahrplan für die kommenden Jahre auf dem Tisch. Die HZD als IT-Dienstleister des Landes hat eine ver-antwortungsvolle Aufgabe bei der Umsetzung dieser Strategie. Neben dem guten, sicheren und kostenoptimierten Betrieb der zentralen IT-Landesinfrastruktur erwarte ich mir eine nachhal-tige Unterstützung und offene Beratung durch die HZD bei der Umsetzung und weiteren Entwicklung der Digitalisierung in Hessen. Und ich bin mir recht sicher, dass die HZD die in sie gesetzten Erwartungen auch erfüllen wird. Sie hat bereits in der Vergangenheit kontinuierlich unter Beweis gestellt, was sie ist: das Kompetenzzentrum und ein zuverlässiger und innovativer Partner für die IT-Vorhaben der Landesregierung.

INFORM: Verwaltung und IT – was bedeutet das für Sie? Und wie könnte aus Ihrer Perspektive ein beispielgebendes Modell aussehen?

Dr. Martin Worms: Vor 25 Jahren hätte ich vermutlich noch gesagt, „wenn uns die IT etwas bei der Arbeit hilft, dann ist das

Weitere Informationen zu Dr. Martin Worms: www.finanzen.hessen.de > Über uns

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15 IM GESPRÄCH // INFORM 1/18

DR. MARTIN WORMS − KURZ UND KNAPP

Mein Berufswunsch als Kind war … Schornsteinfeger.

Ich habe Jura studiert weil … ich als Jugendlicher ein engagierter Strafverteidiger werden wollte.

Ich bin Finanzstaatssekretär geworden, weil … mein Minister mir dieses Amt angeboten hat und ich mich dieser besonderen Herausforderung gerne stelle.

Absolut unverzichtbares „Arbeitsgerät“ für mich … ist nicht mehr der „Rotstift“, wohl aber der „rote Stift“. [Rot ist die Farbe der Staatssekretäre.]

Um auf andere Gedanken zu kommen … überlege ich mir zum Beispiel, welches Menü bei mir als leiden-schaftlichem, aber nur leidlich begabten Hobbykoch am Wochenende auf der Speisekarte steht.

Mein Lieblingsbuch … ist seit 47 Jahren mit großem Abstand immer noch: der Radetzkymarsch von Joseph Roth.

Ich hätte gerne mehr Zeit für … Familie, Freunde und Schöngeistiges – in dieser Reihenfolge.

schön…“. Das ganze Ausmaß der gesellschaftlichen Verän-derungen – auch und gerade im Bereich der IT – war damals noch nicht wirklich absehbar. Zumindest für einen traditionell ausgebildeten Juristen wie mich, der von Hause aus alles andere als ein IT-Experte ist, sind die Entwicklungen zum Teil verblüffend. Auch wenn die Verwaltung vermutlich nicht gerade die Speerspitze der technologischen Revolution ist: Ohne IT geht heute kaum noch etwas. Inzwischen ist die IT das techno-logische Rückgrat fast aller Massenverfahren in der Verwaltung. Man denke nur an die Bearbeitung der Steuererklärungen in den Finanzämtern. Moderne Technologien bilden überdies die Grundlage für neue Arbeitskonzepte, wie mobiles Arbei-ten oder Telearbeit, und Online-Angebote ersparen unseren Kunden häufig den Weg zur Behörde. Dank der IT lassen sich Ressourcen bündeln und Prozesse schlanker gestalten. Wir müssen aber darauf achten, dass sie intelligent und zielgerich-tet eingesetzt wird und nicht, weil es heutzutage hip erscheint. Der IT-Einsatz muss einen klaren Mehrwert haben und darf kein Selbstzweck sein.

INFORM: Ohne IT wäre die Verwaltung heute nicht mehr hand­lungsfähig. Die HZD expandiert, bekommt neue Aufgaben und mehr Personal. Was bedeutet das für die Finanzierung der IT im Land?

Dr. Martin Worms: Das ist ein Thema, das mich natürlich schon seit langem beschäftigt. Die Ausgaben für IT und für Personal

„Die HZD hat bereits in derVergangenheit kontinuierlich unter Beweis gestellt, was sie ist:das Kompetenzzentrum und ein zuverlässiger und innovativerPartner für die IT-Vorhaben der Landesregierung.“

sind und bleiben auf einem stetig wachsenden Niveau. Gerade deshalb müssen wir sehr darauf achten, dass wir nachhaltig, auskömmlich und sinnvoll investieren und mit den verfügbaren Mitteln gut haushalten. Das ist Aufgabe von Politik und Verwal-tung. Im Rahmen meines gesamten Berufslebens war mir der nachhaltige, der generationengerechte Umgang mit Steuergel-dern immer sehr wichtig. Daran ändert auch mein neues Amt nichts. Ganz im Gegenteil: Die besondere Verantwortung für einen sorgsamen Umgang mit Geld muss ein fester Bestandteil der DNA eines Finanzstaatssekretärs sein – auch und gerade bei einem Feld, das für die Zukunft unserer Landesverwaltung elementar ist.

Die Fragen stellte Hans-Peter Müller, HZD.

Page 16: Hessische Zentrale für Datenverarbeitung INFORM · 2018. 3. 9. · 2 INFORM 1/18 // IMPRESSUM INFORM. erscheint viermal jährlich (45. Jahrgang) Herausgeber. Hessische Zentrale für

16 INFORM 1/18 // F ISBOX®

In die Jahre gekommene Fachanwendungen – „End of

life“, Inselversionen ohne geeignetes Backup, Sicher-

heitslücken, ständig neue Anforderungen, technischer

und fachlicher Art: Jeder kennt es, jeder hat es und

wünscht sich schnelle und wirksame Hilfe. Wir haben

die Lösung! Für all diese Probleme. Und jede Art von

Fachinformationssystem.

Am Anfang war die Vision: ein Produkt, mit dem sich

Fachinformationssysteme zum halben Preis einer kon-

ventionellen Entwicklung, oder sogar noch günstiger,

herstellen lassen. Ein Produkt, das jederzeit dem „State

of the Art“ der Software-Entwicklung entspricht. So

flexibel, dass es auch als Katalysator für Kooperatio-

nen mit anderen Ressorts oder anderen Bundeslän-

dern wirken kann. Mit dem die Software-Pflege schnell

und kostensparend zu erledigen ist. Eine Box, die sich

immer auf dem aktuellen Stand befindet und Ihre

Fachinformationssysteme nicht altern lässt. On Top:

All diese Dienstleistungen inklusive des Betriebes er-

folgen aus einer Hand – der HZD.

Unser Produkt heißt FISBOX® und steht für FIS (Fachin-

formationssystem) out of the box – ein zentraler Bau-

stein für Ihren Digitalisierungsprozess und die Digitali-

sierungsstrategie des Landes.

FISBOX® – Die coolste Box im Land // Unsere Premium­ Lösung für alle digi ta­len Fachver fahren

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17 F ISBOX® // INFORM 1/18

Page 18: Hessische Zentrale für Datenverarbeitung INFORM · 2018. 3. 9. · 2 INFORM 1/18 // IMPRESSUM INFORM. erscheint viermal jährlich (45. Jahrgang) Herausgeber. Hessische Zentrale für

18 INFORM 1/18 // F ISBOX®18

Auftrags-

daten

eingebenAntrag

bearbeiten

Zunächst drei Anwendungs-Beispiele der FISBOX®. Ganz unterschiedliche Themen, eine Gemeinsamkeit: zügiger, zielorientierter Projektverlauf, stabiler und performanter Betrieb, zufriedene Kunden und Anwender.

1. Hessisches Kinder- und Jugendhilfe-gesetzbuch (HKJGB) // Auftraggeber: Hes sisches Ministe rium für Soziales und Inte­gration

Im Hessischen Kinder- und Jugendhilfegesetzbuch (§ 42, Anspruch auf Freistellung) ist folgendes festge-halten: „In privaten Beschäftigungsstellen beschäf-tigte Personen über 16 Jahre, die ehrenamtlich und führend in der Jugendarbeit tätig sind, ist auf Antrag bezahlte Freistellung zu gewähren.“ Dadurch soll ge-währleistet werden, dass die ehrenamtliche Jugend-arbeit kontinuierlich fortgeführt und nicht zu Lasten des Arbeitnehmers geht. Den privaten Unternehmen erstattet das Land die Kosten für die Fortzahlung der Arbeitsentgelte.

Bislang hat das Sozialministerium die Anträge nach Eingang in einer Excel-Liste erfasst, auf Vollstän-digkeit geprüft und schließlich die zu erstattenden Lohnkosten berechnet. Alles manuell.

Ergänzend musste eine der „befürwortenden Stellen“ – Hessischer Jugendring, Landessportbund, Partei-en des hessischen Landtages, Jugendämter – den Antrag befürworten. Dafür haben sie wiederum eine weitere Excel-Liste zu statistischen Zwecken gepfl egt.

Sachbearbeiter/in Auszubildende/r

MS Excel

MS Word

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19 FISBOX® // INFORM 1/18 19

Bescheid

erstellenStatistik

erstellenBuchungs-

beleg

erstellen

Außerdem wurde ein Buchungsbeleg sowie ein Be-scheid (Erstattung oder Ablehnung) manuell erstellt.

Ziel der Realisierung mit FISBOX® war die

� medienbruchfreie Erfassung und Verwaltung der im Rahmen der Antragsbearbeitung relevanten Stamm- und Bewegungsdaten

� die automatisierte Berechnung der Erstattungsbe-träge und

� die Erstellung von Bescheiden und Belegen (siehe Grafi k).

Eine typische und einfache Aufgabenstellung für die FISBOX®.

Aus einer „freien“ Datenerfassung in Excel mit manu-eller Prüfung der Daten und einem Schriftverkehr mit individuellen Wordvorlagen hat die HZD eine profes-sionelle Fachanwendung mit der FISBOX® realisiert – mittlerweile sicher betrieben im Rechenzentrum der HZD.

Das „GoLive“ fand im Dezember 2017 statt. //

Leitung

E-Mail

ClientMS

Word/Excel

Läuft die FISBOX® auf dem HessenPC?Ja, die FISBOX® ist immer zu 100 Prozent kompatibel mit dem HessenPC, so auch mit der aktuellen Generation, dem HessenPC 3.0. Sie ist frühzeitig in die Release-Planung des HessenPC eingebunden.

Können FISBOX®-Anwendungen auch unter WTS betrieben werden? Ja, voraussichtlich ab April 2018.

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20 INFORM 1/18 // F ISBOX®

2. Große Forstliche Staatsprüfung (GFS)// Auftraggeber: Hessisches Ministe­rium für Umwelt, Klima­schutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Ein weiteres Projekt unter der Überschrift von „Excel nach FISBOX®“ war die Realisierung einer Kleinstan-wendung zur Berechnung der Abschlussnoten bei der „Großen Forstlichen Staatsprüfung“ des höheren Forstdienstes.

Das Programm enthält die Daten der Prüfl inge, der Prüfungsfächer, deren Gewichtung sowie die Noten des Vorbereitungsdienstes und die Prüfungsergeb-nisse in den einzelnen Prüfungsfächern. Für jeden Prüfl ing werden die Einzelnoten und die Durchschnitt-note berechnet. Diese können in Zeugnisformulare ausgegeben und gedruckt werden.

