K-BUTT. Välzische Pfolxzeitung. Nr. 9 (1994)

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  • 8/17/2019 K-BUTT. Välzische Pfolxzeitung. Nr. 9 (1994)

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    V Ä L Z I S C H E P F O L X Z E I T U N G nr.9herbst 94 kost  nix

    Vorwort

    D er  T e r r o r g e h t w e i t e r

    mit is t n i cht das erneut e Ersc hei nen der  K -Bu t t

    meint . Menschen, d ie beim Lesen die ser Zei tung

    ches empf i nden , so l l en s i e l i e be r den jen igen we i te r

    ben ,  d i e s i c h n i c h t d e r b ü r g e r l i c h e n R e a l i t ä t e n t z i e

    n wo l l en . Te r r o r i s t f ü r uns de r Ang r i f f au f d i e

    n i g e n Me ns ch en , d i e s i c h  a k t i v  den In te ressen d ieses

    aa tes en tgegens te l l en .

    es die Vern icht ung des kurd isch en Vo lke s, sei es

    s Ein bet oni ere n der Menschen, fü r d ie Widerstand

    ne dahergesag te F loske l i s t . I rmgard Mö l l e r z .B .

    z t j e t z t s ch o n s e i t  22   Jahren im Knast und sol l dor t

    hl nie wieder rauskommen. Wir widmen ih r ein  E x t r a

    a t t ,  das auch Bes tand tei l d i ese r Zei tung i s t , um euch

    chmal gez ie l t auf ihr e Si tu at io n aufmerksam zu machen

    d d ie Fo rde rung nach F re i l assun g zu un t e rs tü t zen .

    N i ch t w i r g renzen aus , sondern d iese G ese l l sc ha f t

    r können euch in die ser Zei tu ng mi t der Gegendar

    e l l un g e ines "L i be r tä r en" beg lücken . W i r denken , s i e

    cht  k l a r ,  was uns von ge i s t i g en Über f l i eg e rn t renn t

    d daß unsere Posi t ion  immer  zue rs t d i e de r h i e r

    s g e g r e n z t e n  und Vera rsch ten se in w i rd ( s i ehe  A r t i k e l

    B .  z u P s y c h a t r i s i e r u n g ) .

    s  f e h l t  i n d ies er Zei tung auch mal wieder j ede Menge.

    is t uns le ide r n ich t gel ung en, etwas zum Völkermor d

    Ruanda rei nz ub r i ng en , obwohl s ich hie r in der Stadt

    e pr odu kt i ve Zusammenarbei t und Ausei nande rsetz ung

    v i e l en vers chie dene n Menschen in Bezug auf d ie

    u a t i o n do r t en tw i cke l t ha t . Auch zu den Schwe i ne

    e n ,  di e di e Amis in  Cuba  a b z i e h e n ,  f e h l t  uns ei n

    t i ke l , doch was n i ch t ( i n d i es e r Ze i t ung ) i s t , kann

    no ch we rd en .

    e l  Spaß beim Les en

    ch  e i n l e t z te r T i p : W i r w i ssen n i c h t , was euch euer

    otheker oder Dealer  e m p f i e l t ,  abe r ak t i ve r W iders tand

    l f t  he rvo r ragend gegen A l l t ag s t ro t t und

    l l opp ie rende Langewe i l e .

    I

    Solidarität

    hal t :ext  zu Psych atri e 2ensur  in Großdeu tschland 3

    ungerstreik der kurdischeno li ti sch en Gefangenen 4xtrablatt- 5-eaktionen zur HBW-Dikussion  0-11nti fa/Repression  12-13arum geht es mir so drec ki g 14

    WiderstandGrußadressedes utuguaystafl Sdiriftdeflersund Tupamoro Mourioo fasencof an iebundesweite Antifa-Oemonslnitionam 21. Mai in Bedr

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    VERFAHREN NACH § 90a GEGEN URSULA  M.

    m 13.7.94 ha: das Amtsgericht Saarbrücken gegen unsere Genossin Ursu la M. einen Strafoefehl über DM 900,-

    euen "öf feni l icher Beschimpfung oder böswi l l ig er Veräc blüchmachung der BR D oder ihrer verfassungsmäßigen

    rdnung"  verhängt. Gegen  diesen StrafbefebJ hat Ursula Widerspruch eingelegt.

    inte reru nd dieser Kriminalisie rung sind 2 Beiträge einer Sendung vom 16.10.93 des "Rad io Harte Zeiten -

    Widerstand in  Politik  und Kultur" im Offenen Kanal. Bereits am 16. 11. 1993 reagierte der Offene Kanal

    aarbrücken mit einer politischen Zensurmaßnahme gegen die Radiogruppe: Der feste Seqdeplatz des seit Januar

    991 im Offenen Kanal sendenden Rp.dio« wurd«  vi fgehib' jn. 3osrüuduag: Der Inhalt der Sendung vom

    6.10.93 "begründet die Verm utung ,'daß ein Straftatbestand realisiert wur de ". Damals harten zahlre iche Gru ppe n

    us dem Saarland und bundesweit gegen diese Zens ur Protestresolutionen an die L A R (LandesanstaJt für das

    undrun kwesen im Saarland) geschickt. Die Krimina lisieru ng soll u.a. das faktische Verb ot von "Radio Har te

    eiten.." im Nachhinein legitimieren.

    m  was ging es in der Send ung vom  16.10.93  ?

    Wochen nach den Protestakt ionen gegen die "W iedervere inigungsfeier n" v om 2./3. 10. 93 in Saarb rücken, bei

    enen mehr als 40 größtenteils jugend liche Demo nstrantinn en von Sondereinsatzkr äften der Poüz ei stundenlangtnee kesselt, geprügelt und anschließend in Container n weggesperrt wu rde n, befaßte sich "Radio Ha rte Zeiten -

    Widerstand in Pobtik und Kultur" mit der Kontinuität staatlicher Gew alt und Repres sion in der B RD .

    ie  Sta-UsanwaJtschaft Saar brück en  bakt  genau dort ein . indem sie als Punkt I in der Ankla gesch rift ausführ t:

    die von der Vol lzugspoltzei im Umfeld der Demonstrat ion vom 2. 10. 93 ergri f fenen Maßnahmen als 'Terror

    er  Staatsscbutzapparate' und 'Bul lent err or'"

    u  bezeich nen, erfülle den o.g. Straftatbestand.

    Akribi scb wir d dann weiter aufgelistet, was der Öffentlichkeit vers chwie gen werd en soll:

    II daß "And reas Baader,   Jan-Carl  Raspe und Gudr un Ensslin im 'Stammheim er HochsicrTerheitstrakt  liquidiert

    worden seien' und zwar 'durc h den BRD-Staat '

    III daß "die Bundesrepublik Deutsc hland bereits '3 Gefangene aus der R A F umgebrach t habe", nämlich Hol ger

    Meins, Sigfried Hausner und Ulrike Meinh oP

    rv daß "der 1977 von der RA F erschossene Generalbu ndesanwa lt Buback für das "Vernichtu ngsintere sse an

    den pol idschen Gefangenen' gestanden habe, unter seiner Regie 'Holger , Sigfried und Ulr ike' umgebracht

    worden seien"

    VI daß 1977 "der 'BRD-Staat sich für den Tod Schleyers' und 'für die Möglichkeit entschieden habe, daß 100

    Menschen in Mogadischu in die Luft fliegen'

    An   dieser Stelle aufzulisten , wieviele Ve rfah ren seitens der deutschen Staatsschutzjustiz bereits wegen der selbenoder  ähnl icher Äußerungen in der BRD eingeleitet wurden und zu Verurteüun gen führten, sprengt den Rahmen

    unserer  Presseerklärung.

    Was  in den achtziger Ja hre n noc h Sache der Oberlaodesgerich te und nac h § 129a in Hunderten vonErnaitUungsverfahren  thematisiert  wurde, hat heute  mittels § 90a die Eben e der Amtsgerichte erreicht und w ird .entsprechend brei tenwirksa m eingesetzt . Die Behauptung, daß die Just izo rgane der BR D Tei l desAufstarjdbekimpfungs-Apparates sind und entsprechend ihrer Funkt ion d ie Vernichtung von  militantemWiderstand betreiben, ist  kriminel l .

    AUeine die Herausg eberinne n des Infos der Angehö rigen und Freu ndinne n der pol i t ischen Gefangenen in der

    BRD ,  das mittlerweile  in 150 Ausg aben erschienen ist, müssen bei jed er Au sgab e mit Anklage n. Strafbefchlen etc

    rechnen,  wenn sie über die Si tuat ion ihrer  inhaftierten  Angehörigen berichten.

    Wir   kennen diese Situat ion aus der Tü rke i , von wo uns Genossinnen berichteten, daß-Zeitschri f ten von

    revolutionären Org ani sati one n und Menschenrechtsg ruppen ständig  damit konfrontiert  sind, Bußgelder

    aufzubringen, um nach Verboten wieder erscheinen zu können. Schreckt dies nicht ab, ist der nächste Schritt die

    Inhaft ierung von Redak teurinnen und Zerstörung der Redakt ionen. Währe nd in demokrat ischen pol i t ischen und

     jou rna lis tisc hen Kr ei se n di es e Sit ua tio n mit dem fasc hist isch en Sy ste m d er Tü rk ei in Ve rb ind un g geb rac ht wi rd ,

    wird die Unterdrückung der Meinungsfreihei t s owie die Kriminal isierung radikaler Gegenöffenüichkeit in der

    BR D  kaum  vor ihrem pol i t ischen Hintergr und wahrgenommen.

    Das  zeigt auch ein weitere r Punkt im Strafbefehl gegen unsere  Genossin:

    "Eine  Kontinuität des Faschismus in der BRD zu behaupten"

    wird unter Punkt IV mit in die Liste der strafbaren Äußeru ngen aufgenomme n. Passend in einer Zeit,

    - in der rassistischer und faschistischer Terror auf der Straße und in Behörden 3uf der Tagesordnung steht

    - in der Antifaschistlnnen  kriminalisiert  und mit Ermitüu ngsve rfahre n we gen § 129a (wie seit längerem dieAnt i fa(ra) aus Gött ingen) überzogen werden

    - und in der antifaschistische Initiativen gegen den Vertr ieb von Nazi-Pr opag anda vor den Kadi gezogen werde n

    sollen.

    Die   Aufstandsb ekämpfung gege n Systemg egner innen hat eine bruchlos e Geschichte in Deutschland und sie

    gestaltet sich seit eh und je nach den politischen Vorgaben. Und natürlich gab und gibt es in diesem Land schon

    immer  pol i t ische Gefangene.

    Allem über 100  inhaftierte Ku rdinnen und Kurden zu r Zei t . Menschen , die aufgrund ihres Widerstands gegen den

    vom BRD-S taat mit zu veran twort ende n Spezialkr ieg gegen ihr Vol k in deutschen Knasten sitzen.

    Wie Irmgard Möl ler, Gefangene aus der RAF, die jetzt im 22.   Jahr  unter den Bedingungen modifizierter Isolation

    gefangen ist. Irmgard ist welt weit die einz ige Gefangene , die auf Gr un d der Mob ilisieru ng und des Widersland s

    gegen den Vietnam-Krieg noch  immer  im Knast sitzt.

    In   Punkt VII des Strafbefehls wir d festgehalten, mit dem "Vor wur f , daß die Verhinderung einer vorzei t igen

    Frei lassung von Irmgard Mö l ler eine rein pol i t ische Entscheidung sei" werde die B RD verächt l ich gemacht.

    Wi r  fordern dazu auf, Druc k auf die pol it isch Verantwort l ichen auszuüben, damit  Irmgard sofort und

    bedingungslos f reigelassen wir d.

    Außerd em fordern w i r :

    - Einstellung aller Verfahren gegen Autifas

    - Freilassung aller inhaftierten Kurdinnen und Kurden

    - Einstellung des Verfahrens gegen Ursula M.

