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Mai 2008 -

Koraktor 10 2007 - kts-freiburg.org · men, Originaldokumenten und neuesten For-schungsergebnissen sowie unter Zuhilfenahme von 3D-Darstellungen folgt „Tschernobyl!“ den Entwicklungen,

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Mai2008 -

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2 Koraktor

KTS-BürokratieJeden Montag um 20 Uhr PlenumVeranstaltungsplenum jeden ersten und dritten Montag im Monat.

Programm- und Koraktorbeiträge bis spätestens zum 15. des Vormonats an: [email protected]

KTS, Basler Str. 103, 79100 Freiburg, 0761/4002096http://www.kts-freiburg.org; [email protected]

DDIIEE FFIINNGGEERRPPRRIINNTTSS DDEERR OOPPEENNPPGGPP--SSCCHHLLÜÜSSSSEELL DDEERR GGRRUUPPPPEENN IINN DDEERR KKTTSS::Name - Adresse

Schlüssel-ID - Fingerprint

Koraktor - [email protected] 29E1 AD3B 5B6B 72AE C8FD 3603 BE9B E7FE 94DE

Antifaschistische Aktion Freiburg - [email protected] 4086 0B71 B6B7 AB05 A5EB 621D 0A66 CB6C 2A94

Autonome Antifa Freiburg - [email protected] 47B7 4292 6C86 FFAB 7684 CCD4 DD20 0629 EB54

Infoladen KTS - [email protected] CFAB 4740 9BF1 BC3B 37E2 5151 0E4C 0621 B0E2

Webmaster KTS - [email protected] EA9D 3248 9E38 4C87 5E60 DD3D 1B0B 55B6 FDC6

La Banda Vaga - [email protected] 708C 5BD3 7CC5 4EB4 2331 63C2 9C98 E7C3 740F

[email protected] 108B EAFF 697E C488 289A E1FD E57E 3B56 95B1

Schlüssel unter keyserver.net. Praxis unter gnupg.org. Theorie unter openpgp.org.

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Koraktor 3

durch Polizei und staatliche Stellen vorgehen zukönnen, laden wir euch heute Abend in die KTSein. Musikalisch ist einiges geboten: Der aus Ghanastammenden Musiker RRAASS OOPPOOKKUU (früher beiDDRREEAADD FFUUSSIIOONN) und seine Band DD’’JJAAHH--NNEERRAA--TTIIOONNSS machen „AfroReggae“ mit afrikanischerBotschaft. Der Stil vereint traditionelle afrikani-sche Rhythmen und jamaikanisches Roots Reg-gae. Blokosso kombinieren traditionelle afrikani-sche Musik mit pfunky Afro-Beats. Danach legendas EESSPPEERRAANNZZAA SSOOUUNNDDSSYYSSTTEEMM (Tanzbares vonBalkan über Dub bis Reggae) und DDJJ BBRREEAAKKPPEETTEE(Elektro) auf. Aber Party ist bekanntlich nicht alles, deswegengibt es an diesem Abend auch einen Vortrag zumThema: Polizeiliche Übergriffe und deren Straf-verfolgung - Hürden und Gegenstrategien, Losgeht’s um 20 Uhr.

FFAAUU FFIILLMMVVEERRAANNSSTTAALLTTUUNNGG

Schaut euch auch unsere Ausstel-lung zu diesem Thema an!

TTSSCCHHEERRNNOOBBYYLL!! Ein Film von Thomas Johnson (95 Minuten)

Im Morgengrauen des 26. April 1986 explodierteder vierte Reaktor des Atomkraftwerks Tscherno-byl. Eine regenbogenfarbene Stichflamme schoss1.000 Meter hoch in den ukrainischen Himmel;der Kampf um Tschernobyl hatte begonnen. Inden folgenden acht Monaten arbeiteten 800.000junge Soldaten, Minenarbeiter, Feuerwehrleuteund Zivilisten aus der gesamten Sowjetunion fie-berhaft daran, die freigesetzte Radioaktivität zubeseitigen, einen „Sarkophag“ um den zerstörtenReaktor zu legen und vor allem die Welt vor einerweiteren Explosion zu bewahren.Anhand von Au-genzeugenberichten, darunter persönliche Er-innerungen des ehemaligen Präsidenten der So-wjetunion Michail Gorbatschow, Archivaufnah-men, Originaldokumenten und neuesten For-schungsergebnissen sowie unter Zuhilfenahmevon 3D-Darstellungen folgt „Tschernobyl!“ denEntwicklungen, die zum Reaktorunglück führten,und berichtet über die darauf folgenden Ereig-nisse. Darüber hinaus untersucht „Tschernobyl!“die langfristigen Konsequenzen des Unglücks fürOsteuropa, zu denen Umweltschäden ebenso

##0044SS oo nn nn tt aa gg1199::3300 UUhhrr

SSOOLLIIPPAARRTTYY UUNNDD FFIILLMM

GGEEGGEENN RRAASSSSIISSMMUUSS UUNNDD PPOOLLIIZZEEII--GGEEWWAALLTT

„Friss den Neger!“ las Freiburg vornoch nicht all zu langer Zeit. Nunsind die Polizisten, wie so oft, unge-straft davongekommen und der

Mann, dem diese Worte galten, zu fünfhundertEuro verurteilt worden(de.indymedia.org/2008/02/207028.shtml). Zwei weitere Polizisten, die in Freiburg einen Ma-zedonier zusammenschlugen sind ebenfalls nichtbestraft worden. Während in Dessau der Prozessgegen die Polizisten läuft, auf deren PolizeiwacheOury Jalloh (www.prozessouryjalloh.de) bei le-bendigem Leib verbrannte, starb im Februar inHagen ein Deutscher türkischer Herkunft an denFolgen der "Behandlung" auf dem Revier. Um inFreiburg entstandene Kosten zu decken und wei-ter juristisch gegen Rassismus und Übergriffe

Konzert

Party/Kneipe

Information

Film/Theater

Vokü

KKTTSS ## MMAAII

##0033SSaammssttaagg2200::::0000UUhhrr

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4 Koraktor

#[?]#Wir haben in Bukarest gezeigt, dass die Re-pression, so restriktiv sie auch sein mag, unserenWiderstand niemals aufhalten wird. ##Sie könnenunsere Knochen brechen, aber nicht unsereIdeen! #Der anti-militaristische Widerstand wirdweitergehen!

Heut Abend erzählen zwei Referentinnen, die An-fang April in Bukarest waren, von ihren Erfahrun-gen mit Aktionen, Leuten vor Ort und Repression.Mehr Infos auch in diesem Heft.Übrigens: Dernächste NATO-Gipfel ist im Frühjahr 2009 inStrassbourg/Kehl...

HHIINNEEIINN ZZUUMM 88.. MMAAII

Am heutigen Abend jährt sich diedeutsche Niederlage im 2. Weltkriegzum 63. Mal. Die Deutschen hattendie vorherigen 13 Jahre genutzt, umden größtmöglichen Zivilisations-bruch, die Shoa zu begehen, mit derhalben Welt Krieg zu führen und al-

les „undeutsche“ auszumerzen. Für diejenigenOpfer der Volksgemeinschaft, die das Glück hat-ten, die deutsche Barbarei zu überleben, symboli-sierte der 8. Mai, die deutsche Niederlage, denTag der Befreiung. Dies gilt es würdig zu feiern.Daher laden wir euch ein, mit einem Brandy aufden Iwan anzustoßen. Für eine dem Datum ge-bührende musikalische‚Unterhaltung wird ge-sorgt.

www.myspace.com/nichtsgelernt

DDAAYYFFOORRDDAAYY && PPAARRAADDOOXX &&NNAARRCCOOLLAAPPTTIICC

(presented by DIY Entertainement)

Los gehts mit DDAAYYFFOORRDDAAYY. Ska-Punk aus der Regio. Anschliessendwerden PPAARRAADDOOXX und NNAARRCCOOLLAAPP--TTIICC aus dem hohen Norden, die heili-gen Hallen der KTS zum Kochen

bringen. Mit ihrem rotzigen poggotauglichenPunkrock wird es bestimmt selbst dem grösstenPoggomuffel schwer fallen, still zu stehen. Street-punk vom feinsten der durch Mark und Bein gehtund eure Eingeweidezum Schwingen bringenwird.

zählen wie die weiterhin steigende Anzahl von To-desopfern, Krebserkrankungen, Erbgutschäden,genetischen Defekten und Fehlbildungen.In „Tschernobyl!“ sind auch die historischen Auf-nahmen zu sehen, mit denen der russische Foto-graf Igor Kostin das Unglück von Tschernobyl vonder ersten Explosion bis heute gewissenhaft do-kumentiert. Kostin ist der einzige Fotograf, derdas Reaktorunglück so nahe verfolgt hat, und sei-ne Fotografien sind eine Chronik der durch denUnfall ausgelösten Verwüstungen und der immernoch andauernden Krankheiten und genetischenStörungen, unter denen Menschen und Tiere inden betroffenen Gebieten leiden. Aufgrund seinerwiederholten Aufenthalte in den verseuchten Ge-bieten ist Kostin inzwischen selbst an den Folgenradioaktiver Strahlung erkrankt.

NNAATTOO--GGIIPPFFEELL IINN BBUUKKAARREESSTT 22000088

IINNFFOO--VVEERRAANNSSTTAALLTTUUNNGG IIMM CCAAFFÉÉRREEVVOOLLTTÉÉ::

Anfang April waren AktivistInnenaus ganz Europa trotz massiver Ein-schüchterungsversuche im Vorfeldund Repression zu den Protesten ge-

gen den NATO-Gipfel nach Bukarest gekommen.Von den obligatorischen Einreiseverboten, überDemoverbot bis hin zur Räumung des Conver-gence Centers – wie üblich antwortete der Staatmit Gewalt, die Medien mit Lügen und Ignoranz.Dennoch wurde kreativer Protest auf die Strassegetragen, sich vernetzt und ausgetauscht und dieBewegung gestärkt. Diese Bewegung hat keineChefs oder FührerInnen, keine einzelne Personoder Gruppe kann beschuldigt werden oder dieLorbeeren dafür einheimsen, die Proteste organi-siert zu haben. Insbesondere ist wichtig heraus-zustellen, dass die Aufmerksamkeit der interna-tionalen Bewegung auf die Entwicklungen gerich-tet ist, die es in Rumänien nach dem Gipfel gebenwird. Die rumänischen Behörden sollten wissen,dass jede weitere repressive Maßnahme gegenrumänische Anti-MilitaristInnen starke Reaktio-nen der internationalen Community hervorrufenwird. Unsere Erfahrungen in Bukarest haben dieSolidarität gestärkt, wir werden darauf aufbauen.

