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Vorwort 7 MARKUS CERMAN – ILJA STEFFELBAUER – SVEN TOST Einleitung 9 PAOLO MALANIMA Wachstum und Reife Die Arbeitsproduktivität in den traditionellen Agrargesellschaften 21 EDITH SPECHT Der Beginn der Agrarwirtschaft 41 INGRID WEBER-HIDEN Agrarverhältnisse im spätbronzezeitlichen Griechenland 53 ILJA STEFFELBAUER Zeugiten, Hopliten, Politen – Bauern, Krieger, Bürger 60 HANS TAEUBER Die materielle Basis eines antiken bäuerlichen Haushalts am Beispiel Spartas 77 SVEN TOST Agrarverhältnisse der hellenistischen Zeit 86 EKKEHARD WEBER Zur römischen Landwirtschaft 103 ALEXANDER JURASKE Unfreie Arbeitsverhältnisse in der Landwirtschaft von der Antike bis ins Frühmittelalter 120 INHALT

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Vorwort 7

Markus CerMan – Ilja steffelbauer – sVen tost einleitung 9

Paolo MalanIMaWachstum und reife

Die arbeitsproduktivität in den traditionellen agrargesellschaften 21

eDIth sPeCht Der beginn der agrarwirtschaft 41

IngrID Weber-hIDenagrarverhältnisse im spätbronzezeitlichen griechenland 53

Ilja steffelbauer Zeugiten, hopliten, Politen – bauern, krieger, bürger 60

hans taeuber Die materielle basis eines antiken bäuerlichen haushalts

am beispiel spartas 77

sVen tostagrarverhältnisse der hellenistischen Zeit 86

ekkeharD WeberZur römischen landwirtschaft 103

alexanDer juraskeunfreie arbeitsverhältnisse in der landwirtschaft von der antike

bis ins frühmittelalter 120

I n h a lt

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jaIrus banajIspätantike agrarverhältnisse

kontinuität oder umbruch? einige Überlegungen zu Wickhams „framing the early Middle ages“ 137

MIChael MItterauerroggen, reis und Zuckerrohr

Drei agrarrevolutionen des Mittelalters im Vergleich 152

erICh lanDsteInerlandwirtschaft und wirtschaftliche entwicklung 1500–1800

eine agrarrevolution in der frühen neuzeit? 173

ernst bruCkMÜllereine „grüne revolution“ (18.–19. jahrhundert) 206

Verena WInIWartersozialökologische Perspektiven auf die geschichte

der landwirtschaft 227

ernst langthalerlandwirtschaft in der globalisierung (1870–2000) 249

autorinnen und autoren 271

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E I n l E I t u n g

M a r k u s C e r M a n – I l j a s t e f f e l b a u e r –

s V e n t o s t

Der im titel dieses sammelbandes in Zusammenhang mit agrarver-hältnissen verwendete revolutionsbegriff scheint sich aus mehreren gründen aufzudrängen. Zum einen ist er nicht nur im titel dreier der hier vereinten beiträge (Mitterauer, landsteiner, bruckmüller) enthalten und taucht darüber hinaus in weiteren artikeln (specht, langthaler) auf, sondern scheint sich aufgrund der Vielschichtigkeit seiner bedeutung – politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich und tech-nologisch – gerade auch in hinblick auf das enge Interdependenzver-hältnis einer Vielzahl ökonomischer und außerökonomischer faktoren im landwirtschaftlichen bereich anzubieten. er steht zum anderen für einen unumkehrbaren Wandlungsprozess, welcher eine dauerhafte und qualitative Veränderung zur folge hat. Im vorliegenden fall ist darunter jene transformationsdynamik zu verstehen, die teils im Zuge längerer (stichwort: „neolithische revolution“), teils kürzerer Zeitin-tervalle (stichwort: „agrarindustrialisierung“) zur ausprägung völlig neuer agrarverhältnisse führte. Die entwicklung der agrarstrukturen war hierbei keiner linearen beschleunigung unterworfen, sondern reagierte auf in unregelmäßigen abständen auftretende Impulse (technologische Innovationen, sozioökonomische und soziopolitische Veränderungen).

