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JAHRBUCH 2010 research I development I consulting Wir forschen und entwickeln. Für Ihren Erfolg. Laser Zentrum Hannover e.V. Hollerithallee 8 D - 30419 Hannover Telefon +49 511 2788-0 Telefax +49 511 2788-100 info@lzh.de www.lzh.de Gefördert durch:

JAHRBUCH 2010 - Laser Zentrum Hannover e.V.JAHRBUCH 2010 research I development I consulting Wir forschen und entwickeln. Für Ihren Erfolg. Laser Zentrum Hannover e.V. Hollerithallee

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  • JAHRBUCH 2010research I development I consulting

    Wir forschen und entwickeln. Für Ihren Erfolg.

    Laser Zentrum Hannover e.V.

    Hollerithallee 8

    D - 30419 Hannover

    Telefon +49 511 2788-0

    Telefax +49 511 2788-100

    [email protected]

    www.lzh.de

    Gefördert durch:

  • JAHRBUCH 2010research I development I consulting

  • 1. Rückblick auf das Jahr 2010

    2. Organisation – Aufbau und Schwerpunkte

    2.1 Ziele und Schwerpunkte des LZH

    2.2 Organisation

    2.2.1 Mitglieder

    2.2.2 Kuratorium

    2.2.3 Vorstand

    2.2.4 Verabschiedung und Verleihung des Nds.

    Verdienstordens an Prof. Dr.-Ing. H. Haferkamp

    2.2.5 Geschäftsführer

    2.2.6 Abteilungsleiter

    2.2.7 Organigramm

    3. Wirtschaftliche Entwicklung

    3.1 Gliederung der Einnahmen

    3.2 Personalentwicklung

    3.3 Anzahl weiblicher Mitarbeiter

    4. Abteilungen und Gruppen

    4.1 Berichte aus den Abteilungen und Gruppen 2010

    4.1.1 Abteilung Laserkomponenten

    4.1.2 Abteilung Laserentwicklung

    4.1.3 Abteilung Nanotechnologie

    4.1.4 Abteilung Technologien für Nicht-Metalle

    4.1.5 Abteilung Produktions- und Systemtechnik

    4.1.6 Abteilung Werkstoff- und Prozesstechnik

    4.1.7 Abteilung Biomedizinische Optik

    4.1.8 Stabsabteilung

    4.1.9 Abteilung Zentrale Dienste

    4.2 Preise und Auszeichnungen

    4.3 Akademische Arbeiten

    4.4 Mitarbeit in Gremien /

    Mitglied in Netzwerken

    4.5 Vorlesungen und Seminare

    5. LZH Laser Akademie

    6. Veranstaltungen

    6.1 Messeteilnahmen 2010

    6.2 Parlamentarischer Abend

    6.3 Glasworkshop

    6.4 Prominente Gäste aus Politik

    und Wirtschaft

    7. Veröffentlichungen

    7.1 Publikationen

    7.2 Pressemitteilungen

    8. Technische Ausstattung

    8.1 Lasersysteme

    8.2 Beschichtungsanlagen

    8.3 Optikcharakterisierung

    8.4 Labore: Laserentwicklung

    8.5 Mess- und Analysegeräte

    2 3

    4

    7

    7

    7

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    14

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    60

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    INHALTSVERZEICHNIS

    73

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    79

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    97

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    98

    99

  • Rückblick auf das Jahr 20104 Rückblick auf das Jahr 2010 54 5

    1. RÜCKBLICK AUF DAS JAHR 2010

    Das Jahr 2010 war geprägt von der Reminiszenz an eine

    wissenschaftliche Großtat - die Erfindung des Lasers vor

    50 Jahren. Am 16. Mai 1960 hat der inzwischen verstorbe-

    ne amerikanische Physiker Theodore Harold Maiman den

    ersten funktionierenden Laser realisiert, einen Rubinlaser,

    dessen Details am 6. August 1960 in „Nature“ beschrieben

    wurden. Eine neue Technologie versprach 1960 die Welt zu

    verändern. Man sagte, sie werde bald Augen heilen, Signa-

    le übertragen und Werkstücke bohren, schneiden oder ver-

    schweißen können.

    Die neue Technologie eröffnete im Zuge ihrer Weiterent-

    wicklung immer weitere Anwendungsmöglichkeiten. Das

    wissenschaftliche Potenzial und der wirtschaftliche Nutzen

    wurden in Hannover frühzeitig erkannt - von drei Hochschul-

    lehrern an der Universität Hannover, die in den Fachgebie-

    ten Maschinenbau, Fertigungstechnik und Physik ausgewie-

    sen waren. Es handelte sich um die Professoren Haferkamp,

    Tönshoff und Welling, die mit der Niedersächsischen Wirt-

    schaftsministerin Birgit Breuel 1986 das Laser Zentrum

    Hannover e.V. zur Erforschung und Weiterentwicklung der

    Lasertechnik und Optik sowie deren Umsetzung in die prak-

    tische Anwendung gründeten. Seitdem ist das LZH in einem

    kontinuierlichen Aufwärtstrend zu einem bedeutenden Pfei-

    ler in der niedersächsischen und deutschen Forschungs-

    landschaft geworden. Das Institut genießt aufgrund seiner

    Alleinstellungsmerkmale auf dem Gebiet der Entwicklung

    von Lasersystemen, Laserkomponenten, der Nanotech-

    nologie und der Medizintechnik heute weltweite Anerken-

    nung. Ein wichtiger Schlüsselfaktor für den Erfolg war die

    seit Beginn existierende interdisziplinäre Zusammenarbeit

    zwischen Naturwissenschaftlern und Ingenieuren, die es er-

    möglicht hat, das Thema in voller Breite zu erschließen und

    voranzutreiben. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des auße-

    runiversitären LZH ist das Vorhalten der gesamten Techno-

    logiekette im Bereich der Lasertechnik, dies insbesondere

    im Hinblick als anwendungsorientierter Ansprechpartner

    für die Wirtschaft.

    Das Jahr 2010 stand für das Laser Zentrum Hannover mit

    der konjunkturellen Erholung ganz im Zeichen wirtschaft-

    licher Aktivitäten und wissenschaftlicher Exzellenz, wobei

    die integrale Beteiligung des LZH an den Exzellenzclustern

    Quest und Rebirth besonders hervorzuheben ist. Mehrere

    Sonderforschungsbereiche, Projekte der EU und Verbund-

    forschungsvorhaben, an denen das LZH maßgeblich beteiligt

    ist, waren im vergangenen Jahr weitere sichtbare Aushänge-

    schilder des Instituts. Dem LZH ist es zusammen mit dem

    Deutschen Institut für Kautschuktechnologie e.V. im Jahr

    2010 gelungen aus Mitteln der Volkswagenstiftung ein Pro-

    jekt - Nanostrukturierte Polymere für Anwendungen in der

    Optik - zu generieren. Ein außerordentlicher Erfolg für die

    in Hannover ansässigen Institute und für das LZH ein ab-

    teilungsübergreifendes Großprojekt mit enormer Tragweite.

    Mit innovativen Impulsen für unsere großindustriellen und

    mittelständischen Auftraggeber konnte sich das Laser Zen-

    trum in 2010 insbesondere in den Segmenten Raumfahrt-

    Laser für die Mars-Mission, und Luftfahrt - Bearbeitung

    von CFK Verbundwerkstoffen, als kompetenter Partner in

    Deutschland und international für zukünftige Herausforde-

    rungen weiterempfehlen und im Projektvolumen deutlich

    zulegen.

    Eine neue Fachabteilung “Technologien für Nichtmetalle“

    wurde eigens eingerichtet, um Themenfelder wie Glasbe-

    arbeitung, Photovoltaik und Verbundwerkstoffe und hier

    insbesondere CFK, die bislang abteilungsübergreifende

    Schwerpunkte bildeten, in einer Organisationseinheit zu

    konzentrieren.

    Im Zuge der strategischen Neuausrichtung des Instituts

    wurde das Versuchsfeld restrukturiert. Während der Exci-

    merlaser-Bereich vollständig zurückgebaut wurde, kamen

    Laseranlagen für die Photovoltaik-Prozessierung und die

    CFK-Bearbeitung, zwei Lasersinteranlagen und eine neue

    Laserschneideanlage sowie ein Nanotom hinzu.

  • Organisation – Aufbau und Schwerpunkte 7Rückblick auf das Jahr 201066 7

    2. ORGANISATION – AUFBAU UND SCHWERPUNKTE

    2.1 Ziele und Schwerpunkte

    Am 20. Juni 1986 konstituierte sich das Laser Zentrum Han-

    nover e.V. (LZH) unter der Schirmherrschaft des Ministeri-

    ums für Wirtschaft, Technologie und Verkehr des Landes Nie-

    dersachsen in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins.

    Aufgabe des Vereins ist die selbstlose Förderung der ange-

    wandten Forschung auf dem Gebiet der Lasertechnologie. Zu

    diesem Zweck übernimmt das LZH:

    Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den Bereichen

    Laserentwicklung und Laseranwendung

    Technische und wissenschaftliche Beratungen mit dem

    Ziel, Forschung und Praxis zusammenzuführen

    Industrienahe Ausbildung von Fachkräften für die Ent-

    wicklung, Anwendung und Bedienung von Lasersystemen

    Das LZH unterhält enge Kooperationen mit der Leibniz Uni-

    versität Hannover und den Technischen Universitäten Braun-

    schweig und Clausthal, um den Wissenschaftsstandort Nie-

    dersachsen zu stärken. In der Laserentwicklung hat das LZH

    Schwerpunkte bei Lasern für industrielle und medizinische

    Anwendungen, Gravitationswellendetektoren sowie für Welt-

    raumanwendungen gesetzt. Viele Produktionsprozesse im

    Automobil- und Flugzeugbau basieren auf Entwicklungen

    des LZH. In der Mikro- und Nanotechnologie werden im LZH

    entwickelte kompakte und kostengünstige Femtosekunden-

    laser für extrem präzise Strukturierungsaufgaben eingesetzt.

    Im Bereich der Medizintechnik werden diese Quellen für oph-

    thalmologische und andere Anwendungen benötigt.

    Die hohe Reputation, die das LZH über Niedersachsen hi-

    naus in Deutschland und auch im amerikanischen und asiati-

    schen Raum genießt und die vielen hundert neu geschaffenen

    Arbeitsplätze im Land durch nunmehr 18 Institutsausgrün-

    dungen, haben im vergangenen Jahr dazu geführt, dass 2010

    vier Landesminister und mehrere Staatssekretäre im LZH zu

    Gast waren, um sich von dem Leistungsspektrum und der In-

    novationskraft des Instituts ein eigenes Bild zu machen. Jah-

    reshighlight der politischen Öffentlichkeitsarbeit des Instituts

    war ein Parlamentarischer Abend, der von mehreren Minis-

    tern und zahlreichen Landtagsabgeordneten besucht wurde.

    Im Dezember wurde im Beisein des Niedersächsischen Mi-

    nisters für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Herrn Jörg Bode,

    unser Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied

    Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. mult. Dr. med. h.c. Heinz Haferkamp

    in einer Festveranstaltung mit namhaften Repräsentanten,

    Freunden und langjährigen Weggefährten aus dem Vorstand

    des Laser Zentrum Hannover e.V. verabschiedet.

    Wir blicken zurück auf ein turbulentes und erfolgreiches Jahr

    2010 und freuen uns gemeinsam mit Ihnen, liebe Freunde,

    Geschäftspartner und Förderer des LZH auf ein neues Jahr

    2011 mit neuen Zielen und Herausforderungen, die wir mit

    großem Vertrauen in die Zukunft beherzt angehen und mit

    lebendiger Dynamik und Tatkraft meistern werden.

    Dr. Dietmar Kracht Klaus Ulbrich

    2.2 Organisation

    2.2.1 Mitglieder

    Im Berichtszeitraum hatte das LZH 79 Mitglieder aus der

    Industrie sowie zahlreichen Hochschulen und Forschungs-

    einrichtungen. Satzungsgemäß fand am 19. November 2010

    eine Mitgliederversammlung statt.