KKTTSS ## MMAAII

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»Spaltprozesse« (Bertram Verhaag und ClausStrigel, 93 Minuten) kennzeichnen das Leben inder Oberpfalz; Spaltprozesse vollziehen sich un-ter den Menschen in der ländlichen Region um diegeplante Wiederaufbearbeitungsanlage (WAA):Seit Bekanntwerden des endgültigen Standortsder WAA am 4. Februar 1985 haben viele Ober-pfälzer ihre gewohnten Bahnen verlassen.Der Film eröffnet einen tiefen Einblick in land-schaftliche, ökologische Zerstörung, schildert diemit dem Bau einer WAA verknüpften atompoliti-schen Absichten, verdeutlicht die Gefährdung derBevölkerung durch radioaktive Schadstoffemis-sionen. Dabei stehen die bedrohten Menschender Region in ihren persönlichen und politischenVeränderungsprozessen eindeutig im Vorder-grund. Ehemals staatsgläubige Bürger wandelnsich in zaghafte Radikale. Beamtinnen, Hausfrau-en und Mütter zeigen ein politisches und gesell-schaftliches Verantwortungsbewusstsein, dasüber ihre anfängliche reine Empörung weit hin-ausreicht. Männer in lokaler Honoratiorenstel-lung scheuen weder offene Worte noch aktive So-lidarität mit »Chaoten« bei CS-Gaseinsätzen amBauzaun.Menschen äußern ihre ohnmächtige und kämpfe-rische Wut bei sich zu Hause wie auch Auge inAuge mit bewaffneten, schildbewehrten Polizi-sten inmitten von bürgerkriegsähnlichen Ausein-andersetzungen. Der Film weckt »zugleich dieHoffnung, dass die Menschen politisch handelnmögen: gegen Umweltzerstörung und die soge-nannte friedliche Nuklearwirtschaft«.

Zaunkämpfe: (Medienwerkstatt Franken, 40 Mi-nuten) Ostern 1986 begann die Polizei, mit flä-chendeckendem CS-Gas-Einsatz das TestfeldWackersdorf zu installieren. Einige Wochen spä-ter explodierte der Atomreaktor in Tschernobyl.Spätestens jetzt offenbarten sich alle nuklearenAnlagen als das, was sie sind: auf uns gerichteteWaffen. Und während Gauleiter Zimmermannnoch beteuerte, dass für uns nie Gefahr bestand,wurde das verseuchte Gemüse der Oberpfälze-rInnen auf den Köpfen lokaler CSU-Politiker end-gelagert. Wer aber beginnt, längere Spuren zu le-sen, der kommt von den Bauzäunen in die Städte.Siemens und KWU in Erlangen machten mit demAtomprogramm "Bomben-Geschäfte". Mit demExport von AKWs in instabile Regionen wie Brasi-lien, Südafrika, Indien, exportierten sie den Krieg.Damit dort diese Kriege in Ruhe geführt werdenkönnen, brauchen sie hier "inneren Frieden". Zu-

VVIIVVEE LL’’UUTTOOPPIIEE!!

Konzert und Soliparty für den Ak-tionsmonat im Mai und Juni 2008

Eine Utopie will die BBIIGG--BBAANNDD BBAALL--BBAAZZAARR aus Paris an diesem Abendrealisieren, und zwar ein Solikonzertfür den Aktionsmonat mit 30 Arti-

stInnen in den KTS-Gewölben abzuhalten. Die Formation aus dem PPAAVVEE--JJAAZZZZ MMUUSSIIKKEERRIINN--NNEENN--KKOOLLLLEEKKTTIIVV, von denen einzelne Jazz- undFunk- Artisten bereits in Freiburg gespielt haben,mixt Mozart mit Zappa, spielt Balkan- und Klez-mermusik im Wahnsinnstempo, mischt Impro-Jazz mit japanischen HC Einflüssen... Unter anderem spielen Musiker von BALBAZARauch in den Bands Le Bouche à Oreille, Zarbituric,Masajazz Project, Donuts Quartet, Les Jazzelles,The Naked Messengers, Omega Brass Band, FMRBrass Band, Les Alcolytes, Nymphoniks Orche-stra, Fizcus?!, Joke, Fanfare Kassos, Maltosh, Mo-ajdi und Donkey Jaw Bone. Auf der Durchreise in Richtung Belfort hat das Or-chester einen heißen Abend versprochen. Kommtfrüh und haltet euch fest!Unterstützt wird die Soliparty außerdem von demFFRREEIIBBUURRGGEERR SSOOUUNNDDSSYYSSTTEEMM EENNSSEEMMBBLLEE umDjane Iguana - easy-T-jam selectah und die IG-Nord Groove-Connection.

www.utopie-leben.dewww.pavejazz.com

„„SSPPAALLTTPPRROOZZEESSSSEE““ &&„„ZZAAUUNNKKÄÄMMPPFFEE““

FAU Filmveranstaltung

Im Rahmen des Cafe Revolte zeigenwir zwei Filme zu den Auseinander-setzungen um die WAA Wackersdorfvon 1986: „Spaltprozesse“ und„Zaunkämpfe“. AktivistInnen die da-

bei waren, werden anwesend sein, so dass Fra-gen beantwortet werden können und eine Di-skussion der Ereignisse möglich ist. Schaut euchauch unsere Ausstellung zu diesem Thema an!

KKTTSS ## MMAAII

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sich Gentechnik nicht ohne Widerstand ausbrei-ten kann. So beugte sich die FachhochschuleNürtingen nach einwöchiger Feldbesetzung demöffentlichen Druck und sagte ihre Versuche mitgenmanipulierten Pflanzen für die nächsten 5Jahre ab. Auch in Frankreich, wo 2006 70% allergentechnischen Versuchsflächen zerstört wur-den, führte die breite öffentliche Diskussion dazu,daß Frankreich für 2008 den kommerziellen An-bau von Mon810 untersagte.

An diesem Abend wird eine längere Dokumenta-tion zu den Hintergründen und Machenschaftenvon Gentech-Firmen wie Monsanto gezeigt, sowieKurzfilme über Aktionen aus diesem und letztemJahr. Ausserdem gibt es Informationen zu einemgentechnikfreien Wochenende, welches vom 26.-29. Juni 2008 im Raum Würzburg stattfindet. Dortsoll in einer öffentlich angekündigten gewalt-freien Aktion zivilen Ungehorsams ein Feld mitgentechnisch veränderten Pflanzen unschädlichgemacht werden.

KKAAFFKKAASS,, PPIILLSS//ZZKKUULLTTUURR,, EENNRRAAGGEEDDMMIINNOORRIITTYY && SSKKÄÄRRSSEELLDD

(presented by DIY Entertainement)

Vier Bands auf einem Haufen. EENN--RRAAGGEEDD MMIINNOORRIITTYY und SSKKÄÄRRSSEELLDDwerden das Tor zur Hölle mit ihrerMischung aus Hardcore und Punkeröffnen. Wer dann noch nicht genug

hat, dem werden PPIILLSS//ZZKKUULLTTUURR aus unsererwunderschönen Stadt Freiburg mit ihrem schnel-len rotzigen Punk a la Vorkriegsjugend Feuerunterm Arsch anzünden. Endgültig das Tor zumextatischen poggen und abfeiern eröffnen dieKKAAFFKKAASS, mit ihrem politischen alternativ Ska-Punk (laut ihrer eigenen Beschreibung).Kommt pünktlich. Jede Band is ein Feuerwerk fürsich.

GG..RRAAGG YY LLOOSS HHEERRMMAANNOOSS PPAATTCCHHEE--KKOOSS

Konzert & Kuchen!Yeah! Sonntag 17:00, Kaffee, Kuchen& Musik. Gemütlich im Cafe des AZseures Vertauens. Ein Genre-Mix ausCaribeean, Gypsy-Swing, America-na, echter Volksmusik, Blues, Rem-betiko, Folk und was-noch-nicht-al-

mindest in der Region um Wackersdorf konntedieser Friede nur noch militärisch aufrecht erhal-ten werden.

JJAACCKK TTEERRRRIICCLLOOTTHH LLEESSUUNNGG ++ AAKKUUSSTTIIKK--SSHHOOWW

Footloseshows presents:

Vielen ist der charismatische JACKTERRICLOTH vermutlich noch alsSänger des Zirkus-Folkpunk-Kaba-retts WORLD/INFERNO FRIENDSHIPSOCIETY oder der 80er PunkbandSTICKS AND STONES bekannt. DasTalent dieses Urgesteins des Punkgeht aber noch viel weiter! In Frei-burg wird er sein neues Buch „THE

COLLECTED CLOTH“ vorstellen. Das Buch einhälteine Sammlung von Kurzgeschichten. „Bakshish“beispielsweise ist die Geschichte eines gleichgül-tigen Ex-Soldaten, der von der Geheimpolizei ei-nes nicht näher definierten totalitären Staates da-mit beauftragt wird, die Gäste der Kneipe, in derer arbeitet auszuspionieren. Der nihilistische Er-zähler mag an nicht mehr viel glauben, aber diearmen Schlucker an die Bullen verpfeifen ver-stößt dennoch gegen seinen Ehrenkodex. Dass ermit dieser Einstellung Probleme bekommen wird,ist offensichtlich, auch wenn es zunächst nicht soaussieht, als könne er mit dem erhaltenen Gelddem Geheimpolizisten Ferdinand und seiner Dro-genabhängigen Freundin ein neues, ausschwei-fendes Leben bieten. Außerdem wird Jack nochein paar Songs der beiden Bands auf der Akustik-Gitarre zum besten geben.

www.jackterricloth.net www.myspace.com/footlooseshows

WWIIDDEERRSSTTAANNDD GGEEGGEENN AAGGRROO--GGEENNTTEECCHHNNIIKK

Film und Vortrag

Das Frühjahr hat schon gut begon-nen und der Sommer wird heiß.ZahlreicheFeldbefreiungen & Feldbesetzungenhaben schon jetzt dafür gesorgt, daß

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##1188SSoonnnnttaagg 1177 UUhhrr

KKTTSS ## MMAAII

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6 Koraktor

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Koraktor 7

les zusammen mit einem Schlagzeug aus Schrottund kaputten Becken. Hier trifft Calypso auf HankWilliams, Tango auf bayrische Gschtanzerl. Dasganze völlig unverkrampft und schön wie ein Jim-Jarmusch Film. Weltmusik im positivsten Sinne,scheppernd und echt, schön und schaurig. Die Ur-suppe, aus der dieses stetig wachsende und wan-delnde Carribean Folk Trash Orchestra entstand,liegt in der Münchner Punk- und Hardcore-Szene.Bestehend aus zwölf Musikern, erkennt sie imStadtbild leicht, vor allem an ihrer babylonischenSprach- und Stilverwirrung und dem ausneh-mend gesunden Durst. Die DDOOSS HHEERRMMAANNOOSS, daskleine trash-duo Ablegerchen des Mutterschiffssind uns allen ja in bester Erinnerung. Kurz undgut wir erwarten eine gute Portion alte bayrischeBlasmusik, zwei Megaphone, Hank Williams undWoody Guthrie, eine Steel Drum und jede MengeDinge zum draufklopfen, rasseln, qutschen undknarren, blasen, zupfen, ziehen. Gigantisch!!!

Den Support stellen DDAANNSSAA MMAARREE, mit dem Be-sten des 16. 17. 18. 19. und 20. Jahrhunderts. Hörtsich skurril an, ist aber die reine Wahrheit. Instu-mentiert mit Gitarre, Akustik Bass, Querflöte, dia-tonischem Akkordeon und Bass Klarinette gibt estraditionelles im positivsten Sinne, fernab vonSchunkelbierzeltquatsch und ARD & ZDF Unter-haltungsquark aus der Bretagne ebenso wie pol-nische Mazurka, Branle aus dem Elsaß undschwedische Walzer. Sicher etwas ungewöhnlichin der KTS aber die fünf werden eure Füsse zumWippen bringen. Kommt alle zu Kaffee, Kuchenund akustischer, handgemachter Musik!!

ACHTUNG! vor 17:00 ist es billiger & wer tollenKuchen mitbringt kommt umsonst rein!! Hinter-her gibts VoKü, yummy!

