Upload
others
View
0
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6369 I kostenlos per E-Mail
Inhaltsverzeichnis Editorial 1
JLL: Jahrespressekonferenz 2
Zinssteigerungen wirken sich in Core-Märkten stärker aus
4
Immobilienaktien - Beeindru-ckende Outperformance (Ries)
6
Highstreet Handelsobjekte stehen auf verkaufen
7
Helaba Immobilienreport 8
Knight Frank untersucht Markt für „Global Ultra Prime“ Wohnimmobilien
11
Wohninvestment-Index sinkt auf Dreijahrestief
14
Skylines werden zukünftig auch durch Wohnen geprägt
14
Gespräch mit Michael Ost, VV Deutsche Bank Bauspar AG
17
Fintechs – Finanzmetropole Frankfurt verliert an Reiz
29
Wenn der Immobilienmakler bei Erbengemeinschaften nicht weiterkommt (Birkenfeld)
31
Immobilienbrief Köln 34
HEP bringt neuen Photo-voltaik-Publikums-AIF an den Start
18
Interview mit Rene Trost, GF HTB Fondshaus GmbH
18
Europacity am Hauptbahnhof wächst weiter (Krentz)
27
Wohnungsbau in den Top 7 (Metzner)
22
„Bestellerprinzip“ bei der Vermittlung von Wohn-immobilien
20
Zechenfläche Wulfen wird zum Industriepark Große Heide
28
Berliner Immobilienmarkt bleibt stabil
28
Zeitungsauflage weiter im Sturzflug
25
Know How rund um den Weihnachtsmarkt (Beyerle)
24
Asien mit höchsten Büro-kosten weltweit
10
Markt für Unternehmensim-mobilien (Krentz)
31
Impressum 33
Werner Rohmert, Herausgeber
Sehr geehrte Damen und Herren, das Jahr neigt sich unvermeidlich dem Ende entgegen. Gleich ist die traditionelle Jahrespresse-konferenz von JLL. Ich werde gleich im Schnelldurchgang gleich noch die Ergebnisse für Sie zusammenfassen. Für Sie sollte es ein gutes Jahr gewesen sein. Wie geht es weiter? Keine Ahnung. Die Null-Zinsen setzen Erfahrungen und Wissenschaft außer Kraft. Zudem gibt es eine Wahrnehmungsdifferenz. Die Augen, die jede Baulücke mit hochwertigem Büro und vor allem Wohnen zugeklatscht sehen, geben eine andere Botschaft an das Gehirn als die Statistiken, die von unbefriedigtem Bedarf, ungebrochenen Megatrends und völlig unzureichender Pipeline sprechen. Aber verwechseln Sie nicht echte Knappheit mit „schöner, größer, besser“-Managerspielzeugen (vgl. auch S. 4). Bei Wohnen befürchte ich, werden viele Investoren lernen, warum sich in den 90ern alle Fi-nanz-Investoren von Wohnungsbeständen getrennt haben. Wohnen ist Profi-Geschäft. Im Übrigen, befürchte ich, wird die „Wende“ nicht von einer Zinswende eingeleitet werden, sondern entweder ir-gendwo auf der Welt von dem berühmten „schwarzen Schwan“, der in einer Art UFO-Epidemie überall beobachtet wird, oder, das glaube ich eher, von irgendeinem großen Milliarden-Developer, der in einem labilen Fremd- und Börsenfinanzierungsgleichgewicht durch Baukostensteigerungen, eine GU/GÜ-Pleite oder Termin- und Vermarktungsverzögerungen mit seinem persönlichen Domino Day durch Bankenverhalten einen breiten Domino Day auslöst. Der wird dann auch die derzeit gehypte „Crowd-Intelligenz“ auf die Probe stellen. Ansonsten aber, liebe Immobilienmatadore, ist es Zeit, das Jahr ausklingen zu lassen. Gehen Sie zu Weihnachten in den Keller Geld zählen. Das haben Sie sich verdient. Ich hoffe, Sie gehören zu den Glücklichen. Immobilien machen im Moment einfach mehr her als Autos, deren Manager uns täg-lich im Energiewende-Politik-Konsens die Grenzverschiebungen menschlicher Dämlichkeit vor Augen führen. Medien gehören auch nicht zu den Glücklichen. Der Auflagensturzflug geht weiter (S. 25). Ich weiß mit Spiegel-Blick bis heute nicht, was betriebswirtschaftlich paradoxer ist, seine Leistungen zu verschenken oder bei abnehmenden Kundenzahlen seine Preise zu erhöhen. Ansonsten ist die Immobilien-Digitalisierung damit beschäftigt, Jahrtausendwende-Gedankengut umzusetzen. Das „next big thing“ steht aber in den Startlöchern. Big Data in Verbindung mit „KI“ wird die menschliche Intelligenz auf die Probe stellen und die Frage beantworten, ob unser Gehirn mehr ist, als ein biologischer Rechner. Ich befürchte das Ergebnis wird uns langfristig nicht gefallen. Bleiben wir bei der Immobilienwirtschaft. Wir lesen widerspruchsfrei, dass KI in 20 Jahren die Hälfte unserer Aufgaben übernimmt. Da gehen unsere neu gebauten Top-Büros, in denen mangels Alternativen unsere Altersvorsorge stecken könnte, gerade in die erste große Sanierungsrunde – für wen? Ich glaube nicht an das propagierte Beschäftigungsdrama, aber es ist klar, dass die Virtualisie-rung und Flexibilisierung der Arbeit Folgen haben wird. Wenn jeder Schreibtisch an jedem Fleck der Erde zu jedem Zeitpunkt ein vollwertiger Arbeitsplatz in jedem Markt wird, die Wochenend-Ehe durch den Kollegen-Mittwoch ersetzbar wird, und der Kühlschrank intelligenter ist als der durchschnittliche Haushaltsmanager (Smart Home), wird das Effekte haben. Entschuldigen Sie den Ausflug in meine 90er Jahre-Thesen, aber ich befürchte, wir stehen heute erst am Anfang der Entwicklung. Nun wird es Zeit, mich bei Ihnen als Leser, vor allem bei unseren Partnern, die uns oft über viele Jahre schon unterstützen, und unseren Autoren zu bedanken. Wir haben Ihnen heute wieder ein Potpourri mit Research (JLL, Catella, empira), News, Markt-Infos, Interviews (Michael Ost, Rene Trost), Autorenbeiträgen und Know How rund um Weihnachtsmärkte (Beyerle) zusammengestellt. Denken Sie vielleicht mit den Überschüssen ihrer Weihnachtsfeier noch einmal an die Kinder und Jugendlichen, die von einem Schlaganfall getroffen wurden (Infos S. 21). Ich hoffe, Sie haben ihrer Büropflanze nicht nur Wasser in den Hydro-Tank gefüllt, sondern zu Weihnachten auch noch ein paar Tropfen über die Blätter ge-schüttet. Sie freut sich – auch über ein paar freundliche Worte. 2018 war ein bewe-gendes Jahr. Hoffen wir, dass 2019 nicht schon zum Wendejahr wird. Ich glaube es eigentlich noch nicht. Ich wünsche Ihnen frohe und besinnliche Weihnachtsta-ge, einen guten Rutsch und ein erfolgreiches und glückliches neues Jahr 2019.
Die traditionelle Jahresend-Pressekonferenz von JLL
heute Vormittag bzw. das gestrige Pressedinner rief
wieder einen Kreis von Immobilienjournalisten zusam-
men, der vergleichbar nur auf unseren Verbandstagun-
gen des immpresseclub, des Immobilienjournalisten-
Verbandes, erscheint. Allerdings ist JLL da noch ein
wenig traditionsreicher. Wir haben für Sie im Schnell-
durchgang die zentralen Aussagen zusammengefasst.
Vor etwas mehr als 10 Jahren, am 15. September 2008,
meldete die amerikanische Investment-Bank Lehman
Brothers Konkurs an, spannte Statement Timo Tscham-
mler, CEO JLL Deutschland, einen breiten Bogen. Eine
riesige Immobilienkreditblase in den USA, basierend auf
Bad Loans, war geplatzt. Die Folgen der Krise seien noch
immer überall spürbar. Politisch seien die Machtblöcke auf
Konfrontationskurs. Keine zwei Jahre habe US-Präsident
Donald Trump gebraucht, um die Weltordnung in ihren
Grundfesten zu erschüttern. Als größte Risiken für die Welt-
wirtschaft sieht Tschammler derzeit die Politiker und ihre
Ego-Trips. Trump stünde diesbezüglich nicht allein. Eine
Kooperation unter den wichtigsten Volkswirtschaften, wie
sie während der Finanzkrise erfolgte, könne heute nicht
mehr als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Zudem
sei aus der Einigkeit der Staatschefs der führenden 20 In-
dustrienationen, die ein Jahr nach dem Kollaps von Lehman
in Pittsburgh zusammenkamen, dass es nie wieder zu ei-
nem exzessiven Kreditwachstum und unverhältnismäßigen
Verschuldungskennzahlen im globalen Finanzsystem kom-
men werde, das Gegenteil geworden. Neun Jahre nach
Pittsburgh sei der weltweite Schuldenstand der Staaten,
Unternehmen und privaten Haushalte nach Zahlen des In-
ternationalen Währungsfonds seit 2007 von 179% der Wirt-
schaftsleistung auf 225% emporgeschossen. Ein Großteil
des Wachstums, das die Industriestaaten seit der Finanzkri-
se erlebt haben, sei auf diese gestiegene Verschuldung
zurückzuführen.
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 2
Davon habe die Asset-Klasse Immobilien profitiert,
wie Ihnen übrigens "Der Immobilienbrief" im Krisenjahr
schon prophezeite. Bewegung in den Markt komme heute
durch die fortschreitende und vieldimensionale Digitalisie-
rung unserer Branche. An einer optimierten, effizienteren
Dienstleistung für den Kunden führe definitiv kein Weg vor-
bei. Die Digitalisierung werde in der Immobilienwirtschaft die
Spreu vom Weizen trennen – in jene Dienstleister nämlich,
die sich die enormen Investitionen in digitale Technologien
leisten könnten und jene, die diesbezüglich außen vor blie-
ben. Eine beschleunigte Branchenkonsolidierung sei die
Folge. Vermeintlich unveränderliche Geschäftsmodelle wür-
den sich durch „Flexibilisierung“ der Büroan- und -
vermietung und des aktuellen Megatrends „Coworking“ än-
dern.
Bezogen auf Immobilienmarkt bleibe der Zyklus
weiterhin intakt. Das Preis-Verhalten der Investoren bleibe
solide. Das Transaktionsvolumen steige kontinuierlich seit
2010 auf einen neuen Rekord von 60 Mrd. Euro für gewerb-
lich genutzte Immobilien. Das allein wäre eine Verdreifa-
chung seit 2010. Inklusive der Nutzungsklasse „Living“ wer-
de sich das Transaktionsvolumen voraussichtlich auf 76
Mrd. Euro summieren. Tschammler erwartet, dass die Nach-
frage nach Immobilien auch 2019 hoch bleiben werde. Erst
nach 2019 könnte ein moderater Zinsanstieg dafür sorgen,
dass in der Folge auch die Immobilienrenditen leicht anstei-
gen. Die positive Mietpreisentwicklung werde aber die Wert-
verluste aber zu einem beträchtlichen Teil kompensieren. Im
Basisszenario erwartet Tschammler für das Jahr 2020 den
Höhepunkt des Zyklus.
Helge Scheunemann, Head of Research JLL
Germany, stellte die aktuellen Entwicklungen zum deut-
schen Immobilienmarkt vor. Bereits zum letzten Jahres-
wechsel machte der Branche ein möglicher „schwarzer
Schwan“ Sorge. Aus der befürchteten, stark anziehenden
Flächen-Pipeline seien aber 2018 faktisch Neubaubedarf,
hohe Vorvermietungsquoten und sinkende Leerstände ohne
die Gefahr eines Überangebotes geworden. Naturgemäß
waren schnell steigende Zinsen befürchtet worden. Auch
hier hat sich in Deutschland nichts getan. Ein etwaiger Zins-
anstieg wird heute eher nach 2020 verortet. Übrig bleibt die
Feststellung, dass die nach wie vor steigenden wirtschafts-
politischen Risiken irgendwo den schwarzen Schwan starten
lassen.
Der deutsche Immobilienmarkt stellt sich nach An-
sicht von Helge Scheunemann als das kleine gallische Dorf
dar, dessen Bewohner vom Zaubertrank leben. Mit rund 60
Mrd. Euro könnten Investitionen in gewerblich genutzte Im-
mobilien auf Rekordniveau kommen. Wohnungsportfolios
Immobilienzyklus bekommt Verlängerung bis 2020
JLL-Jahrespressekonferenz
Dortmund: Anselm Gehling
(51), Chief Executive Officer
der Dr. Peters Group, verlässt
nach 7 Jahren am Jahresende
2018 das Unternehmen und
gibt zeitgleich alle Geschäfts-
führungspositionen ab. Er
scheidet als Geschäftsführer
und CEO auf eigenen Wunsch
und im besten gegenseitigen
Einvernehmen mit den Eigen-
tümern und dem Beirat aus,
um sich in Zukunft einer neuen
Herausforderung zu widmen.
Zukünftig wird Kristina Sala-
mon (31) als Sprecherin der
Geschäftsführung zusammen
mit den Geschäftsführern Mar-
kus Koch und Dr. Albert Till-
mann die Gruppe leiten.
Nach sechs Jahren rückt somit
wieder ein Mitglied der Eigen-
tümerfamilie an die Spitze des
Unternehmens.
Berlin: Der Aufsichtsrat der
Berlin Hyp AG hat Sascha
Klaus, den Vorstandsvorsit-
zenden der Berlin Hyp, für
weitere fünf Jahre bestellt.
Der neue Vertrag hat eine
Laufzeit bis zum Jahr 2024.
Gleichzeitig hat der Aufsichts-
rat der Landesbank Berlin
Holding AG den Vorstands-
vertrag von Sascha Klaus
ebenfalls um fünf Jahre bis
2024 verlängert.
Hamburg: Frank M. Mühlbau-
er (55) scheidet am 31. De-
zember 2018 aus dem Vor-
stand der DZ HYP aus und
folgt zum 1. April 2019 Alexan-
der Boldyreff (51) als Vor-
standsvorsitzender der Team-
Bank.
Der Vorstand der DZ HYP wird
sich ab dem 1. Januar 2019
aus den Herren Dr. Georg
Reutter (Vorsitzender), Man-
fred Salber und Dr. Carsten
Düerkop zusammensetzen.
Personalien erreichen mit ca. 20 Mrd.
Euro den zweithöchsten
Wert nach 2015. Enge
Core-Märkte führen dazu,
dass 2018 immer stärker
alternative Produkte ge-
fragt wurden. Mikro-
Wohnen, Pflegeimmobilien
und Multi-Family legten
deutlich zu. Der Anteil der
Forward Deals ist von 11%
im Jahre 2015 kontinuier-
lich auf jetzt 20% gestie-
gen. Die Kaufpreise legten
absolut und in Bezug auf
die Multiplikatoren deutlich zu. Der Median der Kaufpreise für Büroimmobilien lag 2013
noch bei gut 2 300 Euro und erreichte mittlerweile ca. 3 600 Euro in den Big 7. Der
Preisanstieg sei dabei zu 55% durch Mietsteigerungen bedingt. Bei einem mittleren
Kaufpreis der Büro-Einzeltransaktionen in den Big 7 von 3 600 Euro und mittleren
Büromieten in den Big 7 von etwa 17 Euro sieht JLL den Büromarkt noch nicht als
überteuert an. B-Städte seien zwar relevant, würden aber insgesamt nicht an Bedeutung
gewinnen. Investoren hätten außerhalb von Core vor allem B-Lagen der Big 7 im Blick.
Einzelhandelsinvestitionen seien in Deutschland von 12,6 Mrd. Euro in 2016 auf 11 Mrd.
Euro im laufenden Jahr zurückgegangen. Allerdings hätten sich die Sektoren deutlich ver-
schoben. Der Anteil der Geschäftshäuser ist von 16% auf 30% gestiegen. Fachmarktzen-
tren, Supermärkte und Fachmärkte seien von 44% auf 40% gefallen. Shoppingcenter ha-
ben von 29% auf 11% dramatisch nachgegeben. Hier ist nach Ansicht von Scheunemann
im ersten Segment tatsächlich eine Zykluswende mit auch steigenden Renditen abzuse-
hen. Retail-Investmentchefin Sandra Ludwig relativiert, dass dominante Core-Produkte
nach wie vor sicher Käufer fänden, jedoch Shopping Center in B-Lagen immer zögerlicher
behandelt würden.
Für die kommenden vier Jahre bis 2022 erwartet JLL eine spürbare Trendwende
des Zinsniveaus. Die Renditen für Immobilien würden geringer zulegen, wobei die negative
Veränderungen der Kapitalwerte durch steigende Mieten weitgehend kompensiert würden.
Es sei aber zu berücksichtigen, dass eine Renditeänderung um 0,6% bedeute, dass die
Miete um über 20%
zulegen müsse, um
den Quadratmeterpreis
konstant zu halten.
Dies sieht JLL jedoch
als durchaus realis-
tisch an. Aktuell sei ein
deutlicher Leer-
standrückgang in allen
Lagen erkennbar. Das
steigende Flächenan-
gebot sorge nur be-
dingt für Entspannung.
Die erwarteten Fertigstellungen bis 2021 liegen bei 6,3% des Bestandes. Im Bauboom
2001-2003 hätten sie 9,8% betragen. Davon seien Bestandsminderungen abzuziehen.
Zudem seien von den Fertigstellungen des kommenden Jahres bereits 32% belegt. Der
Leerstand mache deutlich, dass ein spürbarer Puffer vorhanden sei, bevor aufgrund von
Fertigstellungen die Mieten wieder sinken könnten.
Bitte lesen Sie auf S. 30 weiter
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 3
Eine Analyse der Zinselastizitäten der Vergangenheit
macht deutlich, wie stark die Mieten in den unterschied-
lichen Marktsegmenten steigen müssen, um Verkehrs-
wertkorrekturen durch Zinsentwicklung wieder auszu-
gleichen. Catella Research hat die Wechselwirkung von
Kapital- und Immobilienmarkt untersucht. Steigende
Mieten könnten Wertverluste auffangen, jedoch sei die
Herausforderung in Metropolen größer als in Mittelstäd-
ten. Bei einer zu erwartenden Anhebung der Zinsen im
Euroraum zeigten sich gewerbliche Immobilieninvestiti-
onen in Mittelstädten robuster gegenüber Wertverlusten
als vergleichbare Investments in den Metropolen. Das
gelte trotz des in den großen Städten nach wie vor be-
stehenden Wachstumspotenzials bei den Mieten.
In deutschen Metropolen bewegten sich die Nettoanfangs-
renditen aktuell um etwa 3% bzw. die Kaufpreise vor Ne-
benkosten um die 33-fache Jahresnettokaltmiete. Die aktu-
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 4
ell historisch niedrigen Zinsen haben zu einem erheblichen
Mittelzufluss in den Immobilienmarkt geführt und die Preise,
speziell in den Großstädten, auf Rekordniveau getrieben,
erklärt Maximilian Radert, bei der Catella Real Estate AG.
Wenn bei einer Zinsanhebung eine Neuallokation des Kapi-
tals zugunsten festverzinslicher Anlagen erwartungsgemäß
stattfinde, führe das „zu einer Erosion der Verkehrswerte bei
Gewerbeimmobilien“. Annahmen, dass die Rendite von
Staatsanleihen bis 2022 im Mittel um 140 Basispunkte stei-
ge, führten nach Untersuchungen von Zinselastizitäten nach
Vergangenheitserfahrungen zu Verkehrswertverlusten von
mehr als 15%.