    Organisation – Aufbau und Schwerpunkte

    WissenschaftlicherGeschäftsführer LZH

    KaufmännischerGeschäftsführer LZH

  • Organisation – Aufbau und Schwerpunkte8 Organisation – Aufbau und Schwerpunkte 9

    2010 gehörten dem Kuratorium folgende Mitglieder aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an:

    Prof. Dr. Dr.-Ing. Dr. h.c. Klaus E. Goehrmann

    Vorsitzender des Kuratoriums

    International Neuroscience Institute (INI)

    Hannover GmbH

    Dipl.-Vw. Helmut Heyne

    Stellvertretender Vorsitzender des

    Kuratoriums

    Niedersächsisches Ministerium für

    Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

    Dr.-Ing. Joachim Balbach

    Laser Produkt GmbH

    Prof. Dr.-Ing. Erich Barke

    Präsident der Gottfried Wilhelm Leibniz

    Universität Hannover

    Volker Brockmeyer

    Qioptiq Photonics GmbH & Co. KG

    Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hanschke

    Präsident der Technischen Universität

    Clausthal

    Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Hesselbach

    Präsident der Technischen Universität

    Braunschweig

    Dr. Willem Hoving

    XiO Photonics bv

    Dr.-Ing. Volker Kaese

    Volkswagen AG, Leiter des Konzern-

    und Markenlabors

    Dr. Frank Korte

    Micreon GmbH

    Dr.-Ing. Benedikt Ritterbach

    Salzgitter Mannesmann Forschung

    GmbH

    Ehrenmitglied im Kuratorium:

    MD i. R. Klaus Stuhr

    2.2.2 Kuratorium

    Das Kuratorium legt die Schwerpunkte der Wissenschafts-

    und Forschungspolitik des Instituts fest und unterstützt

    die Institutsleitung u. a. beim Aufbau und der Pflege von

    Kontakten zu Verbänden, Unternehmen und Forschungsein-

    richtungen aus angrenzenden Themenfeldern.

    2.2.3 Vorstand

    Der Vorstand ist gesetzlicher Vertreter des Vereins.

    Im Jahr 2010 gehörten dem Vorstand folgende Personen an:

    Prof. Dr.-Ing. Heinz Haferkamp

    (bis 19.11.2010)

    Laser Zentrum Hannover e.V.

    Prof. Dr. rer. nat. Uwe Morgner

    Gottfried Wilhelm Leibniz Universität

    Hannover

    Institut für Quantenoptik

    Dr. rer. pol. Volker Schmidt

    NIEDERSACHSENMETALL

    Prof. Dr.-Ing. Volker Wesling

    TU Clausthal

    Institut für Schweißtechnik und Tren-

    nende Fertigungsverfahren

    Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Ertmer

    Vorstandssprecher

    Gottfried Wilhelm Leibniz Universität

    Hannover

    Institut für Quantenoptik

    Dr. rer. nat. Dietmar Kracht

    Geschäftsführender Vorstand

    Laser Zentrum Hannover e.V.

    Prof. Dr.-Ing. Ludger Overmeyer

    Gottfried Wilhelm Leibniz Universität

    Hannover

    Institut für Transport- und Automa-

    tisierungstechnik

    Dipl.-Verw. (FH) Klaus Ulbrich

    Geschäftsführender Vorstand

    Laser Zentrum Hannover e.V.

  • Organisation – Aufbau und Schwerpunkte10 Organisation – Aufbau und Schwerpunkte 11

    2.2.4 Feierliche Verabschiedung und Verleihung des niedersächsischen Verdienstordens an Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. mult. Dr. med. h.c. Heinz Haferkamp

    Am 19. November 2010 wurde der LZH-Gründer Professor

    Heinz Haferkamp im Rahmen einer Festveranstaltung mit

    über 60 hochrangigen Gästen aus Politik, Wirtschaft und dem

    LZH feierlich verabschiedet.

    In Anerkennung herausragender Leistungen für die Wissen-

    schaft in Niedersachsen verlieh Wissenschaftsministerin

    Frau Professor Johanna Wanka Professor Haferkamp nur

    drei Tage später das Verdienstkreuz 1. Klasse des Nieder-

    sächsichen Verdienstordens des Landes Niedersachsen.

    Wirtschaftsminister Jörg Bode (l.) und LZH-Gründer Prof. Dr.-Ing. Heinz Haferkamp (r.) bei der feierlichen Verabschiedung von Prof. Hafer-kamp aus dem Vorstand am 19. November 2010.

    Am 22.11.2010 verlieh Wissenschaftsministerin Professor Johanna Wanka (l.) Professor Haferkamp (r.) den Verdienstorden des Landes Niedersachsen.

    (v.l.n.r.) Bei der feierlichen Verabschiedung von Prof. Haferkamp aus dem LZH-Vorstand am 19. November 2010: Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hanschke (Präsident der TU Clausthal), Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Hesselbach (Präsident der TU Braunschweig), Prof. Dr.-Ing. Heinz Haferkamp (LZH-Gründer), Prof. Dr.-Ing. Erich Barke (Präsident der Leibniz Universität Hannover) und Prof. Dr. med. Dieter Bitter-Suermann (Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover)

    2.2.5 Geschäftsführer

    LaserkomponentenProf. Dr. Detlev Ristau

    Werkstoff- und ProzesstechnikDr.-Ing. Dirk Herzog

    (bis 28.02.2010)

    LaserentwicklungDr. Jörg Neumann

    NanotechnologieProf. Dr. Boris Chichkov

    Biomedizinische OptikProf. Dr. Alexander Heisterkamp

    (seit 01.10.2010)

    Produktions- undSystemtechnikDr. Rainer Kling

    StabsabteilungDipl.-Soz. Klaus Nowitzki

    2.2.6 Abteilungsleiter

    Technologien für Nicht-MetalleDr. Uwe Stute (seit 01.04.2010)

    Zentrale DiensteDipl.-Bw. (FH) Dirk Wiesinger

    Werkstoff- und ProzesstechnikDr.-Ing. Dipl.-Chem.

    Stephan Barcikowski (seit 01.03.2010)

    Biomedizinische OptikProf. Dr. Holger Lubatschowski

    (bis 30.09.2010)

    Dr. rer. nat. Dietmar Kracht Dipl.-Verw. (FH) Klaus Ulbrich

  • Organisation – Aufbau und Schwerpunkte12 Organisation – Aufbau & Schwerpunkte12 Wirtschaftliche Entwicklung 13

    Die wirtschaftliche Entwicklung des Laser Zentrum Hannover

    e.V. im Jahr 2010 wird anhand der nachfolgenden Ergebnis-

    rechnung aufgezeigt.

    Die betriebliche Leistung betrug im Jahr 2010 Mio. € 17,152

    (Vorjahr: Mio. € 17,613). Diese beinhaltet den Umsatz, der

    sich aus den Projekterträgen durch die Industrie, Bund, Land,

    EU und sonstige in Höhe von Mio. € 15,052 (Vorjahr: Mio. €

    15,513) sowie der Grundfinanzierung durch das Land Nieder-

    sachsen in Höhe von Mio. € 2,100 (Vorjahr: Mio. € 2,100)

    zusammensetzt.

    Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 3% (Vorjahr:

    10 %) zurück. Die Eigenfinanzierungsquote lag bei 88 %

    (Vorjahr: 88 %). Für die Arbeitssicherheit und den Brand-

    schutz im LZH wurden seitens des Wirtschaftsministeriums

    des Landes Niedersachsen Projektmittel in Höhe von T€ 155

    (Vorjahr: T€ 35) zur Verfügung gestellt.

    Die Aufwendungen für Investitionen betrugen insgesamt Mio.

    € 3,486 (Vorjahr: Mio. € 3,048). Der Anteil der Investitionen

    an den Gesamtaufwendungen betrug im Geschäftsjahr 2010

    19 % (Vorjahr: 17 %).

    Im Jahr 2010 wurden am LZH 117 Forschungs- und Entwick-

    lungsvorhaben bearbeitet. Es kamen in 2010 29 F&E-Vorha-

    ben, davon sieben im europäischen Rahmen, zur Bewilligung

    (s. Bild Seite 14 „Gliederung der Einnahmen“).

    3. WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG

    18.000

    16.000

    14.000

    12.000

    10.000

    8.000

    6.000

    4.000

    2.000

    0

    2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

    Umsatzentwicklung 2003 - 2010 (in T€)

    ZENTRALE DIENSTEDirk Wiesinger

    Verwaltung TechnikHolger Beckmann Frank Otte

    ITTorialei Ahmadi

    STABSABTEILUNGKlaus Nowitzki

    Communications Aus- undSilke Kramprich Weiterbildung Markus Klemmt

    KURATORIUMIndustrie, Hochschulen, Nieder-sächsisches Wirtschaftsministerium

    MITGLIEDERIndustrie, Hochschulen,Forschungseinrichtungen

    LASER-KOMPONENTENProf. Dr. Detlev Ristau

    LASER-ENTWICKLUNGDr. Jörg Neumann

    NANO-TECHNOLOGIEProf. Dr. BorisChichkow

    TECHNOLOGIEN FÜR NICHT-METALLEDr. Uwe Stute

    PRODUKTIONS- &SYSTEMTECHNIKDr. Rainer Kling

    WERKSTOFF- &PROZESSTECHNIKDr.-Ing. Stephan Barcikowski

    BIOMEDIZINISCHEOPTIKProf. Dr. AlexanderHeisterkamp

    BeschichtungenDr. Stefan Günster

    CharakterisierungHolger Blaschke

    Prozess-entwicklungDr. Henrik Ehlers

    Ultrafast PhotonicsDr. Dieter Wandt

    Solid-State PhotonicsHakan Sayinc

    Space TechnologiesDr.-Ing. ChristianKolleck

    Single FrequencyLasersDr. Peter Weßels

    Femtosecond Laser TechnologyJürgen Koch

    NanolithographieDr. Ulf Hinze

    NanophotonicsDr. Carsten Reinhardt

    GlasDr.-Ing. Lars Richter

    PhotovoltaikDr.-Ing. Oliver Haupt

    VerbundwerkstoffeDr. Fabian Fischer

    Maschinen und SteuerungenJörg Hermsdorf

    MikrotechnikUlrich Klug

    Fügen und Trennen von MetallenPeter Kallage

    NanomaterialienDr. Philipp Wagener

    Oberfl ächentechnikSonja Dudziak

    SicherheitstechnikDr. Michael Hustedt

    FACHABTEILUNGEN

    VORSTAND UND GESCHÄFTSFÜHRUNGProf. Dr. Wolfgang Ertmer (Sprecher)

    Dr. Dietmar Kracht (geschäftsführend)

    Dipl.-Verw. (FH) Klaus Ulbrich (geschäftsführend)

    Prof. Dr.-Ing. Heinz Haferkamp (bis 19.11.10)

    Prof. Dr. Uwe Morgner

    Prof. Dr.-Ing. Ludger Overmeyer

    Dr. Volker Schmidt

    Prof. Dr.-Ing. Volker Wesling

    CENTRAL SERVICESDirk Wiesinger

    Administration TechnicsHolger Beckmann Frank Otte

    ITTorialei Ahmadi

    BUISNESS DEVELOPMENT & COMMUNICATIONS Klaus Nowitzki

    Communications Training &Silke Kramprich Education Markus Klemmt

    CURATORSHIPIndustry, universities, Lower Saxony Ministry of Economic Affairs, Labor and Transport

    MEMBERSHIPIndustry, universities, research institutes

    LASER-COMPONENTSProf. Dr. Detlev Ristau

    LASER-DEVELOPMENTDr. Jörg Neumann

    NANO-TECHNOLOGYProf. Dr. BorisChichkow

    TECHNOLOGIES FORNON-METALSDr. Uwe Stute

    PRODUCTION &SYSTEMSDr. Rainer Kling

    MATERIALS &PROCESSESDr.-Ing. Stephan Barcikowski

    BIOMEDICAL OPTICSProf. Dr. AlexanderHeisterkamp

    CoatingsDr. Stefan Günster

    CharacterizationHolger Blaschke

    Process DevelopmentDr. Henrik Ehlers

    Ultrafast PhotonicsDr. Dieter Wandt

    Solid-State PhotonicsHakan Sayinc

    Space TechnologiesDr.-Ing. ChristianKolleck

    Single FrequencyLasersDr. Peter Weßels

    Femtosecond Laser TechnologyJürgen Koch

    NanolithographyDr. Ulf Hinze

    NanophotonicsDr. Carsten Reinhardt

    GlassDr.-Ing. Lars Richter

    PhotovoltaicsDr.-Ing. Oliver Haupt

    CompositesDr. Fabian Fischer

    Machines and ControlsJörg Hermsdorf

    MicrotechnologyUlrich Klug

    Joining and Cutting of MetalsPeter Kallage

    Nano-MaterialsDr. Philipp Wagener

    Surface TechnologySonja Dudziak

    Safety TechnologyDr. Michael Hustedt

    R&D DEPARTMENTS

    BOARD OF DIRECTORS AND MANAGEMENTProf. Dr. Wolfgang Ertmer (Chairman)

    Dr. Dietmar Kracht (executive)

    Dipl.-Verw. (FH) Klaus Ulbrich (executive)

    Prof. Dr.-Ing. Heinz Haferkamp (until Nov.19th,2010)

    Prof. Dr. Uwe Morgner

    Prof. Dr.-Ing. Ludger Overmeyer

    Dr. Volker Schmidt

    Prof. Dr.-Ing. Volker Wesling

    2.2.7 Organigramm

    Organigramm des Laser Zentrum Hannover e.V. (Stand Dezember 2010)

    Organization Chart of the Laser Zentrum Hannover e.V. (December 2010)

  • Wirtschaftliche Entwicklung14 Wirtschaftliche Entwicklung 15

    3.1 Gliederung der Einnahmen

    20102010

    3.2 Personalentwicklung

    Die Aufteilung der Mitarbeiter im LZH ist in der folgenden Grafik dargestellt.