Innerhalb der geschichtswissenschaften im allgemeinen und der Wirtschafts- und sozialgeschichte im besonderen war die agrarge-schichte oder die geschichte der ländlichen Wirtschaft und gesellschaft („rural history“, „histoire rurale“) stets von besonderer relevanz. Die landwirtschaft war schließlich der Wirtschaftssektor der vorindustriel-len Zeit. In der ländlichen gesellschaft lebte die überwiegende Zahl der Menschen. noch um 1900 machte die landwirtschaftliche bevölkerung selbst in Industriestaaten z. t. noch 50 Prozent der gesamtbevölkerung

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aus. für viele europäische staaten änderte sich diese struktur erst nach 1945.

Zum teil erklärt sich die jüngste konjunktur der forschungen zur geschichte der ländlichen gesellschaften – unabhängig von der frage, ob es eine „krise“ der agrargeschichte (im deutschsprachigen raum) gab – aus theoretischen und methodischen Innovationen. hier stellt die notwendigkeit, ansätze einer „agrarverfassungsgeschichte“ müh-sam überwinden zu müssen, eine besonderheit des deutschsprachigen raums dar. Deren ansicht, die „herrschaft“ wäre von tacitäischer Zeit bis zur französischen revolution unverändert grundlage der „Verfas-sung“ bäuerlicher gesellschaften in europa gewesen (f. lütge) und die lebensweise „des bauern“ sei bis zum 18. jahrhundert unverändert geblieben (o. brunner/W. Conze), bietet bis heute viele angriffsflächen für neuere forschungsansätze einer „rural history“. generell fiel diese entwicklung mit der Zurückdrängung traditioneller malthusianisch-ricardianischer theorien in der forschung zusammen, die bis in die 1970er jahre die Wirtschafts-, sozial- und agrargeschichte dominierten (z. b. W. abel, e. le roy ladurie, M. Postan).

Dies war zweifelsohne ein wirklicher strukturbruch, der innovative theoretische und methodische ansätze sowie neue forschungsfragen ermöglichte. Die Proto-Industrialisierungs-theorien (kriedte/Medick/schlumbohm 1977; Mendels 1972; vgl. Cerman/ogilvie 1994) distan-zierten die vormoderne Welt beispielsweise von dem malthusianischen Diktum, sie sei ausschließlich agrarisch geprägt gewesen. kommerzi-alisierungstheorien rückten den konzepten der agrarverfassungsge-schichte einer marktfernen, vom „ganzen haus“ geprägten vormodernen Wirtschaftsform zu leibe, und die methodischen Innovationen der familiengeschichte, historischen Demographie, Mikrogeschichte, umweltgeschichte, frauen- und geschlechtergeschichte sowie der his-torischen anthropologie festigten den Übergang von einer auf „stabile agrarstrukturen“ ausgerichteten forschung auf eine, für die Dynamik, flexibilität und Vielfalt der sozialen Praktiken im Mittelpunkt stehen (z. b. beck 1993; ehmer/Mitterauer 1986; hatcher/bailey 2001; troß-bach/Zimmermann 1998; Peters 1995).

Diese neuen forschungsfragen bzw. theoretischen und methodischen ansätze führten zu wesentlichen Änderungen in der einschätzung der ländlichen Wirtschaft und gesellschaft. Zunächst bestand diese nicht nur aus „bauern“ (eine gruppe von landwirtschaftlichen Produzenten mit ausreichendem landbesitz zur Produktion von Überschüssen), sondern war in sich stets stark differenziert. Viele ländliche gebiete europas waren bereits im spätmittelalter zu einem überwiegenden

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11Einleitung

teil durch kleinbäuerliche betriebsstrukturen, landarmut und land-losigkeit gekennzeichnet. um 1800 gab es kaum mehr eine region europas, in der diese unterbäuerlichen gruppen nicht die Mehrheit der ländlichen bevölkerung ausmachten (Cerman, im Druck). Dem-entsprechend waren außeragrarische aktivitäten, lohnarbeit und die kombination von erwerbstätigkeiten stets ein Merkmal der ländlichen Wirtschaft und der „Ökonomie des notbehelfs“ (troßbach 1998) der großen Mehrheit der ländlichen bevölkerung.