Der Vergleich der Marktsegmente zeige, dass bei
Immobilieninvestments in mittleren Städten mit deutlich
höheren Ankaufsrenditen der Preiseffekt bereits durch
die Realisierung geringer Mietwachstumsraten kompensiert
werden könne, resümiert Thomas Beyerle, Head of Catella
Project
Zinssteigerungen wirken sich in Core-Märkten stärker aus als in B-Märkten
140 BP Zinsen machen 15% Wertkorrektur
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief",
Immobilienspezialist „Der Platow Brief"
Informieren Sie sich unverbindlich über Ihre Kapitalanlage mit Zukunft: 0951.91 790 330
Werte für Generationen
Entwicklung hochwertiger Wohn- und Gewerbeimmobilien in nachgefragten Metropolregionen
Sicherheit durch reine Eigenkapitalbasis und hohe Streuungsbreite
Lückenlos positive Leistungsbilanz seit 1995
mit den vielfach ausgezeichneten Immobilienbeteiligungen von PROJECT Investment
Entspannt investieren
PROJECT Investment GruppeKirschäckerstraße 25 · 96052 Bamberg
[email protected] · www.project-investment.de
Group Research. Gewerbliche Immobilieninvestitionen in Mittelstädten böten rechnerisch
einen besseren Schutz vor möglichen Wertverlusten durch eine Zinswende als
in Großstädten.
"Der Immobilienbrief"-Fazit: Das macht die von "Der Immobilienbrief"
schon oft gestellte Frage, wie sich „3-Prozenter“ vor Erwerbsnebenkosten, Mietri-
siken, Zinsrisiken, Instandhaltungsrisiken und verkürzten Lebenszyklen von High-
tech-Immobilien rechnen sollen. Das bedarf eines Mietentwicklungs-Optimismus,
der längerfristig unter Berücksichtigung von künftigen Effekten der künstlichen Intelli-
genz, heute bereits erreichter Vollbeschäftigung, bei der schon heute niemand auf der
Straße arbeitet, und Belastungsgrenzen der Wohnungskosten in den Metropolen, durch-
aus sehr sportlich sein könnte. B-Standorte sollten profitieren und wie auch in der Ver-
gangenheit eine geringere Volatilität aufweisen. Bedenken Sie zudem bei den seit eini-
gen Jahren propagierten „Knappheiten“ an Objekten und Flächen, dass trotzdem immer
neue Rekorde erzielt werden. Der Begriff Knappheit wird leicht relativ. Der Markt kann
aktuell in den Toplagen nicht die gewünschten Qualitäten an den gewünschten Standor-
ten zu den gewünschten Konditionen liefern. Das führt glücklicherweise zu Mietanpas-
sungen und Neubaumöglichkeiten. Das befriedigt aber vor allem Wunschdenken, wie
beim weihnachtlichen Spielzeug auch. Der echte Bedarf sieht aber oft anders aus. In
deutschen Büros bestünden bei Anpassung an internationale Gepflogenheiten hohe
Flächenreserven. Flexibilität bei Standort und Arbeitsplatzbelegung sowie Home-Office-
Arbeit zeigen weitere Reserven auf. An der Durchsetzung hapert es. Über Bedarfswir-
kungen der „Künstlichen Intelligenz“ wurde immobilienwirtschaftlich noch nicht nachge-
dacht. Der „Bedarf“ und damit die Mietentwicklung sind in der 20-Jahres-
Investitionsperspektive ist aber nicht festgeschrieben.
Bad Homburg: Die FERI AG leitet den Stabswechsel im Vor-stand ein. Mit Auslaufen seines Vertrags im Juli 2019 scheidet der bisherige Vorstandsvorsit-zende Arnd Thorn (59) auf eige-nen Wunsch aus dem Gremium aus. Nachfolger wird Marcel Renné (48), der bislang im Vorstand die Funktion des COO innehat. Marcel Renné erhält einen Fünf-Jahres-Vertrag als Vorstands-vorsitzender. Er ist seit Januar 2017 Mitglied des Vorstands. Zuvor war er seit 2001 in ver-schiedenen Management-Positionen für FERI tätig. Neben Marcel Renné gehören weiterhin Dr. Heinz-Werner Rapp (CIO) sowie Frank W. Straatmann (Privatkunden) dem Vorstand der FERI AG an.
Personalien
www.realisag.de
Europa bewegt sich – wer dranbleiben will, muss einen Schritt voraus sein. Dynamische Immobilienmärkte fordern die Real I.S. als flexiblen Manager. Nur so können wir die Res sourcen einer Immobilie oder eines Portfolios erfolgreich in Rendite für unsere Investoren um- setzen. Wir finden, zu den Voraussetzungen für aktives Immobilien Management gehören eine fundierte eigene Meinung und die starke Präsenz vor Ort. Deshalb setzen wir von Ankauf bis Verkauf eines Investments auf die mikro- und makroökono-mischen Analysen unseres Researchteams – und sind in unseren wichtigsten europäischen Kern-märkten Deutschland, Frankreich, Niederlande und Spanien mit Experten direkt vertreten.
#aktiverimmobilienmanager
Immer am Puls der Märkte
Immobilienaktien - Beeindruckende Outperformance
Hans Christoph Ries
Das Aktienjahr 2018 neigt sich dem Ende entgegen. Eines steht allerdings schon
jetzt fest: Es war ein schlechter Jahrgang. Im ersten Halbjahr zeigten sich die No-
tierungen deutscher Dividendentitel trotz Schwankungen noch widerstandsfähig.
Im 3. und 4. Quartal kam es zur Trendwende und es ging kräftig bergab. Der DAX
verlor rund 20%, wobei einzelne Titel der deutschen Blue Chips mehr als das Dop-
pelte abgaben. Das Schlusslicht bildete die Deutsche Bank, deren Papiere sich
mehr als halbierten.
Ein Lichtblick im tristen Umfeld gab es dennoch. Es waren die heimischen Immobilienak-
tien, die deutlich besser als der Markt abschnitten. Insbesondere die Bestandshalter von
Wohnungen be-
scherten ihren
Anlegern positive
Renditen. Neben
der Dividende
konnten sich die
Besitzer dieser
Papiere auch
über moderate
München: Die Reiß & Co.
GmbH hat die 12. bis 14. Etage
des „HIGHRISE one“ mit insge-
samt 2.200 qm Bürofläche an die
BVT Unternehmensgruppe
vermietet. Damit sind die 19.000
qm Büroflächen der neuen Mün-
chener Landmark-Immobilie voll-
vermietet. BVT wird ab 2019
seinen Hauptsitz in das
„HIGHRISE one“ verlegen und
seinen bisherigen Standort in der
Münchener Innenstadt aufgeben.
Savills war für den Mieter be-
ratend tätig.
Die Deka Immobilien GmbH hat-
te das Objekt 2017 in der Rosen-
heimer Straße 141 e-h für den
offenen Immobilien-
Publikumsfonds Deka-
ImmobilienEuropa erworben.
BVT mietet 3 Etagen im HIGHRISE
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 6
Bauspar Flexibel wie das Leben:Jetzt mit Deutsche Bank KomfortBausparen* ���������� ����������������������������������� verwenden.
Plan B wie Bausparen.
* Das Deutsche Bank KomfortBausparen ist ein Produkt der Deutsche Bank Bauspar AG, Niddagaustraße 42, 60489 Frankfurt am Main.
���������������������������������������������������������������������!"���"����#� ���!$��������%$�������&'(#�(�&��&&&&)�+-!/�1��������3��������5���������������7$�;��#� deutsche-bank.de/bausparen
4 Räder. 30 Länder.80 Quadratmeter Citylage?
#PlanBJeder sollte einen haben.
Deutsche BankBausparen
Kursgewinne freuen. So zählte der Branchenprimus
Vonovia zu den 6 Unternehmen aus dem DAX, die Kurs-
gewinne aufwiesen. Im MDAX gelang es der Nummer 2 der
Branche, der Deutschen Wohnen, ein ansehnliches Plus
zu verbuchen. Eine positive Performance schafften in die-
sem Index auch die Aktien von LEG Immobilien, Around-
town und Grand City Properties. Sich dem Abwärts-
trend allerdings nicht entziehen konnte sich die Deutsche
Euroshop. Die Aktie schnitt ähnlich ab wie der MDAX
und verlor rund 20%.
Was bringt das Jahr 2019 für die Aktien der gut
aufgestellten und sehr solide finanzierten Wohnungsbe-
standshalter? Die Entwicklung dieser Titel dürfte maßgeb-
lich beeinflusst werden vom Gesamtmarkttrend. Die tolle
Performance, in 2018 entgegen dem Markttrend Kursgewin-
ne einzufahren, dürfte sich bei weiter fallenden Kursen nicht
fortsetzen. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings hoch, dass
diese Immobilienaktien dann dennoch besser abschneiden
als der Gesamtmarkt.
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 7
Highstreet Handelsobjekte stehen auf
„verkaufen“
Online-Trends nicht umkehrbar
Berater sehen, dass viele der Kunden den Markt der
Highstreet-Immobilien zunehmend kritischer sehen und
ihren Investitionsschwerpunkt deutlich in Richtung
Fachmarktzentren verlagern. DAVE, Zusammenschluss
von 11 Immobilienberatungsunternehmen, sieht aktuell
zwei Trends.
Jens Lütjen, von DAVE-Partner Robert C. Spies sieht den
Zeitpunkt, um Highstreet-Immobilien zu verkaufen gegen-
wärtig als attraktiv. Es gebe keine Umkehr der Entwicklun-
gen aufgrund des Online-Handels geben. Ein Desinvest-
ment sei noch, wohl, solange es noch geht, ratsam.
Highstreet-Portfolien müssten in den nächsten Jahren neu
bewertet werden. Positiv sieht das Axel Quester, da kürzere
Verträge, zu erwartende Mietnachlässe und Riskoabschläge
für zu erwartende Revitalisierungen und Leerzeiten zu sin-
kenden Multiplikatoren führen würden. Das würde das
Highstreet-Investment wieder attraktiver machen.
Im zweiten Trend können laut DAVE „in die Jahre
gekommene“ Büroimmobilien aus den 1960-iger bis 1980-
iger Jahren, die sich häufig an Ausfallstraßen von Städten
befinden, „neu gedacht“ und aufgewertet werden. Für diese
nicht mehr zeitgemäßen Immobilien sei eine Umwidmung in
Wohnen meist nicht attraktiv. Sie eigneten sind aber häufig
hervorragend für Module im Bereich der City Logistik.
So könnten auf den vorhandenen Parkplätzen der Ausfall-
straßen-Objekte oder in den entkernten, mit Rolltoren neu
aurelis
Aurelis Real Estate GmbH Telefon 06196 [email protected]
FÜR UNSERE MIETER:IMMOBILIEN-ASSET-
MANAGEMENT AUS EINER HAND
versehenen Erdgeschossen beispielsweise City Hubs entstehen. Das sei ein gutes Beispiel
dafür, wie die Werthaltigkeit einer Immobilie nicht nur erhalten, sondern gesteigert und Po-
tenziale genutzt werden könnten. Gegenüber der ursprünglichen Bürokalkulation kann je-
doch nach "Der Immobilienbrief"-Abakus kaum von „Wertsteigerung“ gesprochen werden.
Deutsche Immobilienaktien spiegeln gute Verfassung
am Immobilienmarkt
Helaba Immobilienreport sieht Zyklus
„Reif, aber nicht altersmüde“
Deutsche Immobilienaktien spiegeln die nach wie vor gute Verfassung am Immobili-
enmarkt wider, berichtet der aktuelle Helaba Immobilienreport. Während der Leitindex
DAX gegenüber dem Höchststand im Januar ein Minus von mehr als 20% aufweist,
befindet sich der entsprechende Branchenindex klar im positiven Terrain, berichtet
die Helaba (siehe auch Artikel Ries oben).
Aber auch bei den Immobilienaktien waren zwar seit dem Höchststand im Sommer Einbu-
ßen zu verzeichnen, berichtet Helaba. Die jüngste Abwärtsbewegung des Leitindex hätten
aber die Immobilientitel nicht mitgemacht. Die weiterhin gute Lage am Vermietungsmarkt,
steigende Immobilienpreise und die noch immer niedrigen Zinsen stützten die „Betonwerte“.
Anders sähe die Lage in den USA aus, wo das Zinsniveau bereits deutlich höher liege, be-
richtet Helaba. Hier hätten sich REITs zu Jahresbeginn relativ schwach entwickelt und erst
zuletzt aufgeholt, indem sie von den Kursrückgängen am Gesamtmarkt verschont blieben.
Der Aufschwung am Immobilienmarkt geht lt. Helaba ins zehnte Jahr. Damit befindet
er sich in einer reifen Pha-
se. Doch Immobilienzyklen
würden nicht an Alters-
schwäche sterben. Weiter
niedrige Zinsen und das
robuste Wirtschaftswachs-
tum hielten die Immobilien-
branche 2019 fit. Im Haupt-
szenario mit einer Eintritts-
wahrscheinlichkeit von 70%
habe der erwartete Zinsan-
stieg bis Ende 2019 nicht
die Qualität, den Auf-
schwung am deutschen
Immobilienmarkt abzuwürgen. Die Assetklasse bleibe angesichts eines weiterhin deutlichen
Abstandes zwischen den Mietrenditen am deutschen Büromarkt und der Rendite von 10-
jährigen deutschen Staatsanleihen attraktiv. Im negativen Alternativszenario mit 20% Ein-
trittswahrscheinlichkeit lasse ein konjunktureller Einbruch vor allem in stark überbewerteten
Segmenten die Immobilienwerte korrigieren. Die gewerblichen Mieten sinken wegen schwa-
cher Vermietungsnachfrage. Der deutsche Wohnungsmarkt erweise sich dagegen als relativ
stabil.
Washington D.C.: Die Deka Immobilien GmbH hat für das Portfolio des Offenen Im-mobilienfonds Deka-ImmobilienNordamerika für rd. 40 Mio. USD ein hochwerti-ges Büroobjekt in sehr guter Lage von einem Family Office erworben. Die umfangreich renovierte Büroimmobilie „1100 Vermont“ umfasst eine vermietbare Fläche von mehr als 6.300 qm und 32 Parkplät-ze. Die über zwölf Stockwerke verteilten Flächen sind voll-ständig und langfristig an 21 Nutzer aus unterschiedlichs-ten Branchen vermietet. Luxemburg: Die Commerz Real hat das Joseph-Bech-Building, Sitz der europäi-schen Statistikbehörde Euro-stat, für etwa 168 Mio. Euro veräußert. Eigentümer des Bürogebäudes im Stadtteil Kirchberg-Plateau mit einer Mietfläche von ca. 42.500 qm war der geschlossene Immobi-lienfonds CFB 150. Nach dem Verkauf der Immobilie wird er aufgelöst, und die Anleger erhalten Ausschüttungen von insgesamt etwa 158% bezo-gen auf ihre Einlage. Hamburg: Die Warburg-HIH Invest Real Estate hat eine Büroimmobilie mit einer Ge-samtmietfläche von rd. 9.000 qm sowie 140 Tiefgaragen-stellplätzen nahe des Büroteil-marktes City Süd von Wegner Immobilien erworben. Die Multi-Tenant-Immobilie ist vollständig vermietet. Anker-mieter sind die Asklepios Klini-ken Hamburg mit einem 15-jährigen Mietvertrag. Die Im-mobilie soll in den Immobilien-fonds Norddeutscher Versor-gungswerke eingebracht werden. Die Vermittlung und Begleitung des Verkaufspro-zesses erfolgte durch Lütgen Breiholdt Immobilien.
Deal-Mix
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 8
Deutsche Finance Group
Leopoldstraße 156 80804 München
Telefon +49 (0) 89 - 64 95 63 - 0
www.deutsche-finance-blog.de
DEUTSCHE FINANCE PRIVATE FUND 12 | IMMOBILIEN GLOBAL
Beteiligungssumme ab 5.000 EURO zzgl. Agio
Mehrfach international ausgezeichnete Investmentstrategien
Prognostizierter Gesamtmittelrückfluss: 152 %*
Strategische Portfolio-Anpassungen während der Fondslaufzeit
Investitionen in die Assetklasse Immobilien
Streuung in mehrere weltweite börsenunabhängige Investments
Zugang zu einer institutionellen Anlagestrategie01
02
03
04
05
06
07*Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen
INSTITUTIONELLEIMMOBILIENINVESTMENTS FÜR PRIVATANLEGER
Hinweis: Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung, Anlagevermittlung oder Anlageempfehlung dar, sondern dienen lediglich als Marketinginformation. Sie sind unverbindlich, ohne Anspruch auf Voll-ständigkeit und bilden keine Grundlage für einen Vertrag oder für die Begründung von Rechtspflichten. Soweit in diesem Dokument enthaltene Daten erkennbar von Dritten stammen (z. B. bei Quellenangaben), wird für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Daten keine Gewähr übernommen. Kapitalanlagen der dargestellten Art sind stets längerfristige unternehmerische Beteiligungen, die wirtschaftliche, steuerliche und rechtliche Risiken beinhalten, die im Extremfall einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals bedeuten können. Maßgeblich für eine Entscheidung über die Investition in die dargestellte Art von Kapitalanlagen sind allein die Angaben in den für jedes Produkt vorgehaltenen aktuellen Ver-kaufsprospekten. Eine fundierte Beteiligungsentscheidung sollte daher allein nach Kenntnis des Inhalts eines Verkaufsprospekts getroffen werden. Der Verkaufsprospekt einschließlich Anlagebedingungen, Gesellschaftsvertrag und Treuhand-vertrag inkl. etwaiger Aktualisierungen und Nachträge und die aktuellen wesentlichen Anlegerinformationen, der letzte veröffentlichte Jahresbericht sowie die Mitteilung zum Nettoinventarwert sind als deutschsprachige Dokumente bei der DF Deutsche Finance Investment GmbH, Leopoldstraße 156, 80804 München, auf einem dauerhaften Datenträger, bspw. in Papierform, sowie als Download unter www.deutsche-finance. de/investment, in Papierform sowie als Download unter www.deutsche-finance. de/investment erhältlich. Bildquellen: istockphoto/©PeopleImages; © Deutsche Finance Group, 2018
Die Kosten für Büroflächen im Premiumsegment bezo-
gen auf Nettofläche und Effektivmiete sowie zusätzliche
Betriebskosten und Steuern haben ihren Aufwärtstrend
weltweit fortgesetzt. Zwar steige Angebot und Auswahl,
jedoch könne der Bedarf nicht gedeckt werden. In eini-
gen Märkten bewegen sich die Leerstandsquoten im
niedrigen einstelligen Bereich, so zum Beispiel im CBD
von Tokio bei 1,5%, in Deutsch-
lands Hauptstadt Berlin bei 2,7
% oder in Peking bei 3,2%. Für
2019 geht JLL bei weiter wach-
sendem Flächenangebot von
einer Verlangsamung des Miet-
wachstums aus. (WR)
Das erwartet der neue „Global
Premium Office Rent Tracker“
von JLL, der Nutzungskosten von
Büroimmobilien im Premiumseg-
ment in 61 Städten und insge-
HTB
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 10
samt 72 Teilmärkten weltweit untersucht. Sechs der zehn
teuersten Bürostandorte weltweit befinden sich in Asien.
Der weltweit teuerste Büromarkt bleibt mit Abstand Hong-
kong mit 3 635 USD pro qm und Jahr im Teilmarkt Central.
Das sind rund 60% mehr als der teuerste Teilmarkt des
Zweitplatzierten, New York, Midtown, mit 2 282 USD. Hong-
kong profitiert von starker Nutzernachfrage vom chinesi-
Asien mit höchsten Bürokosten weltweit
Deutsche Städte vergleichsweise günstig
HTB 10. GESCHLOSSENE IMMOBILIENINVESTMENT PORTFOLIO GMBH & CO. KG
����Langjährig bewährtes Konzept vom Zweitmarktspezialisten
�����Investment in ertragreiche und werthaltige deutsche Immobilien
����Dreistufi ger Auswahlprozess sorgt für hohe Renditechancen
HTB Hanseatische Fondshaus GmbHAn der Reeperbahn 4 A | 28217 Bremen | Telefon +49 421 7928390 | Fax +49 421 [email protected] | www.htb-fondshaus.de
Dis
clai
mer
Die
vorli
egen
den
Info
rmat
ione
n di
enen
au
ssch
ließl
ich
Wer
be-
und
Info
rmat
ions
zwec
ken
und
stel
len
som
it ke
ine
Anla
gebe
ratu
ng
dar.
