INTRAMEDULLÄRES SYSTEM ZUR · PDF fileLC0082-A Das PRECICE® Intramedulläre System zur Extremitätenverlängerung ist zur Verlängerung von Tibia und Femur vorgesehen. Diese Anleitung

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  • INTRAMEDULLRES SYSTEM ZUR EXTREMITTENVERLNGERUNG CHIRURGISCHE TECHNIK: TIBIA

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  • LC0082-A

    Das PRECICE Intramedullre System zurExtremittenverlngerung ist zur Verlngerungvon Tibia und Femur vorgesehen.

    Diese Anleitung beschreibt die chirurgischeTechnik. Wie es jedoch bei derartigen Anleitungenstets der Fall ist, muss der Chirurg die konkretenBedrfnisse des einzelnen Patientenbercksichtigen und entsprechende klinischeEntscheidungen treffen.

    Alle nicht-sterilen Gerte mssen vor Verwendunggereinigt und sterilisiert werden. Aus mehrerenKomponenten bestehende Instrumente mssenvor der Reinigung zerlegt werden. Siehe die jeweilige Bedienungsanleitung.

    Es liegt in der Verantwortung des Chirurgen, allerelevanten Risiken vor der Operation mit demPatienten zu besprechen.

    INTRAMEDULLRES SYSTEM ZUR EXTREMITTENVERLNGERUNG

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    Beitragende Chirurgen

    Dr. med. John E. HerzenbergLeiterInternationales Zentrum fr ExtremittenverlngerungSinai HospitalBaltimore, MD (USA)

    Dr. med. Shawn C. StandardLeiter der pdiatrischen OrthopdieInternationales Zentrum fr ExtremittenverlngerungSinai HospitalBaltimore, MD (USA)

    Dr. med. Stuart A. GreenProfessor fr klinische ChirurgieAbteilung fr orthopdische ChirurgieUniversity of California, Irvine Medical CenterIrvine, CA (USA)

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    INTRAMEDULLRES SYSTEM ZUR EXTREMITTENVERLNGERUNG

    Inhaltsverzeichnis

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    Seite1. Einleitung 52. Technische Einzelheiten 63. Properative Planung 7

    Berechnung der Beinlngendifferenz 7Berechnung der Osteotomieebene an der Tibia 8

    4. Chirurgietechnik 9Patientenlagerung 9Osteotomie der Fibula 10Loslsung von Weichgewebe und Nerven 11Lftung des tibialen Markskanals 12Syndesmotische Schrauben 13Eintrittsstelle und intramedullre Ausfrsung 14Tibiale Fhrungsarmeinheit 15Osteotomie der Tibia 16Proximale Spannschrauben 17Distale Spannschrauben 18Platzierung einer Endkappe 19Auffinden der Magnetmitte 20Intraoperative externe Distraktion per Fernsteuerung 21Abschlieender Wundverschluss 22

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    INTRAMEDULLRES SYSTEM ZUR EXTREMITTENVERLNGERUNG

    Inhaltsverzeichnis (Fortsetzung)

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    SeitePostoperative Versorgung 22Verlngerung bis zur Konsolidierung 23Einfhrung der Fernsteuerung 24Kurzanleitung fr die Fernsteuerung 25Konsolidierungsphase 26Entfernung des Implantats 27

    5. Produkteverzeichnis 28Gerteausstattung 28Intramedullre Ngel 29Spannschrauben 30Einwegartikel 31

    6. Warnhinweise 32

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    Einleitung

    Das PRECICE intramedullre System zur Extremittenverlngerungist die jngste Weiterentwicklung in der Distraktionsosteogenese. Das Zusammenspiel von Magneten im Gert und einerFernsteuerung ermglicht eine przise, anpassungsfhige und individuelle Distraktion whrend der gesamten Verlngerungsphaseder Behandlung.

    Nach der Osteoteomie und whrend der Verlngerungsphase wirddas PRECICE-Implantat mittels der Fernsteuerung gem den Patientenerfordernissen allmhlich verlngert. Die rztlichverordnete Verlngerung kann in die Fernsteuerung eingegebenwerden. Wenn die gewnschte Lnge erreicht ist, bietet die intramedullre Fixierung whrend der Konsolidierungsphaseweiterhin Stabilitt.

