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KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft Institut für experimentelle Kernphysik www.kit.edu Erdmagnetfeldkompensation und Feinformung des Magnetfeldes am KATRIN Hauptspektrometer Jan Reich

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KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg undnationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

Institut für experimentelle Kernphysik

www.kit.edu

Erdmagnetfeldkompensation und Feinformung des Magnetfeldes am KATRIN Hauptspektrometer

Jan Reich

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Institut für experimentelle Kernphysik

Inhalt

Schule für Astroteilchenphysik 2011 Obertrubach-BärnfelsJan Reich

Das Karlsruhe TritiumNeutrino Experiment KATRIN

MAC-E Filter Prinzip

Luftspulensysteme amKATRIN Hauptspektrometer

Inbetriebnahme:Messungen, Simulationen

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Ziel des KATRIN Experiments ist die Messung der Neutrinomasse

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Ziel: Masse des Elektron-Antineutrinos mit einer

Sensitivität von0.2 eV (90%C.L.)

Methode: Vermessungdes Energiespektrums desTritium-Betazerfalls nahe

dem Endpunkt

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KATRIN muss verschiedene Anforderungen erfüllen

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TritiumHalbwertszeit: t1/2 = 12.3 a

Spektrum Endpunkt: E0 = 18.6 keV

Spektrometer- und Detektorsystem

2Quell- und Transportsystem

Adiabatische Führungvon Signalelektronen

Energieauflösung desHauptspektrometers: ΔE = 0,93 eV

Effektive Untergrundabschirmung

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Eine Übersicht über das KATRIN Experiment

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RearSection

WGTS

2

DPSCPS

UretEe

Vor- und HauptspektrometerDetektor

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Die kinetische Energie der Elektronen wird mit einem Retardierungspotential analysiert

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negatives elektrischesPotential U

z

Retardierungs-potential Uret

Analysierebene0

HochenergetischesElektron: Transmittiert

e-

NiederenergetischesElektron: Reflektiert

e-

MAC-E Filter: Magnetic Adiabatic Collimation with Electrostatic Filter

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Durch adiabatische Kollimation werden die Elektronenimpulse transversal ausgerichtet

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6 T

0,3 mT

4,5 T

Adiabatische Führung:⇒mag. Moment erhalten

μ = E /B = const.⇒Energieauflösung:

200001

max

min BB

E

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Elektrische und magnetische Felder müssen genau aufeinander abgestimmt sein

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Entfernung von der Analysierebene (m)El.

Po

ten

tial

(kV

)

-20

-10

0

1

10-1

10-2

B-f

eld

(T

)

-40 -30 -20 -10 0 +10

Tritiumquelle

Spektrometerd = 9,8 m

6 T

0,3 mT

Magnetfeld muss fürTransmissionsbetrachtung im

Hauptspektrometerauf 1% genau bekannt sein

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Luftspulensysteme beeinflussen das Magnetfeld am Hauptspektrometer

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EMCS: Earth MagneticField Compensation System

Verlust von Signalelektronen

Sekundärelektronen aus Ober-fläche zum Detektor geleitet

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Luftspulensysteme beeinflussen das Magnetfeld am Hauptspektrometer

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LFCS: Low FieldCoil System

Magnetische Abschirmungvon Untergrundelektronen

Adiabatische Führungvon Signalelektronen

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Institut für experimentelle KernphysikSchule für Astroteilchenphysik 2011 Obertrubach-BärnfelsJan Reich

Das Erdmagnetfeld wird durch zwei senkrechte Cosinusspulensystem kompensiert

I

I

B

d

p·d

Endparameterp = 0,6

für optimaleHomogenität

cos(Θ) Stromverteilungauf ellipsoider Oberfläche

erzeugt im Volumen einhomogenes Magnetfeld

Inhomogenitäten < 0,6 µTdurch Diskretisierung der Ströme

und zylindrische Geometrie

Vertikale Kompensation erfolgtdurch 16 Schleifen bei ~50 A,

Horizontale durch 10 bei ~10 A

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12,7 m

23,4 m

Das LFCS ist ein System aus 14 axial ausgerichteten Spulen

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Mechanische Ringe mitKabeln instrumentiert

Haltestruktur

Separate Stromversorgungerlaubt präzise Feinformung

des Magnetfeldes

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Die Luftspulensysteme umschließen das KATRIN Hauptspektrometer

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LFCS Spulen

magnetischeFeldlinien

Die Inbetriebnahmemessungen wurden im zentralen Spektrometerbereich durchgeführt

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vermessenesGebiet

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Lasertrackermessungen liefern die erforderliche Ortsauflösung

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Fluxgate Magnetometer,Messbereich 1 mT

Genauigkeit: < 0,95 % pro Komponente

Kooperation mit Geodätischem Institut, KIT

Positions- und Winkel-bestimmung mit Lasertracker:

Δx = 0,12 mm; Δθ = 0,1°

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Die simulierten Magnetfeldwerte sind systematisch niedriger als die Messwerte

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Abweichung AufgrundDrift der Netzgeräte?(5 Monate differenz)

Abweichung AufgrundAufmagnetisierung der

Strukturmaterialien?

Abweichung AufgrundAufmagnetisierung der

Strukturmaterialien?

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Die Differenz zwischen gemessenen und simulierten Werten ist ausreichend gering

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Selbst mit Abweichungenwird Magnetfeld auf 1% genau

in Simulation reproduziert

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Zur Überprüfung wurden Messungen von Strom und Magnetfeld simultan durchgeführt

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LFCS Spulen

magnetischeFeldlinien

Messposition

Messposition

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Der lineare Anstieg der Magnetfeldwerte mit dem Strom schließt eine Magnetisierung aus

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Gleichzeitige Magnetfeld-und Strommessung liefert

Übereinstimmung innerhalbder Messfehler

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Zusammenfassung

Schule für Astroteilchenphysik 2011 Obertrubach-BärnfelsJan Reich

Das Ziel des KATRIN-Experiments ist die Messung der Masse des Elektron-Antineutrinos mit einer Sensitivität von 0.2 eV (95% C.L.)

KATRIN verwendet das MAC-E Filter Prinzip, um das Energiespektrum derZerfallselektronen aus dem Tritium β-Zerfall nahe dem Endpunktgenau zu vermessen

Die Luftspulensysteme am KATRIN Hauptspektrometer kompensieren dasErdmagnetfeld und formen das Magnetfeld.Dadurch werden die Transmissionseigenschaften optimiert und derUntergrund minimiert

Das Feld der Luftspulensysteme im Inneren des Hauptspektrometers lässtsich auf 1% genau mit Simulationen reproduzieren