Die einschätzung von herrschaftsstrukturen in der ländlichen ge-sellschaft von der antike bis zur bauernbefreiung im 19. jahrhundert unterlag ebenfalls einem starken Wandel. ohne gewalt, herrschaft oder unterdrückung zu verharmlosen, lässt sich doch feststellen, dass ländliche untertanen um bereiche ihrer autonomie kämpften und diese in einem täglichen Prozess des aushandelns einmal besser, ein andermal schlechter durchsetzten. herrschaft wurde eben nicht aus-schließlich „von oben“ geformt, sondern ihre konkrete ausprägung ergab sich durch eine ständige Dynamik in der auseinandersetzung zwischen „oben“ und „unten“ - sowie durch exogene einflüsse (z. b. jene des wachsenden staates). Zuletzt – und dies ist vielleicht ein Punkt, der zusammenfassend über allen anderen steht – waren die ländliche Wirtschaft und gesellschaft nicht vom Markt abgekoppelt, unflexibel, stagnativ, stabil, immobil oder wie auch immer das attribut „traditi-onell“ (ancien régime) in der fachliteratur näher beschrieben wurde. sie waren im gegenteil höchst dynamisch und flexibel, reagierten auf konjunkturen und Veränderungen und waren in hohem Maße innovativ (in einigen regionen vielleicht mehr als in anderen).

Die beiträge des vorliegenden bandes tragen dieser Dynamik rech-nung. sie gehen explizit darauf ein, dass auch das von der aufklärung zur rechtfertigung der agrarreformen „von oben“ konstruierte bild der starrköpfigen, unbeweglichen landleute und deren feindseligkeit gegenüber landwirtschaftlichen Innovationen im lichte der neueren forschungen deutlicher denn je hinterfragt werden kann (vgl. den beitrag von ernst bruckmüller). Die agrarrevolution des 18. und 19. jahrhunderts war in europa auch ein von klein-, Mittel- und großbau-ern, die durchaus Marktchancen und die flexibilität herkömmlicher strukturen auszunutzen wussten, getragener Prozess (vgl. béaur 2000; kopsidis 2006; overton 1996). ansätze der Informations- und Institu-tionenökonomie seit den 1970er jahren ermöglichen auch eine genaue analyse der Institutionen vorindustrieller ländlicher gesellschaften, die zu unrecht pauschal als „ineffizient“ oder „unökonomisch“ ver-urteilt wurden, sondern unter gegebenen rahmenbedingungen des

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Marktversagens (z. b. fehlende oder unvollkommene kredit- oder Versicherungsmärkte) wichtige funktionen erfüllten. hier würde sich auch ein weites feld für eine kooperation mit der agrar- und entwick-lungsökonomie eröffnen.

Im bereich der altertumswissenschaften und der alten geschichte ging die beschäftigung mit agrarhistorischen fragen zunächst von einer rezeption der antiken literarischen Überlieferung, vor allem der Werke der drei „großen“ römischen agrarschriftsteller Marcus Porcius Cato, Marcus terentius Varro und lucius Iunius Moderatus Columella aus. erst im Verlauf des 19. jahrhunderts rückten dann unter dem eindruck des aufkommens neuer Methoden im bereich der sozialwissenschaften, insbesondere in Zusammenhang mit statistischen untersuchungen zu fragen der modernen bevölkerungsentwicklung, eine berücksichtigung und systematische erschließung des dokumentarischen Quellenmateri-als – zunächst des inschriftlichen, später auch des papyrologischen – in den blickwinkel der betrachtung. Der entscheidende Impuls für eine in-tensivere auseinandersetzung mit fragen der antiken Wirtschaft – und damit auch der antiken agrarverhältnisse – kam jedoch von außerhalb. 1893 entwarf der Ökonom karl bücher (bücher 1893) ein Modell, das die wirtschaftliche entwicklung in einem dreistufigen schema zusam-menfasste: auf die „hauswirtschaft“ der antike seien demnach die „stadtwirtschaft“ des Mittelalters und die „Volkswirtschaft“ der neuzeit gefolgt. Dieses erklärungsmodell, welches die antike Wirtschaft mit einer vergleichsweise „primitiv“ anmutenden und fast ausschließlich agrarisch geprägten „subsistenzwirtschaft“ gleichsetzte, stieß auf seiten der altertumswissenschaft auf heftige ablehnung. Diese beruhte nicht zuletzt auf deren beharren auf einem positivistischen ansatz.