    3.3 Anzahl weiblicher Mitarbeiter im LZH

    28%

    5%

    4%

    21%

    24%

    6%

    12%

    26%

    4%

    3%

    22%

    29%

    12%

    4%

    2009 2010

    Industrie/-Beteiligung

    EU

    AIF

    DFG

    BMBF

    Sonstige

    Grundlast

    250

    200

    150

    100

    50

    0

    2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

    Gastwissenschaftler

    Wissenschaftliche Hilfskräfte

    Wissenschaftliche Mitarbeiter

    Technisches Personal

    Administration

    45

    40

    35

    30

    25

    20

    15

    10

    5

    02005 2006 2007 2008 2009 2010

    Anza

    hl d

    er M

    itarb

    eite

    rinn

    en

    Anza

    hl d

    er M

    itarb

    eite

    r

  • Abteilungen und Gruppen16 Abteilungen und Gruppen 17

    4. ABTEILUNGEN UND GRUPPEN

    4.1.1 Abteilung Laserkomponenten

    Arbeitsschwerpunkte der Abteilung:

    Entwicklung von Beschichtungsprozessen auf dem Gebiet

    der optischen Dünnschichttechnologie für Anwendungen

    der Präzisionsoptik, Lasertechnik und Konsumoptik sowie

    Komplettlösungen für hochpräzise Prozesskontrollkon-

    zepte auf der Grundlage von in-situ Messverfahren

    Grundlagenforschung und Modellstellungen zu Prozess-

    konzepten und Schichtbildungsmechanismen sowie fort-

    geschrittene Analytik zur Bestimmung von Zustandspara-

    metern in Ionenprozessen

    Optikcharakterisierung nach internationalen Standards für

    technologisch anspruchsvolle Anwendungen vom EUV bis

    in den FIR-Spektralbereich sowie der Aufbau und die Ent-

    wicklung von Messgeräten zur Optikcharakterisierung

    Entwicklung und Herstellung anwendungsspezifischer

    Beschichtungslösungen für die Lasertechnik und moderne

    Optik

    Der Ursprung der Abteilung Laserkomponenten findet sich

    zu Beginn der 1970er Jahre in der Arbeitsgruppe „Dielektri-

    sche Schichten“ des Instituts für Quantenoptik der Universi-

    tät Hannover. Im Zuge der inzwischen mehr als dreißigjähri-

    gen Forschungstätigkeiten, wurden wichtige Beiträge zu der

    Entwicklung von ionengestützten Beschichtungsverfahren

    (IAD) und Ion Beam Sputtering (IBS) Prozessen sowie zur

    hochpräzisen Kontrolle von Beschichtungsabläufen und zur

    Charakterisierung von Laserkomponenten geleistet.

    Neben dem Beschichtungsbereich umfasst die umfangreiche

    Labor- und Reinrauminfrastruktur normgerechte Charakte-

    risierungseinrichtungen für Übertragungseigenschaften vom

    VUV- bis in den FIR-Spektralbereich, für optische Verluste,

    laserinduzierte Zerstörschwellen und die Stabilität optischer

    Komponenten.

    Im Vordergrund aktueller Forschungsarbeiten der Abtei-

    lung Laserkomponenten stehen komplexe Schichtsysteme

    für Hochleistungs-Lasersysteme sowie die optische Mess-

    und Inspektionstechnik. Neben neuen Prozesskonzepten und

    innovativen Kontrollverfahren für Beschichtungsprozesse hat

    das LZH Kompetenzen in der Programmierung von optischen

    Monitorsystemen sowie von hochpräzisen Anlagensteuerun-

    gen aufgebaut.

    Mit diesen Entwicklungen wurden neue Wege für die kontrol-

    lierte Herstellung von ternären Schichtphasen und von Struk-

    turen mit einer kontinuierlichen Variation des Brechwerts

    eröffnet. Viele Ansätze im Bereich der Grundlagenforschung

    konzentrieren sich gegenwärtig auf ein Verständnis der bis-

    her wenig erforschten Eigenschaften solcher Schichtstruk-

    turen mit definierten Mischphasen. In jüngster Zeit werden

    insbesondere Modellstellungen zum Wachstum optischer

    Schichten unter definierten Prozessbedingungen erarbeitet.

    Hierzu zählt die Wechselwirkung von wachsenden Schichten

    mit hochenergetischen Komponenten, wie sie bei modernen

    Ionenprozessen auftreten. Wissenschaftliches Neuland wird

    gegenwärtig mit der Erkundung neuer Prozesskonzepte für

    die Herstellung von Schichten mit eingebetteten Nanoparti-

    keln betreten.

    Die Optimierungsarbeiten in der Prozessentwicklung werden

    unterstützt durch eine umfangreiche Optikcharakterisierung,

    die auch als Serviceleistung zur Bestimmung der optischen

    Verluste, der laserinduzierten Zerstörschwellen und von wei-

    teren Qualitätsmerkmalen angeboten wird.

    Vor dem breiten Erfahrungshintergrund ihrer Forschungs-

    arbeiten, bietet die Abteilung Beschichtungen nach Kun-

    denwunsch in kleinen Losgrößen an. Außerdem steht das

    Know-how für die Einrichtung von Beschichtungsprozessen,

    für Beratungen sowie Qualitätsbeurteilungen zur Verfügung.

    Die Abteilung ist weiterhin im Bereich der Entwicklung von

    Standards für die Prüfung und Bemusterung von optischen

    Komponenten tätig.

    Geschäftsbeziehungen bestehen hier auf internationaler Ebe-

    ne und werden teilweise durch Vertriebsgesellschaften un-

    terstützt. Insbesondere finden die VUV-Spektralphotometer,

    Breitbandspektrometer für die Prozesskontrolle sowie Auf-

    bauten der Abteilung LK nach ISO-Standards Einsatz in

    Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen vie-

    ler Länder. Im internationalen Rahmen werden neben For-

    schungsprojekten auch Beratungsleistungen durchgeführt,

    die sowohl eine Qualitätsbeurteilung von Dünnschichtprodukten,

    als auch die Einrichtung von Beschichtungsprozessen abdecken.

    Nicht zuletzt konnte im Rahmen des Exzellenzclusters QUEST

    (Quantum Engineering and Space Time Research) eine Ar-

    beitsgruppe „Advanced Materials“ eingerichtet werden, die

    sich auf Grundlagenforschung im Bereich der Ionenstrahl-

    Zerstäubungsprozesse konzentriert.

    4.1 Berichte aus den Abteilungen und Gruppen 2010

    ABTEILUNGSLEITER

    Prof. Dr. Detlev Ristau

    Tel.: +49 511 2788-240, E-Mail: [email protected]

  • Abteilungen und Gruppen18 Abteilungen und Gruppen 19

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Projekte:

    Modellierung des Schichtwachstums

    Mit dem Ziel eines tiefgreifenden Prozessverständnisses, wird

    im Rahmen des BMBF Projekts PluTO das Wachstum dünner

    optischer Funktionsschichten auf atomarer Ebene simuliert.

    Aus den modellierten Strukturen sollen relevante Schichtpa-

    rameter, wie Dichte und Rauheit, aber auch optische Eigen-

    schaften, wie der Brechungsindex, abgeleitet werden.

    2010 standen hier vor allem molekulardynamische (MD) Si-

    mulationen des Wachstums von Titandioxid im Vordergrund,

    für das bereits semiempirisch gewonnene Wechselwirkungs-

    potentiale verfügbar sind. Diese klassischen Potentiale sind

    Voraussetzung für die Untersuchung der zeitlichen Dynamik

    eines aus mehreren tausend Atomen bestehenden Ensembles

    aus Sauerstoff und Titan. MD-Simulationen ermöglichen es

    unter anderem, die Deposition von gesputterten Targetato-

    men auf dem bereits abgeschiedenen Schichtsystem zu si-

    mulieren. Außerdem erlaubt es diese Methode, den Einfluss

    der kinetischen Energie auf die Schichtstruktur, ausgelöst

    durch auf die Oberfläche auftreffende Teilchen, genauer zu

    untersuchen. Hierbei finden insbesondere die bei dem IBS-

    Prozess auftretenden charakteristischen Energie- und Win-

    kelverteilungen Berücksichtigung.

    Parallel zu den theoretischen Arbeiten werden die Eingangs-

    größen für die Simulation mit vielfältigen in-situ-Charakte-

    risierungsmethoden in IBS-Prozessumgebungen experimen-

    tell bestimmt.

    MD-Simulation der Deposition eines Titanatoms auf einem TiO2-Ensemble

    Untersuchung der räumlichen Ausdehnung der Wechselwirkungszone bei der Deposition eines Titanatoms mit einer kinetischen Energie von 10eV.

    BBM-System: Modul zur automatisierten Reoptimierung.

    GRUPPENLEITER

    Dr. Henrik Ehlers

    Tel.: +49 511 2788-245, E-Mail: [email protected]

    Arbeitsschwerpunkte der Gruppe:

    Prozessentwicklung auf dem Gebiet der optischen Dünn-

    schichttechnologie für Anwendungen der Präzisionsoptik,

    Lasertechnik und Konsumoptik

    Thermisches Verdampfen im Vakuum

    Reaktive ionengestützte Prozesskonzepte (IAD, Ion Assis-

    ted Deposition)

    Ionenstrahlzerstäuben (IBS, Ion Beam Sputtering)

    Optimierung von Beschichtungsverfahren, Erprobung

    neuer Prozessansätze, z. B. für Rugate-Filter mit konti-

    nuierlichem Brechzahlverlauf

    In-situ-Prozesskontrolle, Sensorik

    Adaptierung von Prozesskomponenten, z. B. Ionenquellen

    (Plasmaanalytik)

    Qualifizierung neuer Materialien, z. B. Mischmaterialien,

    Kunststoffe, multifunktionale Schichten: photokatalytische

    Aktivität („Selbstreinigung“)

    Software-Tools: Design, Simulation, Qualitätssicherung

    Umsetzung und Beratung für die industrielle Fertigung,

    Technologiestudien

    Gruppe Prozessentwicklung (Abteilung Laserkomponenten)

    Schichtdickenbestimmung und Prozesskontrolle

    Im Jahr 2010 konnte das am LZH entwickelte Breit Band Mo-

    nitoring BBM-System zur hochpräzisen Prozesskontrolle in

    seiner Funktionalität deutlich erweitert werden. Das BBM-

    Funktionsprinzip basiert auf breitbandigen Transmissions-

    spektren, die während des Prozesses direkt an den zu be-

    schichtenden Substraten aufgenommen werden.

    Die Weiterentwicklung des Grundmoduls ermöglicht heu-

    te eine in-situ-Schichtdickenbestimmung. Daneben wurde

    eine Simulationsumgebung geschaffen, in der Schichtde-

    signs maximaler Stabilität selektiert werden können. Mit Hilfe

    einer dritten Komponente wurde außerdem die Ausbeute

    signifikant erhöht: Eine automatisierte Reoptimierung ana-

    lysiert laufend die Abweichungen der Schichtdicken im Na-

    nometerbereich und übernimmt nach dem Auftreten von

    kritischen Schichtdickenfehlern die Anpassung des verblei-

    benden Schichtdesigns.

