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Künstlerportrait: Pianist Martin Vatter

Hörerlebnis

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Dem 1963 in der Nähe des oberbayeri-schen Weilheim geborenen Pianisten istMusik bereits in die Wiege gelegt worden. DerVater spielt Geige und die Mutter ist eineengagierte Kirchenorganistin. Ab seinemsechsten Lebensjahr erhält Martin Vatter klas-sischen Klavierunterricht und bestreitet imAlter von neun Jahren seinen ersten öffentli-chen Auftritt. Die entscheidende Inspirationerhält der junge Pianist 1986 durch KeithJarrett's "Köln Concert".

Vatters musikalischen Wanderjahre führ-ten ihn zu zahlreichen Auftritten mit verschie-denen Jazz-/New-Age-Formationen in Mün-chens First Jazz Club "Unterfahrt", über dasMünchner "Tollwood" Festival bis zu eigenenEinspielungen. 1994 wurde mit der aus-schließlich aus Eigenkompositionen beste-henden Debüt-CD "Ask The Piano" das ersteMal in den renommierten Bauer-Studios inLudwigsburg (siehe HE Nr. 50) aufgenom-men. Federführend war hier der international

bekannte - und gerade in der audiophilenWelt sehr geschätzte - Toningenieur CarlosAlbrecht.

Es schlossen sich zahlreiche Erfolge mitder Konzertreihe "Klangbilder" - einer aus-drucksstarken Kombination von Klavierkon-zert und großformatiger Diaprojektion - an.Mittlerweile wird Martin Vatters Musik in zahl-reichen Fernseh- und Rundfunkproduktionenverwendet.

Der Künstler will mit seinen ausdrucks-starken Klavierproduktionen auch neue, inno-vative Wege gehen und dem Instrument neueKlänge entlocken. Er scheut sich dabei nicht,aufwendige Aufnahmetechniken einzusetzen.So sind alle Töne in Echtzeit eingespielt unddurch Mehrspurtechnik quasi übereinanderaufgenommen. Teilweise bis zu acht Stereo-spuren aufeinander (bei der Produktion "NightImpressions") zeugen von viel Arbeit imDetail. Für den Zuhörer bis dato ungewohnteund erstaunliche Klangergebnisse wurden

Tonträger / Künstler:

Martin Vatter

Musik

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durch Abdämpfen, Anschlagen und Zupfender Klaviersaiten mit den Fingern erzeugt. Soentsteht ein vielschichtiges und völlig neuesKlang-Erlebnis auf diesem Musikinstrument,das es bis dato so noch nicht gegeben hat.Obwohl alle Klangereignisse mit einem Kon-zertflügel und "Handmade" erzeugt wurden,hat diese Musik der Produktion "Night Im-pressions" eigentlich nur noch wenig miteinem reinen Klaviersolo zu tun. So könnenselbst Hörer, denen Klaviersoli allein auf dieDauer zu puristisch sind, Gefallen an diesenTönen finden. Ich finde, es ist eine musikali-sche Entdeckungsreise durch völlig unter-schiedliche und neue Klangwelten, die sich inden folgenden Tonträgern ergründen lassen.

CD "Ask The Piano"Dies ist 1994 Martin Vatters erste Pro-

duktion. Sie wurde in einer sehr großen Halle("da hat locker ein größeres Orchester Platz",so der Künstler) mit dem legendären Neu-mann-Röhrenmikrophon "SM 69" (in ca. 1mAbstand Flügel-Mikro) aufgenommen. Dasverwendete Instrument (zum Zeitpunkt derAufnahme ein 65 Jahre alter und unglaublichklangfarbenreicher Steinway-D-Konzertflügel)produziert hiermit ein sehr luftiges, schweben-des und gleichzeitig authentisches Klangbild.Ein Klangerlebnis der besonderen Art und imVergleich zu "Be You" schon fast eine kleine(und gottlob völlig gefahrlose) Klangex-pedition, die denjenigen Hörer anspricht, derromantische Klaviertöne bevorzugt.