Sie
solle
n le
digl
ich
eine
n er
sten
ku
rzen
Üb
er-
blick
übe
r di
e Em
issio
n ge
ben.
Es
hand
elt
sich
bei
den
in d
iese
m D
okum
ent
enth
alte
nen
Anga
ben
nich
t um
ein
Ang
ebot
zum
Kau
f od
er V
erka
uf d
er d
arge
stel
lten
Emiss
ion.
Wer
tent
-w
icklu
ngen
der
Ver
gang
enhe
it un
d Pr
ogno
sen
über
die
zuk
ünfti
ge E
ntw
icklu
ng s
ind
kein
ve
rläss
liche
r In
dika
tor
für
die
zukü
nftig
e W
erte
ntw
ickl
ung.
Fü
r di
e Ri
chtig
keit
und
Volls
tänd
ig-
keit
der
verk
ürzt
dar
gest
ellte
n An
gabe
n zu
die
ser
Bete
iligu
ng w
ird k
eine
Gew
ähr
über
nom
men
. Di
e An
gabe
n sin
d an
Ihr
e pe
rsön
liche
n Be
dürfn
isse
und
Verh
ältn
isse
nich
t an
gepa
sst
und
könn
en e
ine
indi
vidu
elle
Anl
ageb
erat
ung
in k
eine
m F
all
erse
tzen
. Di
e Ei
nzel
heite
n so
wie
ins
beso
nder
e di
e ne
ben
den
Chan
cen
vorh
ande
nen
Risik
en,
die
mit
dies
er I
nves
titio
n al
s un
tern
eh-
mer
ische
Bet
eilig
ung
verb
unde
n sin
d, e
ntne
hmen
Sie
bitt
e au
ssch
ließl
ich
dem
Ver
kauf
spro
spek
t, de
n da
rin a
bged
ruck
ten
Vertr
ägen
sow
ie d
en w
esen
tlich
en A
nleg
er in
form
atio
nen
und
den
Jahr
es-
beric
hten
. Di
ese
sind
kost
enlo
s in
ele
ktro
nisc
her
und
gedr
uckt
er F
orm
bei
der
HTB
Han
seat
ische
Fon
dsha
us G
mbH
, An
der
Ree
perb
ahn
4 A,
282
17 B
rem
en o
der
bei
Ihre
m B
erat
er e
rhäl
tlich
.St
and:
20.
Juli
2018
schen Festland in Verbindung mit dem stark eingeschränk-
ten Flächenangebot. Neben Hongkong sind auch drei weite-
re chinesische Teilmärkte (Peking - Finance Street,
Shenzhen - Futian und Peking CBD) in den Top Ten, zu
denen auch Tokyo - Marunouchi und Neu Delhi - Connaught
Place gehören.
Mit London platziert sich mit dem West End auf
Position 3 bzw. 2 099 USD nur eine europäische Stadt unter
den Top Ten. Der Londoner Teilmarkt City liegt mit 1 130
USD immerhin noch auf Platz 18. Erst auf den Rängen 30,
38 und 46 findet man die deutschen Städte München mit
insgesamt 913 USD, Frankfurt mit 812 USD und Berlin mit
631 USD. Stockholm ist mit 982 USD auf Platz 29 die erste
kontinentaleuropäische Stadt. Banken und Finanzdienstleis-
ter bleiben die Hauptantreiber der Premiumflächen-
Nachfrage. Das trifft auch auf die Technologiezentren wie
New York, Silicon Valley, San Francisco, London, Peking
und Shenzhen zu. In den vergleichsweise günstigeren Märk-
ten nehmen Anwaltskanzleien und Rechtsberater, unterneh-
mensbezogene Dienstleistungen und der IT-Sektor eine
wichtige Rolle bei der Nachfrage ein.
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 11
Empira
Bei „Global Ultra-Prime“ Wohnen liegt
Hongkong vor New York und London
Wohnungen über 25 Mio. USD
Als weltweit erstes Unternehmen hat Knight Frank den
Markt für „Global Ultra-Prime“ Wohnimmobilien unter-
sucht. Das sind Luxusimmobilien mit einem Verkaufs-
erlös von über 25 Mio. US-Dollar erzielt haben.
Hongkong ist die Stadt mit den meisten Ultra-Prime Trans-
aktionen. New York und London liegen dahinter. Hongkong
erzielte gleichfalls die höchsten Verkaufspreise und ver-
zeichnete auch das höchste Gesamttransaktionsvolumen in
diesem Preissegment. In den letzten 12 Monaten bis Ende
August wurden in den sechs wichtigsten Ultra-Prime-
Märkten Hongkong, New York, London, Singapur, Los An-
geles und Sydney 153 Wohnobjekte im Wert von jeweils
über 25 Mio. US-Dollar durchgeführt. Zusammengerechnet
ergeben die Transaktionen ein Volumen von 6,6 Mrd. US-
Dollar (+12%).
Hongkong kommt auf 2,5 Mrd. US-Dollar mit ei-
nem Durchschnittspreis von 52,8 Mio. US-Dollar pro Objekt.
Der „Global Ultra-Prime“ Wohnimmobilienmarkt New York
ist zwischen 2015 und 2017 um 50% auf 1,5 Mrd. US-Dollar
gestiegen. London führte 2015 mit der höchsten Anzahl von
Transaktionen (Volumen: 2,9 Mrd. US-Dollar) die Rangliste
an, rutschte jedoch im letzten Zwölfmonatszeitraum auf den
dritten Platz ab. Während 2016 nur zwei „Ultra-Prime“-
Verkäufe in Singapur stattfanden, wurden in den letzten 12
Monaten 12 Transaktionen durchgeführt.
Die Entwicklung der Ultra-Prime-Wohnungsmärkte
sei durch die stetige Zunahme von Privatvermögen in den
letzten zehn Jahren angeheizt worden, begründet Knight
Frank die Entwicklung. Laut des Knight Frank Wealth
Empira AG Baarerstrasse 135 6300 Zug Schweiz | +41 41 728 75 75 [email protected] www.empira.ch
Individuelle Finanzierungen für Immobilienprojekte und Transaktionen
Whole-Loan- & Mezzanine-Finanzierungen
REAL EXPERTS. REAL VALUES.
Report 2018 ist die ultra-reiche Weltbevölkerung mit einem
Nettovermögen von über 50 Mio. US-Dollar in den letzten
fünf Jahren bis 2017 um 18% gestiegen und wird in den
nächsten fünf Jahren voraussichtlich um weitere 40%
wachsen. Davon profitierten die noblen Zweitwohnsitz-
Standorte Malibu, Palm Beach, Cote d'Azur, Monaco, die
Karibik, St. Moritz, Gstaad, Courchevel und Aspen. Paris
und Miami komplettieren die Liste der weltweit führenden
Städte für „Ultra-Prime“-Wohnimmobilien.
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 13
vdp
Gleichzeitig schwäche sich aber insgesamt das
Preiswachstum für Luxusimmobilien weltweit ab, berichtet
Knight Frank an anderer Stelle. Zunehmende Regulierungen
auf den Immobilienmärkten, steigende Finanzierungskosten,
Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit und ein ho-
hes Neugeschäftsvolumen in einigen Märkten belasteten
weltweit die Spitzenpreise. Laut des Prime Global Cities In-
dex von Knight Frank, der die Entwicklung der Spitzenprei-
se in 43 Städten weltweit abbildet, steigen die Preise für Lu-
xusimmobilien so niedrig wie seit 2012 nicht mehr. Auch die
Ausreißer gleichen sich an. Mit der Normalisierung der Geld-
politik veränderten sich die wirtschaftlichen Gegebenheiten.
Geopolitische Unsicherheiten belasten weiter. An der Spitze
der Rangliste der in der Prognose aufgeführten Top 15 ste-
hen 2019 die wichtigsten europäischen Städte Madrid, Berlin
und Paris. Märkte wie Hongkong und Singapur, in denen
2018 neue Regulierungen eingeführt wurden, werden 2019
im Ranking absteigen. Käufer und Immobilienentwickler wer-
den die neuen Steuern berücksichtigen.
Gesamt-Transaktionsvolumen�(Mrd. US-Dollar)
2015 2016 2017 12 Mon.
Hongkong 1,831 1,646 2,679 2,481
New York 1,026 1,723 1,627 1,497
London 2,881 1,713 1,563 1,479
Singapur 0,175 0,131 0,146 0,529
Los Angeles 0,201 0,718 0,66 0,441
Sydney 0,195 0,123 0,221 0,219
Stand 1.9.18
E-Learning-Qualifizierung „Private Baufinanzierung”Die Umsetzung der europäischen Richtlinie über Wohnimmobilienkreditverträge für Verbraucher (WIKR) in deutsches Recht hat Unsicherheiten vor allem in der Durchführung der Kreditwürdigkeitsprüfung bewirkt. Die am 1. Mai 2018 in Kraft getretene Verordnung für Leitlinien für die Kreditwürdigkeitsprüfung (ImmoKWPLV) soll nun klare Leitlinien dafür schaffen.
Die WIKR fordert den Nachweis von Sachkenntnissen bei Bankmitarbeitern, die mit Immobiliarverbraucherdarlehensverträgen befasst sind.
Die kompakte E-Learning-Qualifizierung der vdpPfandbriefAkademie erlaubt es Bankmitarbeitern diese Qualifikation nachzuweisen und ihre Kenntnisse zu aktualisieren. Insgesamt 10 Module sind auch einzeln buchbar, ein Wissenstest zum Abschluss jedes Moduls weist die erlangten Fachkenntnisse transparent nach.
Der erprobte Aufbau der E-Learning-Qualifizierung mit Tonspur und Folien- präsentation sowie ergänzenden Materialien ermöglicht die individuelle und flexible Aufnahme des Stoffs.
vdpPfandbriefAkademie | Georgenstr. 22 – 10117 Berlin | + 49 (0)30 206229-24 | www.pfandbriefakademie.de | [email protected]
Der Wohninvestment-Index AWI, der von Aengevelt-
Research seit 2008 regelmäßig die Einschätzungen von
rd. 200 Experten aus allen Bereichen der Wohnungs-
wirtschaft zu Marktstimmungen und -entwicklungen
befragt, verzeichnet nach dem Rekord in der Herbstbe-
fragung 2017 zum zweiten Mal einen spürbaren Rück-
gang. Der Stimmungswandel vollzieht sich für alle
Wohnlagen. (WR)
Am stärksten gab der Wohninvestment-Index AWI von
Aengevelt-Research mit dem inzwischen 5. Rückgang
in Folge für gute Lagen nach. Mittlere Lagen gaben eben-
falls markant nach. Den geringsten Rückgang verzeichnen
die einfachen Lagen. Trotz der starken Stimmungsrückgän-
ge zeigt der AWI in allen Lagen mit Werten zwischen 68
und 77 Punkten bei einem Gleichgewichtskorridor von 40
bis 60 Punkten unverändert einen Vermieter- bzw. Eigentü-
mermarkt mit überdurchschnittlichem Miet-/Kaufpreisniveau
an. Das werde auch so bleiben, erwartet Aengevelt Rese-
arch, da in den Wachstumsregionen die Einwohner- und
Haushaltszahlen weiter anstiegen. Der Bedarf an Mietwoh-
nungen steige vor allem in einfachen Lagen weiter.
Die aktuellen Befragungsergebnisse bestätigen die
Einschätzung von Research-Chef Michael Fenderl. Von
weiteren Mietsteigerungen gehen 67% der Befragten aus
(Frühjahr 2018: 69%; Herbst 2017: 74%). Der rückläufige
Wert spiegelt die Erwartung, dass die Bestandsmieten teil-
weise aufgrund von Mietspiegelobergrenzen und neuer
Mietrechtsgesetzgebung ausgeschöpft seien. Aus "Der
Immobilienbrief"-Sicht kommt das Erreichen von Belas-
tungsgrenzen im einfachen Segment und auskömmliches
Angebot im Topsegment hinzu, in dem bereits erste
Schleifspuren erkennbar sein sollen, wie auch EBZ-
Professor Günter Vornholz im Background bestätigt. Dar-
über hinaus vermag "Der Immobilienbrief" mit Blick auf
Grundstücksknappheiten und Baukräne in jeder denkbaren
Lücke bei immer weiter steigenden und immer weniger zu
kalkulierenden Baukosten einfach nicht zu glauben, dass
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 14
derzeit der meist hochwertige innerstädtische Neubau mit
Preisen zwischen 4 000 und 6 000 Euro dauerhaft unterhalb
der Nachfrage liegen soll. Das würde dem optischen Anschein
und allen zyklischen Erfahrungen der letzten 30 Jahre wider-
sprechen.
Hinsichtlich der Erwartung an die Preisentwicklung von
Wohninvestments stieg der Index von Frühjahr 2015 bis Früh-
jahr 2016 um insgesamt 11,8 Punkte auf den bisherigen Spit-
zenwert von 77,7 Punkten, um danach mit zunehmender Ab-
wärtstendenz auf jetzt 67,5 Punkte zu fallen. In guten Lagen
ist der Subindex auf das niedrigste Niveau seit der Erstbefra-
gung im Sommer 2009 gefallen. Mittlere Lagen gaben gleich-
falls signifikant nach. Lediglich einfache Lagen konnten sich
bis Frühjahr 2018 noch stabil halten, um dann bis zur Herbst-
befragung den stärksten Rückgang aufzuzeigen. Trotzdem
rechnet mit 54% nach wie vor eine Mehrheit der Befragten mit
einer steigenden Nachfrage nach Wohninvestments (Frühjahr
2018: 57%; Herbst 2017: 67%). Analog dazu erwarten 54%
weiterhin steigende Preise für Wohninvestments (Frühjahr
2018: 60%). 32% rechnen mit einer Preisstabilisierung
(Frühjahr 2018: 32%). Wie prognostiziert erreiche die Preis-
entwicklung in zahlreichen Regionen Deutschlands in den
meisten Asset-Klassen zunehmend ihren Höhepunkt bzw.
habe ihn bereits überschritten, resümiert Aengevelt-Research.
Zukünftig könnten auch über Mietsteigerungen kaum noch
überdurchschnittliche Gewinne realisiert werden.
Wohninvestment-Index sinkt auf Dreijahrestief
Toplagen geben am stärksten nach
Wohntürme bestechen durch Lagen
Skylines werden zukünftig auch durch Wohnen geprägt
Nachdem nach Erfahrungen der 70er Jahre sog. Wohntür-
me bis vor wenigen Jahren in der Versenkung verschwan-
den, erleben sie derzeit eine Renaissance (siehe auch In-
terviews mit Marcel Abel, JLL, und Konstantin Kortmann,
JLL, in "Der Immobilienbrief" 437 und 438). Catella-Group
Research liefert aktuell den wissenschaftlichen Hinter-
grund. Für JLL Residential Head gehe es gerade um die
besten Innenstadtlagen. Die Menschen zögen in die Städte,
um dort Arbeit, Infrastruktur, Versorgung und Entwicklungs-
perspektiven zu finden. Bei sehr beschränktem Angebot an
neuen Flächen sei die Lücke zwischen beschränktem Ange-
bot und großer Nachfrage nur durch eine starke Verdichtung
in der Vertikalen zu schließen.
Das bestätigt im Backgroundgespräch CPM GF
Klaus Franken, der aktuell jeweils rund 500 Mio. in Düs-
seldorf und Mönchenglad-
bach für teilweise preisge-
dämpften Wohnraum mit
der CPM investiert. We-
gen zunehmender Flä-
chenknappheit in inner-
städtischen, urbanen La-
gen, sei es naheliegend,
mehr in die Höhe als in
die Breite zu bauen.
Hochhäuser würden so
attraktiv. Neben anspre-
chender Lobby ließen sich
diverse Wohnungskonfi-
gurationen mit neuster
Technik umsetzen. Eine
attraktive Aussicht gebe
es dazu. JLL
In einer Studie
sieht Thomas Beyerle,
Chef des Group Research
eine Renaissance der
Wohntürme in Deutsch-
land. Eine neue Generati-
on der „Residential
Skyscraper“ stehe in den
Startlöchern. Sie zeichne
sich neben einer zentralen
Lage in einer der Top 7 Standorte durch eine gemischte Nutzung und einen positiven
Abstrahleffekt auf die unmittelbare Umgebung aus. Wohntürme des 21. Jahrhunderts
seien keine Wohnmaschinen, sondern hätten sich zum Lifestyleprodukt entwickelt,
meint Beyerle. Im Zeitraum zwischen 2014 als Zeitpunkt der Baugenehmigung und
2023 entstehen in Deutschland laut Catella Research 30 neue Wohnhochhäuser, die
meisten davon in Berlin und Frankfurt. So werden allein in der Hauptstadt 14 neue
Hochhäuser errichtet. Verfolger ist Frankfurt am Main mit 11 Projekten. Auch in B-
Städten wie Leipzig würden entsprechende Projekte verfolgt. Andererseits zeigen man-
che Städte aber auch Widerstand. München gebe nach wie vor keine Genehmigung für
Bauwerke über von 99 Höhenmeter, da die Frauenkirche das Stadtbild weiterhin unan-
gefochten dominieren solle.
Einer der konzeptionellen Vorreiter der neuen Generation von Wohntürmen in
Deutschland dürfte nach Einschätzung von Catella Research der 1983 eröffnete Trump
Tower in Midtown Manhattan im Herzen der Weltmetropole New York sein. Auch in
Deutschland seien die Wohntürme der neuen Generation nahezu ausschließlich im
Luxussegment positioniert. Das stünde im Gegensatz zu den Hochhäusern, die im vori-
gen Jahrhundert vornehmlich in Vororten errichtet wurden. Heute werde explizit ein
Fokus auf die Belebung des Turms und des umliegenden Viertels gelegt. Die durch-
schnittlichen Mieten in den neuen Wohntürmen bewegen sich nach Catella in einem
Rahmen zwischen 18 Euro im Stuttgarter Raum und 27 Euro in Berlin. Tief in die Ta-
sche greifen müssen Käufer z.B. in der Hamburger Hafencity: Ein Quadratmeter kostet
hier durchschnittlich 9.500 Euro, Tendenz steigend. Vor wenigen Tagen hat allerdings
Engel & Völkers die letzte Elbphilharmonie-Wohnung verkauft. Die teuerste Woh-
nung der nicht reproduzierbaren Unikate kostete 11,07 Mio. Euro für 287 qm. Das sind
sage und schreibe 38 588 Euro pro qm. Dafür vermitteln die 45 Apartments einen 270
Grad Panoramablick über die Hansestadt, die Elbe und den Hamburger Hafen.
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 15
Bad Homburg: Die Warburg-
HIH Invest Real Estate hat eine
Büroimmobilie mit einer Gesamt-
mietfläche von rund 6.750 qm an
Union Investment verkauft.
Das Single-Tenant-Gebäude
wurde für einen pan-
europäischen Spezial-AIF erwor-
ben. Der Mietvertrag mit dem IT-
Dienstleister Dimension Data
läuft noch bis 2024. BNPPRE
war vermittelnd tätig.
Minneapolis: Union Investment
hat eine rund 46.000 qm große
Büroimmobilie mit der Adresse
950 Nicollet Mall / 50 South 10th
Street verkauft. Das Objekt ist
langfristig an die Target Corpora-
tion vermietet, einen der größ-
ten Einzelhändler in den USA.
Zum Zeitpunkt des Verkaufs liegt
die Vermietungsquote bei nahe-
zu 100%. Die zwölfgeschossige
Büroimmobilie wurde von Union
Investment im Bestand des Offe-
nen Immobilien-Publikumsfonds
UniImmo: Europa geführt.