    Mit ihren drei aufeinander abgestimmten Modulen ermög-

    licht die BBM-Kontrolle die Herstellung hochkomplexer

    Schichtsysteme für neue wissenschaftliche und wirtschaftli-

    che Anwendungsfelder.

  • Abteilungen und Gruppen20 Abteilungen und Gruppen 21

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Projekte:

    Die Charakterisierung qualitativ hochwertiger optischer

    Funktionskomponenten, die vorwiegend ihren Einsatz als

    Resonatoroptiken in Hochleistungslasern oder als strahl-

    führende bzw. strahlformende Elemente in entsprechenden

    Systemen finden, besitzt seit vielen Jahren einen ungebro-

    chen hohen Stellenwert. Dieses Interesse spiegelt sich auch

    in der Gruppe Charakterisierung wider: 2010 wurden eine

    ganze Reihe hochpräziser Messsysteme für das Qualitäts-

    management, sowohl im industriellen Umfeld als auch in

    Forschungseinrichtungen, installiert. Der Fokus richtete sich

    hierbei auf die Bestimmung der optischen Verluste an opti-

    schen Materialien.

    So wurde beispielsweise ein Konzept für die Partikeldetek-

    tion an optischen Oberflächen umgesetzt, das die Analyse

    eines vollständigen Testobjektes innerhalb kurzer Zeit er-

    möglicht. Die Apparatur gestattet sowohl Aussagen über

    die Größenverteilung von Partikeln, als auch über die Inho-

    mogenität von Beschichtungen. In Kombination mit einem

    Partikelmonitor, der direkt im Rezipienten eingesetzt wird

    und den Einfluss apparatebedingter Kontaminationen durch

    Partikel detektiert, ist die Analyse und somit die Optimierung

    von Beschichtungsprozessen hinsichtlich der Verunreinigung

    durch Partikel möglich. (Projekt „PartiPro“, gefördert von der

    Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen

    (AiF).)

    Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Untersu-

    chung strahlungsinduzierter Phänomene an optischen Kom-

    ponenten. Die Expertise, die in den vergangenen Jahren auf

    dem Gebiet der Charakterisierung der zugrunde liegenden

    Wechselwirkungsmechanismen erarbeitet wurde, findet in

    einem Projekt zu weltraumbasierten Lasersystemen Anwen-

    dung. Im Rahmen der experimentellen Untersuchungen wer-

    den Messverfahren, wie beispielsweise Fluoreszenzanalyse

    und XUV-Spektroskopie, eingesetzt, die eine Identifizierung

    bislang unbekannter chemischer Elemente, funktionaler

    Gruppen oder gar der atomaren Struktur gestatten.

    GRUPPENLEITER

    Dipl.-Phys. Holger Blaschke

    Tel.: +49 511 2788-253, E-Mail: [email protected]

    Arbeitsschwerpunkte der Gruppe:

    Entwicklung und Optimierung messtechnischer Verfahren

    für die hochpräzise Charakterisierung optischer Kompo-

    nenten

    Entwicklung und Fertigung wissenschaftlicher Geräte

    gemäß Kundenwunsch zur Bestimmung optischer Para-

    meter im Spektralbereich 2 nm bis 10,6 µm

    Qualifizierung neuer Optikmaterialien

    Spektroskopie (Transmission, Reflexion) im Bereich VUV

    (Vakuumultraviolett) bis hin zu weicher Röntgenstrahlung

    Bestimmung optischer Verluste mit einer Nachweisgrenze

    von 100 ppb gemäß ISO 11551 (Absorption) und ISO 13696

    (totale Streuung)

    Prüfung der Strahlungsfestigkeit und Langzeitstabilität

    optischer Materialien gemäß ISO 11254

    Prüfung nicht-optischer Eigenschaften funktioneller

    Oberflächen hinsichtlich Kontamination (z. B. durch

    Partikel) und Umweltverträglichkeit (gemäß MIL-C-48497a)

    Analyse (Kontamination, Ausgasverhalten, strahlungs-

    induzierte Zerstörschwelle) optischer Komponenten unter

    dem Einfluss von Hochvakuum, z. B. für Weltraum-basierte

    Anwendungen

    Evaluation messtechnischer Fragestellungen, Machbar-

    keitsstudien

    Bereitstellung eines Mess-Services für externe Kunden

    Gruppe Charakterisierung (Abteilung Laserkomponenten)

    Streulichtkartierung eines Schichtsystems (IBS-Verfahren). Materialien: HfO2 & SiO2, TS-Grundwert 182 ppm, Testwellenlänge 532 nm

    Herriot-Zelle für den laser-spektroskopischen Spurengasnachweis

    Messapparatur zur Untersuchung strahlungsinduzierter Mechanismen unter Vakuumbedingungen oder Testgasatmosphäre

  • Abteilungen und Gruppen22 Abteilungen und Gruppen 23

    Arbeitsschwerpunkte der Gruppe:

    Entwicklung und Herstellung optischer Funktions-

    schichten

    Multilayerdesignentwicklung für Optiken zum Einsatz in

    Lasersystemen, Messtechnik, Astronomie und

    Wissenschaft

    Auswahl geeigneter Depositionsverfahren

    Vergütung von Lasermaterialien und SHG Kristallen mit

    dielektrischen Beschichtungen

    Vergütung von Faserfacetten mit Anti-Reflexions- und High

    Finesse HR-Beschichtungen

    Vergütung von Quarz und Glas, sowie CaF² und BaF²

    Substraten mit komplexen Schichtdesigns

    Deposition diskreter Schichtsysteme

    Deposition von Gradientenschichten und Rugatefiltern

    Deposition von Mischmaterialien mit einstellbarem

    Brechungsindex

    Herstellung von lötfahigen Metall-Dielektrika-

    Übergängen

    Machbarkeitsstudien zur Optikentwicklung

    Bereitstellung eines leistungsfähigen Services zur Konzep-

    tion und schnellen Realisierung von neuen Optiklösungen

    zur Verfügung für Systementwickler und Grundlagen-

    forscher

    Gruppe Beschichtungen (Abteilung Laserkomponenten)

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Projekte:

    Die Entwicklung und Herstellung optischer Funktions-

    schichten steht im Zentrum der Arbeiten der Gruppe Be-

    schichtungen. Es wurden speziell angepasste und optimierte

    Schichtsysteme für Anwendungen im Spektralbereich vaku-

    um-ultraviolette Strahlung bis mittleres Infrarot (130 nm – 5

    µm) realisiert. Schlüsselparameter dabei ist die jeweils zur

    Aggregation der Teilchen zur Verfügung stehende Energie.

    Zur Deposition der Schichtsysteme kamen komplementäre

    Beschichtungsverfahren zum Einsatz: So stehen Ionen Strahl

    Zerstäubungsanlagen (Ion Beam Sputtering IBS), Systeme

    zum ionengestützten Aufdampfen und konventionelle Elekt-

    ronen-Beam bzw. Verdampfungsanlagen zur Verfügung. Da-

    neben werden DC/RF Sputtersysteme zur Deposition von Me-

    tallschichten aber auch dielektrischer Materialien eingesetzt.

    Alle Anlagen zur Herstellung komplexer Schichtsysteme

    sind mit BBM-Systemen ausgestattet. Die Multilayerstruk-

    turen werden damit automatisch, sicher und äußerst stabil

    mit Schichtzahlen bis in den dreistelligen Bereich produziert.

    Mit der vorhandenen Systemtechnik können zahlreiche An-

    forderungen für Optikanwendungen realisiert werden. In

    Zusammenarbeit mit den Anwendern wurden Lösungen für

    Optiksysteme aus verschiedensten Bereichen, wie zum Bei-

    spiel Lasertechnik, Halbleitertechnik, Messtechnik, Astrono-

    mie oder Beleuchtungssysteme, entwickelt. Dieser Geste-

    hungsprozess umfasst jeweils die Umsetzung der optischen

    Spezifikation in ein Schichtdesign und die anschließende

    Beschichtung selbst. Wichtige Parameter sind dabei die op-

    tische Qualität, die Leistungsfestigkeit und Umweltstabilität,

    aber natürlich auch die Kosten des Produktionsprozesses.

    Die Gruppe Beschichtungen stellt dem Systementwickler und

    Grundlagenforscher einen leistungsfähigen Service zur Kon-

    zeption und schnellen Umsetzung von neuen Optiklösungen

    zur Verfügung.

    Ionenstrahl einer Radiofrequenz (RF) Ar-Quelle mit Dreigitter-Extraktionssystem

    Depositionsverfahren

    Ionenstrahlsputtern (IBS)

    Ionengestützte Prozesse (IAD)

    Konventionelle Aufdampfverfahren

    Direct Current (DC) Sputtering

    Schichtoptimierungsprozeduren

    Programmpaket SPEKTRUM (LZH)

    OPTILAYER (MSU-Moskau)

    Essential Macleod (Tucson, USA)

    Beschichtungsprogramm Spiegelbeschichtungen

    Resonatorspiegel

    Umlenkspiegel

    Scannerspiegel

    Dichroitische Spiegelsysteme mit strengen Anforder-

    ungen an Kantensteilheit und Transmissionseffizienz

    High Finesse Spiegel auf superpolierten Oberflächen

    High Finesse Spiegel auf Faserendflächen

    Anti-Reflexionschichten

    AR Beschichtungen für den UV, sichtbaren und NIR

    Spektralbereich

    Breitband AR Beschichtungen für den UV, sichtbaren

    und NIR Spektralbereich

    Doppel und Multiband AR-Beschichtungen mit

    niedrigsten Restreflektivitäten (

  • Abteilungen und Gruppen24 Abteilungen und Gruppen 25

    Erfolgreich abgeschlossenes Projekt:

    InnoNet-Netzwerk DiskmodulEine der fortschrittlichsten Generationen leistungsfähiger

    Lasersysteme beruht auf diodengepumpten Konzepten mit

    großem Wirkungsgrad und hoher Strahlqualität. Besondere

    Eigenschaften bietet hier der Scheiben- oder Disklaser, der

    mit seiner hohen Brillanz bereits die Schwelle zur industriel-

    len Nutzung überschritten hat und in vielen Anwendungsfel-

    dern eine erhebliche Qualitätsverbesserung ermöglicht.

    Kernkomponente des Disklasers ist das Disklaser-Modul,

    welches aus der dielektrisch beschichteten Laserscheibe

    und dem thermisch kontaktierten Kühlkörper besteht. Die-

    ses Modul wird mit extrem hohem Aufwand gefertigt und

    unterliegt Qualitätsschwankungen, die oft erst beim Betrieb

    des fertigen Lasersystems offenbar werden. Verbesserungen

    sind hier insbesondere bei den Beschichtungen auf den opti-

    schen Funktionsflächen der Laserscheibe sowie bei der ther-

    mischen Kontaktierung der beschichteten Scheibe mit dem

    Kühlkörper notwendig.

    Im Rahmen des InnoNet-Netzwerks „Innovative Disklaser-

    Module“ galt es, den Herstellungsprozess für Disklaser-

    Module neu zu gestalten, um Beschichtungen für Scheiben-

    laserkonzepte mit geringsten optischen Verlusten, hoher

    Leistungsverträglichkeit und verbesserten thermischen Ei-

    genschaften zu realisieren. Parallel zu einer verbesserten

    Qualität sollte auch eine erhöhte Ausbeute angestrebt wer-

    den. Es wurden Lösungen für die Problemstellungen entlang

    der gesamten Herstellungskette für Disklaser-Module erar-

    beitet. Insbesondere eine neue IBS-Clusterdepositionsanlage

    wurde konzipiert und am Laser Zentrum Hannover realisiert.

    Mit dieser IBS-Clusteranlage steht nun ein leistungsfähiges

    System zur Deposition von rein dielektrischen und metall-

    dielektrischen Schichtdesigns zur Verfügung. Es können

    sowohl konventionelle Designs als auch Gradienten- und

    Rugate-Systeme mit optimierten Schichteigenschaften ab-

    geschieden werden.

    Mit Blick auf die rasant steigende Nachfrage nach Laseran-

    wendungen wird so die Marktposition der deutschen Firmen

    deutlich gefestigt.

    Die Ergebnisse wurden mit einem Abschlusskolloquium im

    Rahmen eines PhotonicNet-Workshops am 30.09.2010 im

    LZH vorgestellt.