CD "Be You"Diese CD wurde 1999 im Münchner "Art

By Heart"-Studio aufgenommen. Hier mit ei-nem sehr guten Steinway-D-Konzertflügelund Schoeps-Mikros. Diese Mikrophone sindwegen ihrer vorzüglichen Fähigkeitenbekannt und wurden für diese Aufnahme sehr

nahe an den Saiten platziert. Als Ergebniswerden die mechanischen Geräusche (Pedal-und Dämpfergeräusche) wunderschön hör-bar. Für mich ist es unter den hier beschrie-benen Musikproduktionen die beste Einspie-lung, denn obwohl es nur ein Flügel ist, derhier tönt, so ist es dennoch eine sehr direkteund unter die Haut gehende Aufnahme mitunglaublich viel Gefühl im musikalischen Aus-druck, die der einzigartigen Tonalität des ver-wendeten Steinways extrem entgegenkommt.Wer also einmal einen Steinway-D-Konzert-flügel so herrlich direkt und puristisch unddurchaus mit Gänsehautfaktor aus einerStereoanlage hören will - bitte schön.

Maxi-CD"Night Impressions"Die CD wurde von Christian Willisohn

(ebenfalls Tastenvirtuose) aufgenommen undbei Stockfisch-Records gemastert. Mit nurfünf Titeln verführt der Künstler den Zuhörer inKlangwelten, die so ganz und gar nicht nach"nur" Piano klingen. Der in diesem Fall zum

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Einsatz kommende Yamaha-Konzertflügelsorgt z.B. bei Track 4 "Moon Mania" unterZuhilfenahme eines Plektrons (ein Plastik-plättchen, wie es Gitarristen benutzen) unddem damit vorgenommenen Anzupfen einzel-ner Klaviersaiten für fast cembaloähnlicheKlänge.

Aufgrund des eher "glasklaren" Klangesdes Yamaha spricht diese CD durchaus auchHörer an, die im Pop-Bereich zuhause sind.

Durch die Mehrspurenaufnahmetechnik(in diesem Fall acht Stereospuren) wirkt derKlang gleichermaßen transparent wie kraft-voll. Gänzlich gegensätzlich zu Track 2"Midnight Prayer". Hier wird durch dasAnschlagen der Saiten mit den Fingerkuppenein zwar sehr zarter, aber nicht minder detail-reicher Klangteppich erzeugt, der so vermut-lich noch nicht von einem Flügel gehörtwurde. Im Grunde hat derartige Musik nichtsmehr mit dem klassischen Klavier-Solo zutun; dies stellt eine Bereicherung gerade fürjene Musikliebhaber dar, die ein Faible fürneue, ungewöhnliche Klänge besitzen. Ge-

rade mit dieser CD sollte man sich ruhig aucheinmal sehr konzentriert diesem Soloinstru-ment widmen. Man wird überrascht sein unddie Aufnahme durchaus mehrmalig hören wol-len. "Ein Hörerlebnis der besonderen Art" ver-spricht der Untertitel zu dieser CD - d'accord,da kann ich nur zustimmen.

Maxi-CD"Try A New Way"Bereits 2004 im "Art By Heart Studio" in

München produziert und gemastert vonPauler-Acoustics (Stockfisch-Records) undebenfalls mit einem Yamaha-Konzertflügelaufgenommen. Hier kamen wiederumSchoeps-Mikrophone zum Einsatz. So klingtauch diese Aufnahme ungemein klar unddetailreich. Erstmalig hat sich der Künstler füreine Maxi-CD mit einer Laufzeit von 23Minuten entschieden. Nicht nur marketing-technisch ein geschickter Schachzug. Locktes einerseits die Kunden, die nicht immer vielGeld für eine CD ausgeben wollen, gleicher-maßen wie neugierige Musikfreunde (...mal

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reinhören…), die sich dann zum Kauf deranderen Produktionen des Künstlers ent-scheiden können. Und? Der Erfolg gibtMartin Vatter recht. Diese Produktion wurdeinzwischen von einer nicht ganz unbekanntendeutschen Zeitschrift zur "Audiophilen CD desMonats" gekürt.