Die reaktion des althistorikers eduard Meyer (Meyer 1896) löste nicht nur eine jahrzehntelange fachübergreifende und fachinterne for-schungsdebatte – die so genannte „bücher-Meyer-kontroverse“ samt deren fortsetzung im so genannten „Primitivisten-Modernisten-“ bzw. „substantivisten-formalisten-streit“ – aus. sie vergrößerte auch jene kluft, die sich zwischen der alten geschichte und den anderen fächern der geschichtswissenschaften vor dem hintergrund der epochenspezia-lisierung und eines allgemeinen Paradigmenwechsels zu bilden begann. Die Dominanz des von Meyer begründeten und später von Michael rostovtzeff (rostovtzeff 1926) fortgeführten „modernistischen“ Zugangs der alten geschichte zu wirtschaftlichen fragen wurde erst in den 1970er jahren unter dem „(neo-)primitivistischen“ einfluss der sich um den ame-rikanischen althistoriker Moses finley (finley 1973) konstituierenden „new Cambridge school“ gebrochen. finleys einschätzung der antiken

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(agrar-)Wirtschaft baute maßgeblich auf einer Integrierung theoretischer Überlegungen von soziologen und historikern wie Max Weber (Weber 1909) und karl Polanyi (Polanyi 1944) auf.

seit den 1990er jahren ist für die erforschung antiker agrarverhält-nisse einerseits das bemühen um eine stärkere räumliche und zeitliche Differenzierung, andererseits eine erweiterung der themenpalette um ökologische und andere spezielle aspekte zu beobachten (vgl. rathbone 1991; sallares 1991; Isager/skydsgaard 1992; Wells 1992; burford 1993; shipley/salmon 1996; garnsey 1998; Cartledge/Cohen/foxhall 2000; Mat-tingly/salmon 2001; scheidel/von reden 2002; Manning/Morris 2005).

Die beiträge des vorliegenden buches erschließen innerhalb dieses generellen rahmens unterschiedliche fragestellungen, deren the-matische ausrichtung die seltene Möglichkeit eröffnet, sie zu einem einführenden handbuch zu einer vom altertum bis in die gegenwart reichenden geschichte der agrarverhältnisse zusammenzustellen. gleichzeitig wird damit aber auch ein längst fälliger brückenschlag in methodisch-arbeitstechnischer hinsicht unternommen, der die alte geschichte zum einen wieder näher an die gegenwärtige forschungsdis-kussion in ihren historischen nachbarfächern heranführt, zum anderen aber auch mit den speziellen Methoden der jüngeren Wirtschafts- und sozialgeschichte vertraut machen soll. umgekehrt stellt die systema-tische Miteinbeziehung einer untersuchung antiker agrarverhältnisse eine wichtige erweiterung und ergänzung des bisherigen forschungs-gebiets der mehr oder weniger auf das Mittelalter, die neuzeit und die gegenwart beschränkten Wirtschafts- und sozialgeschichte dar.

eine von zwei klammern des bandes bildet ein chronologischer längs-schnitt, der jenem hauptstrang der agrarentwicklung der Menschheit folgt, der sich vom alten orient über die mediterrane und okzidentale alte Welt zur globalisierten landwirtschaft der gegenwart erstreckt. Diese große zeitliche spanne führte zwangläufig dazu, dass aufgrund der spezifischen art, Dichte und Qualität der Quellen unterschiedliche me-thodische Zugänge gewählt wurden. Die andere klammer ergibt sich aus bestimmten aspekten der agrargeschichte (wie z.b. Produktivität oder arbeitsorganisation), die zum teil in eigenen beiträgen epochenüber-greifend zusammengefasst wurden, zum teil aufgrund ihrer konstanten bedeutung auch in den längsschnittartikeln berücksichtigung finden.

am chronologischen beginn stehen die archäologisch, archäobotanisch und archäozoologisch ausgerichteten beiträge von edith specht zu ent-stehung und anfängen der agrarwirtschaft in neolithischer Zeit sowie von Ingrid Weber-hiden zur landwirtschaft im mykenischen griechenland der spätbronzezeit. Der in der jungsteinzeit einsetzende ackerbau im