Darmstadt: Die Warburg-HIH
Invest Real Estate hat eine
Büroimmobilie mit einer Gesamt-
mietfläche von rund 8.000 qm
sowie 93 Tiefgaragenstellplätzen
von Schroder Real Estate erwor-
ben. Das Objekt soll in den Im-
mobilien-Spezial AIF Deutsch-
land Selektiv Immobilien In-
vest eingebracht werden. Die
Immobilie befindet sich im Euro-
paviertel und bietet mit einem
Vermietungsstand von 91% noch
Nachvermietungspotenziale.
Hauptmieter ist der weltweit ope-
rierende Projektsteuerer Arcadis.
Frankfurt: Die Mercurius Real
Estate AG erwirbt ein Büroge-
bäude in der Alexanderstraße 61
mit rd. 2.300 qm Gesamtmietflä-
che. Eine Tiefgarage bietet 32
Stellplätze. Verkäufer ist die
Warburg-HIH Invest Real
Estate GmbH.
Deal-Mix
youmex AG · www.youmex.de Taunusanlage 19 · 60325 Frankfurt am Main
MEZZANINE, EQUITY, JOINT VENTUREMEZZZZAAANNNIINNEE, EQUITYY, JJOOIINNTT VVEENNTTUURREE
REAL ESTATE FINANCE
Wir finanzieren für Developer und InvestorenGrundstücke, Projekte, Revitalisierungen und Portfolien für Wohnen, Shopping, Office, Logistik und Hotel.
Tel. +49 69 50 50 45 050 E-Mail [email protected] – Real Estate
"Der Immobilienbrief"/ Werner Rohmert: Herr Ost, Sie
sind Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bank Bau-
spar AG und waren 2018 mit dem Thema „Bausparen“
durch politische Entscheidungen vielfältig tangiert. Was wa-
ren denn aus Ihrer Sicht relevante Weichenstellungen?
Michael Ost: Die Bundesregierung hat zum Beispiel das
Baukindergeld auf den Weg gebracht. Rückwirkend zum 1.
Januar 2018 erhalten Familien, die ein Haus bauen oder
eine Wohnung kaufen, für jedes Kind bis 18 Jahre eine För-
derung von 12.000 Euro, verteilt über zehn Jahre. Grund-
sätzlich ist diese Maßnahme zu begrüßen, denn sie ist ein
starkes Zeichen seitens der Politik, wie wichtig Wohneigen-
tum für das Gemeinwesen ist. Nicht nachzuvollziehen ist
dessen Limitierung. Denn um das Fördervolumen zu be-
grenzen, haben sich die beteiligten Ministerien darauf geei-
nigt, das Baukindergeld nur dann zu gewähren, wenn bis
zum 31. Dezember 2020 der Bauantrag gestellt oder der
Kauvertrag unterzeichnet ist. Dafür gibt es aus meiner Sicht
keinen sachlichen Grund.
„Der Immobilienbrief“: Kritik am Baukindergeld wird auch
von namhaften Wirtschaftsforschungsinstituten geübt.
Michael Ost: Unter anderem nicht von der Hand zu wei-
sen ist das Argument, dass das Baukindergeld nicht in allen
Regionen Deutschlands die gleiche Wirkung entfalten wird.
In München und anderen extrem hochpreisigen Städten
werden sich trotz des neuen Förderinstruments viele Haus-
halte mit mittlerem Einkommen weiterhin kein Eigenheim
leisten können. In ländlichen Regionen dagegen ist das
Baukindergeld durchaus ein substanzieller Beitrag zur Fi-
nanzierung eines Eigenheims.
„Der Immobilienbrief“: Im Koalitionsvertrag hatte die
Bundesregierung weitere Unterstützungsmaßnahmen
angekündigt.
Michael Ost: In der Tat darf es die Bundesregierung
nicht beim Baukindergeld bewenden lassen. Vielmehr muss
sie entschlossen auch die andern Maßnahmen zur Eigen-
tumsförderung umsetzen – wie etwa ein KfW-
Bürgschaftsprogramm, das die Eigenkapitalbasis der Kauf-
interessenten stärkt. Kombiniert werden sollte dieses Pro-
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 17
gramm mit der Festsetzung eines Freibetrags bei der Grund-
erwerbssteuer, denn die hohen Kaufnebenkosten sind ein
wesentliches Hindernis für den Erwerb einer eigenen Immo-
bilie. Schließlich sollte auch das bewährte Instrument der
Wohnungsbauprämie gestärkt werden.
„Der Immobilienbrief“: Zum Thema „Wohnraummangel“
hatte Angela Merkel im September des Jahres einen soge-
nannten „Wohngipfel“ in Berlin inszeniert. Wie bewerten Sie
dessen Ergebnisse?
Michael Ost: Das war fraglos ein starkes politisches
Signal. Aber der Schwerpunkt des Gipfels lag eindeutig
auf der Förderung des Mietwohnungsbaus und auf
dem Schutz der Mieter. Mehr Mittel für Sozialwohnungen,
Sonder-AFA für den Bau von Mietwohnungen, erweiterte
Bemessungsgrundlage für den Mietspiegel – das sind Maß-
nahmen, die den Mietern zugutekommen. Aber wo bleiben
die Familien, die ihr Erspartes in ein Eigenheim oder gene-
rell eigene vier Wände investieren möchten? Zur Eigennut-
zung oder zur Vermietung. Wo bleibt der Bausparer, der für
das Alter mit dem Bau oder dem Erwerb einer Immobilie
vorsorgen möchte?
„Der Immobilienbrief“: Was müsste nachgebessert wer-
den, damit der Berliner Wohngipfel auch aus Ihrer Sicht die
im europäischen Vergleich schlechte Eigentumsquote bei
Wohnimmobilien in Deutschland verbessert?
Michael Ost: Zunächst, die Deutschen liegen im europäi-
schen Vergleich bei der Wohnungseigentumsquote schon
jetzt auf dem letzten Platz. Abhilfe täte not. Allerdings macht
es in Anbetracht dieser volkswirtschaftlich brisanten Gemen-
gelage keinen Sinn, mit dem Finger auf diesen oder jenen zu
zeigen. Die Ergebnisse des Wohngipfels bedürfen der Nach-
besserung in einer konzertierten Aktion. Auch Bausparer
und Bausparkassen als volkswirtschaftlich relevante Akteure
dürfen bei einer solchen Aktion nicht außen vor bleiben.
Durchaus im Schulterschluss mit allen anderen relevanten
Akteuren. Den Finanzdienstleistern zum Beispiel. Auf jeden
Fall könnte der Bausparer als Eigentümer und Selbstnutzer
oder Vermieter seiner Immobilie durchaus einen spürbaren
Beitrag zur Beseitigung des Wohnraummangels in Deutsch-
land leisten.
Abhilfe beim Wohnraummangel
Ein Gespräch mit Michael Ost, VV Deutsche Bank Bauspar AG
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 18
Fondsthemen
HEP bringt neuen Photovoltaik-Publikums-AIF an den Start
Weltweite Investments in Photovoltaik
Die HEP Kapitalverwaltung AG (hep) hat den Vertrieb des neuen Alternativen
Investment Fonds (AIF) „HEP – Solar Portfolio 1 GmbH & Co. geschlossene
Investment KG“ gestartet. Mit diesem Fonds können deutsche Privatanleger
weltweit in Photovoltaikprojekte an sorgfältig recherchierten Standorten inves-
tieren. Über 6% p. a. IRR sind angestrebt.
Der Investmentfokus des HEP – Solar Portfolio 1 liegt auf den USA, Kanada,
Japan, Australien, Europa und Taiwan. In diesen Zielländern sei das Umfeld für die
Einspeisung von Strom aus Photovoltaikanlagen optimal. Hinzu kämen dort politi-
sche Stabilität und gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen, so Thorsten Eitle,
CEO der hep. Voraussetzungen für Investments seien eine positive Due Diligence
mit Vorlage aller Genehmigungen und Verträge, Ertragsgutachten der einzelnen
Standorte und langfristige Wartungs-, Service- und Versicherungsverträge. Eine
Beteiligung ist ab 20.000 Euro zzgl. Agio in Höhe von 3% möglich. Als AIF unterliegt
das Beteiligungsangebot dem KAGB und gehört dem regulierten Kapitalmarkt an. In
immer stärkerem Maße setzen vor allem institutionelle Investoren auf nachhaltige
Investments und haben insbesondere Erneuerbare Energien als zuverlässigen und
ertragsstarken Zielmarkt auserkoren. hep entwickelt, baut und betreibt seit 2008
Photovoltaikanlagen für private und institutionelle Investoren. HEP konzentriert sich
ausschließlich auf Photovoltaik und konnte in den vergangenen Jahren Projekte mit
einem Gesamtvolumen von rund 405 Millionen Euro am Markt platzieren. Alle bisher
getätigten Investments laufen im oder über Plan. (www.hep.global)
Zweitmarktfonds, bessere Alternative zu direkt
Investition und offenen?
Interview mit Rene Trost, GF HTB Fondshaus GmbH
In den vergangenen Jahren haben die Werte von Zweitmarktanteilen geschlos-
sener Immobilienfonds eine zum Teil deutliche Wertentwicklung vorgelegt.
HTB ist einer der Pioniere des Zweitmarktgeschäftes. Die Anleger von Zweit-
marktfonds der HTB konnten zuletzt je nach Fonds und Beteiligungszeitpunkt
beim Verkauf des Kölner Maritim Hotels von einer durchschnittlichen Verdop-
pelung der für die Fonds-Beteiligung bezahlten Preise profitieren. Zweitmarkt-
fonds bieten privaten und teilweise auch institutionellen Anlegern die Möglich-
keit, in ein breit gestreutes, professionell analysiertes und in seiner Historie
bekanntes Immobilienportfolio zu investieren. Rene Trost ist bei der HTB-
Gruppe als Geschäftsführer für den Einkauf verantwortlich.
Der Immobilienbrief: Herr Trost, ihren Namen verbindet man in der Immobilien-
wirtschaft eher mit der Bearbeitung prominenter, großer NPL-Portfolien. Wie fühlen
Sie sich im Zweitmarktgeschäft?
Rene Trost: Die Produkte bzw. die Tätigkeit sind extrem vergleichbar. Der Wert
bei NPL-Portfolien hängt ebenso wie im Zweitmarktgeschäft mit deutschen Immobi-
lien, auf das sich die HTB-Gruppe fokussiert, an dem zu Grunde liegenden Asset,
der Immobilie. Immobilienkompetenz steht also in beiden Tätigkeiten ganz vorne.
Ratingen: Die publity AG hat im
Rahmen eines Asset-Management-
Mandates einen ca. 16.600 qm gro-
ßen Bürokomplex in der Borsigstra-
ße 11-15 an einen internationalen
Investor veräußert. publity hatte das
repräsentative Büroensemble im
Mai 2015 im Rahmen eines Joint-
Venture-Vertrages mit einem institu-
tionellen Investor erworben. Die
Immobilie ist nahezu vollvermietet.
Zum Objekt gehören 173 Tiefgara-
genstellplätze sowie 28 Außenstell-
plätze. Die Kanzlei DLA Piper hat
die umfassende rechtliche Beratung
bei der Transaktion übernommen.
Paris/London: Die Luxusgruppe
LVMH Moët Hennessy Louis Vuit-
ton und Belmond Ltd. – Eigentü-
mer, Teilhaber oder Manager von
46 Luxushotels, Restaurants, Zügen
und Flusskreuzfahrten – geben ge-
meinsam bekannt, dass sie eine
finale Vereinbarung für LVMH über
den Erwerb von Belmond getroffen
haben. LVMH wird Belmond für
$25,00 pro Klasse-A-Aktie in bar
erwerben. Dies entspricht einem
Eigenkapitalwert von 2,6 Mrd. USD
bei einer Transaktion mit einem
Unternehmenswert von 3,2 Mrd.
USD.
In den zwölf Monaten bis 30. Sep-
tember 2018 erzielte Belmond einen
Gesamtumsatz von 572 Mio. USD
und ein bereinigtes EBITDA von
140 Mio. USD. Die Transaktion wird
voraussichtlich in der ersten Jahres-
hälfte 2019 abgeschlossen sein,
vorbehaltlich der Zustimmung der
Belmond-Aktionäre und der Geneh-
migung durch die zuständigen Wett-
bewerbsbehörden.
Durch diese Übernahme wird LVMH
seine Präsenz in der Luxushotelle-
rie deutlich erhöhen. Belmond ist
eine ideale Ergänzung zu den Che-
val Blanc Maisons, die für ihren
aussergewöhnlichen Service, ihre
Architektur und ihre einzigartige
Gastronomie bekannt sind.
Werner Rohmert
Deal-Mix
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 19
schnell entscheiden, sobald wir über die Entwicklung der
Zielfonds neue Zahlen – und das mindestens einmal jähr-
lich, z. T. auch öfter – haben. Die historischen Verläufe der
Zielfonds können wir oft über Jahrzehnte nachverfolgen.
HTB aktualisiert den Markt laufend. Bedenken Sie auch
unser stetig wachsendes Akquisitionspotenzial, von dem
unser neuer Fonds HTB 10 profitiert. Überall, wo wir betei-
ligt sind, haben wir ja gemäß höchstrichterlicher Recht-
sprechung die Möglichkeit, die anderen Gesellschafter
anzusprechen und auf Verkaufschancen hinzuweisen.
Der Immobilienbrief: Ein Zweitmarktfonds ist ja im
Prinzip ein Dachfonds. Theoretisch müssten da ja auch
wieder doppelte Kosten berücksichtigt werden.
Rene Trost: Die Praxis sieht da anders aus. Die Kosten
des Zielfonds wirken sich auf den Ertragswert der Beteili-
gung aus. Insofern sind die Kosten des Zielfonds bereits
beim Erwerb berücksichtigt. Das Management des Zweit-
marktfonds ist natürlich arbeitsintensiv. Hierfür fallen Kos-
ten an, die aber durch unsere Datenbank und unsere pro-
fessionellen Prozesse deutlich niedriger sind, als institutio-
nelle oder private Einzelinvestoren in Zweitmarktanteile
erreichen können. Über die Wertermittlung der Zielfonds
spielen doppelte Kostenbelastungen keine Rolle mehr.
Der Immobilienbrief: Wo liegen denn jetzt zusammen-
gefasst die konkreten Vorteile eines Zweitmarktfonds?
Rene Trost: 1) Wir können den Markt sogar noch breiter
abbilden als offene Immobilienfonds. 2) Daraus resultiert
nicht nur eine Streuung im Asset, sondern auch die Mög-
lichkeit zum Benchmarking und zur Streuung im Asset
Management. Bei einem offenen Immobilienfonds hängen
sie nur an einem Asset Manager. Diese Diversifikation im
Management bietet Vorteile in der Krise. 3) Meistens denkt
über den Finanzierungs-Aspekt kaum jemand nach. Be-
denken Sie: Wir tilgen in den drei oben genannten Fonds
jährlich zwischen 4,1% und 6,7%. Die Tilgung erhöht spür-
bar das Eigenkapital bzw. den späteren Wert der Anteile.
Gleichzeitig profitieren die Fonds von der Zinssituation. Wir
sind naturgemäß nur in Fonds investiert, deren Anschluss-
finanzierung problemlos möglich ist. Bei alten Fonds sind
die heutigen Zinskonditionen natürlich sehr viel besser als
die ursprünglichen Konditionen. Diese Erhöhung des Aus-
schüttungs- und Wertentwicklungspotenzials kann kein
Erstmarktinvestment leisten. 4) Die HTB-Zweitmarktfonds
sind stark fokussiert. Wir befassen uns nur mit deutschen
Immobilien. 5) Durch die Vielzahl der Einzelinvestitionen,
die alle wiederum über einen Zweitmarkt verfügen, haben
die Zweitmarktfonds eine hohe Asset-Liquidität, die in
schwierigen Zeiten oder bei als sinnvoll erachteten Um-
schichtungen schnell genutzt werden kann. 6) In unseren
Fonds gibt es keine Ansteckungsgefahr. Jede Beteiligung
ist mit Eigenkapital finanziert. Bei vielen sogenannten ge-
streuten Fonds besteht dagegen die Gefahr, dass Proble-
Darüber hinaus bieten sowohl bei NPL-Portfolien, wie
auch im Zweitmarktgeschäft, die Historie und die Struktur so-
wohl Chancen als auch Risiken. Dieses Chance-/Risikoraster
zu sehen und abzuwägen bedarf weitreichender Erfahrung
und Analyse. Dies ist im Zweitmarktgeschäft noch wichtiger
als im in NPL-Bereich, dabei bei NPL regelmäßig die Verfü-
gungsgewalt über die Immobilie besteht, während es im Zweit-
marktgeschäft bei einer Minderheitsbeteiligung sehr wichtig
ist, das Asset Management einzuschätzen.
Der Immobilienbrief: Der Grundgedanke, dass es sich im
Zweitmarktgeschäft mit geschlossenen Immobilienfonds um
„gebrauchte Anteile“ handelt, ist natürlich per se nicht aus-
schließlich positiv belegt. Gerade in den Dekaden, aus denen
die Zweitmarktanteile stammen, war der Ruf des Geschäftes
mit geschlossenen Immobilienfonds nicht immer positiv.
Rene Trost: Aber gerade davon konnte das Zweitmarktge-
schäft in den vergangenen Jahren und auch heute noch profi-
tieren. Schlechte Presse führte oft zu einer deutlichen Unter-
bewertung. In vielen Fonds sind gute Immobilien enthalten, die
vielleicht lediglich nicht die sehr sportlichen Markterwartungen
der frühen Neunzigerjahre erfüllten. Auf einem realistischen
Mietniveau sind sie heute sehr attraktiv. Auch prominente Me-
dien-Flops, wie das Berliner Grandhotel Adlon, konnten ihr
Geschäftsmodell beweisen und in den letzten Jahren ihre
Zweitmarktwerte an der Börse vervielfachen. Die Wertverdop-
pelung des Kölner Maritim-Zielfonds erwähnten Sie bereits
selber. Darüber hinaus gibt es Sondersituationen, von denen
wir profitieren können. Zehn oder 20 Jahre alte geschlossene
Immobilienfonds stehen oft vor immobilienwirtschaftlichen
Herausforderungen, zu denen die Anteilseigner in einer späte-
ren Lebensphase nicht mehr gerne bereit sind. 45-jährige,
steuerorientierte Anleger der damaligen Sonder-AfA-Ära treten
heute in das Rentenalter ein und wollen ihre Vermögensituati-
on klären. Der Markt ist noch über viele Jahre sehr ergiebig.
Der Immobilienbrief: Wir stellen uns vor, dass die Analyse
und Bewertung von Fondsanteilen sehr arbeitsaufwendig ist.
Wie rechnet sich das bei möglicherweise kleineren Beteili-
gungssumme?
Rene Trost: Sie haben Recht. Das ist eine Herausforde-
rung, die aber gleichzeitig unsere große Chance ist. Die HTB
verfügt über eine große Datenbank geschlossener Fonds, die
laufend beobachtet werden. Wir verfügen sofort über gute
Basisinformationen, wenn ein solcher Fondsanteil an den
Markt kommt. Das kann nur ein hoch spezialisierter Investor.
In der Regel haben wir sofortigen Zugriff auf die Fonds-
Historie und können Chancen und Risiken des Fonds abschät-
zen. Außerdem sind wir ja an einer Vielzahl von Fonds betei-
ligt. Nehmen Sie allein die derzeit voll investierten Fonds HTB
6, HTB 7 und HTB 8. Die sind im Durchschnitt jeweils an mehr
als 80 Immobilien beteiligt, die übrigens über eine Vermie-
tungsquote von mehr als 99% verfügen. Da kennen wir sofort
alle Daten und die Entwicklungsperspektiven und können
me einer Fonds-Immobilie durch die Finanzierungsklammer
den gesamten Fonds notleidend werden lassen. Das ist bei
Zweitmarktfonds nicht möglich. 7) Je nach rechtlicher Ge-
staltung von Zweitmarktfonds lassen sich steuerliche Vortei-
le realisieren und gleichzeitig die Vorteile der Digitalisierung
nutzen. 8) Beim Einkauf von Fonds sparen wir uns darüber
hinaus bei Erstinvestments anfallenden Gebühren. Unsere
Bewertung ist zudem skalierbar.
