10
Die Lindener Stadtteilzeitung Juni 2012 16. Jahrg. Lindenspiegel schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1 Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16 Stephanusstraße 8: der wahre Hintergrund Seite 2 Limmerstraße 98: ein Jahr nach der Besetzung Seite 5 Mit Sonderbeilage der Initiative Zukunft Stadtbahn Kreta Amoudara Agapi Beach Resort **** + , AI DZ mit Bad, WC, Balkon oder Terrasse, Klimaanlage z.B. 1 Woche ab 04.07.12 Preis pro Person ab 595,- Euro Nur solange der Vorrat reicht! Falkenstraße 4-6, 30449 Hannover Tel.: 05 11 / 9 29 81 81, Fax: 05 11 / 9 29 81 13 EMail: [email protected] www.first-reisebuero.de/hannover3 UNSER TEAM FÜR UNSERE ELF! UNSER TEAM FÜR UNSERE ELF! Mo-Sa 9-24 Uhr So 10-24 Uhr Tel.: 0511 / 1 23 42 09 Plaza de Rosalia 2 / Ahrberviertel Angebot für den Monat Juni Auf der Terrasse mit Platz für 75 Personen von 12 bis 17 Uhr für nur 6,90 Euro das Sommermenü genießen! Zur Auswahl stehen verschiedene Fleisch- und Fischgericht, Salate und Suppe Wir ziehen um die Ecke! ab Juni 2012 Fössestraße 6 30451 Hannover Tel. 0511 / 44 26 07 Fax 0511 / 44 36 29 www.Menzel-Electronic.de Electronic E ine beliebte Lindener Tra- dition wird am Samstag, 7. Juli, fortgesetzt. Das als „Bethlehem Bierlauf“ bekannte Sport- und Spaßevent rund um die Bethlehemkirche wird nach zweijähriger Pause unter dem neuen Namen „Lindener Bier- lauf“ fortgesetzt. Als neuer Platz für Start und Ziel ist in diesem Jahr der Hof des Jazz- Clubs auf dem Lindener Berg vorgesehen. Die Laufstrecke wird in luftiger Höhe um den Gipfel führen. Alle ehemaligen Teilnehmer werden vom Linde- ner Maler Uli Barth, der die vorherigen Läufe organisiert hatte, noch über genaue Abläufe und Zeiten informiert werden. A m Freitag, 1. Juni, wird in Linden-Süd das zweite Mal der Europäische Nachbar- schaftstag gefeiert. An drei un- terschiedlichen Orten im Stadt- teil finden in der Zeit von 15 bis 21 Uhr attraktive Aktionen statt, die von und für Nachbarn oder von im Stadtteil bekann- ten, wohnortnahen Einrichtun- gen gemeinsam mit Bewohnern durchgeführt werden. Ziel des Nachbarschaftstages ist es, de- zentral und wohnortnah im Stadtteil die BewohnerInnen in Kontakt zu bringen. Weitere Einzelheiten können der Home- page www.nachbarschaftstag- hannover.de entnommen wer- den. Lindener Bierlauf findet wieder statt Fest der Nachbarn in Linden-Süd A uf seiner jüng- sten Sitzung des Bezirksrates war ein altes Problem aus dem Ende der 90er Jahre mal wieder The- ma einer Anhörung. Es ging um den Parkplatz an der Velber- straße, der im Zuge des Endaus- baus der Fußgängerzone in der Limmerstraße als Teil-Ersatz für die damals entfallenen Parkplät- ze dient. Seinerzeit war geplant, dass auf dem Grundstück an der Velberstraße ein großer Teil der durch die Umbaumaßnahmen entstandene Verluste durch ein Parkhaus zu kompensieren sei. So hatten es die Politiker seiner- zeit versprochen. Diese als „mechanisches Parkhaus“ ge- dachte Konstruktion für ca. 160 Autos wurde jedoch nie reali- siert. Zum einen wurde befürch- tet, dass ein Parkhaus dieser Größenordnung zusätzlichen Verkehr in den Stadtteil hinein- zieht, zum anderen gab es auch durch die Insolvenz der briti- Wohnungen, Kinderbetreuung, Parkplätze: Neue Perspektive für die Velberstraße? schen Firma, die das Grund- stück zwischenzeitlich mal be- sessen hatte, immer wieder Hin- dernisse für die Realisation. Die großen Bauträger hatten einfach kein Interesse an einer fast 5 Millionen Euro teuren Investiti- on in Linden. Auch für die Kaufleute der Aktion Limmer- straße kommt eine Beteiliung an einer mehr Parkplätze för- dernden Maßnahme nicht in be- tracht, obwohl man auch dort das Fehlen von gut 200 Stell- plätzen in diesem Bereich sieht, so deren Sprecher Harm Bax- mann. Der Vortrag eines Archi- tekten für die Nutzung des Grundstückes durch Überbau- ung mit einem kombinierten Wohn- und Parkhaus erwies sich ebenfalls als nicht konse- quent zu Ende gedacht und lö- ste bei den Bezirksratsabgeord- neten mehr Fragen aus, als der vortragende Architekt beant- worten konnte. Ein weiterer Vorschlag, in Anbetracht des Fehlens von Plätzen in Linden- Nord dort einen Kinderhort zu errichten, wurde zwar freund- lich aufgenommen, wirft aber auch erhebliche Fragen auf, et- wa nach einer für Kinderhorte notwendigen Außenfläche. Auch eine Kombination von Al- lem, also Hochbebauung, Kin- derhort und Parkhaus wurde kurz andiskutiert. Um sämtliche Interessen aller Beteiligten opti- mal zu berücksichtigen bedarf es noch sehr viel intensiven Nachdenkens über diesen aktu- ell fast immer zu 100 Prozent ausgelasteten Parkplatz, der in seiner jetzigen Form ein mehr als zehnjähriges Provisorium darstellt. Die Anzahl der Bürger pro PKW von ca 3 Personen um die Jahrtausendwende dürfte heute bei eher zwei Personen pro Wagen liegen. Eine Lösung des Parkplatzproblems in die- sem Bereich wird also immer drängender. Es kann nicht ange- hen, dass die Anwohner abends nach ihrer Arbeit manchmal ei- ne halbe Stunde und mehr ihre Runden drehen müssen, um ei- nen Parkplatz in halbwegs zu- mutbarer Entfernung zur Woh- nung zu ergattern. Dies ist zum einen umweltschädlich und zum anderen bei den derzeitigen Benzinpreisen auch ein teures Vergnügen auf das jeder gern verzichten kann. hew Seit über zehn Jahren ein Provisorium: eine schnelle Lösung für die Velberstraße scheint jedoch immer noch nicht in Sicht. Foto: Wiesemann Auf 80 Zoll Großbildschirm Auf 80 Zoll Großbildschirm

Lindenspiegel 06/12 (Page 1)Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2 Sonntagscafé der AWO Linden-Limmer Am Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Lindenspiegel 06/12 (Page 1)Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2 Sonntagscafé der AWO Linden-Limmer Am Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14

Die Lindener Stadtteilzeitung Juni 2012 16. Jahrg.

Lindenspiegel

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1

Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16

Stephanusstraße 8: der wahre Hintergrund Seite 2

Limmerstraße 98: ein Jahrnach der Besetzung Seite 5

Mit Sonderbeilage der Initiative Zukunft Stadtbahn

KretaAmoudara

Agapi Beach Resort ****+, AIDZ mit Bad, WC, Balkon oder Terrasse, Klimaanlage

z.B. 1 Woche ab 04.07.12

Preis pro Person

ab 595,- EuroNur solange der Vorrat reicht!

Falkenstraße 4-6, 30449 HannoverTel.: 05 11 / 9 29 81 81, Fax: 05 11 / 9 29 81 13

EMail: [email protected] www.first-reisebuero.de/hannover3

UNSER TEAM FÜR UNSERE ELF!UNSER TEAM FÜR UNSERE ELF!

Mo-Sa 9-24 UhrSo 10-24 Uhr

Tel.: 0511 / 1 23 42 09

Plaza de Rosalia 2 / Ahrberviertel

Angebot für den Monat Juni

Auf der Terrasse mit Platz für 75 Personen

von 12 bis 17 Uhr für nur 6,90 Euro das

Sommermenügenießen! Zur Auswahl stehen verschiedene

Fleisch- und Fischgericht, Salate und Suppe

Wir ziehen um die Ecke!ab Juni 2012

Fössestraße 6 • 30451 HannoverTel. 0511 / 44 26 07 • Fax 0511 / 44 36 29

www.Menzel-Electronic.de

E l e c t r o n i c

Eine beliebte Lindener Tra-dition wird am Samstag, 7.

Juli, fortgesetzt. Das als„Bethlehem Bierlauf“ bekannteSport- und Spaßevent rund umdie Bethlehemkirche wird nachzweijähriger Pause unter demneuen Namen „Lindener Bier-lauf“ fortgesetzt. Als neuerPlatz für Start und Ziel ist indiesem Jahr der Hof des Jazz-Clubs auf dem Lindener Bergvorgesehen. Die Laufstreckewird in luftiger Höhe um denGipfel führen. Alle ehemaligenTeilnehmer werden vom Linde-ner Maler Uli Barth, der dievorherigen Läufe organisierthatte, noch über genaue Abläufeund Zeiten informiert werden.

Am Freitag, 1. Juni, wird inLinden-Süd das zweite

Mal der Europäische Nachbar-schaftstag gefeiert. An drei un-terschiedlichen Orten im Stadt-teil finden in der Zeit von 15bis 21 Uhr attraktive Aktionenstatt, die von und für Nachbarnoder von im Stadtteil bekann-ten, wohnortnahen Einrichtun-gen gemeinsam mit Bewohnerndurchgeführt werden. Ziel desNachbarschaftstages ist es, de-zentral und wohnortnah imStadtteil die BewohnerInnen inKontakt zu bringen. WeitereEinzelheiten können der Home-page www.nachbarschaftstag-hannover.de entnommen wer-den.