    GRUPPENLEITER

    Dr. Stefan Günster

    Tel.: +49 511 2788-249, E-Mail: [email protected]

    Logo Diskmodulprojekt

    Am LZH beschichteter dielektrischer Spiegel

    4.1.2 Abteilung Laserentwicklung

    Arbeitsschwerpunkte der Abteilung:

    Diodengepumpte Festkörperlaser

    Faserverstärker

    Frequenzkonversion

    Ultrakurzpulsfaserlaser und -Verstärker

    Regenerative Ultrakurzpuls-Verstärker

    Entwicklung hochstabiler, einfrequenter Lasersysteme

    Simulation und Berechnung von Lasersystemen

    Durchführung von Umwelttests für Laser

    Entwicklung von Lasersystemen für den Einsatz im

    Weltraum

    Entwicklung und Charakterisierung von passiven und

    aktiven faseroptischen Komponenten

    Die Abteilung Laserentwicklung beschäftigt sich mit der

    Entwicklung von Laserstrahlquellen für verschiedenste An-

    wendungsfelder und deckt dabei das komplette Spektrum

    von der Grundlagenforschung bis zum industriellen Einsatz

    ab. So wird einerseits im Bereich der Ultrakurzpuls-Faser-

    oszillatoren die resonatorinterne Pulsdynamik untersucht.

    Andererseits werden zur Strukturierung von organischen So-

    larzellen neuartige Konzepte für kompakte modengekoppelte

    Faseroszillatoren bei Wellenlängen um 2 µm entwickelt.

    Forschungsschwerpunkte des LZH im Bereich Laserentwick-

    lung sind der Aufbau und die Charakterisierung von moder-

    nen diodengepumpten Festkörper- und Faserlasern.

    Beispielhaft sei hier die Realisierung von einfrequenten di-

    odengepumpten Festkörperlasern und Faserverstärkern für

    den Einsatz bei der Gravitationswellendetektion genannt. Da-

    rüber hinaus entwickeln die Mitarbeiter faserbasierte Laser-

    quellen mit variablen Pulsparametern für die großtechnische

    Nutzung in der Beschriftungsindustrie.

    Die Abteilung besitzt eine umfassende Ausstattung zur Ent-

    wicklung und Charakterisierung von neuartigen passiven und

    aktiven faseroptischen Komponenten.

    Neben dem breitenwirksamen Einsatz von Lasern hat sich

    die Abteilung Laserentwicklung auf die Realisierung von La-

    sersystemen für wissenschaftliche Missionen im Weltraum

    und die damit verbundenen technischen Herausforderungen

    in Bezug auf Lebensdauer, Gewicht und Leistungsaufnahme

    spezialisiert. Dabei werden, neben dem optischen Design,

    sowohl das mechanische als auch das thermale sowie struk-

    turelle Design am LZH durchgeführt und in Umwelttests ve-

    rifiziert. Ergänzend zu den genannten Aktivitäten, sind drei

    Forschungsgruppen des hannoverschen Exzellenzclusters

    Centre for Quantum Engineering and Space-Time Research

    (QUEST) mit den Schwerpunkten einfrequente Laser für die

    Gravitationswellendetektion, Faseroptik und weltraumba-

    sierte optische Systeme in der Laserentwicklungsabteilung

    angesiedelt.

    Die Arbeiten werden gegliedert nach thematischen Schwer-

    punkten in den Gruppen Ultrafast Photonics, Solid-State

    Photonics, Space Technologies und Single Frequency Lasers

    durchgeführt.

    ABTEILUNGSLEITER

    Dr. Jörg Neumann

    Tel.: +49 511 2788-210, E-Mail: [email protected]

  • Abteilungen und Gruppen26 Abteilungen und Gruppen 27

    Pumpkopf des Hochleistungslaseroszillators für das advanced LIGO Gravitationswellenobservatorium

    Prototyp eines Festkörperlasers für den Einsatz im Weltraum

    Arbeitsschwerpunkte der Gruppe:

    Ytterbium- und Thulium-basierte Femtosekunden-Faser-

    laser im Wellenlängenbereich um 1 µm und 2 µm

    Abstimmbare Pikosekunden-Faserlaser im Wellenlängen-

    bereich um 2 µm

    Gruppe Ultrafast Photonics (Abteilung Laserentwicklung)

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Projekte:

    Die aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten der Gruppe Ultra-

    fast Photonics (UFP) sind verschiedenen Projekten zuzuord-

    nen, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

    (BMBF), vom hannoverschen Exzellenzcluster QUEST und von

    der Europäischen Union gefördert werden. Die Schwerpunkte

    der Forschung liegen auf der Erzeugung und Untersuchung

    von Thulium-basierten Pikosekunden-Faserlasern sowie von

    modengekoppelten Ultrakurzpuls-Lasern und -Verstärkern

    auf der Basis von Ytterbium- (Yb) und Thulium- (Tm) dotier-

    ten Glasfasern.

    Wichtige Forschungsbereiche der Gruppe sind die Entwick-

    lung von Ultrakurzpuls-Faseroszillatoren auf Ytterbiumbasis

    wie auch die Realisierung von neuartigen Pulsformen, die

    eine Leistungsskalierung ermöglichen. Für die Entwicklung

    eines robusten industrietauglichen Systems sollen im Laser-

    aufbau faseroptische Komponenten die Freistrahlkomponenten

    wie Isolatoren, Wellenplatten, Strahlteiler usw. ersetzen.

    Dazu werden normal dispersive Yb-Ultrakurzpuls-Faserlaser

    untersucht, bei denen resonatorinternes spektrales Filtern

    die Pulsformung stabilisiert. Durch die Verwendung einer

    speziellen faserbasierten Filterkomponente auf der Basis

    eines Wellenlängenmultiplexers (WDM) ist es gelungen, ein

    Lasersystem ohne Freistrahlkomponenten aufzubauen.

    Für Anwendungen in der Presbyopie-Behandlung wird seit

    Mai 2009 im Rahmen der KMU-Innovationsoffensive Optische

    Technologien des BMBF ein Ytterbium-Faserverstärkersys-

    tem untersucht und aufgebaut. Ziel ist ein kompaktes und

    zuverlässiges Faserlasersystem mit Ausgangsenergien von

    300 nJ, Repetitionsraten von 1 MHz und Pulsdauern von unter

    100 fs. Dabei werden auch neuartige Pulskompressorsyste-

    me zur effizienten Kompensation der Dispersion dritter und

    höherer Ordnungen entwickelt und eingesetzt.

    Neben Ytterbium-basierten Systemen sind auch Thulium-do-

    tierte Ultrakurzpuls-Faserlaser im Wellenlängenbereich um

    2 µm Gegenstand aktueller Untersuchungen. Diese Arbei-

    ten werden insbesondere im Rahmen des Exzellenzclusters

    QUEST durchgeführt. Hier konnten erstmals ein entspre-

    chendes Lasersystem mit resonatorinterner Dispersions-

    kompensation realisiert und verschiedene Betriebsregime

    demonstriert werden.

    Im Rahmen des vom LZH koordinierten EU-Projektes (IM-

    PROV) soll ein Infrarot-Kurzpulslaser im Wellenlängenbe-

    reich von 3 bis 10 µm für die selektive Bearbeitung organischer

    Schichten in optoelektronischen Bauelementen entwickelt

    werden. Um die Strahlung eines 2 µm-Faseroszillator-

    Verstärkersystems in den angestrebten Wellenlängenbe-

    reich zu konvertieren, werden Thulium-dotierte Glasfasern

    in neuartigen nichtlinearen Kristallen (orientation-patterned

    gallium arsenide) eingesetzt. Aufgabe der Gruppe UFP in

    diesem Verbundprojekt ist die Entwicklung eines vollständig

    faserbasierten modengekoppelten Ultrakurzpuls-Thulium-

    Faserlasers mit einer abstimmbaren Ausgangsstrahlung in

    einem Wellenlängenbereich um 2 µm. Die Repetitionsrate

    soll von den typischen 40 bis 60 MHz auf Werte kleiner als

    1 MHz reduziert werden.

    GRUPPENLEITER

    Dr. Dieter Wandt

    Tel.: +49 511 2788-214, E-Mail: [email protected]

    Vollständig faserbasierter, modengekoppelter Ytterbium-Ultrakurzpulslaser

    Arbeit im Entwicklungslabor

  • Abteilungen und Gruppen28 Abteilungen und Gruppen 29

    Faserbasierte Superkontinuum Strahlquelle für

    zeitaufgelöste Floureszenzmessungen

    Bestandteil des BMBF-geförderten Projektes WHISPER³ ist

    die Entwicklung einer universellen Superkontinuumquel-

    le für zeitaufgelöste Fluoreszenzmessungen. Dabei wird

    eine gepulste Strahlquelle variabler Wiederholrate in einem

    mehrstufigen Faserverstärker leistungsskaliert. Anschlie-

    ßend wird aus der bis dahin schmalbandigen Strahlung ein

    Kontinuum an Frequenzen in nichtlinearen Fasern generiert.

    Durch Kombination variabler Eingangspulsparameter mit fa-

    serbasierter Weißlichterzeugung stellt diese innovative Quel-

    le ein Universalwerkzeug für die Grundlagenforschung dar.

    Einfrequente Hochleistungsstrahlquelle

    Ziel dieses Vorhabens ist die Entwicklung eines vollständig

    faserbasierten Verstärkers für die Leistungsskalierung eines

    nicht-planaren Ring-Oszillators (NPRO). Besonders hohe

    Anforderungen werden hierbei an die Strahlqualität sowie an

    die Frequenz- und Amplitudenstabilität des Verstärkers ge-

    stellt. Die Arbeitsgruppe Solid State Photonics ist durch die

    Entwicklung eigener Faserkomponenten in der Lage, die im

    Projekt benötigten Hochleistungskomponenten selbst zu fer-

    tigen und weiterzuentwickeln.

    Arbeitsschwerpunkte der Gruppe:

    Fasertechnologie

    Faserbasierte Laserquellen mit variablen Pulsparametern

    Faserbasierte Superkontinuum-Strahlquelle für

    zeitaufgelöste Fluoreszenzmessungen

    Einfrequente Hochleistungsstrahlquelle

    Gruppe Solid State Photonics (Abteilung Laserentwicklung)

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Projekte:

    Fasertechnologie

    Die im Rahmen des hannoverschen Exzellenzclusters QUEST

    am LZH gegründete Forschungsgruppe FIBER OPTICS be-

    schäftigt sich mit der Entwicklung, Simulation und Charakte-

    risierung von passiven und aktiven faseroptischen Bauteilen.

    Durch das Verschmelzen von mehreren Fasern können Sin-

    gle- und Multi-Mode-Faserkomponenten mit unterschied-

    lichsten optischen Eigenschaften erzeugt werden. Im Mittel-

    punkt der Forschungsarbeiten stehen Pumplichtkoppler für

    Hochleistungs-Faserlaser und spezielle spektrale Filter zur

    Modenkopplung von Ultrakurzpuls-Faserlasern bei Wellen-

    längen von 1 bis 2 µm. Hierbei kommen neben herkömm-

    lichen Telekomfasern auch Fasern mit großen Kernquer-

    schnitten (large mode-area, LMA) und spezielle photonische

    Kristallfasern (PCF) zum Einsatz.

    Faserbasierte Laserquellen mit variablen Pulsparametern

    Das Projekt PULSAR (GePUlstes LaserSystem mit Adaptier-

    baren PulspaRametern) befasst sich mit der Entwicklung

    verschiedener gepulster Laserquellen im Piko- und Nano-

    sekundenbereich für die industrielle Materialbearbeitung.

    Laseroszillatoren kleiner und mittlerer Ausgangsleistung

    werden mit faserbasierten Verstärkern in industriell rele-

    vante Leistungsbereiche skaliert. Indem man Oszillator und

    Verstärker entkoppelt, wird eine hohe Variabilität möglicher

    Pulsparameter hinsichtlich Pulsdauer, Pulsform und Repeti-

    tionsraten erreicht. Dies ermöglicht wiederum eine schnelle

    und bisher einzigartige Optimierung der Bearbeitungsprozes-

    se. Das Projekt wird im Rahmen der BMBF-Förderinitiative

    INLAS gefördert. GRUPPENLEITER

    Hakan Sayinc

    Tel.: +49 511 2788-269, E-Mail: [email protected]

    HIGHLIGHTS

    Messebeteiligung: Photonics West 2010, Ausstellung

    von Exponaten auf dem German Pavilion

    Konferenzbeiträge: S. Kanzelmeyer, M. Hildebrandt, T.