Der Immobilienbrief: Was ist denn ihre aktuelle
Botschaft?
Rene Trost: Aktuell ist das Nachfolgeprodukt, der
HTB 10, im Vertrieb. Wir haben nach wie vor gute Einkaufs-
möglichkeiten. Der HTB 10 wird eine Streuung aufweisen,
die manchen offenen Immobilienfonds in den Schatten stellt.
Überlegen Sie doch einmal, welche Alternativen es aktuell
am Immobilienmarkt zu einem gestreuten Immobilienport-
folio mit mindestens 50 Immobilien, meist über 5% jährlicher
Tilgung, gestreutem Asset Management, einer Vermietungs-
quote von annähernd 100% und Reserven durch günstige
Nachfinanzierungsmöglichkeiten wirklich gibt. HTB
kann tatsächlich hohe Renditen bei gleichzeitig hoher
Sicherheit im Zweitmarktgeschäft generieren. Das ist zuge-
gebenermaßen kein „Jedermann-Geschäft“. Das bedingt
besondere Expertise, über die die HTB-Gruppe nachgewie-
senermaßen verfügt.
Der Immobilienbrief: Herr Trost, vielen Dank für das
Gespräch.
„Bestellerprinzip“ bei der Vermittlung von
Wohnimmobilien
Vor Schnellschüssen wird gewarnt
Prof. Dr. habil. Volker Eichener,
Hochschule Düsseldorf
Das Bundesjustizministerium plant die Einführung des soge-
nannten „Bestellerprinzips“ auch für die Vermittlung von
Wohneigentum, um durch das Einsparen der Maklercourta-
ge für die Erwerber die Anschaffungskosten für Wohneigen-
tum zu senken. Das hat schon etwas Unverfrorenes, hatte
der Bundesgesetzgeber nicht zweieinhalb Jahrzehnte lang
durch ausufernde Regulierung, namentlich die periodischen
Verschärfungen der Energieeinsparverordnung, selber die
Baukosten in die Höhe getrieben und gleichzeitig die Woh-
nungsbauförderung zusammengestrichen.
Die Länder haben durch ihre Bauordnungen, durch
Grunderwerbssteuererhöhungen und durch Streichungen
und Umschichtungen bei der Wohnungsbauförderung ihren
Teil zur Verschlechterung der Investitionsbedingungen bei-
getragen, ebenso die Kommunen durch kostentreibende
Auflagen und mangelnde Baulandausweisung. Und jetzt soll
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 20
ausgerechnet die Einsparung der Maklercourtage die
Wohnungsnot beseitigen!
Die Preise für Wohneigentum sind deshalb so
stark gestiegen, weil die Zinsen gesunken sind und weil
das Angebot in den sogenannten Schwarmstädten und in
ihrem Umland zu klein ist. Will man die Preise senken,
muss man die Investitionsbedingungen verbessern – durch
Rücknahme kostentreibender Regulierungen auf allen
staatlichen Ebenen, durch Baulandoffensiven, die zu sin-
kenden Grundstückspreisen führen, durch günstigen Ver-
kauf kommunaler Grundstücke im Rahmen von Konzept-
vergaben, durch eine Reduzierung der Grunderwerbssteu-
er, durch eine großzügige Eigenheimzulage. Das Herum-
doktern an der Maklercourtage ist angesichts der Marktla-
ge nichts als ein Placebo, was seinen Beifall findet, weil
man dem Volkszorn über die Wohnungsnot einen Sünden-
bock bietet: den Berufsstand der Makler. Und klingt die
Formel „wer bestellt, bezahlt“ nicht auch gerecht?
Warum gibt es überhaupt Immobilienmakler? Der
Immobilienmarkt ist ein extrem intransparenter Markt. Im-
mobilien sind – von Ausnahmen abgesehen, bei denen
i.d.R. auch keine Makler eingeschaltet werden, wie dem
Verkauf einer größeren Zahl gleichartiger, neu errichteter
Objekte im Rahmen des Bauträgergeschäfts – heterogene
Güter, die jedes Objekt als einzigartig erscheinen lassen.
Private Verkäufer und Erwerber von Wohneigentum sind
i.d.R. Laien, wenn es um die Beurteilung von Werten,
Qualitäten und Risiken geht. Das ist der Grund, weshalb
sich auf der ganzen Welt der Berufsstand der Immobilien-
makler etabliert hat.
Der Makler erbringt bei jeder Transaktion sowie in
ihrem Vorfeld eine Fülle von Dienstleistungen, die immer
sowohl Käufer wie Verkäufer zugutekommen. Deshalb ist
es fair, wenn – wie in den meisten Bundesländern üblich –
sowohl Käufer wie Verkäufer jeweils einen Teil der Makler-
provision zahlen (üblich sind je 3 Prozent). In diesen Län-
dern gilt das „Bestellerprinzip“ übrigens schon längst: Die
höchstrichterliche Rechtsprechung hat seit Jahrzehnten
klargestellt, dass der Käufer einen Maklervertrag ab-
schließt, wenn der Interessent nach Zugang des Provisi-
onsverlangens weitere Maklerdienste (wie Besichtigungen,
Erteilung von Auskünften etc.) in Anspruch nimmt.
Die Teilung der Provision ist das beste Mittel, um
zu gewährleisten, dass der Makler als neutraler und ehrli-
cher Vermittler agiert, denn er verliert seinen Provisionsan-
spruch, wenn er seine Treuepflicht gegenüber einer der
beiden Seiten verletzt. Dieser ökonomische Anreiz ist weit-
aus wirksamer als Appelle an Ehrlichkeit und Professiona-
lität oder Bewertungsportale im Internet.
Nur schwerlich mit Gerechtigkeitsvorstellungen
vereinbar ist, wenn Verkäufer die Marktlage ausnutzen,
Bamberg: Der Immobilien-
entwicklungsfonds »Vier Met-
ropolen II« der Project Grup-
pe hat zwei weitere Bau-
grundstücke in der Metropol-
region München und Düssel-
dorf erworben und seine
Streuungsquote damit auf elf
Objektinvestitionen erhöht.
Vorgesehen ist die Errichtung
von insgesamt 48 Eigentums-
wohnungen sowie sieben
Stadthäusern mit einem Ge-
samtverkaufsvolumen von
rund 37 Mio. Euro.
Wiesbaden: Die publity AG
hat für den geschlossenen AIF
„publity Performance Fonds
Nr. 8“ ein ca. 3.000 qm gro-
ßes Gewerbeobjekt im Stadt-
teil Kastel erworben. Rund
1.200 qm des Objekts sind
langfristig an das Dentallabor
Flemming Dental Mainz-
Kastel GmbH, vermietet.
Ebenfalls sind 800 qm im Ob-
jekt an insgesamt fünf weitere
Mieter, teilweise ebenfalls aus
dem Medizinbereich, vermie-
tet. Zur 3-stöckigen Immobilie
gehören auch 57 Tiefgaragen-
und Außenstellplätze.
CMS Hasche Sigle hat die
umfassende rechtliche Bera-
tung bei der Transaktion über-
nommen. Für die technische
Projektorganisation und die
Erstellung der technischen
Due Diligence war das Unter-
nehmen albrings+mueller
verantwortlich.
Deal-Mix
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 21
indem sie Makler beauftragen, deren Leistungen ausschließlich vom Käufer bezahlt werden
(wie in den Stadtstaaten, Brandenburg und Hessen üblich). Die Maklerprovision ausschließ-
lich dem Verkäufer aufzubürden, wie von der Bundesjustizministerin beabsichtigt, wäre
allerdings kontraproduktiv. Denn wäre der Verkäufer der alleinige Auftraggeber des Mak-
lers, würde dieser seine Treuepflicht verletzen und seinen Provisionsanspruch verwirken,
wenn er dem Käufer Informationen über das Objekt, beispielsweise über versteckte Bau-
mängel, mitteilen würde. Das geplante „Bestellerprinzip“ würde den Makler zwangsläufig
von einem neutralen Mittler zu einem parteilichen Interessenvertreter des Verkäufers mutie-
ren lassen. Was die Verbraucherschutzministerin plant, wäre damit das genaue Gegenteil
von Verbraucherschutz.
Man muss die Immobilienvermittlung auch in den größeren Kontext der Entwick-
lung einer Wirtschaftsethik einordnen. Hier stellt die europäische Maklernorm DIN EN
15733 einen Meilenstein dar, weil sie Maklerleistungen, Mindestanforderungen an die fach-
liche Qualifikation von Maklern, Versicherungspflicht, Beschwerdemanagement und einen
Moralkodex definiert, insbesondere aber umfassende Informationspflichten gegenüber bei-
den Vertragsparteien. Das „Bestellerprinzip“ würde es deutschen Maklern unmöglich ma-
chen, die Informationspflichten gegenüber dem Käufer zu erfüllen. Damit würde Deutsch-
land aus einem europäischen Verbund von 31 Staaten ausscheren, um eine nationale Son-
derlösung zu implementieren.
Politisch diskutiert werden derzeit auch die Höhe der Maklerprovision und die Art
ihrer Bemessung. Ein Prozentsatz des Kaufpreises birgt den Nachteil, dass die absolute
Höhe steigt, wenn der Kaufpreis hoch ist. Die Alternative wäre, tatsächlich erbrachte
Dienstleistungen abzurechnen. Die prozentuale Provision weist aber verschiedene Vorteile
auf: (1) Sie wird nur im Erfolgsfall fällig und überwälzt das Risiko auf den Makler, der
dadurch entsprechend motiviert wird. (2) Die Provisionshöhe ist bei Erteilung des Makler-
auftrags festgelegt und ergibt sich nicht erst durch nachträgliche (und häufig strittige) Ab-
rechnung von Leistungen, deren Umfang bei Beauftragung nicht kalkuliert werden kann. (3)
Sie erspart den Kunden bei niedrigen Kaufpreisen hohe Provisionen. (4) Das am Ge-
schäftswert orientierte Honorar spiegelt die wirtschaftliche Bedeutung der handelnden Bera-
ter wieder. (5) Da sich die Haftung des Maklers nach dem Wert richtet, muss sich auch das
Honorar daran orientieren. Eine prozentuale Maklerprovision, die nur im Erfolgsfall fällig
wird, schützt also auch die Kunden.
Es spricht tatsächlich einiges dafür, die Immobilienvermittlung im Rahmen der kon-
kurrierenden Gesetzgebung bundeseinheitlich zu regeln. Sinnvoll wäre, die Anwendung der
„anerkannten Regeln der Technik“ (damit wird auf Normen wie die DIN EN 15733 verwie-
sen) verpflichtend zu machen und die Provision auf maximal 3 Prozent (zuzüglich Umsatz-
steuer) jeweils für Verkäufer und Käufer festzulegen. Ein politischer Schnellschuss zur Ein-
führung des Bestellerprinzips würde jedoch mehr Schaden als Nutzen anrichten. Denn in
einer Situation, in der wir darauf angewiesen sind, dass mehr gebaut wird, sollten wir alles
tun, um das Vertrauen der Akteure am Immobilienmarkt zu stärken, und alles unterlassen,
was sie verschrecken könnte.
wachsender Nachfrage ist eine Bautätigkeit angezeigt, die
über den reinen Ersatzbedarf hinausgeht. Das schon vorhan-
dene, das in der Entwicklung befindliche und das zusätzlich
zu schaffende Flächenangebot sind dabei immer im Zusam-
menhang zu sehen.
In den Top-7-Städten wurde in den letzten Jahren
durchaus viel gebaut. Verglichen mit früheren Perioden oder
zu den landesweiten Durchschnittswerten zeigt sich kein
Rückstand. Relative Messgrößen wie der Wohnungsbau je
1.000 Einwohner zeigen, dass in den Top-7-Städten mehr
Wohnraum bereitgestellt wird als im Land insgesamt. Kleine
Wohnungen kommen dabei häufig vor: Knapp 37 Prozent
der neu gebauten Wohnungen haben nur ein oder zwei Räu-
me, deutschlandweit sind es 25 Prozent. Große Wohnungen
sind in den Top 7 dagegen seltener. Weniger als 20 Prozent
der Fertigstellungen entfielen im Jahr 2016 auf Wohnungen
mit fünf oder mehr Räumen, im Land sind es dagegen
40 Prozent. Am geringsten war der Anteil in München mit
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 22
Die Menschen zieht es in die Großstädte, doch in den
begehrtesten Städten wird für die wachsende Nachfrage
zu wenig gebaut. Häufig wird eine Intensivierung der
Bautätigkeit gefordert. Dabei sind gerade in den gefrag-
ten Metropolen zahlreiche Projekte zu sehen, nur rei-
chen diese Entwicklungen oft nicht aus. Eine aktuelle
Studie der Empira Gruppe hat die Wohnungsmarktsitua-
tion in den Top-7-Standorten untersucht. Anhand ver-
schiedener Indikatoren der Angebots- und Nachfra-
geseite wurde der Grad und die Dynamik der Wohn-
raumknappheit bewertet. Die Zahlen der Top-7-
Standorte sind durchaus sehr unterschiedlich.
Intensive Bautätigkeit in den Großstädten: Wesentlich für
die Bedienung der Nachfrage in einem Marktsegment ist die
Bautätigkeit. Diese muss in einem stabilen Marktumfeld
zumindest den Ersatzbedarf an technisch und/oder wirt-
schaftlich nicht mehr nutzbaren Objekten kompensieren. Bei
bvt
Wohnungsbau in den Top 7:
Sehr unterschiedlich und kaum adäquat zur Nachfrage
Prof. Dr. Steffen Metzner MRICS, Empira Gruppe
Die BVT Unternehmensgruppe mit jahrzehntelanger Erfahrung bei deutschen und internationalen Immobilienengagements sowie bei Energie- und Umweltprojekten bietet Investoren attraktive Sachwert be teiligungen:
BVT Unternehmensgruppe Sachwerte. Seit 1976.
Mehr erfahren: E-Mail: [email protected], Telefon: +49 89 38165-206, www.bvt.de
Multi-Asset-Konzepte Aufbau von Portfolios aus Sachwert- und UnternehmensbeteiligungenImmobilien Deutschland
�������������� ����������������� ������������ ���
Energie- und Infrastruktur ����������������������������������� ����������������������������Immobilien USA
����!����������"��#�$������ von Class-A-Apartmentanlagen
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 23
13 Prozent, am höchsten in Düsseldorf mit 24 Prozent. Klei-
ne Wohnungen sind in den Top 7 ein relativ neuer Trend.
Noch 2012 dominierten Wohnungen mit fünf oder mehr Räu-
men (36 Prozent der Fertigstellungen, kleine Wohnungen
nur mit 20 Prozent vertreten). Die Neubautätigkeit passt sich
also den verändernden Haushaltsgrößen an, die Strukturen
im Bestand werden entsprechend folgen.
Das neu geschaffene Wohnungsangebot scheint
nicht auszureichen. Die Bautätigkeit in den Top 7 bleibt in
ihren Steigerungsraten hinter der Nachfrage zurück und
erreicht kein bedarfsdeckendes Niveau. Zahlen zur Zuwan-
derung in Großstädte und entsprechende Versorgungslü-
cken für die Segmente großer Wohnungen sowie Ein- und
Zweifamilienhäuser lieferte 2017 das Institut der deutschen
Wirtschaft Köln.
Unterschiede zwischen den Top-7-Standorten:
Innerhalb der Top 7 bestehen größere Unterschiede bei den
Wachstumsraten des Wohnungsbestandes, wie Abbildung 1
für den Zeitraum 2006 bis 2016 zeigt. Die stärkste Bautätig-
keit gab es demzufolge im Frankfurter Wohnungsmarkt. In
der Mainmetropole wuchs der Bestand um neun Prozent.
Köln, München, Hamburg, Stuttgart und Düsseldorf liegen
zwar etwas hinter dieser Wachstumsrate, haben aber den-
noch Zuwächse von über fünf Prozent. Nur die Bundes-
hauptstadt fällt im Vergleich ab. In Berlin hat sich der Be-
stand lediglich um 1,7 Prozent vergrößert und liegt damit
deutlich hinter den übrigen Top-7-Standorten sowie auch
unter dem bundesdeutschen Wert von 4,9 Prozent. Zusam-
men betrachtet liegen die Top 7 etwa auf dem Bundesdurch-
schnitt. Ohne den negativen Ausreißer Berlin lag der Zu-
wachs sogar bei 6,8 Prozent und damit nahezu zwei Pro-
zentpunkte höher als in Deutschland insgesamt.
Die Veränderung der verfügbaren Fläche in Wohn-
gebäuden bestätigt dieses Bild. Während Frankfurt auch hier
den Spitzenplatz mit einer Zunah-
me von gut 14 Prozent einnimmt,
liegt Berlin am Ende der Top 7 mit
einem Wachstum von lediglich
5,4 Prozent. Alle anderen Standor-
te mit Ausnahme von Stuttgart kön-
nen ebenfalls Wachstumsraten im
zweistelligen Prozentbereich vor-
weisen. In Deutschland wuchs die
verfügbare Wohnfläche von 2006
bis 2016 um mehr als 10 Prozent,
fast doppelt so stark wie in der
Bundeshauptstadt.
Obwohl sich in den sieben größten
Städten – mit Ausnahme von Berlin
– eine überdurchschnittliche Bautä-
tigkeit zeigt, wird immer noch ein
Mehrbedarf angenommen. Die spe-
zifischen Gründe wären weiter zu analysieren. Insbesonde-
re sind die Neubaudaten mit der Nachfrageentwicklung und
den Bestandsreserven abzugleichen.
Trotz verstärkter Bautätigkeit weiter abnehmen-
de Flächenreserven: Bautätigkeit soll Knappheiten beseiti-
gen und ein Mindestmaß an Flächenreserven schaffen.
Eine kurzfristige Bedarfsdeckung kann über die Nutzung
oder Reaktivierung bisher ungenutzter Bestände erfolgen.
In den letzten Jahren nehmen diese Reserve immer weiter
ab. Abbildung 2 zeigt dazu die Leerstandsquoten der Top 7
im Zeitverlauf.
Vor allem Berlin, Frankfurt und Düsseldorf hatten
demnach Mitte der 2000er Jahre vergleichsweise hohe
Wohnungsleerstände. In Berlin waren gemäß der Quote von
4,4 Prozent im Jahr 2006 circa 83.000 Wohnungen verfüg-
bar. In allen Standorten haben sich in den letzten Jahren die
Leerstandsquoten kontinuierlich verringert. Dies ist vor dem
Hintergrund eines im selben Zeitraum über alle Städte
angewachsenen Wohnungsbestandes erstaunlich,
denn rechnerisch beeinflusst der gestiegene Bestand
die berechnete Quote. Sie geht nicht nur zurück, wenn leere
Wohnungen vermietet werden, sondern auch wenn neue
Wohnungen die Bezugsgröße erhöhen (sofern diese auch
vermietet sind).
Grundsätzlich zeigen die aktuellen Leerstandszah-
len mit ihrer Bandbreite von 1,5 Prozent in Düsseldorf bis zu
kaum noch wahrnehmbaren 0,2 Prozent in München eine
fast vollständige Auslastung des Bestandes. Eine abschlie-
ßende Wertung lassen diese Zahlen dennoch nicht zu. Ein
geringer Leerstand schließt einen funktionierenden Markt,
der sich im Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage be-
findet, grundsätzlich nicht aus. Jedoch sind aus technisch-
zeitlichen Gründen gewisse Reserven unerlässlich – etwa
für Vermietungsdauer, Umzugsorganisation oder Renovie-
Abb. 1: Entwicklung des Wohnungsbestandes (Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäu-
den) in Top-7-Standorten - Einzelbetrachtung, kumuliert (inklusive/exklusive Berlin), Vergleich
Deutschland; Veränderung 2016 zu 2006; Quellen: Stat. Ämter des Bundes und der Länder; eigene
Berechnung und Darstellung
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 24
rungsmaßnahmen.