    Zensur  in  Großdeutschl andoder  Wie Staat  Geschichte  l i q u id ie r t

    Die   meis ten Menschen h ie r w isse n  m i t t l e r w e i l e ,  daß

    m en sch ve r f o l g t w i rd , w en n e r / s i e sa g t , d a ß A n d re a s

    Baad er, Jan Car l Raspe und Gudru n En ss l i n 77 in Stamm

    heim erm ordet wur den , obwohl es auch von vom Sta at

    b e s t e l l t e n G u t a c h t e r i n n e n n i c h t h i n l ä n g l i c h b e w ie s e n

    wurde, daß s ie (d ie Kämpfer innen aus der RAF) Se lb st

    mord begangen haben. Das Gle i che   g i l t  f ü r d e n s o g e

    nannten Selbstm ord U l r i k e Mein hofs. Nach dem gle ich en

    Schema und auch te i lw ei se mi t den se lb en Guta chte rn

    prob rere n s ie das je t z t auch nach dem Mord an Wol fgang

    Grams in Bad K le inen.  Über  das Gegengutachten, das d ie

    E l t e rn W o l f g a n gs ü b e r i h re n A n w a l t e i n re i ch t e n , I s t

    mmer  n o ch n i ch t e n t sc h i e d e n . S o b l e i b t d a s V e r f a h re n

    a b g e sch l o sse n u n d d i e s t a a t l i ch sa n k t i o n i e r t e W a h rh e i t

    d i e e i n z i g g ü l t i g e . D i e G u t a ch t e n i n d e n a n d e re n

    "S e l b s t m o rd f ä l l e n " w a re n m i n d e st e n s g e n a uso w a cke l i g

    und uneindeut ig , aber daran kann s i ch nach wei t über 15

    Jahren auch  kaum  j emand mehr er in ne rn . F a l l s mensch das

    doch noch kann, und aus se inem An eignu ngspr ozeß der

    BRD-Geschichte d ie  ö f f e n t l i c h  sa n k t i o n i e r t e W a h rh e i t

    a n g r e i f t , muß e r / s i e m i t V e r f a h re n re ch n e n . Un d w e n n ' s

    n i c h t ' g l e i c h e i n 12 9a (U n t e rs t ü t z u n g u n d W e rbu n g f ü r

    e i n e " t e r r o r i s t i s c h e n " V e r e i n i g u n g ) i s t , da nn  ha l t

    wegen § 90a. Das hei ßt dann "ö f fe nt l i c he Beschimpfung

    o d e r b ö s w i l l i g e V e rä ch t l i ch m a ch u n g d e r BRD u nd i h r e r

    O rg a n e " ,  w ie je t z t i n Saarbr ücken beim Verf ahr en gegen

    U rsu l a M . G l e i c h z e i t i g w i rd d a nn a u ch d a f ü r g e s o rg t ,

    daß  i n Z u ku n f t ke i n e so l ch e o d e r ä h n l i ch e "V e r ä c h t l i ch

    machung" mehr in   ö f f e n t l i c h  zu g ä n g l i ch e n M e d ie n rü b e r -

    gebracht werden kann —   ka l t e  Z e n su r a l so ! .

    Um  so l c h e , g e g en d e n S t a a t " u n d se i n e O rg a n e " g e r i c h t e

    t e n W a h rh e i t s f i n d u n g sp r o ze sse i n Z u ku n f t u n m ö g l i ch zu

    m a che n , h a t d i e se r S t a a t sa p p a ra t j e t z t e i n e g a nze B ro

    sch ü re ve rb o t e n u n d ve r su c h t , d i e n o ch vo rh a n d e n e n

    Exemplare aus dem Verkehr zu z iehen. Es handel t s i ch um

    d i e B ro sch ü re  "BRD-RAF,  Ausgewähl te Dokumente der Zei t

    g e s c h i c h t e " . S i e  e n t h ä l t  T exte der RAF aus den Jahr en

    70-84,  von Gefangenen aus der RAF, der Bu ndesr egieru ng •

    u nd vo n - . W i sse n sch a f t l e r l n n e n , d i e s i ch m i t d e r  I s o

    l a t i o n s f o l t e r a u s e i n a n d e r s e t z e n . E i n z i g a r t i g a n d i es e m

    Verbo t und den Beschlagnahmungen i s t , daß es d ie ses

    Hef t schon sei t 87 gi bt und schon knapp  12000  Exemplare

    ver kau f t wurden. Belm GNN-Ver lag wurden a l l e i n 900

    Stück beschlagn ahmt . D ie anderen Gesch ädigte n s in d der

    b e r l i n e r  Bu c h -  und Info lao en M 99, bei dem zwar k eine

    Broschüren gefunden wurden, aber T-Shi r t s m i t dem   Cover

    des   H e f t e s a l s A u f d ru ck , u n d d e r g ö t t i n g e r B u ch l a d e n

    Rote St r aße . H ie r nahmen s ie Broschü ren und d ie RAF-Erk lärung von März 94  m i t . A l l e n  s t e h t n u n e i n V e r f a h re n

    nach  §129a  i ns Haus. Der Buchladen Rote St raß e i s t j a

    auch schon im Zusammenhang mit dem 129a Ve rfa hr en geg en

    die Ant i f a (M) durc hwüh l t worden . Auch für den GNN-

    V e r l a g i s t d i e A u se i n a n d e rse t zu n g m i t 1 29 a V e r f a h re n

    nix Neues. Durch d ie Herausgabe des Angeh ör igen In fos

    (e in 14  t äg i g  e r sch e i n e n d e s B l a t t , i n d em d i e A n g e h ö r i

    gen  d e r p o l i t i s ch e n G e f a n ge n e n ü b e r d e re n S i t u a t i o n ,

    i h r e  A k t i v i t ä t e n  und Akt ion en ander er Gruppen sowie d i e

    AUSGEWÄHLTE DOKUMEN T^  DER  ZEITGESCHICHTE•••••>•,  • f'"   ;•>.'  • ;•

    BUNDESREPUBLIK   DEUTSCHLAND (BRD)

    ROTE ARMEE  FRAKTION  (RAF)

    "Kuba - Revolution

    ohne Hoffnung?'j

    Info-Veraristaltung zur politischen Situation

    mi t  Arsenio Rodrigue z aus Kuba

    Arsenio Rodriguez ist Redakteur der kubanischen Tageszeitung "Granula" , und.im September auf Informationsreise durch Deutschland F.r wird au f die

    ökonomische und politische Situation in Kuba eingehen, das sich, u :i durch dieUS-Blockade  und den Zusamnienbiueh des "realen Sozialismus" als1 laupthandclspartiier, in einer schweren Krise befindet Im Anschluß wollen wirauch über Möglichkeiten der Sohdantai mit Kuba diskutieren Als kleineKostprobe kubanischer Kultur werden original kubanische Cocktails gemixt,deren Erlös dierkt  fur fehlende l-rsat/.teile auf Kuba seiwendet  w»d.

    Veranstalterin  ist  die   Freundschaflsgesellschau BRD-Kuba.-

    Dienstag, 20. September, 20 Uhr

    LokalKolOrit  (Gasstr.41AVilhelnistr.)

    Das   Dec kblatt der Broschüre aus dem   GNN-Verlag

    1 n t e r n a t i o n a l e  S~1  t ü a t T ö n  p o l i t i  s c h e r  Ge fangen?r~DerTcTF~

    t e n ) w a re n s i e m i t d i e se m V o rw u r f s ch o n ö f t e rs ko n f ro n

    t i e r t .  So so l l der Mante l des Schwelgens über d ie '

    e i g e n e G e sch i ch t e e n d l i ch zu g e kn ö p f t w e rd e n ,

    -n iemand s o l l noch nach lesen könne n, wer d ie

    I s o l a t i o n s f o l t e r p e r f e k t i o n i e r t e , um M en sc he n z u  z e r

    s t ö re n u n d i h re r  I d e n t i t ä t  zu berauben

    -n iemand so l l m i t der Nase dra ufge stoß en werde n, w ie

    und wer während der Ent führu ng von Hann s-Ma rt in

    S ch l e ye r (e h e m a l i g e r A rb e l t g e b e r P rä s i d e n t u n d e xN a z i )

    77 d ie L i qu id ier un g von RAF-Gefangenen in Erwägung zog

    und wer d ies  ö f f e n t l i c h  p r o p a g i e r t e ,

    -n i e ma n d so l l s i c h m i t p o l i o t i s ch e n S t e l lu n g n a h m e n u n d

    S t a t e g l e n d e r R A F a u se i n a n d e r se t ze n kö n n e n .Und  was dem  Ganzen  e i n e n p ra k t i s ch e n , a k t u e l l e n B e zu g

    g i b t

    - zum g l e i ch e n Z e i t p u n k t , w o d e r S t a a t b zw . se i n e

    O rg a ne ve rs u ch e n , I rm g a rd M ö l l e r n ach 2 2 Ja h re n ( t e i l

    w e i s e r T o t a l i s o l a t l o n s - ) H a f t z u p s y c h i a t r i s i e r e n , . m uß

    das ,  was sie im Zusammenhang mit dem Ko l l ek t i v RAF

    geäußert hat und was Tei l I hrer  I d e n t i t ä t  und   G e s c h i c h

    t e i s t , v e r b o t e n b z w . d e r Ö f f e n t l i c h k e i t v o r e n t h a l t e n

    EXPERIENCE   THE

    ADVENTURE

    Spiele

    Zinnf iguren

    Gerds Comic Laden

    Comics

    6750 KA ISERSLAUT ERNPIRMASENSERSTR.  37£  0631/2  5126

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    Kurdische  polit ische  Gefangenesei t  10 .8 .  im  Hungerstreik

    An die Medien und die  Öffentlichkeit

    Der kolonialfaschistische türkische Staat fuhrt  inKurdistan einen schmutzigen Krieg,  den er  tagtäglichverschärft,  in dem er die  kurdischen Bergebombardiert,   die  kurdischen Dörfer entvölkert  undniederbrennt.   • Die  Patrioten, Demokraten  undRevolutionäre werden hinterrücks  von der  Kontraerschossen. Die Fotos, die am 8. August  1994 in Özgur

    Ulke  auf der  ersten Seite veröffentlicht wurden, sindein Beispiel  für die  Taten  des  türkischen Staates  inKurdistan.

    Dieser schmutzige Krieg wird durch  die  deutscheRegierung  auf   allen Ebenen unterstützt.  Die   meistenWaffen,  die  dort eingesetzt werden sind deutscheWaffen.  Die  deutsche Regierung schweigt gegenüberdem Staatsterror  in Nordkurdistan,  der in  letzter Zeitbis zur Einrichtung von Internierungslagern führte.

    Inländische

    Flvichtalternative

    WesttürkeiMythos  un d Realität

    Ein  Bericht  zur  Situation kurdischer Flüchtlinge  in derWesttürkel,   entstanden  Im  Rahmen  einer  Delegationvom  18. bis 29.  März 1994 in de n türkischen Teil  Kurdistans  und  nach Istanbul.  Er dokumenliert  sorgfältigrecherchierte Einzelfälle  vo n Verhaflungen, Mißhandlungen  und Folter,  benennt  Gesprächspartner, Talhergang und  Zeugen.

    Widerlegt  wird  eine  Standardbegründung  zur

      Ablehnung von kurdischen Flüchtlingen.

    Herausgegeben von:  AKTION 3 .WELT SaarWeiskircher  Sir.  24

    66674  LosheimTel.:  0 68 72 / 69 82   Fax;  78 26

    (Pr«U:Pro Expl. 4.00 D M  •  Porto, ab   10  Expl. 2.00 DM   •  Porto.M   DuHüwMl bb 20.00 DM Vorou skosMl.

    Damit nicht genug,  die deutsche Regierung  hat auch inDeutschland einen Spezialkrieg gegen Kurden und denkurdischen Befreiungskampf begonnen. Anti-demokratische Maßnahmen gegen  das  kurdische Volk  inDeutschland verschärfen sich zunehmend.  So  werdenmit Spezialteams (GSG9) Wohnungen! überfallen, Menschen werden festgenommen, gegen legale Einrichtungen werden unter lächerlichen Vorwänden regelrechteOperationen durchgeführt.  Die  deutsche Regierung

    muß wissen,  daß sie  weder durch solcheEinschüchterungsmethoden noch durch  das  Anwerbenvon Kurden  zu  Spitzeltätigkeiten  das  kurdische Volkzum Schweigen bringen kann. Gegen  die  kurdischenNationalfarben wird eine heftige Feindschaftentwickelt. Kulturelle Veranstaltungen werdenbehindert. Diese Entwicklung  hat  sich  bis zu derwillkürlichen Erschießung  von   Halim Venerfortgesetzt.

    Die deutsche Politik akzeptiert nicht,  daß sich  die kurdische Bevölkerung unter ihrer nationalen Führung  zu-,sammenschließt.  Die   aeutsche Regierung trachtet in ihrer Zusammenarbeit  mit der  türkischen Regierung  danach,  das kurdische Volk aus der Geschichte  zu  tilgenund  es zu vernichten.  In der Vergangenheit haben  siemit ihrer Zusammenarbeit  das  armenische Volk vernichtet.  Auf die  gleiche Weise wollen  sie  heute  denKampf   des   kurdischen Volkes  für  Demokratie  undFreiheit ersticken.