TTHHEEAATTEERR DDEERR UUNNTTEERRDDRRÜÜCCKKTTEENN

ab Di.20., 15 Uhr bis Mi.21

Theater der Unterdrückten ,entwik-kelt von Augusto Boal in Brasilien, istein Bündel von Techniken und Übun-gen,um Unterdrückung und Zwängesichtbar zu machen,soziale Ritualeund Masken durchschauen zu ler-

nen,kurz:sich der Unterdrückung in all ihren For-men bewußt zu werden und sie zu durchbrechen;die Zuschauer/-innen ("Spectators")verwandelnsich in handelnde Personen ("spect-actors").Statuentheater ("image-theatre"): zu einem vonden "spectators/spectactors" gewählten Themabaut jede/r ein Standbild/Statuenbild seiner/ihrerVorstellung gemäß ("Ausgangsbild" ,der Realitätentsprechend).Haben sich alle auf ein gemeinsa-mes Ausgangsbild geeinigt,erfinden die spectac-tors Bilder der Befreiung,Durchbrechung derUnterdrückung,der Utopie. (TN-Anzahl unbe-grenzt; Dauer ca. 2 Std.)Einführung in Unsichtbares Theater: Eine festge-legte,detailliert ausgefeilte Konfliktsituation wirdan einem geeigneten Schauplatz aufgeführt;dieZuschauer/-innen sind - im Unterschied zuHappenings oder "guerilla-theatre"!- gleicher-maßen Akteure bei dieser Inszenierung (so wiedie Schauspieler/-innen Zuschauende sind;nurwissen diese, was gespielt wird).Dauert zweimal3 Std. plus Aktion "Alle sollen gemeinsam ler-nen,Zuschauer und Schauspieler,keiner ist bes-ser als der anderekeiner weiss es besser als derandere,gemeinsam lernen, entdecken, erfinden,entscheiden" (Augusto Boal)

TTHHEE PPAAPPEERR CCHHAASSEE ++ SSUUPPPPOORRTT

Footlooseshows presents

Die Band TTHHEE PPAAPPEERR CCHHAASSEE aus Te-xas, kann mensch wirklich nurschwer einordnen kann weil sie fürSchubladen zu gut und zu variabelsind. Fest steht dass THE PAPERCHASE dem Genre Noise-Rock neue

Impulse geben können wie schon lange keineBand mehr vor ihnen, hart, intensiv und eindring-lich, messerscharf und intelligent. Ähnlich wieLes Savy Fav machen sie Hymnen für jede Le-benssitutation. Abgesehen von dieser vermeint-lichen positiven Stimmung, mit der diese Aus-nahmeband uns hier verführen will, stehen PA-PER CHASE für traurigen und nihilistischen, noi-sig-jazzigen Post-Rock, der mit unzähligen klei-nen elektronischen Spielereien, Soundsamples,unerwarteten Wendungen und kleinen, unwider-stehlichen Melodien gespickt und in dieser Formvöllig einzigartig ist. ->Sobald eine Supportband gefunden ist, könnt ihr

KKTTSS ## MMAAII

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IINNFFAAMMEE ++ XX ((SSUUPPPPOORRTT))

Japanischer Punk Rock aus Katalo-nien (Barcelona), gewuerzt mit bra-silianischen Klaengen und Regen-wald-Rauschen auf Europatour. Nurein Konzert in Sued-D! Es kracht bisdass es scheppert! Und dazu ein De-luxe-support. Gute bands, nette Leu-

te (die Bands kommen naemlich auch, um mitden "Eingeborenen" zu feiern und Erfahrungenauszutauschen, also kommen lohnt sich selbstwenn ihr nicht auf Tod und Zerstoerung steht!

SSUUPPPPOORRTT DDIIYY MMUUSSIICC AAGGAAIINNSSTT TTHHEE SSTTAATTEE!!

http://www.myspace.com/infamepunk

TTRRAAVVAAIILL AALLLLEEMMAANNDDEE

Film über deutsche Mitstreiter in derfranz,Resistance

Hälker und Heisel, zwei deutscheWehrmachtsangehörige, schlossensich während ihrer Tätigkeit alsFernschreiber im Marineministe-

rium in Paris der antifaschistischen Bewegung“Freies Deutschland“ an und leisteten aktiveUnterstützung für die Résistance, indem sie fürsie Waffen stahlen, Informationen weitergaben,Flugblätter gegen die Nazis verteilten und an derBefreiung von Paris teilnahmen. Gegen Ende desKrieges beteiligten sie sich in einer französi-schen Einheit im Elsass an Propagandaaktionen,um die deutschen Soldaten zur Aufgabe zu be-wegen. Die Filmemacher begleiten sie an dieehemaligen Orte ihrer lebensgefährlichen Aktio-nen.

„„HHAALLBBWWEERRTTSSZZEEIITTEENN““

FAU Filmveranstaltung

Im Rahmen des Cafe Revolte zeigenwir einen weiteren Film zu den Aus-einandersetzungen um die WAAWackersdorf von 2006: „Halbwerts-

das auf der Seite von FOOTLOOSESHOWS sehen!Wie immer geht es um halb Zehn los, damit ihrauch ja alle früh ins Bettchen gehen könnt um amnächsten Tag fleißig zu studieren!

www.myspace.com/thepaperchaseband www.myspace.com/footlooseshows

""NNEEUUEERR AANNAARRCCHHIISSMMUUSS"" IINN DDEENNUUSSAA

Vortrag La Banda Vaga

Die Proteste gegen das Treffen derWelthandelsorganisation in Seattle1999 übten wesentlichen Einfluss aufdie Entwicklung gegenwärtiger US-amerikanischer Widerstandskulturaus. Ein bemerkenswerter Aspekt

dieser Entwicklung ist das Wiedererstarken eineranarchistischen Bewegung, die heute zu einemgroßen Teil die politische Dissidenz des Landesdefiniert.

Das Buch präsentiert diese Bewegung anhandneunzehn individuell eingeleiteter und kommen-tierter Texte. Die Texte verbinden die Präsentationeinflussreicher AutorInnen (Lorenzo Komboa Er-vin, David Graeber, John Zerzan, Starhawk, WardChurchill), Kollektive (CrimethInc., NEFAC,ALF/ELF) und Konzepte (Black Anarchism, Primi-tivismus, post-linke Anarchie, Postanarchismus,Freeganism) mit Darstellungen anarchistischerAlltagskultur (Evasion, Sascha Scatters Nachrufauf Brad Will) sowie Diskussionen um die Renais-sance des Schwarzen Blocks (ACME-Kollektiv),Machoattitüden innerhalb der anarchistischenSzene (Rock-Bloc-Kollektiv), Segregationspro-bleme sozialer Bewegungen (Elizabeth Martinez)und anarchistische Ökonomie (Michael Albert).

Ein allgemeiner Einführungstext zur Geschichtedes Anarchismus in den USA eröffnet den Band.Heute wird GGAABBRRIIEELL KKUUHHNN um 20 Uhr in der KTSim Rahmen seiner Lesereise das Buch vorstellen.

www.labandavaga.de

KKTTSS ## MMAAII

##2211MMiittttwwoocchh 2200 UUhhrr

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##2288SSoonnnnttaagg1199::3300 UUhhrr

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Daitro.

TTHHEE MMIISSEERRAABBLLEE RRIICCHH && SSUUPPPPOORRTT

Nachmittagsshow!

Yeah! Sonntag 17:00, Kaffee, Kuchen& Musik. Gemütlich im Cafe des AZseures Vertauens. TTHHEE MMIISSEERRAABBLLEERRIICCHH sind ein Kammerquintett für

moderne Songs. Die Band tritt mit Cello, Violineund Kontrabass vor ihr Publikum, dafür ohneSchlagzeug. Aber keine Angst, hier kommt nichtnoch so eine von diesen Andachtscombos odereinschläfernden Quiet is the new Loud-Strebern.Ihre altehrwürdigen Instrumente verwenden siein der Manier altehrwürdiger Briten, die schon vorvierzig Jahren wussten dass man mit alten Gei-gen neue und sogar aufregende Musik machenkann. Fragt nach bei John Cale! Das knistert, klin-gelt, schellt, spieluhrt und maultrommelt wie imKinderzimmer von Coco Rosie.Es gibt es nur eigene Songs, bei denen man auchnach dem zwanzigsten Hören immer noch über-raschende Details, tolle Ideen, merkwürdige Kur-ven entdeckt. Bandgründer, Songschreiber undSänger James de Malplaquet ist ein äußerst ei-genwilliger Songwriter. Mit „Pisshead“ ist ihm dertragikomischste Trinkersong seit “You only tell meyou love me when you´re drunk” von den Pet ShopBoys gelungen. „Early Mourning“ prägt die Stim-mung des Abends wie „Sunday Morning“ den Vibeder Velvets-Bananenplatte. Überhaupt hat dieBand einen ausgeprägten Sinn für Timing. In „TheTime That´s Mine“ braucht James De Malplaquet104 Sekunden, um die ewigen Fragen von Zeitver-schwendung, Vergänglichkeit und (Un-)Endlich-keit durchzudeklinieren. Und wann gab es zumletzten Mal eine bessere Liebeserklärung als die-se: “If you want to take me to the top of the tree I´llbe your monkey for you!“ Oder ist das eine Selbst-morddrohung? Egal. Hit! In einer Welt, in der mannicht zum Affen wird und nicht vor Verzweiflungden nächsten Baum hochklettert. Um sich runter-zustürzen.Als Support gibts ein Akustik-set einer freiburgerCombo eures Vertrauens, ihr werdet sehen...ACHTUNG! vor 17:00 ist es billiger & wer tollenKuchen mitbringt kommt umsonst rein!! undhinterher gibts VoKü, lecker!

zeiten“. AktivistInnen die dabei waren, werdenanwesend sein, so dass Fragen beantwortet wer-den können und eine Diskussion der Ereignissemöglich ist. Schaut euch auch unsere Ausstellungzu diesem Thema an!Halbwertszeiten(Irina Kosean, 80 Minuten):22 Jahre sind seit dem Reaktorunfall in Tscherno-byl vergangen. 22 Jahre ist es her, dass sich eineganze Region gegen den Bau der Wiederaufarbei-tungsanlage in Wackersdorf auflehnte:"Aufruhr,Widerstand, keine WAA im Land!"Die Sprechchö-re sind verhallt, die Inschriften verblasst. Trans-parente und andere Reliquien des großen Wider-stands verstauben unter ausgemustertem Kin-derspielzeug. Wir Kinder der Aufruhrgenerationsind erwachsen geworden - und die Aufrührerirgendwie auch. Der ehemalige "Feind" ist im Ru-hestand. Was hat sie bewegt - die Kontrahentenvon damals, was bewegt sie heute und wie sehensie die damalige Bewegung jetzt? Tschernobyl hatdie Welt physikalisch für Generationen verändert,aber wie sieht es mit den Veränderungen derMenschen durch den damaligen Widerstand aus?