    Theeg, M. Frede, D. Kracht, J. Neumann, „All-fiber re-

    generative amplification of low energy 40-ps seed pul-

    ses from a gain-switched laser diode at low repetition

    rates“, Photonics West 2010 und Advanced Solid State

    Photonics 2010

    Entwickelter 6+1x1 Hochleistungspumpkoppler mit Signaldurchführung

  • Abteilungen und Gruppen30 Abteilungen und Gruppen 31

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Projekte:

    Ein aktuelles Projekt beschäftigt sich mit der (Weiter-)Ent-

    wicklung eines Lasers für die von ESA und NASA gemeinsam

    geplante Mars-Mission ExoMars. Es handelt sich um einen

    diodengepumpten, passiv gütegeschalteten Nd:YAG-Festkör-

    perlaser mit nachgeschalteter Frequenzvervierfachung mit

    Hilfe nichtlinearer Kristalle. Diese erzeugen aus dem infraro-

    ten Licht des Oszillators ultraviolette Strahlung. Das geplante

    Flugmodell des Lasers soll als Teil eines Laser-Desorptions-

    Massenspektrometers (LD-MS) die Suche nach Spuren von

    Leben auf dem Mars unterstützen (MOMA – Mars Organic

    Molecule Analyzer).

    Ein erster Prototyp dieses Lasers wurde bereits entwickelt

    und besonderen Umweltbelastungen wie Vibrations-, Ther-

    mal-Vakuum- und Bestrahlungstests unterzogen. Aktuell be-

    findet sich der Prototyp in der Weiterentwicklung. Verschie-

    dene Details des Designs wie beispielsweise das thermische

    Konzept werden mit Blick auf die Stabilität der Laseraus-

    gangsparameter überarbeitet. Die Förderung der Weiterent-

    wicklung bis hin zum Flugmodell dieses Lasers wurde seitens

    des DLR bis 2014 sichergestellt. In dem Projekt besteht eine

    enge Zusammenarbeit mit europäischen wie amerikanischen

    Projektpartnern; federführend für das MOMA-Instrument ist

    das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.

    In einem weiteren Projekt wurde der Prototyp eines gepulsten

    Nd:YLF-Lasers konzipiert, der beispielsweise für LIBS (laser-

    induced breakdown spectroscopy) im Weltraum verwendet

    werden kann. Auch dieser Laser befindet sich zurzeit in der

    Weiterentwicklung.

    Die Forschergruppe „Photonic Devices for Space Applications“

    des Exzellenzclusters QUEST liefert Technologien, um opti-

    sche Systeme an einen Einsatz im Weltraum zu adaptieren.

    Aktuelle Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten reichen

    von der Realisierung robuster Laseroszillatoren für Anwen-

    dungen im Weltraum und spannungsarme Halterungen für

    nichtlineare optische Kristalle mit geringer Justagetoleranz

    bis zu Fertigungstechniken für hermetisch dichte Gehäuse von

    Lasern mit hohen Ausgangspulsenergien oder -leistungen.

    Arbeitsschwerpunkte der Gruppe:

    Entwicklung von diodengepumpten Festkörperlasern,

    Faserlasern und Faserverstärkern für den Einsatz im Welt-

    raum sowie unter rauen Umweltbedingungen

    Optomechanisches Design, Struktur- und Thermalanalyse

    von Systemen und Bauteilen

    Durchführung/Betreuung von weltraum-relevanten

    Umwelttests

    Die Gruppe Space Technologies (SPT) bearbeitet mehrere

    Projekte zur Entwicklung von diodengepumpten Festkörper-

    laser-Systemen, die für den Einsatz im Weltraum vorgesehen

    sind. Da hinsichtlich Lebensdauer, Leistungsverbrauch, Mas-

    se, Temperaturbereich, Umgebungsdruck und mechanischer

    Stabilität hohe Anforderungen an diese Systeme gestellt wer-

    den, sind speziell abgestimmte Laser-Konzepte notwendig,

    die sowohl durch Experimente und Simulationen als auch in

    entsprechenden Umwelttests verifiziert werden.

    Gruppe Space Technologies (Abteilung Laserentwicklung)

    Miniaturisiertes Labormodell eines kompakten Laseroszillators. Foto: Thomas Damm / QUEST

    HIGHLIGHTS

    Bewilligung der Förderung für die Entwicklung des

    Flugmodells des gepulsten UV-Lasers für das MOMA-

    Instrument der ExoMars-Mission

    Aufbau und Inbetriebnahme einer neuen, durch QUEST

    finanzierten Thermal-Vakuum-Kammer für die Simula-

    tion weltraumähnlicher Umgebungsbedingungen

    Messebeteiligung: Photonics West 2010,

    24. – 28. Januar 2010, San Francisco, California, USA

    Veröffentlichungen:

    R. Huß, R. Wilhelm, C. Kolleck, J. Neumann, D. Kracht,

    “Suppression of parasitic oscillations in a core-doped

    ceramic Nd:YAG laser by Sm:YAG cladding”, Optics Ex-

    press, Vol. 18, No. 12, pp. 13094-13101 (2010)

    T. Denis, S. Hahn, S. Mebben, R. Wilhelm, C. Kolleck, J.

    Neumann, D. Kracht, „Compact diode stack end pum-

    ped Nd:YAG amplifier using core doped ceramics“, Ap-

    plied Optics, Vol. 49, No. 5, pp. 811-816 (2010)

    GRUPPENLEITER

    Dr.-Ing. Christian Kolleck

    Tel.: +49 511 2788-219, E-Mail: [email protected]

  • Abteilungen und Gruppen32 Abteilungen und Gruppen 33

    Arbeitsschwerpunkte der Gruppe:

    Entwicklung hochstabiler Lasersysteme für erdgebundene

    Gravitationswellen-Observatorien

    Einfrequente Laser im Wellenlängenbereich von 1 bis 2 µm

    Untersuchung der Eigenschaften einfrequenter

    Hochleistungsfaser- und Kristallverstärker

    Gruppe Single Frequency Lasers (Abteilung Laserentwicklung)

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Projekte:

    2007 stattete das LZH die beiden amerikanischen Gravita-

    tionswellendetektoren LIGO in Hanford und Livingston er-

    folgreich mit Festkörper-Verstärkersystemen exzellenter

    Strahlqualität und einfrequenter Ausgangsleistung von 35

    W aus. Ende 2010 konnte die Phase wissenschaftlicher Da-

    tenaufnahme mit diesen verbesserten LIGO Lasersystemen

    abgeschlossen werden. Derzeit befinden sich die Detektoren

    in einer Umrüstungsphase auf die zweite Generation der Gra-

    vitationswellendetektoren – advanced LIGO.

    Für diese zweite Generation von Gravitationswellendetekto-

    ren arbeitete man am LZH intensiv an einem mehrstufigen,

    einfrequenten Hochleistungslasersystem. Dazu wurde ein

    Hochleistungsoszillator entwickelt, der sich an die bereits

    vorhandenen 35 W-Systeme koppeln lässt. Mit dieser Kom-

    bination kann die Ausgangsleistung auf über 200 W - unter

    Beibehaltung der exzellenten Strahlqualität und der einfre-

    quenten Emission - skaliert werden.

    Die Entwicklung des Hochleistungsoszillators erfolgte über

    mehrere Prototypen: Der „Functional Prototype“, mit dem die

    Spezifikationen des Lasersystems demonstriert wurden, ist

    2008 abgeschlossen worden. Mitte 2009 wurde der „Engin-

    eering Prototype“ realisiert, der sowohl in allen wesentlichen

    optischen Parametern als auch im mechanischen Design be-

    reits weitestgehend dem finalen Modell entsprach. Im Juni

    2010 lieferte die Gruppe das „Reference System“ erfolgreich

    an das Albert-Einstein-Institut in Hannover aus. Dieses Sys-

    tem ist in allen Parametern identisch mit den Lasersyste-

    men, die an die Observatorien ausgeliefert werden, verbleibt

    jedoch zu Studienzwecken am Standort.

    Schließlich konnte Ende 2010 zusammen mit der Firma neo-

    LASE und dem Albert-Einstein-Institut der erste „Observa-

    tory Laser“ an das LIGO Gravitationswellenobservatorium in

    Livingston verschifft werden. Dieses System wird in der ers-

    ten Jahreshälfte 2011 in Betrieb gehen.

    „3rd generation gravitational wave detector laser source“

    heißt eine Forschergruppe, die sich im Rahmen der Exzel-

    lenzinitiative QUEST in der Gruppe Single Frequency Lasers

    etabliert hat. Diese Gruppe erforscht Laserquellen und -kon-

    zepte für die übernächste Generation von Gravitationswel-

    lendetektoren. Im Fokus stehen zwei Wellenlängenbereiche

    – 1064 nm und 1550 nm –, die parallel untersucht werden. Im

    1 µm Bereich soll, aufbauend auf den bereits mit Faser-

    verstärkern erzielten Ergebnissen, eine weitere Leistungs-

    skalierung durch eine Kombination aus Faser- und Fest-

    körperverstärker bis in den kW-Bereich realisiert werden.

    Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, die exzellente

    Strahlqualität sowie Frequenz- und Leistungsstabilität beizu-

    behalten. Im 1,55 µm Bereich, der im Kleinleistungsbereich

    durch die Aktivitäten in der Telekommunikationsbranche be-

    reits weitgehend erforscht ist, werden grundlegende Experi-

    mente zur Leistungsskalierung in den Bereich einiger 100 W

    durchgeführt.

    Im Einzelnen werden Erbium-dotierte und Erbium/Ytterbium-

    kodotierte Faserverstärker konzeptionell verglichen. Auch

    hier stehen grundlegende Untersuchungen zur Beibehaltung

    der reinen transversal-elektromagnetischen TEM00 Emissi-

    on und zu verschiedenen Einflüssen auf die Frequenz- und

    Leistungsstabilität im Mittelpunkt der Aktivitäten.

    HIGHLIGHTS

    Auslieferung des „Reference Systems“ an das

    Albert-Einstein-Institut in Hannover

    Verschiffen des ersten „Observatory Lasers“ an das

    LIGO Livingston Gravitationswellenobservatorium

    zusammen mit der Firma neoLASE und dem Albert-

    Einstein-Institut

    O. Puncken, H. Tünnermann, J. J. Morehead, P. Weßels,

    M. Frede, J. Neumann, D. Kracht, „Intrinsic reduction

    of the depolarization in Nd:YAG crystals,“ Optics Ex-

    press, Vol. 18, pp. 20461 – 20474 (2010)

    V. Kuhn, S. Unger, S. Jetschke, D. Kracht, J. Neumann, J.

    Kirchhof, P. Weßels, „Experimental Comparison of Fun-

    damental Mode Content in Er:Yb-Codoped LMA Fibers

    with Multifilament- and Pedestal-Design Cores,“ Jour-

    nal of Lightwave Technology 28, pp. 3212 – 3219 (2010)

    GRUPPENLEITER

    Dr. Peter Weßels

    Tel.: +49 511 2788-215, E-Mail: [email protected]

    Berechnetes Modenprofil einer Multifilamentkern-Faser

    x-position (um)

    y-po

    sitio

    n (u

    m)

  • Abteilungen und Gruppen34 Abteilungen und Gruppen 35

    4.1.3 Abteilung Nanotechnologie

    Arbeitsschwerpunkte der Abteilung:

    Nanobearbeitung und Nanolithographie

    Nanophotonik, Plasmonik und Metamaterialien

    Herstellung und Anwendung von Nanomaterialien

    Femtosekunden Lasertechnologie

    Zwei-Photonen-Polymerisation

    Biologisches Laserdrucken

    Tissue Engineering

    Nanostrukturierte Implantate

    Die Abteilung Nanotechnologie besteht am LZH seit 2004.

    Zentrale Anliegen sind die Entwicklung neuer Technologien

    zur Herstellung von mikro- und nanostrukturierten Objekten

    sowie deren Anwendung in der Photonik, Mikrofluidik und

    Biomedizin. Die für diese Ziele generierten unterschiedlichen

    Verfahren spiegeln sich in der Ausrichtung der einzelnen

    Gruppen wider.