    Das kurdische Volk  ist  sich jetzt seiner Lage bewußtund kämpft  auf   einer gerechten Basis und mit  großerKraft.  Die   deutsche Regierung gibt  der  faschistischentürkischen Regierung nicht  nur  militärische Unterstützung.  Auf   wirtschaftlicher, politischer  und diplomatischer Ebene finanziert  sie den  schmutzigen Krieg  inKurdistan auf  verschiedenste Weise. Dem gegenüber zuschweigen bedeutet, gegenüber  der  Vernichtung  deskurdischen Volkes  die  Augen  zu  schließen  und demSpezialkrieg der sich a ls  Friedens-Apostel darstellendendeutschen Regierung zuzustimmen.

    Deutschland  i s t Kri-  D ie Ermordung Ha l im Dener s , e inem 15 jäh r ig en ku rd i s c h en A k t i v i s t e n , d e s s e n F e h l e r e s w a r , a l s U n t e r -

    Stü tzung des gerech ten Kampfes fü r das Se lb s t

    bestimmun gsrechte s des kurd isc hen Volke s nachts 1n

    deutschen St raßen P lakate zu k leben.

    -  Der Ube r fa l l e in er GSG 9 E in he i t au f den kurd is chen

    K u l t u r v e r e i n S a a r b r ü c k e n .

    -  Das Zusammenknüppeln vpn Kurden und Kur din nen dur ch

    d e u ts c h e S i c h e r h e i t s k r ä f t e , e i n s c h l i e ß l i c h d e r v i e l e n

    Festnahmen.

    -  Das Wegsch l ießen von kurd is chen Akt iv i s t i nne n i n  d e u

    t s c h e n H o c h s i c h e r h e i t s t r a k t e n u nd T o t a l i s o l a t i o n l a s s e n

    den Kampf der Kurden und Kurdinn en 1m Ang esi cht   dessen,

    was der tü rk is che Staat an Verbrechen gegen jede

    Mensc h l ich ke i t ^auf se inem e igenen Te r r i to r ium begeht ,

    auch h ie r zu einem Exis tenz kamp f werd en. Während 1n

    Nordwest - Kurd is ta n ganze Dör fe r uns Städte prak t is ch

    ausge lö scht und d ie Menschen, d ie dor t leb t en, In te r

    n i e r t werden, werden h ie r d ie Menschen ver fo lg t , d ie

    darauf aufmerksam machen, daß Deutschland diesen   T e r r o r

    m i t W i r t s c h a f t s - u nd  M i l i t ä r h i l f e  u n t e r s t ü t z t . I n d e r

    Tür kei wie 1n der BRD wi rd  ö f f e n t l i c h  e i n e  Stimmunge r z e u g t ,  n a ch d e r K u r d i n n e n • " T e r r o r i s t i n n e n " s i n d ,

    und so wir d hi er wie do rt auch mit ihnen umgegangen.

    N iemand spr ic h t , wenn er /s ie von  T e r r o r  und Ter ror ismus

    red et , von entv ö lke r ten Geb i e ten , vom Ein sat z von

    Napalm gegen di e kur disc he Bevö lke rung , niemand red et

    vo n  verbrann ten Dör fe rn und Städ ten, von tausenden von

    T o t e n ,  von der Ver fo lgung jedweder f re ie n Meinungs

    äußerung, von Ger1chst r 1buna len oder Fo l te ru ng mi t

    T o d e s f o l g e .  Niemand sp ri ch t vom Leide n der Kurdi nnen

    hi er , wenn sie zuschauen müssen, w ie ih re Verwandten

    und Freun de 1n der Tür kei ve rf ol gt werden und genau

    w i s s e n ,  daß d ie Waffen und das Know How fü r di es en

    Völkermord aus der BRD kommen.

    Um  g e na u d as i n d i e Ö f f e n t l i c h k e i t z u t r a g e n , s i n d

     j e t z t d i e ku rd is ch en p o l i t i s c h e n Ge fa ng en en h i e r i n

    e i n e n u n b e f r i s t e t e n H u n g e r s t r e i k g e t r e t e n . S i e  kämpfen

     j e t z t aus dem Kn as t he ra us mi t dem l e t z t e n M i t t e l , das

    ihnen b l e i b t , dem Ein sat z ih re s Lebens, da f ür , daß der

    K r i e g ,  den dte  Tür kei sowie die BRD hi er gegen si e

    f ü h r t ,  end l ich beendet w i rd . Inzwisch en s i t zen über 200

    p o l l t i s c h e G e f a n g e n e  a l l e i n  1n bundesde utschen Knas ten.Das  i s t se i t 81 das ers te Mal , daß w ieder sov ie l e

    Gefangene hi er 1m Hun ger str eik si nd (damal war das ein

    Hu nge rs tr eik , de r von RAF-Gefangen en ausgi ng und an dem

    s i c h e t l i c h e p o l i t i s c h e u nd s o z i a l e G e fa n g en e n a n

    s c h l o s s e n ) ,   doch w i rd ve rsu cht , Ihn aus den  ö f f e n t -

    Wir protestieren gegen den Krieg der türkischen Regierung und die  Vernichtungspolitik  der deutschen Reg ierung.  Aus   diesem Grund beginnen  wir in  deutschenGefängnissen inhaftierten Kurdinnen  und  Kurden  am10.  August 1994 einen unbefristeten Hungerstreik.

    Die deutsche Regierung sollte, anstatt den   schmutzigenKrieg  zu  unterstützen,  die  nationalen  und  demokratischen Forderungen des  kurdischen Volkes, auch  im Interesse der deutschen Nation  auf   internationaler Ebeneinitiativ  zum  Ausdruck bringen.

    Wir rufen d ie Öffentlichkeit dazu auf, unsere Aktion zuunterstützen.

    Patriotische kurdische Gefangene  indeutschen Gefangnissen

    egsparteil ie hen Medien rau szu drü cke n. Das kann ihne n aber nurge l ing en, wenn von draußen n ich ts  kommt,  das heißt wir

    s i n d g e f o r d e r t , S t e l l u n g z u b e z i e h e n f ü r d i e F o r d e r

    ungen der Gefa ngenen, n ic h t nur d ie Kurd innen und

    Kur den ,  d ie noch n ic h t 1n den Knasten s i t ze n oder

    abgeschoben s ind .

    Das  Reden über Menschenr echtsv er le tz ungen in der Tür ke i

    w i rd o f t , gerade auch von Reg i erun gsse i te und anderen

    e t a b l i e r t e n P o l i t i k e r i n n e n da z u b e n u t z t , d a r üb e r h i n

    w egzu t äuschen ,  daß d ie BRD Kr i egs par te i i s t , n ich t nur

    durch den  T e r r o r  g e g en k u r d i s c h e A k t i v i s t i n n e n h i e r ,

    sondern durch d ie In t ere sse ng l e ic hhe i t m i t dem n i ch t

    nu r  NATO  P a r t n e r T ü r k e i , d i e w e i t e r e W a f f e n - u nd

    M i l i t ä r h i l f e  zu r Fo lg e hat . Genauso w ie d ie Türke i ha t

    di e BRD  ke in  I n t e r e s s e a n e i n e r s o z i a l i s t i s c h g e f ü h r t e n

    und sich entwickelnden Autonomen Provinz 1n einem

    G e b i e t ,  das re i ch an Rohsto f fen und f ruc htba ren Land

    s t r ich en Is t . Genauso re iz t der Gedanke h ie r und do r t ,

    de r  d ie P lanungsphase längs t übe rsc hr i t te n hat , durch

    Staudammprojekte den süd li ch geleg enen Ländern-, wie

    z . B .  Sy ri en und Ira k das wasser abdrehen zu können. Es

    geht da um d ie Macht über Staaten und E in f lu ßze nt r en,d ie s ie s ic h durch gar noch kommunis t isch or ie n t ie r t e

    Rebe l l en n ich t nehmen lassen wo l l en . So, w ie es fü r d ie

    BRD  u nd a n d e re w e s t l i c h e I n d u s t r i e s t a a t e n s t r a t e g i s c h

    von   großer Bedeutung i s t , daß das an Kap ita l und  NATO

    or ie n t ie r t e Mörder reg ime an der Macht b l e i b t und n ich t

    durch e ine is la misc h oder gar kommunis t isch or ie n t ie r t e

    Reg ierung e rs e t z t w i rd . Das a l les is t h ie r nur ober

    f l ä c h l i c h a n g e s c h n i t t e n ( g e n a u e r e s  f o l g t  oder kann

    nachgelesen werden), aber wer sich zuhause an den Atlas

    set z t und s ic h d ie   Grenzen  der Türke i und d ie F lüs se

    ansc hau t, kann wahrnehmen, welche Ro ll e di e Tür kei fü r

    NATO  bzw. d ie Wir tsc haf ts i n te res sen gegenüber den

    Nachbars taaten sp ie l t . Daher auch der E i fe r der BRD-

    Regierung be i der Unters tü tzung der Vö lkermörder .

    Es  H e g t a l s o  w i r k l i c h  vor a l l en an uns, d iese

    menschenverachtende Log ik zu durchbrechen und k l a r zu

    machen, daß d ie In teressen der Herrschenden n ich t

    unsere s in d und w i r ke inen Vö lkermord zu l ass en, durch

    den die  E x i s t e n z  de r Bonzen und  M i l i t ä r s  h i e r g e s i c h e r t

    werden.

    U n t e r s t ü t z t de n H u n g e r s t r e i k d e r k u r d i s c h e n p o l i t i s c h e nGefangen en in d er BRD

    PR0VINZ7KIN0!Bahnhofstraße  3 • 67677  Enkenbach

  • 8/17/2019 K-BUTT. Välzische Pfolxzeitung. Nr. 9 (1994)

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    Irmgard Möller

    muß endl ich

    raus

    aus'm Knast

    freiheit  für alle  politischen  gefangenen

    - irmg ard sitzt jetzt seit 22 jähr en im knast, unter sonde rhaftb edin-

    gungen,  lange zeit davon  total  isoliert,  m i t t le rwe i le  in  k leingruppen-isolation in llibeck- irmgard ist die letzte gefangene auf der weit, die wegen einer akti -on gegen den vietnamkrieg im knast sitzt- irmga rd hat alle lo kollek tiven hunger streiks für die Zusamm enlegung der gefangenen aus ra f + widers tand mitgemac ht- sie ist die einzige  Uberlebende  der nacht vom  18.lo.77  in stammheim,in der gudrun  ensslin,  andreas baader und  jan-carl  raspe  tot in ihrenzellen  aufgefunden w urden , diese wir d öffentlich als selbstmo rdnachtdargestellt , irmgards aussagen und viele andere beweise widerlegendiese öffentliche  Wahrhe i t ,  trotzdem ist es verboten etwas anderes zusagen  oder zu schreiben als das, was dieser staal als   Wahrhe i t  v e r o r d net.

    allein diese gründe  mußten  mensc hen, egal ob sie die politi sche be-st immung  oder die  damit  zusammenhangenden akl ionen für  r icht igoder  falsch empfanden, ob sie  sich'  bewußt  damit  auseinandergesetzthaben oder nicht, ausreichen, um sich für ihre sofortige freilassungohne anhörungsverfahren oder psychologisches gutachten einzusetzen,erst mit dem hung erst reik v on 13 poli tisch en gef ange nen aus der r afan dem auch irmgard teilnahm, ist ihre Situation wieder in eine brei

    lere Öffentlichkeit getragen wo rden , die gefangen en haben  in ihrererklärung betont, daß sie keinen sinn mehr drin   sehen,  sich auf  juristische Spielereien einzulass en, sonde rn das polit isch einfo rdern, waspoli tisch ist, d.h. daß die freilass ung von ir mga rd au ch für dies enStaat  keine  Ve r fah rens f rage  ist. sondern eine polit ische entscheidung.so sehen wir das auch, wi r müsse n soweit wie es geht hier d rauß endruck machen auf die  stellen,  die nicht nur irmgar d im  knast  begraben wollen.

    wi r ford ern euch auf. die Situation, die geschichte der polit i schen gefangenen  in  euren zusammen häng en zu thematis ieren und euch zuüberlegen,  was mensch machen kann, es zu verhindern, daß dasstaatliche  kalkul  aufgehen kann, nach diesem sollen die polit ischengefangenen die knäste im zinksarg verlassen.