Lindener Bierlauf findetwieder statt

Fest der Nachbarn in Linden-Süd

Auf seiner jüng-sten Sitzung desBezirksrates warein altes Problemaus dem Ende

der 90er Jahre mal wieder The-ma einer Anhörung. Es ging umden Parkplatz an der Velber-straße, der im Zuge des Endaus-baus der Fußgängerzone in derLimmerstraße als Teil-Ersatz fürdie damals entfallenen Parkplät-ze dient. Seinerzeit war geplant,dass auf dem Grundstück an derVelberstraße ein großer Teil derdurch die Umbaumaßnahmenentstandene Verluste durch einParkhaus zu kompensieren sei.So hatten es die Politiker seiner-zeit versprochen. Diese als„mechanisches Parkhaus“ ge-dachte Konstruktion für ca. 160Autos wurde jedoch nie reali-siert. Zum einen wurde befürch-

tet, dass ein Parkhaus dieserGrößenordnung zusätzlichenVerkehr in den Stadtteil hinein-zieht, zum anderen gab es auchdurch die Insolvenz der briti-

Wohnungen, Kinderbetreuung, Parkplätze:

Neue Perspektive für die Velberstraße?

schen Firma, die das Grund-stück zwischenzeitlich mal be-sessen hatte, immer wieder Hin-dernisse für die Realisation. Diegroßen Bauträger hatten einfachkein Interesse an einer fast 5Millionen Euro teuren Investiti-on in Linden. Auch für dieKaufleute der Aktion Limmer-straße kommt eine Beteiliungan einer mehr Parkplätze för-dernden Maßnahme nicht in be-tracht, obwohl man auch dortdas Fehlen von gut 200 Stell-plätzen in diesem Bereich sieht,so deren Sprecher Harm Bax-mann. Der Vortrag eines Archi-tekten für die Nutzung desGrundstückes durch Überbau-ung mit einem kombiniertenWohn- und Parkhaus erwiessich ebenfalls als nicht konse-quent zu Ende gedacht und lö-ste bei den Bezirksratsabgeord-

neten mehr Fragen aus, als dervortragende Architekt beant-worten konnte. Ein weitererVorschlag, in Anbetracht desFehlens von Plätzen in Linden-Nord dort einen Kinderhort zuerrichten, wurde zwar freund-lich aufgenommen, wirft aberauch erhebliche Fragen auf, et-wa nach einer für Kinderhortenotwendigen Außenfläche.Auch eine Kombination von Al-lem, also Hochbebauung, Kin-derhort und Parkhaus wurdekurz andiskutiert. Um sämtlicheInteressen aller Beteiligten opti-mal zu berücksichtigen bedarfes noch sehr viel intensivenNachdenkens über diesen aktu-ell fast immer zu 100 Prozentausgelasteten Parkplatz, der inseiner jetzigen Form ein mehrals zehnjähriges Provisoriumdarstellt. Die Anzahl der Bürgerpro PKW von ca 3 Personen umdie Jahrtausendwende dürfteheute bei eher zwei Personenpro Wagen liegen. Eine Lösungdes Parkplatzproblems in die-sem Bereich wird also immerdrängender. Es kann nicht ange-hen, dass die Anwohner abendsnach ihrer Arbeit manchmal ei-ne halbe Stunde und mehr ihreRunden drehen müssen, um ei-nen Parkplatz in halbwegs zu-mutbarer Entfernung zur Woh-nung zu ergattern. Dies ist zumeinen umweltschädlich und zumanderen bei den derzeitigenBenzinpreisen auch ein teuresVergnügen auf das jeder gernverzichten kann. hew

Seit über zehn Jahren ein Provisorium: eine schnelle Lösung für dieVelberstraße scheint jedoch immer noch nicht in Sicht. Foto: Wiesemann

Auf 80 Zoll GroßbildschirmAuf 80 Zoll Großbildschirm

Page 2: Lindenspiegel 06/12 (Page 1)Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2 Sonntagscafé der AWO Linden-Limmer Am Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14

Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2

Sonntagscafé der AWO Linden-LimmerAm Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14 Uhr das Sonntagscaféim Ernst-Korte-Haus, Posthornstraße 27. In der Veranstal-tungsreihe „Achtung Klassik!“ treten Roland Baumgarte(Violoncello) und Leonhard Brandstetter (Gitarre) mitihrem Programm – Beginn 15 Uhr – „VIELSAITiG“ auf.Der Eintritt ist frei.

Lindener-Berg-Rundgang und Erzählcafé der SG 74Die SG 74 – mit ihren Wurzeln in Linden bis 1874 und soältester Lindener Sportverein – veranstaltet auch im Jahr2012 ein Erzähl-Café für alte Lindener Vereinsmitglieder,diesmal auf dem Lindener Berg. Von der Martinskircheführt Horst Bohne zu den Sehenswürdigkeiten auf demLindener Berg. Im Turmgarten an der Lindener Mühle istdann geselliges Zusammensein mit Austausch von Erin-nerungen, Geschichten und auch alten Bildern. Herzlicheingeladen sind alle Mitglieder und Interessierte. Treff-punkt am Freitag, 8. Juni, ist um 16 Uhr die Martinskirche.

Stadt(teil)politische Utopien gestern und heuteDie Ideen eines anderen Zusammenlebens jenseits derAbwehr von Verschlechterungen sind selten sichtbar inden Auseinandersetzungen im Stadtteil. Manchmal kön-nen die Aktiven sie selbst nicht formulieren. Mit zwei Akti-ven (u.a. Jonny Peter) macht sich der Wissenschaftsla-den Hannover e.V. am 7. Juni unter der Überschrift „Esmuss ja nicht so bleiben...“ im Freizeitheim Linden daran,die verschütteten Utopien zu bergen.

Weitere VerkaufsstellenDie im April von der Otto-Brenner-Akademie mit Unter-stützung der Landeshauptstadt Hannover veröffentlichteBroschüre „Geschichten aus der Lindener Geschichte“ mitdem Schwerpunktthema „Sanierung Linden-Nord“ ist mitt-lerweile in weiteren Verkaufs-stellen in Linden erhältlich:Buchhandlung Decius (Falken-straße 10), Freizeitheim Linden(Windheimstraße 4 / Fred-Gru-be-Platz), Küchengartenpavilli-on (Am Lindener Berge 44),Buchhandlung Annabee (Step-hanusstraße 12-14), LindenerBuchhandlung (Limmerstraße43), Fleischerei Gothe (Limmer-straße 28), Gaststätte Lorberg(Pavillonstraße 12), AntiquariatWilder (Limmerstraße 60), ArteP Buchladen (Limmer-straße 85), Stadtbibliothek Linden (Lindener Marktplatz1), Galerie Hellblick (Deisterstraße 70) oder online überwww.limetrees.de. Der Preis beträgt 4 Euro.

Panini-TauschbörseDas Heft muss voll werden! Am Samstag, 9. Juni, ab 16Uhr können in der Ferry-Eventhall im Freizeitheim LindenBilder getauscht werden. Heft und doppelte Bilder nichtvergessen! Im Anschluß um 18 Uhr wartet die Großbild-leinwand auf alle Fußballfans die das Spiel Niederlandegegen Dänemark sehen wollen. Weiter geht es am Abendmit unserer Mannschaft. Spielbeginn ist um 20:45 Uhr ge-gen Portugal.

Flohmarkt im „alten“ limetrees-LadenAllerlei Dinge haben sich im Laufe der Jahre angehäuftund warten nun auf neue Besitzer. Vom Kinderanhängerüber diverse andere Fahrzeuge wie Puky-Rad, Rolleroder Laufrad bis hin zu Kinderkleidung und tollen Dachbo-denfunden. Von 12 bis 18 Uhr kann am Samstag, 23. Ju-ni, im „alten“ limetrees-Laden (Schwarzer Bär 6) in denSchätzen von uns und von Freunden gestöbert und umeinen angemessenen Preis gefeilscht werden.

16. Fössepokal im JubiläumsjahrDer Judo-Club Linden wird 50 Jahre. Alle Judointeressier-te sind eingeladen beim großen 16. Fössepokal dabei zusein. Am 23. und 24. Juniwerden wieder über 40 Ver-eine aus ganz Norddeutsch-land anreisen. Am Samstagkämpfen ab 11 Uhr diemännlichen U14, U17 unddie Männer. Am Sonntagstehen ab 10 Uhr die weibli-chen U14, U17 und dieFrauen auf der Matte, umPunkte für den begehrtenFössepokal zu sammeln. Gekämpft wird in der Turnhalleder IGS Linden auf dem Lindener Berg.

Kensal Rise / London

6

Nicht die einge-worfenen Schei-ben sind eineneue Stufe derEskalation, son-

dern Mieten oberhalb von 11Euro kalt pro Quadratmeter.“So äußert sich die KampagneAhoi auf ihrer Website zu denvon den „Schmuddellindenern“eingeworfenen Scheiben imWohn- und Geschäftshaus Step-hanusstraße 8. Nachdem dieSteinwürfe vom 1. Mai hoheWellen geschlagen haben, ver-sucht sich der Lindenspiegel aneiner ausführlichen Betrach-tung.Vor 12 Jahren zog DominikSchnitter in die 80 Quadratme-ter große Wohnung in der Nähedes Lindener Marktplatzes.Weil die Wohnung über kein se-parates Badezimmer verfügteund einige kleinere Mängel hat-te, war sie günstig. Auch derKeller war seit dem Neubau ei-nes Nachbarhauses sehr feuchtund musste stabilisiert werden.Dafür zahlt er nur 475,50 EuroMiete plus Stadtwerke und be-kam die mündliche Zusage,dass die Miete nicht erhöht wer-de. Das Haus gehörte damalseiner Erbengemeinschaft, umden Kontakt zu den Mietpartei-en kümmerte sich fürsorglicheine alte Dame, mit der dieMieter ein gutes Verhältnispflegten. Als die Frau 2008starb, gab es lange keinen An-sprechpartner und der Grundbe-sitzerverein „Haus und Grund“übernahm für einige Monateübergangsweise die Verwaltung.Letztlich wurde das Gebäude2010 an die HausverwalterAndritzky versteigert, das Ehe-paar gehörte bereits vorher zurErbengemeinschaft. Doch die Übernahme verliefnicht ohne Probleme, so bekamHerr Schnitter kurz darauf dieAufforderung Nebenkosten inHöhe von ca. 200 Euro nachzu-zahlen. „Nach mehrmaligem In-tervenieren und unter Heranzie-hung eines Anwaltes wurde diefehlerhafte Nebenkostenabrech-nung schrittweise korrigiert, so-dass ich am Ende fast sechzigEuro zurück bekam“, sagtSchnitter heute. Als sich im Winter 2010 stel-lenweise Schimmel in seinerWohnung unter dem Dach aus-breitete, war ein schadhafterSchornstein schnell als Feuch-tigkeitsquelle ausgemacht. Esfand aber nicht die erforderlicheReparatur statt, stattdessen rietder Verwalter zu Antischimmel-spray, ohne das ursächliche Pro-blem zu beheben. Gearbeitet wurde trotzdem, al-lerdings an der Hoffassade woregelmäßig morgens zwischen 7und 9 Uhr von ein oder zweiArbeitern Putz abgeklopft wur-de. „An Schlafen oder Arbeitenwar da gar nicht mehr zu den-ken“, so Schnitter. Ein Jahr langging das so. „Im Nachhineinvermute ich, dass die Handwer-ker gar keine Rücksicht auf unsMieter nehmen sollten“, berich-tet der ehemalige Wohnungs-nachbar Daniel Klimke, „es warKalkül, dass wir irgendwanngenervt ausziehen“.

