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TOP THEMA UNESCO- Welterbestätten Schlösser und Burgen 8 Luther-Routen 817 Mio. Protestanten weltweit 73 Mio. Lutheraner weltweit 42 Lutherstädte 3 Nationale Sonderausstellungen 360°-Videos VR-Brillen Animationsfilm Social Media Spirituelles Reisen authentisch Ländlicher Raum Messen und Workshops Familien Kunst Rundreisen Festivals Konzerte Erholung Online- Marketing Events Aktiv Museen preiswürdig Weinland Deutschland Tradition und Brauchtum Sanfter Nachhaltigkeit Musik 3xHAMMER.DE Wandern und Radfahren Historic Highlights 500 Jahre Reformation Lifestyle Tourismus Creative #luthercountry Here I stand Shopping Barrierefrei modernes Deutschlandbild Naturland- schaften TOP THEMA UNESCO- W We el l t te er rb be es st tä ät tt te en n Sc hl össer un d d B B urgen 8 L u t h er - R ou t e n 8 8 1 1 7 7 M Mi i o o . P P r r o o t t e e s s t t a a n n t t e e n n w we e l l t t w we e i i t t 4 4 2 2 L L u u t t h h e e r r s s t t ä ä d d t t e e 3 N a t i ona l e S S on d d erauss t t e l l l l un g en VR - B r i ll e n A n i mat i ons f f il m S oc i a l Me d i a a a u u t t h h e e n n t t i i s s c c h h L ä n dl i c h er R aum K uns t K o nz e r te Museen preis würdi g Weinland De Deut utsc schl hlan and d S an ft e r H Hi i s st to or ri i c c Hi ghl i ghts T T o ou ur r i i s sm mu us s C C r r e e a a t t i i v v e e S Sh ho op pp pi i n ng g mod dernes Deut sc hl andbil d Na t u r l a n d - s s c c h h a a f f t t e e n n Luther 2017 Kultur Natur 11.16 Deutschlandtourismus im Fokus

Luther ˘ TOP THEMA - Germanys3.germany.travel/media/pdf/DZT_Magazin360_Luther_RZ_WEB.pdf · Petra Hedorfer Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT)

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TOP THEMA

UNESCO-Welterbestätten

Schlösser und Burgen

8 Luther-Routen817 Mio. Protestanten weltweit

73 Mio. Lutheraner weltweit

42 Lutherstädte

3 Nationale Sonderausstellungen

360°-Videos

VR-BrillenAnimationsfilm

Social Media

Spirituelles Reisen

authentisch

Ländlicher Raum

Messen und Workshops

Familien

Kunst

RundreisenFestivals

Konzerte

Erholung

Online-Marketing

Events

Aktiv

Museen

preiswürdig

Weinland Deutschland

Tradition und Brauchtum

Sanfter

Nachhaltigkeit

Musik

3xHAMMER.DE

Wandern und Radfahren

HistoricHighlights

500 Jahre Reformation

Lifestyle

Tourismus

Creative

#luthercountry

Here I standShopping

Barrierefrei

modernes Deutschlandbild

Naturland-schaften

TOP THEMA

UNESCO-WWeelltteerrbbeessttäätttteenn

Schlösser undd BBurgen

8 Luther-Routen881177 MMiioo. PPrrootteessttaanntteenn wweellttwweeiitt

4422 LLuutthheerrssttääddttee

3 Nationale SSondderaussttellllungen

VR-BrillenAnimationsffilm

Social Media

aauutthheennttiisscchh

Ländlicher Raum

Kunst

Konzerte

Museen

preiswürdig

Weinland DeDeututscschlhlanandd

Sanfter

HHiissttoorriiccHighlights

TToouurriissmmuuss

CCrreeaattiivvee

SShhooppppiinngg

moddernes Deutschlandbild

Naturland-sscchhaafftteenn

Luther 2017

KulturNatur

11.16 Deutschlandtourismus im Fokus

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Wartburg bei Eisenach, Thüringen DZT 360° 11.16 3

GRUSSWORT

Liebe Leserinnen und Leser,im kommenden Jahr erreicht die

Lutherdekade mit dem Jubiläum 500 Jahre Reformation in Deutschland ihren Höhe-punkt. Das Reformationsjubiläum spielt auch für den Tourismus eine wesentliche Rolle. Mit einer Vielfalt an Ausstellungen, Festen und Konzerten wird an zahlreichen deutschen Orten an den Thesenanschlag und die Bedeutung der Reformation erin-nert. Die Trendurlaubsform Kulturtouris-mus ist damit auch eine große Chance für zahlreiche ländlich und kleinstädtisch ge-prägte Regionen.

Zwischen Kultur und Tourismus be-steht eine besondere Beziehung. Reisen erleichtern das Verständnis für die eigene Herkunft und Geschichte sowie das Ken-nenlernen anderer Kulturen. Auf diese Wei-se tragen sie zum friedlichen Zusammen-leben bei. Gleichzeitig regt der Tourismus zu kulturellem Schaffen und zum Erhalt des intellektuellen und künstlerischen Er-bes an. Davon werden die Reisegebiete weit über die Lutherdekade hinaus profi-tieren.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für das Reise-land Deutschland im Ausland wirbt, stellt im kommenden Jahr das Reformationsju-biläum mit ihrer Themenkampagne „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation in Deutschland“ in den Mittelpunkt ihrer Marketingaktivitäten.

Sie lässt dabei auch die Figur Martin Luthers und die vielen Orte, die Luther auf seinen oft beschwerlichen Reisen besucht hat, lebendig werden. Interessierte können sich bereits auf der Website der DZT (www.germany.travel) schon einmal auf eine virtuelle Entdeckungsreise begeben und sich von den Routenvorschlägen inspirieren lassen.

Ich freue mich, dass die Lutherdekade mit ihrem bedeutsamen Platz im gesell-schaftlichen Leben in Deutschland bei un-seren ausländischen Gästen auf hohes In-teresse stößt. Dafür gebührt der DZT ein besonderer Dank.

Nun wünsche ich Ihnen eine unterhalt-same und anregende Lektüre.

Iris Gleicke, MdBParlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und EnergieBeauftragte der Bundesregierungfür die neuen BundesländerBeauftragte der Bundesregierungfür Mittelstand und Tourismus

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www.germany.travel DZT 360° 11.164 5

DZT360° 11.16

Sehr geehrte Damen und Herren,

ist der Deutschlandtourismus eine Er-folgsgeschichte? Meine Antwort ist ein klares „Ja“. Jahrelanges Wachstum und ein stetig steigender Beitrag zur volkswirt-schaftlichen Wertschöpfung sind ein klarer Beleg dafür.

Gemeinsam mit dem Vorstand der DZT habe ich jedoch schon im vorigen Jahr deutlich gemacht, dass wir uns nicht zu-rücklehnen dürfen. Zum einen ist auch der Incoming-Tourismus von zyklischen Schwankungen nicht ausgenommen. Und zum anderen hängt ein prosperierendes Incoming stark von der wirtschaftlichen und politischen Situation in den Quell-märkten ab. Die aktuellen Zahlen bestäti-gen diese Einschätzung.

Die Rahmenbedingungen in den Quell-märkten können wir nicht steuern. Aber

wir können im Schulterschluss von Politik und Branche die Weichen stellen, gestärkt aus einer möglichen Wachstumspause hervorzugehen.

Dazu gehört die Kontinuität bei der Imagepflege für das Reiseland Deutsch-land, neue Impulse durch kreative Kampa-gnen aber auch die systematische Erkun-dung neuer Potenzialmärkte, beispiels- weise in Südostasien und Südamerika. So

bleibt der Tourismusstandort Deutschland langfristig auf der Erfolgsspur.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

2017 jährt sich der Beginn der Reforma-tion in Deutschland zum 500. Mal. Das Re-formationsjubiläum ist Höhepunkt der Lutherdekade, die verschiedene Seiten die-ses epochalen Ereignisses beleuchtet. Die DZT widmet den Wirkungen des histo-rischen Moments eine lange geplante The-menkampagne, die unter dem Motto

„Luther 2017 – 500 Jahre Reformation in Deutschland“ ein modernes und frisches Deutschlandbild zeichnet. Hintergründe und Details zur Umsetzung der Kampagne sind das Top-Thema dieser Ausgabe unseres Magazins.

Aktuell steht der Incoming-Tourismus vor großen Herausforderungen. Am Anfang des Jahres haben wir aufgrund der Rah-menbedingungen ein schwächeres Wachs-tum für das Deutschland-Incoming prog-nostiziert. Tatsächlich verzeichnen wir erstmals seit sechs Jahren keine neuen Re-

kordzahlen. Derzeit ist das Bild noch unein-heitlich: Manche Quellmärkte wachsen weiter, während in anderen Ländern politi-sche und wirtschaftliche Entwicklungen generell die Reiselust dämpfen. Das wirkt sich auch auf unser erfolgsverwöhntes In-coming aus.

Derzeit ist nicht genau absehbar, wie die Bilanz ausfallen wird, da sich verschie-dene exogene Faktoren aus den Quellmärk-ten gegenseitig überlagern. Sicher ist: Die Wettbewerbsbedingungen werden sich durch die derzeitigen politischen und wirt-schaftlichen Herausforderungen eher ver-schärfen.

Wir wissen aber auch: An der Basis für die Attraktivität des Reiselandes Deutsch-land hat sich nichts geändert. Unsere Infra-struktur, das Image und die touristischen Angebote sind im internationalen Vergleich nach wie vor erstklassig. Es wird darauf an-

kommen, durch verstärkten Einsatz des ge-samten Marketinginstrumentariums noch schneller und flexibler unter sich verän-dernden Marktbedingungen zu agieren.

Petra HedorferVorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT)

VORWORT

Inhalt

STATEMENTS

9 Prof. Monika Grütters MdB Staatsministerin bei der Bundes kanzlerin und Beauftragte der Bundes regierung für Kultur und Medien

11 Michael Roth, MdB Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt

13 Professorin Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann Pastorin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover und Bot schafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017

14 Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie Die Destination als Bühne: Wie macht Kulturtourismus ländliche Regionen erfolgreich?

16 RUNDER TISCH Die Mitglieder des Ausschusses für Tourismus im Deutschen Bundestag

19 DIE DZT-THEMENKAMPAGNE Luther 2017 – 500 Jahre Reformation in Deutschland

24 Zentrale Aktivitäten der DZT zur internationalen Kommunikation des Reformationsjubiläums

30 Reformationsjubiläum weltweit

34 3 x HAMMER.DE Drei Nationale Sonder aus stellungen in Berlin, Eisenach und der Lutherstadt Wittenberg

36 Incoming im Spiegel der Bundesländer

3 GRUSSWORT Iris Gleicke, MdB Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Tourismus-, Mittel stands- und Ostbeauftragte der Bundesregierung

5 VORWORT Klaus Laepple Präsident des Verwaltungsrates der

Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT)

Petra Hedorfer Vorsitzende des Vorstandes der

Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT)

6 TOP-THEMA

500 Jahre Reformation in Deutschland

IM GESPRÄCH

42 Dr. Benno Bunse Geschäftsführer Germany Trade & Invest

43 Dr. Volker Treier Stellvertretender Hauptgeschäftsführer DIHK-International, AHK-Netzwerk

44 BRANCHENSPIEGEL TOURISTISCHE PARTNER

51 IMPRESSUM

Klaus Laepple Präsident des Verwaltungsrates der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT)

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2010 Reformation und Bildung (Philipp-Melanchthon-Jahr)

2012 Reformation und Musik (800 Jahre Thomana Leipzig)

2014 Reformation und Politik

2016 Reformation und die Eine-Welt

2011 Reformation und Freiheit

2013 Reformation und Toleranz (450 Jahre Heidelberger Katechismus)

2015 Reformation - Bild und Bibel (500 Jahre Lucas Cranach)

2017 Reformationsjubiläum (500 Jahre Thesenanschlag Luthers 31. Oktober 1517)

Präsentation der Dachmarkenkampagne der Lutherdekade in der Berliner Kulturkirche St. Johannes Evangelist

www.germany.travel DZT 360° 11.16

DZT360° 11.16

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Mit Tinte gegen den TeufelMartin Luther berichtete häufig, von Teufeln und bösen Geistern belästigt worden zu sein. Vor allem auf der Wartburg, wo er sich als Junker Jörg unerkannt aufhielt und die Bibel ins Deutsche übersetzte, wuchsen seine Ängste in der Einsamkeit der dunklen Gemäuer. Und tatsächlich will es die Legende, dass der Teufel Martin Luther in seiner Stube mit Kratzen und Schaben bei der

Arbeit störte, woraufhin der Reformator beherzt das Tintenfass ergriff und es nach der Teufelsfratze warf – ein blauer Tintenfleck an der Wand neben dem Ofen sollte davon zeugen.

TOP-THEMA TOP-THEMA

Die Themenkamapgne der DZT 2017 nimmt das 500-jährige Jubiläum der Refor-mation zum Anlass, um den Einfluss auf das kulturelle und geistige Leben in Deutschland unter kulturtouristischen Gesichtspunkten zu beleuchten.

Mit der Konzeption und Umsetzung der Themenkampagne bewegt sich die DZT in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis. Die Bundesregierung hat gemein-sam mit Bundesländern, Kommunen, gesellschaftlichen Organisationen, For-schungseinrichtungen und Kirchen in ei-nem langfristigen Prozess eine wissen-schaftliche, kulturgeschichtliche und politische Annäherung an die Ereignisse initiiert, die über den spirituellen Aspekt weit hinausreicht. Ziel war es, im Rahmen einer Lutherdekade aus der nationalen und konfessionellen Abgrenzung früherer Jubi-

Jahre Reformation in Deutschland

Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther seine

95 Thesen gegen den Ablassmissbrauch an

der Türe der Schlosskirche zu Wittenberg

angeschlagen haben. Zwar ist die historische

Begebenheit nicht dokumentiert, aber dieses

Ereignis gilt als Auslöser der Reformation, die

sich dann zu einer Bewegung von welt­

geschichtlicher Bedeutung entwickelte.