    - für die sofortige freila ssung von irmg-  d möller ohne w en n und aber.- für die freiheit aller polit ischen gefangenen in der brd (dazu gehören für uns genauso die kurdischen, irischen gefangenen wie die gefangenen aus dem antifaschistischen widerstand und diejenigen, dieheute  wegen ihrer taten in der damals souve ränen ddr verfolg t we rden)

    - -für die abscha ffung der abschi ebehaft

    -f ü r die Zusammenl egung der polit ischen   gefangenen,  die das für  sich "woll en und die unein geschr änkte möglich keit der offenen diskussionzwischen  den gefangen en, zwi sche n den gefangenen u nd den m enschen  draußen und  schließlich  eine breitere diskussion  Uber  Perspektiven  und bestimmung l inken Widerstands

    nur gemeinsam könn en wi r zu einer  kraft  werden, die den herr

    schenden  großmach ibestrebu ngen. dem tötlichen rassismus. nationah s-mus und sexismus etwas entgegensetzen kann.nu r  in der gemeinsamen zi elgerichteten auseinand ersetzung könne ngegenmodelle und gemeinsame ziele entstehen, die einen kä mpf fürdas leben für viele möglic h macht.laßt uns zusammen drinnen und draußen auf die suche gehen, abernich t ins blaue, sond ern ins rote. d.h. zielstreb ig. Uberlegt, orga nis iertdiskutieren und handeln,  damit  wir und unsere genossinnen und genossen  bald zusammen hier draußen stehen und unseren kämpf gemeinsam zum ziel bringen.

    Solidarität  ist eine waffe,

    als  solche sollten  wir

    sie  auch gebrauchen

    Film und Diskussion zu Politik und Kultur:

    Seil Mai 1993 zeigt der ASl A derFl I/Referat  "Arbeil  und Technik"zusammen  mil  KOK-Roaclies(Kultur  oline  Kommerz  )  einregelmäßiges,  kostenloses  Fihn-progtanim.Wir   wollen  ein nltcmalivcsProgramm  zu den  bestellendenlihnangcbolcn  der  kommerziellenKinos  anbieten, wobei  wir nachden  Filmen  auch über dasGesehene  diskutieren ;  also  keinreines "Konsumpiogramm".

    Schwerpunkte   in der Auswahlder  Filme  und  Dokumentationen sind Themen wie :* Frauenbewegung

    *  Antifaschismus*  Arbcilcrlnncnbcwegung* ••D.ittcWcIt'V

    Internationalismus

    *  Ökologie

    *  Filme/Hcpnrfagen  zu aktuellenpolitischen Ereignissen

    Auch  Spielfilme  ohne  direktenpolitischen Bezug gehören in unserProgramm.

    Da wir Euch unsere  Filmauswahlnicht aufdrücken wollen,  bitten  wirEuch,  Film- oder Thcmen-vorschlflgc in unsere  Arl>cit  einzubringen.

    Wir zeigen die F i lme:

    * immer Montags

    * immer 20 Uhr

    * immer kostenlos

    im Hörsaal H2

    der Kammgarn

    http://18.lo.77/http://18.lo.77/http://18.lo.77/http://18.lo.77/

  • 8/17/2019 K-BUTT. Välzische Pfolxzeitung. Nr. 9 (1994)

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    s o l c h e  t r a u e n w i e s i e e r f ü l l e n  a l l e s ,  w a s s i e  b e r ü h r e n ,  m i t w ü r d e

    yessie   macchi   kommt   aus   Uruguay  von den lupamaros. sie war wah  rend   der  Militärdiktatur   in haß. nach 1985   reorganisierten  sich dielupamaros als legale politische b ewegung. heute arbeitet yessie macchiUberwiegend   in dem von den tupamaros betriebenen radio cx 44panamericana. sie war verantwortliche redakteurin der frauensendung"vamos  mujer'. der folgende text ist ein beitr ag aus dieser sendung.

    yessie   erzählt von ihrem besuch bei Irmgard möller auf eine sehrpersönliche art und weise. •

    guten tag, Freundinnen und freunde (...)diese  sendung  will  keine abhandlung darüber sein, was die raf

    gewesen  ist. darüber können wir später sprech en, ich möchte ledigli chmit euch zwei sehr intensive stunden meines lebens teilen, jene, wahrend ich mit irmgard möller zusammen war, der politischen gefangenen in deutschend, die am längsten  inhaftiert  ist. 21 jähre auf dentag genau, sie ist die einzig e, die noch  immer  wegen des kampfesgegen  den vielnamkrieg  inhaftiert  ist.

    ich  hatte  einiges  Uber  irmgard gelesen, einschließlich eines inter-views  in einer sehr großen deutschen zeitung aus dem letzten j ähr inmeiner phantasie  stellte  ich mir vor. daß ich mich mit einer sehrkontrollierten, introvertierten, jedes ihrer worte abwägenden frautreffen  würde, wie falsch sind doch diese stereotypen.

    es  wurde mir gesagt, daß ich nichts   mitnehmen  könnte, nur blei-stift  und papier. es erschie n mir absurd, von einer solche n begegnungnotizen zu machen, nach einer ermüdenden dur chsuch ung und nacl idem durchlaufen langer  flure  mit gitler alle paar metcr wurde ich inein kleines zimmer gewiesen, zwei warter. bereit, notizen zu machen,eine Übersetzerin, die vom gefangnis benannt wu rde, ein tisch mit vierstuhlen, und dort war sie. eine große slatur von un gewöhnlicherSchlankheit, gekleidet mit einer hose, aus grobem leine n und eine mweiten hemd aus dem gleichen Stoff, dieses  bild  war wie ein blitz,kaum  daß ich dieses zimmer betreten  hatte  und irmgard mich sah.sprang sie auf mich zu und   umarmte  mich wieder und wieder, ineiner art tanz von wiedererkennen und freude. eine  kraftige  Umar

    mung  und gleichzeitig zittrig, warm, aber auch stürmisch, ein kleinesgesicht mit haselnußförmigen äugen, honigfarben genau wie ihr haar,lang  mit einem langen pony. aber sowohl in ihren äugen als auch inihrem haar waren die jähre von gefangenschaft und schmerz erkennbar- die äugen etwas  trtlb  und gerötet, ganze strähnen von weißenhaaren,  die gesichlshaut voll von wu nden und kleinen pusteln. eineallergie, sagen die geftingnisärzte. ohne viel mehr in erfahrung zubringen.

    ich streichelte dieses gesicht, dieses äußerst trockene haar, unddann,  band in hand. setzten wir uns dicht zueinander und begannen,ein gespräch zu entwickeln. (...)

    meine worte Überstürzten  sich,  es war so viel, was ich ihr sagenwollte, sie fragen wollte, ich begann  damit,  ihr die  grUße  allerkämpfenden frauen Uruguays zu Übermitteln und ihr zu versichern,daß  sie alle in diesem moment an meiner stelle zu sein wünschten,wie groß war meine Überraschung, als sie mir, stockend, auf spanischantwortete, "ich habe mich dem uruguayischen volk   immer  nahe gefühlt, durch euren  kämpf  wußte ich. daß auch ich  kämpfen  sollte, ichhabe alles  Uber  euch gelesen ich glaube, ich kenne euch schon immer." von da an versuchten wir, unser gesprach in spanisch fortzuführend es war nich t leicht, es mußten gedanken koordinie rt, geftlhleerklärt  und das alles in eine spräche Ubersetzt werden, die sie nurdurch politische lektUre erlernt hatte, ab und zu entschlüpfte ihr einsatz  auf deutsch, aber beharrlich suchte sie die nachfolge nden wortein spanisch.

    die offizielle Übersetzerin war deplaziert, sie mußte unser ge

    spräch  für den beamten  Ubersetzen,  der notizen machte, und konntenicht zwischen uns agieren.

    wenn blicke sprechen, dann haben wir doppelt gesprochen, es gabnicht eine  minule  dieser zweistündigen begegnung, in der unsere äugen  nicht ineinander w aren, unser fleisch durchdringend und unseregedanken unterstreichend, wenn die hände sprechen, dann haben wirdreifach gesprochen, wir ließen einander nur los. um Zigaretten zudrehen,  und schon vermißten wir einander, einzigartige symbiosezweier  frauen. die 15 ooo km vone inander entfer nt gelebt haben, inderart gegensätzlichen kulturcn die orte durchdringen  sich,  sie undich auf einem holzstuhl in einem gefangnis in montevideo sitzend,den besuch einer deutschen  kämpferin  empfangend, ich  will  dieses ge-fUhl  ausdrucken, ich sage ihr: "wir haben viele gcnicinsamkciten. dasgleiche alter, wir wurden im gleichen  Jahr  inhaftiert, 1972."  aber sie

    erwi dert nur sanft: "ja. aber du zum  dritten  mal." ein weiteres malbegreife ich, daß nicht ich es bin, die sie besucht, sie weiß von mir soviel wie ich von ihr. und in jedem satz. den ich   sage,  fuge ich mehrund mehr demente  Uber  mich und meine genossinnen ein. ich begreife  immer  klarer, daß sie meine schwester ist. daß wir das ganze lebenzusammen waren, daß wir dieselben wege des Schmerzes und desWachsens   gegangen sind, daß wir von denselben  stimmen  bewohntsind,  die wir in den langen nachten totaler eins amkeit in uns ausgebrütet haben.

    da  wir beide veteraninnen dieses lebens in den gefängnissen sind,beantwortet irmgard schnell alle meine fragen  Uber  die lebensbedin-gungen.  denen sie ausgesetzt ist. was mich am meisten sorgt, ist ihrgesundheilszustand   alle ihre körperlichen ausdrucksformen geben die21 Jahre des eingeschlossenseiris unter extre men bedingung en dergrausamkeit wieder, das dauernde zittern ihres körpers, ihre durch einen nicht identifizierten vi rus geschädigte haut, die dUnnheit ihrer arme und ihres halses. ihre schwierigkeilen, den   blick  auf objekle inmehr als 2 m entfernung zu richten, ich dränge sie nicht, sie mußihre gedanken koordinieren, wenn ich sie zur refiexion oder zur erin-nerung einlade, eine vom leben isolierte frau. vom physischen  kontaklmit ihresgleichen, vom echo der lebendigsten und ge wöhnlichstenklänge, der  lärm  der Straße, des kochenden wassers oder weine nderoder  lachender kinder. begraben während mehr als zwei Jahrzehntenin sterilen kamniern, menschlichen kuhlkammer n.

    wir rollen erinnerungen von anderen momenten des kampfes auf.

    deutschend am anfang der 7ocr jähre, die notwendigkeit eines kampfes.  der den imperialismus in seinen sichtbarsten ausdrucksformendirekt  angreift, seine militärbasen. seine Waffentransporte, truppen-transporle. das  motto  war.  zwei,  drei, viele Vietnams zu schaffen, denimperialismus zu zwingen , so viele  kampffronten  zu eröffnen, daß ernicht an allen fronten präsent sein konnte, sie zu zwingen, sich vonihrem Vernichtungskrieg gegen das vietnamesische volk zurückzuziehen.

    irmgard analysiert, wie sich die weit in den 9oer Jahren verändert hat. wie der deutsche Staat fortgesetzt faschistischer wird undbegonnen  hat.  militärisch  zu expandieren. Somalia ist nur ein beispiel.all dies erfordert, so sagt sie. eine teifgreifen de neubestimmung deskampfes in jedem land. es sind verschi edene etappen eines rev olut ionären prozesses mit unv eränder tem  ziel,  das eine radikale Veränderung des ganzen kapitalistische n Systems beinhalte t.

    sie fragt mich, wie ich die  linke  in deutschend sehe, welche  Veränderungen zu bemerken sind von meiner reise im letzten jähr bis

     jetzt , und ich bemerke etwas von anspa nnung und besorgnis in ihre rstimme,  sie verfol gt aufmerks am jedes konzept. das ich ihr darlege, esist schwierig, die Veränderungen des eigenen landes von "drinnen" zuleben,  was fast das gleiche bedeutet wie von "außen".

    ich erinnere mich an meine eigene Spannung, wenn ich im gefangnis besuch  hatte  und fragte, was sich in den straßen abspielt, inden fabriken. in der Opposition gegen die   diklatur.  was sie mir erzählten,  setzte ich in bilder voller färben um. in den  lärm  von de-monstrationen. in schreie nach Freiheit, ich sehe, daß bei meinen äu-ßerungen  zu den aktionen der antifaschistischen, antirassistischen und

    antiimperialistischen gruppen in deutschen d dasselbe auch mit irm -gards  phantasien geschieht.

    alles in ihr ist.neugier, aber sie druckt sich auch mit totaler  klar-heit aus, wenn sie mich beruhigt , daß mit ihr alles in Or dnung ist. daßdas  gefangnis sie nicht von ihren werten und ihrem durchhaltever-niögen gebracht hat. ich wUrde nichts vo n meinem leben ändern, sagtsie mir. vor  allem  meinetwegen, ich muß mich mit mir selbst wohl-filhlen. und ich glaube ihr.diese  frau.  zittrig  und vorzeitig,gealtert, hat den antrieb und die   kraft,die ihr die Ubereinstimmung mit sich selbst gibt, ich habe viele solchefrauen gesehen, sie erfüllen alles, was sie berüh ren, mit  wUrde.