Mitte 2011 wurde eine umfas-sende Sanierung angekündigt.Die Kosten dafür sollten auchauf die Mieter umgelegt wer-den. „Wir wollten ja auch, dassdie Mängel beseitigt werden,aber die Umlage und die an-gekündigte Anhebung der Mietekam fast einer Verdopplunggleich“, erzählt Schnitter dernun knapp 800 Euro Miete zah-len soll. Zwar dürfen Vermietereinen Teil der Sanierungskostenauf die Mieter umlegen, aberAndritzkys trieben Schnitter zu-folge die Kosten künstlich indie Höhe. So finden sich zumBeispiel auch der Einbau einer6000 Euro teuren Video-Gegen-sprechanlage oder neue Brief-kästen für 2000 Euro auf derKostenaufstellung wieder. „Ei-ne nötige Sanierung muss dochfür die Mieter gemacht werdenund nicht gegen sie, es ist janicht so, dass wir uns nicht anden Kosten beteiligen wollten,aber die müssen auch realistischsein.“ Wegen der andauernden Arbei-ten und der weiterhin vorhande-nen Belastungen beispielsweisedurch den Schimmel, habendann einige Mietparteien dieMiete gemindert. Andritkys ak-zeptierten jedoch die Mietmin-derungen nur zu einem kleinenTeil und drohten mit gerichtli-cher Klage. Beim späteren Aus-zug eines Mieters behielt dasBesitzerehepaar die Mietkauti-on fast ein halbes Jahr ein undzahlte später nur einen Teilbe-trag aus. Auch dieser Fall wirdaktuell gerichtlich geprüft. „Voneiner gütlichen Einigung zumAuszug, wie der Vermieter es inder Presse hinstellt, kann abso-lut nicht gesprochen werden“,sagt Daniel Klimke dem zum29.02.2012 gekündigt wordenwar. Wegen des fortwährendenDrucks der Vermieter und demAuszug anderer Mietparteienverließ er mit seiner Familie dieWohnung bereits Ende Novem-ber letzten Jahres. „Wir habeneinen dreijährigen Sohn, demwollten wir diese Auseinander-setzungen und das Leben auf ei-ner Dauerbaustelle im Hausnicht mehr zumuten, deshalbhaben wir letztendlich nachge-geben“, erklärt er. Die Woh-nung der jungen Familie war ineinem guten Zustand. Vor deren

Die wahren Hintergründe:

Stephanusstraße 8 –Szeneleben direkt vor der Tür!?

Einzug im Jahre 2006 wurdedie Elektrik erneuert, die Fami-lie entfernte alte Fußbodenbelä-ge, verlegte auf eigene KostenParkettboden und beseitigte alteRaumteiler. Das Badezimmersowie einige Fenster wurden imLaufe ihrer Mietzeit ausge-tauscht. Das Bad war zwar sehrklein und die Wohnung hattekleinere Schönheitsfehler, aberdie Familie wäre gerne dortwohnen geblieben. „Wir fühltenuns sehr wohl, haben viel an derWohnung gearbeitet. Schimmelwar in unserer Wohnung nichtvorhanden“, sagt Klimke.Das am 1. Mai Gentrifizie-rungsgegner die sich „Schmud-dellindener“ nennen, Steine aufdas Haus warfen, bewerten dieehemaligen Mieter dennoch mitgemischten Gefühlen. „Als ichvon den Steinwürfen hörte warmir sofort klar, das muss sichgegen den Vermieter richten.Ich habe das als verspätete Soli-darität mit uns empfunden“,sagt ein ehemaliger Mieter,„aber natürlich ist so eine Akti-on nicht zielführend. Wir Mie-ter haben von Anfang an denDialog gesucht, was für alle ambesten gewesen wäre. Und das

Eiscafé kann ja auch nichts fürdas unsoziale Verhalten derHausverwaltung.“ Dass die Eis-diele im Erdgeschoss nicht daseigentlich Ziel war, ist mittler-weile auch der Betreiberin klar.Sie hat den Laden erst ein Malfür die nächsten 3 Jahre gemie-tet und möchte gerne an demStandort bleiben. VerständlicherWeise möchte sie zu demganzen Thema nichts sagen, umProbleme mit der Hausverwal-tung zu vermeiden.Aus den 12 Euro pro Quadratme-ter Kaltmiete, die Andritzkysnoch im Februar auf ihrer Websi-te für die günstigste Wohnung ha-ben wollten, sind seit letzter Wo-che 9,90 Euro pro Quadratmetergeworden. Diese Preisanpassungist wohl auch auf die mediale Be-richterstattung in den Stadtteil-medien bei linden-entdecken unddem Lindenspiegel über Luxussa-nierungen und teure Mieten inder letzten Zeit zurückzuführen.„Wir finden es schön, dass es den,Schmuddellindnern‘ gelungen istmit ihrer Aktion soviel Aufmerk-samkeit zu erzeugen, auch wennwir andere Mittel gewählt hät-ten“, heißt es dazu von Seiten derKampagne Ahoi. sm

Das frisch renovierte Haus an der Stephanusstraße. Foto: Mallast

Page 3: Lindenspiegel 06/12 (Page 1)Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2 Sonntagscafé der AWO Linden-Limmer Am Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14

Lindenspiegel | 06-2012Seite 3

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 3

sonntags frische Brotspezialitäten und frische Brötchentäglich bis 14 Uhr Vollwert-Frühstück

Öffn

ungs

zeite

n:M

o-Fr

8-1

9 / S

a+So

9-1

9Te

l.: 0

511

/ 210

5218

Tabak • Papier • Getränke

Büro- u. Schulbedarf

Lotto • Üstra • Zeitschriften

Briefmarken • Telefonkarten

Alles in großer Auswahl vorrätig!

seit 1929

Seit über 30 Jahren in Linden!

Griechischer Monat1. Original griechische Pita mit Krautsalat, Zaziki, Pommes Tomaten und Zwiebeln – Gyros / original

griechische Suflaki / Bifteki (Hackfleisch)2. Exotische Salatvariationen – gegrilltes Lachsfilet / gegrillte Garnelen / gegrilltes Hähnchenbrustfilet

Ricklinger Straße 15430449 Hannover

Tel.: 0511 / 4 58 23 66Fax: 0511 / 4 58 23 67

Öffnungszeiten:Mo. - Do. 17 - 24 Uhr

Fr., Sa., So. & an Feiertagen12 - 15 Uhr & 17 - 24 Uhr

www.artemis-hannover.de

[email protected]

ESSEN WIE DIE GÖTTER

Alt ist sie, schönist sie – und um-stritten war sie.Die Viktoria-straße. Sie

gehört zusammen mit Fanny-und Fortunastraße zu den älte-sten Wohnstraßen in Linden-Nord. In den 1850er Jahrenwurden die ersten kleinen,meist zwei- und zweieinhalbge-schossigen Einzel- und Doppel-häuser für Arbeiter und Hand-werker gebaut. Linden-Nord,damals nannte man es Nedder-feld, war noch weitgehend un-bebaut – abgesehen von einigenFabriken an der Ihme. Obwohlder Straßenname zu Ehren derenglischen Königen Victoriaausgewählt wurde, hat die

Straße nicht viel mit königli-chem Leben zu tun. Außen zwarschön, innen für damalige Lin-dener Zeit in Ordnung, derStandard war allerdings für heu-tige Verhältnisse sehr dürftig:Toiletten (Plumpsklo) auf demHof, keine Bäder, ein Kohle-ofen pro Wohnung und oft nureine Wasserstelle pro Etage. DieViktoriastraße war eine Straßeder kleinen Leute mit kleinenWohnungen. Hausbesitzer wa-ren oft Handwerker, die für ein-fache Bedürfnisse gebaut hattenund meistens auch in den Häu-sern wohnten.

Zahlreiche Fabriken und Handwerksbetriebe

So gab es hier viele Handwerks-betriebe und sogar Fabriken: ander Ecke zur Ahlemer Straße ei-ne Sauerkrautfabrik (Fahl-busch), in Richtung zur Fösse-straße sogar eine weitere kleineSauer- und Gurkenfabrik (Meis-sner). Dazu kam eine Gaststätte(in Nr.37), zeitweilig sogar einezweite in Nr. 13. Vieles, wasman im Alltag benötigte, warhier zu bekommen: in zweiKaufmannsläden, in zweiBäckereien, zeitweilig in einer(Pferde-) Schlachterei, in einemZigarrettenladen oder in einerSchusterei. Den Rest gab es inunmittelbarer Nähe, etwa derLimmerstraße. Ansonsten wur-de auch auf dem Hof oder imKleingarten Obst- und Gemüseangepflanzt, manchmal wurdenauch Tiere zur Versorgung ge-halten. Zur Freizeitgestaltung

war auch noch ein Kino an derEcke zur Limmerstraße schnellerreichbar: die Schauburg. Im 2. Weltkrieg fielen glückli-cherweise nur wenige Bombenauf die Straße, so dass hier vieleAusgebombte untergebrachtwurden. In den 50er und 60erJahren zogen dann die jüngerenFamilien aus der Straße fort: siewollten bessere Wohnverhält-nisse in modernen Neubauten.Zurück blieben die älteren Lin-dener. In die z.T. leerstehendenHäuser zogen vor allem auslän-dische BewohnerInnen.Mit Beginn der städtebaulichenSanierung in Linden-Nord imJahr 1976 begann die Stadt alsSanierungsträger dann vor al-lem Hinterhäuser und Gewerbe-

räume aufzukaufen und abzu-reißen. Ende der 70er Jahre gabes dann schon zahlreicheBaulücken und ungefähr dieHälfte der verbliebenen Häuserstand leer. Die städtischen Pla-nungen sahen sogar fast den ge-samten Abriss der Straße vor,dafür sollten Neubauten errich-tet werden, Grün- und Spiel-flächen sowie Tiefgaragen inden Höfen und zur Fössestraßesollte ein großer Riegel querüber die Viktoriastraße mitHochgarage und Altenwohnun-gen gebaut werden.

Die Bürgerinitiative Linden-Nord gründet sich

Noch vor Beginn der Sanierunghatte sich die BürgerinitiativeLinden-Nord gegründet undsetzte sich gegen die befürchte-te Verdrängung der Lindenerein: „Kein Lindener darf aus

Linden vertrieben werden!“ En-de der 70er Jahre stellten dieGründungsmitglieder weitge-hend ihre Arbeit ein. Die Bürge-rinitiative wurde dann von jün-geren Leuten weitergeführt, dieeinen schärferen Konfliktkursgegenüber der im Rat regieren-den SPD vertraten. Eine AGRettet die Viktoriastraße setztesich auch für den Erhalt derHinterhäuser in der Grotestraßeein. Mit geschickten Öffentlich-keitsaktionen hielt die neue BIdas Thema am Köcheln. Die BIbekam auch Unterstützung vonweiteren z.T. sanierungserfahre-nen Architektur-Studierenden.Mit ihnen wurde dann auf derFreifläche Nr. 14 ein Bauwagenaufgestellt und regelmäßig ein

Sanierungscafé durchgeführt,um mit AnwohnerInnen zu dis-kutieren. Durch die Unterstüt-zung des PlanungsberatersKlaus Holland konnte die jungeArchitektengemeinschaft AG-STA Modernisierungskonzepteentwickeln, die auf monatlicheBelastungen unter Mieten imSozialen Wohnungsbau kamen:durch neue Ideen wie Eigenar-beit statt Kapitaleinsatz undErbpacht statt Kauf. Aufgrundder ungünstigen Grundrissesollten aus den Häusern keineMietwohnungen, sondern Ei-genheime für kinderreiche Lin-dener entwickelt werden. DerAndrang von Interessenten warsehr groß. Zum Erhalt der Häu-ser hatte auch ein vom Bauhi-storiker Sid Auffarth initiiertesDenkmalschutzgutachten ge-sorgt.Auf den schon durch Abrissvorhandenen Freiflächen wur-

den dann zur Fössestraße hinAlten- und Sozialwohnungendurch die städtische Baugesell-schaft GBH errichtet. Die Neu-bauten sollten sich möglichstdem restlichen Straßenbild an-passen. Auf den Freiflächen zurLimmerstraße hin wurde in den80er Jahren ein Neubaumodellentwickelt für kleine Eigentum-Reihenhäuser, ebenfalls demCharakter der Straße angepasst.Auch die meisten der restlichenHäuser sind inzwischen privat(von neuen Eigentümern) mo-dernisiert worden.Inzwischen ist die Viktoria-straße wieder voll bewohnt,manchmal ist Alt- von Neubaukaum zu unterscheiden. So wur-de ein Stück historisches Lin-

den jedenfalls äußerlich erhal-ten und wieder hergestellt. Unddie Straße ist wieder eine derschönsten in Linden-Nord.