500läen herauszutreten und daran zu erin-nern, welche Impulse die Reformation bei der Entstehung der Moderne gesetzt hat und wie sie bis in die heutige Zeit wirkt.

Die Bundesregierung hat bereits zu Beginn der Lutherdekade ihr Ziel erklärt, mit dem Jubiläum daran zu erinnern, dass

die Reformation zu den geistigen Wurzeln unseres Gemeinwesens gehört. Zum Wir-kungsspektrum der Lutherdekade gehören internationale Projekte, wie Wanderaus-stellungen oder Konzertreisen, die Integra-tion der verschiedenen Kirchen, Kongresse und natürlich der Tourismus.

WUSSTEN SIE SCHON?

Aus dem Positionspapier der Bundesregierung

Deutschland lädt die Welt ein, das Re-formationsjubiläum 2017 in unserem Land gemeinsam zu begehen. Die Bundesregie-rung unterstützt daher gezielt im Inland, aber auch über die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) im Ausland das Marketing für Lutherdekade und Reformationsjubi-läum. In diesem Kontext ist es Ziel der DZT, das positive Image des Reiselandes Deutschland im Ausland weiter auszu-bauen, den Kulturstandort touristisch zu nutzen und den Tourismus nach Deutsch-land zu fördern.

Die Reise zu den Reformationsstätten in den Kernländern der Reformation Sach-sen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eben-so wie der Besuch anderer historischer Stätten im Kontext der Reformations-geschichte wird Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland zu den authentischen Orten und damit zu Kultur-gütern von hohem Rang führen. Nirgend-wo sonst kann die Geschichte Luthers und der Reformation so lebendig erlebt werden wie in Deutschland und lässt sie so die Geschichte Luthers und der Reformation an den bedeutungsvollen Stätten wahr-nehmen. Ob Kulturtourist oder religiös mo-tivierter Besucher – jeder Gast soll sich willkommen fühlen und ein positives Bild des Kultur-Reiselandes Deutschland im Gedächtnis behalten.

Im Jahr 2007 wurde die staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“ errichtet. Sie ist ein zentraler Akteur bei den Vorbe-reitungen für das Reformationsjubi- läum 2017. Informationen dazu sind unter www.luther2017.de zu finden.

DIE THEMENJAHRE DER LUTHERDEKADE

Das Themenspektrum der Lutherdekade hat bereits seit 2008 einen weiten Horizont um das Thema Luther und Reformation herum geöffnet. Die DZT hat diese Themen genutzt, um korrespondierende touristische Aspekte zu bewerben.

LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

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www.germany.travel DZT 360° 11.16

DZT360° 11.16

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TOP-THEMA TOP-THEMA

Martin Luther wies den Weg zum Menschen­bild in die Früh moderne

Die Schnelllebigkeit bedeutender Er-eignisse mag symptomatisch sein für un-sere Zeit, doch schon Martin Luther klag-te: ,,Alles dauert immer nur vier Wochen, danach wird etwas Neues gesucht.“ Umso bemerkenswerter ist es, dass der 31. Okto-ber 1517 - der Tag, an dem Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel ver-öffentlichte und damit die Refor mation in Gang setzte - nicht nur länger als vier Wochen, sondern bis in die Gegenwart fortwirkt.

Das Vermächtnis des großen Reforma-tors reicht weit über die Veränderungen hinaus, die sein Wirken innerhalb der Kir-che nach sich zog. Durch seine Überset-zung der Bibel in eine allgemein verständ-liche Sprache beispielsweise bereitete Luther den Boden für eine ein heitliche deutsche Schriftsprache - Kern unserer Identität und bis heute gemeinschafts-stiftend, gerade in unserer pluralistischen Gesellschaft. Ausgehend von der Forde-rung Luthers, dass jeder Zugang zu Gottes Wort haben müsse, begünstigten der di-rekte, nicht von Vermittlern abhängige Zugang zu Informationen und das Gebot der Überprüfbarkeit von Aussagen auch

eine neue Dialog- und Wissenskultur. Dies stärkte das bürgerliche Selbstbewusst-sein. Die Bildung breiter Schichten bekam infolge der Reformation einen höheren Stellenwert - wichtige Voraussetzung für den mündigen Bürger unserer Tage und ein enormer Schub für die Entwicklung von Wissenschaft und Kunst. Darüber hi-naus wies Martin Luther den Weg zum Menschenbild der Frühmoderne: Als er sich auf dem Wormser Reichstag 1521 dem Diktat von Kaiser und Papst widersetzte, berief er sich auf die Heilige Schrift und sein Gewissen. Damit setzte er der weltli-chen und geistlichen Macht Grenzen und betonte Gewissensfreiheit, Urteilskraft sowie Eigenverantwortung des Einzelnen.

Angesichts der enormen geistigen und politischen Prägekraft und der ge-samtstaatlichen Bedeutung der Reforma-tion beteiligt sich die Bundesregierung gemeinsam mit Ländern und Gemeinden und in Verbindung mit der EKD an der Vor-bereitung des 500. Reforma tions jubi-läums. Am 31. Oktober 2016 wurde es in Berlin feierlich eröffnet. Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland dürfen sich im Jubiläumsjahr auf eine

Vielzahl ganz unterschiedlicher Veranstal-tungen in allen Teilen Deutschlands freu-en - auf Ausstellungen, Lesungen, Musik-konzerte, Theateraufführungen und auf Kunst- und Bildungsangebote, von denen zahlreiche durch mein Haus gefördert werden. Orte, die für die Reformations-geschichte eine wichtige Rolle spielten - etwa die Lutherstadt Wittenberg-, präsen-tieren sich in restaurierter Pracht und laden ein, sich auf die Spuren Luthers und der Reformation zu begeben.

Das Programm, das Bund, Länder, Kommunen, EKD, Landeskirchen und Zivil-gesellschaft auf die Beine gestellt haben, richtet sich an alle Interessierten - unge-achtet ihrer weltanschau lichen und religi-ösen Überzeugungen. Jede und jeder ist willkommen, und ich hoffe sehr, dass möglichst viele Besucherinnen und Besu-cher die authentischen Orte und Ausstel-lun gen besuchen und die Festveranstal-tungen erleben.

Nr.1als Kulturreiseziel der Europäer

Platz 1 unter den beliebtesten Auslandsreisezielen junger Europäer (15 – 24 Jahre) Quelle: DZT/WTM 2016

LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

Prof. Monika Grütters MdBStaatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Beliebtestes Städte-reiseziel der Europäer Quelle: DZT/WTM 2016

Platz 2 als Marke laut GfK Roper Nation Brands Index 2016 Quelle: Anholt-GfK Roper Nation-Brands-Index 2016 Report

Das Reiseland Deutschland als führendes Kulturreiseziel

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Fürstensaal im Landgrafenschloss Marburg, Hessen DZT 360° 11.16 11

Die Reformation ist eine echte Weltbürgerin

Als Martin Luther 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg schlug, brachte er damit einen Stein ins Rollen, der erst Deutschland, dann Europa und schließlich die ganze Welt verändern sollte. Heute sind über 800 Millionen Pro-testantinnen und Protestanten weltweit in ihrem Glauben mit der Reformation verbunden. Für all diese Menschen haben 500 Jahre Reformation einen ganz konkre-ten Bezug zu ihrem tagtäglichen Leben. Sie ist eben nicht nur ein religiös-spirituel-les, sondern auch ein politisches und kul-turelles Ereignis.

Das Reformationsjubiläum verbindet Menschen weltweit – und deshalb soll es auch überall auf der Welt gefeiert werden. Als Auswärtiges Amt wollen wir den Ge-danken der Reformation hinaus in die Welt tragen – von Kopenhagen und War-schau bis nach Guatemala, Australien und die USA. Mein Haus begleitet die vielfälti-gen Aktivitäten zum Reformationsjubilä-um mit zahlreichen Projekten – von Kon-ferenzen über Ausstellungen bis hin zu Konzerten in unseren Botschaften.

Das Themenjahr 2016 hat sich der Be-deutung der Reformation als Weltereignis gewidmet. Unter dem Motto „Reformati-

on und die Eine Welt“ blicken wir darauf, was uns die Botschaft der Reformation für den Umgang mit den Krisen und Konflik-ten der Gegenwart mit auf den Weg ge-ben kann.

Ob es uns gefällt oder nicht: Wir leben in einer Welt, die immer enger miteinan-der verflochten ist. Durch Fernsehen, In-ternet und soziale Medien ist unsere Welt noch stärker zusammengerückt. Wir kön-nen im wahrsten Sinne des Wortes die Augen nicht mehr davor verschließen, was in anderen Teilen der Welt geschieht. „Eine Welt“ beschreibt aber nicht nur die Realität in einer globalisierten und ver-netzten Welt des 21. Jahrhunderts. Es ist auch ein klarer Auftrag an uns alle: Lasst uns zusammenstehen, lasst uns die Be-währungsproben gemeinsam angehen!

Die Reformation macht es uns vor: Sie ist eine echte Weltbürgerin! Ebenso wie die Reformation weit über Deutschland und Europa hinausgestrahlt hat, darf

auch unser Denken und Handeln nicht bloß im nationalen Klein-Klein verharren. Das Erbe der Reformation zu pflegen und mit Leben zu füllen, heißt eben nicht, nur von einem Kirchturm zum nächsten Kirch-turm zu blicken.

Die Reformation ist kein abgeschlos-senes Kapitel in den Geschichtsbüchern.

Sie stellt uns vor eine bleibende Aufgabe, auch im Hier und Jetzt. Sie erinnert uns daran, unser eigenes Handeln immer wie-der kritisch zu überprüfen. Sie ermutigt uns dazu, unserem Gewissen zu folgen und Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Und das ist es, was mich bis heute anspricht und auch nach fast 500 Jahren nichts an Aktualität eingebüßt hat: Die Reformation ist immer ein Werk der Tat. Sie ist die Aufforderung an jeden Ein-zelnen, für Liebe statt Hass, für Versöh-nung statt Krieg, für Solidarität statt Ego-ismus einzutreten.

Martin Luther war ein Mann des Wor-tes – und der Schrift. Mit seinen Worten hat er die Welt verändert. Uns fordert er auf, nicht nur zu reden und zu lamentie-ren, sondern auch zur Tat zu schreiten: Handeln statt Sonntagsreden. Am Anfang war das Wort – aber am Ende muss im-mer die Tat stehen.

Michael Roth MdBStaatsminister für Europa im Auswärtigen Amt

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Schlosskapelle in Torgau, Sachsen DZT 360° 11.16 13

LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

Der Deutsche Bundestag hat das 500-jährige Reformationsjubiläum 2017 als ein „Ereignis von Weltrang“ bezeichnet. Und in der Tat, die Veröffentlichung der 95 Thesen zur Erneuerung der Kirche durch Martin Luther löste einen intensiven Pro-zess der Erneuerung aus. Dabei ging es zum Einen um eine Reform der Kirche un-ter Rückbezug auf die Bibel. Zum Anderen aber entstand der Gedanke der individuel-len Glaubens- und Gewissensfreiheit. Das hatte Auswirkungen in den deutschen Landen, aber auch in Europa, ja weltweit.

Mit der Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache hat Martin Luther einen enormen Beitrag zur Entstehung unserer Sprache heute geleistet. Aber auch der Bildungsgedanke war für alle Reformatoren ent-scheidend. Jeder Junge und jedes Mädchen gleich welcher sozialen Herkunft sollten lesen und schreiben lernen, um ganz persönlich die Bibel lesen zu können und in der Lage zu sein, die Welt kritisch zu hinterfragen.

Reformationsjubiläen früherer Jahr-hunderte waren meist deutsch-national und durchaus anti-katholisch geprägt. Das wird 2017 vollkommen anders sein. Von Beginn an wurde das Jubiläumsjahr im Kontakt mit den internationalen Partner-kirchen geplant. Und nach hundert Jahren ökumenischer Bewegung war es selbst-

verständlich, es im engen Kontakt mit den unterschiedlichen evangelischen, aber auch und gerade mit der römisch-katholi-schen Kirche zu planen. Es erwartet uns also ein international geprägtes Reformati-onsjubiläum im ökumenischen Horizont.

Die evangelische Kirche in Deutschland wird dabei 2017 auf unterschiedliche Weise zurückblicken, aber auch aktuell fragen, wo heute Reform und Reformation in Kirche und Gesellschaft notwendig sind. Dazu gibt es eine Fülle von Veranstaltungen:

Vom 24. – 27. Mai wird es Kirchentage in Berlin, Leipzig, Magdeburg, Weimar, Erfurt, Halle und Dessau geben, die ein intensives

Programm anbieten. Am 27. und 28. Mai veranstaltet sie ein großes Fest wochen-ende am Elbufer vor der Silhouette Witten-bergs. Vom 20. Mai bis 10. September findet in der Lutherstadt Wittenberg die „Weltausstellung Reformation“ unter dem Titel „Tore der Freiheit“ statt. Täglich wechselt das inhaltliche und kulturelle Programm. Während der gesamten Zeit können die ambitionierte Kunstausstel-lung unter dem Titel „Luther und die Avant-

garde“ sowie das Panorama des Künstlers Yadegar Asisi besucht werden, der Witten-berg im Jahre 1517 nachempfinden lässt. Das Panorama wird während des gesam-

ten Jahres besucht werden kön-nen. In ganz Deutschland wird es zudem lokale Ereignisse geben, die das Thema Reformation auf-greifen. Auch die staatlichen Stel-len tragen zum Reformations-jubiläum bei. So gibt es drei große nationale Ausstellungen in

Wittenberg, auf der Wartburg in Eisenach und im Deutschen Historischen Museum in Berlin.

Zu all diesen Angeboten und Ereignis-sen werden Menschen aus aller Welt erwartet. Schon in der Vorbereitung hat sich das große Interesse nicht nur in der Schweiz, Tschechien und England gezeigt, sondern auch in den USA, Korea und Indi-en. Insofern: Herzlich willkommen im Land der Reformation!

Herzlich willkommen im Land der Reformation!