Im Oktober 2017 war Projektbeginn, im Januar 2018 konnte die HZD das betriebsfertige Programm inklusi-ve übernommener Altdaten bereitstellen. //

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21 F ISBOX® // INFORM 1/18

3. ASYL-Datenbank (DB) – Realisierung in Rekordzeit // Auftraggeber: Regierungs­präsidium (RP) GießenDie zentralen Ausländerbehörden (ZAB) sind für Asylbewerber zuständig, deren Asylanträge abgelehnt wurden und die abgeschoben werden sollen oder aus ganz unterschiedlichen Gründen geduldet werden. Zusätzlich ist die ZAB Gießen für alle Asylbewerber zuständig, die in der Hessischen Erstaufnahmeein-richtung untergebracht sind. Die ASYL-DB dient als Recherche- und Fallbearbeitungssystem, liefert Aus-wertungen und Statistiken und erstellt Schriftstücke wie Fahndungsausschreibungen, Kostenblätter oder Duldungen.

Im September 2015 erreichte die HZD die Anfrage des RP Gießen, die Asyl-Datenbank durch ein neues Verfahren abzulösen. Die Asyl-Datenbank war eine Access-Lösung – eine Eigenentwicklung des RP Gie-ßen, die die drei zentralen Ausländerbehörden bei den Regierungspräsidien in drei Varianten eingesetzt haben und die aufgrund der massiv angestiegenen Flüchtlingszahlen an ihre Grenzen gestoßen war.

Noch im September entschied sich das RP Gießen unter mehreren Lösungsvorschlägen für die FISBOX®. Bereits Anfang Oktober konnte ein Prototyp der neuen ASYL-DB bereitgestellt werden. Das ging schnell, weil bereits ein Datenmodell und Datenmasken als Basis vorhanden waren. Natürlich gab es zahlreiche Änderungswünsche, die in der neuen ASYL-DB gleich umgesetzt werden sollten. Z.B. sollte für mehrere Sach-verhalte eine Historie eingeführt werden, was auch Änderungen am Datenmodell nach sich zog.

Bis Ende Oktober konnte die HZD alle wesentlichen Änderungswünsche umsetzen, sodass Anfang Novem-ber 2015 eine Administratorenschulung stattfinden konnte und als erstes die ZAB in Darmstadt Anfang Dezember migriert und geschult wurde und den produktiven Betrieb aufnahm, gefolgt von der ZAB in Gießen Ende Januar 2016 und der ZAB in Kassel Anfang Februar 2016. //

Bietet die FISBOX® eine Schnittstelle zur digitalen Akte?Eine Hedok-Schnittstelle ist bis Jahresmitte 2018 geplant. Im Hinblick auf die bevorste-hende Ablösung von Hedok und Nutzern in Kommunen bzw. Dienststellen anderer Bundesländer mit unterschiedlichen Doku-mentenmanagementsystemen wird eine universelle Schnittstelle realisiert.

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22 INFORM 1/18 // F ISBOX®

Rückblick. Alles begann 2015 mit dem Abschluss der Migration von sechs Fachinformationssystemen des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) von der Altanwendung HUMANIS in die FISBOX®. Mittler-weile gibt es mehr als 20 Vorhaben, die mit der FIS-BOX® realisiert sind oder werden, sowie ein Produkt, die Mobilgeräteverwaltung (MGV). Und täglich werden es mehr … 12 FISBOX®-Verfahren befi nden sich derzeit im Betrieb der HZD. Die inhaltliche Bandbreite reicht von Gentechnik bis Verkehrsinfrastrukturförde-rung.

Die Idee, alles fachunspezifi sche „vor die Klammer zu ziehen“, hat sich dabei zum Erfolgsmodell entwickelt.

Benutzer-

und Rechte-

verwaltung

FACHDATEN-

MODELL

Offi ce-

Schnitt-

stelle

Berichts-

assistent

Navigation

Geschäfts-

prozess-

Manager

Daten-

masken-

Modellie-

rungZusatz-entwicklung für fachspez. Geschäfts-logik

Ist die FISBOX® sicher?Für die FISBOX® Plattform existiert ein Sicherheitskonzept. Der Betrieb erfolgt ITIL-konform im Rechenzentrum der HZD. Ergänzend führt die HZD Sicherheitstests (Penetrationstests) durch.

Wie ist die FISBOX® erreichbar? Die FISBOX® ist aus dem Internet, dem Verbindungsnetz des Bundes (ehemals DOI), dem HessenNetz und über die ekom21-Schnittstelle erreichbar. Auch ein WTS Betrieb ist möglich.

FISBOX® // Eine Erfolgsgeschichte

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23 F ISBOX® // INFORM 1/18

„Was heißt das?“ „Wie funktioniert das?“ In diesem Schwerpunkt gibt INFORM Einblicke in das Fachinfor-mationssystem FISBOX®.

Das Herzstück der FISBOX®-Entwicklung ist ein Meta-datenmodell mithilfe dessen jedes Fachdatenmodell, bestehend aus Objekttypen, deren Attribute und Rela-tionen zueinander beschrieben wird. Das hört sich erst mal wenig spektakulär an, aber ist diese Arbeit getan, ist man im besten Fall fast fertig. Es gibt dann (siehe Grafik linke Seite):

� die Datenbank

� die Eingabemasken mit oder/und ohne Reiter

� eine konsistente Geschäftslogik

� eine durchgehend gleichartig strukturierte Benut-zeroberfläche zum grenzenlosen Navigieren im Datenmodell, unterstützt durch hilfreiche Funkti-onalitäten (z.B. Favoriten, Filtern von Trefferlisten), intuitiv bedienbar

� eine Benutzerverwaltung

� eine Office-Schnittstelle zur Erzeugung von Schrift-stücken und Serienbriefen

� einen Berichtsassistenten

� einen Geschäftsprozessmanager

Lediglich die fachspezifische Geschäftslogik (Berech-nungen, komplexe Verarbeitungsregeln etc.) ist noch

zu ergänzen. Denn: Das FISBOX®-Standardprodukt pflegt die HZD auf eigene Kosten, d.h. die Kosten sind bereits im LEV-Preis für den Betrieb enthalten. Das Prinzip: Je näher am Standard – desto besser.

Nichts ist glaubwürdiger und authentischer als das Feedback von Anwendern. Gerade bei der Migration von Altanwendungen in die FISBOX® gab es anfangs gewisse Widerstände, auf liebgewonnene „Schleif-chen“ verzichten zu müssen. Doch bereits nach kurzer Zeit lernten selbst kritischste Anwender die Vorzüge des neuen Systems zu schätzen.

Ein Beispiel: Vor kurzem gab es eine Präsentation in der HZD. Präsentationsgegenstand war ein Prototyp einer auf die FISBOX® zu migrierenden Altanwen-dung. Der Prototyp wurde in sehr kurzer Zeit, komplett auf den FISBOX®-Standard beschränkt, erstellt und enthielt bereits die migrierten Altdaten.

Vorgeführt hat diesen Prototypen ein erfahrener Anwender, der die Altanwendung sehr gut kennt, den Prototypen aber erst ein paar Tage vorher erstmals zu Gesicht bekam. Die Präsentation unterstrich nach-drücklich, dass die neuen Systeme intuitiv und ohne Probleme zu handhaben sind – obwohl einige „Ecken“ des Programms für den Benutzer neues Terrain dar-stellten. Fazit: Rundum Zufriedenheit beim Kunden – „all systems are up and running!“

Doch zurück zu den harten Fakten. Welche Vorteile bringt die FISBOX® mit? >>

Was kostet der Betrieb auf der FISBOX®-Plattform?Je nach Einstufung der Größe eines Fach-verfahrens gibt es eine Jahrespauschale gemäß dem jeweils gültigen LEV.Die Größe des Verfahrens wird anhand von Kenngrößen, z.B.. Anzahl von Objekttypen oder Anzahl Benutzer, von der HZD ermittelt.

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24 INFORM 1/18 // F ISBOX®

� Geschwindigkeit bei der Entwicklung: Prototypen, sogar z.T. komplette Anwendungen innerhalb weni-ger Wochen fertiggestellt.

� Hohe Flexibilität: Geeignet für agile SW-Entwick-lungsmethoden

� Hohe Qualität: benutzerfreundliche Bedienung, logischer Programmaufbau, viel nützliche Bedie-nungsfunktionen

� Budgetschonend: viel Leistung für wenig Geld bei Entwicklung und Betrieb

� Mandantenfähigkeit

� Anwendungsfähige Programmmodule: Benutzer-verwaltung, Berichtsassistent, Geschäftsprozessma-nager etc.

� Größtmögliche Sicherheit: eine standardisierte und sichere Betriebsumgebung (Sicherheitskonzept liegt vor, Penetrationstest erfolgreich absolviert)

� HessenPC-Readyness

� Entlastung der Vor-Ort-Administratoren: Sie müs-sen sich nicht um die Installation und Bereitstellung von Updates kümmern. Wir halten Ihre Fachinfor-mationssysteme auf dem technisch neuesten Stand.

� Sie müssen sich lediglich um die fachliche Weiter-entwicklung kümmern.

Ein Schwerpunkt der FISBOX®-Vorhaben bildet die Mi-gration von Altanwendungen. Da gibt es noch etliche Leichen in diversen Kellern. Wichtig: Wiederbelebung macht keinen Sinn! Wir beraten Sie gern und helfen Ihnen beim Entrümpeln.

Die Vorteile der FISBOX® entfalten sich in vollem Um-fang, wenn die vielfältigen Standardfunktionalitäten intelligent eingebunden und benutzt werden. Die Mandantenfähigkeit ist u.a. geeignet, um unterschied-liche aber verwandte Fachthemen in einer Anwendung zusammenzuführen.

Universelle Einsatzmöglichkeiten der FISBOX®

In Betrieb

In Planung

Im Projekt

BewDBMGV-HZD

HZD HZD

SOMProjekt-

datenbank

LBIH

MGV-

HMdF

HMdF

BAUS

FISGW

GFS02.2018

WALIS

GenTIS

SKAT

03.2019

FIS AG

WBuch DATUS

IMFIS

09.2019 GLPV

HMUKLV

FISBU

06.2018LAG-Pau-

schalen

04.2018

HMSI

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25 FISBOX® // INFORM 1/18

VIF Box

Hessen Mobil

ASYL-DB ASYL-Datenbank

BAUS Bergaufsichtsunterstützungssystem

BewDB Bewerberdatenbank

DATUS Datenübertragungssystem (im Kontext FIS AG)

FIS AG Fachinformationssystem Altlasten und Grundwassergefährdung

FISBU Fachinformationssystem Bildungsurlaub

FISGW Fachinformationssystem Grundwasserschutz

GenTIS Gentechnisches Anlageninformationssystem

GFS Große Forstwirtschaftliche Staatsprüfung

GLPV Grundstücks- und Landpachtverkehr

HKJGB Hessisches Kinder- und Jugendhilfegesetzbuch

IMFIS Immissionsschutz Fachinformationssystem

LAG-Pauschalen Pauschalen nach dem Landesaufnahmegesetz

MGV Mobilgeräteverwaltung

WALIS Wasserwirtschaftliches Anlageninformations-system

VDB-EAE Vertragsdatenbank der Erstaufnahme-einrichtungen

WBuch Wasserbuch

SKAT Strahlenschutzkataster

VIFBox Verkehrsinfrastrukturförderung

Die HZD bietet mit der FISBOX® ein Rund-um-sorglos-Paket von der initialen Beratung zum Vorhaben, dem sicheren Betrieb im Rechenzentrum der HZD, der FISBOX®-Produktpfl ege und – last not least – der Pfl e-ge der Fachanwendung.