180 g LP"Night Impressions - Try A New Way"Die Debüt-LP des Künstlers zeigt nun

endgültig seinen Drang zur Perfektion. VonGünter Pauler (Stockfisch-Records) wurdendie hochwertigen Kupfer-DMMs angefertigt.Allein dadurch ist die LP schon ein Garant fürfeinen Klang. Keine Frage - ich stehe zu mei-ner analogen Sucht und deshalb ist diese LPfür mich eine eindeutige Klangempfehlung fürHifi-Gourmets.

Die Kombination der Produktionen "NightImpressions" und "Try A New Way" passtherrlich. Nicht nur allein die solide 180-Gramm-Pressung beeindruckt mich; neinauch beim Plattencover hat Martin Vatter sei-nen ästhetischen Anspruch gezeigt. DerHochglanzdruck der LP-Tasche besteht ausextra dickem Karton und wirkt mit 350g/qmwunderschön haptisch. Die Sonderfarben sor-gen weiters für ein wohlwollendes Nickenbeim Rezensenten - "das hat was"! Dazukommt noch, daß der für die gebotene Qua-lität aufgerufene Preis mit 29,- Euro (plus Ver-sandkosten) m.E. durchaus moderat gehaltenist. Dies gilt gleicherart auch für die CD-Pro-duktionen. Hier kostet die Maxi-CD 9, und dieanderen CDs 19 Euro. Übrigens wird jederTonträger von Martin Vatter persönlich sig-niert, bevor es auf die Reise zum Hörer geht.So entsteht gleichzeitig ein sehr persönlichesPräsent.

Fazit: Eine beeindruckende musikalische

Vorstellung, die Martin Vatter hier abgegebenhat. Seine Art und Weise, das Thema Pianodurchaus auch in ungewöhnlichen Klang-varianten zu präsentieren, muß zweifelsfreihonoriert werden. Ein Originalzitat des Künst-lers: "Ich glaube, daß Musik, die aus demInnersten kommt, nur eine Art Verschmelzungdessen sein kann, was man bisher erlebt undgelebt hat". Ich denke, daß er damit seine Artund Weise, wie er dieses Instrument spielt,punktgenau trifft. Seine musikalische Stilrich-tung hinterläßt eine ganz eigene, charismati-sche Handschrift auf dem Klavier. Kurz gefaßtvielleicht so: "Gehaltvolle Klaviermusik, dienicht nur beim konzentrierten Zuhören vielFreude bereitet, sondern auch als stilvollerHintergrund, oder ganz einfach mal nur zumEntspannen zu überzeugen weiß". Wem nunein Keith Jarrett zu geläufig (weil vielleichtschon zu oft gehört) ist, der sollte sich einmalmit Martin Vatter beschäftigen. Für mich istdie LP die eindeutige Empfehlung - 180Gramm, perfekt aufgenommen, das Besteaus dem Programm des Künstlers - für dasGeld? Ja! Nur gut für den Musiker, daß esviele Musikfreunde gibt, die keinen Platten-spieler (mehr) haben. Denn dann kann er dieebenfalls sehr gut produzierten CDs an dieseKlientel verkaufen.

PS: Ob es Sinn macht, sich einen Plat-tenspieler zu kaufen? Oh ja.

Die CDs und die LP gibt es direkt beim KünstlerTel: +49 (0) 8821-9673040 www.martin-vatter.de

Foto Titelseite: Emanuel Gronau

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Martin Vatter

Maxi-CD "Klangbilder"

Martin Vatter hat eine neue Maxi-CD mitdem Titel "KLANGBILDER" in Kooperation mitdem renommierten Franz Marc Museum pro-duziert. Der Pianist sollte drei der berühmtenWalchenseebilder von Lovis Corinth (1858-1925) vertonen. "Das war wirklich eine großeEhre für mich, zumal ich unweit des Walchen-sees aufgewachsen bin. Lovis Corinth hatte jain Urfeld am Walchensee ein Ferienhaus undmalte von dort aus die berühmten Walchen-seebilder. Um mich von den Originalen inspi-rieren zu lassen, verbrachte ich einigeStunden mit einem Konzertflügel in der

Corinth-Sonderausstellung." Diese Erfahrungbeschreibt der Pianist als tolles Erlebnis.Eingespielt wurden die Kompositionen in denBauer-Studios in Ludwigsburg auf einemSteinway-D-Konzertflügel aus dem Jahre1929. Der Eindruck ist erstklassig, ebensowie die ausgezeichnete Klangqualität mithohem audiophilen Anspruch. Prädikat: musi-kalisch wohltuend, klanglich exzellent.