    Das PRECICE intramedullre System zur Extremittenverlngerungbesteht aus folgenden Komponenten:

    Intramedullrer Nagel Proximale und distale Spannschrauben Endkappe (wahlweise) Instrumentenschale Fernsteuerung

    INTRAMEDULLRES SYSTEM ZUR EXTREMITTENVERLNGERUNG

    PRECICE-Fernsteuerung

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    TECHNISCHE EINZELHEITEN

    EndkappeGren Standard

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    Spannschrauben

    Spannschrauben 3,5 mmLnge = 20 - 60 mm

    Herzog-Kurve 10

    Spannschrauben 4,0 mmLnge = 20 - 60 mm

    Spannschrauben 5,0 mmLnge = 20 - 75 mm

    30 mm

    Intramedullre NgelDurchmesser 8,5, 10,7 und 12,5 mmGren 195 - 365 mm.

    Teleskopstange23 mm

    14 mm

    5 mm

    38 mm

    Durchmesser der Teleskopstange (male)8,5 mm = 6,5 mm

    10,7 mm = 8,5 mm12,5 mm = 10,0 mm

    18 mm

    Antegrade Tibia

    8,5 mm lange Ngel haben eine proximale Geometrie von 10,7 mm, 40 mm vom oberen Ende des Nagels. 10,7 mm und 12,5 mm lange Ngel haben einen einheitlichen Durchmesser.

    50 mm

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    PROPERATIVE PLANUNG

    Sorgfltige properative Beurteilung und Planung, richtigechirurgische Technik und lngere Nachbehandlung sind fr den Erfolg von Verfahren zur Extremittenverlngerungunverzichtbar.

    Properative Beurteilung erfolgt zur Feststellung von:

    Beinlngendifferenz Intramedullrem Durchmesser Erforderlicher Lnge des Implantats Osteotomiestelle an der Tibia Beurteilung des Weichgewebes

    Durchmesser (mm) 8,5, 10,7 and 12,5

    Lngen (mm) 195, 215, 230, 245, 275, 305, 335, 365

    Spannschrauben (mm) 3,5, 4,0 und 5,0

    Maximale Distraktion (cm) 5,0 und 8,0

    Proximale Biegung 10

    Digitale Vorlagen fr die PRECICE-Implantate sind in der TraumaCad-Software enthalten. Die Berechnung der

    Beinlngendifferenz kann alternativ zur Bestimmung des geeigneten PRECICE-Implantats eingesetzt werden. Tibiale und femorale Lngen berechnen segmentre Unterschiede, wodurch

    festgestellt wird, welches Segment behandelt werden sollte.

    Berechnung der Beinlngendifferenz

    ERH-HUNG

    d1* d2*

    F1 F2

    T1 T2

    Femorale

    LngeTibiale

    Lnge

    KontralateralesBein (mm)

    Zu behandeln-des Bein (mm)

    d1= d2=

    F1= F2=

    T1= T2=

    Beinlngendifferenz = (d2 - d1) + ERHHUNG =

    d1 und d2 werden von derIliosakralgelenkslinie alsReferenzlinie zum oberen Rand des Rntgenbilds gemessen. ZurGenauigkeit die Vergrerung auf dem Rntgenbild markieren.

    Oberer Rand des Rntgenbilds

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    PROPERATIVE PLANUNG

    Es handelt sich hier um allgemeine Richtlinien. Die Osteotomieebene kann durch das Vorhandensein einerkorrekturbedrftigen Deformitt in der Sagittal- oderFrontalebene beeinflusst werden. In jedem Fall ist esgeboten, zur biomechanischen Stabilitt am Ende derVerlngerung eine adquate distale Segmentdeckungzu wahren (mindestens 3 cm des (femalen) Teils des Nagels mit dem greren Durchmesser distal zurOsteotomiestelle).

    Das tibiale PRECICE-Implantat ist mit einem Durchmesser von 8,5 mm, 10,7 mm und 12,5 mm und einer proximalen Biegung von 10 erhltlich. Eingreres Ausfrsen des tibialen Markskanal um 2,0 mm ist zur leichteren Einfhrung des Implantatsangeraten.