Professorin Dr. Dr. h.c. Margot KäßmannPastorin der Evangelisch­lutherischen Landeskirche Hannover und Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017

„Es erwartet uns also ein international geprägtes

Reformationsjubiläum im ökumenischen Horizont.“

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UNESCO­Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide­ und Teichlandschaft

www.germany.travel DZT 360° 11.16

DZT360° 11.16

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Iris Gleicke, Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, betont in diesem Zu-sammenhang: „Es geht darum, die dyna-mische Entwicklung des Tourismus auch in die strukturschwachen ländlichen Regio-nen zu tragen. Dazu muss der Kulturtouris-mus dort nachhaltig angekurbelt werden. Mit meinem Projekt ‚Die Destination als Bühne: Wie macht Kulturtourismus ländli-

che Regionen erfolgreich?‘ möchte ich den Kulturtourismus als Erfolgsfaktor und Trei-ber für die gesamte Entwicklung ländlicher Regionen stärken.“

Im Zentrum dieses Projekts stehen die Fragen: Wie lassen sich die touristischen Potenziale von Kunst und Kultur im weites-ten Sinne erschließen? Und: Was ist nötig, damit Touristiker und Kulturschaffende

dauerhaft an einem Strang ziehen?Ziel ist es, die Akteure zu befähigen,

tragfähige Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Dazu werden drei Modellregi-onen musterhaft „gecoacht“. Das bedeu-tet, das Projektteam geht in die Regionen und macht sich gemeinsam mit den Tou-ristikern und Kulturschaffenden vor Ort an die Arbeit. In diesem Prozess sollen die

Akteure qualifiziert und professionalisiert werden. So sollen dauerhaft tragfähige Netzwerke zwischen Kulturschaffenden und Touristikern entstehen.

Ein erster Erfolg war das große Interes-se aus den Regionen an diesem Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. 77 Bewerbungen als Modellregion aus rund 100 ländlichen Reiseregionen sprechen für sich. Die Bewerbung als Mo-dellregion war eine erste Nagelprobe. Ge-sucht wurden drei Regionen mit touristi-scher Grundsubstanz auf unterschied - lichem Entwicklungsniveau. Die Bewerber mussten überzeugend darstellen, dass sie aus Kultur und Tourismus mehr machen wollen als bisher. Die Oberlausitz-Nieder-schlesien, Ostfriesland und die Zugspitzre-gion sind schließlich als Modellregionen ausgewählt worden.

In den drei Modellregionen läuft die Werkstattphase vor allem zu folgenden As-pekten: Wie schafft man den Spagat zwi-schen Kulturschaffenden, die kein „Touris-tenspektakel“ wollen, und Touristikern, die

buch- und vermarktbare Angebote brau-chen? Wie stellt man sicher, dass nicht nur diejenigen gut vermarktet werden, die gut zahlen? Was braucht die touristische Seite,

um von einer Kulturvermarktung zu profi-tieren? Wie lassen sich Gastronomen oder Hoteliers integrieren? Wie gelingt es, tem-poräre Kulturformate weiterzuentwickeln, um eine langfristige kulturtouristische Ver-marktung zu erreichen? Was ist zu tun, um finanziell und organisatorisch auf soliden Füßen zu stehen, wenn die Förderung ei-nes Tages ausläuft?

Die Erkenntnisse aus den Modellregio-nen sollen bundesweit genutzt werden. Eine Dialogplattform im Internet (www.culturcamp.de) wird deshalb bundesweit den Austausch fördern und helfen, er-

probte Konzepte und gute Ideen zu ver-breiten. Und hier sollen nicht nur die Ak-teure aus den Modellregionen mitmachen. Alle Tourismusregionen sind aufgefordert, sich einzumischen, Fragen zu stellen oder von ihren Erfahrungen zu berichten. Im Online forum mitzumachen kann sich zu-dem lohnen, denn aufbauend auf den Er-gebnissen aus den drei Modellregionen wird ein Wettbewerb ausgeschrieben.

Dem Sieger winken individuelle Coa-chings und die Ausbildung eines Umset-zungsmanagers, so dass im nächsten Jahr eine weitere Tourismusregion die Chance bekommen wird, ihr kulturtouristisches Potenzial auszubauen.

LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

Kulturtourismus im ländlichen RaumTourismus ist vor allem in ländlichen Regionen ein wichtiger Motor für Wachstum und Beschäftigung. Er trägt zum Erhalt von öffentlichen Strukturen und Infrastruktur bei und bietet Perspektiven für die gesamte Dienstleistungspalette – von medizinischer Versorgung bis zum Einzelhandel. Kulturtouris-mus ist ein Markenzeichen für das Reiseland Deutschland, das weltweit zu den Spitzennationen bei Tourismus und Kultur gehört. Dieser Trend beflügelt bislang vor allem die Metropolen. Doch auch in der Fläche schlummert viel kulturtouristisches Potenzial.

Iris Gleicke, MdBParlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Tourismus­, Mittelstands­ und Ostbeauftragte der Bundesregierung

Im Deutschlandurlaub spielt für

58 Prozent der Deutschen der Besuch einer kulturellen oder histo rischen Sehenswürdigkeit eine große Rolle.**DZT/WTM 2015 *GfK/IMT DestinationMonitor Deutschland

TOP-THEMA

Oberlausitz-Niederschlesien, Ost fries land und die Zugspitzregion wurden als 3 Modell regionen aus

77 Bewerbern ausgewählt.

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POLITIKRUNDER TISCH

Runder Tisch Die Mitglieder des Ausschusses für Tourismus im Deutschen BundestagDer Tourismusausschuss trägt durch seine Initiativen, Anfragen und Anhörungen die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus ins öffentliche Bewusstsein. Als Querschnittsausschuss behandelt er tourismuspolitische Fragen unter verschiedensten Aspekten, wie Umwelt und Naturschutz, Verkehr und digitale Infrastruktur, Arbeit und Soziales, Gesundheit und Finanzen. Damit begleiten die Ausschussmitglieder auch die Arbeit der DZT mit tourismuspolitischen Weichenstellungen und setzen sich so für die Belange des Deutschlandtourismus ein.

Korrespondierend zur Themenkampagne „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation in Deutschland“ haben wir die Sprecher der Parteien im Tourismusausschuss im Deutschen Bundestag um eine kurze Stellungnahme gebeten:

Heike BrehmerViele ausländische Gäste verbringen ihren

Urlaub gerne bei uns, weil Deutschland eine vielfältige Kulturlandschaft, herausragende Sehenswürdigkeiten und erstklassige kulturelle Veranstaltungen zu bieten hat. Doch das alleine genügt nicht, um weiterhin im Wettbewerb mit anderen Reiseländern bestehen zu können.

Kulturgeschichtliche Anlässe und Orte wer-den nur dann zu Besuchermagneten, wenn Touristiker und Kulturmanager zusammenar-beiten, denn auch der Kultururlauber möchte die gewohnte touristische Infrastruktur nicht missen. Es muss darüber hinaus gemeinsam eine kulturtouristische Marketingstrategie ent-wickelt werden, um neue Zielgruppen für den Kultururlaub gewinnen zu können. Das Marke-ting sollte dabei auch verstärkt auf Soziale Me-dien und moderne Kommunikationsmittel wie beispielsweise Smartphones setzen. Wir brau-chen also eine enge Verzahnung zwischen Tou-rismus- und Kulturexperten, die auch auf zeit-gemäßen Wegen neue Zielgruppen anspricht.

Daniela Ludwig„Die Deutschen sind pünktlich, ordentlich

und trinken gern Bier.“ Wir mögen diese Eigen-schaften, die uns im Ausland zugeschrieben werden, nicht immer in gleichem Maße teilen, aber es gibt sie. Und davon lebt Tourismusmar-keting – vom Erfüllen von Klischees. Oder um es freundlicher auszudrücken – vom Erfüllen einer bestimmten Erwartungshaltung. Auch wir wis-sen, wenn wir nach Schweden fahren, dass nicht jedes Haus rot gestrichen ist und dass die Wahrscheinlichkeit ABBA zu treffen, äußerst ge-ring ist. Aber beides gehört zu unserer Vorstel-lung von diesem Land. Wenn Touristen aus dem Ausland nach Deutschland kommen, dann sind Sehenswürdigkeiten wie der Kölner Dom oder Schloss Neuschwanstein zweifelsohne lohnen-de Reiseziele. Die Attraktivität des Aufenthalts insgesamt ergibt sich aber erst aus der Kombi-nation mit dem Erleben der bestehenden Vor-stellung von deutscher Gastfreundschaft und Geselligkeit. Das Lutherjahr 2017 wird für viele ausländische Touristen ein willkommener An-

lass für einen Deutschlandbesuch sein. Ein langfristiger Erfolg wird es dann, wenn es darüber hinaus gelingt, auch das eine oder andere Klischee liebevoll zu erfüllen.

Gabriele Hiller-OhmIm kommenden Jahr jährt sich der Thesenanschlag Martin Lu-

thers an der Schlosskirche zu Wittenberg zum 500. Mal. Zum Refor-mationsjubiläum – kirchliches und kulturgeschichtliches Ereignis von Weltrang – werden viele Gäste in Deutschland erwartet. Mehr als 800 Millionen Protestanten sehen in Luthers Thesen ihre konfes-sionellen Wurzeln. Spiritueller Tourismus ist im Kommen. Religions- und kulturgeschichtliche Anlässe und Stätten bieten deshalb Po-tentiale für den Incoming-Tourismus und sichern so auch Arbeitsplätze. Die DZT wirbt seit Jahren intensiv für ‚Luther 2017‘ im Ausland und stärkt so das Kulturreiseland Deutschland als Nr. 1 der Europäer. Viele Stätten der Reformation, die wie die Kirchen der Lu-therstadt Wittenberg und die Wartburg auch mit Hilfe des Bundes saniert und restauriert wurden, laden mit vielfältigen Veranstaltun-gen Kulturreisende, Musikliebhaber und kirchliche Gruppen aus dem In- und Ausland ein. Vom Reformationsjubiläum können auch ländliche Regionen der Wirkungsstätten Luthers und seiner Wegbe-gleiter an den Lutherwegen profitieren.

Kerstin KassnerSchon 1850 erzählte Hans Christian Andersen in seinem Mär-

chen „Europa in acht Tagen“ vom speziellen deutschen Kulturreich-tum. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Nach dem 30 jähri-gen Krieg bis 1815 schwedisch, ist Mecklenburg-Vorpommern das Land, das am meisten durch die Reformation geprägt wurde. Logisch, dass es deshalb hier auch spezielle Veranstaltungen, wie z.B. die Oper „Ritter, Tod und Teufel“ gibt, die in zahlreichen Kirchen landesweit aufgeführt wird und viele nationale und internationale Gäste anlockt. Die Naturbühne Ralswiek mit den Störtebeker Fest-

spielen zog 2015 mehr als 257.000 Touristen an. Stralsund und das Ozeaneum mehr als 1 Million und die Hansestadt Wismar, die erst 1903 offiziell zu Deutschland kam, punktet, ebenso wie Stralsund, nicht nur mit dem Status einer UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt, son-dern auch mit seinem jährlichen Schwedenfest. Ein besonderes Highlight ist das jährliche Musikfestival Mecklenburg-Vorpommern mit 120 Konzerten in 80 unterschiedlichen, historischen Spielstät-ten: Kirchen, Schlössern, Burgen, Industriebauten, Scheunen und Bäderbauten. Seit 1990 stattfindend, ist es eines der größten in Europa, mit mehr als 75.000 jährlichen Besuchern. Der Landestou-rismusverband macht damit einen ausgezeichneten Job, um aus-ländische Gäste in die Region zu locken.

Markus TresselIm Kulturtourismus hier in Deutschland steckt großes Potenzial.

Das schlichte Bewerben verschiedener kulturgeschichtlicher Anläs-se und Orte reicht aber nicht aus, um dieses Potenzial zu heben. Das Ziel muss eine konsistente Destinationsentwicklung sein, bei der re-gionale Baukultur und andere regionalspezifische Faktoren eine Rol-le spielen und in das touristische Angebot integriert werden. Kultur-geschichtliche Anlässe und Orte müssen auf diese Weise in die sie umgebenden Regionen eingebettet werden. Sich in einem authen-tischen Umfeld über die Geschichte und Kultur einer Region zu in-formieren zieht regelmäßig mehr Touristinnen und Touristen an. Ob auf dem Land oder in der Stadt: Wenn Stadtplanung, regionale Bau-kultur und Tourismus sinnvoll zusammengedacht werden, wird die Region nicht nur für Besucherinnen und Besucher attraktiver, son-dern erhöht auch die Wertschöpfung und die Lebensqualität vor Ort. Um diese positiven Effekte zu erzielen ist es aber auch von Sei-ten des Bundes und der Länder erforderlich, Fördermittel in ange-messener Höhe zur Verfügung zu stellen.

Wie können kulturgeschichtliche Anlässe und Orte aus Ihrer Sicht zu attraktiven Impulsgebern für den Incoming­Tourismus werden?

Heike Brehmer, MdB (CDU/CSU) Vorsitzende des

Ausschusses für Tourismus im Deutschen Bundestag

Gabriele Hiller­Ohm, MdB Tourismuspolitische

Sprecherin der SPD­Bundes ­ tagsfraktion

Daniela Ludwig, MdB Tourismuspolitische

Sprecherin der CDU/CSU ­ Bundes tagsfraktion

Kerstin Kassner, MdB Tourismuspolitische

Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag

Markus Tressel, MdB Tourismuspolitischer Sprecher

der Fraktion Bündnis 90/ DIE GRÜNEN im Bundestag

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Luther 2017 ­ 500 Jahre

Reformation in Deutschland

450.000 Likes, Shares und Kommentare

3.000 Medienvertreter

600.000 Messebesucher

1,3 Mio Reichweite News-letter B-to-C 100.000

visits auf Social Wall und Tiefencontent

35 Mio. Reichweite über Facebook / Twitter /Influencer

20 Mio. Auflage in Printmedien durch Pressearbeit

Luthers Elternhaus in Mansfeld, Sachsen­Anhalt DZT 360° 11.16 19

LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

Die DZT­Themenkampagne

Strategische Ziele und Zielgruppen

Martin Luther ist die deutsche Symbol-figur für die Reformation. Mit der Kampagne „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation in Deutschland“ nutzt die DZT Luther als Wer-bebotschafter für den Standort Deutschland.