Mit ihrer Flexibilität und ihren vielfältigen Möglichkei-ten, verbunden mit einem Höchstmaß an Standardisie-rung positioniert sich die FISBOX® als wichtiger Bau-stein für die Digitalisierungsstrategie des Landes. //

Wie wird die FISBOX® instal-liert und administriert?Die FISBOX® und deren Fachanwendungen werden zentral bereitgestellt. Zur Installa-tion der Client-Komponenten wird ein Link verteilt. Durch Anklicken des Links wird per Microsoft „click-once-Technologie“ die Erstin-stallation durchgeführt. Das dauert wenige Sekunden. Admin-Rechte seitens des Clients sind nicht erforderlich.Bei jedem neuen Aufruf der Fachanwen-dung wird die Version geprüft und bei Bedarf automatisch upgedatet.Die Administration der FISBOX® erfolgt zentral in der HZD.

MGV-HMdI ASYL-DB VDB-EAE

HKJGB

RP Gießen RP Gießen RP Gießen

HMdIS

HMdJ

MGV-

HMdJ

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26 INFORM 1/18 // F ISBOX®

Einsatzmöglichkeiten, Entwicklungszeiten und Kosten // Im Gespräch mit FISBOX­Produkt­manager Manfred SchehrINFORM: Für welche Art von Fachanwendungen ist die FISBOX® geeignet?

Manfred Schehr: Grundsätzlich gibt es keine Beschrän-kungen für den Einsatz der FISBOX®. Die FISBOX® ist prinzipiell für jede Art von Fachinformationssystem, unabhängig vom jeweiligen Fachthema, bestens geeignet.

INFORM: Die drei in dieser INFORM gezeigten Bei­spiele und weitere FISBOX®­Projekte bestanden aus der Migration von kleineren Insellösungen auf Basis von Excel bzw. Access. Ist die FISBOX® auch für große Fachverfahren geeignet?

Manfred Schehr: Ein deutliches „Ja“! Es gibt bereits mit FISBOX® realisierte Verfahren mit über 300 Objekt-typen, Berichten und Dokumentvorlagen in gleicher Größenordnung – nach oben offen.

INFORM: Wie sehen Zeit­ und Kostenrahmen bei FISBOX®­Projekten aus?

Manfred Schehr: Die reinen Entwicklungszeiten sind schon durch die FISBOX® erheblich verkürzt. Aber, egal ob Neuentwicklung oder Migration von Altan-

wendungen: Als Basis sollte eine Businessanalyse erstellt werden. Hier lohnt es sich, Zeit zu investieren. Selbstverständlich unterstützt die HZD auch bei dieser Aufgabe.

FISBOX®-Anwendungen sind mit wesentlich gerin-gerem Aufwand zu realisieren als konventionelle, was die reinen Entwicklertätigkeiten betrifft. Voraussetzung dafür ist es, dass man die FISBOX®-Standards nutzt und eine tiefgreifende Anforderungs-Analyse erstellt wird, die wiederum Grundvoraussetzung für eine zeit-gerechte Umsetzung des Projekts ist.

Die möglichen „Preistreiber“ sind: Langwierige Klärung der Anforderungen, eine Vielzahl von Doku-mentvorlagen (müssen in Word erstellt werden), evtl. eine Vielzahl von Sonderwünschen die vom Standard abweichen.

INFORM: Es ist oft die Rede von Entwicklung mit der FISBOX®, FISBOX®­Werkzeugen und FISBOX®­Plattform. Was bedeuten diese Begriffe?

Manfred Schehr: Die Entwicklung von Fachinforma-tionssystemen mit der FISBOX® erfolgt mit dem Umgebungsmanager, der Entwicklungsumgebung der

Kann ich mir die FISBOX® „live“ anschauen?Ja, entweder als Testversion oder als Live Demo durch das Produktmanagement.

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27 FISBOX® // INFORM 1/18

FISBOX®. Für jedes Fachinformationssystem stehen darüber hinaus fertige Werkzeuge, z.B. zur Model-lierung von Geschäftsprozessen oder Erstellen von Berichten zur Verfügung. Der Betrieb erfolgt auf der FISBOX®-Plattform im Rechenzentrum der HZD.

INFORM: Die FISBOX® ist ein Produkt der HZD. Was bedeutet das?

Manfred Schehr: Der Quellcode und alle Rechte an der FISBOX® gehören der HZD bzw. dem Land Hessen. Somit gibt es lediglich eine Abhängigkeit von Microsoft in Bezug auf die Basiskomponenten .net und SQL-Server.

Das Produkt FISBOX® wird von der HZD weiterent-wickelt und gepfl egt und befi ndet sich somit stets in einem aktuellen und supporteten Zustand. Die Auf-wände hierfür sind in den Betriebspauschalen bereits enthalten. //

Produktmanagement Manfred SchehrTel. 0611 [email protected]

ProduktentwicklungThomas Fehling

Tel. 0611 [email protected]

ProduktentwicklungJesko Stampa

Tel. 0611 [email protected]

VertriebEckart RußTel. 0611 [email protected]

Kann ich die FISBOX auch mobil nutzen?Aber selbstverständlich. Ein Prototyp wurde bereits gebaut und bewährt sich gerade im Test – die Nutzung der FISBOX via APP ist also sorgfältig vorbereitet.

Woher bekomme ich weitere Informationen zur FISBOX®?Landesbedienstete fi nden im Intranet Informationen zur FISBOX® (Dienstleistun-gen > Informationstechnik > Portfolio der HZD), oder kontaktieren Sie das FISBOX®-Produktmanagement über das Funktions-postfach fi [email protected].

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28 INFORM 1/18 // HZD-MAGAZIN

Resiliente Infrastruktur // Wenn die Lichter auch bei Strom­ausfall anbleiben

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29 HZD-MAGAZIN // INFORM 1/18

Am 16. November 2017 gab es im gesamten Stadtgebiet von Wiesbaden und in weiten Teilen von Mainz einen der heftigsten Stromausfälle der vergangenen Jahre in der Region. Die Ursache war ein Kurzschluss in einem Umspannwerk in Biebrich. Es herrschte von einem Moment auf den nächsten komplette Dunkelheit. Ampeln funktionierten nicht, Aufzüge blieben stehen, Kühlschränke und elektrische Heizungen liefen nicht mehr. Für die HZD als Betreiber eines Rechenzentrums war das eine Bewährungsprobe. Die HZD hat sie hervorragend bestanden. Die Maßnahmen für einen Stromausfall haben sofort gegriffen. Es kam zu keinen Ausfällen von Kundenservices im Rechenzentrum. Ein Wort, das in diesem Zusammenhang immer wieder fällt: Resilienz. Was bedeutet das?

Die Rechenzentrums (RZ)-Infrastruktur mit ihren automatisiert anlaufenden Fallback- und Redundanzlösungen hat sich aus Sicht der HZD im Falle des Stromausfalls am 16. November 2017 als resilient erwiesen. Allerdings ist dies nur ein Teilaspekt einer umfassenden unternehmensweiten Betrachtung. Denn: Was nützt eine hochverfügbare, resiliente RZ-Infrastruktur, wenn z.B. die Netzwerkanbindung am Standort des Verwaltungsmitarbei-ters, der sie benötigt, es nicht ist?

In den 1980er Jahren hat die aufkommende IT zunehmend an Bedeutung für die Unternehmen gewonnen. In dieser Zeit wurden erste Methoden zum Disaster Recovery entwickelt. Ziel war es, ausgefallende IuK-Systeme schnell nach vorbereiteten Plänen wieder verfügbar zu machen. >>

STROMAUSFÄLLE

860 Netzbetreiber in Deutschland meldeten 2016 rund 172.500 Versorgungsunterbrechungen („Ausfall eines Betriebsmittels“), die länger als 3 Minuten gedauert haben.

Das entspricht ca. 473 kleinräumigen Unterbrechun-gen/Tag. Durchschnittlich gab es 12,8 Minuten keine Energie (2006: 21 Minuten), der Mittelwert für Wiesba-den liegt bei 6,44 Minuten. Quelle: Bundesnetzagentur

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30 INFORM 1/18 // HZD-MAGAZIN

Das Zentrale Incident Management (ZIM) der HZD ist Dreh- und Angelpunkt bei Vorkommnissen wie einem Stromausfall. Die Zusammenfassung der Meldungen aus ZIM-Sicht am Tag des Stromausfalls sieht wie folgt aus:

07:21 Kurzschluss im Umspannwerk in Biebrich

07:24 Meldung des Stromausfalls beim IT Service Desk der HZD

07:26 Information an ZIM

07:30 Abschluss der Prüfung im SOC – Keine Ausfälle der Kundenservices im RZ

07:38 Rückmeldung IT Service Desk – Auch hier keine Ausfälle der Kundenser-vices gemeldet

07:47 Strom wieder online

07:56 Kurzer Lagebericht an Hausspitze

08:19 Update Lagebericht an Hausspitze

08:37 Update Lagebericht – Grund für Stromausfall ist jetzt bekannt

09:15 Abschluss Incident Stromausfall

Alle Maßnahmen der HZD bei einem Stromausfall haben gegriffen: Übernahme der Stromversorgung durch die Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) bis die Netzersatzanlage (NEA) betriebsbereit war. Aus Sicht des ZIM ist die Störung sehr gut verkraftet worden. Der ZIM-Leiter war auf Dienstreise, als ihn die Meldung via Telefon um 07:26 Uhr erreichte. Die Informationskette wurde dennoch vorbildlich eingehalten und alle Verantwortlichen in der HZD waren zeitnah über den Verlauf der Störung informiert. Die Pressestelle der HZD gab diese Informationen an die Res-sortvertreter direkt weiter.

Nach der Beendigung des Stromausfalls hat die HZD noch bei Störungsbeseitigun-gen in den betroffenen Lokationen ohne Notstromversorgung unterstützt.

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31 HZD-MAGAZIN // INFORM 1/18

1 Rainer Hübert: „Business Resilience Management“, in: Peter Mistele & Uwe Bargstedt (Hrsg.), 2010, „Sicheres Handeln Lernen – Kompetenzen und Kultur entwickeln“, Frankfurt, Verlag für Polizeiwissenschaft

RESILIENZ

Der Begriff „Resilienz“ wurde bereits in den 1950er Jahren durch den US-Amerikaner Jacob Block an der Universität Berkeley ein-geführt. Ihm folgte dann 1973 der New Yorker Wissenschaftler Norman Gamzey mit ersten Studien im Fachgebiet Psychologie. Hier bezeichnet Resilienz die Fähigkeit des Men-schen, sich nach tiefen Krisen eigenständig wieder aufzurichten – im Sinne einer Selbstre-gulation.

Matrix, an deren Schnittpunkten jeweils Aufgaben und Prioritä-ten zur Erzeugung von Business Resilienz identifi ziert werden. Das Ergebnis mündet in Projekten zur Erzeugung von BRM in jedem Tätigkeitsfeld. Diese werden in einem Programm zusam-mengefasst.

Eine resiliente RZ-Infrastruktur ist demnach ein Schritt in Rich-tung Business Resilience Management und ein Beitrag, den die HZD leisten kann!