Betriebe gibt es heute praktisch nicht mehr

Von den ehemaligen Bewohner-Innen wohnen allerdings nurnoch ganz wenige Familiendort, aber auch die im Rahmender Sanierung dort eingezoge-nen Bewohner wohnen ja inzwi-schen schon dreißig Jahren hierund sind damit Alteingesessene.Betriebe gibt es dort praktischnicht mehr, auch die Sozial-struktur hat sich gewandelt. Inder Straße dominiert die neueMittelschicht (vor allem in Ei-genheimen/Eigentum), aber esgibt auch Wohnungen für B-Schein-Berechtigte. Und esherrscht in einigen Teilen derStraße sehr gute Nachbarschaftund reger Kontakt, fast wie inalten ZeitenIn den über 150 Jahren Ge-schichte der Straße ist also vielpassiert. Einiges davon soll zuPapier gebracht werden. So hateine Arbeitsgruppe Viktoria-straße, initiiert von Quartier e.V.in Zusammenarbeit mit der OttoBrenner Akademie, sich vorzwei Jahren gegründet und ar-beitet an einem Buch über dieStraße. Im Juli 2012 soll es prä-sentiert werden.

Jonny Peter, Quartier e.V. und OttoBrenner Akademie, für die AG Vik-toriastraße, wohnte in der Viktoria-straße von 1976 bis 1983

Eine der ältesten Wohnstraßen in Linden-Nord:

Alt, schön, umstritten – die Viktoriastraße

Das Gebäude Viktoriastraße 14 und die inzwischen abgerissenen Ge-bäude Nr. 15 und Nr. 16 (großes Foto). Das Haus Viktoriastraße 4 ist ver-schwunden (kleines Foto). Quelle: Archiv BI Linden-Nord

ANDREAS BERNDTRöstmeister und Diplom-Kaffeesommelier

Hannoversche Kaffeemanufaktur e.K.Liepmannstr. 21, 30453 HannoverTelefon. 0511.79 02 01 81, Fax: 0511.79 09 14 [email protected]

»Die beste Methode, das Leben angenehm

zu verbringen, ist guten Kaffee zu trinken.«

Jonathan Swift

Page 4: Lindenspiegel 06/12 (Page 1)Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2 Sonntagscafé der AWO Linden-Limmer Am Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14

Lindenspiegel | 06-2012 Seite 4

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 4

Andreas Jürres, 5. DanCornelia Wunstorf, 4. DanFössestraße 93bTel.: 0511 443575www.aikidoschulelinden.de

Am Mittwoch, 20. Juni, trittim Klinikum Siloah, Roe-

sebeckstraße 15, das Duo „Po-url´amour“ mit einem Pro-gramm auf, das sich irgendwozwischen der Musik der 1920erJahre, Chanson, Kabarett, Jazzund Comedy bewegt. Der Ein-tritt ist frei – Spenden sind er-beten.

Am Freitag 25.Mai erlebten über70 Gäste die Eröffnung derGalerie Hellblick in der Dei-

sterstraße 70, in Linden Süd. DieKünstlerin Deniz Sesli, stellte zum er-sten Mal 37 Streetcollagen aus Auf dieLeinwand fixierte Suchbilder mit Hin-weisen und Spuren von Kulturveranstal-tungen der Musik- und Kulturclubs derNordstadt und Lindens. Wörter, Kurz-texte, Namen, Daten und Zahlen findensich in Schichten verborgen auf ihrenBildern. Es gab keinen Kunstsachver-ständigenvortrag, sondern das Los be-stimmte fünf Gäste vier Fragen zu be-antworten: Welches Bild gefällt Ihnenam besten? Wo würden Sie es zuhauseaufhängen? Wem würden Sie es schen-ken? Welche Plakate finden Sie auf die-sem Bild? Die Wahl und die Kommen-

tare zu den gewählten Bildern wurdenmit Beifall bedacht. Das Publikum ver-weilte bis Mitternacht zumeist auf demBürgersteig vor dem großen Schaufen-ster der Galerie mit Blick in den er-leuchteten Kunstkaufmansladen, DieGalerie Hellblick hat an Werkstagenvon 10 bis 20 Uhr geöffnet. Die Aus-stellung ist noch bis zum 6. Juli in derGalerie Hellblick zu sehen. Zur Sonn-tagsmatinee am 3. Juni ist die Künstle-rin Deniz anwesend. Am Dienstag, 5.Juni, wird ein Symposium, und einKunstgastmahl mit der Künstlerin ver-anstaltet. Das Essen wird Rainer Pröhlvon „Kitchen an the City“ zubereiten –Genussbeitrag 29.50 Euro bei Voran-meldung unter [email protected] oder Telefon 0511 – 9 6915 867.

Mit der Eröffnung einesetwas anderen Eiscafes

hat sich Inhaberin Tanja Metzeinen Traum erfüllt. Als Kindwar sie oft mit ihren Eltern inItalien und hat so die Einzigar-tigkeit der italienischen Eis-kunst kennengelernt. InDeutschland erschien ihr dienormalen industriell ausge-richteten Eisangebote danndoch recht bieder, so dass inihr der Entschluss reifte, in Ei-genregie ein handwerklich her-gestelltes Eis anzubieten. Imneu eröffneten Eiscafe in derStephanusstraße 8 kann derLindener Eissliebhaber seitMitte Mai unter vielen in dereigenen Manufaktur herge-stellten Eissorten wählen. FürTanja Metz hat die Qualität derZutaten allerhöchste Priorität.

Diese fußt vor allem auf derAuswahl der verwendeten Zu-taten. Neben Bio-Milch alsGrundstoff werden nur natürli-che Zutaten verarbeitet. Sosind beispielsweise im Nus-seis echte Nüsse verarbeitetanstatt irgendwelcher künstli-cher Aromen oder Ersatzstof-fe. Für Tanja Metz ist ihre Arbeiteine Mischung aus Spaß daranund aus Überzeugung für einenatürliche Ernährung. Auchund gerade in Linden hofft siedie Kunden für ihr Handwerkbegeistern zu können.Die Öffnungszeiten der Eisma-nufaktur sind täglich durchge-hend von 11 bis 20 Uhr. Auchim Winter. Dann ist geplant,Frühstück sowie Kuchen mitanzubieten. Auch kulinarische

Themenwochen kann sich dieInhaberin vorstellen. Seit der Eröffnung sieht siesich einem nicht erwartetenStress ausgesetzt und möchteihr Team gern noch um zweiMitarbeiterinnen verstärken,die vor allem morgens Zeit ha-

ben. Gern können sich bei ihrInteressenten melden, vorzugs-weise in der Umgebung woh-nende Mütter, die vormittagsden Theken und Gastronomie-bereich übernehmen könnten.Kontakt: Telefon 0171 - 19818 91.

Eine jahrzehnte lange Tra-dition in Linden geht nun

zu Ende. Das über die Grenzenvon Linden hinaus bekannteElektronik-Fachgeschäft RadioMenzel muss seinen ange-stammten Platz in der Lim-

merstraße räumen, um die An-siedlung eines Bio-Marktes zuermöglichen, die dort von derImmobilienfirma WohnWertKindler&Fries geplant ist. In-haber Klaus Koring hatte beider Suche nach einem neuen

Ladengeschäft Glück, dass imselben Block ein passendesLadenlokal frei war. Dort re-noviert die städtische Woh-nungsbaugenossenschaft GBHgerade die Häuser zur Fösse-straße hin. Die Kunden brau-chen somit nur einmal um dieEcke gehen, um wieder an dasreichhaltige Angebot an Elek-

tronikartikeln zu gelangen.Der neue Laden befindet sichin dem Durchgang zur Fösse-straße im Eckhaus direkt ge-genüber dem kleinen Biergar-ten vom Bistro + Waschsalonder Waschweiber. Wir wün-schen dem Lindener Traditi-onsgeschäft viel Erfolg amneuen Standort Fössestraße 6 .

Radio Menzel zieht um

Seit im Oktober 2011 das „Falkeneck“an der Falkenstraße in Linden-Mitte

schließen musste, fehlte vielen Stammbe-suchern dieser Ort des gemütlichen Bei-sammenseins in der bei den Lindenern sobeliebten authentischen Kneipenland-schaft. Sei dem 11. Mai ist das Lokal wie-der unter neuer Leitung geöffnet. Derneue Inhaber hat langjährige Erfahrung in

der Gastronomie und plant einige attrakti-ve Angebote musikalischer Art für seineGäste. So sind etwa kleine Konzerte ein-bis zwei Mal im Monat angedacht. Mehrdarüber gibt es im nächsten Lindenspiegelzu lesen. Die Öffnungszeiten des Fal-kenecks sind: montags bis donnertags von10 bis 24 Uhr, freitags und Samstags bis 3Uhr, sonntags von 10 ist 18 Uhr.

Lindener Traditionsgaststätte wieder geöffnet

Ein Eiscafe an der Stephanusstraße

Tanja Metz (M.) mit ihrem Team am Eistresen. Foto: Wiesemann

Nach einem Brand imFrühjahr, verursacht

durch fehlerhafte Elektrolei-tungen musste das allseits be-liebte Fiasco einige Monate

schließen. Doch jetzt sind dieBaurbeiten zur kompletten Re-novierung in vollem Gange.Inhaber Ugur Öncan plant dieWiedereröffnung am Samstag,

16 Juni mit einem Straßenfestrund um den Bereich der Ben-no- und der Wilhelm-Blum-Straße unter reger Beteiligungder Anwohner, die ihre eige-nen Ideen einbringen undselbstgemachtes Essbares mit-bringen sollen.

Der Erlös aus der Eröffnungs-feier soll dem Verein „Kinder-traum“ zugute kommen, dermit diesem Geld Projekte fürbedürftige Kinder unterstützenwill. Die Kreuzung am Fiaskoist dann für den Verkehr ge-sperrt.