Über das Reformationsjubiläum will die DZT ein modernes Deutschlandbild zeichnen. Damit soll das hervorragende Image Deutschlands als Kulturreiseziel auf dem internationalen Markt weiter gestärkt werden.

Berühmte Persönlichkeiten wie Martin Luther machen diese Aspekte durch au-

thentische Orte für Reisende erfahrbar. Eine Vielzahl an kulturellen, wissenschaft-lichen und repräsentativen offiziellen Veranstaltungen sorgt für zusätzliche Auf- merksamkeit und wird in die Kommuni-kationsaktivitäten der DZT einbezogen.

Zielgruppen der Kampagne sind in ers-ter Linie Reisende mit kulturellem Interesse. Darüber hinaus werden religiös motivierte Reisende angesprochen, vor allem natürlich Protestanten und Lutheraner, aber auch Kirchengemeinden, Personal kirchlicher Einrichtungen und Universitäten.

Schwerpunktmärkte dieser Kampagne sind die USA, Kanada, Schweiz, Niederlan-

de, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finn-land, Ungarn und Südkorea.

Im B-to-B-Segment bearbeitet die DZT Kultur- und Musikreiseveranstalter, Spezial-veranstalter für religiöse Reisen und Veran-stalter von Kirchengemeinden. Außerdem werden spezifische Medien an ge sprochen, beispielsweise relevante Redaktionen der Tagespresse, Kultur- und Musikmagazine, christliche Medien sowie Multiplikatoren.

Herausragende Persönlichkeiten wie Martin Luther und das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 eig-nen sich hervorragend, um im Rahmen des Megatrends Kultur international Aufmerksamkeit auf das Reiseland Deutschland zu lenken. Mit ihrer Themenkampagne „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation in Deutschland“ setzt die DZT mit Aktivitäten rund um Luther zusätzliche Akzente im Kulturtouris-mus und schafft attraktive Reiseanlässe für Gäste aus dem Ausland.

DIE ZIELE DER THEMENKAMPAGNE IN ZAHLEN

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LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLANDTOP-THEMA

Organisationsstruktur „Luther 2017“

KURATORIUMEntscheidungen zu den übergreifenden konzeptionellen und organisatorischen VorgabenVorsitz: Vorsitzende/r des Rates der EKD; Stellvertretender Vorsitz: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien; Mitglieder: u.a. Bundesminister, Ministerpräsident, Landesbischöfe, Oberbürgermeister Lutherstadt Wittenberg

LENKUNGSAUSSCHUSSKoordination der staatlichen und kirchlichen Partner; Vorsitz: Kulturminister/-in des Landes Sachsen-Anhalt

WISSENSCHAFTLICHER BEIRATAbstimmung wissenschaftlicher Projekte und Veranstaltungen

GEMEINSAMER BEIRAT DER GESCHÄFTSSTELLEN

Beratung, Austausch und Verständigung; Vorsitz: Die Beauftragte der Bundesregierung

für Kultur und Medien

Geschäftsstelle der EKD in Wittenberg „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“

Staatliche Geschäfts-stelle „Luther 2017“

Langfristige Partnerschaften – Zur Positionierung der Themenkampagne kooperiert die DZT seit Beginn der Lutherdekade eng mit starken Partnern. Dazu gehören die Geschäftsstelle „Luther 2017“, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Tourismusorganisationen der Bundes länder, bedeutende Lutherverbände, beispielsweise der Verein „Wege zu Luther“ oder der Europäische Tourismusverbund „Stätten der Refor mation“ sowie die wichtigen Luther-Städte.

Die Schwerpunktmärkte der Kampagne weltweit

Das wusste schon Martin Luther. Der Mann, der selbst bis nach Rom reiste, bietet uns im nächsten Jahre viel Anlass selbst zu reisen.

Im Reformationsjubiläum 2017 laden viel-fältige von Bund, Ländern und privaten Initia-tiven angeregte und geförderte Kulturprojek-te dazu ein, die Reformation, ihre Themen und ihre Auswirkungen zu entdecken. Das Herzstück bilden dabei die unzähligen Aus-stellungsprojekte, die in Umfang und Vielfalt die globale Wirkung der Reformation wider-spiegeln. Wie Puzzleteile vervollständigen sie zusammen das Bild der Reformation als an-dauernden Lernprozess.

So bietet beispielsweise die bayerische Landesausstellung „Ritter, Bauern, Luthera-ner“ von Mai bis November auf der Veste Coburg das ganze Panorama der stürmischen Zeit um 1500, während das RuhrMuseum in Essen in „Der geteilte Himmel“ den unge-schönten Blick auf das Zusammenleben der unterschiedlichen Religionen und Konfessio-nen bis in die Gegenwart gewährt. Einmalig sind dabei die drei Nationalen Sonderausstel-lungen die zwischen April und November in Berlin, Eisenach und Lutherstadt Wittenberg die „volle Wucht der Reformation“ zeigen.

Besuchen Sie Veranstaltungen, entde-cken und staunen Sie, aber vor allem „sehen Sie mit Ihren eigenen Augen.“

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ARBEITSGRUPPEN

AUSSTELLUNGENBundesweite Plattform für Netzwerkarbeit und Informationsaustausch, Koordination von Vorhaben

SCHULE / BILDUNGKonzeption und Um-setzung von Projekten und Aktionen schulischer, kultureller und religiöser Bildung

MARKETING / TOURISMUSBundesweite Netzwerk- und Informations plattform der touristischen Akteure

MUSIKKoordination und Konzep tion von Projekten

KANADA

36%

USA

51,3%

FINNLAND

89%NORWEGEN

86%

SCHWEDEN

87%

DÄNEMARK

95%

NIEDERLANDE

21%

SCHWEIZ

37%

UNGARN

25%

SÜDKOREA

18%

Weltweit

817 Millionen Protestanten

davon 73 Millionen Lutheraner

Anteile von Protestanten an der Bevölkerung

„Es ist besser, mit eigenen Augen zu sehen als mit fremden!“

Astrid Mühlmann, Leiterin der Staat­lichen Geschäftsstelle „Luther 2017“

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Langfristige Annäherung im DZT­Marketing weltweitDie Lutherdekade seit 2008 bot mit ihren jährlichen Themenschwerpunkten einen Leitfaden für die Annäherung an das Reformationsjubiläum. Die DZT trug mit ihrem Themenmarketing kontinuierlich dazu bei, über die touristischen Aspekte das internationale Interesse an der Lutherdekade zu fördern.

Zahlreiche authentische Stätten der Reformation erhielten durch die DZT-Jahreskampagne 2013 „UNESCO-Welterbestätten in Deutschland – Nachhaltiger Kultur und Naturtourismus“ eine

besondere Würdigung als touristische Attraktionen des Reise-landes Deutschland, darunter auch die Lutherstädte Wittenberg und Eisleben sowie die Wartburg bei Eisenach.

UNESCO-WELTERBESTÄTTEN IN DEUTSCHLAND – Nachhaltiger Natur- und Kulturtourismus

Dr. Roland Bernecker, Generalsekretär der Deutschen UNESCO­Kommission

„Die UNESCO-Welterbestätte Luther-gedenkstätten in Eisleben und Witten-berg und die frühen Schriften Martin Luthers als Weltdokumentenerbe sind beein druckende Zeugnisse der univer-sellen Bedeutung der Reformations-bewegung. Ich freue mich, dass sie anlässlich des Reformationsjubiläums noch größere Aufmerksamkeit erhalten und Besuchern einen Teil der Mensch- heits geschichte näher bringen werden.“

LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLANDTOP-THEMA

22 Mio. Visits und

269 Mio. Impressions durch Beiträge und Kampagnen auf markt- spezifischen Social Media-Plattformen

800 JAHRE THOMANA 2012 stellte die DZT das 800-jährige Bestehen der Thomana mit ihrer traditionsreichen Schule und dem berühmten Knabenchor

in den Fokus ihrer weltweiten Marketingaktivitäten. Damit bediente sie das Themenjahr der Lutherdekade „Reformation und Musik“. Leipzig als Heimat des Thomanerchores präsentierte sich dabei mit einer Vielzahl musikalisch-künstlerischer Akzente als besonderer Magnet für Kulturtouristen, die von der DZT international vermarktet wurden.

82 Millionen Kontakte weltweit durch PR-Events und PressearbeitThomanerchor vor der Thomaskirche in Leipzig

500. Geburtstag von Lucas Cranach d. J.

Das Jubiläum nahm die DZT 2015 zum Anlass, um den The-menschwerpunkt „Bild und Botschaft“ der Lutherdekade beson-ders auszuleuchten. Im Rahmen der Kampagne warb die DZT für die zahl reichen, international relevanten Ausstellungen und Ver-anstaltungen des Cranach-Jahres wie „Bild und Botschaft – Die Lutherporträts der Cranach-Werkstatt“ vom 2. April bis 19. Juli 2015 auf der Wartburg oder die Landesausstellung „Cranach der Jüngere 2015“ vom 26. Juni bis 1. November 2015 in Wittenberg, Dessau und Wörlitz.

Über 140 Presseveröffentlichungen – print, online, TV und Hörfunk im Jubiläumsjahr

Lucas­Cranach­Stadt Kronach: Cranach­Saal in der Fränkischen Galerie, Festung Rosenberg

UNESCO­Welterbe Lutherstadt Wittenberg: Markt, Rathaus, Luther­Denkmal, Stadtkirche Sankt Marien

UNESCO­Welterbe Wartburg bei Eisenach UNESCO­Welterbe Lutherstadt Eisleben, Luthers Geburtshaus

JEDES 3. UNESCO-WELT-ERBE IN DEUTSCHLAND HAT EINEN SPIRITU-ELLEN HINTERGRUND.Aachener Dom · Karolingisches West­

werk und Civitas Corvey · Wallfahrts­

kirche „Die Wies“ · Luthergedenkstät­

ten in Eisleben und Wittenberg · Dom

und Michaeliskirche in Hildesheim ·

Kölner Dom · Kloster Lorsch · Kloster­

anlage Maulbronn · Stiftskirche,

Schloss und Altstadt von Quedlinburg ·

Klosterinsel Reichenau · Speyerer Dom ·

Römische Baudenkmäler, Dom und

Liebfrauenkirche in Trier · Wartburg

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DZT-Website www.germany.travel mit Countdown zum Jubiläumsjahr „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“

Dreidimensionales Luther-Hologramm bei der Auftaktveranstaltung zur DZT-Lutherkampagne in Washington.

www.germany.travel DZT 360° 11.16

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TOP-THEMA LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

Zentrale Aktivitäten der DZT zur internationalen Kommunikation des Reformationsjubiläums

Kick­off DZT­Lutherkampagne am 5. Oktober 2016 in Washington

Bei der Umsetzung ihrer Themenkampagnen setzt die DZT konsequent auf ihre Digitalstrategie: Inhalte werden marktspezifisch auf den verschiedenen Online-Plattformen sowie in allen relevanten Social Media-Kanälen gespielt.

Klassische Marketing- und PR-Maßnahmen flankieren den Online-Ansatz. Damit wird die Themen-kampagne transmedial: Online- und Offline-Aktivitäten sind vielfach miteinander verzahnt und ver-stärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung. Verschiedene Absender in den einzelnen Kanälen stärken die Authentizität des Contents.

#luthercountry

www.germany.travel: 10 Mio. Besucher

26 DZT Social Media-Kanäle erreichen über 2 Mio. Fans

Social Media Marketing ist strategi-scher Bestandteil der Unternehmenskom-munikation und integrales Element im Onlinemarketing der DZT. Zu den relevan-ten Kanälen der DZT zählen Facebook, Instagram, Twitter, Youtube und Snapchat. Influencer-Reisen werden im Sommer 2017 auf außergewöhnlichen Routen auf den Spuren des Reformators geführt. Dabei spielt zielgruppenspezifisches Storytelling eine große Rolle. Daneben wird es weitere Social Media-Aktionen in Form von Enga-gement- und Anzeigen-Kampagnen sowie ein Gewinnspiel geben.

Zum Auftakt der Themenkampagne in den USA beteiligte sich die DZT zusam-men mit der GTAI als offizieller Partner des Auswärtigen Amtes an der Feier zum Tag der Deutschen Einheit in der Residenz des deutschen Botschafters in Washing-ton. Mehr als 2.500 hochkarätige Gäste aus Politik und Wirtschaft konnten eine digitale Installation im Herrensalon des Botschaftsgebäudes sehen: In einem computeranimierten Hologramm stellte der Reformator sich und wichtige Statio-nen seines Lebens vor.

Die DZT begleitete ihren Auftritt auf dem Event mit Live-Tweets über verschie-dene Twitter Accounts. Außerdem ver-breitete sie Informationen und Bilder des Hologramms auf Social Media-Kanälen wie Facebook und Youtube.

Social Media Kampagne:

„Im Heute ist …“ #luthercountry: Reichweite und Authen tizität durch Influencer

Online-Strategie: „Am Anfang war …“ Die multi mediale Aufbereitung wichtiger Themen rund um Martin Luther auf www.germany.travel

Die Website www.germany.travel ist die zentrale Informationsplattform für die weltweiten Marketingaktivitäten der DZT. In 30 Sprachen ist hier Content zu Themenkampagnen und Basisthemen ge-bündelt.

Während der gesamten Lutherdekade präsentiert die DZT das Thema „Reforma-tion“ prominent auf ihrer Website. Einge-bettet in das Segment „Spirituelles Rei-sen“ informiert sie über wichtige Lebensstationen Luthers – wie etwa die Lutherstädte Wittenberg, Eisleben und Mansfeld, Torgau, Schmalkalden, die

Wartburg in Eisenach, Erfurt, Augsburg, Coburg, Worms und Heidelberg. Kulturin-teressierte Nutzer können zudem die wichtigsten Stationen Luthers in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern und Rheinland-Pfalz übersichtlich aufbereitet in Form einer interaktiven Landkarte nachvollziehen.