In den 1990er Jahren rückte dann immer mehr der Geschäfts-prozess in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Mit dem Busi-ness Continuity Management (BCM) wurde die Methode erwei-tert, um dem Versagen ganzer Geschäftsprozesse auf Grund des ungeplanten Ausfalls von Unternehmensressourcen – auch außerhalb der IuK – zu begegnen.

Allerdings hat auch BCM einen erheblichen Nachteil: Es ist rein reaktiv angelegt. Um die oftmals kritischen Geschäftsprozesse möglichst unterbrechungsfrei weiterführen zu können, wird auf einen Ressourcenausfall schnellstmöglich mit konkret für das Ausfallszenario vorbereiteten Plänen reagiert.

Um ein Unternehmen aber so aufzustellen, dass es auch dann ernsthafte Bedrohungen durch ungeplante Ressourcenaus-fälle übersteht, wenn es nicht explizit auf diese vorbereitet ist, wurde in der Folge das Business Resilience Management (BRM) entwickelt. Erst 2017 kam es dann mit dem ISO Standard ISO22316:2017 zu einer Normierung dieser Disziplin.

Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung für Bürger erfordern auch immer mehr Prozesse der Landesverwaltung Resilienz. Die IT ist inzwischen sicher eine der zentralen Grundlagen für die Geschäftsprozesse. Darüber hinaus spielen allerdings auch viele weitere Faktoren eine entscheidende Rolle: Verkehrsanbindung, Gebäudeinfrastruktur, externe Dienstleister und Personal sind einige davon.

Aus diesem Grund empfi ehlt sich ein ganzheitlicher Blick auf das Unternehmen „Hessische Landesverwaltung“. Eine Methode für die strukturierte Herangehensweise schlägt Rainer Hübert1 vor. Im Rahmen von vier, für die Unternehmenssteuerung erfor-derlichen Managementfeldern (Security, Continuity, Commercial Risk und Corporate Governance Management) werden mög-lichst alle potenziellen Risikoquellen erfasst.

In Kombination mit sieben strategischen und operativen Tätig-keitsfeldern (Mission & Ziele, Geschäftsstrategien, Richtlinien & Verfahren, Organisation & Personal, Geschäftsprozesse, Infor-mation & Technologie, Anlagen & Einrichtungen) entsteht eine

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32 INFORM 1/18 // HZD-MAGAZIN

Frank König, zuständiger Projektleiter für das LandesTicket Hessen in der HZD blickt gerne zurück und zieht ein positives Resümee: „In der Zusammenarbeit mit dem Innenministerium als Auftraggeber und dem HCC konnten wir zeigen, dass wir für Sonderaufträge wie den zentralen Druck des LandesTickets Hessen bestens aufgestellt sind.“

Das Outputmanagement der HZD verarbeitet Aufträge dieser Art und Größenordnung regelmäßig, seien es die Bezügemittei-

LandesTicket Hessen // Zentraler Druck in der HZD

Das gab es noch nie und ist bundesweit einmalig: Seit dem 1. Januar 2018 fahren Hessens Landesbedienstete ein Jahr lang kostenlos im öffentlichen Personennahverkehr: von Kassel bis Bensheim, Hanau bis Wiesbaden, Limburg bis Marburg, quer durchs ganze Land. Im Auftrag des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport und in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Competence Center (HCC) hat die HZD 131.420 Exem-plare des LandesTickets Hessen in ihrem Druckzentrum in Hünfeld personalisiert, gedruckt und versendet.

lungen der hessischen Landesbediensteten und Versorgungs-empfänger oder die Lehrerarbeitszeitkonten. Frank König: „Das Besondere am LandesTicket Hessen war die Koordinierung und Terminierung. Hier mussten wir vor allem darauf achten, dass wir nicht mit anderen, regelmäßigen Aufträgen kollidieren.“

Die „Erstausstattung“ der Bediensteten und damit der Auftrag an das Outputmanagement bestand aus zwei Blättern unter-schiedlicher Grammatur: dem Anschreiben (80g/m²) von >>

Frank König, Projektleiter für den Druck des LandesTickets Hessen bei der HZD

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33 HZD-MAGAZIN // INFORM 1/18

DRUCK ZENTRUM DER HZD IN HÜNFELD

Mehr als 75 Millionen DIN A4 Seiten druckt die HZD jedes Jahr auf modernen Hochleistungsmaschinen und übergibt mehr als 12 Millionen Briefsendungen an den Postdienstleister.

Die Maschinen laufen dafür montags bis freitags zwischen 6:00 und 22:00 Uhr.

Eines der wichtigsten Verfahren, das das Outputmanagement betreut, ist die hessische Steuerverarbeitung im Rahmen des KONSENS-Projekts. Weitere komplexe Verfahren sind z.B. die Erstellung der Gehaltsmitteilungen für alle hessischen Arbeit-nehmer, Pensionäre etc. im Rahmen der „SAP-Besoldung“.

Außerdem verarbeitet das Druckzentrum Bescheide der hes-sischen Justiz, der hessischen Wohngeldstellen, die eBeihilfe und weitere Verfahren wie HessenForst, Schwebnet, Reisekos-ten, Wiedergut machung oder HessenVoice.

Informationen zum LandesTicket Hessen: https://innen.hessen.de/buerger-staat/personalwesen/landesticket

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34 INFORM 1/18 // HZD-MAGAZIN

birgit lehrKommunikation, Information

[email protected]

Innen minister Peter Beuth und dem eigentlichen Ticket (120g/m²) in Scheckkarten-Größe mit Microperforation. Der Brief wur-de angeliefert, genauso wie die Fahrkartenrohlinge der beteilig-ten Verkehrsverbünde (RMV, NVV und VRN). Aufgabe der HZD war die Personalisierung der Tickets und der zentrale Druck, das Zusammenführen beider Blätter zu einer Sendung sowie die Kuvertierung und schließlich der Versand an die Dienststellen im Land. Für die Eindeutigkeit und zur Qualitätssicherung wurde auf jedem Blatt ein sogenannter Datamatrix-Code aufgebracht, der von der Kuvertieranlage gelesen wird und die Sendung protokolliert. Zu jeder Dienststelle wurde zusätzlich ein Adress-aufkleber für den Versand gedruckt.

Zur Vorbereitung haben das HCC, das die Daten aus SAP be-reitgestellt hat, und die HZD mit Testdaten gearbeitet. Die HZD hat den Prozess in ihrem Outputmanagementsystem defi niert und programmiert. Anschließend erfolgte die Abnahme und Freigabe durch die projektverantwortliche Mitarbeiterin aus dem Innenministerium, Seka Smoljo-Jurk. Druck und Kuvertie-

„Uns war von vorneherein klar, dass das Lan-desTicket Hessen eine hohe mediale Außen-wirkung hat. In diesem Bewusstsein und mit dem Ziel, die zeitlichen und sachlichen Vorgaben ohne Abstriche zu erreichen, wur-den alle Projektbeteiligten gesteuert. Dieses gemeinsame Bestreben, die gute Beratung und der professionelle Druck der HZD haben entscheidend dazu beigetragen, dass wir pünktlich die LandesTicket Hessen aushän-digen konnten. Herzlichen Dank dafür!“ Seka Smoljo-Jurk, Projektleitung LandesTicket Hessen, Hessisches Ministerium des Innern und für Sport

rung waren in zwei bis drei Tagen abgeschlossen, die manuelle Konfektionierung nahm rund 14 Tage in Anspruch. Das Lan-desTicket Hessen ging planmäßig Mitte November 2017 an alle Dienststellen, sodass diese noch genug Zeit hatten, es vor dem 1. Januar an 90.000 Beamte, mehr als 45.000 Tarifbeschäftigte und etwa 10.000 Auszubildende zu verteilen.

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35 HZD-MAGAZIN // INFORM 1/18

Was uns tagtäglich in den Medien begegnet, ist nur die sprich-wörtliche Spitze des Eisbergs. In die Nachrichten schaffen es vor allem die Fälle, die von öffentlichem Interesse sind oder helfen, Aufl agen und Quoten zu steigern. Darunter sind Beispiele von Cyberkriminalität, die uns zum Schmunzeln bringen, andere versetzen uns in Staunen oder gar in Angst und Schrecken.

Da gibt es u.a. die Fälle des Denial of Service (DOS), die darauf abzielen, bestimmte Dienste bzw. Funktionen lahmzulegen. Da-bei muss es sich nicht immer um abstrakte IT-Dienste handeln. Die Folgen eines DOS-Szenarios können sich bis in die physi-sche Welt auswirken. So waren im vergangenen Jahr z.B. die Produktionen von Bayersdorf, NIVEA und Tesa von einer solchen Attacke betroffen. Aufsehenerregend war ebenfalls der Angriff auf ein deutsches Stahlwerk (2014), bei dem ein Hochofen deak-tiviert und damit unwiederbringlich zerstört wurde.

Ein Spezialfall des DOS-Szenarios ist das „Distributed“ DOS (DDOS), bei dem die Angreifer mit viel Geduld im Vorfeld „Botnets“ aufbauen. Dies sind Netzwerke von IT-Systemen, die

IT im Fadenkreuz // HZD SecurityTest Service

mittels Schadsoftware übernommen und dann zentral fernge-steuert werden. Wenn zigtausende solcher Systeme gleichzeitig eine Anfrage an einen Internet-Service stellen, ist dieser auf lange Sicht hin blockiert.

Der Aufbau solcher Botnets wird begünstigt durch das Internet of Things (IoT) und die neue Version des Internet-Protokolls (IPv6), die es nun aufgrund der schieren Menge an verfügbaren IP-Adressen möglich macht, sogar Haushaltsgeräte über das In-ternet adressierbar zu machen. Die Geräte-Hersteller versäumen in der Regel auch nur die grundlegendsten Sicherheitsmaßnah-men bei den Geräten zu implementieren, sodass es Hackern sehr leicht gemacht wird, diese zu kapern.

Sollte also Ihre netzwerkfähige Kaffeemaschine demnächst heiß laufen, ohne dass dabei Kaffee gekocht wird, kann das mitunter daran liegen, dass diese gerade z.B. an einem Angriff gegen www.hessen.de beteiligt ist oder versucht ein Passwort für die russische Mafi a zu entschlüsseln. >>

„Es gibt zwei Arten von Unternehmen – die einen wurden gehackt, die anderen wissen es nur noch nicht.“ Dieser beunruhigende Ausspruch stammt ursprünglich von dem früheren FBI-Direktor James Comey. Zwei Aspekte sind hier von Bedeutung:

• das Ausmaß der Bedrohung, der IT-Schaffende und Privatpersonen tagtäglich ausgesetzt sind

• die vermeintliche Ohnmacht gegenüber dem übermächtig erscheinenden unbekannten Feind, der unvermittelt aus dem Hinterhalt zuschlägt

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36 INFORM 1/18 // HZD-MAGAZIN

80.000

60.000

40.000

20.000

34.180 37.900 50.254 59.839 59.494 63.959

0

20082007 20102009 20122011

Anzahl der Fälle von Cybercrime 1 in Deutschland (2007 bis 2012)Quelle: BKA

Bei den meisten weiteren Arten von Cyberkriminalität wird entweder versucht, verwertbare Informationen zu erlangen oder falsche Informationen zu verbreiten. Verwertbar heißt in die-sem Kontext: Informationen, die zu Geld „umgemünzt“ werden können. Dies erfolgt entweder direkt, z.B. in Form von Bankbe-trug oder Betrug eines Finanzdienstleisters (z.B. bei J.P. Morgan 2014), oder indirekt, indem man sich Wettbewerbsvorteile durch Industriespionage verschafft. Verwertbar heißt aber auch politisch oder gesellschaftlich verwertbar. Man denke an den Abhörskandal des Kanzlerinnen-Handys (2013) oder den Hack des Bundestags-Netzwerks (2015). In Bezug auf Politik und Ge-sellschaft geht es jedoch zunehmend auch um Einflussnahme, wie die Manipulationen der amerikanischen und französischen Wahlen gezeigt haben. Auch hierbei spielen die genannten Botnets eine zunehmende Rolle.