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Vorderen orient, im Industal und am alteuropäischen balkan kann bloß anhand archäologischen fundmaterials – wie z. b. arbeitsgeräten, sied-lungsresten und objekten aus dem bereich der kleinplastik – erforscht werden. specht verdeutlicht, dass mit dem beginn agrarwirtschaftlicher nutzung und der damit einhergehenden sesshaftigkeit zugleich auch ein grundstein für einen tiefgreifenden gesellschaftlich-zivilisatorischen Wandel gelegt wurde. Zum einen erforderten die neuen Produktionsver-hältnisse die schaffung eines komplexen administrationssystems, das aussaat, ernte, lagerung und Verteilung der anbauprodukte regelte und im rahmen einer organisation der arbeitsabläufe zu einer spezialisierung und Diversifizierung innerhalb der gesellschaften führte; zum anderen ermöglichte der systematisch betriebene ackerbau einen anstieg der bevölkerung und die entstehung urbaner strukturen.

Das Quellenmaterial aus dem griechenland der mykenischen Zeit ist demgegenüber um die schriftlichen aufzeichnungen der so genannten linear-b-täfelchen – den frühesten, entzifferten schriftzeugnissen im europäischen raum – bereichert. Deren inhaltliche aussage in form von abrechnungen betrifft vornehmlich Produkte, die durch organi-sierten anbau gewonnen wurden und im rahmen des mykenischen Palastwirtschaftssystems zentral verwaltet bzw. gehandelt wurden. Das textmaterial bestätigt und ergänzt auf diese Weise den grabungsbefund zur spätbronzezeitlichen agrarwirtschaft. Veränderungen innerhalb der agrarverhältnisse, ausgelöst durch eine Verringerung des grenzertrags bei gleichzeitigem anstieg der bevölkerungszahlen, dürften um 1200 v. Chr. wesentlich zu einem gesellschaftlichen umbruch und zum ende der mykenischen Palastkulturen beigetragen haben.

ekkehard Webers Darstellung der römischen agrarverhältnisse geht ebenfalls vom Quellenmaterial aus und verbindet ergebnisse einer ana-lyse von inschriftlichen und literarischen Zeugnissen mit einer konzisen synthese von sozioökonomisch-mentalen und politisch-militärischen Momenten (einerseits familia, patria potestas und anfängliche zen-trale bedeutung der Weidewirtschaft, andererseits expansionsdrang, koloniengründungen, Veteranenversorgung und entstehung sklaven-bewirtschafteter latifundien), welche die römische landwirtschaft in ihrer entwicklung nachhaltig prägten. Im laufe der kaiserzeit trat der bewirtschaftung von großgütern durch sklaven jene durch coloni (Pachtbauern) zur seite – ein Phänomen, dem auch das steuerwesen und die gesetzgebung der spätantike rechnung trugen.

Der enge kontext zwischen grundbesitz- und Vermögensverhältnis-sen, Militärdienst und bürgerlicher Identität steht bei Ilja steffelbauer in dessen beitrag über die agrarverhältnisse im archaischen und klas-

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15Einleitung

sischen griechenland im Mittelpunkt. steffelbauer geht zunächst von einer betrachtung der ökologischen rahmenbedingungen aller grie-chischen poleis (stadtstaaten) aus, bevor er sich dem Interdependenz-verhältnis von landbesitz, Milizwesen und politischer Mitbestimmung des am besten belegten beispiels – athen – über einen soziopolitisch-institutionellen ansatz nähert. Das aufkommen einer neuen kampf-technik, der so genannten phalanx-taktik, im 7. jahrhundert führte dort über den Weg der drakonischen gesetzgebung und der solonischen reformen zu einer ökonomischen absicherung des bauernstandes und bedingte eine gliederung der attischen gesellschaft in unterschiedliche Vermögensklassen, die mit der größe von landbesitzungen in direktem Zusammenhang standen. Diese strukturkonservative gesellschaftsord-nung wurde erst durch das flottenprogramm des themistokles in den 80er jahren des 5. jahrhunderts v. Chr. aufgebrochen, was wiederum der späteren „radikalen Volksdemokratie“ unter Perikles den Weg ebnete.