Das „Fiasko“ wird wieder eröffnet

Auf in den Süden! DieFestvorbereitungen fürdas Stadtteilfest in Lin-

den-Süd am 14. Juli gehen indie nächste Runde, nachdemFörderer und Sponsoren die Ba-sisfinanzierung für eine au-tofreie Deisterstraße gesicherthaben, sind nun alle eingeladen,sich an diesem Fest zu beteili-gen. Dinner auf der Straße:Wer z.B. Freude daran hat, ge-meinsam auf der Deisterstraßezu essen, möge einen Tisch re-servieren – eine Bierzeltgarni-tur mit Decke für 8 Personenkostet 15 Euro. Das Essen kannmitgebracht oder bei den ansäs-sigen Gastronomen bestelltwerden.

Bühnenprogramm:Es stehen drei Bühnen 6x4 mmit kleiner Gesangsanlage zurVerfügung. Wer also auf diesenBühnen zur Unterhaltung desPublikums auftreten möchte,möge sich melden.Infostände:Vereine Initiativen und Ge-schäftsleute sind eingeladen,sich auf dem Stadtteilfest zupräsentierenSpenden:Wer das Fest mit einer Spendeunterstützen möchte, ist dazuherzlich eingeladen.Bitte melden bei:„Linden outdoor UG“, Deister-straße 70, 30449 Hannover, Te-lefon 0511.969 15 867, mail:[email protected].

„Lust auf Linden Süd“:

Stadtteilfest auf der autofreien Deisterstraße

„Fette Hupe“ mit Frederik Köster

Die Sommerpause naht,aber zuvor schlägt die Fet-

te Hupe Hannover noch einmalzu und präsentiert am Sonntag,3. Juni, wieder in der Faust-Wa-renannahme, Zur Bettfedernfa-brik 3, Bigbandmusik vomFeinsten. Diesmal ist der re-nommierte Kölner Trompeterund Komponist Frederik Köster

zu Gast, der auch regelmäßigals Gastdozent an der hannover-schen Hochschule zu finden ist.Die Fette Hupe, 2009 von TimoWarnecke und Jörn Marcussen-Wulff gegründet, steht für kom-promisslose, selbständige undfrische Musik made in Hanno-ver und Niedersachsen. DerEintritt beträgt 14 / 9 Euro.

Pour l`amour

Vernissage in der Galerie HellblickVernissage in der Galerie HellblickVernissage in der Galerie HellblickVernissage in der Galerie HellblickVernissage in der Galerie HellblickVernissage in der Galerie HellblickVernissage in der Galerie HellblickVernissage in der Galerie HellblickVernissage in der Galerie Hellblick

Page 5: Lindenspiegel 06/12 (Page 1)Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2 Sonntagscafé der AWO Linden-Limmer Am Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14

schwarz magenta cyan yellow Einleger 1

Page 6: Lindenspiegel 06/12 (Page 1)Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2 Sonntagscafé der AWO Linden-Limmer Am Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14

schwarz magenta cyan yellow Einleger 2

Protest gegen Hochbahnsteige!Große Parteienkoalition will Betonlösung durchdrücken

Geschäftsleute sind abhän-gig von der Stimmung inIhrem Umfeld, vom Flair

also von der Attraktivität ihresStandorts. Die Geschäfte müssenerreichbar und vor allem sichtbarsein. Hochbahnsteige sind unnatür-liche Barrieren, die Erreichbarkeitund Sichtbarkeit massiv einschrän-ken. Daher plädieren wir für Nie-derflur, da sich dieses System imEinklang mit den Menschen unddem städtebaulichen Umfeld ambesten einfügt. Um gerade auchKonsumentscheidungen positiv zubeeinflussen, brauchen wir eine ge-wisse „Entschleunigung“, um Ver-weildauer und dadurch Lebensqua-lität zu erhöhen. Wir Geschäftsleu-te arbeiten sehr kostenbewusst. Ef-fizienz ist gerade in kleinen Betrie-ben notwendig um zu überleben.Wir sind davon überzeugt, dassNiederflur langfristig die günstigereAlternative ist. Die meisten der

deutschen und europäischen Groß-städte mit mehr als 500.000 Ein-wohnern setzen auf Niederflur.Hieraus werden in Zukunft günsti-gere Beschaffungskosten resultie-ren. Die Bahnen sind leichter undverursachen daher geringere Ko-sten bei der Netzinstandhaltung.Der Bau von Niederflurhaltestellenist erheblich günstiger als Hoch-bahnsteige. Die Geschäftsleute der Limmer-straße haben bereits mit denStandortnachteilen einer Einkaufs-meile in innenstadtnaher Randlagezu kämpfen. Eine weitere Ver-schlechterung durch ein Zubetonie-ren mit Hochbahnsteigen könnenund wollen wir uns nicht leisten!

Harm BaxmannAktion Limmerstraße e.V.

Die gesamte Linie 10 mit Hoch-bahnsteigen auszurüsten,würde noch viele Jahre dau-

ern. Mit der Einführung von Niederflurwird der Einstieg in die Bahn an allenHaltestellen sofort verbessert. DasEinsteigen mit Kinderwagen, Rollato-ren, Gepäck und Rollstühlen ist auchvor Bau von vollkommen barrierefrei-en neuen Haltestellenflächen einfa-cher. Moderne Niederflurbahnsystemehaben folgende Vorteile für mobilitäts-eingeschränkte Menschen:

• Niederflurbahnen sind ohne Trep-pen und Rampen von fast allen Seitenzu erreichen.• Bei Niederflurhaltestellen gibt eskeine Absturzgefahr. Hochbahnsteige

in Mittellage haben kein Geländer.• Man muss nicht bei gefährlichemGlatteis oder Regen über Rampenoder Treppen Haltestellenpodeste er-klimmen.• Niederflurhaltestellen können andicht bebauten Wohn- und Ein-kaufsorten erstellt werden.• Niederflurhaltestellen können ohneUmwege zu entfernten Treppen oderRampen erreicht werden.• Niederflurbahnen und Niederflur-busse können wie in Dresden an einerHaltestelle halten. Bei Hochflurbraucht man zwei Haltestellen umBarrierefreiheit zu erreichen• Niederflurbahnen bieten ausrei-chend Platz für Rollstühle und Kinder-wagen; sie sind durchgehend auf ei-

ner Ebene mit Standard-Rollstühlenbefahrbar (75 cm Durchgangsbreite inLängsrichtung)

Niederflurbahnsteige passen sichstädtebaulich ohne Betonbarrieren indie Straßensituation ein. Schaufen-sterbummel, Einkauf, Rast und Nah-verkehr sind nicht getrennt, sondernprofitieren voneinander.Die Straßenseite kann überall ge-wechselt werden. Hochbahnsteigehingegen werden wegen ihrer Höheund Dimensionierung außerhalb derzentralen Laufwege geplant. Vor allemfür ältere und für mobilitätseinge-schränkte Menschen fallen diese zu-sätzlichen Wege besonders ins Ge-wicht.

Die Megathemen der Zukunftsind Klimaschutz, steigende

Energiepreise und eine immer äl-ter werdende Gesellschaft. Der öf-fentliche Nahverkehr wird dabeiimmer wichtiger. Nur mit der Ent-scheidung für die Niederflurbahneröffnen sich neue Chancen, dasStadtbahnnetz kostengünstig undstadtverträglich zu erweitern.

Mögliche Netzerweiterungen:• Verlängerung in die Sallstraßebis zum Bismarckbahnhof• Linienführung durch die Deister-straße zum neuen Hanomag-Gelände, eventuell bis Hemmin-gen• Abzweig über die WunstorferStraße zur Wasserstadt Limmerund weiter nach Ahlem-Nord• Verbindungen über Schauspiel-haus und Aegi zum Rathaus undzum Zoo• Entlastung des Tunnelnetzes

durch Anbindung der Bödeker-straße / Ferdinand-Wallbrecht-Straße und verbesserte Er-schließung der List und Oststadt.

Schon heute sieht die Üstra ihreTunnel an der Kapazitätsgrenze.Die Linie 10 wird, bis auf ein paarAusnahmefahrten, nie dauerhaftin das Tunnelsystem eingebundenwerden können. Ein Niederflur-netz kann bei einer Fahrplanver-dichtung Tunnelstrecken entla-sten. Ausgewählte, überlasteteBuslinien können auf Niederflur-Bahnbetrieb umgestellt werdenund damit Attraktivität und Wirt-schaftlichkeit der Üstra erhöhen.Optimierte Umsteigemöglichkeitenzwischen S-Bahnhöfen und einemerweiterten Stadtbahnnetz könnenden Hauptbahnhof entlasten. Inder Kurt-Schumacher-Straßekönnte Höhe Herschelstraße eineNiederflurhaltestelle entstehen.

Von den Gutachtern wurden die Fahrgast- und Ein-nahmeverluste bei einer Hochflurlösung unterschla-gen. Eine Niederflurlösung gewinnt durch kunden-

freundlichere Haltestellen mehr Fahrgäste und damit Ein-nahmen. Wenn in der Limmerstraße Hochbahnsteige ange-legt werden sollen, müssen die Haltestellen verlegt werden.Die Haltestelle Küchengarten würde auf eine freie Fläche

aus der Limmerstraße herausgeschoben. Die HaltestelleLeinaustraße würde in Höhe Edeka-Markt verlegt. Die Hal-testelle Ungerstraße kommt in Richtung Westschnellweg inHöhe Freizeitheim. Die Erschließung von Linden-Nord ver-schlechtert sich.Dr.-Ing. Dieter Apel vom VCD hat diese Verluste nach ver-kehrswissenschaftlichen Methoden ermittelt. Nur bis ca. 300Meter Fußwegentfernung zur Haltestelle werden Bahnenund Busse in hohem Maß genutzt. Bei größeren Entfernun-gen fällt die Nutzungsintensität stark ab. Durch die ungün-stige Lage der angedachten Hochbahnsteige an der Lim-merstraße ist allein mit einem jährlichen Erlösverlust für dieÜstra von mindestens 420.000 Euro bis zu 750.000 Euro zurechnen. Kaum nachvollziehbar, dass die Regionsverwal-tung generell 500 m Luftlinienentfernung für ausreichendhält.

Fazit: Die Lage der Haltestellen ist bei Niederflur bes-ser. Die städtebauliche Integration ist unproblemati-scher. Auch die Kosten für den Bau der Haltestellensind wesentlich niedriger. Bei einem fairen Kosten-Nut-zen-Vergleich Hochflur / Niederflur wird die Niederflurlö-sung auch ohne Netzerweiterung klar überlegen sein.

Am 18. Juni will die Regionsversammlung über die Zukunft des Stadtbahnsystemsin Hannover entscheiden. Die Üstra möchte mit allen Mitteln das Hochbahnsystemzu Ende führen. Sie will die Linie 10, die ausschließlich oberirdisch fährt, vollstän-dig mit Hochbahnsteigen ausstatten. Vor allem für die Limmerstraße, aber auch ins-gesamt für die Chancen möglicher Netzerweiterungen kommender Generationenhätte dies dauerhafte Nachteile. Die Meinungsbildung kommt nicht durch einen fairen Vergleich der Argumente zu-stande. Die Chancen von Niederflur wurden einseitig vernachlässigt. Alle Bürgerinnen und Bürger können dagegen etwas tun. Sprechen oder schreibenSie Ihre Regionsabgeordneten an. Es gibt keinen Fraktionszwang. Machen Sie IhreAbgeordneten auf die Folgen der Entscheidung aufmerksam:Adresse: Regionsversammlung, Hildesheimerstr. 20, 30169 Hannover

Hängen Sie das Plakat auf oder geben Sie es weiter, Ihre Aktion hilft!