OOFFFF MMIINNOORR // AAMMAATTEEUURR PPAARRTTYY &&1122XXUU

Footlooseshows proudly presents

OOFFFF MMIINNOORR – na endlich im AZ eurerWahl! - aus New York mit einmalmehr genialem wilden und catchyemo-angehauchtem Hardcore. Einordentlicher Schuss Mathe aber rau-

er und noch mehr Feierei und Abgeh-Garantie alsje zu vor. Sound, der sich irgendwo zwischenTouch & Go und Level Plane versucht, vertrackteaber doch unheimlich catchige Rhythmik trifft aufschneidende Gitarrenwände und explosive Vo-cals. Mit Leuten von Saetia. AAMMAATTEEUURR PPAARRTTYY sindIndie Post Punk aus Philadelphia (Pennsilvania).Wundervoll frisch und jugendlich klingend im Sti-le der End-90er Collegepunkbands wie raue GetUp Kids. Insgesamt geiler melodischer Punk mitLeuten von Off Minor, Kill The Man Who Questionsund Limpwrist. So Hot!1122XXUU aus Lyon/Frankreich spielen grandiosenPunkrock-Emo-Stuff in the vein of HotSna-kes/Wipers/Wire/12HourTurn,... Mit Leuten von

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Am 11. und 12. April fanden in über 60 StädtenAktionen für autonome Freiräume statt. In vielenStädten wurden Aktionen wie Straßenfeste, Ral-lyes, RTS-Partys oder Fake-Besetzungen durch-geführt. In Freiburg gab es ein kleines Straßen-fest, Infoveranstaltungen, Workshops und einpaar künstlerische und direkte Aktionen gegendie Verbotspolitik der Stadtverwaltung. An einerFreiraum-Rallye beteiligten sich knapp 100 Linkeund mindestens 300 Bullen. In Basel wurde eineBesetzung nach wenigen Stunden polizeilich ge-räumt. Auch in Winterthur oder Kopenhagen

wurde der Protest, eine Fahrraddemo bzw. Party-besetzung, brutal unterdrückt. In Köln fand einebeeindruckende Reclaim-The-Streets mit 1.000TeilnehmerInnen statt. In rund 20 Städten, v.a. inden Niederlanden, Skandinavien und Großbritan-nien werden Besetzungen seit dem Aktionswo-chenende gehalten. Ende Mai findet ein Intersqu-at/Interspace-Treffen auf dem Kesselberg beiBerlin statt. Bis denne

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Abgeben, Abholen, Mitnehmen. Alles für Nix.

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Bücher und Zeitschriften, Buttons und Auf-näher, T-Shirts, Kaffee und veganer Kuchen.

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wöchentliche DIY-Kneipe mit Lecke-reien für Körper und Geist

PPIILLAATTIISS WWOORRKKSSHHOOPP

Tanz-Workshop zum Aufwecken undDehen

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wechselnde Themen, Infos und Be-spaßung

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Hilfe bei Problemen mit der Polizei,Repression

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24.-26. Mai 2008 auf dem Kesselberg

Also: Ort und Zeit für das Treffen im Mai stehenfest. Das zweite internationale Squaterinnen undFreiräume Treffen findet vom 24. bis zum 26. Mai2008 auf dem Kesselberg bei Berlin statt.

Internationales Treffen für autonome Räume -warum? Einige AktivistInnen haben im November desletzten Jahres eingeladen zu einem Treffen in Di-jon, Frankreich. Zentraler Zweck des Treffens wardie Vorbereitung auf die internationalen dezen-tralen Aktionstage am 11. und 12. April 2008.Während des Treffens wurde immer wieder dasInteresse an einer kontinuierlichen Vernetzungauf internationaler Ebene geäußert. Außerdemhatten viele Teilnehemrinnen das Bedürfnis mehrZeit für inhaltliche Diskussionen zu haben. Soentstand die Idee dem Treffen weitere Vernet-zungstreffen folgen zu lasse, um so auch auf län-gere Zeit einen Austausch und Solidarität aufinternationalem Level zu erreichen. Einige Leuteboten an, das nächste Treffen von Berlin aus zuorganisieren und Squatterinnen aus Barcelonahaben bereits angekündigt ein darauffolgendesTreffen in Barcelona zu organisieren. Das Treffen findet auf dem Kesselberg statt. DerKesselberg liegt etwas außerhalb von Berlin undbietet sowohl Schlafplatz für genügend Leute, alsauch mehrere Räume für die Plena und Works-hops sowie die Möglichkeit, bei gutem Wetterdraußen Workshops zu veranstalten. Es gibt vielPlatz und drumherum Wald, um zwischendurchmal frische Luft zu schnappen. Wir haben uns entschieden das Treffen diesmalvon 2 auf 3 Tage zu erweitern, um den Plan weni-ger eng machen zu müssen und mehr Platz fürAtempausen und tiefer gehende Diskussionen zulassen. Wir wollen also alle Leute einladen amFreitag Nachmittag oder Abend anzukommen.Samstag bis einschließlich Montag soll dann dasTreffen selbst stattfinden. Die Agenda für das Treffen steht noch nicht fest.Wir haben uns natürlich schon einige Gedankengemacht und die Vorschläge, die bereits in Dijongemacht wurden mit aufgenommen. Wenn ihrIdeen oder Wünsche habt oder selbst einen

Workshop anbieten wollt, schickt einfach eineMail an [email protected] oderschreibt hier im Blog einen Kommentar. Wir freu-en uns er eure Beiträge. Nachdem was wir aus Dijon mitgenommen ha-ben, sollten im Mai auf jeden fall die folgendenFragen eine Rolle spielen:

- Wie gehen wir mit Repressionen um? - Was gibt es für unterschiedliche Strategien?Häuser zu besetzen wird fast überall immerschwieriger und ist an vielen Orten schon kaumnoch eine realistische Option. - Welche neuen Strategien gibt es, um Freiräu-me zu gestalten. - Welchen Einfluss haben Miete zahlen oderHäuser kaufen auf die Gestaltung von autonomenRäumen? - Was sind eigentlich Freiräume und wozu sindsie wichtig?

Au?erdem wird natlich auch die Nachbereitungder Aktionstage eine Rolle spielen. Es wird si-cherlich den bedarf geben die Aktionstage unddie Vernetzungsversuche auszuwerten und gege-benenfalls die in Dijon begonnene Infrastrukturweiterzuemtwickeln. Bringt euch ein! Für die weitere Planung können wir jede MengeAnregungen gebrauchen: Gibt es Themen, die ihrgerne auf der Agenda hättet? Gibt es irgendwel-che Wünsche bezüglich der Rahmengestaltung -vielleicht Dinge die ihr z.B. aus der Erfahrung inDijon heraus gerne genauso oder anders habenwollt? Also, die Richtung ist klar: Wir freuen unsüber jede Menge Anregungen per Mail oder alsKommentar hier auf dem interspace-Blog.

Außerdem könnt ihr uns links zu euren oder an-deren thematisch relevanten websites schicken,damit wir euch verlinken können und wir freuenuns natürlich wenn ihr diesen Blog auf euren Sei-ten verlinkt! Damit wird die drei Tage so gut wiemöglich mit Inhalten füllen, die uns alle weiter-bringen in unseren unterschiedlichen Bemühun-gen und Köpfen für unsere Squats und autono-men Räume!

Mehr Infos: http://interspace.blogsport.de

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Antifaschistische Solidarität statt nationalisti-sche Konkurrenz!

Heraus zum 8. Antifaschistischen Abendspazier-gang am 31. Mai 2008, um 20 Uhr bei der Heilig-geistkirche in Bern

Als Antwort auf die zunehmenden Übergriffe vonNeonazis im Bahnhof und dessen näheren Um-gebung auf AusländerInnen und junge Punks be-gannen wir im Jahr 1999 unseren Widerstand zuorganisieren. Wir griffen zur Selbsthilfe: begleite-ten einander zu den Zügen, intervenierten beiÜbergriffen, organisierten Flugblatt- und weitereAktionen sowie im Jahr 2000 den ersten antifa-schistischen Abendspaziergang. Besonders die-se Abendspazier-gänge, an welchen zeitweisemehrere tausend Personen teilnahmen, wurdenzu einer Tradition, und dies, obwohl nach demersten Abendspaziergang nie mehr ein Bewilli-gungsgesuch eingereicht wurde. Diese Traditionwurde im letzten Jahr unterbrochen, um Raumund Zeit zu schaffen für eine breite Palette ande-rer Aktionsformen. Im letzten Jahr konnte die ge-samte antifaschistische Bewegung dann auchviele Erfolge verbuchen: die gehackten PNOS-Mails, der Stadtrundgang durch Bern, das antifa-schistische Bürostuhlrennen, das Kasperlithea-ter, die vielen Demos, das Grümpelturnier in So-lothurn, Konzerte, Aktionstage, das Antifa-Festi-val und die Verhinderung des SVP-Marsches inBern dürften euch noch in guter Erinnerung sein.Gestärkt aus den positiven Erfahrungen der letz-ten Monate, aus dem Bewusstsein, dass Wider-stand auf der Strasse immer noch notwendig ist,werden wir in diesem Jahr wieder mit einemAbendspaziergang auf der Strasse präsent sein.Denn noch wartet viel Arbeit auf uns: Rechtsex-treme und reaktionäre Ideen erhalten hierzulan-de zunehmend Auftrieb. Nationalismus und Kon-kurrenzdenken sind weit verbreitet. Dabei sind esnicht die offensichtlichen Rechtsextremen undNeonazis, die das grösste Problem darstellen.Auch wenn aus diesen Kreisen eine erheblicheGefahr für AusländerInnen und Andersdenkendeausgeht.

Rechte Terrorjungs...

Denn auch im letzten Jahr kam es zu diversenRechtsrock-Konzerten, Neonazi-Aufmärschenund rassistischen Übergriffen. Im vergangenenJahr nahmen die Übergriffe sogar eine bislangunbekannte Qualität an. So wurden beim Brand-bombenanschlag auf die voll besetzte GrosseHalle während des antifaschistischen FestivalsZeitzünder eingesetzt. Neu ist hier vor allem derSchritt zu planmässig vorbereiteten Attentatenmittels Zeitzünder. Dass Neonazis es durchausdarauf anlegen ihre GegnerInnen zu ermorden,ist hingegen leider auch für die Schweizer Szenenichts neues. Lebensgefährliche Schusswaffen-angriffe und Brandanschläge gegen Antifaschi-stInnen und AusländerInnen oder Racheakte anrechtsextremen Aussteigern gab es in den ver-gangenen Jahren schon zur Genüge. Anderer-seits gelang es den Neonazis im letzten Jahrglücklicherweise nicht, grosse Sprünge zu ma-chen, die Szene ist nicht gross gewachsen unddie meisten ihrer Demo-Mobilisierungen wurdeneher schlecht besucht. Nicht zuletzt dank demWiderstand der antifaschistischen Bewegung.

...braune Parteien...

Weit Besorgnis erregender ist dagegen die Ent-wicklung in der Schweizerischen Parteienland-schaft. Die SVP steht der PNOS in Sachen Ras-sismus inzwischen in nichts mehr nach. Die offenrassistischen „Schäfchen-Plakate“ wurden undwerden von (neo-) faschistischen Parteien in ganzEuropa kopiert. Während im Ausland selbst diebürgerliche Presse diese Entwicklung aufnimmtund kritisiert, ist in der Schweiz höchstens ein be-klemmendes Schweigen spürbar. Aus Angst vorallfälligen Wahlverlusten und der direkten politi-schen Auseinandersetzung wird von „Links“ bisRechts geschwiegen. Da kann der Hang der SVPzu Führerkult, Nationalismus, Autoritätsprinzip,Patriarchat, Sozialdarwinismus, Konkurrenz,Ausgrenzung, Überwachungsstaat und Ras-sismus noch so deutlich erkennbar sein. Wider-stand ist nicht in Sicht: Lieber reihen sich die „lin-ken“ Partei-StrategInnen ein in den bürgerlichenBlock. Um den Rechten „den Wind aus den Segelnzu nehmen“, werden aus den Reihen der „Linken“

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noch repressivere Massnahmen gefordert, dieletzten Ideale verraten. So werden – „um die SVPzu bekämpfen", - letztlich deren Inhalte über-nommen.