eine völlig andere herangehensweise liegt dem aufsatz von hans taeuber über die agrarökonomische basis spartanischer haushalte zugrunde. Die fragestellung hinsichtlich der größe von anbauflächen, betriebs- und familienstrukturen, ertrags- und bedarfsmengen wird vor dem hintergrund einer anwendung von quantifizierenden Me-thoden behandelt. Ähnlich wie im fall athens ist auch der stadtstaat sparta wegen seines einzigartigen soziopolitischen umfelds als ein sonderfall griechischer antiker agrarverhältnisse zu betrachten. Die landwirtschaftliche arbeit wurde dort nämlich zur gänze von ange-hörigen der unterworfenen und unfreien bevölkerung des lakonischen und messenischen umlandes, den so genannten „heloten“, verrichtet, während die tätigkeit und Pflichten der als grundherren fungierenden spartanischen Vollbürger, der so genannten „spartiaten“, sich auf die aufrechterhaltung des heeres- und herrschaftsapparates beschränkten. sozialstrukturen wie haushalt und familie waren völlig dem mili-tärstaatlichen Prinzip untergeordnet, wodurch sie sich erheblich von jenen der anderen griechischen stadtstaaten unterschieden. Da die auf die „heloten“ ausgelagerte gesamtproduktion des spartanischen agrarsektors den allgemeinen bedarf jedoch nur knapp abzudecken vermochte, erwuchs daraus im laufe der Zeit ein demographisches spannungsmoment, das die politische bedeutung spartas spätestens seit der zweiten hälfte des 4. jahrhunderts dauerhaft schmälerte.

gerade mit der ideologisch belasteten thematik eines einsatzes unfreier arbeitskräfte in der landwirtschaft befasst sich alexander juraskes epochenübergreifend angelegte studie über den antiken und frühmittelalterlichen agrarbereich. sein Überblick zur sklavenbe-

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wirtschaftung in griechenland, den hellenistischen großreichen und dem Imperium romanum ist im anschluss an eine terminologische Definition und eine klärung der politischen wie auch rechtlichen rahmenbedingungen sowohl chronologisch als auch sozioökonomisch vergleichend bzw. differenzierend ausgerichtet. aus seiner Darstellung zur arbeitsorganisation in der Übergangszeit von der spätantike zum frühmittelalter ergeben sich zwangsläufig gleich mehrere berührungs-punkte mit jairus banajis artikel, der die neuerlich aufgeflammte, den transformationsprozess spätrömischer agrarstrukturen zu mit-telalterlichem agrarfeudalismus betreffende „Übergangsdebatte“ zum gegenstand hat. banaji unterzieht jene theorien und thesenbildungen einer kritischen analyse, die als Vorzeichen einer sich bildenden „oxford school“ gedeutet werden könnten. seine einwände richten sich insbe-sondere gegen das erklärungsmodell Chris Wickhams, der das ende des weströmischen reiches als eine markante Zäsur in der europäischen agrarentwicklung deutet (Wickham 2005).

sven tosts auseinandersetzung mit den hellenistischen agrarwirt-schaften dehnt den blickwinkel vom europäisch-mediterranen auf den vorder- und mittelasiatischen raum aus. sein ansatz steht des-halb einerseits ganz im Zeichen eines überregionalen Vergleichs, der sich der unterschiedlichen natürlichen, soziokulturellen und anderen rahmenbedingungen agrarwirtschaftlicher strukturen am beispiel der drei großreiche der antigoniden, Ptolemäer und seleukiden annimmt. Die herausarbeitung gemeinsamer, zum teil auch zeitspezifisch be-dingter Merkmale – vor allem auf der ebene der Institutionen und im bereich der akkulturation – zielt andererseits auf den Versuch einer Modellbildung ab, welche den in hellenistischer Zeit eingeleiteten und kontinuierlich bis weit in die hohe kaiserzeit hinein andauernden entwicklungsprozess veranschaulichen soll.