Insgesamt zeigen die ver-
schiedenen Kennzahlen in
allen Top-7-Märkten stark
abnehmende Flächenreser-
ven und einen damit einherge-
henden zunehmenden Nach-
fragedruck. Starkes Bevölke-
rungswachstum traf hier in
den letzten Jahren auf eher
moderat wachsende Woh-
nungsbestände, wodurch sich
die Relationen zu Ungunsten
der Nachfrager verändert ha-
ben. Die Zuwanderung in die
Städte führte zu einem Abbau
vorhandener Leerstände. Die
Neubautätigkeit konnte dies nur in Teilen kompensieren.
Derzeit sind kaum noch Reserven verfügbar. Die Bautätig-
Abbildung 2: Entwicklung der Leerstandsquote von Wohnungen in den Top-7-Standorten;
Quelle: Statista (auf Basis von CBRE-empirica-Leerstandsindex); eigene Darstellung
Wer glaubt noch an das Christkind?
Know How rund um den Weihnachtsmarkt
Dr. Thomas Beyerle,
Head of Catella Group Research
Liebe Leserinnen und Leser, wer glaubt noch ans Christ-
kind? Ich denke viele! Zumindest haben sich vom Früh-
jahr bis Anfang Oktober Millionen Bundesbürger immer
wieder Regen gewünscht. Und kaum, da der Wunsch
endlich erhört wurde und der große Regen an beiden
Adventswochenenden eingekehrt war, begann das Mur-
ren. Die Dramen spielen sich in den vielzähligen privaten
und institutionellen Weihnachtsmärkten zwischen Kiel
und Garmisch, Görlitz und Aachen ab.
Umsatzrückgänge auf den Weihnachtsmärkten erreichten
die Maßstäbe klassischer Shopping Center. Nur diesmal
waren eben Waffeln & Duftkerzen betroffen. Portfoliotransak-
tionen („drei Becher Glühwein zum Preis für zwei“) sind aller-
dings gestiegen. Foodcourts scheinen die negative Tendenz
etwas aufgefangen zu haben. Haben Sie gewusst, dass
- 85% der deutschen Weihnachtsmärkte lediglich an
einem Wochenende im Advent stattfinden und für lokale Ver-
eine den Jahreshauptumsatz für die Vereinskasse darstellen
– in erster Linie für die Jugendarbeit? Allein am Wochenende
vom 8. auf den 9. Dezember wurden zur Errettung der Ver-
einskassen rund 35 Mio. € weniger umgesetzt. Dramatisch
betroffen wurden die Helikoptermütter der E-Jugend im Fuß-
ballclub einer Taunusgemeinde, die bei einem Vorjahresum-
satz von 625,40 € sage und schreibe 275,50 € weniger Um-
satz machten. Das sind -44,05% an zwei Tagen! Für einen
vergleichbaren Absturz benötigte sogar die Deutsche Bank-
Aktie 310 Tage. Wirecard dagegen legte +44% zu seit dem
IPO Mitte August)
- das Gute an diesem klimawandelträchtigen Ver-
halten freilich auch ist, dass dadurch weniger Kinder im Tru-
bel verloren gingen: Lasse, Henry, Maximilian, Traugott,
Max, Max, Alessa!, Leander, Finn, Anton, Georg, Tim-Julian,
Elias, & Max der Fußball E-Jugend sahen sich immer unter
Kontrolle der Mittelschicht-Heli-Eltern beim Waffelbacken im
Regen. Lasertec im trockenen Entertainmentcenter wäre
freilich noch cooler gewesen.
- unsere Recherche ergeben hat, dass trotz des
fortschreitenden Klimawandels sich die flüssigen Exoten
nach und nach aus den Henkeltassen der Deutschen wieder
zurückziehen – Remigration quasi. Der Globalisierungstrend
internationaler In-Getränke „Apfel-Cidre-Sangria“, „Oreo-
Frappé“, „Baked Apple Smoothie“, Caipirinha oder schlicht
Cuba Libre erlebte augenscheinlich nur ein kurzzeitiges
Hoch, welches keine Plateaubildung (neuer Lieblingsbegriff
der Analysten, die nicht wissen, ob der Markt nächstes Jahr
vielleicht doch nicht stark abkühlt) folgen ließ.
Doch bei aller Zahlenjonglage: Im Mittelpunkt unserer dies-
jährigen Weihnachtsmarktanalyse stehen von unserer Ge-
sellschaft benachteiligte Wesen. Wesen, denen man ganz
selten Beachtung schenkt; Wesen, die für den Mindestlohn
kämpfen und auch unter ihrer hobbitartigen Körpergröße zu
leiden haben. Die Rede ist von den Elfen! Machen wir uns nix vor: Ohne diese ausgela-
gerten und lohngedumpten Wesen, gerne als Logistikdienstleister („Picker“) tituliert, gäbe
es keine Weihnachtsgeschenke. Und eine ganze (Immobilien)Branche („Sehen Sie jetzt
noch Einstiegsmöglichkeiten in den Markt?“) würde leiden!
Trotz Boom an den Weihnachtsständen bzw. resi-Märkten, die Prognose für den
„homo urbanensis“ auf die nächsten Jahre fällt eher nüchtern aus. Sagt schon Hollywood
bzw. Netflix: „How I met your Elf “, „Big Bang Elforie“ – dort wird uns schon als Sitcom
vorgelebt, dass auch erwachsene Elfen mit laufendem Einkommen sich in naher Zukunft
an zentralen, urbanen Orten kaum noch Wohnraum allein leisten können. Und in WGs
(„Co-micro living“) leben müssen/dürfen?
Analytischer Höhepunkt in diesem Jahr ist sicherlich wieder das ultimative Top
10 Weihnachtsmarktranking – analytisch nach quantitativ-subjektiven Kriterien erstellt –
„…and the winner is…“? Lassen Sie sich überraschen. Steht der Siegerstandort doch in
eklatantem Missverhältnis zur Tanne auf besagtem Weihnachtsmarkt – Stichwort #rupfi.
Das nennen wir mal disruptiv! Übrigens: Googelt man PropTech & Weihnachtsgeld be-
kommt man keine Treffer!
Catella Research wünscht Ihnen zwei schöne, regenfreie Wochen auf den Weih-
nachtsmärkten Ihrer Region, ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch nach 2019,
mindestens 2 Wochen E-Mail-Askese und Social Media Detox und ein Abo im Fitnessstu-
dio. Beseelt von den – diesmal aber wirklich einzuhaltenden – Vorsätzen im täglichen
Wettkampf mit den anderen „slim people“ im Büro oder auf Arbeit. Eine richtig teure Fit-
nessuhr oder ein Ultramarathon, z. B. in Badwater im Death Valley, tun‘s freilich auch.
Zeitungsauflage weiter im Sturzflug
Fatale Preiserhöhungs-Strategie der Verleger
Lieblingsstatistiker des "Der Immobilienbrief"/
bearb. durch Werner Rohmert
In unseren Backgroundgesprächen und denen unserer Kollegen erfahren wir regel-
mäßig, was ein Journalist alles zu tun hätte, was die Aufgabe der Presse sei und
dass sie diese immer weniger erfülle. Auf die Finanzierungsfrage erfolgt meist die
Antwort, man habe derzeit Marketing nicht nötig. Dafür habe man ja seine Berater,
die das kostenlos unterbrächten. Die intellektuelle Leistungsfähigkeit derartiger
Gesprächspartner in ihren eigenen Kernkompetenzen macht natürlich Sorgen für
die Anlegergelder, die wir oft nicht verhehlen können. Aber das ändert natürlich
nichts daran, dass Gejammer über Markttransformationen der Textilwirtschaft da-
mals nicht geholfen hat, den Medien heute nicht hilft, der Automobilindustrie mit
Elektromobilitäts-
Aktivismus auch nicht
geholfen wird, und die
Immobilienwirtschaft
auch wieder dabei ist, in
eine Lernkurve einzustei-
gen. Unser Lieblingssta-
tistiker hat einmal die
Entwicklung der Print-
medien recherchiert.
Der deutsche Pressemarkt
ist im 3. Quartal 2018 über-
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 25
Hamburg: Die IMMAC Immobi-lienfonds GmbH startet den Vertrieb des 10. zehnten durch die HKA Hanseatische Kapital-verwaltung AG aufgelegten Publikums-AIF. Der AIF "DFV Hotel Oberursel GmbH & Co. KG geschlossene Investment-kommanditgesellschaft" in-vestiert in das 4-Sterne Busi-ness- und Tagungshotel „The Rilano Frankfurt Oberursel“. Betrieben wird das Hotel von der Rilano Group. Das Investiti-onsvolumen beträgt rd. 27,154 Mio. Euro davon entfallen auf das Kommanditkapital rd. 13,480 Mio. Euro. München: Die BVT Unterneh-mensgruppe konnte den Pub-likums-AIF „BVT Ertragswert-fonds Nr. 6 GmbH & Co. Ge-schlossene Investment KG“ erfolgreich platzieren. Die In-vestment KG investiert in zwei langfristig vermietete Gewerbe-immobilien in NRW. Anleger haben insgesamt 9,5 Mio. Euro zum Fondsvolumen von 18 Mio. Euro beigetragen. Der Publi-kums-AIF prognostiziert bis 2029 Gesamtausschüttungen von 164% der gezeichneten Kommanditeinlage im Basis-Szenario, vor Steuern. Bremen: Die Zweitmarkfonds HTB Immobilie 1., 2., 3., 5., 6. und 7. KG leisten plangemäße Ausschüttungen auf das Nomi-nalkapital in Höhe von 3 bis 10%. Auch die Anleger des erst im Spätsommer vollständig in-vestierten Fonds HTB 8. Ge-schlossene Immobilieninvest-ment Portfolio GmbH & Co. KG bekommen den vorge-sehenen anteiligen Vorab-gewinn von 2,5%. Auf dem gleichen bewährten Konzept basiert das seit einigen Wochen angebotene Nachfolgeprodukt HTB 10. Geschlossene Immo-bilieninvestment Portfolio GmbH & Co. KG. Anleger kön-nen sich ab einem Betrag von 5.000 Euro beteiligen. Der Ge-samtmittelrückfluss vor Steuern soll sich bis zum Ende der auf 10 Jahre geplanten Laufzeit auf 158% belaufen.
Fonds-News
wiegend durch abgebremste Verluste bei den Gesamtaufla-
gen gekennzeichnet. Bei den Tageszeitungen liegt der
Rückgang der verkauften Auflage unverändert bei einem
Minus um die 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.“
„Abgebremste Verluste“ gelten eher schon als eine kleine
Erfolgsmeldung. Nichtsdestotrotz verkauften allein die rei-
nen Tageszeitungen zuletzt fast eine Dreiviertelmillion
Exemplare weniger als im Jahr zuvor. Und bei den Publi-
kumszeitschriften - das ist SPIEGEL, Hörzu, Stern & Co. -
summierten sich die Absatzverluste im Jahresvergleich gar
auf fast vier Millionen. Aber bleiben wir bei den Zeitungen,
die unserem Lieblingsstatistiker als altem Journalisten be-
sonders am Herzen liegen. Die Auflagenentwicklung unter
Einbeziehung der Wochenzeitungen (z.B. Bild und Welt am
Sonntag) seit Mitte der 1950-er Jahre zeigt, dass das Hoch
aller Zeiten bei 1982 lag, aber durch die Wiedervereinigung
mit neuen, deutlich bildungsdurstigeren Zeitungslesern aus
dem Osten die Verleger 1992 noch einmal Luft holen konn-
ten. (Quelle: ivw vom 19.10.2018, https://www.ivw.eu/print/
quartalsauflagen/pressemitteilungen/auflagenzahlen-des-3-
quartals-2018).
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 26
Seitdem ist es um 45 Prozent abwärts gegangen.
Auch das Zeitunglesen via Internet konnte den Niedergang
der gedruckten Ausgaben nicht annähernd abfangen. Von
2013 bis zum geschätzten 2018-er Ergebnis ging die Printauf-
lage um rund 5,5 Millionen Exemplare zurück, während dieses
Jahr nur 1,4 Millionen oder etwas mehr elektronische Ausga-
ben bezahlt werden dürften. Die Zeitungsverlage fahren ge-
gen diesen Schwund aus der Not heraus geboren eine fatale
Strategie: sie heben die Preise an. Schauen Sie nur mal wie
die Auflage (rote Linie) sinkt und die Vertriebserlöse (braune
Linie) steigen. Immer weniger Kunden zahlen für ihr Presse-
angebot immer mehr Geld. Man ahnt, dass das nicht ewig gut
gehen kann. Sonst müsste am Ende der letzte zahlende Kun-
de fünf Milliarden an die Verleger abliefern. Ein kleines Bei-
spiel liefert das deutsche Vorzeigemedium, die „Frankfurter
Allgemeine“. Das Flaggschiffe der Branche konnte bis in die
1990-er Jahre, also im Branchenvergleich relativ lange, sich
sich gegen den Abwärtstrend stemmen. Aber seitdem geht es
auch hier bei den treuen Abonnenten und im Einzelverkauf
am Kiosk permanent runter. Da sind dann die Internet-
Angebote schon mit drin. Dass all dies kein deutsches Phäno-
men ist, zeigt der Blick ins große Zeitungsland USA. Hier be-
gann der Niedergang nach 1982 sogar etwas eher. Ohne den
Huckel bei der Wiedervereinigung in Deutschland wäre die
Entwicklung in beiden Ländern sehr ähnlich verlaufen. Wir
erleben hier in Zeitlupe den Übergang von einem alten Trans-
portmedium für Informationen (auf Papier physisch zum Kun-
den) zu einem neuen (ohne Druck per Internet). In der Immo-
bilienwirtschaft war 2001 "Der Immobilienbrief" Vorreiter. Das
ist nicht aufzuhalten. Woran die Branche arbeiten müsse, ist
ein Bezahlmodell für den neuen Weg, betet unser Lieblings-
statistiker vor. Fatalerweise habe man den Kunden im Netz
zunächst an kostenlose Nachrichten gewöhnt. Das ist natür-
lich auf Dauer ohne Subvention aus anderen Quellen kaum
möglich. Aber beim Übergang auf bezahlte Angebote tut man
sich extrem schwer. Die spannende Frage lautet daher: wie
schaffen es die Verlage, für ihr Informationsangebot, das
weiterhin einen großen Bedarf vorfindet, ein tragfähiges
Geschäftsmodell zu kreieren? Nur eins ist klar, wer das
nicht fertig bringt, verschwindet vom Markt, sobald die
alten Printkunden weg sind, resümiert unser Autor.
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 27
Regionales Europacity am Hauptbahnhof wächst
weiter – Ende in Sicht Karin Krentz
Gleich um zwei Landmark-Gebäude lässt die CA Immo
AG die Europacity in den nächsten Jahren in die Höhe
wachsen – zum einen das Hochhaus am Nordhafen und
zum anderen das Hochhaus am Europaplatz. Auch für
Berliner ist das gesamte Quartier in den letzten Jahren
überaus stürmisch gewachsen, von der einstigen Öd-
nis, dem städtebaulichen Nirwana nichts mehr zu spü-
ren, wenn ja – wenn da nicht die doch miese Anbindung
an den öffentlichen Personennahverkehr wäre und die
Straßenführung nicht noch viele Wünsche offen ließe …
Der Siegerentwurf für das Hochhaus am Nordhafen
stammt vom Architekturbüro Kleihues + Kleihues, Berlin. Mit
je einem dritten Platz prämierte die Jury die Entwürfe von
Schaltraum Architekten, Hamburg, und Meixner Schlü-
ter Wendt, Frankfurt am Main. Das Gebäude bildet künf-
tig das nördliche, weithin sichtbare Entree der Europacity.
Insgesamt wird CA Immo etwa 140 Mio. Euro investieren.
Und: Die Immobilie hat Potential neben dem eigentlichen
Schmuckstück der Europacity, dem Tour Total, der ja ei-
gentlich „nur“ eine Tankstelle werden sollte.
CA Immo hatte in Kooperation mit dem Land Berlin
und dem Bezirk Mitte einen zweistufigen und anonymen
Wettbewerb für die Realisierung ausgelobt. Eine Besonder-
heit des Wettbewerbs war, dass neben 10 gesetzten Archi-
tekturbüros weitere 10 über ein Bewerbungsverfahren ermit-
telt wurden. Von diesen 10 wurden wiederum 5 Büros durch
ein Losverfahren gefunden. Insgesamt waren damit 20 in-
ternationale Architekturbüros eingeladen, zunächst eine
städtebauliche Grundidee zu entwickeln, die dann in der
zweiten Stufe in den eigentlichen Architekturwettbewerb mün-
dete. Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Johann Eisele
(Darmstadt) sprach sich einstimmig für den Entwurf von
Kleihues + Kleihues aus. Nun ist dieses Büro in der Europacity
bestens für alle sichtbar vertreten (Bürogebäude am Kunst-
campus). Das bis zu 69 m hohe Ensemble aus drei Gebäuden
mit 34.000 qm BGF – die unteren Etagen sind miteinander
verbunden – besticht schon im Entwurf durch eine Klinker-
fassade und ein dezentes Raster der Fenster. Ca. 140 Mio.
Euro investiert die CA Immo AG, Baufertigstellung soll in
4,5 Jahren sein.
Es ist zu erwarten, dass diese Gebäude den neuen
Ansprüchen an eine moderne Büroimmobilie gerecht wird –
denn der Entwurf überzeugt vor allem auch durch seine flexib-
len Grundrisse, die alle heute gängigen Bürokonzepte von der
Einzelverzimmerung bis zum Open Space in gleich effizienter
Form zulassen. Hierzu trägt auch ein sehr hoher Fassadenan-
teil der denkbaren Arbeitsplätze bei, so dass alle Büroformen
mit einem Mindestmaß an innen liegenden Bereichen auskom-
men (könnten).
Hochhaus am Europaplatz
Für das zweiten Landmark-Gebäude, das „Hochhaus am Eu-
ropaplatz“, reicht Bauherr CA Immo noch im Dezember den
Antrag auf Baugenehmigung ein. 84 m hoch wird der Neubau
nach Plänen von Allmann Sattler Wappner, Baukosten ca.
145 Mio. Eu-
ro. Im Som-
mer des kom-
menden Jah-
res sollen die
Bauarbeiten
starten. Etwa
vier Jahre
wird es dau-
ern, bis die
Büros mit
29.000 qm
den Mietern
übergeben
werden kön-
nen.
Nut-
zer für Neu-
bauten zu
finden ist an-
gesichts der
Lage am Ber-
liner Immobili-
Hochhaus am Nordhafen; Quelle: CA Immo
Hochhaus am Europaplatz; Quelle: CA Immo
enmarkt bei einem Leerstand von 2% kein Problem. Die
Berliner Wirtschaft wächst, die Prognosen auch für die
nächsten Jahre sind positiv, spekulativ errichtete Büroimmo-
bilien veräußern die Entwickler zu attraktiven Preisen förm-
lich vom Reißbrett weg an die Investoren.
In diesem Jahr vermietete CA Immo 26.000 qm
Bürofläche, mehr als ein Viertel davon in dem laut CA-Immo
„modernsten Bürohaus Europas“, dem gläsernen „Cube“
südlich vom Hauptbahnhof (siehe dazu Der Immobilienbrief
Nr. 424) für Mieten von 35 Euro/qm. Wegen der regen Nach-
frage seien Mieten von 25 bis 27 Euro/qm für Büroflächen in
dem Neubau „new work hub“ an der Heidestraße erzielt wor-
den, sagt CA Immo-Sprecher Markus Diekow. Das Gebäude
soll im Herbst kommenden Jahres fertig gebaut sein, 65%
der Flächen dann bereits vergeben. Auch das angrenzende
„Bürohaus am Kunstcampus“ nach Plänen von Kleihues +
Kleihues soll noch im kommenden Jahr eröffnen: 46 Mio.