    So untersucht die Gruppe Nanophotonik die Herstellung und

    Charakterisierung optischer Komponenten für die Plasmo-

    nik sowie von Metamaterialien mithilfe nichtlinearer 2D/3D-

    Laserlithographie. Die Gruppe Nanolithographie beschäftigt

    sich mit der Entwicklung neuer lithographischer Systeme,

    z. B. Zwei-Photonen-Polymerisationssysteme für das Rapid

    Prototyping von mikrostrukturierten Implantaten. Schwer-

    punkt der Gruppe Femtosekunden Lasertechnologie sind

    verschiedene ablationsbasierte Verfahren und der laserin-

    duzierte Transfer anorganischer wie organischer Materialien

    zur Realisierung von z. B. biologischen 3D-Strukturen.

    Anwendungen und Förderprogramme

    Mittels Kurzpuls-Laserlithographie hergestellte Strukturen

    werden bei der Realisierung von photonischen und plasmo-

    nischen Komponenten sowie von Metamaterialien verwendet.

    Auch in der Oberflächenfunktionalisierung, Mikromechanik

    und Mikrofluidik wie in der Herstellung von dreidimensiona-

    len Gerüsten aus biologischem Zellmaterial oder von Implan-

    taten für die Biomedizintechnik kommen diese Strukturen

    zum Einsatz.

    Zur Durchführung der einzelnen Forschungsvorhaben ist

    die Abteilung Nanotechnologie an verschiedenen Sonder-

    forschungsbereichen (SFB 599, Transregio 37) und diversen

    nationalen (DFG SPP1391, BMBF, DAAD, Spitzencluster RE-

    MEDIS), europäischen und internationalen Projekten betei-

    ligt. Hervorzuheben ist die Beteiligung der Abteilung Nano-

    technologie an den hannoverschen Exzellenzclustern QUEST

    und REBIRTH.

    Darüber hinaus wird in der Abteilung ein kommerziell verfüg-

    bares, kompaktes System zur Herstellung von 3D Mikro- und

    Nanostrukturen durch Zwei-Photonen-Polymerisation ange-

    boten und stetig weiterentwickelt. Diese im Turn-Key-Betrieb

    arbeitende Anlage ermöglicht dem Anwender, schnell und

    bequem beliebige komplexe 3D-Strukturen herzustellen.

    Internationale Partner

    Die Abteilung pflegt weitreichende Vernetzungen mit Univer-

    sitäten und Industriepartnern auf europäischer und interna-

    tionaler Ebene.

    ABTEILUNGSLEITER

    Prof. Dr. Boris Chichkov

    Tel.: +49 511 2788-316, E-Mail: [email protected]

    Arbeitsschwerpunkte der Gruppe:

    Ablative Mikro- und Submikrometerstrukturierung

    Zwei-Photonen-Polymerisation

    Maskenlose Lithographie

    Laserinduzierte Schmelzdynamik

    Laser-Vorwärtstransfer

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Schwerpunkte:

    Die Gruppe Femtosecond Laser Technology (FLT) befasst sich

    mit dem Einsatz von Ultrakurzpulslasern in der Materialbe-

    arbeitung. Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten liegen sowohl

    im Bereich der Grundlagen- als auch in der Anwendungsfor-

    schung. Durch ein besseres Verständnis der Wechselwirkun-

    gen zwischen Laser und Material sollen neue Techniken der

    Materialbearbeitung mit dem Femtosekundenlaser (fs-La-

    ser) entwickelt und bestehende Verfahren verbessert werden.

    Ziele sind die weitere Verringerung kleinster erzeugbarer

    Strukturgrößen bei gleichzeitig verbesserter Reproduzierbar-

    keit sowie kürzere Prozesszeiten.

    Im Grundlagenbereich werden derzeit zwei Projekte des

    Schwerpunktprogramms 1327 der DFG „Optisch erzeugte

    Sub-100nm-Strukturen für biomedizinische und technische-

    Applikationen“ bearbeitet. Das Projekt „Entwicklung funktio-

    neller sub-100nm 3D-Zwei-Photonen-Polymerisationstechnik

    und optische Charakterisierungsmethoden“ befasst sich mit

    fs-Laser basierter, hoch auflösender Bearbeitung photosen-

    sitiver Materialien. Demgegenüber steht die Untersuchung

    von Schmelzdynamik- und Ripple-Strukturen im Projekt

    „Zeitaufgelöste Beobachtung und Modellierung der Entste-

    hung laserinduzierter Nanostrukturen“. Ein weiteres Projekt

    aus der Grundlagenforschung befasst sich mit der Frage, ob

    man mit gezielter Laserstrukturierung die Wasserbenetzbar-

    keit von Oberflächen steuern kann. Dies wird derzeit im Rah-

    men einer Vorlaufforschung für künftige Projekte geprüft.

    Gruppe Femtosecond Laser Technology (Abteilung Nanotechnologie)

  • Abteilungen und Gruppen36 Abteilungen und Gruppen 37

    In der Anwendungsforschung liegt der Schwerpunkt aktu-

    ell im Bereich der Biomedizin. So ist die Gruppe FLT im Ex-

    zellenzcluster „REBIRTH“ mit den beiden Forschergruppen

    „Biological Laser Printing“ und „Nanosurfaces“ vertreten. Die

    erstgenannte beschäftigt sich mit dem Einsatz des laserindu-

    zierten Vorwärtstransfers für lebende Zellen. Dabei soll ein

    Verfahren zum schnellen und reproduzierbaren Aufbau kom-

    plexer dreidimensionaler Zellstrukturen entwickelt werden.

    Die zweite Forschergruppe stellt dreidimensionale künstliche

    Scaffolds (Gerüststrukturen) per Zwei-Photonen-Polyme-

    risation (2PP) her. Ziel ist die Steuerung des Zellverhaltens

    über die Oberflächenbeschaffenheit.

    Die Arbeiten in beiden Forschergruppen sind jeweils eng

    verknüpft mit Projekten im Rahmen des DFG TransRegio

    37 „Mikro- und Nanosysteme in der Medizin – Rekonstruk-

    tion biologischer Funktionen“. Hier werden im Teilprojekt

    „Laserinduzierter Vorwärtstransfer von Biomaterialien“ die

    schädigungsfreie Übertragung und Anordnung lebender

    Zelltypen innerhalb einer Matrix sowie der dreidimensionale

    Zellstrukturaufbau mittels Laser-Vorwärtstransfer unter-

    sucht. Das Teilprojekt „Bioartifizielle Gefäßprothese“ be-

    schäftigt sich mit der Herstellung dreidimensionaler Gefäß-

    prothesen mittels 2PP. Im Fokus stehen hier photosensitive,

    biologisch abbaubare Materialien, die nach Strukturierung

    und Oberflächenfunktionalisierung vitalisiert werden. Des

    Weiteren wird im TransRegio 37 das Projekt „Oberflächenmo-

    difikation und Bioaktivierung von Titan-Mittelohrprothesen“

    bearbeitet. Angestrebt ist hier ein kontrolliertes Zellwachstum

    auf dem Implantat mittels lasermodifizierter Oberflächen-

    topographie.

    Die Gruppe FLT ist zudem mit zwei Projekten im SFB Son-

    derforschungsbereich 599 „Zukunftsfähige bioresorbierbare

    und permanente Implantate aus metallischen und kerami-

    schen Werkstoffen“ vertreten. Im Teilprojekt „Nerven-Elek-

    troden-Interaktion“ und einem verwandten Transferprojekt

    mit Industriebeteiligung geht es um die lasergestützte topo-

    graphiebasierte Funktionalisierung von Chochlea-Implantat-

    Oberflächen. Abgerundet werden die Arbeitsschwerpunk-

    te der Gruppe FLT durch technische Entwicklungen für die

    Steuerung von Ultrakurzpulslaser-Materialbearbeitungssys-

    temen und Prozessautomatisierungstechniken sowie durch

    diverse Industriekooperationen und Auftragsarbeiten im Be-

    reich der Mikromaterialbearbeitung.

    GRUPPENLEITER

    Dipl.-Phys. Jürgen Koch

    Tel.: +49 511 2788-217, E-Mail: [email protected]

    Arbeitsschwerpunkte der Gruppe:

    Zwei-Photonen-Polymerisation: Anlagenentwicklung

    und Anwendung

    Mikro- und Nanostrukturierung mittels

    Femtosekundenlaser

    Anwendung von Nanomaterialien

    Mikro- und nanostrukturierte medizinische

    Implantate

    Lithographische Verfahren werden heute routinemäßig zur

    Massenherstellung von Computerchips verwendet. Aufgrund

    zunehmender mikro- und nanolithographischer Verfahren

    hält der Trend zur Miniaturisierung aber inzwischen auch in

    vielen anderen Bereichen Einzug: Dazu zählen neuartige Mi-

    krooptiken, mikrofluidische Bauteile und Mikroimplantate für

    die Medizin. Unter Verwendung von Femtosekundenlasern

    kommen dabei sowohl Rapid-Prototyping-Techniken (2PP)

    als auch abtragende Verfahren zum Einsatz. Die Gruppe Na-

    nolithographie (NLT) untersucht und entwickelt in diesem

    Bereich neuartige Techniken, Bauteile und Systeme für For-

    schung und Anwendung.

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Schwerpunkte:

    Die Gruppe Nanolithographie hat ein System zur Herstellung

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Schwerpunkte:

    Die Gruppe Nanolithographie hat ein System zur Herstellung

    von Mikro- und Nanostrukturen entwickelt, das inzwischen auch

    bei Forschungs- und Geschäftspartnern zum Einsatz kommt. Es

    verwendet Zwei-Photonen-Polymerisation (2PP) zur Herstellung

    hochaufgelöster Strukturen im Rapid-Prototyping-Verfahren.

    Alleinstellungsmerkmal ist die schnelle Arbeitsgeschwindigkeit

    von bis zu 50 mm/s bei einer Präzision im Bereich unter 500 nm

    und einer Aufbaufläche von bis zu 150 cm². Um die Arbeitsge-

    schwindigkeit noch weiter zu erhöhen, werden Techniken er-

    probt, die eine Parallelisierung des Aufbauprozesses erlauben.

    Die 2PP-Technik wird auch im Rahmen des Remedis-Projek-

    tes angewandt, um neuartige Implantate für die Augenheil-

    kunde zu entwickeln. Ein Fokus liegt auf der Modellierung

    und Herstellung spezieller Fresnellinsen, die der Korrektur

    von Fehlsichtigkeiten im Auge dienen.

    Eine weitere Anwendung im Bereich der Augenheilkunde ist die

    Entwicklung von Implantaten zur Bekämpfung der Volkskrank-

    heit ‚Grauer Star‘. Diese Krankheit tritt auf, wenn der Körper den

    Augeninnendruck nicht mehr selbstständig regeln kann. Intelli-

    gente druckregelnde Mikroimplantate sollen hier Abhilfe schaf-

    fen. Nanopartikel (z. B. Gold-Nanosphären, 100nm) können als

    Basis für neuartige Biosensoren dienen, wenn sie mit Hilfe eines

    laserinduzierten Transfers gezielt hochpräzise angeordnet wer-

    den; ein Verfahren, das aktuell am LZH erforscht wird.

    Das Laser Zentrum Hannover ist darüber hinaus federfüh-

    rend eingebunden in das europäische Cost-Netzwerk, an dem

    derzeit etwa 100 Wissenschaftler in 15 europäischen Ländern

    beteiligt sind. In diesem Verbund wird an Konzepten und Stra-

    tegien für neuartige EUV- und Röntgenstrahlungsquellen und

    deren Anwendungen in der Lithographie und Nanotechnolo-

    gie gearbeitet. Das Laser Zentrum Hannover ist als Vertreter

    Deutschlands im Management Committee vertreten.

    Gruppe Nanolithographie (Abteilung Nanotechnologie)

    HIGHLIGHTS

    M3D- Nanostrukturierungssystem

    Präsentation Metrology with EUV sources, European

    Cost Meeting 27. – 28. Mai 2010, Krakau, Polen

    K. Obata, J. Koch, U. Hinze, B. N. Chichkov: „Multi-

    focus two-photon polymerization“. Optics Express Vol.