Acht Luther-Routen bündeln wichtige Stationen und Inhalte der Reformation und geben dazu wertvolle Reisetipps.

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LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

Luther als Playmobil-Figur

Sympathieträger mit WiedererkennungswertDie Person Martin Luther ist der zentrale Werbe träger und Botschafter des Reformationsjubiläums. Gemeinsam konzipierten die Tourismus zentrale Nürnberg und der Spielzeug-Hersteller eine Playmobil-figur des Reformators, die die DZT als Werbemittel bei Events und PR-Veranstaltungen einsetzt.

Nürnberg, 6. Februar 2015: In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Dr. Ulrich Maly (zweiter von rechts), und Pfarrer Christian Düfel, Koordinator für die Lutherdekade der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, präsentierten Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT (links), und Yvonne Coulin, Direk torin der Con-gress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg (CTZ), die Luther-Spielfigur als Werbebot-schafter für die Themenkampagne „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“.

Die LutherroseDas Siegel, das Luther in seinem Briefver-kehr verwendete, wurde als „Lutherrose“ über die Jahrhunderte immer wieder neu interpretiert und in immer neuen Kontex-ten verwendet.

Luther selbst schrieb von einem schwarzen Kreuz im Herzen als Erinnerung an den gekreuzigten Christus, das mitten in einer weißen Rose steht, Freude, Trost und Frieden symbolisierend. Der hellblaue Hintergrund verweist auf künftige himmlische Freude und der goldene Ring auf Freude und Güter.Die Lutherrose fand Eingang in die Wappen von Städten und Re-gionen, er prägt die Vereinssymbole von Pfadfindern und dem Verein der Verwandtschaft Luthers. In Sachsen gibt es mit dem Reformationsbrötchen ein Gebäck, welches der Lutherrose nachempfunden ist. Die Internationale Martin Luther-Stiftung verleiht die Lutherrose als Orden an Persönlichkeiten, die „refor-matorische Tradition für Freiheit und Verantwortung für das Gemeinwohl eingesetzt haben“.

WUSSTEN SIE SCHON?Nürnberg setzte 2015 den Schwerpunkt im Rahmen der Reformationsdekade auf das Jahresthema „Bild und Bibel“.

Nicht von ungefähr, denn Nürn-berg war um 1500 das Maß aller Din-ge: Hohes Bildungsniveau, 40 Prozent der Menschen konnten lesen, Drucker gehörten zu den wichtigsten Hand-werkern, und hier begann der welt-weite Siegeszug der Lutherbibel.

Zwei Ausstellungen standen 2015 im Mittelpunkt: „Deutschlands Auge und Ohr. Nürnberg als Medienzen-trum der Reformationszeit“ im Stadtmuseum und „Schwarze Kunst. Weiße Kunst. Druck und Papier in Nürnberg“ im Museum Industriekul-tur. 2017 warten nochmals zwei Ausstellungen auf Besucher: Es geht um Dürer als Zeitzeuge der Reformation im Dürerhaus und „Luther, Ko-lumbus und die Folgen“ im Germanischen Nationalmuseum. Und im-mer noch ist die Playmobil Figur „Martin Luther“ unser sympathischer Reformationsbotschafter weltweit.

Yvonne Coulin, Geschäftsführerin Congress­

und Tourismus­Zentrale Nürnberg Verkehrsverein

Nürnberg e.V.

Szenenbilder aus den 360° Videos der DZT zu Luthers Wirkungsstätten

Luther­Tür des Augustinerklosters in Erfurt

Lutherstube im Wittenberger Augustinerkloster

Wartburg bei Eisenach

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Szene aus dem DZT-Animationsfilm

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360°-VIDEOS Das Format 360°-Video nutzt die DZT, um besonders markan-

ten Orte aus dem Leben des Reformators mit zeitgemäßen techni-schen Mitteln ein Gesicht zu geben. Sechs einzelne 360°-Videos der Wirkungsstätten mit jeweils einer Länge von rd. 75 - 90 Sekun-den fügen sich zu einem Gesamtfilm von drei bis fünf Minuten Dauer.

Produziert wurden die 360°-Videos in Eisleben, Erfurt, Witten-berg, Worms, Eisenach und Torgau, die als historische Stätten die

wichtigsten Stationen seines Lebens und Wirkens symbolisieren und als touristische Destination besonders empfehlenswerte Reiseziele in der Gegenwart sind.

Die Online-Videos richten sich an ausländische Endkunden (B2C) mit besonderer Affinität zu den Themen Luther, Kultur und/oder Kirche.

TOP-THEMA LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

Press Kit Das Reformationsjubiläum bereitet die DZT im Online-Pressecenter

unter www.germany.travel in Deutsch und Englisch sowie den Sprachen der Schwerpunktmärkte auf. Dort sind umfangreiche Informationen zu touristi-schen Angeboten rund um das Thema Luther, Veranstaltungen im Jubi-läumsjahr und Anregungen für interessante Stories zur Reformation und ihrem Bezug zur heutigen Zeit verfügbar.

Marketing-Pakete für PartnerFür die Mitglieder und touristischen Partner hat die DZT zahlreiche

Angebote entwicklet, sich an marktspezifischen Marketingaktionen zu be-teiligen. Diese können über die Partnerseiten auf www.germany.travel online gebucht werden.

Presse-Highlight-Reisen zum Kick-off 2016

1. Reise 8. - 12.6.2016, Bayern und Sachsen (Märkte: Japan, Dänemark, Niederlande)

2. Reise 28.10. - 1.11.2016, Sachsen-Anhalt und Thüringen (Märkte: Ungarn, USA, Südkorea, Schweiz)

Weitere Reisen 2017

ANIMATIONSFILMIm Zuge des verstärkten Einsatzes von

Bewegtbildformaten auf allen Kommuni-kationskanälen hat die DZT einen Animati-onsfilm produziert, der touristische High-lights zusammen mit Daten und Fakten zum Thema „Luther“ leicht verständlich darstellt.

Unter Einbindung der Luther Playmo-bilfigur bringt der Animationsfilm dem Be-

trachter Geschichten um den Reformator und die wichtigsten Stätten Luthers mo-dern, lebendig und unterhaltsam nahe. Durch den Einsatz moderner, digitaler Technik wird ein Nischen-Thema für jeder-mann lebendig gemacht und in die moder-ne (digitale) Welt von heute transportiert. Mit der Präsentation von verschiedenen Standorten schafft die DZT Reiseanlässe

für internationale Gäste. Der Animations-film wird auf den eigenen DZT-Webseiten, auf dem YouTube-Kanal, dem Facebook- Account sowie auf DZT-Veranstaltungen eingesetzt. instagram.com/germanytourismyoutube.com/germanytourismfacebook.com/visitgermany

Gebrandete

VR-Brillen werden zur internationalen Vermarktung eingesetzt.

Die Präsentation der Playmobilfigur weckt national und international großes Interesse. Die DZT nutzt das positive Echo und integriert den neuen Sympathieträger in verschiedene Marketingaktivitäten.

Markantes Ebenbild von Luther im crossmedialen Einsatz

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Der Playmobil-Luther führt die Betrachter als virtueller Guide zu den historischen Stätten. Als Testimonial mit hohem Wiedererkennungswert unterstützt der Playmobil-Luther die Elemente der crossmedialen Kampagne.

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Das Sonderausstellungsprojekt „Here I stand“ der Bundesrepublik Deutschland realisiert von Oktober 2016 bis Januar 2017 drei einander ergänzende reformationsge-schichtliche Ausstellungen an drei sehr renommierten Institutionen in den USA. Verwirklicht werden sie durch das Landes-museum für Vorgeschichte Halle, die Stif-tung Luthergedenkstätten in Sachsen-An-halt, das Deutsche Historische Museum (Berlin) sowie die Stiftung Schloss Frieden-stein Gotha mit Unterstützung des Auswär-tigen Amts. Unter dem Titel „Word and Image: Martin Luther’s Reformation“ findet eine Ausstellung in The Morgan Library & Museum in New York (New York City) statt, die Ablauf und Auswirkungen der Reforma-

tion vor allem in Deutschland zeigt. In Minneapolis (Minnesota) wird im Minnea-polis Institute of Art die Ausstellung „Martin Luther: Art and the Reformation“ gezeigt, die das kulturhistorische Umfeld beleuch-tet. Zahlreiche archäologische Funde aus dem Umfeld Martin Luthers sowie hochran-gige Kunstwerke, Handschriften und Druck-werke spiegeln die Neuerungen der Refor-mation wider. In der Pitts Theology Library der Emory University in Atlanta (Georgia) stellt die Ausstellung „Law and Grace: Mar-tin Luther, Lucas Cranach and the Promise of Salvation“ die Ikonographie des Bildes und die Vermittlung der wichtigsten theologi-schen Anliegen in den Mittelpunkt: die Auf-fassung von der Erlösung des Menschen al-lein durch Gottes Gnade.

Die drei Ausstellungen werden auf die authentischen Stätten und die bedeuten-den Sammlungen im Geburtsland der Re-formation aufmerksam machen und stellen gleichzeitig eine Einladung an das amerika-nische Publikum dar, diese Stätten und Sammlungen, aber auch die nationalen Ausstellungen und Veranstaltungen zu be-suchen, die 2017 aus Anlass des Reformati-onsjubiläums in Deutschland abgehalten werden.

Ergänzend wird eine innovative digitale Ausstellung angeboten (http://www.here-i-stand.com), die es verschiedenen Institutio-nen ermöglicht, per Mausklick eine Luther-Ausstellung herunterzuladen und in den eigenen Räumlichkeiten öffentlichkeits-wirksam zu präsentieren.

TOP-THEMA LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

„Law and Grace: Martin Luther, Lucas Cranach and

the Promise of Salvation“Pitts Theology Library, Atlanta

Mr. M. Patrick Graham, Ph.D. (Margaret A. Pitts Professor of Theological Bibliography and Director, Pitts Theology Library): “The Pitts Theology Library is delighted to host the 2016 Atlanta exhibition in collaboration with the German museums in a new gallery, truly one of Atlanta’s finest exhibition spaces. With America’s largest collection of early Lutheran imprints and celebrating the thirtieth anniversary of the Kessler Reformation Collection, this truly unique exhibit spans the Atlantic and brings together the material culture of Luther’s Germany with the literary output of Germany’s first best-selling author. The highlight and centerpiece of the exhibit will be Lucas Cranach the Younger’s painting “Law and Grace,” incorporating the most impor-tant visual expression of Luther’s theology from the 16th century. As-pects of the painting and its themes found expression in domestic kit-chen tiles and ceramics, a ceremonial spear, several beautiful medals, and dozens of books and prints by such luminaries as Albrecht Dürer, Martin Luther, Lucas Cranach the Elder, and Philipp Melanchthon.”

Here I stand ...Weltweit Wege zu Luther ebnen„Here I stand…“ ist das zentrale Projekt der Bundesrepublik zum Reformationsjubiläum in den USA. Die DZT beteiligt sich mit PR-Events zu den drei Ausstellungseröffnungen, um den touristischen Aspekt des historischen Ereignisses und seiner Wirkungen auf breiter Basis in den USA zu kommunizieren. Damit weckt sie bei Multiplikatoren der Reiseindustrie und Fachjournalisten das Interesse an den Angeboten des Kulturreiseziels Deutschland.

„Word and Image: Martin Luther’s Reformation“

Morgan Library & Museum, New York

Mr. Colin B. Bailey (Director, Morgan Library & Museum): “The Morgan is internationally recognized for its outstan-ding collections of early printed books and Northern Euro-pean prints and drawings, so an exhibition on Martin Luther’s deft use of such material to spread his views is an important and exciting opportunity for us,” said Colin B. Bailey, the museum’s director. “Luther understood that his ideas and public image required textual and visual support on a large scale to engage a mass audience. He took advan-tage of new developments in printing and befriended ac-complished artists such as Cranach the Elder to help him in this effort. The result was a sophisticated melding of word and image, that helped launch a religious and cultural re-volution.”

Website zum Sonderausstellungsprojekt „Here I stand“

Sonderausstellungs-projekt „Here I stand“ in Atlanta

Sonderausstellungs-projekt „Here I stand“ in New York

Prof. Dr. Harald Meller, Landesarchäologe und Direktor

des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen­Anhalt

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TOP-THEMA LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

How important is Spiritual Travel in the US-market and especially in regards to our marketing theme Luther 2017 – 500 years of Reformation?

Witte Travel & Tours:We have found Spiritual Travel to be a

strong market for our company. As baby-boomers boom into retirement, we see an increase in demand for customized groups for like-minded travelers to explore places of their faith together and with a group leader pastor. Holy Land travel vacillates with perception of security, but denomina-tional heritage trips in Europe have more consistency. In the last ten years, our faith-based travel has tripled.

Ed-Ventures:In the U.S. the annual income of all

church members = $42 trillion.* Per Pew Re-search approximately 46 percent of those attending churches are protestant. Luther’s Reformation has a significant role in their church history. Extrapolating the numbers further, 46 percent of $42 trillion is $19.3 trillion and would be the estimated hold income of protestant households. If half a percent of that is spent on packaged travel that is a $96.5 billion dollar market place!

Can you provide us any information about bookings to Lutherland in 2017 (increases etc.)?

Witte Travel & Tours:Where we typically operate 1-3 Germany-

focused Reformation Tours in a year, we currently have over 20 tours on our calen-dar for 2017. Some tours sell-out in a day,

others struggle and cancel, all dependent upon the appeal and marketing effort of the group leader. But interest is high.

Ed-Ventures:Our companies number of group

bookings is up for Germany for next year by 125 percent or 20 groups and that is defini-tely attributable to the Luther 500 Anni-versary. The projected group size is difficult to project as recent trends in the industry are for passengers to commit late in the sales cycle. This is amplified further any time there is bad news from a foreign country. Travelers often need more assu-rance that travel is safe.