...und repressive Politik

Diese Politik sieht dann so aus: Menschen, diedem Leistungsdruck dieser Gesellschaft nichtstandhalten, die Schwächsten dieser Gesell-schaft, werden zu Sündenböcken gemacht. Siewerden für die vom kapitalistischen Wirtschafts-system produzierten Missstände verantwortlichgemacht und bekämpft. Dass es sich dabei umSymptombekämpfung handelt, die nie fruchtenwird, da die Ursachen eben im System liegen,stört die Verantwortlichen nicht weiter. Das wol-len sie ja gerade: Die Wut der Menschen soll sichgegen unterdrückte Minderheiten und nicht ge-gen die Herrschenden und den Kapitalismusrichten. Doch die repressiven Massnahmen ha-ben noch einen anderen Zweck: Mit dem ausge-bauten Repressionsapparat können auch alle, dieWiderstand gegen dieses System leisten, einge-schüchtert und unterdrückt werden. Wegwei-sungsartikel und Videoüberwachung werden inimmer mehr Schweizer Städten eingeführt, Mi-grantInnen unter angedrohten Sanktionen zur"Integration" gezwungen, widerständige Gassen-küchen verboten, Militär(material) wird zur Über-wachung von SystemkritikerInnen aufgefahren,Arbeitslose als ZwangsarbeiterInnen miss-braucht (Tieflohn-Beschäftigungen). GünstigerWohnraum und innovative Wohn- und Kulturpro-jekte müssen der Verwertungslogik weichen.Wer aufmuckt wird fichiert, observiert, mit Ray-onverbot belegt, gebüsst, verhaftet, verprügelt,weggesperrt...

Solidarität statt Konkurrenz!

„Werthaltungen“ der Bürgerlichen und inzwi-schen auch jene der SozialdemokratInnen dek-ken sich absolut mit denen der extremen Rech-ten: Hierarchie, Besitz von Privateigentum undKonkurrenz gelten als unumstössliche Grund-prinzipien. Dies spaltet die Gesellschaft undmacht uns als Individuen leichter angreifbar. Sowerden Klassen geschaffen und die Leute wer-den innerhalb der unteren Klasse gegeneinanderausgespielt, damit sie ihre gemeinsamen Inter-essen nicht erkennen und vertreten. Da dienen

internationale Megaevents wie die EM höchstensals Feigenblatt, um die repressive, ausbeuteri-sche Politik in das etwas freundlichere Licht der"Völkerverständigung" zu rücken. Etwas Zucker-brot um die Peitschenhiebe erträglicher zu ma-chen. Dabei bleiben sogar die Zuckerbrote unge-recht verteilt. Wer bezahlen kann und über dasrichtige Netzwerk verfügt, darf live mitfeiern. Fürdie anderen bleibt vielleicht die Grossleinwandoder der Kasten zu Hause.Beim genaueren Hinsehen erscheint hinter demvölkerverbindenden Fest halt doch wieder dasbekannte Muster: Nationalismus, Rassismus,Sexismus, Spaltung, Überwachung, Repression,Verwertungslogik, Gewinnmaximierung, für vielewenig und für wenige alles - Kapitalismus halt.

Von wegen Fest für Alle!

Was wirklich für alle drin läge, wenn die Produk-tionsmittel nicht nur wenigen gehören, sondernvon der Basis verwaltet würden, bleibt vorerstWunschtraum. Ebenso eine Welt die auf Solida-rität und Gerechtigkeit statt auf Konkurrenz undRassismus baut. Trotzdem können und wollenwir uns nicht damit abfinden. Denn mit Mut undWillen, gemeinsam für alle Ausgegrenzten undAusgebeuteten einzustehen, lassen sich auchhier und jetzt viele Erfolge feiern.

Deshalb: Antifaschistische Solidarität statt natio-nalistische Konkurrenz!

Wir zählen auf Dich!

Falls wir nicht spazieren können: Verschiebeda-tum 07. Juni 2008. Infos auf Homepages undHandzetteln.

Bündnis Alle gegen Rechts Bern

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Zusammen die Utopie begraben!

„Dem unreifen Stand der kapitalistischen Pro-duktion, der unreifen Klassenlage, entsprachenunreife Theorien. Die Lösung der gesellschaft-lichen Aufgaben, die in den unentwickelten öko-nomischen Verhältnissen noch verborgen lag,sollte aus dem Kopfe erzeugt werden. Die Gesell-schaft bot nur Mißstände; diese zu beseitigen warAufgabe der denkenden Vernunft. Es handeltesich darum, ein neues, vollkommneres Systemder gesellschaftlichen Ordnung zu erfinden unddies der Gesellschaft von außen her, durch Pro-paganda, womöglich durch das Beispiel von Mu-sterexperimenten aufzuoktroyieren. Diese neuensozialen Systeme waren von vornherein zur Uto-pie verdammt; je weiter sie in ihren Einzelheitenausgearbeitet wurden, desto mehr mußten sie inreine Phantasterei verlaufen.“Friedrich Engels "Die Entwicklung des Sozia-

lismus von der Utopie zur Wissenschaft"

„Es ist die alte Illusion, dass es nur vom gutenWillen der Leute abhängt, die bestehenden Ver-hältnisse zu ändern ... Die Veränderung des Be-wusstseins, abgetrennt von den Verhältnissen,wie sie von den Philosophen als Beruf, d. h. alsGeschäft, betrieben wird, ist selbst ein Produktder bestehenden Verhältnisse und gehört mit zuihnen.“Karl Marx „Deutsche Ideologie“

Liebe UtopistInnen, lange wurde geschwiegen, lange gehofft, derSpuk möge bald ein Ende haben. Mit milder Ge-lassenheit wurde jede Mail, jede Einladung, jeder„Gedanken“ stumm erduldet, tapfer über eure„Erkenntnisse“ hinweggesehen und die Freibur-ger Linke ließ sich auch nicht hinreißen, eure

esoterischen Spinnereien auch als solche zu be-nennen. Im tiefen Bewusstsein über die Harmlo-sigkeit eurer Spielereien erträgt sie seit gefühltenJahrzehnten eure Ankündigungen und Aktionenund wurde ungebeten Zeuge von jeder AG-Grün-dung und den manisch-depressiven Ergüssen ei-niger AktivistInnen. Doch mit der Veröffentlichung eines fiktiven Rük-kblicks aus dem Jahre 2095 auf das von der Ver-fasserin im Jahr 2015 vermutete Ende der Indu-strialisierung , dessen Inhalt im günstigsten Fallemit mangelnder Zurechnungsfähigkeit der Auto-rin zu erklären wäre und somit keiner weiterenBeachtung bedürfte, im schlechteren Falle und innicht wenigen Passagen jedoch als ökofaschisti-scher Unsinn zu betrachten ist, ergibt sich jetztdoch die Notwendigkeit, euch nunmehr euren Ge-dankenmüll um die Ohren zu schleudern, auchwenn zu vermuten ist, dass jeder Versuch, miteuch vom Standpunkt der Aufklärung zu kommu-nizieren, Perlen vor die Säue ist. In der von euch herbei halluzinierten Epoche ha-ben eure Ideen gesiegt und ihr versäumt es nicht,durch die Rückschau den/die LeserIn darüberaufzuklären, wie es dazu kam, dass ihr im Hand-umdrehen die Welt verändert habt. Dabei erfah-ren wir einiges über eure Kapitalismus-Analyseund über eure Vorstellungen von „Befreiung“. Wir hatten damals in unserem geliebten Europaeine lang anhaltende Wirtschaftskrise zu bewälti-gen. Trotz außergewöhnlicher Exporterfolge lit-ten unsere Nationen unter Stagnation und Defla-tion... Unsere Märkte wurden von Billigproduktenund Arbeitskräften aus aller Welt über-schwemmt.… was dem Standort Deutschland natürlichnicht gut bekommen ist. Denn die Asylanten-schwemme trieb unsere vormals gesunde Nationtrotz außergewöhnlicher Exporterfolge immer

Die Utopie Begraben"Vorbemerkung: Als Autor des nachfolgenden Textes erkläre ich, dass der Text "Ein Weg zur Utopie",der von mir nachfolgend angegriffen wird, von einer Einzelperson stammt und mir nicht bekannt ist,wie repräsentativ die Ansichten dieser Einzelperson bzgl. des gesamten Utopie-Zusammenhangssind. Ich betone, dass ich diese Erklärung nur deswegen abgebe, da sonst nachfolgender Text von ein-zelnen Mitgliedern des KTS-Plenums zensiert worden wäre."

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tiefer in Stagnation und Deflation, so lange, bis dieDeutschen wieder Utopien entwickeln mussten.Denn das können sie traditionell sehr gut. Dieletzte Utopie war bereits auf 1000 Jahre angelegtgewesen und hatte dann doch nur 12 Jahre langgehalten. Aber das ist eine andere Geschichte. Ursache für die Krise waren nicht die so gernebemühten kurzen oder langen Zyklen. Die Krisewar überhaupt nicht mehr irgendwie zyklischeroder konjunktureller Natur.Das muss man sich vorstellen. Die Erfinder dernichtzyklischen Krise haben herausgefunden,dass dieselbe nicht konjunktureller Natur ist.Hiesiger Krise ist somit keine Konjunktur voraus-gegangen. Hiesige Krise kommt aus dem Nichts,ist nicht historisch gewachsen sondern war ein-fach da! Kein Wunder, schließlich war sie ….na,was denn?Sie war grundsätzlicher Natur.sagte die Maus zum Elefanten, der den Kapita-lismus erklärt haben wollte. Dann trötete der Ele-fant freudig, denn so einfach hatte er sich das garnicht vorgestellt. Es wurde zunehmend klar: Unsere ganze Kulturwar in Frage gestellt... …denn die Billigarbeitskräfte hatten im Laufeder Jahre für eine gefährliche Durchrassung derGesellschaft gesorgt und unsere Bier- und Weiß-wurstkultur war in eine tiefe, nichtzyklische Krisegeraten und nahezu am stagnieren. Ganz schönblöd das Ganze!Viele junge Leute mussten von den Eltern oderGroßeltern mit ernährt werden. Die Familie er-wies sich als das ökonomisch belastbarste sozia-le Netz. Nur: viele Menschen hatte ja gar keineFamilie mehr. Und dort, wo die Familien allesschulterten: um welchen Preis! Nun ja: die wirk-lich fitten und die viel gefragte Experten wander-ten einfach aus. Sie gingen nach China und In-dien. Sie gingen in die prosperierenden Regionenund viele fanden dort eine professionelle Zukunft. Und obwohl die wenigen übriggebliebenen Fa-milien ganz industrialisierungserprobt wiederzusammen gerückt waren, wurden unsere fähi-gen Eliten vom blöden Chinesen abgezogen. Wasden deutschen Utopisten dabei am meisten är-gert: Erst macht der Chinese die Menschenrechtekaputt und dann hat er auch noch ne grundsätzli-che Konjunktur. Unverschämtheit!Verhängnisvoll war rückblickend betrachtet dieVerantwortungslosigkeit der Banken.…was natürlich ein Novum war und ein Schockfür die Prekarisierten. Schließlich hatten sich bis