Michael Mitterauer arbeitet anhand einer vergleichenden untersu-chung der bedeutung der „agrarrevolution des frühmittelalters“ in drei großen kulturräumen entscheidende unterschiede zwischen den sich etablierenden agrarsystemen europas, der islamischen Welt und Chinas heraus, die auch in langfristiger Perspektive über das Mittelalter hinaus von bedeutung blieben. sein beitrag unterstreicht die Wichtigkeit komparativer ansätze in der agrargeschichtlichen forschung, die nicht nur im europäischen Vergleich, sondern, wie er demonstriert, auch in einer globalgeschichtlichen Perspektive gedacht werden müssen (s. auch Mitterauer 2003).

erich landsteiners beitrag betont die langfristigen Veränderungen in der europäischen landwirtschaft seit dem späten Mittelalter. er greift

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das schlagwort von einer „agrarrevolution in der frühen neuzeit“ auf, um den graduellen Wandel, der sich auf technologische und ins-titutionelle faktoren bezieht, zu betonen. Dabei treten in der neueren forschung v. a. zwei unterschiedliche Interpretationsansätze hervor, die sich u. a. in ihrer einschätzung über die rolle von bäuerlichen betrieben in diesem Wandlungsprozess unterscheiden. Wie im beitrag von ernst bruckmüller ebenfalls angesprochen (s. u.), wird die Innova-tionsfähigkeit bäuerlicher und kleinbäuerlicher betriebe in der frühen neuzeit nicht mehr so generell in abrede gestellt, wie dies in der älteren historiographie der fall war. landsteiner weist auch darauf hin, dass der sektorale Wandel zum teil beachtliche fortschritte machte und in zahlreichen regionen europas schon die Mehrheit der ländlichen bevölkerung außerhalb der landwirtschaft (z. b. im ländlichen heim-gewerbe) ein (Zusatz-)einkommen fand.

Den historischen Überblick beschließen die beiträge von ernst bruckmüller und ernst langthaler. bruckmüller beleuchtet die großen agrarreformen und die Phase der agrarrevolution europas einerseits aus dem blickwinkel des reformdrucks der staaten und setzt sich anderer-seits detailliert mit der Perspektive der eigentlichen landwirtschaftlichen Produzenten auseinander. Die Zielsetzungen der reformen waren sehr unterschiedlich. teilweise verfolgte man die absicht einer stärkung der bäuerlichen familienwirtschaften. In anderen ländern traten moderne, kommerzielle gutsbetriebe des adels oder von Pächtern in den Vorder-grund. Die einzelnen teile europas wiesen somit zeitliche und auch im Charakter große unterschiede in der agrarrevolution auf. Dies bedeute-te, dass auch bäuerliche betriebe – und nicht nur große, kommerzielle „farmen“ – zum träger der neuerungen wurden. Innovationen waren jedoch, wie bruckmüller erläutert, für die betroffenen nicht kostenfrei, mit risiken verbunden und von Marktanreizen abhängig. aus dieser Perspektive lassen sich Verzögerungen und ungleichzeitigkeiten des Modernisierungsprozesses erklären. Die agrarrevolution wird somit nicht auf die technischen neuerungen reduziert, sondern als umfassender sozio-ökonomischer, vielleicht auch kultureller Prozess charakterisiert, der als langfristiges entwicklungsphänomen gedacht werden muss.

langthalers aufsatz setzt mit weiteren wesentlichen Veränderungen in den rahmenbedingungen der landwirtschaft ein, die ebenfalls einer „revolution“ gleichkamen, nämlich mit der definitiven etablierung eines Weltmarktes. Das Zeitalter, in dem sich die landwirtschaft zum agri-business wandelte, teilt er in drei Phasen: in die eines extensiven nahrungsregimes, in eine produktivistische und schließlich eine post-produktivistische. er arbeitet in vergleichender Perspektive die ent-

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wicklungswege der landwirtschaft in den usa, japan und europa bis zum ende des 20. jahrhunderts heraus.