«Das Reformationsjubiläum 2017 ist eine deutsche Angelegenheit», hiess es in der Schweiz häufig. Ein leichter eidgenössischer «Promineid» und das ehrfürchtige Schielen auf ein Megaprojekt mit entsprechender finan zieller Ausstattung waren nicht uner-hebliche Gründe für solche Aussagen. Aber auch das Be wusstsein, dass in der Schweiz das Refor ma tionsjubiläum – wie vieles – dezentraler zu begehen sein wird. Fast jede Kantonalkirche hat ihren eigenen «Helden». Höchstens Zwingli und Calvin leuchten et-was stärker. Als Verlag war uns aber schon

früh klar, dass diese «Angst vor Luther» unbegründet ist. Einer muss nun halt mal «offizieller Auslöser» sein. Rund um die Reformation gibt es hunderte von spannen-den Geschichten zu erzählen. Und die wenigsten haben mit Luther zu tun. Diese Er-kenntnis, die nun auch in der Schweiz wächst, ist sicherlich nicht zuletzt auch der Kampagne der DZT geschuldet, die es verstanden hat, eben genau diese Geschich-ten und nicht immer «nur Luther» in den Fokus zu stellen.

„Seit über 30 Jahren haben wir uns die Ver-anstaltung von religiösen und Kulturreisen auf die Fahne geschrieben. Ich persönlich hatte auch die Möglichkeit, in Deutschland an thematischen Tradereisen teilzunehmen, wo ich Luthers Leben und Werk sowie den riesigen Wandel durch die Reformation näher kennenlernen konnte. Gemein sam mit der ungarischen Vertretung der DZT halten wir persönlichen Kontakt zu den Bistümern, organisieren Präsentationen und halten Vorträge über die Lutherreisen und das vielfältige deutsche Kulturangebot. Mit Blick auf das Lutherjahr 2017 wachsen das Interesse und die konkrete Nachfrage.“

Júlia Réthy, Geschäftsführerin, Inhaberin MSE TOURS

Fabian Egger, Verleger und CEO

Dornbusch Medien AG

„Martin Luther: Art and the Reformation“Institute of Art, Minneapolis

Ms. Kaywin Feldman (Duncan and Nivin MacMillan Director and President of the Minneapolis Institute of Art): “We are thrilled to present an unprecedented and extraordinary exhibition marking the 500th anniversary of the presentation of the Ninety-Five Theses, an event that shook Europe to its core and gave rise to religious beliefs now shared by 800 million Protes-tants throughout the world. Minnesota is home to one of the largest Lutheran popu-

lations in the nation, so this story has spe-cial resonance here.

This exhibition, through incredible works of fine and decorative art, will allow us to show our visitors—Lutherans and art lovers alike—how this movement gained momentum and flourished during Martin Luther’s time and beyond. The impact of the Protestant Reformation can still be felt today.

We are proud to partner with four in-credible institutions in Germany, and look forward to engaging our local audiences and visitors from around the world with the art and objects that were at the heart of the Reformation.

The exhibition will feature paintings, sculptures, gold, textiles, and works on pa-per—many of which have never before left Germany—as well as Luther’s personal possessions and recent archaeological finds from his boyhood homes. Highlights include sixteen paintings from Lucas Cra-nach the Elder’s studio, two-thirds of which are autographed; the pulpit of Luther’s last

sermon; Maximillian’s pilgrimage robe (c. 15th century); The Altar of the Virgin Mary from Naumburg Cathedral (produced around 1500); Old and New Testament, the so-called Ortenburg Bible (1535) and the model of Luther’s grave marker.”

Sonderausstellungsprojekt „Here I stand“ in Minneapolis

„Die Dänen strömen zum Reformations-jubiläum“

Ausgewählte Filme zum Thema Martin LutherNeben unzähligen Dokumentationen inspirierte und fas zinierte die Figur Luther immer wieder Pro-duzenten und Regisseure zur künstlerischen Aus-einandersetzung mit dem Reformator und seiner Zeit – oft mit finanzieller Unterstützung durch Kirchen und Lutheraner.

1911 „Doktor Martinus Luther“, Stummfilm von 20 Minuten Länge

1952 „Der gehorsame Rebell“, Deutschland, SW-Spielfilm von Curt Oertel

1953 „Martin Luther“, USA/Deutschland, SW-Spielfilm von Irving Pichel

1956 „Thomas Müntzer“, DDR, Luther kritisches Bauernkriegsdrama, DEFA-Spielfilm

1968 „Luther“, USA, erster US-Spielfilm über Luther in Farbe mit Robert Shaw

1983 „Martin Luther“, DDR, von Kurth Veth mit Ulrich Thein 2003 „Luther“, Deutschland/USA von Eric Till mit Joseph Fiennes

WUSSTEN SIE SCHON?

Klaus Boe Østergaard, Abteilungsleiter von Unitas Reisen, einer der größten Reisenveranstalter in Dänemark: „Die aktuelle Nachfrage der Dänen, die anlässlich des Reformationsjubiläums nach Deutschland reisen, über-trifft alle Erwartungen.“

Potenzial des Reformationsjubiläums aus Sicht internationaler Veranstalter und Medien

* Source:www.thetravelingteam.org/stats

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Wartburg-Bibel, Nationale Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“ 2017 auf der Wartburg

Schlosskirche in Wittenberg, Sachsen­Anhalt

DIE VOLLE WUCHT DER REFORMATION

3xHAMMER.DEDrei Nationale Sonderausstellungen in

Berlin, Eisenach und Lutherstadt Wittenberg. Einmalig von April bis November 2017.

www.germany.travel

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TOP-THEMA

3 x HAMMER.DE – drei Nationale Sonder aus stellungen in Berlin, Eisenach und der Lutherstadt Wittenberg

„Der Luther-Effekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt“ Berlin, 12.04. – 05.11.2017

Den globalen Wirkungsradius von einem halben Jahrtausend Reformationsgeschichte umzirkelt die Ausstellung „Der Luther-Effekt. 500 Jahre Protestantis-mus in der Welt“ des Deutschen Historischen Muse-ums im Berliner Gropius-Bau. Zahlreiche außerge-wöhnliche Objekte sind zum ersten Mal in Deutschland zu sehen.

„Luther und die Deutschen“ Wartburg, 04.05. – 05.11.2017

Im Mittelpunkt der Ausstellung auf der Wartburg bei Eisenach stehen „Luther und die Deutschen“ – ein historischer Blick auf die unterschiedliche Rezeption des Luther‘schen Wirkens in den Epochen der deut-schen Geschichte. Dabei wird der Ausstellungsort mit seiner symbolträchtigen Ausstrahlung für die deutsche Geschichte selbst zum größten Exponat. Medienstatio-nen ermöglichen interaktives Erleben.

„Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“ Wittenberg, 13.05. – 05.11.2017

Die Wittenberger Doppelausstellung der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen Anhalt im Luther-haus / Augusteum „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“ eröffnet individuelle Zugänge zur Person Martin Luther und seiner Lebenswelt. Eine Mitmach-Ausstellung für Kinder und Jugendliche ergänzt die historischen Exponate.

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Sachsen-AnhaltZum Reformationsjubiläum überra-

schen wir unsere Gäste mit der einfachen Wahrheit: „Das Original. Im Ursprungsland der Reformation: Sachsen-Anhalt.“ Diese Feststellung wird bei vielen potenziellen Besuchern Klarheit schaffen und die Reise-entscheidung erleichtern. Wer also sehen möchte, wo Martin Luther geboren und wie er getauft wurde, der muss in die Lu-therstadt Eisleben kommen. Luthers El-ternhaus in Mansfeld erzählt Geschichten, die viele berühren werden. Und das in alter Schönheit wieder strahlende Wittenberg wird ohne Frage der Höhepunkt jeder Reise auf Luthers Spuren sein – die Thesentür an der Schlosskirche, die Stadtkirche und das Lutherhaus: „Originale“, wie sonst

nirgends. Daneben das Neue: „LUTHER 1517“-Asisis Wittenberg-Panorama.

Mit dieser Botschaft wollen wir End-kunden aus dem In-, aber vor allem aus dem Ausland für Sachsen-Anhalt interes-sieren und begeistern. Das Reformations-jubiläum 2017 ist DIE Chance für unser Bundesland, um weltweit als touristisches Ziel wahrgenommen zu werden. Sie kommt so schnell nicht wieder. Darum werden wir sie nutzen: mit „klassischen“ Investitionen in gedruckte Publikationen und internationale Ausstellungen sowie Präsentationen vom Feinsten. Aber auch mit Investitionen in Innovation: Mit Websi-te und Social Media bieten wir online viel-sprachig Information und Emotion. Neue Apps leiten die Gäste durch das Ursprungs-

land der Reformation. Und das nicht nur 2017. Martin Luther bleibt Sachsen-Anhalt erhalten. Auch als Kernthema im Touris-musmarketing. www.sachsen-anhalt-tourismus.de

TOP-THEMA

Incoming im Spiegel der BundesländerAuf den folgenden Seiten skizzieren die Geschäftsführer der Landesmarketingorganisationen Chancen und Möglichkeiten, wie kulturgeschichtliche Anlässe und Orte - insbesondere zum Thema Luther - zu attraktiven Impulsgebern für den Incoming-Tourismus werden.

BremenGeschichte und Geschichten sind

die Trieb federn des Tourismus. Zum Glück ist Bremen voll davon. Kultur-geschichtliche Anlässe und geschichts-trächtige Orte wie Rathaus und Roland als UNESCO-Welterbe, der fast tau-sendjährige Freimarkt oder der Dom aus dem 11. Jahrhundert mit seinen vielfältigen Veranstaltungen sind für das touristische Marketing ein Ge-schenk und unverzichtbar. Die kreative Zusammenarbeit zeichnete nicht nur seinerzeit die Bremer Stadtmusikanten aus, sondern auch heute noch profitie-ren wir von einer fruchtbaren Koopera-tion aller touristischen Leistungsträger. So entstand anlässlich des Reformati-onsjubiläums 2017 eine Vielzahl von Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Ausstellungskooperation „Reformati-on in Bremen“ von Focke-Museum, Dom-Museum, Staatsarchiv, Uni und Kulturkirche oder das Reformationsfest Ende Oktober. „Gemeinsam stark“ – ist unser Credo, und das wirkt, denn Jahr für Jahr kommen immer mehr Gäste in die Stadt. www.tourismus-bw.de

Peter Siemering, Geschäftsführer Bremer

Touristik Zentrale Gesellschaft für Marketing und Service mbH

SaarlandDie Kulturgeschichte hat das heutige

Bundesland Saarland stark beeinflusst. Ei-nes der wichtigsten Denkmäler des Saarlan-des, die Ludwigskirche in Saarbrücken, ist dem evangelisch-lutherischen Fürsten zu Nassau und Graf zu Saarbrücken, Wilhelm

Heinrich zu verdanken. Im katholischen Saarland ließ er eine evangelische Kirche im Barockstil erbauen, die neben der Dresdner Frauenkirche und dem Hamburger „Michel“

Birgit Grauvogel, Geschäftsführerin Tourismus

Zentrale Saarland GmbH

Bettina Quäschning, Prokuristin Investitions­

und Marketinggesellschaft Sachsen­Anhalt mbH

LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

ThüringenIn Thüringen gibt es ganz besonders vie-

le authentische Orte, die an die Reformation erinnern – und an Luther. In Eisenach ging er zur Schule, im Erfurter Augustinerkloster lebte er als Mönch, auf der Wartburg in Eise-

nach übersetzte er das Neue Testament ins Deutsche, und auch in Schmalkalden pre-digte und lebte Luther. Thüringen ist ein Kernland der Reformation. Von hier aus brei-tete sich die lutherische Lehre in Deutsch-land, Europa und der Welt aus.

2017 endet die Reformationsdekade mit dem 500-jährigen Jubiläum des Thesenan-schlags. Uns war und ist es wichtig, nicht nur die Vergangenheit zu beleuchten, son-dern auch daran zu erinnern, welche Rolle die Reformation bei der Entstehung der Mo-derne gespielt hat. Dabei gehen wir neue Wege und setzen auf multimediale Inhalte. Information, Navigation, Inspiration sind die Schlüsselbegriffe in unserer neuen, digita-len Reisewelt. Aus diesem Grund investie-ren wir viel Kraft in die Produktion von hoch-

wertigem und nachhaltigem Content, den wir zur richtigen Zeit im richtigen Kanal aus-spielen und miteinander vernetzen. Ob Info-Text, Video, Hashtag, Facebookpost oder Blogeintrag – emotionale, authentische und serviceorientierte Inhalte lassen schon auf dem Bildschirm ein Reiseerlebnis ent-stehen, das es selbst zu erleben gilt. Mit der neuen Navigations- und Informations-App „Luther to go“ möchten wir gerade auch in-ternationale Gäste für das Reiseland Thürin-gen und die Reformation interessieren. Die App bietet ausführliche Informationen zum Lutherweg, touristischen Attraktionen, Un-terkünften, bedeutenden Lutherstätten, Kir-chen und Tourentipps. www.thueringen-entdecken.de

Bärbel Grönegres, Geschäftsführerin Thüringer

Tourismus GmbH

BayernDas Jahr 2015 mit 34,2 Millionen An-

künften (plus 5,4 Prozent) und 88,1 Millio-nen Übernachtungen (plus 3,4 Prozent) beschert dem Freistaat den vierten An-kunfts-und Übernachtungsrekord in Folge. Dabei profitieren alle vier Verbandsregio-nen. Prozentual wächst Bayern überdurch-schnittlich im Vergleich zu Gesamt-deutschland (plus 2,9 Prozent bei den Übernachtungen). Absolut erzielte Bayern 2015 2,9 Millionen mehr Übernachtungen als 2014. Die Auslandsnachfrage bleibt weiterhin ein Treiber des positiven bayeri-schen Ergebnisses.