    zwischen  erinnerungen an  kämpfe  in deutschend und Uruguay,zwischen  reflexionen  Uber  neue formen des internationalismus drehenwir neue Zigaretten, ich frage sie. ob sie  damit  einverstanden wäre,

    wenn wir in Uruguay eine kampagne  fllr  ihre sofortige freilassungstarten wurden, warum nur fUr meine freiheit, fragt sie. das einzigebesondere  an mir ist. die älteste bezüglich der gefüngnisj ahre zu sein, jetzt betrachtet irmgar d  mein  gesicht, ihr eigenes in meinen  fallensuchend,  wie ist es. freigelassen zu werden , fragt sie ängst lich, kostetes  viel zeit, die  fähigkeit  zum gefUhl zurückzugewinnen ? wie  Überquert man eine verkehrsreiche Straße ? wie kann man in die ferneblicken , ohne daß die äugen benebeln ? es gibt etwas, das mich sehrbesorgt  macht, gesteht sie mir. seit jähren habe ich keine   träumemehr, ich schlafe sofort wie ein baumstamm. aber ich  träume  nicht,sie ist erleichtert, als ich ihr erzähle, daß mir etwas vergleichbarespassiert ist und daß ich nach einigen monaten in  freiheit  die verlorenen  träume  zurückgewinnen konnte, von den schönsten bis zu denallerschrecklichsten, aber ich fühle mich verpflichtet, ihr zu  sagen,  siesollte die  freiheit  nicht idealisieren, und langsam,  damit  sie jedes meiner  worte versteht, erkläre ich ihr. wie schwier ig es ist, sich an dasleben zu gewöhne n, alles neu zu lernen, vom   zUnden  der lichter, wennes  nacht wird, der gewöhnung an tiefgreifende Veränderung unserergeliebten mitgeschöpfe und unserer eigenen genossen und genossinnen.  die anfängliche hast, alles zu  sagen,  was man jahrelang nichtgesagt  hat. und alle lUcken zu schließen, die sich in jenen jährengeöffnet haben, und dann die so häufige de pression. bis man dasgleichgewichl wiedererlangt hat.

    ich frage sie. ob die sonne sie nicht stört, wenn sie auf den h ofhinausgeh t, sie sagt ja. aber sie bedeckt die äugen mi t ihrem pony.und sie lacht, wie  Uber  einen streich, es ist merkwürdig, so viele jähremit dem wünsch zu leben, die sonne zu sehen, und wenn sie dann

    endlich erreicht hat. daß man sie unter bewachung hinausgehen läßt,den  blick  verbergen zu  mUssen.  weil die pupille diesen glänz nichterlragen kann, dies ist fUr mich ein symbol   dessen,  was die gefangenschaft ausmacht, wir graben  immer  tiefer in unserem gespräch. dieÜbersetzerin  wird  immer  schweigsamer, mit etwas von beschämtheitdarüber, derart  intime  botschaften zu  Übersetzen,  es erschreckt michimmer  mehr, sie verlassen zu  mUssen.  ich  will  sie nicht verlassen, ichwünschte,  die zeit bliebe stehn. wir bleiben so zusammen, bis die ma uern endgültig verschwunden sind.

    aber  die tUr  öffnet  sich der besuch ist zu ende.

    ich frage sie. was ich den leuten in Uruguay Ubermitteln soll, siedenkt lange nach und antwortet, daß wir möglichst bald gemeinsamkämpfen  können, erneut eine umarmung. die Stirnen reiben aneinander,  in einer  form  des miteinander eins werdend, die hände widerstreben sich zu trennen, sie streichelt  mein  haar, und ich streichle  Uberihren pony. wenn du  freikommst.  flUslere ich ihr zu, werde ich dirden pony schneiden, die sonne wird dich dann nicht stören, du wirstsie geradeheraus ansehen können, sie lacht. lächelt und sagt mir ein fach "chau".

    ich gehe im wi ssen, daß ich bei ihr bleibe, und weiß, daß sie esweiß.

    wenn sie diesen  beitrag  gehört haben und sie sich uns. dem  teamvon  "vamos mujer". anschließen möchten und die sofortige freilassu ngvon  irmgard möller ohne jegliche bedingungen fordern, nehmen siekontakl  mit dem radio auf dort können sie ihre Unterschrift abgebenals einen  beitrag  zur hoffnung. als einen schrei gegen alle gitler. diedie menschheil trennen, irmgard wird lächeln, und ihr pony wird

    noch  etwas kurzer werden.bis zum nächsten sonntag. freundinnen und freunde.

    am 8. Juli begann irmgard möllers 23. h'aftjahr.  ihre jähre im knastsind rast die ganze geschichte der raf und   fiist  die ganze geschichtedes  gefangenenkampres. irmgard steht auch exemplarisch für denUmgang des Staates mit seinen gefangenen poli tische n gegner- inne- n,sow ohl was die haftdauer als auch die haftbedingung en  betrifft.

    irmgard komm! aus der Studentenbewegung: in dieser zeit.1966-68.  wurde die notwendigkeit den wellweiten imperialismus imzusammenwirken mit den befreiungskämpfen in asien.  afrika  undlateinamerika  zu bekämpfen und zu besiegen entdeckt, irmgard blieb,im gegensatz zu den durch-die-institutionen-marschierer, diesem punkttreu und hat ihn. ab 1971 in der ra f organisi ert, auch später im knastweiterentwickelt.

    der  imperialistische  krieg  gegen das vietnamesische volk

    am 7. mai 1954 besiegten die viet minh, ein 1941 in sUdchina gegründeter bund für die Unabhängigkeit Vietnams . die französische ar-mee bei iden bien phu und beendeten  damit  die Tranzöische kolonial-herrschafi   Uber  vietnam. bei der friedenskonferenz am darauffolgenden tag in genf wurde eine Vereinbarung ausgehandelt, die die usanicht unterzeichnete, weil der us-regierung klar war, daß die koni -munistischen viet  minh  als eindeutige sieger der geplanten wähl enhervorgehen  wurden, stattdessen installierte n die usa in sUdvietn amein marionetlenregime. das die wählen verhinderte.

    dieses  regime unter niinisterpräsident ngo dinh diem begann, von

    den usa finanziell und  militärisch  unterstützt, mit der Unterdrückung,der  Verhaftung und der Vernichtung jeglicher Opposition, dagegenrichtete sich der widerstand der bevölkcrung. insbesondere der bäue-rinnen und bauern. verschiedene entstandene guerillagruppen gründeten !96o die nationale befreiungsfront fnl. die zwar zahlenmäßig niemehr als ein sechstel der gegnerischen truppen umfaßte, trolzdem niebesiegt werden konnte.

    um das diem-reginie zu stutzen, bonibadierte bereits 1962 die us-lufiwaffe  in 5o ooo einsalzen ganze gebiete mit napalm un d zerstörtedörfer vollständig: drei Jahre später wurden täglich ca. looo bombenUber  nordvietnam abgeworfen, der  krieg  gegen das vietnamesischevolk wurde zum Völkermord.

    im laufe der durchfuhrung eines programmes "zur Vernichtung vonnahru ngsmi tteln in sUdvietna m" wurden 156 39o ooo kg reis, eine

     jahr esra tion von 849 ooo menschen, vernic htet, mit dem entlnubun gs-mitlel  ngent orange, u.a. von der westdeutschen Firma boehringerhergestellt, wurden zwei  drittel  der waldflächen in vietnam vernichtet, nicht nur das kapital, auch die regierung der brd unterstutzte denVernichtungskrieg der usa. so flössen 5o  milliarden  demark an dieusa.  die brd sorgte fUr  materielle  militärhilfe  und  stellte  ihr lerritori-um für logistische zwecke zur verfugung. der bombennachschub fürdie flächenbombadierungen von zivilgebieten in sUdvietnam und deichen  in nordvietnam wurde  mittels  der Computeranlage im us-head-quarter in heidelberg berechnet, das ig-farben-haus in   frankfurt  warschaltstclle zwischen den politischen entscheidungstrügern inWashington Und paris und den militärischen kommandostellen invietnam.

    schafft  zwei, drei, viele Vietnams

    am  11.5.72.  an dem tag. an dem die bombenblockade der us-streikkräfte  gegen nordvietnam begann, explodierten im hauptquartierdes  v. us-corps in  frankfurt  drei bomben, das "komman do petraschelm"  der raf erklärte am 14.5.  dazu,  daß "für die ausrottungsstrate-gien von vietnam ... Westdeutschland und west-berlin kein sichereshinlerland mehr sein" sollen, "wir fordern den sofortigen abbruch derbombenblockade gegen nordvietnam. wir fordern die sofortige einstel-lung der bombenangriffe auf nordvietnam.. wir fordern den abzug alleramerikanischen truppen aus indochina."

    zwei  wochen später, am  24.5..  lührte das "kommando 15. juli" einen bombenanschl ag auf das hauptquart ier der us-arniee in europa inheidelberg durch, aufgrund der entstandenen schaden mußten die us-fiugeinsälze in vietnam für einige tage ausgesetzt werde n, in ihre r er-klärung vom 25.5. schrieb die raf  dazu:  "der anschlag wurde durchgeführt,  nachdem gcneral daniel james. abteilung slciter im penta gon. ammittwoch  erklärt halte: für die us-lufiwafTe bleibt  künftig  kein zielnördlich und südlich des 17. breitengrades ausgenommen.' ... die amerikanische   luftwaffe  hat in den letzten 7 wochen mehr bomben  Ubervietnam abgeworfen als im 2.  weitkrieg  Uber  deutschend und Japanzusammen."

  • 8/17/2019 K-BUTT. Välzische Pfolxzeitung. Nr. 9 (1994)

    7/14

    lebensfeindliche haftbedingungen

    im ersten Strafverfahren, vor einem Staatsschulzsenat, wurdeirmgard möller im märz 76 wegen mitgliedsehaft in der raf zu viereinhalb jahren gefangnis verurteilt, kurz vor ihrer cntlassung erginggegen  sie ein neuer haftbefchl. in dem ihr u.a. die bcteiligung an deraktion  der raf gegen das us-hcadquailcr vorgeworfen wurde. 79 wurde irmgard. nur auf eine kronzeugenaussage gestutzt, nach einemslrafrecht. das speziell für sie eingerührt wurde, zu lebenslänglicherrreiheitsslrarc plus 15 jähre verurteilt.

    in ihren  Uber  22 knastjahren war sie allen lebensreindlichen son-derhartbedingungen und maßnahmen, die von anlang an gegen allegerangenen aus guei illagruppen und widerstand entwickelt wurden,ausgesetzt:  anfangs wurden nur sehr wenige besuche (in den erstensechs  monaten lediglich zwei) gestattet und nur einzeln von engenangehö rigea nur post von angehörigeiv wurde durchgelassen, eigenebüclier und tageszeitungen waren nicht erlaubt, blicke nach draußenwaren wegen milchglasscheiben bzw. eisensichlblende unmöglich, die

    nachbarzellen  (oben,  unten, rechts, links) bzw. ganze etagen wurdengeräumt oder, 74 in buhl, war unter ihrer zelle ein arbeitsraum, sodaß tagsüber ständiges maschinenslampfen zu hören war. desweitereneinzelbad.  einzelhofgang. verbot der teilnähme an gemeinschafisver-anstaltungen und gemeinschaftlichem fernsehen. Sprechverbot mit denWärtern, nachts Störungen und wecken durch anschalten von  lichtalle paar stunden und im januar 73, während des ersten hunger-streiks. abstellen von  trink-  und loiletlenwasscr.

    nach dem hungerstreik 74 bestand die möglichkeit eines ganztägigen  umschlusses mit untersuchungsgefangenen. der bei der lo renz-entlührung im februar/märz 75 unterbrochen wurde und nach derbotschaftsbesetzung im darauffolgenden april in Stockholm mehreremonate ganz entfiel. auTgiund eines medizinischen gutachtens wurdeirmgard umschluß von 7h bis 18h gewährt, später zum ersten mal diemöglichkeit zum  hoTgangzu  zweit, sowie die möglichkeit zu zweit ineine wi nzig e einzclzellc "zusammengelegt zu werden, was sich alsunmöglich erwies.

    bücher  und tageszeitungen kamen weiterhin erst nach wochen-und monatelangen Verzögerungen am briefr und   litcratur.  die politische  information  und diskussion. wurden zensiert: in ihrer zelle. in lü-beck 76. die sich in einem eigens angelegten  trakt  berand.  statt  giltern massive betonstreben mit taschentuchbreiten glasscheiben  dazwischen,  die nur den blick nach gradeaus erlauben, knallweißgestrichenewände,  ausschließlich neonlicht, lul'lzuruhr war nur möglich durchöffnen einer taschentuchgroßen klappe, nach einem erneuten hunger

    streik wurde irmg ard im dezember 76 nach slultgarl -siammhc imverlegt,  hatte  umschluß mit gudrun ensslin. ingrid Schubert, jan-car laspe und andreas buader.