dato die Banken immer als besonders verantwor-tungsvoll erwiesen. Und plötzlich sollte das allesanders sein? „Neeeiiiin!!!“, schrie die kleine Uto-pistin und stampfte mit dem Fuß auf. Sie konnteaber trotzdem nicht verhindern, dass…Frauen… sich die Haut von Gesichtern reißenließen. Anschließend wurde sie ihnen wieder fal-tenfrei auf das rohe Fleisch appliziert. Viele ha-ben sich mit Saugern bei lebendigem Leibe Fettwegsaugen lassen oder sie ließen sich seltsamePolster in die Brust implantieren.Und das war natürlich gegen die Natur und sorg-te für ne ganz schlechte spirituelle Umgebung.Und die kleine Utopistin fragte sich: Wer sorgte dafür, dass die Seelen und die Kör-per der Menschen gepflegt und entwickelt wur-den?Die Welt war so schlecht und herzlos geworden.Selbst die LohnarbeiterInnen wollten Geld für Ih-re Arbeit und gaben sich nicht mit geistigem Ei-gentum zufrieden. So richtig materialistischeben. Und wenn jemand irgendwas tat, dann hielt ergleich die Hand auf.„Skandal! Warum tut denn niemand was?“, frag-te sich die kleine Utopistin und war betroffen. ImJahr 2095 weiß sie allerdings, …dass es sich in der Endphase um eine Art kol-lektive Psychose gehandelt hat. Historisch gese-hen hatte diese Entwicklung ihren Ursprung inder Aufklärung. Die mit der Aufklärung verbun-dene Auflösung aller Bindungen an jede Art vonTranszendenz und Spiritualität führte dazu, dassdie Menschen seelisch und ethisch bodenlosstürzten und alles, aber auch alles, der Ökonomieunterworfen und zur Ware wurde. Nichts warmehr heilig. Auch wenn es ein Fortschritt war,dass die Aufklärung für eine Transformation derautoritären Strukturen und der fest gefügtenKlassengesellschaft sorgte, so konnte es sichhier, rückblickend betrachtet, doch nur um eineÜbergangsperiode handeln.Nämlich dem Übergang vom Alten zum Alten.Wieder zurück zu Transzendenz und Spiritualität.Back to the roots eben. Denn die Moderne war ge-scheitert und dass es eine fortschrittlichere Ge-sellschaft als den Kapitalismus geben könnte,wollte den deutschen UtopistInnen auch nicht sorecht einleuchten. Der Kommunismus zum Bei-spiel war ja selber ganz böse materialistisch undvertrug sich gar nicht gut mit Spiritualität undTranszendenz. Im Gegenteil: Er macht das alleskaputt und verfolgt auch den Dalai Lama, das gro-

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ße Vorbild der deutschen UtopistInnen. Hört sich ziemlich düster an, nicht wahr? War esauch. Fühlte sich auch genauso an.... Die Lösungkam aus einer Richtung, mit der niemand rech-nete. Doch Sie wissen ja: Albert Einstein hatte esbereits Anfang des 20igsten Jahrhunderts be-merkt: „The world will not evolve past its currentstate of crisis by using the same thinking that cre-ated the situation.“ Sie verstehen: Nur wer dasDenken loslässt, das Ursache für die Krise ist,kann die Probleme lösen. Da haben wir das Problem erkannt. Nur vomWillen der UtopistInnen hängt es ab, ob die Weltso böse bleibt wie sie ist oder ob es nicht doch ei-nen Ausweg gibt. Und da die Krise nicht konjunk-turell ist und das mit den Zyklen ja auch irgend-wie Blödsinn, stimmt das auch nicht, was dieserKarl Marx schreibt, wenn er tatsächlich ökonomi-sche Ursachen als revolutionäre Triebkraft be-stimmt. Schaut, was der materialistischesschreibt: „Die theoretischen Sätze der Kommunisten be-ruhen keineswegs auf Ideen, Prinzipien, die vondiesem oder jenem Weltverbesserer erfundenoder entdeckt sind. Sie sind nur allgemeine Aus-drücke tatsächlicher Verhältnisse eines existie-renden Klassenkampfes, einer unter unserenAugen vor sich gehenden geschichtlichen Bewe-gung.“ K. Marx, Kommunistisches ManifestDas ist ja unromantisch!“, denkt sich da die welt-verbessernde Utopistin. Aber es kommt nochschlimmer: „Die Kommunisten, indem sie die materielle Ba-sis angreifen, auf der die bisher notwendige Fe-stigkeit der Begierden oder Gedanken beruht,sind die einzigen, durch deren geschichtliche Ak-tion die Veränderung der fixwerdenden Begier-den und Gedanken wirklich vollzogen wird undaufhört, wie bei allen bisherigen Moralisten ... einohnmächtiges Moralgebot zu sein.“ K. Marx,Deutsche IdeologieDas gefällt der armen Utopistin natürlich garnicht. Wo doch das Moralisieren so einen Spaßmacht….Und jetzt soll das alles sinnlos sein?Und dann verwerfen diese Kommunisten auchnoch die Spiritualität: „Die Religion ist eine Art geistiger Fusel, in demdie Sklaven des Kapitals ihre Menschenwürdeund ihren Anspruch auf eine halbwegs men-schenwürdige Existenz ersäufen." – Lenin, Sozia-lismus und Religion„Waaas?, mein kompletter Hirnbrei ist nichts an-deres als geistiger Fusel?“ , fragte sich die kleine

Utopistin verzweifelt. Denn sie hatte sich bis jetztimmer für ganz schön links gehalten, schließlichwar sie ja gegen die Ungerechtigkeit. Und dasnicht zu knapp. Und jetzt sah das so aus, als seiendiese Linken gar keine Spirituellen sondern ganzschön nüchterne Zeitgenossen. Vielleicht sogarMaterialisten????„Die materialistische Anschauung der Geschich-te geht von dem Satz aus, daß die Produktion, undnächst der Produktion der Austausch ihrer Pro-dukte, die Grundlage aller Gesellschaftsordnungist; dass in jeder geschichtlich auftretenden Ge-sellschaft die Verteilung der Produkte, und mit ihrdie soziale Gliederung in Klassen oder Stände,sich danach richtet, was und wie produziert undwie das Produzierte ausgetauscht wird. Hiernachsind die letzten Ursachen aller gesellschaftlichenVeränderungen und politischen Umwälzungen zusuchen nicht in den Köpfen der Menschen, in ih-rer zunehmenden Einsicht in die ewige Wahrheitund Gerechtigkeit, sondern in, Veränderungender Produktions- und Austauschweise; sie sindzu suchen nicht in der Philosophie, sondern in derÖkonomie der betreffenden Epoche.“ F.Engels,Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopiezur WissenschaftUps!, dachte da die kleine Utopistin. Denn vonKlassen hatte sie auf ihrer komischen Universitätbisher noch gar nichts gehört. Brauchte sie auchnicht. Denn schließlich ist der Kommunismus jaauch gescheitert. Die Utopie hingegen hat gesiegtund das kam so: Es waren unsere gut ausgebildeten, jungen Leu-te, die um 2011/2012 den Wandel einläuteten. Siefingen an Kopftücher zu tragen. Auf den Straßen.In den Schulen. Obwohl es verboten war. Ob-gleich sie keine Muslims waren. Sie wollten da-mit ihren Protest gegen den Materialismus desWestens ausdrücken. Sie wollten eine Welt er-schaffen, in der dem Geld nicht alles geopfertwürde: jede traditionelle Kultur, ganze Völker undGrossteile der Natur, die Umwelt, die Zukunft.Das Kopftuch wurde zum Inbegriff des spirituel-len Widerstandes und eines neuen Lebensent-wurfes. Es war erstes Anzeichen eines neuenWeltbildes. Die jungen Leute sahen damals völligzu Recht ihre Zukunft, ja jede zivilisierte Zukunftin Gefahr. Sie sorgten sich um die Zukunftsver-gessenheit und Verlorenheit der Welt, in der sieaufwuchsen. Aus, Ende, Schluss! Im Ernst, ihr Lieben. Da abdieser Passage euer religiöser Amoklauf endgül-tig vollzogen wird und jede Auseinandersetzung

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mit dem Inhalt des weiteren Textes eine Beleidi-gung für jeden denkenden Menschen darstellt,wollen wir an dieser Stelle den Spott mal lassenund euch noch einiges Grundsätzliches mit aufden Weg geben: Wenn ihr schon so hirnkastriert seid und im Tra-gen des Kopftuchs - also jenem Kleidungsstück,das Millionen Frauen weltweit lieber loswerdenals anziehen möchten – einen Ausdruck von Tole-ranz seht, dann seid wenigstens so konsequentund verwendet Nägel zum Aufsetzen. Passierenkann da gar nix, denn wo nichts ist, kann auchnichts kaputt gehen. Klingt komisch, ist aber so!Und außerdem wäre es ein Ausdruck von Re-spekt gegenüber den vielbeschworenen traditio-nellen Glaubensgemeinschaften (insbesonderein Afghanistan), die das Festnageln von Kopftü-chern gerne noch praktizieren. Und ihr wisst ja:Wer die Tradition tötet, macht sich schuldig! Aber ihr seid sicher nicht die einzigen Visionäreauf diesem Planeten. Wir können das auch undkündigen euch schon mal an, dass die Revolutionmit all dem Schluss machen wird, von dem ihr dieReste gerne bewahren wollt. Nämlich mit der Na-tion und der Spiritualität.

Auch wird eine befreite Gesellschaft nicht zurHirtengemeinschaft zurück kehren, so wie ihreuch das wünscht, sondern die Produktivität stei-gern, mehr medizinische Versorgung schaffenund bessere Bildung. Auch wird die Arbeit nicht abgeschafft werden,sondern nur die Ausbeutung. Und von euren Eso-Zentren werden die Planierraupen nur Schutt undAsche übrig lassen. Auf den Trümmern eurerUtopie bauen wir dann ganz reale Krankenhäuserund Schulen. Und den Verhungernden werden wir als erstesdie Tiere und Pflanzen zuführen, deren Würde ihrgerne bewahren wollt!

AAnnssoonnsstteenn eemmppffeehhlleenn wwiirr TTrraannqquuiilliizzeerr!!

HHiissttoorriisscchheerr MMaatteerriiaalliissmmuuss ssttaatttt SSppiirriittuuaalliittäätt!!

KKoommmmuunniissmmuuss ssttaatttt UUttooppiiee!!

Udo Pieisquatsch

Kursiv gesetzte Teile sind Zitate aus dem Text „EinWeg zur Utopie“

VolxküchenDDiieennssttaagg,, 66.. MMaaii

Strandcafe, Grethergelände, 20.30 Uhr

SSaammssttaagg,, 1177.. MMaaii KTS, Basler Str. 103, 20 Uhr

DDiieennssttaagg,, 2277.. MMaaiiStrandcafe, Grethergelände, 20.30 Uhr

SSoonnnnttaagg,, 11.. JJuunnii KTS, Basler Str. 103, 20 Uhr

WWaattcchh oouutt ffoorr UUttooppiiee!!während des Utopiemonats

weitere Vokü geplant

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Dieses Communiqué stammt von verschiedenenMenschen, die sich für den Erhalt des FreiraumsVilla Rosenau engagieren. Wer uns unterstützenwill, soll uns unter [email protected] kon-taktieren oder vorbeikommen. Der Raum stehtgrundsätzlich allen offen, die sich einbringenmöchten.