Eine massive Bedrohung, von der Organisationen aber auch Individuen gleichermaßen betroffen sind, stellt die Gruppe der Ransomware-Schädlinge dar. Hierbei geht es ebenfalls um fi-nanzielle Interessen, wobei die eigenen Daten nicht abgegriffen, sondern verschlüsselt werden. Die kostbaren Urlaubsfotos oder die unersetzlichen Forschungsdaten sind damit unweigerlich für den Eigentümer „verloren“, da er nicht mehr darauf zugreifen kann. Nur mit viel Glück werden diese gegen Zahlung einer Lösegeld-Forderung wieder freigeschaltet.

Dies sind nur einige prominente Beispiele für Cybercrime. Die Bedrohungslage ist jedoch insgesamt deutlich vielfältiger und diffuser, die Dunkelziffer wesentlich höher. Sie (be)trifft uns alle, sowohl als Individuum als auch als Organisation.

Tatsächlich wächst die Bedrohung stetig, wie Zahlen des BKA oder des FBI belegen (s. Statistiken). Für diesen Zuwachs gibt es verschiedene Gründe.

� Zum einen wächst die IT stetig, d.h. es werden immer mehr Daten verarbeitet (Big Data) und immer mehr Prozesse unseres täglichen Lebens mit IT-Unterstützung erledigt.

� Zum anderen macht das Internet alle Systeme überall und immer erreichbar und mit IPv6 wird die Anzahl an vernetzen IT-Systemen zukünftig regelrecht explodieren.

� Ein weiterer Grund ist die zunehmend mangelhafte Software-Qualität. Sie kommt zustande durch den Kostendruck der Her-steller, der sie zu immer kürzeren Release-Zyklen zwingt, ohne notwendige Sicherheitstests vor dem Rollout durchzuführen.

Eine Statistik der Cybercrime Info-Seite hackmageddon.com zeigt (s. Grafik S. 38), dass auch das Geschäftsfeld E-Govern-ment an vorderster Front gegen Cyberkriminalität kämpft. Gerade für Organisationen, deren Hauptgeschäftsfeld die Auf-tragsdatenverarbeitung ist, bedeutet das Vertrauen der Kunden in die Sicherheit ihrer Daten und Anwendungen ein essenzielles Gut, das wohl behütet sein will.

Die vermeintliche Ohnmacht

In Hollywood-Filmen werden Hacker gerne zu übermächtigen „Magiern“ der IT-Welt hochstilisiert, die mit einer Fingerbewe-

1 Straftaten, die unter Ausnutzung moderner Informations­ und Kommu­nikationstechnik oder gegen diese begangen wurden.

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37 HZD-MAGAZIN // INFORM 1/18

800

1.000

600

400

200

0

2001

17,8 54 125,6 68,1 183,1 198,4 239,1 264,6 559,7 485,25 581,44 781,84 800,49

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2011 2012 2013 2014

Finanzieller Schaden durch Cybercrime in U.S. Dollar (2001 bis 2014)Quelle: FBI, IC3, US Departement of Justice

gung unüberwindliche Tore zu den Schatzkammern unserer Da-ten wie durch Zauberhand öffnen können. IT-Schaffende können über solche Darstellungen nur müde lächeln. Tatsächlich ist die „Arbeit“ eines Hackers überwiegend Routine und kein Geheim-wissen.

Der Erfolg eines Hacks basiert in erster Linie auf dem Sammeln von Informationen. Durch „Honeypot“-Analysen ist bekannt, dass alle im Internet positionierten Systeme mehrmals pro Tag mit schädlichen Absichten gescannt werden. Jede Information kann hierbei für den Angreifer von Interesse sein. Alles wird vorsorglich gespeichert, da es eventuell später noch einmal nützlich sein kann. Sehr interessant sind hierbei u.a. Versions-informationen von verwendeter Software. Durch sie kann überprüft werden, ob für die gegebene Version Schwachstellen vermerkt wurden oder sogar „Exploits“ zur Verfügung stehen. In der nächsten Phase werden die aussichtsreichsten Kandi-daten hauptsächlich auf Fehler in der Konfiguration, Lücken in der Firewall, offene Ports und Implementierungsfehler der Anwendung geprüft. Beide Phasen laufen vollautomatisch mit sogenannten Schwachstellen-Scannern ab. Danach wird der Angreifer sein Ziel nach Kriterien des potenziellen Nutzens auswählen. Je nach Anwendungsfall sollen Werte, Daten oder Informationen abgegriffen oder Schadcode z.B. für ein Botnet injiziert werden. Im weiteren Verlauf des Angriffs wird der Ha-cker versuchen, manuell weitere Schwachstellen zu finden, die es ihm in der Summe ermöglichen, Fuß auf dem Opfersystem zu fassen. Falls das gelingt, wird er probieren, die Zugriffsrechte zu eskalieren und die Netzwerk-Peripherie zu untersuchen. Kann

er, je nach Szenario, auf die Daten zugreifen oder Administrator-Rechte erlangen, hat er gewonnen.

Was kann man dagegen unternehmen? Die gute Nachricht ist – man ist der Gefahr nicht ohnmächtig ausgeliefert!

Das Gegenmittel – Penetrationstests

Wie in der freien Wildbahn gilt auch bei Hacks das Gesetz der natürlichen Auslese. Das Raubtier sucht sich immer das schwächste Glied der Herde aus, weil es hier mit dem gerings-ten Energieaufwand die bestmögliche Ausbeute erlangt. Übertragen auf die IT heißt dies, es geht nicht darum, ein perfek-tes und fehlerfreies System zu haben, sondern darum, das System mit den gegebenen Mitteln so gut wie möglich zu härten, damit sich ein Angriff aus Sicht des Hackers nicht mehr lohnt.

Das „Pareto-Prinzip“ besagt, dass sich erfahrungsgemäß mit 20 Prozent des Aufwands ca. 80 Prozent des angestrebten Ziels er-reichen lassen. Dieses Verhältnis ist i.d.R. völlig ausreichend, um Systeme mit normalem Schutzbedarf durch Penetrationstests zu untersuchen und zu härten.

Bei Penetrationstests wird genauso vorgegangen wie bei den Hacks. Mit dem Unterschied, dass der Einbruch lediglich simuliert wird. Es sind hier „die Guten“, die entsprechende Tests durchführen, bevor es zu einem Sicherheitsvorfall kommt.

Der entscheidende Unterschied eines Penetrationstests zu einem Hack ist jedoch die Zeit, die für die Untersuchungen >>

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38 INFORM 1/18 // HZD-MAGAZIN

albrecht Weiser SecurityTest ServiceTeletrust Information Security Professional (TISP)[email protected]

zur Verfügung steht. Während der Hacker alle Zeit der Welt hat, bekommt der Penetrationstester einen sehr engen Budget- und damit auch zeitlichen Rahmen, innerhalb dessen es nicht mög-lich ist, ein Verfahren oder Produkt in seiner Gänze zu betrach-ten. Umso wichtiger ist es, dass die „richtigen“ IT-Systeme eines Verfahrens für einen möglichen Test ausgewählt werden.

Doch wer sagt, welches die „richtigen“ Systeme für eine Unter-suchung sind? Bei einer Penetrationstest-Firma steht meist das unternehmerische Interesse im Vordergrund, möglichst viele Tests durchzuführen.

Die Antwort der HZD – der SecurityTest Service

In der HZD gibt es seit Anfang 2017 den SecurityTest Service un-ter der fachlichen Leitung von Michael Heilmann. Das Portfolio des Services beinhaltet Dienstleistungen rund um das Thema Penetrationstests. Neben Beratungsleistungen zu dem Thema bietet der Service auch die Organisation von Penetrationstests für Verfahren und Produkte der hessischen Landesverwaltung an, angefangen bei der Anforderungsanalyse bis hin zum Abschluss-Workshop.

Ein Penetrationstest-Projekt, das der SecurityTest Service der HZD durchführt, folgt einem defi nierten Prozess, der sich während der Etablierungsphase weiter konkretisiert. Zentraler Bestandteil des Prozesses ist das Penetrationstest-Konzept, das

neben anderen wichtigen Aspekten die oben genannte Frage-stellung nach der Auswahl der geeigneten Testobjekte beant-wortet.

Die Tests selbst werden derzeit von einem Dienstleister der HZD durchgeführt. Der Service möchte jedoch zukünftig auch selbst Tests durchführen. Die Entscheidung darüber, ob dies projek-tiert und danach auch eingeführt werden kann, wird gegenwär-tig im Arbeitskreis IT-Sicherheit und dem Gremium der E-Government Verantwortlichen der Ressorts (EGOV-VR) beraten.

„Eine erkannte Gefahr ist nur noch eine halbe Gefahr“, so lautet ein Sinnspruch. Die HZD hat die Zeichen der Zeit erkannt und positioniert sich entsprechend, um gegen neue Gefahren für eine moderne Verwaltung gewappnet zu sein. Wie ein Erfah-rungsaustausch mit anderen Datenzentralen Anfang November gezeigt hat, ist Hessen hier auf einem guten Weg. Die HZD ist bereit, diesen Weg konsequent weiter zu gehen, um das gesteckte Ziel zu erreichen und ihren Teil dazu beizutragen, die hessische IT-Landschaft ein Stück sicherer zu machen.

Top 10 Verteilung der Angriffsziele (2014)Quelle: hackmageddon.com

Industrie33,8 %

Verwaltung20 %

Andere11,4 %

Organisationen9,4 %

Bildung6,0 %

Privatpersonen5,7 %

> 13,3 %

Gesundheit3,1 %

Nachrichten2,8 %

Finanzen2,5 %

Online Service2,0 %

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39 HZD-MAGAZIN // INFORM 1/18

KONSENS Office Schnittstelle // Layout ist Ländersache

Verfahren im KONSENS-Verbund programmieren in der Regel die Länder Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hessen.

Wenn anfangs ein KONSENS-Verfahren Office für die Doku-mentengenerierung benutzte, dann wurde dies mit dem jewei-ligen Office-System (Anpassung des Office an Länder-Layout, z.B. Briefkopf) des programmierenden Landes realisiert. Das hatte zur Folge, dass in einem Bundesland, das ein Verfahren aus einem anderen einsetzt, neben dem eigenen noch ein weiteres Office-System des jeweiligen Verfahrens eingesetzt werden musste.

Die Vertreter der fünf KONSENS-programmierenden Länder, die für das jeweilige Landes-Office zuständig waren, haben aus diesem Grund beschlossen, eine XML-basierte Schnittstelle zu schaffen, die die Trennung von Layout und Fachinhalt ermög-licht. Damit wurde der Einsatz eines weiteren Office-Systems neben dem landeseigenen Office hinfällig.

Seit 2006 ist eine Unterarbeitsgruppe aktiv, ihr gehören pro Land zwei Vertreter an, die die Schnittstelle gemeinsam defi-niert haben und ständig weiter entwickeln. Zurzeit treffen sich die Mitglieder drei Mal jährlich zu einer Sitzung.