Das bemühen langthalers, seine Darstellung bis an die gegenwärtigen agrarverhältnisse heranzuführen, erhielt durch jüngste entwicklungen eine besondere brisanz. Während der Vorbereitung zur Drucklegung dieses bandes meldete die financial times in ihrer Wochenendausgabe vom 9. und 10. februar 2008 auf seite 2 (!) unter der Überschrift „Wheat price surge increases inflation fears“, dass die Weizenvorräte der usa auf den geringsten stand seit 60 jahren gefallen waren und für den heurigen bedarf des us-amerikanischen Marktes Weizen importiert werden müsse. freilich ist der rückgang der Vorräte in erster linie den massiven getreideexporten der usa im vergangenen jahr zuzu-schreiben. Diese ausfuhren sind ihrerseits auf die wachsenden Preise und die nachfrage auf dem Weltmarkt zurückzuführen. „global stocks of wheat“, schreibt die financial times weiter, „are expected to fall to a 30-year low as consuming countries have scrambled to ensure they have enough supplies for domestic consumption.“ Wie einige Wochen später die new York times (abgedruckt in der österreichischen tages-zeitung der standard, 17.03.2008) unter dem titel „a global Demand for grain that farms Can’t fill“ meldet, sind diese erscheinungen nicht allein marktgesteuert, sondern das Produkt einer kombination komplexer Wirkungszusammenhänge (gestiegene Ölpreise, veränderte konsumgewohnheiten), die berechtigterweise die frage aufkommen lassen „… is this a new era? are prices going to be high forever?“ wie es joseph glauber, Chefökonom des us-amerikanischen landwirt-schaftsministeriums formuliert. allgemein wird gemeldet, getreide- und lebensmittelpreise seien auf „rekordniveau“ und trügen maßgeblich zu steigender Inflation („teuerung“) bei.

Verena Winiwarter und Paolo Malanima demonstrieren schließlich die bedeutung interdisziplinärer Zugänge zur geschichte der ländlichen gesellschaften, die in hinkunft noch weiter an bedeutung gewinnen werden. unabhängig von der Dynamik ländlicher Wirtschaft und gesellschaft in unterschiedlichen epochen, ist für beide die agrarre-volution des 18. und 19. jahrhunderts in europa eine entscheidende Zäsur. Winiwarter gibt einen kompakten Überblick über die ergebnisse sozialökologischer und umwelthistorischer forschungen. Diese trugen dazu bei, Darstellungen der älteren agrargeschichte, insbesondere in bezug auf die Wechselwirkung zwischen menschlichem Wirtschaften und der umwelt, zu erweitern bzw. zu verändern. sie bezieht sich auf ein forschungsmodell, „in dem Menschen und Ökosysteme als gleich-berechtigt behandelt werden“.

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19Einleitung

Malanima spricht von zwei wesentlichen Innovationsschüben, die in der ländlichen Wirtschaft einer – im sinne des gesamttitel des buches – revolution in der Produktivität gleichkamen: einerseits waren dies das aufkommen der landwirtschaft in der Prähistorie – die neolithische revolution –, andererseits der Übergang zur modernen landwirtschaft während des 18. und 19. jahrhunderts. Die Periode zwischen diesen ent-scheidenden Wendepunkten war ebenfalls von Veränderungen geprägt. Die konjunkturen, so Malanima, der gleichzeitig ein allgemeines Modell der vorindustriellen Wirtschaft vorlegt, blieben aufgrund sinkender grenzerträge und stagnierender Produktivität jedoch zyklischer natur, bis die agrarrevolution in europa dieses system durchbrach.

Der epochenübergreifend angelegte Zugriff, wie er im vorliegenden band verwirklicht wurde, war den herausgebern und den Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern ein besonderes anliegen. er ermöglicht in der lehre und forschung eine Perspektive auf die langfristige genese von agrarverhältnissen und Institutionen der ländlichen Wirtschaft und gesellschaft. Die beiträge dieses bandes verweisen weiters auf die bedeu-tung von ansätzen der neueren forschung – Institutionen, soziale Prak-tiken, akteure – sowie auf methodische, vor allem interdisziplinär ange-legte Innovationen – quantifizierende Methoden in der alten geschichte, umweltgeschichtliche Zugangsweisen etc. –, die auch in hinkunft in der forschung stärker zu berücksichtigen wären. Da ein komparativer ansatz in globalhistorischer Perspektive nur in den beiträgen von Mitterauer und langthaler verwirklicht werden konnte, wäre ein solcher, zum dem sich gerade die landwirtschaft als seit der neolithisierung „globales“ Phänomen anbietet, in der zukünftigen forschung zu verwirklichen. eine umfassend angelegte geschichte der agrarverhältnisse sollte all diesen inhaltlichen und methodischen Punkten rechnung tragen. Der vorliegende band versteht sich als ein erster beitrag in diese richtung.

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