Insgesamt können die Übernachtun-gen aus dem Ausland um 6,0 Prozent ge-steigert werden (auf 17,6 Millionen Über-nachtungen). So verzeichnen wir bei den Ankünften chinesischer Gäste ein Plus von 28,4 Prozent, bei den Gästen aus den USA plus 11,1 Prozent und bei den Gästen aus der Schweiz plus 8,2 Prozent. Bayern bleibt mit einem Marktanteil von 20 Prozent bei den Übernachtungen Reiseziel Nummer 1 in Deutschland. Für die Zukunft gehen wir von weiterhin steigenden Gästezahlen aus dem Ausland aus, was uns unsere Aktivitä-ten im Auslandsmarketing weiter intensi-vieren lässt. Ein neuer Schritt ist beispiels-weise eine eigene Repräsentanz, die Bayern seit Jahresbeginn in China betreibt. www.bayern.by

Dr. Martin Spantig und Jens Huwald, Geschäftsführer Bayern Tourismus Marketing GmbH

zu den bedeutendsten evangelischen baro-cken Kirchenbauten Deutschlands zählt.

Spirituelles Reisen gehört im Saarland zu den Nischenthemen. Eines der interes-santesten Projekte sind „Sternenwege“. Diese wiederentdeckten regionalen Wege-routen der mittelalterlichen Jakobspilger sind mit der Unterstützung vieler Menschen und Institutionen entstanden. Es sind leise Gesten und Zeichen, die auf Besonderheiten dieser Teiletappen in Richtung Spanien zum Grab des Heiligen Jakobus in Santiago de Compostela aufmerksam machen. www.urlaub.saarland.de

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TOP-THEMA

BrandenburgIm nächsten Jahr wird in Jüterbog im Fläming im Kulturquar-

tier Mönchenkloster neben zahlreichen anderen Aktivitäten die Ausstellung „Tetzel-Ablass-Fegefeuer“ gezeigt, denn Jüterbog hat seinen Platz in der Reformationsgeschichte vor allem durch das Auftreten des Ablasskommissars Johann Tetzel, das zum Auslöser von Luthers Protest gegen die Ablasspraxis und damit der Reformation selbst wurde.

Durch das Reformationsjubiläum wird eine ganze Stadt „wachgeküßt“, die unter anderem über eine intakte mittelalter-liche Stadtstruktur verfügt und nun (wieder-)entdeckt werden kann. Auf dem Weg der Kirchentagsbesucher von Berlin nach Wit-tenberg ist Jüterbog eine interessante Station. Über das Reforma-tionsjahr hinaus ist Jüterbog sicherlich auch im Rahmen von spi-rituellem Reisen interessant sowie für das von der Europäischen Kommission angeregte Europäische Kulturerbejahr. Unter dem Motto „Sharing Heritage“ sollen dann alle Bürgerinnen und Bür-ger eingeladen werden, Kultur erbe zu erleben und ihre eigenen kulturellen Hintergründe einzubringen. www.reiseland-brandenburg.de

Dieter Hütte, Geschäftsführer Tourismus­Marketing Brandenburg GmbH

SachsenDer 500. Jahrestag der Reformation ist ein herausragendes

Ereignis und bietet dem deutschen Incoming-Tourismus eine große Chance: Zum einen werden viele Christen aus der ganzen Welt zu uns reisen. Andererseits bietet das hochkarätige Ange-bot auch einmalige Reiseanlässe für Kulturtouristen. Bezogen auf Sachsen spricht das Thema nachweislich ein geografisch bemerkenswert breit gefächertes Publikum an. So erreichen uns Nachfragen nicht nur aus Ländern mit protestan-tischer Bevölkerung, sondern zum Beispiel auch aus Japan oder China. Oft stehen dabei kulturhistorische Aspekte im Vorder-grund. Das bestätigt uns in unserer Marketingstrategie, das The-ma von Beginn an konfessionsneutral aufzubereiten und neben den authentischen Stätten die verschiedenen Aspekte der Refor-mation wie Musik, Kunst und Religionsgeschichte in den Mittel-punkt zu rücken. Sachsen wird mit seinen Reformationsschätzen für Aha-Effekte sorgen. Das Reformationsjubiläum eröffnet Sachsen eine weitere Möglichkeit, seine Position als Kulturreise-

ziel Nr. 1 in Deutschland nachhaltig auszubauen.

www.sachsen-tourismus.de

Dorothea Schäffler, Projektleiterin „Luther 2017“ Tourismus Marketing Gesell­schaft Sachsen mbH

Mecklenburg-Vorpommern 500 Jahre Reformation in Deutschland – auch in Meck-

lenburg-Vorpommern wird es zu diesem Anlass viele Men-schen in die Kirchen zwischen Ostseeküste und Seenplat-te führen, die sich auf dieses Ereignis besinnen. Hier und da wird derzeit anlässlich des Jubiläums an den Innenaus-stattungen gewerkelt, sodass Altäre und Kanzeln 2017 in neuem Glanz erstrahlen. Neu ist eine Kirchenroute durch Mecklenburg-Vorpommern, die in einer 50-seitigen Bro-schüre ausgewiesen ist und Interessierte zu zwölf meck-lenburgischen und sechs pommerschen Kirchen führt. Vorgestellt werden charakteristische Gotteshäuser, die während bzw. nach der Reformation errichtet oder im Geist der Reformation umgestaltet wurden. Dazu gehören unter anderem die Kirche in Dorf Mecklenburg bei Wismar, die Schlosskirche Schwerin und die Marienkirche Greifswald. Auch in der größten Stadt des Landes, Rostock, wird es Feierlichkei-ten geben. Alles auf einen Blick finden Gäste in einem Flyer, der unter dem Titel „Die Hansestadt Ros-tock im Reformationsjahr erleben“ (siehe Abb.) bei der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde erhältlich ist. www.auf-nach-mv.de

Bernd Fischer, Geschäftsführer Tourismusverband

Mecklenburg­Vorpommern e.V.

HessenBereits das Grimmjahr setzte 2013 in

Hessen neue Akzente im Kulturtouris-mus. Dank attraktiver Erlebnisangebote wie die Grimmwelt in Kassel konnte eine neue und nachhaltige touristische Nachfrage ausgelöst werden. Vom Lutherjahr 2017 erwarten wir für Mar-burg und die Orte am Lutherweg 1521 (www.lutherweg1521.de) einen ähnlich positiven Schub. Marburg ist Heimat der ersten protestantischen Universität der Welt, hier fand 1529 das einzige Reli-gionsgespräch zwischen Luther und Zwingli statt. Diese Ereignisse erleben Marburgs Gäste entlang einer speziel-len Reformationsroute. Der Lutherweg wird im Mai 2017 offiziell eröffnet und folgt der historischen Route Luthers von der Wartburg zum Wormser Reichstag im Jahr 1521. Schon jetzt sind geführte Pilgerwanderungen möglich, für die in-dividuelle Pilgerführer ausgebildet wur-den. Wir wünschen uns, dass die hessischen Destinationen entlang der Strecke diesen Impuls aufgreifen und gemeinsam mit Kirchen, Betrieben und Reiseveranstaltern weiterentwickeln. www.hessen-tourismus.de

Folke Mühlhölzer, Geschäftsführer Herbert Lang, Leiter Tourismus­

und Kongressmarketing HA Hessen Agentur GmbH

NiedersachsenKultur und Geschichte sind für das Rei-

seland Niedersachsen zentrale Facetten im Marketing. Besondere Jubiläen ermöglichen immer wieder, dieses neu zu beleuchten –

zuletzt zum Beispiel das 1.200-jährige Jubiläum des Bistums Hildesheim und somit auch der Gründung der Stadt, das 2015 gefeiert wurde. Auch wenn Niedersachsen kein zentraler Schauplatz der Reformation war, greifen wir das Thema mit Blick auf das 500-jährige Jubilä-um im Jahr 2017 natürlich auf – und erweitern den Gedanken um das spirituelle Reisen und Pilgern. Die evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen bieten für das Jubiläumsjahr 2017 eine Reihe von tollen Veranstaltungen an. Gemeinsam mit dem Ministerium für Wis-senschaft und Kultur sowie dem Niedersächsischen Kultusministerium wurde deshalb der Internetauftritt www.reformation-niedersachsen.de entwickelt. Eine interaktive Karte bün-delt Veranstaltungen, Projekte und Ausstellungen zum 500-jährigen Jubiläum der Reforma-tion und macht sie an zentraler Stelle zugänglich. www.reiseland-niedersachsen.de

Carolin Ruh, Geschäftsführerin TourismusMarketing Niedersachsen GmbH

Rheinland-PfalzKulturgeschichte ist ein markanter Pfei-

ler von Rheinland-Pfalz und stellt, neben Wein und Natur, eine wichtige und wertvol-le Grundlage der touristischen Vermark-tung dar. Besondere Aufmerksamkeit zieht

2017 Martin Luther auf sich, dessen Thesen-veröffentlichung sich zum 500. Mal jährt. Wenngleich diese Thesen in Wittenberg an-geschlagen wurden, so blieb Rheinland-Pfalz von den Ereignissen nicht unberührt: Mit Luthers Weigerung, im Reichstag zu Worms seine Schriften zu widerrufen, be-gann ein Abschnitt der reformatorischen Bewegung, der zu entscheidenden Verän-derungen führte. Wenig später wurde Speyer zum Schauplatz der Geschichte, als sich Fürsten gegen den Kaiser und gegen die Ächtung Luthers‘ und seiner Schriften stellten – es war die Geburtsstunde der Pro-testanten. Worms und Speyer sind heute gelungene Beispiele, wie ein kulturge-schichtlicher Anlass zu einem attraktiven

Stefan Zindler, Geschäftsführer Rheinland­Pfalz

Tourismus GmbH

Martin Luther Skulptur an der Marktkirche in Hannover

Impuls für Incoming-Tourismus werden kann. Modern und interaktiv platzieren die Städte Ausstellungen und Führungen rund um das Thema Reformation und setzen sich somit touristisch in Szene. www.gast-landschaften.de

LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

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Einst Ort der Stille, heute modernes Museum: das Kloster Dalheim

www.germany.travel DZT 360° 11.16

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Nordrhein-WestfalenDie Art und Intensität des kultur-

touristischen Erlebnisses sind unter-schiedlich und immer abhängig von der Disposition und dem Lebensstil des Besu-chers. Trotzdem bleibt es unser Auftrag als Touristiker, Themen, Kunstwerke und Zeugnisse der Vergangenheit zu öffnen und zu vermitteln. Idealerweise verschaf-fen wir dem internationalen Publikum an authentischen Orten ein Gefühl der Un-mittelbarkeit, als sei der historische Mo-ment gerade erst vorüber.

In den Orten auf dem Lebensweg des nicht allzu weit gereisten Luther ist das relativ einfach, etwa in Wittenberg, Eisle-ben und Eisenach. Seine Reformation wirkte aber bekanntlich intensiv fort und veränderte Europa von Grund auf, daher können wir auch in Nordrhein-Westfalen

authentische Orte der Reformations-bewegung und ihrer Folgen anbi eten und interessante Geschichten erzählen. Nur zwei kleine Beispiele sind die Wiedertäu-fer in Münster und Louisendorf am Nie-derrhein.

In NRW werden wir die Reformation bis in die Gegenwart erzählen. Die Aus-stellungen im Ruhrgebiet zum Zusam-menleben verschiedener Religionen und Konfessionen („Der geteilte Himmel – Re-formation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“) und über „Luther – 1917 bis heute“ im Kloster Dalheim sind ganz aktuell und würden jedes Luther-Reise-programm bestens ergänzen. Natürlich auch das der interessierten ausländischen Touristen. www.dein-nrw.de

HamburgDie Erfolgsgeschichte des Deutsch-

landtourismus ist eng mit der Wahr-nehmung des kontrastreichen Kultur-angebots und der erlebbaren Historie Deutschlands verknüpft. Unsere Gäste erleben ein Land, das die eigene Kultur-geschichte pflegt und zugleich offen dafür ist sich weiterzuentwickeln oder auch neu zu erfinden und damit im-mer wieder neue Perspektiven zeigt und spannende Geschichten erzählt.

Auch wenn die Bezüge von Martin Luther zu Hamburg nicht zu den Be-deutendsten in der Reihe der vielen Hö-hepunkte gehören, ist die lebendige Inszenierung des Themas in den defi-nierten Zielmärkten dennoch ein wichtiger Beitrag dafür, die Position Deutschlands als beliebtes Kulturreise-ziel inhaltlich aufzuladen. Davon pro-fitieren wir alle.

Metropolen wie Hamburg sind wichtige Anziehungspunkte für Kultur-reisende und damit Impulsgeber dieser Wahrnehmung. Der Spannungsbogen zwischen alt und neu wird in Hamburg besonders deutlich am Zusammen-spiel der UNESCO-Welterbestätte Spei-cherstadt und der angrenzenden Ha-fencity mit der Elbphilharmonie. Mit unserer intensiven Vermarktung dieser Themen leisten wir mit diesen und vie-len weiteren Themen einen wichtigen Beitrag, um das positive Image Deutschlands weiter zu festigen www.hamburg-tourism.de

Schleswig-HolsteinKirchen spielen für Schleswig-Holstein

eine wichtige Rolle: Rund ein Fünftel der Urlauber besucht Gotteshäuser. Im Refor-mationsjahr kommt die Nord kirche auch zu den Menschen: mit dem Nordkirchen-schiff. Als einzige Landes kirche Deutsch-lands erreicht die Nordkirche ihre 13 Kir-chenkreise auf dem Wasser weg. Mit dem Traditionssegler läuft sie zehn schleswig-holsteinische Häfen an Nord- und Ostsee an, inklusive Festprogramm mit Gottes-diensten und Konzerten.