    Rntgenaufnahmen mit Vergrerungsmarkerbenutzen, um die Entfernung von der Ebene derGelenkslinie zu der Stelle zu messen, an der sich das distale Ende des PRECICE-Implantats befindet.

    Errechnung des Abstands vom distalen Ende des Implantats

    A) 3,0 cm (distale Lnge der Distraktionsstange)B) Die gewnschte Knochenverlngerung (bis zu 8,0 cm)C) Weitere 4,0 cm bis 5,0 cm hinzufgen

    Diese Berechnung erlaubt die Festlegung der empfohlenenEbene fr die Durchfhrung der Osteotomie.

    A + B + C = Abstand vom distalen Endedes Implantats zur Osteotomie

    3,0 cm

    Gewnschte Verlngerung

    Bis zu 8,0 cm

    4,0 cm bis 5,0 cm

    Osteotomieebene

    A

    B

    C

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    Berechnung der Osteotomie an der Tibia

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    Patientenlagerung

    Platzierung des Patienten in Rckenlage auf einem radioluzenten Tisch und Positionierung des Knies fr tibiales Nageln. Eine kleine Erhhung unter dem ipsilateralen Iliosakralgelenk platzieren. Ein Dreieck kann ebenfalls zur Patientenlagerung und Nageleinfhrung ntzlich sein. Fluoroskopische Visualisierung der gesamten Tibia ist unerlsslich und muss besttigt weren, bevor das gesamte Patientenbein von der Crista iliaca bis zum Fu/Knchel unter Anwendung blicher steriler Technik abgedeckt wird.

    Die Gelenkslinie mit einem Draht oder einer hnlichen Technik auffinden. Die Stelle mit einem chirurgischen Markierstift kennzeichnen.

    ANTEGRADE TIBIALE CHIRURGIETECHNIK

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    ANTEGRADE TIBIALE CHIRURGIETECHNIK

    Osteotomie der Fibula

    Die Osteotomie der Fibula ist ein unerlsslicher chirurgischer Schritt bei Verlngerung der Tibia.

    Es empfiehlt sich, die Osteotomie der Fibula auf einer anderen Ebene als die der Tibia durchzufhren, um das Risiko einer Weichteilschwellung zu reduzieren, welche zu einem Logensyndrom fhren kann. Die Osteotomie der Fibula darf nicht innerhalb der proximalen 13 cm erfolgen, sofern keine gleichzeitige peroneale Identifikation und Dekompression erfolgt.

    Einen 2,5 cm langen posterolateralen Schnitt im bergang vom mittleren zum distalen Drittel der Fibula vornehmen. Den Zwischenraum zwischen den Wadenbeinmuskeln und dem M. soleus entlang des posterolateralen Septums intermusculare ffnen. Die Wadenbeinmuskeln anterior anheben, um die Fibula freizulegen. Das Periost mit einem kleinen Periostelevator vorsichtig zirkumferentiell vom Knochen der Fibula trennen. Zwei kleine Retraktoren einfhren, um das umliegende Gewebe zu schtzen.

    Mit einem Kirschner-Draht (K-Draht) an der Stelle der geplanten Osteotomie in der Fibula mehrere Bohrlcher anlegen.

    Vor Abschluss der Osteotomie an der Fibula Retraktoren benutzen, um die Wadenbeinschlagader und ihre beiden zugehrigen Venen zu schtzen, die sich medial zur Fibula befinden. Die Osteotomie wird unter Benutzung eines kleinen Osteotoms abgeschlossen.

    Osteotomieebene

    Die vollstndigeOsteotomie der

    Fibula berprfen und besttigen.

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    Loslsen von Weichgewebe und Nerven

    Je nach klinischen Anforderungen kann die Durchfhrung einer Rezession der Mm. gastrocnemius und soleus nach Vulpius, eines Loslsens der Faszie des M. gastrocnemius1, eines Loslsens des proximalen Wadenbeinnerven2 und die Einfhrung einer zeitweiligen posterioren Schraube an Kalkaneus und Tibia erwogenwerden, um das Auftreten von Spitzfu whrend d