Änderungen an der KOS-Schnittstelle werden anforderungs-getrieben, analog der UNIFA-Version, beschlossen und veröf-fentlicht. UNIFA ist die Dialog-Oberfläche für die KONSENS-Verfahren.

Warum eine KOS?

Die KOS muss genutzt werden, wenn ein Fachverfahren mit Office-Dokumenten arbeiten will. Die Schnittstelle schafft eine Trennung von Daten und Layout. Die Zweiteilung wird erreicht, indem ein Dokument aus zwei Teilen besteht:

� der Fachvorlage (liefert das KONSENS-Verfahren) und

� der Basisvorlage (stellt das Landes-Office bereit)

Aufgaben der KOS

Die Aufgaben der KOS sind im Einzelnen:

� Dokumentgenerierung

� ein zuvor erstelltes Dokument öffnen und erneut mit Daten füllen, bzw. ein offenes Dokument mit neuen Daten füllen

� erzeugte und veränderte Dokumente z. B. zur Sicherung bereitstellen

� Dokumente drucken

� vom KONSENS-Verfahren bereitgestellte Vorlagen verarbei-ten

� Vorlagenverwaltung

� Textbausteinverwaltung

� Dokumente an das KONSENS-Verfahren liefern

� aktuelle Verfahren

Mit der Einführung von UNIFA in Hessen kam die KOS erst-mals zum Einsatz. Die Vorlagen kamen dementsprechend aus Bayern. Das nächste Verfahren aus einem anderen Bundesland war ELSTAM aus Nordrhein-Westfalen, das die elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale bereitstellt. Aus Hessen nutzen die Verfahren RMS-FB (Fragenbogen zur steuerlichen Erfas-sung) und die Vollmachtsdatenbank die KOS.

Seit Dezember 2017 wird in Hessen das nordrhein-westfälische VO-KONSENS (Vollstreckungs-Verfahren) pilotiert und im Lau-fe des Jahres 2018 hessenweit eingeführt. Da in dem Vollstre-ckungs-Verfahren sehr viele Dokumente verarbeitet werden, wird die KOS hier intensiv genutzt. Derzeit werden über 700 Fachvorlagen bereitgestellt, die über 20 verschiedene Basis-Vorlagen benutzen.

esther ferreau KONSENS I-Dialog, Bewertung

[email protected]

detlef bartel KONSENS I-Dialog, Bewertung

[email protected]

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40 INFORM 1/18 // HZD-MAGAZIN

HessenPC 3.0 // Einfacher umsteigen Mit der Einführung des HessenPC 3.0 ändert sich für Anwender im Land einiges: Es wird nicht nur eine neue Version der Office Programme eingeführt, auch das Betriebssystem wird ersetzt, es heißt Abschied nehmen vom (mehr oder weniger) liebgewonnenen Windows 7.

Neben der Vorfreude auf die Möglichkeiten des HessenPC 3.0 und damit die neuen Office Program-me stellt sich vielleicht die Sorge ein, ob man selbst oder die Mitarbeiter mit den neuen Werkzeugen gut zurechtkommen werden. Um sich darüber zu informie-ren, wo die benötigten Befehle denn nun sind, kann man natürlich das Internet durchforsten, googlen, was es Neues in Windows 10 gibt, YouTube Filme zu Office 2016 anschauen, entsprechende Bücher wälzen etc. So erhält man zwar Informationen zu Windows und Office, aber es bildet nicht den HessenPC 3.0 ab.

Wesentlich leichter fällt der Umstieg mit der pass-genauen Unterstützung der IT-Fortbildung der HZD. Diese bietet eine ganze Reihe von begleitenden Maßnahmen an, die einzeln oder in Kombination buchbar sind. Leitlinie aller Veranstaltungen ist, dass die Landesbediensteten möglichst „reibungslos“ wei-terarbeiten können. Entsprechend sind die Angebote der IT-Fortbildung der HZD konzipiert: Zunächst wird

dargestellt, wo die Anwender die Funktionen finden, die sie bisher genutzt haben. In einem zweiten Schritt stellen die Dozenten sinnvolle Office 2016 Neuerun-gen vor.

Die folgenden Veranstaltungen zum Umstieg auf den HessenPC 3.0 gibt es:

Informationsveranstaltungen

Die Dozenten kommen in die Dienststelle und stellen in einer Livedemo entlang der vorliegenden Hessen-PC 3.0 Konfiguration die Neuerungen in Windows 10 und Office 2016 vor. Eine PowerPoint Präsentation bie-tet eine Zusammenfassung des Vortrags. Auf Wunsch wird die Informationsveranstaltung den Vorstellungen des Auftraggebers angepasst. Sie dauert zwischen 90 Minuten und 3 Stunden (inkl. Pause), je nachdem, wel-che Inhalte vermittelt werden sollen. Der Termin wird individuell vereinbart.

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41 HZD-MAGAZIN // INFORM 1/18

Eintägige Umsteigerseminare für Anwender

Die Umsteigerseminare bietet die HZD in Zusammenarbeit mit ihrem Kooperationspartner für IT-Schulungen, der Firma Com training und services an – in den Räumen der IT-Fortbildung in der Abraham Lincoln Straße 38-42 in Wiesbaden. Der Fokus liegt auf der Vermittlung von wesentlichen Neuerungen anhand von praxisnahen Übungen. Weitere Schwerpunkte ergeben sich aus den aktuellen Teilnehmeranforderungen. Oft stellt sich in einem Umsteigerseminar heraus, dass eine Auffrischung be-stimmter Themen durchaus sinnvoll sein kann. Die Trainer sind darauf eingestellt.

Bislang gibt es die folgenden Termine, zu denen Sie sich anmel-den können:

� 28.03.2018

� 26.04.2018

� 13.06.2018

Eintägige Exklusivseminare für Anwender

Wer die Umsteigerseminare für seine Dienststelle maßschnei-dern lassen möchte, kann sich direkt an die Firma Com training und services wenden. Den Anforderungen entsprechend wer-den die Umsteigerseminare konzipiert und können vor Ort in Schulungsräumen stattfinden.

Zweitägige Umsteigerseminare für VorortbetreuerVorortbetreuer sind in der Regel die ersten, an die sich Anwen-der mit ihren Fragen und eventuellen Problemen im Zusammen-hang mit dem HessenPC 3.0 wenden. Damit die „VOBs“ ihre Aufgabe erfüllen können, benötigen sie fundierte Kenntnisse der neuen Programme und eventueller Fallstricke. Beides erhal-ten sie in dem zweitägigen Seminar, das Com training und ser-vices im Auftrag der HZD am Standort der IT-Fortbildung in der Abraham Lincoln Straße 38-42 in Wiesbaden anbietet. Bislang sind diese Termine geplant: >>

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42 INFORM 1/18 // HZD-MAGAZIN

� 18./19.04.2018

� 08./09.05.2018

� 20./21.06.2018

Seminare für Administratoren

Zurzeit in Planung sind Seminare für die Administratoren in den Dienststellen. Termine und Inhalte werden noch im Mitarbeiter-portal veröffentlicht.

Online-Hilfe

Unabhängig von diesen Veranstaltungen bietet die HZD zusam-men mit dem Rollout des HessenPC 3.0 eine zusätzliche Online-Hilfe für die neuen Office Produkte. Einmal installiert, stellt sie in der jeweiligen Office Anwendung ein Register „QuickTipps“ bereit. Hier findet man:

� schlagwortbasierte Hilfen

� kleine Lernvideos

� Unterlagen zu Grund- und Aufbauthemen

� einen individuellen „Lernraum“

KONTAK T

Sie müssen nicht jede Schwierigkeit beim Umstieg auf den HessenPC 3.0 allein bewältigen. Sprechen Sie uns an, wir unterstützen Sie gerne.

HZD IT-Fortbildung Seminarorganisation Sabine Wünsche und Claudia Trautwein Tel.: 0611 340-1844 oder –1843 [email protected]

Mitarbeiterportal (für Landesbedienstete): Personal > Aus- und Fortbildung > IT-Fortbildung

Com training and services AWMa GmbH & Co KG Andrea Schorch und Marco Zimmermann Binger Str. 14-16 55122 Mainz Tel.: 06131 907050

[email protected] www.com-mainz.de

thomas neumann IT-Fortbildung

[email protected]

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43NACHGEFRAGT // INFORM 1/18

Nachgefragt // Hessens Co­CIO über eine attraktive Verwaltung

INFORM: Was sind aktuell die herausragenden Themen in der hessischen IT­Landschaft?

Roland Jabkowski: Wir möchten die Angebote und Dienst-leistungen der Verwaltung künftig noch viel stärker in digi-taler Form bereitstellen – Verwaltung muss zukünftig noch viel stärker als ein attraktiver Dienstleister wahrgenommen werden. Mit dem neuen Verwaltungsportal des Landes haben wir im vergangenen Jahr den Startschuss für einen zentralen Baustein unserer Strategie gegeben. Durch die Einführung eines hessischen Servicekontos, und damit be-ginnen wir in diesem Jahr, möchten wir es unseren Bürge-rinnen und Bürgern sowie den Unternehmen ermöglichen, künftig einfach, schnell und sicher die Verwaltung und ihre Dienstleistungen online erreichen zu können. Zur flächen-deckenden Digitalisierung der Behördenleistungen wurde noch 2017 das Vorhaben einer digitalen Modellbehörde begonnen. Erste Umsetzungen sind bis Mitte 2018 vorge-sehen. Ein weiteres und dauerhaftes Thema ist auch für uns in Hessen natürlich die digitale Sicherheit. Unter anderem wird deshalb ein neues Kompetenzzentrum – das „Hessen Competence Center für Cybersecurity“ (Hessen3C) – einge-richtet, das durch Bündelung der Kompetenzen mit hoch-modernen Strukturen zukünftig die Cybersicherheit in un-serem Land weiter stärken wird.

INFORM: Wie sehen die nächsten großen IT­Aufgaben aus?

Roland Jabkowski: Unser Ziel ist es, das Verwaltungshan-deln mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikati-onstechnologien stetig zu verbessern. Eine zentrale Her-ausforderung dabei ist, die dringend benötigte, verstärkte

Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen auf dem Gebiet der öffentlichen IT. Davon werden alle profitie-ren – die Bürger, die Wirtschaft und die Verwaltung. Des-halb setzt sich Hessen sehr stark für eine Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen auf dem Gebiet der öffentlichen IT ein. Nicht zuletzt deshalb machen wir uns seit längerer Zeit sehr für den Aufbau des IT-Planungsrat-Vorhabens „FITKO - Föderale IT-Kooperation“ stark, um die föderale Zusammenarbeit in der Informationstechnik effek-tiv zu fördern und deren Rahmenbedingungen nachhaltig zu verbessern.

INFORM: Sie sind jetzt seit etwas mehr als einem Jahr im Amt: Welche Erfahrungen aus Ihrer Zeit als Geschäftsführer des Bundesrechenzentrums in Wien helfen Ihnen bei Ihrer jetzigen Aufgabe in Wiesbaden?