Communiqué zur Situation der Villa Rosenau

Villa Rosenau von Räumung bedroht

Nun ist auch der letzte selbst verwaltete, nicht-kommerzielle Freiraum Basels, die Villa Rose-nau, in seiner Existenz bedroht. Das im Herbst2004 besetzte Haus ist das einzig wirklich belebteund „grüne“ Haus im Industrieareal zwischendem Zoll St. Louis Grenze, dem Grand Casino unddem Schlachthof. Es soll Ende Juni geräumt wer-den. Dies geht aus einem Brief des Basler Tief-bauamtes vom 26. März 2008 hervor. Begründetwird die Räumung und der daraufhin geplanteAbriss des Hauses mit der gesetzlichen Ver-pflichtung, als Kompensation für den Bau vonAutobahnen Grünfläche zu schaffen. Laut Tief-bauamt müsse diese Grünfläche mit dem Ab-schluss der Nordtangente auf dem Gebiet der Ha-genau geschaffen werden. Dies ist allerdings nurein Vorwand. Das Gesetz schreibt nicht vor, wo ei-ne Grünfläche geschaffen werden muss. Dassausgerechnet ein Wohn- und Kulturraum wei-chen soll, um zwischen Autobahn und Müllver-brennungsanlage eine Grünfläche zu schaffen, istfür uns unverständlich. Unglaubwürdig erscheintdie Argumentation auch deshalb, weil das Tief-bauamt bis Februar Verhandlungen über einenGebrauchsleihvertrag mit der Villa führen wollte,die zu keinem Ergebnis kamen. Im Moment ver-sucht das Tiefbauamt, die Verantwortung auf denBund abzuschieben: Seit dem 1. Januar 2008 seider Bund im Rahmen des Aufgaben- und Finanz-ausgleichs für das Areal zuständig. Doch denBrief mit der Räumungsandrohung schickte dasTiefbauamt. Ein weiteres Argument des Tiefbau-amtes kann ebenfalls widerlegt werden. HerrFrauchiger vom Tiefbauamt behauptete in einemArtikel des Gratis-Blattes 20-Minuten vom 4.April, sie hätten die Strom- und Wasserrechnun-gen der Villa Rosenau in den letzten Jahren zah-len müssen, weil der IWB der Zugang verwehrt

worden sei. Dies ist gelogen: Einerseits war dieIWB mehrmals im Haus, um den Zähler abzule-sen, andererseits wurde von Seiten der Villaschon im Sommer 2005 vorgeschlagen, die Ko-sten zu übernehmen. Daraufhin gab es keine Re-aktion – möglicherweise deshalb, weil dies als ei-ne Anerkennung des Wohnverhältnisses gegol-ten hätte. Zudem wurde im Januar dieses Jahresdirekt mit der IWB einen mündlichen Vertrag ab-geschlossen, sodass in Zukunft der Verein VillaRosenau die Rechnungen bezahlen wird.

Wofür soll die Villa stehen?

Die Villa bietet Platz für Wohnraum sowie für einbreites Kultur- und Politprogramm. Die selbstaufgebaute und finanzierte Infrastruktur, wie dieBibliothek, der freie Internetzugang, das Kino, derKonzertkeller, die Werkstatt, und der Gästebe-reich mit eigener Küche stehen allen offen, diesich mit den Grundsätzen eines diskriminie-rungsfreien Raumes, sprich aktives Eintreten ge-gen Rassismus, Sexismus oder Homophobie ein-verstanden erklären. Die Erstellung und Instand-haltung der Struktur funktionierte gänzlich ohneHausverwalter oder Eigentümer. Zu den alltäg-lichen Aktivitäten der Menschen, die diesenRaum nutzen, gehört die Organisation von Kon-zerten, veganen Volksküchen, politischen Info-veranstaltungen oder Workshops, um Begegnun-gen zu ermöglichen, Wissen weiterzugeben, undso den Austausch zwischen Menschen unter-schiedlicher Herkunft anzuregen. Der Raum bie-tet die Möglichkeit, Utopien auszusprechen undzu verwirklichen. Für die Erhaltung dieses Rau-mes sind wir bereit zu kämpfen.

Aus für Freiräume

Schweiz- und europaweit bewegt sich die(Stadt)Entwicklung dahin, dass nicht in das gän-gige Schema passende Freiräume von Repres-sion und Räumung bedroht werden. Beispiele da-für sind das Ungdomshuset in Kopenhagen unddas Rhino in Genf, um nur zwei aktuelle Beispielezu nennen. Besetzte Häuser, die sich der kapitali-stischen Verwertungslogik zu entziehen versu-chen, sind den Herrschenden ein Dorn im Auge.Mit der Entwicklung verbunden sind Schlagwortewie „Stadtbildaufwertung“, Zero Tolerance oder

CCoommmmuunniiqquuéé zzuurr SSiittuuaattiioonn ddeerr VViillllaa RRoosseennaauu

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„Sicherheit“. Es lässt sich grundsätzlich eine Ten-denz hin zu Normierung oder dem Ausschlussund der Bekämpfung von rand- und widerständi-gen Gruppen beobachten. Im Fall von Basel zeigtsich diese Entwicklung etwa an der schleichen-den Ausbreitung des „Novartis Campus“ im St.Johanns-Quartier, die dazu führt, dass finanz-schwache Bevölkerungsgruppen verdrängt wer-den.

Häuser besetzen – Warum?

Warum besetzen wir Häuser? Und warum wer-den wir damit auch nicht aufhören? Gründe dafürgibt es viele. Es ist offensichtlich, dass die heutigeSituation für einen Grossteil der Menschen eheraussichtslos als erstrebenswert erscheint. Wirreden davon, dass es hier Menschen gibt, die keingeregeltes Arbeitsverhältnis oder gar keineLohnarbeit haben, was in der heutigen Gesell-schaft sozialen Ausschluss nach sich zieht. Da-von, dass in der Schweiz nicht jede/r der Meinungist, dass materieller Wohlstand die Essenz einesschönen Lebens ist. Dass es auch noch Men-schen gibt, die nicht das Geld haben oder je hat-ten, die hohen, überteuerten Mieten in der StadtBasel zu bezahlen. Abgesehen davon gibt es viel-leicht auch noch andere Vorstellungen davon,was es bedeutet zu leben. Manche Menschen se-hen keinen Grund, sich in ihrer Lebensfreude ein-schränken zu lassen, nur weil ihre Vorstellungennicht in das herrschende System passen. Anderehaben einfach nur das Bedürfnis, ihren Lebens-raum in eigener Verantwortung zu formen und zugestalten. Um was geht es hier konkret? Um leerstehenden Wohn- und Lebensraum, in einer Zeit

der herrschenden Wohnungsnot; in der günstigerWohnraum zu einer wahren Rarität wird. Darum,dass immer mehr Räume in unserer Stadt klardefiniert sind. Wir wehren uns gegen eine Stadt-politik, die aktiv Wohnraum zerstört und damitsozial Schwächere marginalisiert. Nur wenigeOrte lassen es zu, eigene Ideen zu entwickeln undohne Konsumdruck gemeinsam zu verwirk-lichen. Darum besetzen wir. Weil Besetzen Frei-räume eröffnet, die den Menschen vorenthaltenwerden (wie so vieles andere auch). Weil Men-schen, die mit wenig Geld ihr Leben gestalten,aus der Innenstadt gedrängt werden. Alternativ-kultur ist nur dann erwünscht, solange sie kon-trollierbar bleibt und Geld einbringt.

Wie weiter?

Das Verhalten des Tiefbauamtes erscheint unsunorganisiert, gar widersprüchlich. Gerade weildie Leute von der Villa Rosenau von Anfang anverhandlungsbereit waren, ist die plötzliche Räu-mungsandrohung nicht nachvollziehbar. Wir sindweiterhin für Verhandlungen offen. Für uns ist aufjeden Fall klar, dass wir die Räumung nicht ein-fach hinnehmen werden. Für uns bedeutet dasauch, jede erdenkliche Möglichkeit in Erwägungzu ziehen, um diesen Raum zu erhalten und neueRäume zu schaffen.

Was wir fordern ist nicht die Kultur, sondern denRaum und die Zeit, um diese selber entstehenlassen zu können.

NNOO RREETTRREEAATT,, NNOO SSUURRRREENNDDEERR!!

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Liebe MedienaktivistInnen,

wir laden euch mit dieser Mail zum Gründungs-treffen von linksunten.indymedia.org ein, einemIndependent Media Centre für Südwestdeutsch-land. Das Treffen findet vom 23.-25. Mai 2008 imAutonomen Zentrum KTS Freiburg statt. Vorhergibt es am 25. April ab 20 Uhr eine Infoveranstal-tung im Café Gegendruck in Heidelberg. Falls ihreuch am Projekt aktiv beteiligen oder es politischunterstützen wollt, bitten wir euch eine Mail an af-imc-linksunten-kontakt at listi dot jpberlin dot dezu schreiben. Wir organisieren den Gründungs-prozess offen und transparent.

Infos findet ihr unter: autonome-antifa.org/imc

Spread the word!

Woher kommen wir?

Die erste globale unabhängige Medienberichter-stattung gab es 1999 anlässlich des globalen Ak-tionstages gegen Kapitalismus parallel zum G8-Gipfel in Köln: June 18th. Hier wurde zum erstenMal Berichterstattung von unten über einen glo-balen sozialen Kampf via Piratensender, Internet,Foto, Audio und ein wenig Video in die Praxis um-gesetzt: don't hate the media, become the media.Ein halbes Jahr später, am 30. November 1999,folgten die Proteste gegen die WTO-Konferenz inSeattle. Die Ideen und Erfahrungen von J18 wur-den in Seattle zum ersten Mal im großen Stil um-gesetzt, die Rolle der Medien in einer Bewegungim Widerstand wurde durch Indymedia neu ge-schrieben. Die Motivation für eine Berichterstat-tung von linksunten ist geblieben, aber die techni-schen Möglichkeiten haben sich verbessert. DieBedeutung Indymedias liegt jedoch nicht mehr inder technischen Innovation begründet sondern indem sozialen und politischen Netzwerk der Inde-pendent Media Centres (IMC).

Wohin wollen wir?

Wir wollen eine freiere Gesellschaft, in dergrundlegende Widersprüche wie Sexismus, Ka-pitalismus und Antisemitismus, Faschismus,

Rassismus und Umweltzerstörung, sowie Ob-skurantismus und Spießigkeit bekämpft werden.In unserer Mediengesellschaft bedarf es einerGegenöffentlichkeit, um solche Kämpfe bekanntzu machen. Die Handelnden brauchen eine Mög-lichkeit ihren lokalen Kampf in einen globalenKontext zu setzen und sich mit anderen sozialenBewegungen zu vernetzen. Nur so ist gegenseiti-ge Hilfe und Bildung von unten möglich, beideswichtige Voraussetzungen einer egalitären undsolidarischen Gesellschaft. Aber auch unsereNiederlagen müssen wir im Kampf um eine bes-sere Zukunft dokumentieren. Bewegungen müs-sen Spuren ihrer Leidenschaft für zukünftige Ge-nerationen hinterlassen, denn vergesseneKämpfe sind verlorene Kämpfe.

Wo stehen wir?