Euro investiert CA-Immo in das rund 10.000 qm große Haus.
Europacity bald ausverkauft
Das Gebiet der Europacity entsteht auf einer 60 ha großen
Brache mehrerer Eigentümer wie CA Immo, Deutsche Bahn
und Land Berlin. Zwei Drittel davon sind bisher bebaut, ein
Ende allerdings lässt sich nun doch absehen: In den Jahren
2025/2026 sind dann 1 Mio. qm BGF entstanden, ein Drittel
davon Wohnungen. Die Investitionssumme des vor mehr als
einem Jahrzehnt gestarteten Quartiers wird auf rund 5 Mrd.
Euro geschätzt.
Berliner Immobilienmarkt bleibt stabil
Flächen- und Produktknappheit bremsen
Der Berliner Immobilienmarkt wird lt. Aengevelt Rese-
arch 2018 mit stabilen Ergebnissen abschließen, aller-
dings nicht an die Rekordjahre 2015 und 2017 anknüp-
fen können. Anfang 2018 lebten rd. 3,61 Mio. Menschen
in Berlin. Die dynamische Bevölkerungsentwicklung der
Vorjahre nahm indessen leicht ab. Die Senatsverwaltung
erwartet bis 2030 einen Zuwachs auf rd. 3,8 Mio. Ein-
wohner. Die Wirtschaftsleistung wird voraussichtlich
zum 5. Mal in Folge stärker als der Bundesschnitt stei-
gen. Die Touristenzahlen deuten auf ein neues Rekord-
jahr für die Tourismusbranche hin. Die Zahl der Sozial-
versicherungspflichtigen nimmt weiter zu. Die Genehmi-
gung von Wohn- und Nichtwohnbauten ging bei gleich-
zeitig deutlich steigenden Baukosten zurück.
Der Büroflächenumsatz der ersten neun Monate lag um
rd. 22% niedriger als im Vorjahresvergleich. Aengevelt
Research erwartet bis zum Jahresende einen Flächen-
umsatz von ca. 800 000 qm, der aber immer noch deutlich
über dem Dekadenmittel von rd. 632 000 qm liege. Parallel
sinke der Büroflächenleerstand auf
rd. 420 000 qm. NL-Leiter Peter
Starke (Foto re. ), sieht das ver-
fügbare Angebot an modernen
Flächen weiterhin zu knapp, um die
Nachfrage zu decken. 2018 lag der
Vermietungsschwerpunkt überwie-
gend im City-Randbereich und in
peripheren Lagen (exkl. Standort
Adlershof). Dabei steigen die ge-
wichteten Spitzen- und Durch-
schnittsmieten. Die hohe Vorverm-
aktungsquote in projektierten oder gerade erst genehmigten
Büroobjekten bestätige das nachhaltige Interesse. Die Aus-
sichten des Berliner Büromarktes seien weiterhin stabil. Die
dynamische Entwicklung der gewichteten Spitzenmiete sollte
2019 dagegen etwas nachlassen und sich im mittleren 30
Euro Bereich einpendeln.
Der Berliner Gewerbeinvestmentmarkt konnte 2018
zwar mit einigen Deals im dreistelligen Millionenbereich
punkten, kommt aber nicht an die herausragenden Vorjahre
heran. Grund dafür sei u. a. die anhaltende Angebotsver-
knappung marktgerechter Immobilienprodukte. Internationale
Investoren stellen mittlerweile gut die Hälfte aller Käufer. Die
deutliche Renditekompression der Vorjahre lasse zwar nach,
aber die Kaufpreismultiplikatoren im Spitzen- Core-Segment
übertreffen die 30- fache Jahresnettokaltmiete. So habe das
Zalando Headquarter bereits vor Fertigstellung zweimal den
Eigentümer gewechselt und dabei um 40 Mio. Euro zugelegt.
Der Berliner Wohninvestmentmarkt wurde 2018 u.a.
vom BUWOG-Deal und einigen Portfolioverkäufen (u.a.
durch Blackstone) geprägt. Dabei profitieren die Investoren
auch weiterhin von dem anhaltenden Mietanstieg in der
Hauptstadt, der lt. IVD 2018 bei ca. 7% p.a. liegt. Die Zahl
der Wohnungsgenehmigungen ging bis September 2018
zwar um rd. 3,7% zurück, aber der hohe Bauüberhang zum
Jahresbeginn 2018 deute auf ein erneut hohes Fertigstel-
lungsvolumen von 15 000 Wohnungen oder mehr vor allem
im gehobenen Segment hin.
Zechenfläche Wulfen wird zum
Industriepark Große Heide
Stadt Dorsten und RAG Immobilien
unterzeichnen städtebaulichen Vertrag
In Dorsten-Wulfen soll auf der ehemaligen Zechenfläche
Schacht Wulfen 1/2 in den kommenden Jahren der
„Industriepark Große Heide Wulfen“ mit bis zu 300 Ar-
beitsplätzen entstehen. Einen entsprechenden städte-
baulichen Vertrag über die Planung, Erschließung und
Vermarktung des Areals unterzeichneten Dorstens Bür-
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 28
germeister Tobias Stockhoff und Markus Masuth, Vorsit-
zender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobi-
lien GmbH am 13. Dezember 2018 im Alten Rathaus am
Dorstener Marktplatz.
Nach Veräußerung der letzten Fläche im Interkommunalen
Industriepark Dorsten/Marl an den Bertelsmann-Logistiker
arvato kann die Stadt Dorsten derzeit keine Industrieflächen
für Unternehmen anbieten, die sich hier ansiedeln wollen.
Das soll sich nach Unterzeichnung des Vertrages bald än-
dern. Auf der ehemaligen Zechenfläche in Wulfen werden
drei Kooperationspartner – die RAG Montan Immobilien
GmbH, die Stadt Dorsten und die Wirtschaftsförderung
WINDOR – den neuen Industriepark Große Heide Wulfen
planen und erschließen. Die Vermarktung der Flächen soll
bereits im kommenden Jahr beginnen.
Bürgermeister Tobias Stockhoff sieht die dort ent-
stehenden Grundstücke als hervorragend geeignet für die
Ansiedlung von Industriebetrieben. Der schon lange anhal-
tende Aufwärtstrend bei der Schaffung von Arbeitsplätzen in
Dorsten könne so weiter voranschreiten. Vorgesehen sind
auf 300 000 qm Bruttofläche Ansiedlungen von Unterneh-
men, die ausdrücklich ein Grundstück mit der planerischen
Ausweisung für industrielle Nutzung benötigen. Das schließt
u.a. einen 24-stündigen Lieferverkehr ein. Die Fläche hat
große Bedeutung für die jüngere Geschichte der Stadt
Dorsten. Hier wurde in den Jahren 1958 und 1959 ein neues
Bergwerk abgeteuft. Der damalige Wirtschaftsminister und
Vizekanzler Ludwig Erhard war in den Gründungstagen zu
einer Feierstunde zu Gast:
Die RAG Montan Immobilien sei überzeugt von der
Zugkraft dieser Fläche, die verkehrsgünstig an der Bun-
destraße 58 nur einige Kilometer entfernt zu den Auffahrten
zu den Bundesautobahnen 31 und 43 liegt, betonte RAG
Geschäftsführer Markus Masuth bei der Vertragsunterzeich-
nung. Nach der erfolgreichen Entwicklung auf dem Areal der
Zeche Fürst Leopold im Stadtteil Hervest werde jetzt ein
zweites Zechenaral auf Dorstener Stadtgebiet revitalisiert. In
Dorsten-Wulfen hat die RAG Montan Immobilien eine sieben
Hektar große Arrondierungsfläche, die direkt an das frühere
Zechengelände angrenzt, von der WINDOR angekauft.
Masuth betonte, dass der Ankauf von Arrondierungsflächen
und von industriell vorgenutzten Arealen von der RAG Mon-
tan Immobilien künftig stärker im Fokus stehe, um Entwick-
lungsprojekte auch auf Nichtbergbauflächen zu realisieren.
Das durchaus sportliche Ziel der drei eng zusam-
men arbeitenden Partner lautet, die Fläche bis Ende 2020
zur Hochbaureife zu entwickeln. Der Aufstellungsbeschluss
für den Bebauungsplan soll noch im Dezember im Umwelt-
und Planungsausschuss der Stadt Dorsten gefasst werden.
Erste Entwürfe für den Bebauungsplan liegen bereits vor.
Gutachten zu Schallschutz, Artenschutz, Umwelt und Ver-
kehr sind in Arbeit.
Fintechs – Finanzmetropole Frankfurt
verliert an Reiz
Jungunternehmer vermissen
startup-kultur
Entnommen aus "Der Platow Brief"
Frankfurt ist die Hochburg des traditionellen Bankensek-
tors. Diverse Urgesteine und Schwergewichte der Fi-
nanzindustrie nennen die Mainmetropole ihre Heimat –
darunter deutsche Bundesbank, Deutsche Bank, Com-
merzbank, KfW, DZ Bank und EZB, um nur die Großen zu
nennen. Das deutsche Finanzherz schlägt für die Old
Economy. Die New Economy kann Frankfurt indes kaum
überzeugen.
Für Fintechs verliert die Stadt an Reiz. 2017 noch auf Platz
zwei, gemeinsam mit München, ist Frankfurt nun hinter die
bayerische Landeshauptstadt auf Platz drei gerutscht, wie
das Fintech-Ranking der comdirect zeigt. München überholt
Frankfurt bei Neugründungen in den ersten neun Monaten
(12 zu 4) und bei der Gesamtzahl an Fin- und Insurtechs
(100 zu 95). Die Stadt an der Isar trumpft durch einen ausge-
wogenen Mix an Gründern und Kapitalgebern auf. In 31 fi-
nanzierungsrunden sammelten Münchener Fintechs in den
vergangenen zwei Jahren 174 Mio. Euro Wagniskapital ein,
in Frankfurt waren es in 18 runden 36 Mio. Euro. Bei Neu-
gründungen schlägt München um Haaresbreite sogar Berlin
(11). Die Hauptstadt bleibt mit 249 ortsansässigen Fintechs
jedoch unangefochtene Nummer eins.
Diese Entwicklung liege an den unterschiedlichen
Ökosystemen, erklärt ein Experte vom Bundesverband Deut-
sche Startups (bds) im Platowgespräch. Fintechs seien mehr
Jungunternehmen als Finanzkonzern, eine Startup-Kultur
habe bei Jungunternehmern einen höheren Stellenwert als
der Zugang zur etablierten Finanzwirtschaft. Berlin und Mün-
chen bestechen durch Nähe zu Kunden und Gleichgesinnten,
während Frankfurt in erster Linie durch teure Mieten bei
Büroflächen und hohe Gehälter für Finanzexpertise ab-
schreckt. „Mainhatten“ werde letztlich Opfer des eigenen
Finanzerfolges. Politik und Banken dürstet es nach frischem,
innovativen Wind, um den Status als Finanzplatz auch im
digitalen Zeitalter zu sichern. Nur treten Fintechs auf der Su-
che nach kompetenten, jungen Programmierern und Entwick-
lern oder bezahlbarem Büroraum wohl oder übel in den Wett-
bewerb mit Großbanken. In diesem Kampf David gegen Goli-
ath ziehen Startups meist den kürzeren.
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 29
Auf dem Im-
mobilien Investment
Markt Deutschland ste-
hen die Ampeln weiter
auf Grün. Der Auf-
schwung kommt 2019
ins zehnte Jahr. Eine
echte Zinswende werde
nicht vor Ende 2019
eintreten. Ein Anstieg
der zehnjährigen
Staatsanleihen auf ein
Prozent bis Ende 2019
bzw. um rund 100 Basispunkte werde nicht die Substanz
haben, den Aufschwung zu bremsen. Allerdings ist die Zahl
der Marktteilnehmer überschaubar. Bei „Der Immobilienbrief“
manifestiert sich mit Blick auf Pressenotizen der Eindruck,
dass bei wirklichen Großtransaktionen nur eine Handvoll
Akteure aktiv ist. JLL Investment-Chef Marcus Lütgering
bestätigt, dass bei 100 Mio.- Transaktionen etwa 100 Player
aktiv seien, deren Zahl sich bei echten Großtransaktionen
von 500 Mio. auf vielleicht 10 bis 20 aktive, weltweite Bieter
reduziere. Eine Analyse der 5 größten transparenten Deals
habe insgesamt 50 Angebote von 37 Firmen aufgezeigt. Die
größte Gefahr für die Investmentmärkte drohe vor allem von
Seiten der Geopolitik, setzt Scheunemann fort. Globale Han-
delsrestriktionen und ein ungeordneter Brexit seien wohl die
signifikantesten Gefahren. Fehlende Anlagealternativen führ-
ten jedoch dazu, dass Investoren ihre Immobilienanlagequo-
ten erhöhen. Pensionsfonds und Versicherungen hätten ei-
nen immensen Kapitaldruck. Bereits kleine Veränderungen
in der Anlagestrategie hätten enorme quantitative Effekte auf
den Immobilienmarkt. Für 2019 sei ein Gewerbeimmobilien-
Transaktionsvolumen von 55 Mrd. Euro, also annähernd
10% weniger als im laufenden Jahr, durchaus erreichbar.
Der Fokus der Investoren liege immer noch eindeu-
tig auf den Big 7. Hier manifestierten sich aktuell die starken
Vermietungsmärkte. Investoren setzten angesichts der nach-
lassenden Renditekompression vermehrt auf Mietwachstum.
Die beliebteste Assetklasse blieben nach wie vor Büroimmo-
bilien. Bevor Core-Investoren in kleinere Märkte investieren
würden, würden sie zunächst die Teilmärkte abseits der In-
nenstädte in den Big 7 selber bevorzugen. Die Renditen sind
weiterhin rückläufig. Die Büro-Spitzenrendite liege jetzt bei
3,11%. (-16 BB) JLL erwartet, dass sich die Renditen auf
diesem Niveau einpendeln. Die stärkste Dynamik in der
Preisentwicklung sei im Logistik Immobilien-Segment zu
beobachten. Die Spitzenrendite liege mit 4% ca. 70 Basis-
punkte niedriger als Ende 2017. Die Kapitalwerte bei Büros
würden nach wie vor kräftig, jedoch mit abnehmender Ten-
denz zulegen. Bei Büros bliebe aufgrund der wachsenden
Beschäftigtenzahlen die Nachfrage der Unternehmen hoch.
2018 würden in den Big 7 voraussichtlich 3,8 Mio. qm ver-
marktet worden sein. Das seien 10% weniger als im Rekord-
jahr 2017. Das zentrale Thema an dem Büro-
Immobilienmärkten sei die mangelnde und weiter sinkende
Flächenverfügbarkeit. Die Leerstandsquote in den Big 7 wer-
de bis Jahresende auf 3,8% gesunken sein. In Berlin und
Stuttgart würde die Quote unter 2,5% liegen.
Auch global haben sich die Immobilienmärkte 2018
gut gehalten, berichtet Hela Hinrichs, Leiterin EMEA Rese-
arch. Die Leitzinsen würden in den USA zwar seit drei Jahren
steigen, jedoch würden die US-Bürorenditen nur mit zeitlicher
Verzögerung und sehr verhalten nachziehen. Die gute Ver-
fassung der globalen gewerblichen Immobilienmärkte zeige
sich darin, dass das Transaktionsvolumen stabil bis steigend
sei und die Kapitalwerte ebenso wie die Mieten und die Fer-
tigstellungsvolumina weiter zulegten. Gleichzeitig blieben
Flächenumsatz und Leerstandsquote stabil. Auch für 2019
blieben bei einem allerdings fallenden Transaktionsvolumen
die Aussichten positiv. Der Zuwachs bei den Büromieten falle
allerdings mit 2-3% deutlich geringer aus als mit 3,9% im
laufenden Jahr. Büroimmobilien in Amsterdam, Madrid und
Berlin zeigten die höchsten Kapitalwertsteigerungen. Die
globale Kapitalwertentwicklung habe 2018 bei 6,4% gelegen.
Im kommenden Jahr seien nur Moskau, Madrid, Sydney und
Singapur für Steigerungen über 5% gut. Für New York,
Washington, Stockholm und Paris sei ein leichtes Nachgeben
der Werte zu erwarten. Die übrigen Standorte, wie auch die
deutschen Top-Städte, könnten noch leicht zulegen. Auf-
grund der Entwicklungen in den europäischen Märkten seien
die globalen Leerstandsquoten weiter rückläufig. Die starke
Flächennachfrage führe 2018 mit globalen 42 Mio. qm zum
höchsten Büroumsatz-Ergebnis der letzten zehn Jahre. Trotz
der Brexit-Unsicherheiten würde es ausländische Investoren
nach wie vor am stärksten nach London ziehen. Lütgering
weist in diesem Zusammenhang auf ein Missverhältnis von
nationaler zu internationaler Nachfrage hin. Es seien kaum
nationale Nachfrager in London derzeit aktiv. Nahezu alle
Aktivitäten gingen von internationalen Investoren aus. Das
erinnert „Der Immobilienbrief“ an die Verwerfungen in Fol-
ge der Finanzkrise, als national der Markt einschlief und u. a.
auch deutsche Fonds die Preischancen nutzten. Das globale
gewerbliche Transaktionsvolumen habe sich in den ersten
drei Quartalen 2018 auf insgesamt 507 Mrd. US-Dollar (+7%)
belaufen. Insgesamt sollten 730 Mrd. US-Dollar erzielt wer-
den (im letzten Satz Euro durch US-Dollar ersetzen) (+3%).
Wenn der Immobilienmakler bei Erben-
gemeinschaften nicht weiterkommt
Lennart Birkenfeld, Reaktionsbüro Hoffmann
Immobilienmakler kennen das Problem: Ein Grundstück,
eine Wohnung oder ein Haus ist nach dem Tod des Besit-
zers einer Erbengemeinschaft zugefallen – und die kann
sich nicht einigen, was mit dem Objekt passieren soll. Die
Vermarktung scheitert daran, dass beispielsweise ein Erbe
die Immobilie verkaufen, der zweite sie vermieten und der
dritte möglicherweise sie selbst bewohnen will. Das sorgt für
Stress, für Streitigkeiten. Der Aufwand für einen Vermittler,
eine Erbengemeinschaft zu einen, ist in den meisten Fällen
sehr groß. Eine Lösung kann der Verkauf eines Miterben-
Anteils an einen Investor sein. So mancher Projektentwickler
hat das schon probiert, um durch den Erwerb eines Anteils
Zugriff auf die gesamte Immobilie zu erhalten, sie um- oder
auszubauen und so Wertschöpfungspotentiale zu realisie-
ren. Außerdem gibt es Dienstleiter wie den Internet-
Marktplatz ErbTeilung.de. Der bietet an, beim Auflösen von
Erbengemeinschaften zu helfen, und auf eigene oder fremde
Rechnung Erbteile zu kaufen.
Ähnlich arbeitet das Deutsche Erbenzentrum. Jeder
Erbe einer Immobilie, der Ärger mit Miterben hat, kann sich
an die Gesellschaft wenden. Die arbeitet mit Anwälten und
Maklern zusammen. Für Letztere hat sie einen besonderen
Weg geschaffen: Auf den Tipp eines Maklers hin bietet das
Deutsche Erbenzentrum Miterben ihre Unterstützung an. Ist
der Wert der Immobilie noch nicht ermittelt worden, wird ein
Gutachter damit beauftragt. Danach nimmt der Dienstleister
für den Miterben die Verhandlungen mit potentiellen Investo-
ren auf. Kommt es zur Einigung wird ein Vertrag aufgesetzt
und notariell beglaubigt. Der Verkäufer muss zwar einen
finanziellen Abschlag hinnehmen, scheidet aber aus der
zerrütteten Erbengemeinschaft aus und hat seine Ruhe.