Roland Jabkowski: Vieles, was ich in meiner vorherigen Funktion lernen durfte, hilft mir sicherlich auch heute wei-ter. Beim Bundesrechenzentrum in Wien konnte ich ein gutes Verständnis für neue Prozesse und Verfahren in Ver-waltungsstrukturen entwickeln. Außerdem habe ich gelernt, wie wichtig eine nachhaltige Finanzierung von IT-Projekten ist. Der Einsatz von moderner IT darf kein Selbstzweck sein. Er muss den Bürgerinnen und Bürgern, der Wirtschaft und natürlich auch der Verwaltung dienen. Aber natürlich lerne ich auch tagtäglich dazu. Es ist immer wichtig, offen für Neues zu sein. Und es ist mir überdies sehr wichtig, sich auch in Ruhe andere Meinungen anzuhören. Ein Grundsatz, der – meiner Meinung nach – in der IT-Politik eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Gestalten ist.

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44 INFORM 1/18 // IT-FORSCHUNG IN HESSEN

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45 IT-FORSCHUNG IN HESSEN // INFORM 1/18

Green IT Cube // Maßstäbe setzen

Spitzenforschung braucht Spitzen-IT. Darmstadt geht mit bestem Bei-spiel voran, zum Beispiel bei der GSI Helm holtzzentrum für Schwerionen-forschung GmbH. Die Einrichtung betreibt eine der weltweit führenden Teilchenbeschleunigeranlagen für die Erforschung von Materie. Seit Beginn 2016 rechnen die Wissenschaftler von GSI und zukünftig FAIR 1 für Experi-mente in einem der leistungsfähigsten wissenschaftlichen Rechenzentren der Welt – dem Green IT Cube. INFORM traf Prof. Dr. Volker Lindenstruth, den

„Kopf“ des Rechenzentrums.

Professor Volker Lindenstruth, Projektleiter und Bereichsleiter der Wissenschaftlichen IT bei GSI, hat das Konzept des Green IT Cube entwickelt.

1 In den nächsten Jahren wird bei GSI das neue internationale Be-schleunigerzentrum FAIR entstehen, eines der größten Forschungs-vorhaben weltweit. An FAIR wird eine nie dagewesene Vielfalt an Experimenten möglich sein, durch die Physiker aus aller Welt neue Einblicke in den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Uni-versums, vom Urknall bis heute, erwarten.

Innenansicht des Green IT Cube: Der fünfte und sechste Stock sind belegt, in den vier unteren Stockwerken ist das Stahlgerüst noch offen.

Page 46: Hessische Zentrale für Datenverarbeitung INFORM · 2018. 3. 9. · 2 INFORM 1/18 // IMPRESSUM INFORM. erscheint viermal jährlich (45. Jahrgang) Herausgeber. Hessische Zentrale für

46 INFORM 1/18 // IT-FORSCHUNG IN HESSEN

„Ja, ich lebe meinen Traum“, bestätigt Prof. Dr. Volker Lindenstruth auf Nachfra-ge. Schon als Jugendlicher hat er Com - puter konzipiert und zusammengebaut, neben dem Studium eine erste Com-puter-Firma gegründet. „Dass ich Physik studiert habe, war ein ‚Unfall‘“, sagt er, „aber ich habe es nicht bereut.“ Nach dem Studium in Darmstadt und der Pro - motion in Kernphysik in Frankfurt, einem Postdoc-Aufenthalt in Berkley, Kalifornien und u.a. der Leitung des Kirchhoff-Ins-tituts für Physik in Heidelberg kam er zurück in die Mainmetropole. Seit 2009 ist er Professor für Hochleistungsrechner-architektur an der Goethe-Universität. Im Stadtteil Riedberg liegt das Institut, an dem Lindenstruth lehrt und forscht. Dort beschäftigt er mehr als 140 Mitarbei-ter, hat den Vorstandsposten des 2004 gegründeten „Frankfurt Institute for Advanced Studies“ (FIAS) inne, ein inter - disziplinäres Wissenschaftsnetzwerk zur theoretischen Erforschung komplexer Strukturen. 2010 übernahm er zudem die Leitung der Wissenschaftlichen IT am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionen-forschung in Darmstadt.

Warum zurück Frankfurt? Der Grund: Der Bau eines Hochleistungsrechners für das Forschungsnetz an der Goethe-Uni. „Für

die gewaltigen Forschungsprojekte brauchen die Kollegen enorme Rechner-kapazitäten. Ohne diese können sie in der Forschung nicht mehr mithalten“, sagt Lindenstruth. Sein selbstbewusster Plan: Etwas Neues, Ungewöhnliches bauen. Vor seinem Wechsel verhandelte er des - halb die Konditionen für die Konstruktion der Rechner. „Gekaufte Rechner sind nicht besser als die Marke Eigenbau“, ist er überzeugt. Das Ergebnis: der Hochleis-tungsrechner LOEWE-CSC. 2010 ging er ans Netz und war Europas „Energiewelt-meister“. Für den rund 20 Tonnen schweren Rechner hat Lindenstruth um die 800 Grafikkarten verbaut. Der Rechner kann 300 Billionen Berechnungen pro Sekunde durchführen, das sind 300 Teraflops („flops“ =„floating point oper - ations per second“).

Wenig Energie, optimale Auslastung, hohe Dichte

Mit viel Kreativität, großer Freiheit, der Freude am Experimentieren und einem hohen Bewusstsein für die Kosten geht der Konstrukteur ans Werk, um Hoch-leistungsrechner mit geringem Energie-verbrauch und optimaler Auslastung zu konzipieren und zu bauen.

Statt Prozessoren setzt Lindenstruth Gra-fikkarten ein. Eine unkonventionelle, aber effektive und kostengünstige Lösung mit handelsüblichen Mainstream-Produkten. „Aufgrund des Energiebedarfs und der Wärmeentwicklung lassen sich die Schaltprozesse nur bis zu einem gewissen Punkt beschleunigen, deshalb laufen in den Supercomputern viele Rechenschrit-te parallel.“ Das erreicht er, indem er statt Millionen von Prozessoren etliche Gra-fikkarten verbaut. Lindenstruth schwört auf Grafikkarten, „die zwar viermal so viel Energie wie ein Prozessor verbrauchen, aber dafür eine unglaubliche Rechenleis-tung besitzen und deutlich preisgünstiger sind.“

Revolutionär ist auch die Kühltechnik mit Wasser, die er einsetzt und für die er das Patent hält: In den Türen der Rechner-schränke befindet sich die Kaltwasserküh-lung, die die heiße Abluft mittels Wär-metauschern kühlt. Indem das erwärmte Wasser verdunstet, erfolgt wiederum eine erneute Abkühlung. „Wenn wir im Som-mer schwitzen und das Wasser auf der Haut verdampft, fangen wir an zu frösteln – ich nutze genau dieses Prinzip.“ Die durchschnittlichen Energiekosten liegen bei seinen Rechnern bei sieben Prozent der Computerleistung – andere Systeme

Der superschnelle und energiesparende Computer L-CSC im Green IT Cube setzt eine effiziente Kühlung und handelsübliche Grafikkarten ein.

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47 IT-FORSCHUNG IN HESSEN // INFORM 1/18

HPC – HOCHLEISTUNGSRECHNEN BEI GSI

Die Aufgaben des Forschungsschwerpunkts IT der GSI unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Lindenstruth sind vielfältiger Natur.

� Zum einen wird die gesamte IT-Infrastruktur der GSI und der FAIR GmbH, einschließlich des sich in Planung befindlichen FAIR Tier-0 Zentrums, von der IT betreut.

� Zum anderen sind verschiedene Forschungsprojekte zur Erhöhung der Effizienz und Verbesserung der Leistungsfähigkeit von IT Systemen für GSI und FAIR Teil des Aufgabengebietes.

Ein besonderer Schwerpunkt, Stichwort „Green-IT“, liegt dabei auf der Ent-wicklung und Nutzung neuester Technologien, die Umweltverträglichkeit und Ressourceneffizienz gewährleisten sollen.

Die Abteilung Hochleistungsrechnen (HPC) stellt den Wissenschaftlern der verschiedenen Experimente Speicherplatz und Rechenleistung zur Verfü-gung. Beides wird von den Wissenschaftlern für die Auswertung von Experi-menten sowie für Simulationen verwendet. Hierfür betreibt die HPC- Abteilung Rechencluster basierend auf der Scheduling-Software Slurm.

Die Rechencluster sind an Lustre-Speichersysteme angebunden. Die HPC-Abteilung der GSI ist dabei an der Weiterentwicklung der quelloffenen Lustre-Software aktiv beteiligt.

Alle High-Performance-Systeme werden an der GSI selbst geplant, aufge-baut und installiert. Es kommt ausschließlich kosteneffiziente Commodity-Hardware zum Einsatz.

Ferner betreibt die HPC-Abteilung auch verschiedenste Systeme auf Linux-Basis. Hier werden die Dienste entweder komplett von HPC betreut oder es wird den jeweiligen Arbeitsgruppen ein Server mit einer Basisinstallation zur Verfügung gestellt, auf dem diese dann ihre Dienste aufsetzen können. Als Beispiele seien an dieser Stelle Desktop-Computer und Webserver genannt.

Die Abteilung HPC setzt dabei komplett auf Debian GNU/Linux. Dies wird vom Desktop-PC bis hin zum Hochleistungs-Cluster auf allen Systemen eingesetzt. Durch die Verwendung eines durchgehend einheitlichen Sys-tems ergeben sich für die Wissenschaftler Vorteile, da sie beispielsweise Berechnungen erst auf ihrem lokalen Computer testen können, bevor sie diese auf einem der beiden Rechencluster verwenden.

Weitere Informationen: www.gsi.de

benötigen 30 bis 100 Prozent. „Weltweit könnte man mit dieser Kühltechnik zehn Milliarden Euro im Jahr an Stromkosten sparen“, betont er. Wirtschaftliche Interes-sen stehen dem Einsatz in der Praxis noch gegenüber.

Neben der Rechnerarchitektur arbeiten der Informatikprofessor und sein Frank-furter Team an der Verbesserung der Algorithmen, um die Rechenschritte mög-lichst einfach und effizient zu gestalten. Wie bei mehr als 90 Prozent der Super-computer laufen auch Lindenstruths Rechner mit dem für Entwickler aus aller Welt offenen Betriebssystem Linux.

„Ich muss oft viel Überzeugungsarbeit leisten, um andere für meine Vision zu gewinnen. Aber ich kann mit meinen Argumenten überzeugen.“ Am CERN, der Europäischen Organisation für Kernfor-schung, hat er beispielsweise durch den Einsatz von Grafikkarten im Wert von 500 Euro die Rechenleistung des zwei Millio-nen Euro teuren Computers verdreifacht.

Green IT Cube

Sein neustes Meisterwerk: das GSI-Rechenzentrum Green IT Cube auf dem Gelände in Darmstadt-Wixhausen. 2.225 Kubikmeter Beton, 160 Tonnen konstruk-tiver Stahl und 320 Tonnen Bewehrungs-stahl wurden hier in einem Jahr verbaut. Die 27 x 30 x 22 Meter große „Stapelanla-ge“ ging vergangenes Jahr ans Netz und besticht durch niedrige Kosten, sehr hohe Dichte und Energieeffizienz. 768 Rechner-schränke in sechs Stockwerken können dicht an dicht angeordnet werden. Heute sind die beiden obersten Stockwerke des Würfels belegt. Unter anderem hat Lin-denstruths Höchstleistungscomputer und L-CSC hier sein neues Zuhause gefun- >>

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birgit lehr

Kommunikation, [email protected]

den. Zeitgleich mit dem L-CSC wurde der CPU-basierte Kronos-Computercluster sowie ein 7,1 Petabyte großes Lustre-Speichersystem im sechsten Stock des Green IT Cube installiert. Diese Systeme werden mit dem Höchstleistungscom-puter L-CSC im Verbund genutzt. „Die 3D-Topologie im Green IT Cube führte bereits zu Optimierungen im Netzwerk-bereich, beispielsweise zu schnelleren Signallaufzeiten durch die Verkürzung der Kabellängen“, bestätigt Lindenstruth.