Audiophiler Tipp

Um die berühmten Walchenseebilder im Original auf sich wirken zulassen, verbrachte der Pianist Martin Vatter einige Stunden miteinem Konzertflügel im Corinth-Saal des Franz Marc Museums

inmitten der Corinth-Sonderausstellung. Naturerfahrung undKunstwahrnehmung vermischen sich in seiner außergewöhnlichen

Klaviermusik zu neuem Hörerlebnis.

Maxi-CDKLANGBILDER 2

Auf den ersten Streich folgt zugleich derzweite: Martin Vatter, ein in der Highend-Szene bekannter und geschätzter Pianist prä-sentiert nach seinem Meisterwerk “KLANG-BILDER 1” nun die aktuelle Maxi-CD"KLANGBILDER 2". Der Tastenzauberer ver-traut wieder bewährten Partnern: dem FranzMarc-Museum und mbl-Chefentwickler Jür-gen Reis, der aufnahmeseitig Regie führte.Martin Vatter vertont vier Gemälde von FranzMarc: "Springendes Pferd", “Rote Rehe II",

“Frau im Wind am Meer" und "Kleine Kom-position IV". Der bereits 1916 verstorbeneMaler zählt für Martin Vatter zu den genialstenKünstlern.

Für die audiophile Einspielung stand einsehr klangfarbenreicher Konzertflügel Stein-way & Sons Mod. D zur Verfügung. SeinKlang ist federnd leicht, geschmeidig und inder Tendenz freundlich warm. Martin Vatter(der selbst mit hochwertigem Highend-Equip-ment hört) und Tontechniker Jürgen Reis ver-treten bei ihren audiophilen Produktionen diePhilosophie, so wenig Aufnahmeequipmentwie möglich zu verwenden. Wie auch schon

Audiophil

Das Meisterwerk

Hörerlebnis

bei der remasterten “KLANGBILDER 1” blie-ben bei Jürgen Reis Limiter und Kompres-soren außen vor ("Against Loudness War").So konnte Jürgen Reis einen sagenhaftenDynamikbereich von 13 dB erzielen.

Seine spielerische Klasse stellt MartinVatter dadurch unter Beweis, dass, wie früherbei den Direktschnittplatten, sämtliche Bild-vertonungen ohne Cuts und in einem Stückvon ihm eingespielt wurden ("Live To TrackRecording"). Das können nicht viele und des-halb verwundert es nicht, dass “KLANGBIL-DER 2” dem Hörer ein Maximum an Authen-tizität und Emotionalität vermittelt.

Wie viel Liebe in allen Details diesesAlbums steckt, kann man unter anderem demBooklet entnehmen. Auf 20 Seiten sind diewichtigsten Informationen über die beidenKünstler (Maler und Musiker) sowie die ver-tonten Bilder enthalten. Vor dem Hören emp-fiehlt sich die intensive Betrachtung der

Motive und das Lesen der Begleittexte, indenen Martin Vatter seine inspirativen Ge-danken und Gefühle zu Papier bringt. Es hilftdem Hörer, tiefer in die Kompositionen unddamit in die Musik selbst einzudringen und dieinspirierende Spielweise des Pianisten bessernachvollziehen zu können.

Musikalisch wie aufnahmetechnisch hebtsich diese CD weit von der Masse und auchvon vielen vermeintlichen audiophilen CDsab. Die CD verdient den Titel “Meisterwerk” injeder Hinsicht und wird mit Sicherheit für vieleHigh-Ender zum festen Testrepertoire gehö-ren.

“KLANGBILDER 2” ist zu beziehen viawww.martin-vatter.de und überdies alsHighRes-Download (FLAC, 88,2 kHz, 24 Bit)erhältlich bei www.highresaudio.com.

Audiophil

Martin Vatter vor dem Gemälde "Springendes Pferd"von Franz Marc. (Aufgenommen von Emanuel Gronauim Franz Marc Museum).