    stammheim 1977

    am  5.9.77  entführte die raf hanns  martin  Schleyer, präsident vonbdi und bda. Vorstandsmitglied von daimler benz sowie früherer ns-Tunktionär. der sich allen kämpfen und fo rtschrittlich en beslrebungender  arbeiterbewegung stets in den weg gestellt hat. und forderte dierreilassung von den oben genannten stammheimer und sechs weiterengefangenen, daraufhin nahm die hetze in den bürgerlichen medienund in den parteien ihren höhepunkl am es wurde eine staatlichegeiselnahme der gefangenen, deren freilassung gefordert wurde,  verlangt und eine Wiedereinführung der todesstrafe bzw. standrechtlicheerschießung offen befürwortet, es blieb nicht nur bei Worten.

    die bundesregierung richtete zwei krisensläbe aus kanzler. mini stem und parteivorsitzenden ein. die die regierung in dieser sachc ersetzten und das parlament ausschalteten, die medien ließen sich vonihnen gleichschalten und nichts mehr an die Öffentlichkeit dringe n,"die Situation  komme  einem nationalen nolstand gleich . erklärte derministerpräsidenl von baden-würtlemberg und früherer nazi-blu trich-ter filbinger und rechtfertigte  damit  den verstoß gegen geltendesrecht, noch in der nacht nach der entfUhrung   trat  eine kontaktsperrein  kraft,  die einen monat später nachträglich durc h das kontaktsp er-regesetz  legitimiert  wurde: hunderte von gerangenen waren betroffen,

    die raT-geTangenen hatten keinen   konlakt  untereinander und zur außenwell,  ihre anwälle wurden verhaftet.

    am l3.Io. cnlTührlc ein palästinensisches kommando die lufthan-samaschine iandshut mit mallorca-urlaubern und l'ordertc u.a. auchdie freilassung der elf gefangenen, die bundesregierung entschied sichgegen  die freilassungen und für ein stürmen des jets durch die gsg9.in dieser nacht, die nacht zum  l8.lo.77.  wurden die im stammheimersicherheitstrakl verbliebenen gerangenen andreas baader. gudrunensslin.  jan-carl raspe tot und irmgard möller s chwer verletzt a ulgc-Tunden.  der Staat sprach sofor t vo n Selbstmord und überzieht n ochheute jede/n mit einem verfluch wegen verunglimprung der brd. dervon   mord spricht.

    irmgard mußte sich einer schweren Operation unter Öffnung desbrustkorbs und freilegung des herzens unterziehen, in ihrer   Vernehmung  anfang 78 zum tagesablaur  17/18.lo.77  sagt sie: "nach der er-mordung-von  ulrike  (meinhoT) haben wir  Uber  Selbstmord diskutiertund daß es sich um eine cia-methode handelt, morde als Selbstmordedarzustellen, keiner halle die absieht eines Selbstmordes*; das widerspricht unserer  politik.  ... seil dem 15.9. waren maßnah men ergri ffenworden,  uns zum Selbstmord zu provozieren oder auch einem  vorgetäuschten Selbstmord eine motivation unterzuschieben, für uns warklar,  Selbstmord ist nicht  Sache,  wir sind entschlossen zu kämpfen."sie betont mehrfach, daß in dieser nacht gegen sie ein mordversuchunternommen wurde.

    m mä rz 78 schickte sich das landgericht heidelberg an. irmgard mitgewall gegen ihren willen nackt ausziehen zu lassen als bedingungfür ihre teilnähme an ihrem  prozeß.  sie  erlitt  dabei einen kreislauT-kollaps und mußte in ein krankenha us eingeliefert werden, der behandelnde professor schrieb in seinem bcftind: "irmgard möller warblaß, schweißbcdcckt; sie  atmete  schwer, war innerlich sehr erregtund konnte sich zunächst nicht konzentrieren und klare angabenmachen ... die gewalleinwirkung durch das anstaltspersonal war derartig  gewesen,  daß emboliegefahr (Verstopfung der blutgefäße) undverdacht auf aufriß der noch relativ frischen operationsnarbe bestand."

    in dieser zeit verschärften sich auch die haftbedingungen: strengeeinzelhaft, vollständige isolation, kontaktsperre zur außenweit, dauer-Uberwachung.  anstelle der zellentür ein eingehängtes gittcr ;  völligesentkleiden bei zcllcnrnzz icn und vor und nach jedem besuch,  verschärft e besuchsUberwnc hung. besuche bis zum letzten hu ngerstr eik 89nur mit trennscheibe.

    Vernichtung der politischen  identität

    in den ersten acht hafijahren hat irmgard elTmal den knast gewechselt, heute ist sie mit Christine kuby und hanna krabbe in einerisolierten kleingruppe in lübeck  inhaftiert:  die haftbedingungen sindimmernoch unhaltbar, die Provokationen und Schikanen haben nieaufgehört, am  lo.ll.93  xb. setzte die kgl (koordinierungsgruppe terro-rismus) und das bka das absurde gerUcht vom "geplant en kolle ktive nSelbstmord", an stammheim 77 erinnernd, ip die weit, daraufhin wurden irmgard und ihre mitgefangenen Christine und hanna unler ständige bewachung und beobachlung gestellt: dies wollte der knastleilernotfalls "mit gewalt durchsetzen." die drei gefangenen sagen  dazu:"wir haben das alles als äußerst konkrete bedrohung gegen uns und

     jeden der ander en von den 11 gefangenen empfunde n, für uns war al les wie eine scheinhinrichlung. sie kündigten an. es jederzeit zu wie

    derholen,  und sie können es wirklich tun."

    alle diese haftbedingungen werden wissenschaftlich erforscht eingesetzt:  amnesty international rügt regelmäßig die haftbedingungender  politischen gerangenen auch in der brd. erst kürzlich im  Jahresbericht für das jähr 1993 wird ausdrücklich daraur hingewiesen, daß diefrjrm  der  isolationshaft von birgit hogefeld "schwere physische undpsychische  schaden hervorrufen und eine  Torrn  von grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender behandlung darstellen" kann, aus-wirkungen auT körper und seele sind geplant und treten unweigerlichauf irmgard ist  mittlerweile  erkrankt, ihr körpereigenes immunsy-stem versagt, weitere schwere und langwierige gesundheitliche  schaden sind nicht auszuschließen.

    irmgards 22 jähre in einzel- und kleingruppenisolation sind 22   JahreToller,  nicht weil die vereinten nalionen und die europäische men-schenrechtskommision isolationshaft als Tolter definieren, sondernweil alle diese maßnahmen gegen sie und die anderen gefangenen aufdas zerstören der eigenen  identität.  das abschwören der eigenen politik und geschichte zielen, sie sollen die gefangenen zwingen, sichverein zelt in das leben zurü ckzuz iehen , gegen das sie sich entschiedenhaben.

    bei irmgard gelang dies nicht, in ihrer gesamten zeit im knasthat sie intensiv gelebt und weiter ununterbrochen gekämpft, so insbesondere in eigenen und in allen bisherigen kollektiven hungerstreiks,einer  wichtigen, der letzten und härtesten   kampfform  von gefangenen,  irmgards  kraft  und enlschlossenheit konnten sie ihr nicht  nehmen,  sie hat trotz allen maßnahmen gegen sie ihre politische  identitätbewahrt.

    'freiheit' erst im zinksarg

    1992 stellte irmgard einen "antrag auf aussetzung der reststrafe",die entscheidung dieses antrags und der   damit  verbundenen anhörungsetzt maßst.'lbc für alle geTangenen aus der raT ähnliche anhö rungs -verTahren  bei Christine kuby. karl-hcinz dellwo. lutz tauTer und hannakrabbe hatten in der Vergangenheit einen Tür die geTangenen negativen  ausgang, eine ablehnung vo n irmgard s antrag bedeutet für diegeTangenen:   'freiheit' erst im zinksarg.

    irmgards anhörung wurde von einem  termin  auT den anderenverschoben:  die zuständige kamme r w urde im Oktober 93  Uberra-  '•sehend  ausgewechselt, das neu besetzte gericht verlangt, was auch

    gesetzlich nicht notwendig ist. ein psychiatrisches gutachten (jede/r,der  wagt widerstand zu leisten, muß natürlich verrUckt sein) aus dergewißheit, daß sich darauT sowieso kein e/r der geTangenen einläßtund mit dem knlkUl. daß sie selber schuld wären, wenn nicht entschieden werden kann.

    "die blockade oder ablenkung. die durch die gulachterfrage entstanden ist. muß beseitigt werden, indem er selbst die konsequenzzieht,  daß in diesem verfahren psychiater nichts zu suchen haben."irmgard hat die politische entscheidung eingefordert, sie schreibt weiter: "darüber hinaus sind sie brennend daran interessiert,,die Wirkungvon  jahrzehn telanger isolation ausforschen zu lassen, um sie nocheffektiver anwenden zu können, das ist mit uns nicht zü machen." dieStaatsanwaltschaft forderte daraufhin irm gards antrag sofort abzulehnen  und eine Trist von zwei ja hren festzulegen, innerhalb der irmgardkeinen neuen antrag stellen darT auch das gericht bezog kürzlich,nachdem wiederum zeit ins land strich, eindeutig Stellung, indem essich gegen die freilassung entschied.

    das ist untragbar, am 27.7. sind  zwölT  geTangene aus der raT ineinen befristeten hungerstreik getreten.

    Stammheim

    e r k l ä r u n g  d e r g e f a n g e n e n z u m h u n g e r s t r e i k

    wir gehen jetzt Tür eine begrenzte zeit in den hungerstreik. um   nochmal mit nachdruck die Situation zu vermitteln und wo sie steht.

    irmgard soll nicht rauskommen. die Staatsanwaltschaft hat bereits angekündigt, dass sie in die nächste instanz gehen wird, wenn esin einem halben  Jahr  oder wann zu einer entscheidung des gerichtskommt,  also entweder Sperrfrist wegen Verweigerung der psychiatrischen  Untersuchung oder die ganze prozedur nochmal von vorne -damit  haben sie weitere jähre für irmgard festgesetzt und so auchden "maßslab"  filr  den rcsl von uns.

    wir denken, auch für die breitere Öffentlichkeit liegt jetzt offenauf dem lisch, dass Uber  diesen rein justiziellen schlauch, auf den sieuns geschoben haben, nichts g ehl, bis in die cin/. elhci lcn ist die ganzeunmöglich keil  zu  sehen:

    aktuell  werde n irmgard s mitgefnng ene und alle, die sie besuchen,auTgeTordert, einschätzungen. beobaChtungen und beurteilungen vor ihrabzuliefern, als  material  fUr die psychiatrische "gelahrlichkeitsprogno-se".  was irmgard ablehnt, sollen nun die menschen tun, die ihr nahestehen und politisch verbunden sind.

    wir hoffen, das lehnen alle ab !

    es  ist brotlos und an der Wirkl ichkei t vorbei, auf diesem weg immer weiter mitzulaufen, sich an scheinfragen abzuarbeiten (wie demvorgeschobenen  "gutachterproblem ). von einer anhö rung a uf dienächste zu hoffen, denn auf dem sogenannten rechtlichen weg passiert schliesslich immer nur eins: es wird die politische vorgäbe vomStaat exekutiert, der herrschende politische wille.

    und der ist eindeutig: wolTgang: birgils Verhaftung und die anklage  gegen sie, wo schon alles kl ar ist: jetzt soll die  kontinuilät  der bc-walfnelen angriffe in der brd bis 92 abgeurteilt werden, wieder endloser  knast als abschreckung gegen neue aufbrUrhe: evas urleil; heiclisprozess  und sämtliche kronzeugenprozesse. die den knast bis zum lodfür uns nun auch noch hund erlTünTzigprozcnlig absichern sollen:  Uberloo neue politische geTangene in den knästem pkk-v erbol und  Verfolgung aller politisch aktiven kurdischen menschen: antiTa-prozes.se: razzien;  halim  dener. 16  Jahre,  wird von zivilbullen beim plakatierenerschossen.

    das ist die realilät. nicht die neuste leimrule der bundesanwalt-schaft, auT die wieder alle gezogen werden sollen, wo sie wieder mitder  Justiz  wink en, nachdem die gerade bei irmgard den ha mm er  hatrunterTallen lassen.