Es sind finstere Zeiten für soziale Bewegungenzu Beginn des 21. Jahrhunderts, der Zeitgeist istkapitalistisch. In unserer Gesellschaft verstärkensich rechte Tendenzen und der Staat wird zuneh-mend autoritärer. Doch unsere Ideen sind nochimmer lebendig, unser Widerstand ist nicht ge-brochen. Im letzten Jahrzehnt haben sich als Teildieses Widerstandes neben den freien Radios,linken Printmedien und Filmkollektiven insbe-sondere im Internet alternative Medienprojektegegründet. Zwar ermöglicht das Netz vielfältigeund einfache Mittel der Meinungsäußerung vonunten, doch gerade unter dieser Vielfalt leidet dieÜbersichtlichkeit der Informationen. Indymediaals strömungsübergreifendes Netzwerk hat dasPotential die alten und neuen Projekte zu-sammenzuführen und dadurch ihre Außenwir-kung zu multiplizieren.

Was war bisher?

Indymedia Deutschland ist eines der größtenIMCs weltweit, es hat den größten potenziellenKreis an NutzerInnen. Einerseits ist es dadurchmöglich soziale Kämpfe bundesweit in einen Zu-sammenhang zu stellen, aber andererseits ge-hen lokale Ereignisse häufig in der Flut an Infor-mationen unter. In den letzten Jahren hat sichde.indymedia.org als zu unflexibel und zu statischfür eine Anpassung an die vielen verschiedenen

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lokalen Bedürfnisse und Wünsche erwiesen. ImGegensatz zu vielen anderen Ländern hat sichdas Indymedia Netzwerk in Deutschland bishernicht dezentralisiert. Es gibt viele Gegenden, indenen Moderationskollektive lokale Aktivitätenmedial begleiten und unterstützen könnten, indenen die NutzerInnen vor Ort momentan jedochkeinen oder kaum direkten Kontakt zu Indymode-ratorInnen haben. Zu den seltenen bundesweitenTreffen kommen nur wenige AktivistInnen, umdie Zukunft von Indymedia in Deutschland zu ge-stalten.

Wie wollen wir vorgehen?

Wir wollen die Dezentralisierung von Indymediain Deutschland beginnen und dafür ein neues In-dependent Media Centre für Südwestdeutschlandaufbauen: linksunten.indymedia.org. Unsere Or-ganisationsphilosophie beruht auf Autonomie,Dezentralisierung und Solidarität. Wir wollen teil-nehmend beobachten, nicht hierarchisch anlei-ten. Das neue IMC soll auf die Bedürfnisse der so-zialen Bewegungen reagieren und ihnen solidari-sche Hilfe anbieten: Von den Bewegungen für dieBewegungen.

Warum gerade jetzt?

Im März 2008 wurde das Freiburger Modera-tionskollektiv von de.indymedia.org ausgeschlos-sen. Nach neun Monaten Moderationsarbeit mitvielen Streits wird für uns damit eine Neuorien-tierung im Indynetzwerk notwendig. Eine Dezen-tralisierung nach dem Vorbild von Indymedia UK(United Kollektives), also ein gemeinsames IMCmit getrennten Bereichen für die lokalen Kollekti-ve und einer gemeinsamen Startseite, wurde vonden verbliebenen ModeratorInnen abgelehnt. Ausdiesem Grund werden wir ein vonde.indymedia.org unabhängiges neues IMC grün-den.

Worauf müssen wir achten?

Auch in dezentralen Netzen setzen sich Men-schen mit mehr Kenntnissen durch, deshalb be-darf es einer Kultur des Austausches von Fähig-keiten und Kenntnissen als notwendige Voraus-setzung für den Abbau informeller Hierarchienund der Verhinderung von Machtkonzentrationauf wenige Menschen. Auch muss die dezentraleStruktur sensibel geplant werden, denn eine zu

schnelle zu starke Dezentralisierung ohne aus-reichende lokale Verankerung führt zum Schei-tern von Projekten und damit zu Frustration undNiederlage.

Wie schützen wir uns?

Dezentralisierung führt zu mehr Knoten im Indy-netz, wodurch die Gefahr von Angriffen auf ein-zelne Knotenpunkte steigt. Doch gerade die de-zentrale Struktur Indymedias hat sich in der Ver-gangenheit als Stärke erwiesen. Die Beschlag-nahme von Indyservern im Oktober 2004 durchdas FBI konnte wie die Sperrung von IndymediaIstanbul im März 2008 durch das solidarischeNetzwerk aufgefangen werden. Redundanz undSolidarität sind starke Waffen im Kampf gegenRepression.

Was wollen wir?

Wir wollen einen Prozess zur Gründung einesneuen IMCs in Südwestdeutschland beginnen.Wir laden alle Interessierten zu einem erstenTreffen vom 23.-25. Mai 2008 in das AutonomeZentrum KTS Freiburg ein, um mit uns die Zu-kunft von linksunten.indymedia.org zu gestalten.Wir streben eine Verankerung vor Ort durch loka-le Indykollektive an, deshalb rufen wir zu einerbreiten Beteiligung und lokaler Organisierungauf.

Think globally, act locally: Dezentralisierungjetzt!

Einige MedienaktivistInnen von Linksunten

Übersetzungen dieser Einladungen auf englisch,französisch, italienisch, spanisch, türkisch, bern-deutsch und schwäbisch sind unter www.autonome-anti-fa.org/spip.php?page=antifa&id_article=70&design=2

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Auf Indymedia:

SSPPIIEELL UUNNDD SSPPAASSSS MMIITT FFRREEIIBBUURRGGSS NNAAZZIISSZZEENNEE

Im Freiburger Stadtbild sind Nazis wenig prä-sent, doch auch in der 220.000 EinwohnerInnenzählenden Stadt im Breisgau gibt es sie. EineKampagne der Autonomen Antifa Freiburg dek-kte Nazistrukturen mittels gefaketer Mailkom-munikation auf. FaschistInnen bekämpfen – zu-sammen, auf allen Ebenen, mit allen Mitteln!

Autonome Antifa FreiburgWeiter auf:

http://ch.indymedia.org/frmix/2008/03/58151.shtml

44..OOSSTTEERRMMAARRSSCCHH IIMM BBAADDIISSCCHHEENN MMÜÜLLLLHHEEIIMM

Am 24. März demonstrierten in Müllheim Frie-densaktivistInnen gegen Krieg und Rüstung undfür soziale Gerechtigkeit. Der diesjährige traditio-nelle Ostermarsch 2008 stand unter dem Motto„Frieden ist das Mindeste - La Paix au minimum“.Dem Aufruf vom „Friedensrat Markgräflerland“und dem „DGB Ortsverband Müllheim-Neuen-burg“ folgten über 100 Menschen. In der südbadi-

schen Kleinstadt ist die „Deutsch-FranzösischeBrigade“ stationiert.

Weiter auf:http://de.indymedia.org/2008/03/211432.shtml

IINNFFOO--TTOOUURR ZZUURR SSIITTUUAATTIIOONN IINN CCHHIIAAPPAASS

Am 08.04.2008 war Ernesto Ledesma – im Mo-ment auf einer europäischen Informationstour –vom Zentrum für Politische Analyse und Sozialeund Ökonomische Forschung (CAPISE) in SanChristóbal, Chiapas/ Mexiko zu Gast im Autono-men Zentrum KTS in Freiburg und berichteteüber die zunehmende Militarisierung in Chiapas.Gerade in den letzten Monaten haben die Bedro-hungen und Repressionen von paramilitärischenGruppen vor allem gegen zapatistische Gemein-den ein bedrohliches Ausmaß erreicht.

Autonomes Medienkollektiv & CARACOL Freiburg

Weiter auf:http://de.indymedia.org/2008/04/213464.shtml

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Wir - die FAU - wollen den Kapitalismus an seinerWurzel angreifen! Deswegen ist der Kampf gegendie Lohnarbeit ist der Hauptansatzpunkt des Anar-chosyndikalismus.Der Anarchosyndikalismus ist eine sozialrevolu-tionäre Gewerkschaftsbewegung, die eng mit demGeist des Anarchismus verknüpft ist. In Deutsch-land heißt diese Gewerkschaft: "Freie Arbeiter -und Arbeiterinnen Union" abgekürzt FAU. UnserZiel ist eine herrschaftslose, ausbeutungsfreie undauf Selbstorganisation gegründete Gesellschaft.Solch eine Form des Zusammenlebens wird nichtirgendwann plötzlich vom Himmel fallen, sondernihre Verwirklichung beginnt jetzt und auch durchuns.Unsere Erfahrungen zeigen, dass die wirtschaft-lichen Verhältnisse von zentraler Bedeutung fürdas persönliche und soziale Leben sind. Dennauch ein schöner Feierabend kann nicht über dietrüben Aussichten eines neuen Morgens hinweg-trösten. Und wenn der Urlaub oder die Ersparnissezu Ende gehen, müssen wir wieder in die Kloakeder Lohnarbeit eintauchen. Die meisten von unsmüssen einen Großteil ihres Lebens in Ausbil-dungsstätten, Betrieben oder Büros verbringen. Die Vorbereitung auf die Lohnarbeit und die Arbeitselbst ruinieren unser Leben!Nicht nur die sogenannten "direkt Lohnabhhängi-gen", sondern die gesamte Gesellschaft basiertderzeit auf Lohnarbeit. Egal ob arbeitslos, reicheroder reiche Erbin, angewiesen auf Sozialhilfe,Hausfrau oder Hausmann oder freiberuflich tätig,alle sind wir von der Lohnarbeit abhängig. Auchwir sind - wie die meisten Menschen - , um zuüberleben zur täglichen Maloche gezwungen.Deshalb haben wir uns in der FAU organisiert. Umden Prozess der sozialen Revolution voranzutrei-ben, halten wir es für nötig, unsere Bereitschaftund Fähigkeit zu sogenannten "Tageskämpfen" zuentwickeln - z. B. für höhere Löhne, kürzere Ar-beitszeiten und bessere Arbeitsbedingungen.Es ist grotesk und auch sehr bedauerlich, dassviele Leute, die von "Revolution" reden, einenGroßteil ihres Alltages, die tägliche beschisseneArbeit aus ihren Überlegungen und Aktivitätenausklinken, als sei sie nicht vorhanden. Als würdedas bloße Schließen der Augen die Lohnarbeitzum Verschwinden bringen. Schritte zu einer an-archistischen Gesellschaft bleiben schon im An-satz stecken, wenn wir den Bereich der Arbeit aus-

klammern. D. h., wenn wir in den Betrieben nur alsLohnsklaven, nicht aber als Feinde des Kapita-lismus, als Anarchisten und Anarchistinnen in Er-scheinung treten. Verschiedene Formen desStreiks, der Sabotage und andere Arten der direk-ten Aktion können uns bei diesen Kämpfen hilf-reich sein. Begriffe wie Selbstverwaltung, gegenseitige Hilfeoder Selbstbestimmung verkommen aber zuPhrasen, wenn sie nicht auch im persönlichen Le-ben und in den politischen Gruppen, in denen wiraktiv sind, erlernt und erfahrbar werden. Die FAUist für uns eine reale Perspektive, die gesellschaft-lichen Verhältnisse radikal zu verändern. Wir ge-ben unserem Zusammenschluss schon heute je-ne Form, die wir uns für eine freie Gesellschaftwünschen. Voraussetzung dafür ist der Abbau al-ler Herrschaftsformen in allen Lebensbereichen -und !

Alle Menschen, die ihren Teil dazu beitragen wol-len, sind uns natürlich herzlich willkommen.

www.fau.org/ortsgruppen/freiburg

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VVoorrsstteelllluunngg FFAAUU

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