    18, No. 16, pp. 17193–17200 (2010)

    A.I. Kuznetsov, R. Kiyan, B.N. Chichkov, „Laser fabri-

    cation of 2D and 3D metal nanoparticle structures and

    arrays“, Optics Express, Vol. 18, pp. 21198-21203 (2010)

    V. Osipov, V. Pavelyev, D. Kachalov, A. Žukauskas,

    B. N. Chichkov, „Realization of binary radial diffractive

    optical elements by two-photon polymerization tech-

    nique“, Optics Express, Vol. 18, No. 25, pp.25808-25814

    GRUPPENLEITER

    Dr. Ulf Hinze

    Tel.: +49 511 2788-223, E-Mail: [email protected] Zweiphotonenpolymerisation (2PP) hergestellte dreidimensionale Scaffoldstruktur: Vorlage als 3D-CAD-Modell (links) und REM Aufnahme der hergestellten Struktur (rechts)

  • Abteilungen und Gruppen38 Abteilungen und Gruppen 39

    Arbeitsschwerpunkte der Gruppe:

    Photonik/Plasmonik: Miniaturisierung optischer Kompo-

    nenten für Anwendungen im IT-Bereich und in der

    Sensorik

    Metamaterialien: Studium der grundlegenden Eigenschaf-

    ten von nanostrukturierten Materialien und Nanopartikeln

    Mikromechanik/Mikrofluidik: Herstellung dreidimensio-

    naler Strukturen zum Transport von Flüssigkeiten mittels

    Zwei-Photonen-Polymerisation

    Mikrooptische Elemente: Untersuchung und Herstellung

    von Mikrolinsen, integrierten mikrooptischen Systemen

    und mikrofluidischen Lasern

    In der Gruppe „Nanophotonik“ werden laserbasierte Me-

    thoden zur Herstellung von zwei- und dreidimensionalen

    Mikro- und Nanostrukturen untersucht. Die angewandten

    nichtlinearen lithographischen Prozesse erzeugen winzige

    Strukturdetails bis zu 100 nm Dabei entstehen eine Reihe

    neuartiger optischer Eigenschaften, und interessante An-

    wendungsperspektiven für mikromechanische und mikroflu-

    idische Komponenten.

    Herstellungsprozesse mikrofluidischer Komponenten un-

    tersucht, die ihren Einsatz in der biomedizinischen Sensorik

    finden sollen.

    Die Wechselwirkung von Licht mit nanostrukturierten Ma-

    terialien und lasergenerierten Nanopartikeln sowie die Ent-

    wicklung und Charakterisierung nanophotonischer und plas-

    monischer Komponenten sind Forschungsschwerpunkte in

    zwei weiteren Projekten: Im DFG-Projekt „SPP 1391 Ultrafast

    Nanooptics“ und in der Forschergruppe „Nanophotonics“

    des Exzellenzclusters „QUEST - The Centre for Quantum En-

    gineering and Space-Time Research“ stehen das Studium

    grundlegender Eigenschaften von Oberflächenplasmonen

    und ihre Anwendungen im Bereich der Informationstechnolo-

    gie bzw. Sensorik im Vordergrund. Beide Vorhaben führen die

    Arbeit des bereits in diesem Jahr beendeten europäischen

    Projekts „PLASMOCOM - Polymer-based nanoplasmonic

    components” fort.

    Die außergewöhnliche Gruppe der Metamaterialien ist eben-

    falls Teil der Untersuchungen im Rahmen des Exzellenzclus-

    ters QUEST. Unter Einsatz nichtlinearer Laserlithographie

    werden Nano- und Mikrostrukturen aus metallisiertem Poly-

    mer oder aus exakt sphärischen, streng monodispersen Na-

    nopartikeln hergestellt, deren Brechungsindex auch negative

    Werte annehmen kann.

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Projekte:

    Die Erforschung der laserbasierten Herstellung und Un-

    tersuchung optischer und mechanischer/mikrofluidischer

    Eigenschaften von Mikro- und Nanostrukturen bildet die

    Grundlage der in 2010 neu begonnenen Projekte.

    Mechanische Eigenschaften dreidimensionaler Strukturen ste-

    hen im Fokus des DFG Projektes “Entwicklung und Herstellung

    Mikro-Opto-Elektro-Mechanischer Systeme (MOEMS)”, welches

    bereits 2007 begonnen wurde und in diesem Jahr fortgesetzt wird.

    Speziell die optischen Eigenschaften von Polymeren und ihre

    Anwendungen im Bereich der nichtlinearen Optik und Laser-

    technik bilden die Basis des VW Projektes “Nanostrukturierte

    Polymere für Anwendungen in der Optik“. Im europäischen

    Projekt „IntraocularMicrolens – Novel Artificial Intraocular Mi-

    crolens” liegt ein besonderes Augenmerk auf der Herstellung

    und Charakterisierung komplexer mikrooptischer Elemente

    für medizinische Anwendungen. Aufgabe der Gruppe ist hier-

    bei die Realisierung von Intraokularlinsen mittels Zwei-Pho-

    tonen-Polymerisation.

    Das Ziel des europäischen Projektes “TopBio - TwO Photon

    absorbers for BIOmedical applications” ist die Weiterent-

    wicklung geeigneter Polymermaterialien speziell für biome-

    dizinische Anwendungen, die sich optimal durch nichtlineare

    lithographische Prozesse strukturieren lassen.

    Bei verschiedenen in diesem Jahr fortgeführten Projekten

    stehen ebenfalls medizinische Anwendungen mikro- und na-

    nostrukturierter Materie im Blickpunkt: So werden insbeson-

    dere in dem DFG-geförderten SFB Transregio 37 “Mikro- and

    Nano-systems in Medicine”, aber auch in dem europäischen

    Projekt „MicroFluid - micro-Fabrication of polymeric Lab-on-

    a-chip by Ultrafast lasers with Integrated optical Detection”

    Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Feldes aus durch Zwei-Photonen-Polymerisation hergestellten Split-ringresonatoren als Metamaterial im fernen IR. Die Polymerstruktur wurde nach der Herstellung selektiv metallisiert, um elektrisch leitende Strukturen auf einem nichtleitenden Substrat zu erhalten. (Bild nachkoloriert)

    Ein Polymerwellenleiter (Teiler) für Oberflächenplasmonen auf einer Goldfläche. Die mikroskopische Aufnahme zeigt sowohl den Wel-lenleiter selbst mit einer Breite von 700 nm, als auch das Plasmon in dem Wellenleiter.

    Ein durch Laserablation hergestelltes mi-krofluidisches Element in einem Polymer-substrat. In der 1,6 mm breiten und einige Mikrometer tiefen Kammer können per Flu-oreszenzdetektion verschiedene Stoffe nach-gewiesen werden.

    GRUPPENLEITER

    Dr. Carsten Reinhardt

    Tel.: +49 511 2788-136, E-Mail: [email protected]

    Gruppe Nanophotonik (Abteilung Nanotechnologie)

  • Abteilungen und Gruppen40 Abteilungen und Gruppen 41

    Arbeitsschwerpunkte der Gruppe:

    Bearbeitung von Rohrglas: Fügen, Trennen, Formen

    Bearbeitung von Flachglas: Oberflächenmodifikation,

    Eigenspannungsmodifikation, Mikrobearbeitung

    Die Herstellung bekannter aber insbesondere neuer Produk-

    te aus Glaswerkstoffen wird durch den Einsatz von Laser-

    strahlung verbessert bzw. erst ermöglicht. Das LZH bietet für

    diesen Bereich neue Lösungen an und optimiert bestehen-

    de Prozesse durch den Einsatz des Lasers. Ein wesentlicher

    Schwerpunkt in der Prozessoptimierung ist eine material-

    schonende Bearbeitung hinsichtlich Spannungen und Mate-

    rialveränderungen.

    Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Projekte:

    Nemo-Projekt Solavis: Glas für solare Energienutzung

    Das Netzwerk „Solavis“, dessen globales Ziel die Produktion

    von kosteneffizientem Flachglas für solare Anwendungen ist,

    wird von der Gruppe Glas aktiv mit Teiltechnologien unter-

    stützt. Durch den erstmaligen Einsatz von Recyclingmate-

    rialien als Rohstoff für Substratgläser, mit Hilfe innovativer

    Herstellungs- und Veredelungsverfahren sowie durch den

    Wegfall von Zwischenschritten in der Glasproduktion, können

    erhebliche Kosten eingespart werden. Dabei liegt der Fokus

    des LZH auf industrienahen Entwicklungsarbeiten zum Ein-

    satz der Lasertechnologie, welche in Kooperation mit den in-

    dustriellen Netzwerkpartnern vorangetrieben werden.

    BMBF-Projekt Labasent: Forschungsprämie II - Laserba-

    siertes Entspannen von thermisch gespannten Gläsern

    Innerhalb dieses grundlagenorientierten Vorlaufprojektes

    wurde das gezielte Entspannen von thermisch gehärteten

    Glas (ESG) untersucht. Ziel war es, in lokalen Bereichen des

    Glases die Vorspannung zu relaxieren und somit eine nach-

    trägliche mechanische Bearbeitung von ESG zu ermöglichen.

    BMBF-Projekt LafueSol: Laserbasiertes Rohrglasfügen

    für Solarreceiver

    Das Verbundprojekt strebt die Umsetzung eines innovativen

    laserbasierten Fügeprozesses für Solarröhrenkollektoren an.

    Ziel ist eine prototypische Anlage, auf der das automatisier-

    te Fügen von Rohrgläsern möglich ist. Zentrales Anliegen ist

    dabei ein energieeffizientes Fügeverfahren, um den Energie-

    einsatz und die Fertigungskosten zu minimieren. Das derzeit

    eingesetzte Fertigungsverfahren, basierend auf der Erwär-

    mung mittels Gasbrenner, soll somit vollständig ersetzt und

    dessen Nachteile überwunden werden. Des Weiteren wird die

    Ausbildung der Eigenspannungen beobachtet und deren Be-

    einflussbarkeit erforscht. So sollen sowohl energetisch effi-

    zient erzeugte Bauteile als auch eine Lagerfähigkeit erreicht

    werden. Die bisher erfolgreich umgesetzten Fügeprozesse

    zeigen in Richtung einer vollständigen Realisierbarkeit des

    Gesamtziels. So wurde bereits eine Zeitersparnis für den Fü-

    geprozess von 50% gegenüber der bisher eingesetzten Tech-

    nologie erreicht.

    4.1.4 Abteilung Technologien für Nicht-Metalle

    Arbeitsschwerpunkte der Abteilung:

    Rohr- und Flachglasbearbeitung

    Laserprozesse für die Produktion von

    Photovoltaikzellen und -modulen

    Kunststoffbearbeitung mit dem Fokus auf

    Verbundwerkstoffe

    Die Abteilung Technologien für Nicht-Metalle entwickelt la-

    serbasierte Lösungen für industrielle Themenfelder mit

    Schwerpunkten jenseits der „klassischen“ Metallbearbeitung.

    In der 2010 neu eingerichteten Abteilung wird von Grundla-

    genprojekten bis zur Erstellung von Funktionsmustern an

    spezifischen Aufgabenstellungen der industriellen Fertigung

    geforscht. Partner aus dem industriellen wie auch wissen-

    schaftlichen Umfeld werden beraten und erhalten Unterstüt-

    zung in der Prozess- und Systementwicklung bis hin zu einer

    Prototypenfertigung. Dabei stehen technologieübergreifende

    Lösungen für den Einsatz in der Produktion im Fokus.

    Im Rahmen der Forschungsschwerpunkte wird der Laser

    als Werkzeug zum Strukturieren, Trennen, Formen sowie für

    Verbindungstechniken bestmöglich an die Erfordernisse der

    verschiedenen Einsatzgebiete von Nicht-Metallen angepasst

    und als Laserprozess in eine komplexe Produktion eingebet-

    tet. So entstehen branchenspezifische Lösungen z. B. für die

    Rohrglasindustrie, die Solarindustrie sowie für die Bereiche

    Automotive und Luftfahrt.

    Die entwickelten Konzepte stellen in der Regel Schlüssel-

    technologien für den Anwender dar und ermöglichen sowohl

    Qualitäts- als auch Produktivitätssteigerungen. Beispiel-

    hafte Zielsetzungen sind Glas-Metall/Glas-Glasverbindun-

    gen für die Herstellung von Solarkollektoren, die Fertigung

    neuer Zellstrukturen in der Photovoltaik basierend auf einer

    schädigungsarmen Laserbearbeitung oder die automati-

    sierte Reparatur von Kompositmaterialien. Präzisionsbear-

    beitung im Mikrometerbereich, aber auch hochproduktive

    Durchsatzoptimierung von großen Flächen stehen exempla-

    risch für die Bandbreite der Aufgabenstellungen.

    Mit Schaffung der neuen Abteilung wird eine zielgruppen-

    orie