    freiheit. eine reale freiheitsperspektive für uns geTangene kannnur am dreh- und angelpunkt ansetzen: am politischen w illen, dasheisst. einen anderen politischen wi llen z u artikulieren und  voranzubringen gegen die staatliche liquidierungsslrategie. sie zum einbrechenzu  bringen.

    wir sind  damit,  was wir seit 88 versucht haben  auTzubauen,  gescheitert.

    aber trotzdem kann es auch weiterhin nur darum gehen, einenanderen politischen willen zu bilden und  zu .artikulieren, das ist nachwie vor der punkl um den es gehl.

    das wollen wir mit dem streik: die  realität  wieder in die diskussion holen , den scharfen blick auf das, was ist. unsere unverändertegelangenensituation, trennung und Vereinzelung bis aufs blut, nach 22 jahr en in härteste n haftbed ingunge n soll irmg ard weiter gefangenblieben, das rechtsstaatsritual der  prozesse.  wo sie in faktischen todes-urteilen geradezu baden, läuft  weiter.

    wir glauben nicht, dass wir druck auf die entscheidung in diesemlübecker verfahren ausüben können, aber wir Tordcrn alle auf  daTUrzu  kämpfen, dass sie jetzt  freikommt  und sich nicht blenden lassenvon  diesem anhörungsve rTahren, wo sich jeder mensch an den kopTgreifen muss, raus muss, irmgard hat immer nur aus politischen gr ünden gekämpft, nicht aus ihrer pcrsönlichkeilsstruktur. die jetzt  gegenständ der beurt eilung sein soll, es ist ausge schlossen, dass das  Uberhaupt die frage sein kann, und angesichts der langen   haft  und ihrerangeschlagenen gesundheil totaler Zynismus.

    es  ist notwendig einen schnitt zu machen, auTzuräumen mit demdenken, das sich in den letzten jahr en etabliert hat. weg vom starrenauf "angebote . auT die  Justiz,  aur die ganze elende tour. mit der derStaat die schraube nur immer noch eine Umdrehung weiter zugedre hthat.

    irmgard muss raus !

    manuela happe, eva haule. rolT heissler. sieglinde hofrn ann, Christianklar,  hanna krabbe. christinfc kuby. irmgard möller. brigittc mohn-haupt. hclmul pohl. heidi schulz, rolT clemens wagner.27.o7.1994 

    adressen:

    manuela happe. brigitte  mohnhaupt. münchener straße 33. 86551 aichacheva haule. obere kreuzäckerstraße 6-8.  6o435 fran kfurtrolf heißler, ludwixhafener Straße 2o, 67227  frankenthal

    siegliiidc hofrnann. heidi schulz. rochusstraße 35o.  5o827  köln

    Christian  klar, schönbornstraße 32. 76646 bruchsalhanna krabbe. chrislina kuby, irmgard möller.  marliring  41. 24114 lübeckhelmut pohl. rolT clemens wagner. paradeplal z 5.  34613 Schwalmstadtbirgit hogefeld. c/o 'ol g 5. Strafsenat, zeil 42. 6o3l3  frankTurl

    http://l8.lo.77/http://lo.ll.93/http://lo.ll.93/http://antita-prozes.se/http://27.o7.1994/http://27.o7.1994/http://antita-prozes.se/http://lo.ll.93/http://l8.lo.77/

  • 8/17/2019 K-BUTT. Välzische Pfolxzeitung. Nr. 9 (1994)

    8/14

    n i c h t i n u n s e r e n n i e d e r l a g e n g e h e n w i r u n t e r ,

    s o n d e r n i n d e n k ä m p f e n , d i e w i r n i c h t f ü h r e n

    der  befristete Hungerstreik für die sofortige freilassung von Irmgard möllcr wurde am 3. august beendet, in ihrer hungerstreikerklä-rung haben die gefangenen ja bereits  klar  gemacht, daß ihre  aktionALLEINE  sicher nichts bzw. nicht viel bewegen wird:   wir glaubennicht,  daß wir druck auf die entschcidung in lUbeck ausüben können,aber   wir fordern alle auf dafür zu kämpfen.

    es  war nicht gerade viel von  solidarit.lt  und unterstutzenden ak-tionen zu spüren, und die wenigen sachen die gelaufen sind, wurdenvon  den bürgerlichen medien weitgehendsl ignoriert.

    - zu beginn des Hungerstreiks haben etwa 15 leutc das konsi slori umder  evangelischen kirchc bcrlin-brandcnburg besetzt- außer  birgit  hogcfeld haben sich auch soziale gefangene in lUbeckund Schwalmstadt, sowie zwei kurdische gefangene dem hungerstre ikangeschlossen- am 2.8. haben ca. 25 menschen kurzzeitig die   frankfurter  paulskir-che besetzt, anschli eßend gab es eine kundgebung an der hauplw achezu  der die angehö rigen aufge rufen hatten , an der ca. 15o menschenteilnahmen

    ! - in berlin fand am gleichen tag eine demo mit 5oo leuten   statt

    Ftlr  • •.  -•• Ulm

    ob in anderen Städten weitere aktionen liefen, ist uns nicht bekannt, aber es ist (leider) davon auszugchen, daß nicht viel passiertist. da kann auch eine ignorante ni cdicnp olilik nicht  drUber  hinwegtäuschen.

    vor  eimaen jähren (in vorangegangenen Hungerstreiks) hieß esnoch  "DRINNEN  U N D  DRAUSSEN EINE I1EWEGUNG  -  EINHEITIM  KAMPE  U M  ZUSAMMENLEGUNG",  ein  salz,  übriggeblieben auseiner zeit, in der einheit noch da zu sein schien und Solidarität mitden politischen gefangenen mehr war als bloßes lippenbekenntnis.

    heule sind wir in einer Situation, in der die Zerrissenheit unübersehbar ist. auch in unseren strukturen und zusammenhängen habensich isolation und Vereinzelung breit gemacht, dafür sind eine ganzereihe  faktoren  verantwortlich, hier ein paar davon:

    - der Zusammenbruch des sogenannten realexistierenden Sozialismusim osten (fUr viele hauptsächlich ideologische  linke  ist  damit  auchdas eigene Weltbild zusammengebrochen)- die Installierung einer neuen weltordnung, die zur zeit an allen ek-ken dieser well politisch, ökonomisch und  militärisch  gesichert werden soll, (die polarisierung zwischen oben und unten macht auch hiernicht halt)

    - die annektion der ddr durch die brd- zunehmender rassismus und faschisierung- auch die veränderte wirt schaf tlich e Sit uation hier hat gezeigt, wiekorrumpierbar menschen werden, wenn   materielle  existenzängstehochkommen, und auch  linke  auf   einmal  doch noch mehr als ihrleben zu verlieren haben- nicht zuletzt die erschießung von wolfgang grams und die Verhaf

    tung  birgit  hogefelds im  juli  93. und  damit  auch verbunden das hick-hack um den verräter/staalsschutz-spilzel Steinmetz.- sowie der bruch im gcfangcncnkollektiv nach dem alleingang vondrei gefangenen aus celle (und der raf draußen), wo diese wohlerhofft  hatten,  mittels  deal/"gespräche" mit Ströbele, reuler. bubis undkonsorten "positiv" auf die "gefangenenfrage" wirken zu können.

    so  sind auch Widerspruche aufgebrochen, die nicht gerade dar aufhoffen lassen,  inhaltlich  noch zusammenzukommen, ein großer  teilder  linken  reagierte auf die veränderte politische Situation, die zumteil  als persönliche niedcrlage gewertet wurde, mit resignation.  Ohnmacht. Hoffnungslosigkeit und rückzug ins private, da. wo es die gefangenen in den knästen  Uber  all die jähre geschafft haben, ihre politische  identität  zu wahren, haben sich hier draußen viele dieser berauben lassen.

    die gefangenen fordern in ihrer__hungerstreikerklärung:  die   reali- lät wieder in die diskussion zu holen, den scharfen blick auf das. wasist   und weiter, daß es notwendig ist.   einen schnitt zu machen, aufzu- räumen mit dem denken, das sich in den letzten jähren etabliert hat.das heißt auch, wieder ins bewußtsein zu rücken, um was es diesemsystem geht:

    um Vernichtung von politischem und revolutionärem widerstand -bis zur liquidierung der menschen, die dafür stehen und darin organisiert sind, daran hat sich in all den jähren nichts verändert.

    - von benno ohnesorg bis  halim  dener- von  ulrike  meinhof bis wolfgang grams

    - von dem verbot palästinensischer arbeiter- und Studentenorganisationen (gupa und gups) im herbst 72 bis zum verbot der pkk und k urdischen kullurvereincn ende 93- von holger meins bis Sigurd debus- von dem staatlichen (unter)stützen faschistischer Organisierung biszur kriminalisierung  von anlifaschist-inn-en- von isohaft bis psychologi schen gutachte n '- das ausradiere n jedli chen ko mmunist ischen Widerstands aus den ge-schichtsbUchern

    daß Irmgard auch nach 22 jähren, trotz gesundheitlicher folge-schäden durch isohaft, mordversuch am  18lo..  menschenunwürdigenhaflbcdingungcn und Hungerstreiks nicht raus soll, solange sie sichnicht einem psychatrischen gutachten unterzieht, nicht "abschwört",unterst reicht ebenso wie die "neuen" kronzeugenprozes.se die absiehtder  brd-regierung. daß gefangene niemals mehr die sonne sehen  sollen;  daß sie die knastmauern nur noch im zink sarg v erlassen sollen ,solange sie ihre politische  identität  nic ht aufgeben, d.h. solange siedas ziel vor augen haben für das sie  gekämpft  haben und weiterhinkämpfen, für das sie cingeknastet wurden: ein leben ohne ausbeutungund Unterdrückung, ohne hunger und  krieg  für alle menschen - weltweit, und solange sie an ihrer Haltung - zwischen sich und dem feindeinen klaren trennungsstrich zu ziehen - festhalten.

    die haftbedingungen sind nach wie vor unhaltbar, alles, was sich

    bisher an positivem für die gefangenen verändert hat. wie beispielsweise lockerung der  zensur  oder besuch ohne trennscheibc. wurdedurch entschlosscnheit der gefangenen zusammen mit der mobilisie-rung draußen in den vergangenen Hungerstreiks  erkämpft.

    nicht in unseren niederlagen gehen wir unter, sondern in denkämpfen, die wir nicht führen.auch wir tragen Verantwortung für die genoss-inn-en im knast.

    auch wenn wir heute nicht mehr so viele sind, wie wir mal waren,  die die genoss-inn-en in den knästen in ihrem   kämpf  um befrei-ung unterstutzen, heißt das noch lange nicht, daß das so bleiben muß.nach dem golfkrieg, der faschistischen mobilisierung. der abschaffungdes  artikcls  16 gg (der faktisch en ab schaffung des asylrechts)-, dererschießung von wolfgang grams ... haben viele menschen angefangenpolitisch zu denken und zu handeln, die meisten von ihnen warenzum Zeitpunkt vo n irmgards Verhaf tung noch gar nicht geboren, aberauch sie glauben nicht mehr alles, was in der zeitun g steht und im tvläuft  oder was in schUlbUchcin zu unserer geschichte steht, sie habenein gespür für das. was ist. wir mUssen gemeinsam dafür   sorgen,  daß

    wir der Vernichtungsmaschinerie unsere entschlossenheit entgegensetzen  können.

    es  liegt an uns allen, ob sich an den bestehenden Verhältnissenwas ändert.

     jede /r hat dort wo sie/ er ist. die möglic hkeit offensiv zu handeln.A U C H  DU !

    um eurer forderung für die freilassung von irmgard möllcr und allenanderen politischen gefangenen nachdrurk zu verleihen, schreibt an:geschäflsslelie des landgerichls lübeck. Strafvollstreckungskammer,lichter vilmar. fax: o45l/37l  15 19Justizministerium schleswig-holstein, kiel, fax:  o43l/599  28 14bundesjustizministcrin Iculheusser-schnarrenbcrger. heinemannstraße 653175 bonn. fax:  o228/58  45 25

    diese  k-butt  solin ummc r ist eineSonderausgabe  vo n  k-butt.  die  ak tuelle  und die alteren ausgabender  k-butt  gibt's für  drei demarkin briefmarken (porto). spendensind  immer  gern gesehen.

    k-buttc/o  lokal-koloritgasstraße 4167655 kaiserslautern

    eigentumsvorbehalt:nach diesem eigentumsvorbehaltist die zeitung solange eigentumdes absenders. bis sie der /de m gefangenen persönlich ausgehandigt

    ist. "zur-ha be-nah me" ist keinepersönliche aushändigung im  sinne des Vorbehalts, wird die zeitungder/dem gefangenen nicht persönlich ausgehändigt, ist sie demabsender mit dem grund dernichtaushandigung zurückzusenden.

    visdp:  conni kramer.  k'lautern

    angehörigen info, gnn-verlag, pal-maille  24.  22767  hamburg

    rote  hilfe  zeitung. postTach  6444.24125 kiel

    clockworkl29a. ieibnizstraße 24.55118 mainz

    VERSUCHT  GAR NI CHT ERST

    MICH AUFZUHALTEN!