Auftragsgutachten nicht glaubwürdig

Niederflur ist wirtschaftlicher

www.zukunft-stadtbahn.de

Limmerstraße befürchtet Einbußen

Kaufleute: „Die Zukunft ist Niederflur“Rollstuhlgeeignet: 2,65 m breit, 75 cm Durchgang.

Niederflurbahn Dresden: 100 % barrierefrei.

Prof. Schnüll, Verkehrsplaner:

„Hannover braucht eine oberirdischeStadtbahnerweiterung. Alle Hochflur-strecken werden fertiggestellt. Alle neu-en Strecken fahren Niederflur. Die Linie10 kann den Anfang machen.“

Prof. Meyfahrt, Verkehrswissschaftler:

„Die Entscheidung des Behindertenbeirats für eineHochflurlösung ist unter anderem auf falsche Ver-gleiche mit schmaleren Fahrzeugen zurückzu-führen.“

Niederflur: 100 Prozent barrierefrei

Netzerweiterungen bei Niederflur:

Entwicklungschancen für Hannovers Nahverkehr

V.i.

S.d

.P.:

E. B

arkh

off,

D. G

arde

min

Quelle: Bombardier

Page 7: Lindenspiegel 06/12 (Page 1)Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2 Sonntagscafé der AWO Linden-Limmer Am Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14

Lindenspiegel | 06-2012Seite 5

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 5

Der Lindenspiegel-BuchtippVorgestellt von MitarbeiterInnen der Buchhandlung „Decius Linden“, Falkenstraße 10

Lucinda Riley: „Das Mädchen auf den Klippen“

Spannende Verwicklungen

Grania Ryan flüchtet nacheinem Schicksalsschlag

aus New York zu ihrer Familiein ihre irische Heimat. Dort be-gegnet sie auf einem Spazier-gang einem Mädchen, das bar-fuß im Nachthemd am Rand derKlippen steht. Schnell wird Gra-nia in das Leben des Mädchenshineingesogen. Ihre MutterKathleen reagiert seltsam ver-halten auf diese Entwicklung…Grania findet heraus, dass die

Geschichten beider Familienseit Jahrzehnten miteinanderverwoben sind und entdeckt ei-ne lange Verkettung von Ge-heimnissen…Erneut gelingt es der Autorinvon „Das Orchideenhaus“, ei-nen packenden Schmöker(Goldmann, 9,99 Euro) mit vie-len spannenden Verwicklungenvorzulegen, der sofort nach Er-scheinen die Bestsellerlistenstürmt. Maren Imke Weidanz

Amely wird 1896 vonihrem Vater mit einem

wesentlich älteren Kautschuk-baron nach Brasilien verheira-tet. Sie hat große Schwierigkei-ten, sich in ihr neues Lebeneinzufinden und ihr Ehemannentpuppt sich als rücksichtslosund brutal. Da begegnet siedem Indianer Aymáho undfolgt ihm in den brasilianischenDschungel. Dort lernt sie einkomplett anderes Leben ken-

nen. Amely und Aymáho ver-lieben sich ineinander, doch sieverbindet mehr als diese Liebe…Als der Urwald mehr und mehrvom Kautschukabbau bedrohtwird, kehrt Amely in ihr altesLeben zurück, um AymáhosStamm zu retten. Wird der Plangelingen und wird sie Aymáhojemals wieder sehen (Rowohlt,9,99 Euro)?

Maren Imke Weidanz

Isabel Beto: „Die Bucht des grünen Mondes“

Mehr als Liebe

Vor einem Jahr zu Pfing-sten besetzten Mitglie-der der Grünen Jugend

das leerstehende Fahrradge-schäft Aschemann in der Lim-merstraße 98. Kurz zuvor wurdedurch eine Anfrage des Bezirks-rates bekannt, dass ein Abrissdes Gebäudes geplant war. Dieersten Häuser dieser Art in Lin-den-Nord entstanden erst ab1856 und nur sehr wenige Ge-bäude aus dieser Zeit haben denKrieg und die Sanierung in denSiebziger Jahren überstanden. Die Grüne Jugend sprach sichdeshalb für einen Erhalt, die Sa-nierung und eine Umnutzungdes 150 Jahre alten Gebäudesaus und wollte durch die offeneBesetzung, die auch von der Po-lizei durchweg als friedlich be-schrieben wurde, auf das Pro-blem aufmerksam machen. Inden folgenden Tagen schlossensich weitere Menschen aus Lin-den den Forderungen an undverhandelten mit dem neuenBesitzer über Möglichkeiten ei-ner übergangsweisen Nutzungdes Hauses. Auf diese Weisesollte der Abriss verhindert, be-ziehungsweise das Haus biszum Beginn der Bauarbeitenmit Leben gefüllt werden. Als

Vermittler zwischen den Partei-en wurde der damalige stellver-tretende Bürgermeister RainerGrube zu Rate gezogen. DasAngebot der Jugendlichen, diesich mittlerweile aus den unter-schiedlichsten Gruppen zusam-mengefunden hatten, sah vor,für die anfallenden Kosten undSteuern aufzukommen und mo-natlich 350 Euro an den Besit-zer zu zahlen. Zu einem Vertragsabschlusskam es allerdings nie, denn amMorgen des 6. Juni räumte diePolizei ohne Vorwarnung nachfünf Tagen das Haus. Als sich in

den Folgetagen die Politik aufunterschiedlichen Ebenen undüber die Parteien hinweg nachLösungen bemühte, wurden be-reits Fakten geschaffen. Nochwährend Verhandlungen liefen,wurde bereits das erste Fach-werkgebäude im Hof abgeris-sen. „Sobald wir das Haus ver-lassen hatten, verschwand auchdie Bereitschaft des Besitzersmit uns über eine für alle Seitenverträgliche Lösung nachzuden-ken“, sagt ein damals beteiligterJugendlicher heute. Wenig spä-ter wurde auch das Dach des bisdahin intakten Vorderhauses,

sowie eine Etage vom feuchtenGebäude im Hof abgerissen.Seither passiert allerdingsnichts. „Einer Nutzung bis zumheutigen Tage hätte nichts imWege gestanden,“ sagt Daniel(Name d.R.bk.), der sich für einselbstverwaltetes Stadtteilzen-trum engagiert. „Der Besitzerhätte bisher von uns einige Tau-send Euro an Miete erhaltenund wir hätten endlich die Mög-lichkeit gehabt, uns unkommer-ziell zu treffen; sei es für Veran-staltungen oder einfach nur zumgemütlichen Beisammensitzennach der Arbeit.“ Ob in diesemJahr weitergebaut wird, oder obdie Limmerstraße 98, wie ver-einzelt im Stadtteil gemutmaßtwird, gänzlich zum Spekulati-onsobjekt verkommt, bleibt ab-zuwarten; denn ein Verkauf desnunmehr bebauungsreifen Ob-jektes ist sicherlich sehr ge-winnträchtig. „Es ist sehr scha-de, dass es nicht gelungen istdas Gebäude als solches zu er-halten“, fügt Rainer Grube hin-zu. „Um so etwas zukünftig zuverhindern, müssen die Politikund die Bevölkerung wiedermehr Einfluss auf die Sanie-rungsmaßnahmen im Stadtteilbekommen.“ sm

Am 12. Mai 2012 richteten die BethlehemKickerLinden auf dem Platz des VfL-Hannover, Am Moritzwinkel ihr traditionelles Fußballturnier aus. Ab10 Uhr morgens wurde beileibe keine ruhige Kugel geschoben. Sieben Hobby-Mannschaften spielten die Siegertrophäe, nebst einem von Dieter

Treder gestifteten Wanderpokal für die beste Mannschaft, aus. Verdienter Sieger waren die Sportsfreunde aus dem Calenberger Land, die Montags-kicker aus Lenthe. Die vor einem halben Jahr neuformierte, junge Mannschaft der BKLer (Foto) belegte zum Einstand in das Turniergeschehen einenhervorragenden 2. Platz! Das lässt die Sportsfreunde aus Linden hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Dem Veranstalter wurde für das Organisierendes Turniers von allen Seiten Lob ausgesprochen. Gute Gründe für eine Neuauflage des Traditionsturniers im kommenden Jahr. Übrigens: Die Mann-schaft der BethlehemKickerLinden sucht Fußballturniere und Trainingsgegner!

Wir sind wieder da!Wir sind wieder da!Wir sind wieder da!Wir sind wieder da!Wir sind wieder da!Wir sind wieder da!Wir sind wieder da!Wir sind wieder da!Wir sind wieder da!

Hausbesetzung Limmerstraße 98 – ein Jahr danach:

Doch ein Spekulationsobjekt?

Der derzeitige Zustand des Hauses Limmerstraße 98. Foto: Mallast

Seit über 50 Jahren stehtdas StadtteilzentrumFreizeitheim Linden

für eine große Vielfalt an kul-turellen und politischenGruppen. Am 30. Juni 2012ab 14 Uhr stellen sich diesebeim Sommerfest mit einembreiten Programm vor, beidem das Mitmachen im Vor-dergrund steht.Zugeschaut werden kann aberauch. Auf der Bühne im Bier-

garten des Ferry stehenKünstlerInnen, Chöre undBands aus dem Freizeitheimund dem Stadtteil.Das Motto des Festes ist:„Rund ums Freizeitheim Lin-den“. Wir wollen mit diesemFest nicht nur die Vielfalt desStadtteilzentrums FZH Lin-den sichtbar machen und dieGruppen vorstellen, sondernMenschen aus dem Stadtteilzusammenbringen und zumMittanzen, Singen, Mitma-chen begeistern.Am Nachmittag stehen dasMitmachen und die Kinderim Vordergrund. Nach derBegrüßung durch eine profes-sionelle Ballonmodelliererin,die jedem sein Wunschtieraus Luftballons zaubert, wirdes spannend bei der Experi-mentierwerkstatt für kleineForscher, der Modell-Eisen-bahnwelt und im kleinen Zir-kuszelt mit dem Mitmachzir-kus Moskito, der Capoeira-Show und dem Kindertheater.Außerdem gibt es Zirkus zum

Mitmachen, Fotogramme imFotolabor, Apfelschnappenund Spieleaktionen des So-zialcenters Linden.Kinder wie Erwachsene kön-nen kreativ werden beim Zei-chenzirkel, beim Riesen-schach und beim „Singlish“,dem Mitsingen auf Englischunter Anleitung von Mic Haleund dem „Kreativ – Englisch–Lernen“ Spontichor. Mittan-zen ist angesagt bei den ange-

leiteten griechischen undBalkan-Gruppentänzen –auch hier zählt: Dabei sein istalles und Perfektion etwas fürandere Gelegenheiten. An ei-ner Klanginstallation kannmit Tönen experimentiertwerden.Die Geschichtswerkstatt öff-net ihre Ausstellungsräumeund bietet eine einstündigeFührung durch Linden-Nordan (16 Uhr, Treffpunkt vordem FZH). Am Abend darf zu Musik derBands Peace DevelopmentCrew (Reggae/Dancehall)und ONNOMA (IndependentRock) aus Linden getanztwerden und man kann denAbend im Biergarten derFerry-Eventgastronomie aus-klingen lassen. Ab 22:00steigt hier für die Nacht-schwärmer eine „DepecheMode“-Party.