Maximilian von Elsner, Geschäftsführer des Deutschen
Erbenzentrums: „Er erhält die ausgehandelte Summe und
kann das leidige Thema abschließen. Das ist für die meisten
Betroffenen das Wichtigste. Der Verkauf des Erbteils an
einen Dritten ist die schnellste und emotional einfachste
Lösung.“ Einziger Stolperstein: Nach § 2014 BGB haben die
Miterben ein zweimonatiges Vorkaufsrecht.
Die Idee des Investors hinter dem Deal: Er versucht
als neuer Miteigentümer auch die übrigen Anteile der Immo-
bilie zu bekommen. Einigt er sich mit den verbleibenden
Erben oder ist er prozessual erfolgreich, kann er das Objekt
vermarkten. „Das macht er dann wie vorher vereinbart über
den Makler, der den Tipp fürs Investment gegeben hat“,
erläutert Maximilian von Elsner. Eine Win-Win-Win-Situation:
„Der Verkäufer kann die Erbengemeinschaft verlassen und
erhält Liquidität, der Investor hat eine Immobilie, die er ver-
markten kann, der Makler einen lukrativen Auftrag.“ Risiko für
den Käufer: keine Einigung mit den Erben mit der Folge
Zwangsversteigerung.
Der Markt für dieses Modell ist groß: Bis 2024 wer-
den in Deutschland rund zwei Millionen Immobilien vererbt.
Die überwiegende Mehrzahl, so hat das Deutsche Institut für
Altersvorsorge ermittelt, sind Einfamilienhäuser und Eigen-
tumswohnungen. Hinzu kommen Mehrfamilienhäuser und
unbebaute Grundstücke, die als Nachlass in die Hände neuer
Besitzer wandern.
Markt für Unternehmensimmobilien:
Flächenmangel, aber Renditekompression
vorbei?
Die Nachfrage nach Unternehmensimmobilien ist weiterhin
hoch und die Entwicklungen des ersten Halbjahres 2018
knüpfen an das Jahresende 2017 an, so die Initiative Unter-
nehmensimmobilie in ihrem Bericht für das erste Halbjahr
2018. Dennoch lag der Investmentumsatz mit knapp 800 Mio.
Euro rund 17% unter dem des vorhergehenden Halbjahres
bzw. rund 32 % niedriger als im langjährigen Schnitt der vor-
herigen Halbjahre.
Die Ursachen hierfür sind fehlende Angebote und
ein sich wandelndes Marktumfeld. Die am Markt verfügbaren
Objekte sind mehrheitlich bereits in den Vorjahren gehandelt
worden – teilweise als großvolumige Portfoliotransaktionen,
an denen oft internationale Investoren beteiligt waren. Ge-
genstand dieser Transaktionen waren zumeist gut dokumen-
tierte Objekte in Lagen mit hoher Markttransparenz. Solche
Objekte sind vorerst nicht mehr in der gewünschten Stück-
zahl verfügbar.
Risikobereitschaft hat zugenommen
„Aktuelle Abschlüsse werden verstärkt in weniger gut doku-
mentierten Marktregionen registriert. Investoren kaufen auch
Objekte, die ihnen noch vor ein paar Jahren als zu risikoreich
erschienen oder Restrukturierungsbedarf aufweisen. Um
solche Investments zu tätigen, wird lokales Know-how benö-
tigt“, so Tobias Kassner, Bereichsleiter Industrie- und Lo-
gistikimmobilien bei bulwiengesa und Autor des Marktbe-
richts. „Uns wundert daher nicht, dass es aktuell eher einhei-
mische Unternehmen sind, die vermehrt Einzeltransaktionen
durchführen.“
Wie geht es weiter? Da Top-Objekte immer seltener
verfügbar sind, gehen internationale Großinvestoren dazu
über, ganze Unternehmen mitsamt ihrem Bestand zu kaufen.
Weitere Faktoren sind der Anlagedruck auf das Kapital und
das Bestreben, einen Fußabdruck in Deutschland zu hinter-
lassen. Der Markt ist und bleibt daher heiß.
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 31
Mittlerweile, das zeigen auch die Daten der
Mitgliedsunternehmen der Initiative Unternehmensimmobi-
lien, sind die Flächenkontingente der Anbieter gut ausgelas-
tet. Vor allem innerstädtisch gelegene Flächen in Multi-
Tenant-Objekten sind sehr begehrt. Die steigende Nachfrage
führt in immer engeren Märkten zu steigenden Mieten. Aus
diesem Grund tendieren die Mieter wieder zu längerfristigen
Mietverträgen.
Das Marktumfeld wandelt sich: mehr private Investoren
Im ersten Halbjahr 2018 waren andere Investorengruppen
aktiv als in der Vergangenheit. Sowohl die Käufe als auch
die Verkäufe waren diesmal stark geprägt durch private In-
vestoren – dazu gehören bspw. Einzelpersonen oder mitun-
ter Family Offices. Mit einem Volumen von rund 424 Mio.
Euro Verkäufen und ca. 391 Mio. Euro Ankäufen entfielen
über 50% am Gesamtvolumen auf die Privaten, die damit
deutlich oberhalb des langjährigen Schnitts liegen. An zwei-
ter Position liegen die Asset- und Fondsmanager, auf die
jedoch ein deutlich geringerer Teil der Käufe entfällt. Dage-
gen halten sich Banken, Versicherungen und Leasinggesell-
schaften nach wie vor zurück.
Abkehr von der Renditekompression?
Die Marktentwicklungen deuten darauf hin, dass die Rendi-
ten ihren tiefsten Punkt erreicht haben könnten. Nachdem
sich in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres bereits
ein Abflachen der Talfahrt der Spitzenrenditen angekündigt
hat, kam diese im vergangenen Halbjahr vollständig
zum Erliegen.
Eine Ausnahme bildet die Spitzenrendite der Trans-
formationsimmobilien, die auch im zu-
rück liegenden Halbjahr weiter fiel. Die
Bruttoanfangsrendite liegt hier bei 4,4%.
Die Durchschnittsrendite verharrte erst-
mals seit 2014 auf dem Niveau des vor-
herigen Halbjahres. Sie beläuft sich auf
rd. 6%. Für die übrigen Objektkategorien
konnte erstmalig eine Abkehr von der
langanhaltenden Renditekompression
festgestellt werden. Bei Gewerbeparks
und Produktionsimmobilien wurde sogar
ein leichter Anstieg der Spitzenrenditen
ermittelt. Im Fall der Gewerbeparks stell-
te sich die Spitzenrendite auf ein Niveau von
6,2% und für Produktionsimmobilien auf
5,2% ein.
Zurückzuführen ist dies unter ande-
rem auf den Mangel an verfügbaren Invest-
mentgelegenheiten. Die Marktakteure grei-
fen daher auf risikoreichere Objekte zurück,
die nicht mehr zwingend den Grade-A-
Kriterien entsprechen, aber bisweilen zu
günstigeren Preisen zu erwerben sind.
Starke Nachfrage durch klassische Büronutzer
Immer mehr klassische Büronutzer interessieren sich dafür,
Unternehmensimmobilien anzumieten. Dies führte zu einem
Halbjahresrekord der Flächenumsätze durch Dienstleistungs-
branchen. Mit einem Anteil von ca. 19% an den Flächenum-
sätzen platzierten sich diese sogar mit einigem Abstand vor
den Branchen des Verarbeitenden Gewerbes. Die Sammel-
kategorie „Andere“ hat mit etwa 31% im ersten Halbjahr 2018
den höchsten Anteil seit der Berichterstattung der Initiative
erreicht. Damit wurde der positive Trend der vergangenen
Jahre fortgeführt. Deutlich wird, dass sich der Bedarf an Un-
ternehmensimmobilien aus einem breiten Spektrum an Nut-
zergruppen zusammensetzt.
Fertigstellungen: Starkes Halbjahr für neue Projekte
Im ersten Halbjahr 2018 wurden in der Summe über alle Ob-
jektkategorien gut 870.500 qm fertiggestellt. Der größte Anteil
entfiel dabei auf die Produktionsimmobilien mit einem Flä-
chenneuzugang von etwa 410.500 qm. Die Gewerbeparks
hatten – gemessen an den Fertigstellungen – ebenfalls ein
starkes Halbjahr: Mit einem Volumen von gut 62.500 qm rea-
lisierter Fl äche wurde das Mittel der vergangenen fünf Jahre
um rund 60% übertroffen. Gewerbeparks rücken also wieder
verstärkt in den Fokus von Projektentwicklern und Investo-
ren, nachdem sie in den vergangenen Jahren zwar eine an-
haltend hohe Nachfrage erfuhren, aber wenig neue Projekte
auf den Markt kamen.
Deutlich zugelegt hat in der ersten Jahreshälfte
2018 auch das Fertigstellungsvolumen der Transforma-
tionsimmobilien, das bereits zum Halbjahr weit über dem aus
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 32
Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,
Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.) Dr. Karina Junghanns (stellv. Chefredaktion)
Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gu-drun Escher, Marion Götza, Uli Richter, Werner Rohmert
Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Berlin: Karin Krentz Hamburg: Sabine Richter München: Thomas Döbel (u.v.a.) Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz
Hrsg.: Werner Rohmert
Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;
Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christopher Garbe (Garbe Unter-nehmensgruppe/Garbe Industrial Real Estate GmbH), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), Andreas Schulten (Bulwien AG), Dr. Mar-cus Gerasch (arvato)
Wissenschaftliche Partner:
Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)
Prof. Dr. Dieter Rebitzer (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)
Verlag: Research Medien AG Nickelstr. 21 33378 Rheda-Wiedenbrück T.: 05242 - 901-250 F.: 05242 - 901-251
Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Prof. Dr. Karl-Georg Loritz, Bubenreuth, Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage. Bildquellen: fotolia.com
Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.
Impressum dem gesamten Vorjahr lag. In der Gesamtbetrachtung konnten dennoch über 85% des Fertig-
stellungsvolumens den Produktions- und Lager-/Logistikimmobilien zugeordnet werden. In
der Fertigstellungspipeline für das Gesamtjahr 2018 befinden sich Projekte von insgesamt
über 1,0 Mio. qm. Insbesondere für die Transformationsimmobilie wird ein verhältnismäßig
hohes Neubauvolumen erwartet. (KK)
Aengevelt (14,28), Allmann Sattler Wappner (27), Arcadis (15), Aroundtown (7), Aurelis Real
Estate (7), Berlin Hyp (3), Blackstone (28), BNPPRe (15), bulwiengesa (31), Buwog (28), BVT
(6,12,25), CA Immo (27,28), Catella Real Estate (4), Catella Research (4,14,15), CMS Ha-
sche Sigle (21), comdirect (29), Commerz Real (8), Commerzbank (29), DAVE (7), Deka Im-
mobilien (6,8), Deutsche Bahn (28), Deutsche Bank (6,29), Deutsche Bank Bauspar (6,17),
Deutsche Bundesbank (29), Deutsche Erbenzentrum (31), Deutsche Euroshop (7), Deutsche
Finance (9), Deutsche Wohnen (7), DZ Hyp (2), Dimension Data (15), DLA Piper (18), Dr.
Peters Group (3), DZ Bank (29), Empira (9,22), Engel & Völkers (15), Etude 14 Pyramides
(18), Eurostat (8), EZB (29), Feri (5), Flemming Dental Mainz-Kastel (21), Grand City Proper-
ties (7), Günter Helaba (8), HEP Kapitalverwaltung (18), HKA (25), HTB Hanseatische Fonds-
haus (10,18,25), IMMAC (25), JLL (2,3,10,14,30), KfW (29), Kleihues + Kleihues (27), Knight
Frank (11,13), Landesbank Berlin Holding (3), LEG (7), LPA (18), Lütgen Breiholdt Immobilien
(8), Mercurius Real Estate (15),Norddeutsche Versorgungswerke (8), OBNI (18), Oudot &
Associés (18), Project Gruppe (4,21), publity (18,21), RAG Montan Immobilien (29), Real I.S.
(5), Reiß & Co. (6), Rilano Group (25), Robert C. Spies (7), Savills (6), Schaltraum Architek-
ten (27), Schroder Real Estate (15), Target Corporation (15), Union Investment (15), vdp (13),
Vonovia (7), Warburg-HIH Invest Real Estate (8,15), Wegner Immobilien (8),.
Abel, Marcel (14); Beyerle, Thomas (4,15); Diekow, Markus (28); Eisele, Prof., Johann (27);
Eitle, Thorsten (18); Elsner von, Maximilian (31); Fenderl, Michael (14); Franken, Klaus (14);
Gehling, Anselm (3); Hinrichs, Hela (31); Kassner, Tobias (31); Klaus, Sascha (3); Koch, Mar-
kus (3); Kortmann, Konstantin (14); Lütjen, Jens (7); Masuth, Markus (29); Ost, Michael (17);
Quester, Axel (7); Radert, Maximilian (4); Rapp, Dr., Heinz-Werner (5); Renné, Marcel (5);
Salamon, Kristina (3); Scheunemann, Helge (2); Starke, Peter (28); Straatmann, Frank W.
(5); Thorn, Arnd (5); Tillmann, Dr., Albert (3); Trost, René (18,19,20); Tschammler, Timo (2);
Vornholz, Günter (14).
Firmen und Personen, die in dieser Ausgabe genannt werden:
Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: Aurelis Real Estate, Barings Real
Estate Advisers, BVT Unternehmensgruppe, Deka Immobilien
Investment, Deutsche Bank Group, Deutsche Finance Group, Empira AG, Garbe Unterneh-
mensgruppe, GEG German Estate Group AG, Project Gruppe, publity AG, Real I.S. AG,
RAG Montan Immobilen sowie die vdp Research GmbH.
NR. 439 I 51. KW I 18.12.2018 I ISSN 1860-6392 I SEITE 33
NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 439, 50. KW, 14.12.2018
Kölner Hotelmarkt konsolidiert sich auf hohem Niveau
Kurz berichtet
Frinsa zieht nach Düsseldorf
Die Frinsa Deutschland GmbH bezieht ab
Mai 2019 seine neue Deutschlandzentrale
in Düsseldorf. Hierfür mietet die deutsche
Tochtergesellschaft eines Verarbeiter von
Thunfisch und Meeresfrüchten rund 415
qm im „Momentum“ Am Wehrhahn 33. Das
siebengeschossige Büro- und Geschäfts-
gebäude mit einer Gesamtmietfläche von
22.000 qm wurde 1983 errichtet und kürz-
lich revitalisiert. Der Eigentümer des Ob-
jektes im Stadtzentrum ist die alstria office
REIT-AG. Während des gesamten Ver-
mittlungsprozesses wurde der Mieter von
Savills beraten.
Wolters Kluwer Deutschland mit neuer
Zentrale in Hürth
Die Wolters Kluwer Deutschland GmbH hat
ein projektiertes Bürogebäude mit ca.
6.570 qm in Hürth, Sigurd-Greven-Straße
1, vollständig angemietet. Der führende
Anbieter von Fachinformationen, Software
und Services im Bereich Recht, Wirtschaft
und Steuern, Teil der Wolters Kluwer n.v.
mit Hauptsitz in den Niederlanden, wird die
Flächen im 2. Quartal 2020 beziehen. Das
deutsche Headquarter des Unternehmens,
zuvor aufgeteilt auf Köln und Hürth, wird
damit in der Kölner Nachbarstadt an einem
Standort zusammengezogen. Bauherr und
Vermieter ist die Waltner Immobilien
GmbH & Co. KG - Köln. Die Ausführung
erfolgt durch die Goldbeck GmbH als Ge-
neralunternehmer. JLL war bei dieser An-
mietung im Rahmen eines Tenant Re-
presentation Mandates exklusiv für Wolters
Kluwer beratend und vermittelnd tätig.
Motesque mietet in den Spichern Höfen
Das Gebäudeensemble „Spichern Höfe“ in
der Spichernstraße 6 - 10 in der Innenstadt
hat einen neuen Mieter. Das inhaberge-
führte Unternehmen für Bewegungsanaly-
sen, Motesque Inc., bezieht hier insgesamt
rund 460 qm im Belgischen Viertel. Die
Liegenschaft besteht aus einem Komplex
von sieben zum Teil gründerzeitlichen
Häusern, der zwischen 2001 und 2004 von
dem Kölner Immobilienkaufmann Armin
Wolfgang Müller erworben und an-
schließend in Zusammenarbeit mit den
Kölner LK Architekten aufwendig restau-
riert wurde. Die angemietete Fläche um-
fasst einen 180 qm großen Showroom
sowie 270 qm Bürofläche.
„Im Jahr 2019 wird es aufgrund einer gut gefüllten Hotelprojektpipeline aller Voraussicht nach
zu einer Ausweitung des Bettenangebots kommen. Die Auslastungen dürften daher 2019 leicht
nachgeben“, sagt Daniela M. Bense, Project Manager Hotel bei der Dr. Lübke & Kelber GmbH.
Zwei neue Hotels – das 25hours – The Circle sowie ein Motel One mit insgesamt 631
Zimmern wurden in 2018 eröffnet. Dies bedeutet einen Zuwachs von etwa 3,9%. Für das kom-
mende Jahre werden fünf weitere Hotels mit um die 640 Zimmern erwartet. Der Großteil der
geplanten Hoteleröffnungen konzentriert sich auf das Mid- und Upscale-Segment mit drei und
vier Sternen, darunter das Boutique V8 Hotel @Motorworld mit 110 Zimmern in der Butzweiler-
straße. Ebenfalls für 2019 ist die Eröffnung des derzeit in Renovierung befindlichen Fünf-Sterne
-plus Dom-Hotels der Althoff-Gruppe mit 120 Zimmern am Roncalliplatz direkt am Dom ange-
kündigt. Insgesamt sind ab 2019 elf neue Hotels mit fast 3.100 Betten in Planung oder Fertig-
stellung.
2017 war für das gesamte Kölner Beherbergungsgewerbe (Hotels, Hotels garnis, Pensi-
onen, Gasthöfe, Jugendherbergen und Campingplätze) mit über 6,2 Mio. Übernachtungen ein
Rekordjahr – ein Plus 8,1% gegenüber 2016. Rund 2,2 Mio. Übernachtungen durch internatio-
nale Gäste - ungefähr 35% des Gesamtaufkommens – bescherten einen Anstieg um 9,2%.
Aber auch die Zahl deutscher Gäste generierte einen Übernachtungszuwachs von 7,5% auf
rund 4 Mio.. Für 2018 rechnet Dr. Lübke & Kelber messeturnusbedingt nur mit einem modera-
ten Wachstum auf rund 6,3 Mio. Übernachtungen.
Im vergangenen Jahr generierte die Kölner Kettenhotellerie durchschnittlich 80,60 Euro
pro Zimmer (RevPAR) und damit 8,20 Euro mehr als im Vorjahr. Damit rangiert die Domstadt
auf Platz vier im RevPAR-Ranking der deutschen Top-10-Hotelstandorte, hinter München, Düs-
seldorf und Hamburg. Die Zimmerraten in der Kettenhotellerie sind 2017 auf durchschnittlich
107,70 Euro gestiegen und verzeichneten damit einen durchschnittlichen Zuwachs von gegen-
über dem Vorjahr. „Die Zimmerraten sind in allen Segmenten gestiegen, ganz besonders aber
im Upscale- und Luxus-Segment mit 9,2%“, erläutert Bense.
Die stark gewachsene Übernachtungsnachfrage sorgte in 2017 für einen Anstieg der
Bettenauslastung um drei Prozentpunkte auf 52,4%. Dabei hatte sich die Bettenkapazität in
insgesamt 280 Kölner Beherbergungsbetrieben zum Vorjahr nur um 1,4% auf 32.544 Betten
erhöht. „Seit 2009 hat die Bettenauslastung in Köln stetig zugenommen. 2017 wurde ein neuer
Rekordwert für die letzten zehn Jahre erreicht“, sagt Bense. Während die Bettenzahl seit 2007
um rund 30% gestiegen ist, wuchs das Übernachtungsaufkommen um 40%. „Für das laufende
Jahr erwarten wir, dass der Kapazitätsausbau bei 4,6% legen wird, das Nachfragewachstum
bei lediglich 3%.