    ICH HOLE SIE JETZT RAUS

    der  sprung ist vielmehr ein langwieriger und harter  prozeß.  gnn-verlag zUlpirlier Straße 7.  5o674koln

    zeit ist keine unerschöpflicheressource,  komitee  mit den politischen  gefangenen in der brd. c/otaz berlin brieTe aus dem k nast'.kochstraße 18.  lo969  berlin

    die niedcrlage der raf ist eine niedcrlage der linken: die mUhcn derebene,  beide:  kein  friede, awi 92,c/o 3welt-haus, westerbachstraße4o. 6o489 frankfurt  am  main

    p.b.schul.  stammheim  - die notwendige korrektur der herrschen

    den meinung. neuer  malik  vcrlag.kiel  1986

    FREIHEIT FÜR ALLEREVOLUTIONÄREN GEFANGENEN

    c. Schneider u.a.: ausgewählte do-kumente  der Zeitgeschichte: bun-dcsrepublik deutschland (brd) gegen rote armee  fraktion  (raf).gnn-verlag. zUlpicher Straße 7,5o674  köln, 1987

    Presseerklärung

    wir unterstutzen den am  27.7.94  zum zwecke der freilassung vonirmgard möller begonnenen befristeten hungerstreik der raf-gefange-nen.

    die politische gefangene irmgard möller wird seit nunmehr 22 jahr en in  haft  gehalten, die jahrelange psychische Unterdrückung inVerbindung mit den schlechten haftbedingungen hat die gesundheitvon   i. möller geschädigt, in dieser Situation heißt die weitere  inhaftie-rung. daß ihre gesundheit noch mehr geschädigt wird.

    i. möller wurde im jähre 72 festgenommen und später zu lebenslanger  haft  verurteilt, nach dem sie doch nach 15 jahren längst  freisein mußte, daß sie jedoch noch weiter gefangen gehalten werdensoll,  zeigt, daß der deutsche "rechtsstaat" seine politischen gegner als"feinde" behandelt.

    "entweder ihr gebt eure politische  identität  und eure persönlichkeit  auf. oder ihr werdet bis zu eurem tode in  haft  bleiben" - mit dieser  maxime beweist der deutsche Staat, daß er die lebenslange  haft-strafe gegen in- und ausländische politische gefangene innenpolitischausspielt.

    diese ungerechte und undemokratische  haltung  erkennt das rechtdes  menschen auf das leben und die  freiheit  und die internationalenVölkerrechte nicht an.

    wir. die unten aufgeführten patriotischen kurden. protestieren gegen diese  haltung  des Staates und treten am  1.8.94  in einen befristetensolidarischen hungerstreik.

    cuna baytemir (?)ali  aktas

    http://solidarit.lt/http://solidarit.lt/http://kronzeugenprozes.se/http://kronzeugenprozes.se/http://solidarit.lt/

  • 8/17/2019 K-BUTT. Välzische Pfolxzeitung. Nr. 9 (1994)

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  • 8/17/2019 K-BUTT. Välzische Pfolxzeitung. Nr. 9 (1994)

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    ("Kein Platz fur Romane" wobeimir   e i n H a l b s a t z e r k l ä r t erraaßeng e r e i c h t  h ä t t e ) .  E i n e we i t ere Deb a t t e  mi t  C M H P  zu d i esem Ze i t p u n k t ersch i en m i r n i ch t m eh rs i n n v o l l .

    Danach  g i n g e n  « M W »  und Ichi n s Trep p en h a u s u nd Ub e r l eg t e nwei t er , w i e wi r u n s v erh a l t enso l l t e n . Na ch e i n i g en . Üb er l eg u n gen fugte  ^ • • M M »  k l e i n  mit Kug e l sch re i b er , f o l g en d es a u f d enAufkleber hinzu: "Einem Bandr alt-g l led  w i rd Verg ew a l t i g u n g v o r g eworfen. Keine .Uberze ugende C egen-d a r s t e l l u n g .  W M P f l W .  Kit einemPfei l auf die auf dem Spuck 1  a b g eb i l d e t e S chu ß wa f f e v erseh enfUgte er hinzu "Vor all em so (obdas die Lösung ist) " . Ich st an d

    a b se . l t s u n d l a s ers t h i n t erh er ,was   ^ • • M f c  g e s c h r i e b e n h a t t e .Insbesondere haben wedernoch ich "das muß  e r 6 t  e i n m a lb ewi esen werd en " g esc h r i e b en .

    Während sc hr ie b, kamf 0 B M >  a u s d e r K n e i pe , s t e l l t esich neben  fiBMBMk  und beob acht e t e Ih n b e i m S ch re i b en . Es en t sp a n n s i c h d a n a ch e i n e Di s k u s s i o n , In d er wi r u . a . v ersu ch t en ,unser Anl ieg en kl ar zu machen.

    | ^  fr ag te in diese m Rahmena u ch ,  ob die  F r a u  An ze i g e  e r s t a t t e t  habe. Zu keinem Ze ltpu nktmachte er aber die Zust immung zudem  Bo y k o t t a u f   r uf   oder den  T a t b es t a n d d er Verg ewa l t i g u n g v o nAn t wo rt en a u f d i ese  Fr a g e n  a b h ä n g i g . V ie l m eh r en t sp r a n g en d i e s e  F r a g e n  l e d i g l i c h s e i n e m I n f o r mât  l o n s b e d U r f n i s .

    Während  d er Di sk u ss i o n , d i emeines  E r a c h t e n s  e i g e n t l i c h  r e l a t i v s a c h l i c h v e r l i e f , k a m  M

    aus der Kneipe und g ing aufs Klo .Al s  M >  w ieder in die Kneipe geh en wo l l t e , m i sc h t e s i e s i c h k u rzi n d i e Di sk u ss i o n e i n .   V B V t traeinte da be i, daß wir den Zu sa tz"Nähere Infos an der Theke" nichtv ers t u n d en . Da wi r k u rz zu v o rUber genau  d i e s e s  Th em a g ered eth a t t en u n d Ich e i g en t l i ch d a s Gef ü h l g eh a b t h a t t e ,  - W M t .  habeu n s v ers t a n d en , wa r i ch Ub er d i e se Bemerkung - .»ehr er bo st . Ich b emerkte  dann noch, daß ich mitLeu t en d i e n i ch t zu h ö rt en n i ch treden mag und ging. Vi«

    mir   s p ä t e r e r z ä h l t e g i n g e r k u r zd a r a u f    e b e n f a l l s . I n s b e s o n d e r eha t  n iemand von uns Irgend etwasvon "Emanzen" ge sa gt od er gem urm el t .

    Da s Tr i b u n a l

    Zu  d i e s e r D a r s t e l l u n g d e r E r e i g n i s se v om Di en s t a g , d em  31.5 .94möchte  I ch n o ch m ei n e E i n d ru ck evom Donnerstag , den  9 .6 .94  h i n z u fügen. An dies em Tag so l l te einVere i n g eg rü n d et werd en , d er a l sJ u r i s t i s c h e r  T r ä g e r  ein es neuenE PI - Z e nt r um s  a u f t r e t e n s o l l t e .Dazu muß mens ch wi ss en, daß e se i n i n t e r e s s a n t e s R a u m an g b ot g a b ,b e i d em v o r a l l em d er Verm i et era u sg e sp ro c h en p o s i t i v wa r . Wi rh ä t t e n s o g a r e i n e P r o b e z e l t m a

    che n können. An die sem Abendso l l t e e s n un d a ru m g eh en , en d g ü l t i g zu en t s ch e i d en , o b wi r u n sd en a n g eb o t en en Ra um l e i s t e n k ö n nen.

    Doch zu diesem Thema kam esU b e r h a u p t n i c h t . S t a t t d e s s e n g a bes ein Tri bun al , wie ich es Inm e i n e r d u r c h a u s be w e g t en p o l i t i s ch en Verg a n g en h e i t n o ch n i ch ter l eb t h a t t e . D i e d r e i a n wesen d enL e ut e ,  d i e reg e l m ä ß i g b e i d er L i b e r t ä r e n  Gruppe sin d, wurden una b l ä s s i g m i t h a l t l o s e n A n s c h u l d i g u n g en k o n f ro n t i er t . Es g a b v o nS e l t en d er Ri ch t er i n n en a u chn i c h t d en l e i s e s t e n V e r s u c h , e i n ek o n s t r u k t i v e A u s e i n a n d e r s e t z u n gh erb e i zu f ü h ren . Vo n d en Wo rt f ü h r e r  Innen w urde ' an kei ner St el lev ersu ch t , d i e Di n g e zu k l ä ren ,so n d ern es wu rd en F ro n t en a u f g e b a u t  u n d F e i n d b i l d er g ep f l eg t .Wir  s t e l l t e n u n s a b e r d em S c h a u prozeß, um unseren Standpunkt zu

    e r k l ä r e n  u n d wen i g s t en s d en Versu ch zu m a ch en , d i e za h l re i ch enGerü ch t e  u n d M i ß v e rs t ä n d n i s s ea u f z u k l ä r e n .

    Ei n  s i n n - , z u m i n d e s t a b e r f o l g en l o ses Un t er f a n g en wi e wi r  l e i -de r  w e n i ge T a g e s p ä t e r f e s t s t e l len mußten. Denn der an diesemAb en d ers t m a l s i n e i n em Rea d erv e r ö f f e n t l i c h t e T e x t "V on A n t i f a s c h i s t i s c h e n V e r g e w a l t i g e r n u n dL i b e r t ä r e n  S t a a t s a n w ä l t e n " , d e rzumindest d ie Vorgänge vomDi en s t a g   v ö l l i g  v e r f ä l s c h t u n dt e i l s g r o b u n r i c h t i g d a r s t e l l t ,

    Kosmetik selbermachenGrüner Graben 3, 67655 KaiserslauternTel.  06 31 / 9 25 27 Fax 06 31 / 6 69 30

    mit  den Substanzen  und Rezepten  der "Hobbythek"mit  Jean Pütz

    wurde ungeändert in der kurzd a r a u f    e r s c h e i n e n d e n  K - B ut t  # 8v e r ö f f e n t l i c h t u n d d a m i t d i e  Kamp a g n e i n e i n e r b r e i t e r e n Ö f f e n t l i c h k e i t f o r t g e s e t z t .

    Einige Gedanken

    Ganz bewußt möchte ich vor ei n i g en a b sch l i eß en d en Bem erk u n g end a s h e i ß e E l sen a n f a s sen : Be i d erF r a g e  Verg e wa l t i g u n g g i b t e s e i nDilemma, daß ni ch t ein fac h zu lö sen I s t .

    Auf   der einen Se i t e kann es ima l l g em ei n en n i ch t a n g eh en , d a ße i n e b l o ß e Beh a u p t u n g zu e i n erV e r u r t e i l u n g f ü h r t . D i e E r g e b n i s se so l ch er Wi l l k ü r k a n n m en schz.B.  i n d en S ch a u p ro ze s sen v i e l erD i k t a t u r e n s t u d i e r e n .

    Auf   d er a n d eren S e i t e I s t e sFr a ue n  g a n z o f f e n s i c h t l i c h n i c h tzu zu m u t en , n a ch e i n e r Ver g ew a l t i g u n g d i e zwe i t e Verg ew a l t i g u n gd u r c h  h ö h n i sch e Bu l l en u n d u n g l ä u b i g e S t a a t s a n w ä l t i n n e n U b e rs i c h erg eh e n zu l a s s en .

    In  d i e s e r p r a k t i s c h e n S i t u a t i o nkann meines  E r a c h t e n s  e i n e h u m a n e ( u n d d a m i t l i n k e) P o s i t i o n n u r6 e i n ,  d e r  F r a u  Gl a u b en zu sch en ken.

    W e i t e r e i n h a l t l i c h e A u s l a s s u n gen zu diesem Thema ha lt e ich f ürü b e rf l ü s s i g , d a es h i er zu - n i ch tz u l e t z t i n d e r  K - B ut t  - b e r e i t sg en ü g en d g u t e Tex t e g i b t , d en eni ch n i ch t s h i n zu zu f ü g en h a b e .

    Es   d r ä n g t s i c h d i e  F r a g e  a u f ,wem so l ch e Ak t i o n en e t wa s b r i n g en .  K l a r  i s t n u r , d a ß d i e Re ch t es