Der „grüne Würfel“ hat eine Kühlleis-tung von zwölf Megawatt. Dort können rund 300.000 Rechenkerne (CPUs) mit viel Reserven untergebracht werden, die ungefähr 100.000 PCs entsprechen.

Für die Datenspeicherung sind 100 Petabyte eingeplant, was rund einer Millionen Festplatten herkömmlicher PCs entspricht. Mit einer Geschwin-digkeit von über einem Terabyte pro Sekunde können sehr hohe Datenraten aufgezeichnet werden. Dies entspricht rund 500.000 privaten DSL-Anschlüs-sen. GSI-Wissenschaftler nutzen das neue Rechenzentrum, um Simulationen durchzuführen und Detektoren für FAIR zu entwickeln. Außerdem werden sie Messdaten von Experimenten an den Beschleunigeranlagen GSI und in Zukunft von FAIR auswerten, mit denen sie grundlegende Erkenntnisse über den Aufbau der Materie und die

Entwicklung des Universums gewinnen. Dafür wird der Green IT Cube langfristig bedarfsgerecht mit Rechnersystemen bestückt, die den Anforderungen der Wissenschaftler bezüglich Rechenleis-tung, Speicherkapazität und Zugriffsge-schwindigkeit gerecht werden.

Lindenstruths Konzept wurde mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt das Rechenzentrums- und Rechnerkon-zept  den „Green IT Best Practice Award“, der 2011 unter der Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministeriums verliehen wurde. Im Juni 2015 erhielt der Green IT Cube beim Europäischen Kongress für Rechenzentren und Cloud-Computing „Datacloud 2015“ eine internationale Auszeichnung als innovativstes Rechen-zentrum.

Übrigens: Die Investitionskosten für das Rechenzentrums-Gebäude von rund 16 Millionen Euro wurden aus Mitteln des Bundes und des Landes Hessen über Helmholtz-Ausbauinvestitionen finanziert.

Und wenn Lindenstruth mal nicht an Supercomputer und Kernphysik denken möchte, was tut er dann? „Ich versuche, jeden Tag eine Stunde Klavier zu spielen. Dabei muss ich mich auf‘s Klavierspielen konzentrieren und kann an nichts anderes denken.“

Außenansicht des Green IT Cube, der vor gut einem Jahr in Betrieb ging.

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49 IT-SICHERHEIT // INFORM 1/18

Das Jahr 2018 hielt schon einiges an Awareness-Überra-schungen bereit. Kaum waren die Sektflaschen entsorgt, schlugen die Wellen hoch. Mit Meltdown und Spectre gab es neue Bedrohungen der IT-Sicherheit. Was sich wie die Namen von Bösewichten aus einem James Bond-Film an-hört, steht für eine neue Kategorie von Sicherheitslücken, die in der Funktionsweise der Hardware begründet liegen (und nicht wie bisher in der Software) und deren Ausmaß noch nicht abgeschätzt werden kann.

Zu den neuen Bedrohungstypen gesellen sich die üblichen Verdächtigen, hier ein neuer Troyaner, der sich über Office-Anwendungen wie Outlook und Word den Weg in unsere Systeme bahnt und Dokumente und Bilder verschlüsselt, dort ein Router, der Zugang ohne Passwort erlaubt …

Im Zusammenhang mit Meltdown und Spectre sind die anfänglich panikartigen Alarmrufe nach neuen Chips verstummt, genauso die Forderung WLANs abzuschal-ten, nach Bekanntwerden der Sicherheitslücke KRACK im Herbst 2017.

Es bleibt aber die Frage nach einem angemessenen Han-deln. Wie groß ist die Gefahr? Wie soll man auf die vielen Meldungen reagieren? Welches sind die richtigen Maß-nahmen? Viele Anwender stehen dem Ganzen recht hilflos gegenüber.

Als Mitarbeiter der hessischen Landesverwaltung haben wir es vergleichsweise einfach, die meiste Verantwortung können wir abgeben. Viele große Organisationen, so auch die HZD, haben eine Taskforce eingesetzt, um die Auswir-kungen zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu de-finieren, um Gefährdungen zu minimieren. Dies ist ein auf-wändiges und komplexes Unterfangen, denn wie kritisch die Schwachstellen für ein betroffenes System sein können, ist abhängig von dessen Einsatzgebiet.

Für unsere privaten PCs, Tablets und Smartphones brau-chen wir aber eine Strategie. Durch die Fülle der Meldun-gen fällt es zunehmend schwerer, die Übersicht zu behal-ten und zu wissen, welche Gefahren schon gebannt sind, welche Aktionen vom Anwender noch erwartet werden, welches Programm gerade nicht verwendet werden soll. Zumal ja die oft reißerischen Berichte über Megabedro-hungen leicht einen Ermüdungseffekt nach sich ziehen.

Suchen Sie sich daher eine gute Quelle für Sicherheitsmel-dungen, die Sie regelmäßig besuchen und die Ihnen auch Informationen jenseits von Panikmache liefert. Vielleicht abonnieren Sie auch einen Newsletter mit Informationen über IT-Sicherheit.

Und beachten sie zusätzlich Grundlegendes:

� Installieren Sie einen aktuellen Virenscanner.

� Eine regelmäßige Datensicherung hilft vor Datenverlust.

� Damit das System immer aktuell ist, sollten verfügbare Sicherheitsupdates immer installiert werden.

� Es sollten starke Passwörter verwendet werden mit min-destens acht Zeichen und einer bunten Mischung aus Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen.

� Suspekte Mails mit Anhängen lieber in den Papierkorb werfen als sie unbedacht zu öffnen.

Mit einer gewissen Gelassenheit können wir dann im Jahr 2018 weiteren Meldungen entgegensehen …

Awareness // Schlimmer geht fast immer

bernd reimann IT-Fortbildung

[email protected]

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50 INFORM 1/18 // SERVICE

WAS IST NEU?

Tipp & Tricks // HessenPC 3.0, Outlook 2016: Was ist neu? Was gibt es nicht mehr? Mit der Migration auf den HessenPC 3.0 ist auch die Version 2016 von Outlook verbunden. Wir haben uns die Version angesehen und ein paar neue Features entdeckt. Wie bei jeder neuen Version mussten wir aber auch feststellen, dass vertraute Funktionen fehlen.

Die Symbole im Menüband haben sich aufgrund des fl acheren Designs leicht verändert.

Hinzugekommen ist die Möglichkeit direkt zwischen der Anzeige „Alle“ und „Ungelesen“ zu wechseln.

E-Mails lassen sich jetzt direkt aus der Listenanzeige löschen. Dazu klicken Sie auf das X, das erscheint, sobald man den Mauszeiger auf die Nachricht an den rechten Rand in der Übersicht setzt.

Der Zugriff auf die Befehle zu den Anlagen ist jetzt über ein Drop-Down-Menü möglich. Das macht das Spei-chern von Anlagen einfacher.

Die Symbole im Menüband haben sich aufgrund des fl acheren Designs leicht verändert. Die Symbole im Menüband haben sich aufgrund des fl acheren Designs leicht verändert. 1

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E-Mails lassen sich jetzt direkt aus der Listenanzeige löschen. Dazu klicken Sie auf das E-Mails lassen sich jetzt direkt aus der Listenanzeige löschen. Dazu klicken Sie auf das E-Mails lassen sich jetzt direkt aus der Listenanzeige löschen. Dazu klicken Sie auf das E-Mails lassen sich jetzt direkt aus der Listenanzeige löschen. Dazu klicken Sie auf das 3

Der Zugriff auf die Befehle zu den Anlagen ist jetzt über ein Drop-Down-Menü möglich. Das macht das Spei- Der Zugriff auf die Befehle zu den Anlagen ist jetzt über ein Drop-Down-Menü möglich. Das macht das Spei-4

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51SERVICE // INFORM 1/18

christane stahr

[email protected]

WAS IST NEU?

WAS GIBT ES NICHT MEHR?

christiane stahr

[email protected]

Die neue Hilfe „Was möchten Sie tun?“ macht schon beim Aktivieren Vorschläge, typische Themen in Outlook auszuprobieren. Über die Hilfeanzeige stellt man dann direkt die gewünschten Optionen in Outlook ein.

Wählt man z.B. „Lesebereich“ aus, erhält man als erstes die Anzeige Lesebereich und dann die dazugehörigen Optionen. Stellt man die Option „Unten“ ein, wird diese direkt in Outlook übernommen und der Lesebereich erscheint unten.

Kontakte verknüpfen fällt weg

In den bisherigen Outlookversionen ließen sich Kontakte untereinander verknüpfen. So konnte man Beziehun-gen zwischen den Kontakten zum Beispiel zu einer Firma herstellen. Diese Funktion fällt in Outlook 2016 voll-ständig weg. Insgesamt gibt es allerdings nur wenige Änderungen. Ein Umstieg auf die neue Version 2016 fällt daher leicht.

In Outlook 2016 hat die Aufgabenleiste an Bedeutung verloren und ist daher nicht mehr automatisch eingeblendet. Sie kann aber über den Menübefehl Ansicht, „Aufgabenleiste für jeden Bereich“ (E-Mail, Kalender,…) einzeln eingeblendet werden.

Wählt man im Drop-Down-Menü „Kalender und Aufgaben“ aus, so wird die bekannte Aufgabenleiste angezeigt. Sie lässt sich nicht mehr minimieren, sondern wird dann fest im rechten Bereich der Normalansicht angezeigt.

Die Aufgabenleiste lässt sich nicht mehr über „Optionen“ an-passen. Es ist nur die Anzeige eines Monatskalenders möglich. Die Funktionen dieses Monatskalenders sind – im Vergleich zur Version 2010 – eingeschränkt. Im Bereich E-Mails lassen sich z.B. keine Nachrichten mehr auf einen Kalendertermin ziehen.

Auch im Bereich Kalender wird bei Anzeige des Kalenders in der Aufgabenleiste dieser nicht mehr links ersetzt. Außerdem hat der Kalender in der Auf gabenleiste auch hier keine Funktionalität.

Die neue Hilfe „Was möchten Sie tun?“ macht schon beim Aktivieren Vorschläge, typische Themen in Outlook auszuprobieren. Über die Hilfeanzeige stellt man dann direkt die gewünschten Optionen in Outlook ein.

Die neue Hilfe „Was möchten Sie tun?“ macht schon beim Aktivieren Vorschläge, typische Themen in Outlook 5

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[email protected]

JETZT NEU! // CEBIT 2018

Auch bei der „neuen CEBIT“ ist die HZD wieder mittendrin statt nur dabei – mit aktuellen Produkten, der bewährten Beratungskompe-tenz und spannenden Themen-Inseln rund um die zentralen Messe-Motive Innovation & Digitalisierung.

Sie finden uns wie gewohnt an exponierter Stelle, im „Digitalen Hessen“, an unserem frisch bezogenen Standort in Halle 14, Stand Nr. J20. Wir freuen uns auf Sie.