Das aktuelle Programm istauch unter www.fzh-lin-den.de zu finden.

S O M M E R F E S T„Rund ums Freizeitheim“

Page 8: Lindenspiegel 06/12 (Page 1)Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2 Sonntagscafé der AWO Linden-Limmer Am Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 6

Page 9: Lindenspiegel 06/12 (Page 1)Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2 Sonntagscafé der AWO Linden-Limmer Am Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14

Lindenspiegel | 06-2012Seite 7

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 7

Der Lindenspiegel-Tipp des Monats

w w w . l i n d e n - e n t d e c k e n . d e / k a l e n d e r

Ein ausführlicher Terminkalender mit vielen Veranstaltungs-Tipps unter

Die üblichen Verdächtigen –Tobias Kunze, Pauline Fu-

eg, Johannes Weigel und Ker-sten Flenter – begrüßen amDienstag, 19. Juni, ab 20 Uhrim SING SING (unter demTheater am Küchengarten) denHamburger Autoren und Slam-Poeten Thomas Langkau. Tho-mas Langkau ist Herausgeberder brandneuen Anthologie„Heute hier, morgen tot“ – 43Autorinnen und Autoren stellensich in diesem Buch der Frage,was wäre, wenn sie nur noch ei-nen Tag zu leben hätten. Natür-lich sind auch Nachtbarden-Mitglieder im Buch vertreten.

Singer / Songwriters Allie(Foto) aus Berlin ist am

Sonnabend, 2. Juni, zu Gast inder GALERIA LUNAR, Köt-nerholzweg 51. Allie ist 24 Jah-re alt und spielt auf seiner Gi-tarre eine eigenwillige Mi-schung aus Folk und Indiepop,der eine gewisse Nähe zu Bandswie Animal Collective, Coco

Rosie oder Múm nicht verber-gen kann. Vor allem sein dahin-gehauchter Gesangsstil ist alle-mal hörenswert. Er wird in derGALERIA LUNAR sein aktu-elles Album "New Friends" vor-stellen, dass er 2011 auf demBerliner Label Ramin-Ton ver-öffentlicht hat.

Der renommierte klassischeGitarrist Michael Seubert

tritt am Sonntag, 24. Juni, ab 17Uhr in der St.-Nikolai-Kirche,Sackmannstraße 26, auf. Seu-bert, zu dessen Repertoire Wer-ke aus fünf Jahrhunderten klas-sischer Gitarrenmusik gehören,spielt an diesem NachmittagWerke von Sor, Villa-Lobos,Moreno-Torroba, Barrios-Mangoré und Albéniz sowie Ei-genkompositionen und Improvi-sationen. Eintritt 7, ermäßigt 5Euro.

Mit der neuen Produktion„Benzin. Super. Diesel“

macht das Ensemble von fen-sterzurstadt die Alte TankstelleStriehlstraße zum Hauptakteurund motivischen Fundort seinerkünstlerischen Arbeit: währendder Aufführungen sitzt das Pu-blikum in der Auffahrt auf einerTribüne unter dem Vordach desGebäudes und wird Zeuge einesaudio-visuellen Unterfangens,das sowohl auf dem Vorplatzwie auch im Innenraum des glä-sernen Gebäudes stattfindet,

seine kurzen Szenen in einerschnellen Folge von Auf- undAbtritten zu einem Panoramades urbanen Lebens verbindet:ein Spiel mit den Grenzen zwi-schen privatem und öffentli-chem Raum, das die Stadt imWandel der Zeiten zeigt, dennwo, wenn nicht an diesemDurchgangsort könnte man bes-ser die Geschichte(n) einer Ver-wandlung wie im Zeitraffer er-zählen und den Ort des Ge-schehens zum Schauplatz einerGeschichte über die Kraft derPhantasie machen. So erzählt„Benzin. Super. Diesel“ auchdie Geschichte eines Ortes, derim Fortgang der gesellschaftli-chen Ereignisse seine Bestim-mung und Aufgabe verloren hatund damit frei geworden ist fürneue Ideen und Konzepte. Auf-führungen am 15. (Premiere),16., 20., 23., 29. und 30. Junisowie am 4., 6., 7., 11., 13., 14.,18., 20., 27. und 28. Juli, je-weils ab 20.30 Uhr. Eintritt 13,ermäßigt 9 Euro.

u l t u r kompaktK

Die Göttinger Straße (Foto,1980) ist eine der großen

Verkehrsachsen in Linden-Süd.Ihre Westseite ist vor allem vonFabrikgebäuden aus der HAN-OMAG-Ära geprägt. Auf derOstseite reihen sich Wohnhäu-ser aneinander, von denen man-che noch im Erdgeschoss kleineGeschäftsräume und Ladenlo-kale aufweisen.Horst Deuker, Jahrgang 1931,ist an der Göttinger Straße ge-boren und aufgewachsen. Erkennt noch die Arbeitersiedlung

„Klein Rumänien“, wo seineGroßeltern gewohnt haben. DieSiedlung wurde 1937 abgeris-sen, um für die sogenannte U-Boothalle Platz zu schaffen.Heute erforscht Horst Deukerdie Geschichte der Gebäude inder Göttinger Straße. Im Er-zählcafé der Initiative „Lebens-raum Linden“ wird Horst Deu-ker am Montag, 11. Juni, ab 15Uhr im Gemeindehaus der Erlö-serkirchengemeinde, An der Er-löserkirche 2, von seinen Re-cherchen berichten.

Geschichten aus „Klein Rumänien“

Kleinen Fests im Großen Garten geht in die 27. SaisonBesucher des diesjährigen Kleinen Fests im Großen Gar-ten könnten sich verwundert die Augen reiben, wenn sie inden berühmten Großen Garten in Herrenhausen kommenund auf ein sprechendes Sofa, eine schnatternde Gänse-kapelle oder auf einen Tisch voller Gedanken treffen. Wasder Schuh Mädchen Report verrät, was beim Blind Dategeschieht oder wen der schnellste Magier der Welt ver-schwinden lässt, können Kleinkunstliebhaber ab dem 11.Juli 2012 erleben, wenn das Kleine Fest im Großen Gartenin der 27. Saison seine Tore öffnet. An 15 Abenden wirdwieder die bewährte Mischung aus großer Kleinkunst vonaußergewöhnlichen Künstlern, einzigartiger Atmosphäreund großartiger Gartenkunst geboten, die pro Abend 3 300Menschen verzaubern soll. Für die 46.500 Karten, die imFrühjahr dieses Jahres zum Verkauf standen, sind erneutüber 158.000 Kartenbestellungen eingegangen, was dieungebrochene Attraktivität des Fests belegt. Weitere 200Karten pro Veranstaltung sind noch an der Abendkasse er-hältlich. Hauptdarsteller und grüner Festsaal ist auch indiesem Sommer wieder der barocke Große Garten, in demüber 110 Künstler aus 16 Nationen auf 35 Bühnen undSpielorten sowie auf Wegen und Wiesen zu Kleinkunst undmehr einladen. Sie kommen aus Belgien, Bulgarien,Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Nieder-lande, Norwegen, Österreich, Türkei, Schweden, Schweiz,Spanien, Ukraine, Ungarn und aus den USA und werdendas Publikum in Heiterkeit, Staunen, Begeisterung, abervor allem in gute Laune versetzen. Festivalleiter HaraldBöhlmann, auch bekannt als „der Mann mit dem Zylinder“,freut sich schon auf den Sommer: „Unser Kleines Fest wirdgarantiert so attraktiv und abwechslungsreich wie im letz-ten Jahr, aber noch etwas umfangreicher. Und das Wetterwird ganz sicher besser als im letzten Jahr“. Wie in jedemSommer erwartet die Festgäste die bewährte Mischungaus Neuentdeckungen und Publikumslieblingen vergange-ner Jahre. Große Künstler der leisen Töne haben darinebenso ihren Platz wie Stars aus dem internationalenRampenlicht. Viele von ihnen sind Preisträger nationalerund internationaler Wettbewerbe und Festivals. Rund dieHälfte der Bühnenprogramme wird erstmals in Hannoverzu sehen sein. Seine Deutschland-Premiere feiert der Spa-nier Leandre Ribera. Er gehört zu den großen modernenClowns unserer Zeit und kommt mit seinem Partner, demPianisten David Moreno, um nur mit Gestik und Mimik dasPublikum zu begeistern. Ebenfalls aus Spanien kommendie drei Tempo-Akrobaten von Zahir Cirque. Ob es demTanzpaar von Strictly Dumb Prancing aus Großbritannien –sie sind ebenfalls zum ersten Mal dabei – gelingt, einen ar-gentinischen Tango aufs Parkett zu legen, wird sich nochzeigen. Aber vielleicht ist ja das Duo Blind Date aus derUkraine als Liebespaar der Zukunft erfolgreicher bei sei-nen Annäherungsversuchen. Mit einer fulminanten Zirkus-show werden Magmanus, ein eigenwilliger Akrobat ausFrankreich und ein Jongleur in Hünengestalt aus Norwe-gen, erstmals das Herrenhäuser Publikum zum Lachenbringen. Die Erkenntnisse des Schuh Mädchen Reportsveranschaulichen Andrea Bongers und Katie Freuden-schuss mit ihrer komödiantischen „Lust am Schuh...“. ObHandy, Brieftasche oder Gürtel, Meisterdieb Christian Lin-demann zeigt, dass er wirklich alles klaut. Auch sie habenihre Hannover-Premiere: Ein Tambour, ein Tambourmajorund Toulouser Gänse. Sie sind die Akteure der Gänseka-pelle aus den Niederlanden. Traditionsgemäß gipfelt dasfast vierstündige Programm in einem Defilée aller Künstlerund einem eigens choreographierten Feuerwerk, das indiesem Jahr in zwei Versionen zu sehen ist. An einigen Ta-gen wird zur Musik G.F. Händels ein Höhenfeuerwerk, ananderen Tagen ein aufwändig gestaltetes Bodenfeuerwerkgezündet. Später verabschiedet sich der grüne Festsaal,der Große Garten, mit Illuminationen und Wasserspielenzu Barockmusik. Die Abendkasse öffnet jeweils um 17.30Uhr. Einlass ist ebenfalls ab circa 17.30 Uhr – Auf der Pick-nickwiese begrüßen um 18.15 Uhr der Mann mit dem Zy-linder und einige Künstler in ihren Muttersprachen das Pu-blikum. Um 18.30 Uhr beginnt das Programm auf den ein-zelnen Bühnen. Zusätzlich zu den im Vorverkauf vergebe-nen Karten werden wieder pro Veranstaltung 200 Kartenan der Abendkasse verkauft; dort werden pro Person maxi-mal 2 Karten abgegeben Der Preis für die Eintrittskarte be-trägt 26,50, ermäßigt 15 Euro. „Knirpse“ bis 111 cm habenfreien Eintritt. Im Fall der Absage oder des Abbruchs vor 20Uhr wird der Eintrittspreis erstattet, bei einem Abbruchnach 20 Uhr gilt die Veranstaltung als durchgeführt. In dem24-seitigen Programmheft sind alle Künstler ausführlichbeschrieben und ihre Bühnen im Zeitplan verzeichnet. DasProgrammheft, in dem außerdem alles Wissenswerte rundum das Kleine Fest zu finden ist, kostet 2,50 Euro und istim Künstlerhaus, Sophienstraße 2, erhältlich.

Kensal Rise / LondonWohin im Juni?

Wir haben sämtlicheWahrheiten gegenuns. Aber wir set-

zen unser Leben fort, weil wirsie einfach hinnehmen und unsweigern, die nötigen Schlüssezu ziehen.“ (E.M. Cioran)Die kubanische Tänzerin undChoreographin Maura Mora-les (Foto: Clara Bes) führtden Zuschauer mit ihrenStücken an die Abgründe dermenschlichen Psyche. So auchin dem Stück „Wunsch-konzert“, das am 1. und 2. Ju-ni jeweils ab 20 Uhr in derEisfabrik, Seilerstraße 15F,zur Aufführung gelangt. Ein

Stück in Schwarz-Weiß überAnonymität und seelischeLeere. Die Hoffnungslosigkeitdes realen Lebens, voller be-schnittener ungelebter Träumeund Zurückweisungen, stehtneben einer Traumwelt, in der,wenn auch nur aus weiter Fer-ne, das Aufbegehren existiertund der Wunsch, sich selbst zufinden und damit Freude undLebenslust.Beide Welten geraten in Bewe-gung, sie berühren einanderund es entsteht ein neuerRaum: grau, tonlos, vollkom-men isoliert und ohne Türen.Eintritt 13, ermäßigt 9 Euro.

Im Rahmen der Kultreihe„Mississippi liegt mitten in

Linden“ widmet sich der renno-mierte Bluesjournalist „Loneso-me Nighthawk“ am Freitag, 8.Juni, ab 20 Uhr in der Gaststätte„Zum Stern“, Weberstraße 28,einmal mehr den „Unsungheroes of the Blues“. Nightha-wk stellt obskure Musiker vor,die aus den verschiedenstenGründen niemals den Weg insRampenlicht der Blueswelt ge-schafft haben. Freuen dürfen sich die Besucher

auf Live-Music-Gast DavidEvans. Evans, Professer an derUniversität Memphis mitSchwerpunkt Bluesforschung,ist nicht nur einer der bedeu-tendsten Bluesresearcher undField Recorder und somit Ent-decker unzähliger bis dahin un-bekannter, großartiger Musiker;er ist auch selbst ein hervorra-gender Blues-Interpret, der seinPublikum in die Welt des Mis-sissippi Delta Blues entführenwird. Der Eintritt an diesemAbend ist frei.

Mississippi liegt mitten in Linden

Page 10: Lindenspiegel 06/12 (Page 1)Lindenspiegel | 06-2012 Seite 2 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2 Sonntagscafé der AWO Linden-Limmer Am Sonntag, 3. Juni, öffnet um 14

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 8

Letztens …

Von Hans-Jörg Hennecke

Wie kann man moderne Kunsterkennen? Wie kann man siegar erklären?

Wenn Nachbar Stokelfranz seinen Kellerentrümpelt, was nur einmal im Doppel-Jahrzehnt stattfindet, stehen auf demFußweg lädierte Zeitzeugen einer Wohn-kultur, die noch in der Ära der Kanzler-schaft Willy Brandts unwiderruflich un-terging. Sie sind raumsparend gestapelt,weil das die Sperrmüll-Abfuhr verlangt.Schüsseln und Töpfe, Stühle und Vasen,Regale, Schränke und Rollos. In ihrer Zeithatten alle Gegenstände einen Gebrauchs-wert, heute dienen sie nur noch als Zeu-gen kulturellen Verfalls, von einer Moder-ne gefressen, die sich längst der Post-Mo-derne ergab. Es kann vorkommen, dassein Passant bei genauer Betrachtung derStokelfranzschen Aussonderungsaktion andie documenta denkt, die bedeutendstezeitgenössische Kunstausstellung über-haupt. Die wird alle fünf Jahre in Kasselzelebriert und unterscheidet sich von Sto-kelfranz Bemühungen zuerst dadurch,dass sie mit reichlich Geld gesponsert ist.Da lassen sich Staat und Großfirmennicht lumpen. Termin: 9. Juni bis 16. Sep-

Vorsicht: Kunst Ist das Politik, oder kann das weg?Lindemann & Stroganow erklären die Welt

tember 2012. Titel: Zusammenbruch undWiederaufbau.Dopingkontrollen gibt es nicht, damit Krea-tivität ungebremst zur Entfaltung kommt.Nun fragt bei Stokelfranz auch niemandnach Doping, da er kein Auto besitzt, undKreativität nimmt er für sein müllstapelndesTun nicht in Anspruch. Nie käme er auf denGedanken, seinen Nachlass der documentaanzuvertrauen. Hier gibt es für ihn nur eineAdresse: aha, Abteilung Sperrmüll. Soweitder subjektive Faktor. Objektiv muss es aberdoch eine Verbindungslinie zwischen docu-menta und Sperrmüll geben, denkt Linde-mann, die Ähnlichkeit der Exponate ist zu-weilen einfach zu verblüffend. Und er ist ge-nau so schlau wie zuvor: Wie kann man mo-derne Kunst erkennen? Wie kann man siegar erklären? „Der künstliche, krankhafte und unfruchtba-re Charakter der heutigen Kunst liegt daran,daß sie keine Wurzeln mehr im Leben derErde hat.“ Meinte Literatur-NobelpreisträgerRomain Rolland schon vor bald hundert Jah-ren und hilft auch nicht weiter.„Die Leute müssen einen Führerscheinmachen, wenn sie Autofahren wollen,

aber auf die Kunst werden sie einfach losge-lassen“, stöhnte der letzte documenta-Direk-tor Roger Buergel. Lindemann kontert dieArroganz: „Tja, Herr Buergel, es soll Leutegeben, die ihren Führerschein im Lotto ge-wonnen haben, gell? Und wenn er weg ist,gibt es Punkte in Flens-burg. Die sehen auswie gemalt.“Also, sagt Linde-mann, Mut zumeigenen Kunst-genuss. Esmuss aber nunwirklich keinröhrender Hirschüber dem Kanapeesein. Was sollendenn die Leutevon uns den-ken …

ImpressumLindenspiegel • Die Lindener StadtteilzeitungLizenzgeber u. Hrsg.: argus print media Publishers Ltd Redaktion: Deisterstraße 61, 30 449 HannoverAnzeigenverkauf: Tel. 05 11 / 1 23 41 16 • Fax / 8 98 88 77Redaktion: Tel. 05 11 / 1 23 15 31Redaktion: H.-E. Wiesemann

[email protected] print media Verlag (UG), Hannoververteilte Auflage: 14.000 Exemplare in Linden & LimmerMegaDruck.de GmbH, Ndl. Westerstede16. Jahrgang

a r g u s print media Ltd ®

ISSN 1866-7562

Von Kersten Flenter

Der arme Teddy“, kommentierte Mittelschmidt, als Stroga-now sein Lieblingsplüschtier aus Kindertagen zum Tauschauf die Müllcontainer-Zementbox legte. „Es geht mir

nah“, sagte Stroganow, „aber nachdem diese Nazispacken vomBesseren Hannover dauernd mit Bären rummachen, kann ich dennicht mehr ansehen, ohne zu würgen.“

Wir standen am Kiosk und ließen unse-rem Zorn freien Lauf. Die Arsch-krampen hatten sich tatsächlich

nach Linden-Limmer und dannnoch zum Tag der offenen Tür indie Polizeiwache getraut. „Wodenn sonst?“, erklärte Stroganow,„dort waren sie ja vor einer ange-messenen Zuwendung durch dieLindener Bürger geschützt. Nor-malerweise hätten sie hier sofort

auf die Fresse bekommen.“„Und unser anwesender Innenmini-ster hatte nicht mal einen Salafisten

dabei. Sonst hat er die immerschnell zur Hand“, sagte ich. „Tja,durfte die Polizei gerade mal einDudu! aussprechen. Die Polizi-sten tun mir mittlerweile echtleid. In Nordrhein-Westfalenmussten sie letztens sogar verhin-

dern, dass Nazis und Salafi-sten sich die Köpfe ein-

schlugen – wie grotesk istdas denn? Man hätte sie einfachmachen lassen sollen.“ „Ichversteh die auch Aktion nicht“,überlegte Mittelschmidt, „wassoll denn daran jetzt Sinn erge-ben, dem Schünemann einen‚Abschiebären’ zu überreichen?Lob für seine Asylbewerberpo-litik? Als Provokation kann dasja wohl kaum gemeint gewesensein. Was haben die sich dabeigedacht?“ „So kommst du nichtweiter“, meinte Stroganow,„Nazis denken ja nicht.“ „Wassind zehn Aktivisten von Besse-res Hannover auf dem Leine-grund?“, grinste Mittelschmidt.„Ein guter Anfang“, sagte ich,

„der ist doch alt.“ „Haben wir nun ein Nazi-Problem?“, wollte Mit-telschmidt wissen. „Nee, wir haben ein Bärenproblem“, bemerkteStroganow und blickte auf seinen Teddy, „wenn es schon soweitkommt, dass ich wegen dieses Abschaums fast meinen Teddy weg-gebe. Da wird das Politische viel zu privat.“ „Wenn das Politischenicht privat ist, ist es gar nichts“, sagte ich, als der Kollege von derMüllabfuhr vom Wagen sprang. „Ist das Politik, oder kann dasweg?“, fragte er mit Griff nach Stroganows Teddy. Wir standen daund rangen nach Worten.

Zwei Lindener er-

klären die Welt – die

skurrilen Geschichten der

beiden Lindener Origina-

le Lindemann (Hans-

Jörg Hennecke) und

Stroganow (Kersten

Flenter) gibts als Video

Monat für Monat auch im

Internet zu sehen – unter

www.lindenspiegel.eu.

Der globale Wahnsinn undder Irrsinn im Kiez – ein

lustiger und bösartiger Abendmit Kersten Flenter und Hans-Jörg Hennecke. Die beiden Lin-dener Berufsgrantler Hans-JörgHennecke (Lindemann) undKersten Flenter (Stroganow),bekannt durch ihre satirischenGeschichten im „Lindenspie-gel“, zünden am Donnerstag,

21. Juni, ab 19.30 Uhr in derGaststätte „Zum Stern“ (Weber-straße) in ihrem gemeinsamenliterarisch-kabarettistischenProgramm ein Feuerwerk derAbsurditäten zwischen globa-lem Wahn- und lokalem Irrsinn.Bissig, stets aneinander vorbeiphilosophierend und völligüberraschend, wird genörgelt,gegrantelt und auch vorgelesen.

Lindemann & Stroganow erklären die Welt