Historisch betrachtet entwickelten Luthers Ideen im Ostseeraum eine besondere Dynamik: Luther pflegte unter anderem Kontakt zum dänischen König Christian III., der die Reformation in Schleswig und Dänemark einführte. Diese religiösen, kulturel-len und politisch motivierten Auswirkungen der Reformation sind im Norden bis heu-te spürbar: Die kulturhistorische Ausstellung „Luthers Norden“ zeigt diese Folgen der Reformation für den Einzelnen – von der Kunst bis zum Schulbesuch. Schloss Gottorf als einstiger Sitz des dänischen Königs und der Schleswiger Herzöge ist dafür der ge-eignete Ausstellungsort. Darüber hinaus bietet Schleswig-Holstein Sinn- und Erho-lungssuchenden drei historisch belegte Pilgerwege sowie den Mönchsweg, der den Spuren der ersten christlichen Missionare im Mittelalter folgt. In der abwechslungs-reichen Landschaft des Binnenlandes finden sie Raum für Rückzug und Spiritualität. www.sh-tourismus.de

Uwe Wanger, Geschäftsführer Tourismus­Agentur Schleswig­Holstein (TA.SH)

Michael Otremba, Geschäftsführer Hamburg

Tourismus GmbH

Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin Tourismus NRW e.V.

Baden-Württemberg500 Jahre Reformation bieten nicht nur

in den Kernlanden Luthers viele Anlässe für eine kulturgeschichtliche Reise. Auch in Deutschlands Süden haben der Refor-mator und seine Nachfolger ihre Spuren hinterlassen. Etwa in Heidelberg, wo Lu-ther 1518 erstmals seine Thesen verteidigte. Gemeinsam mit den beiden Evangelischen Landeskirchen haben wir über 20 Orte der Reformation in Baden und Württemberg zusammengestellt, wo bis heute Re for- mationsgeschichte lebendig geblieben ist.

Auch im Incoming wird das Reformati-onsjubiläum eine wichtige Rolle spielen. Bei ausländischen Gästen besonders be-liebt sind unsere Schlösser, Gärten und Klöster. Dort dreht sich 2017 alles um die

Andreas Braun, Geschäftsführer Tourismus Marketing

GmbH Baden­Württemberg

Reformation. Mit dem Themenjahr „Über Kreuz – Reformation und Gegenrefor-mation in Klöstern und Schlössern“ rücken dabei auch die Jahrhunderte nach der Re-formation in den Mittelpunkt. Im Zeit alter

des Barock hat vor allem die Gegenrefor-mation mit imposanten Bauwerken den Süden geprägt. www.tourismus-bw.de

LUTHER 2017 – 500 JAHRE REFORMATION IN DEUTSCHLAND

BerlinIn Berlin leben über 3,5 Millionen Be-

wohner aus über 180 Nationen. Men-schen der verschiedensten Glaubensrich-tungen leben hier friedlich zusammen. In Berlins Mitte entsteht zurzeit das „House of one“, eine Kirche, in der Muslime, Juden und Christen zusammen beten werden.

Luther hätte sich in einer freiheitli-chen Stadt wie Berlin wohl gefühlt. Ihm

zu Ehren präsentiert das Deutsche Histo-rische Museum im Martin Gropius Bau eine der drei dezentralen Ausstellungen – neben denen in Eisenach und der Luther-stadt Wittenberg. Damit nimmt Berlin eine bedeutende Rolle im Zuge der Feier-lichkeiten zum 500. Jubiläum der Refor-mation ein. Wir freuen uns darauf, dass Berlin Teil dieses großen Jubiläums sein wird. www.visitBerlin.de

Burkhard Kieker, Geschäftsführer visitBerlin

TOP-THEMA

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Dr. Volker Treier Stellvertretender Hauptgeschäftsführer DIHK­International, AHK­Netzwerk

www.germany.travel DZT 360° 11.16

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Die Zusammenarbeit mit der DZT hat eine lange Geschichte. Wo und wie arbeiten Sie mit der DZT heute zusammen?

Unsere lange Verbundenheit drückt sich in einer weltweiten Kooperation zwi-schen dem AHK-Netz und der DZT aus. Das AHK-Netz ist in 90 Ländern mit 130 Büros präsent. In einer Vielzahl dieser Länder un-terstützen sich AHKs und DZT gegenseitig beim Austausch von Informationen, dem Wissensmanagement und bei Veranstal-tungen. In Brasilien, Hongkong, Polen, Schweden, Slowenien, in der Tschechischen Republik und in Ungarn kooperieren wir darüber hinaus auch strukturell, d.h. die Vertretung der DZT wird von der AHK und eigens dafür eingestellten Mitarbeitern wahrgenommen. Deutschland unter einem Dach sozusagen. Im Gastland kommt das gut an. Und intern lassen sich so Synergien sehr gut nutzen.

Welche Services können die AHKs bieten, um den Deutschlandtourismus perspekti-visch zu unterstützen?

AHKs sind die offizielle Vertretung der Deutschen Wirtschaft im Ausland und damit eine Anlaufstelle für relevante Grup-pen im Ausland. Mit der im Mai geschlosse-nen Rahmenvereinbarung stellen wir unsere Zusammenarbeit auf ein erneuertes Fundament.

AHKs können sich z.B. als Plattform ein-bringen und der DZT ihre Business-Netz-

werke auch für Tourismuswerbung anbie-ten. Ganz selbstverständlich kann es auch um die Bereitstellung von Büroräumen und Manpower gehen. Die inhaltliche Kompo-nente muss freilich aus Frankfurt kommen. In diesem Zusammenspiel können perspek-tivisch noch mehr Geschäftsreisen und auch mehr Privatreisen generiert werden. Ich bin da sehr zuversichtlich.

Welche Märkte bieten aus Ihrer Sicht heute ein besonderes Potenzial für die Zukunft und warum?

Die asiatischen Märkte sind nach wie vor interessant und versprechen großes Wachstum für den Deutschland-Tourismus. Aber auch nahe europäische Märkte verhei-ßen gute Geschäfte in bestimmten Regio-nen Deutschlands (z.B. Dänemark für die norddeutsche Küste, die Schweiz und Frank-reich für den Süden insbesondere den Schwarzwald). Hier sind auch viele IHKs aktiv und versuchen, die Tourismusbetriebe fit für ausländische Gäste zu machen. Im Business-Segment steht Deutschland bereits als attraktiver Austragungsort in vielen internationalen Märkten im Fokus.

Was leistet die DZT Ihrer Meinung nach im Sinne der Außenwirtschaftsförderung?

Wir sehen die Rolle der DZT im Marke-ting für den Standort Deutschland. Und wir hören immer wieder von unseren Kollegen im Ausland, dass ihr das sehr gut gelingt. Das gegenwärtig im Ausland vorherrschen-de Deutschlandbild hat ganz gewiss auch mit der gelungenen Arbeit der DZT zu tun. Von diesen Sympathiepunkten profitiert auch die deutsche Exportwirtschaft – und natürlich der Wirtschaftsstandort Deutsch-land insgesamt.

Abgesehen davon ist jede Reise von aus-ländischen Gästen in unser Land sozusagen ein „Export von Dienstleistungen“ und so-mit ein wichtiger ökonomischer Faktor.

Die GTAI wirbt für den Investitionsstandort, die DZT für das Reiseziel Deutschland. Wel-che Zusammenhänge bestehen dabei?

Es gibt einige ganz direkte Zusammen-hänge. Beispielsweise die Tagungswirt-schaft oder Tagungsindustrie, die für GTAI und die DZT von Belang sind. Daneben sind die internationalen Leitmessen in Deutsch-land für Germany Trade & Invest von zentra-ler Bedeutung – auch für die DZT dürften diese nicht unwichtig sein. Hinzu kommen auch ausländische Tourismusunterneh-men, die in Deutschland investieren und de-nen GTAI dabei gerne unter die Arme greift.

Es gibt aber natürlich auch die indirek-ten Zusammenhänge. Bei der Investoren-anwerbung zählen auch „weiche“ Argu-mente, beispielsweise die Attraktivität Deutschlands als Wohnort, als schönes, kul-turell sehr vielfältiges Land. Oder eben nur der Hinweis darauf, wie beliebt Deutsch-land bei internationalen Touristen ist, was hierzulande alles geboten wird. Das sind Ar-gumente, die für Reisende wichtig sind und

eben auch für Unternehmer, welche die ei-genen Angestellten möglicherweise nach Deutschland entsenden wollen.

Die touristische Infrastruktur in Deutsch-land, Verkehrswege, Transportunterneh-men, Hotellerie ist einerseits ein wesent-licher Erfolgsfaktor für den Incoming- Tourismus – auf der anderen Seite auch In-vestitionsziel. Wie stark ist das Interesse heute, sich investiv in Deutschland zu enga-gieren, und aus welchen Ländern kommen die Investoren?

Deutschland als Reise- und Urlaubsziel boomt bei In- und Ausländern. Das bekom-men auch ausländische Unternehmen mit,

die ebenfalls von der steigenden Nachfrage nach touristischen Angeboten und Dienst-leistungen profitieren wollen. Allen voran investieren vor allem internationale Hotel-ketten neu in Deutschland bzw. erweitern

bestehende Kapazitäten. Aber auch Reise- und Transportdienstleister fragen bei Germany Trade & Invest an. Darüber hinaus interessieren sich auch Anbieter von Frei-zeit- und Erholungsangeboten für den Standort Deutschland. Beispielsweise will Coral World, ein israelischer Aquarium- Betreiber, in Berlin investieren.

Daneben wird die voranschreitende Di-gitalisierung auch im Tourismussektor zu neuen Geschäftsmodellen führen. Dies kann den Vertrieb, z.B. bei Onlinebuchungen, aber auch den Transport und die Unterbringung von Sharingkonzepten wie Airbnb beinhal-ten. Was die Herkunftsländer angeht, ist kein klares Muster oder Trend erkennbar. Wir

vermuten jedoch, dass in Zukunft das Inter-esse aus Asien weiter zunimmt.Wie wird sich aus Ihrer Sicht die Investiti-onstätigkeit langfristig entwickeln?

Wie in jedem anderen Sektor hängen langfristige Prognosen zu Investitions-aktivitäten von verschiedenen nationalen und internationalen Faktoren ab. Sowohl die zunehmende Bevölkerung in Deutsch-land als auch das verfügbare Einkommen befeuern die inländische Nachfrage, so dass hier vermutlich zusätzliche und neue Ange-bote, auch unter Beteiligung ausländischer Unternehmen, entstehen werden. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass die In-landsnachfrage von Unsicherheiten in be-liebten ausländischen Zielregionen sowie dem demografischen Wandel positiv beein-flusst wird. Das hat sich ja bereits im ver-gangenen Jahr deutlich gezeigt. Mit einer steigenden Anzahl ausländischer Touristen, insbesondere aus Asien, werden sich ver-mutlich weitere Reisedienstleister in Deutschland ansiedeln, die die Organisati-on und Betreuung der Reisen übernehmen. Alles in allem spricht vieles dafür, dass der positive Trend anhält.

Was leistet die DZT Ihrer Meinung nach im Sinne der Außenwirtschaftsförderung?

Das Reiseziel Deutschland und die Wirt-schaftsnation Deutschland sind nur schwer voneinander zu trennen. Denkt man an Italien oder Frankreich, hat man Wein, gutes Essen und eine tolle Lebensqualität vor Augen. Dass Italien aber auch eine Industrie-nation ist, fällt vielen Menschen nicht auto-matisch ein. Bei Deutschland dürfte es häufig umgekehrt sein: Der Wirtschafts-standort steht an erster Stelle, dann kommt erst das „Reiseziel Deutschland“.

Wirbt die DZT für das Reiseziel Deutsch-land, kann das für GTAI nur von Vorteil sein. Daraus ergibt sich eine hervorragende Kombination: Der Wirtschaftsstandort ist auch noch ein schönes, weltoffenes Land, das es sich zu bereisen lohnt. Ein viel besse-res Image ist aus unserer Sicht kaum vor-stellbar.

Dr. Benno Bunse Geschäftsführer Germany Trade & Invest

Wirtschaftskompetenz und Tourismusmarketing aus einem Guss: enge Zusammenarbeit mit DIHK und AHK­Netz weltweit

Ein Ziel für Touristen und Investoren

Anlässlich der AHK-Weltkonferenz 2016 haben DZT, DIHK und das weltweite Netz der Außenhandels-kammern eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Auf deren Grundlage werden die Organisa-tionen künftig noch intensiver zusammenarbeiten. Gemeinsam Chancen der Globalisierung nutzen sowie Knowledge-Management und gemeinsame Marktauftritte stehen hierbei im Fokus.

DZT 360° sprach über die Vorgeschichte, die Hintergründe und die Perspektiven der Zusammenarbeit mit Dr. Volker Treier, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des DIHK.

IM GESPRÄCH

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Dr. Ralph Körfgen, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Vertrieb GmbH

René Halla, Director Global Sales Maritim Hotelgesellschaft mbH

Andreas von Puttkamer, Leiter Geschäftsbereich Aviation Flughafen München

Günter Grünewald, Geschäftsführer ReiseMission GmbH

Matthias Schultze, Geschäftsführer GCB German Convention Bureau e. V.

Veste Coburg, Bayern

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STIMMUNGSBILDBRANCHEN UND MÄRKTE

Branchenspiegel Touristische Partner Welche vorläufige Bilanz ziehen Sie und Ihr Unter nehmen, bezogen auf den Incoming­Tourismus, vor dem Hinter grund der aktuellen politi­schen und wirtschaft lichen Heraus­forderungen weltweit?

DB Vertrieb GmbHIm ersten Halbjahr 2016 hat die

Deutsche Bahn einen neuen Fahrgast-rekord im Fernverkehr erzielt. Im Ver-gleich zum Vorjahr wurden mit 66,7 Millionen 10,6 Prozent mehr Fahrgäste gezählt. Bezogen auf das Incoming-Segment erwarten wir einen leichten Einnahmenzuwachs von rund zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr – trotz schwieriger Ausgangslage. So hat bei-spielsweise die anhaltende Reise-

zurück haltung aus Überseemärkten weitere Einnahmensprünge erschwert.Bei unserem Reiseveranstalter Ameropa können wir uns im Incoming-Tourismus

ebenfalls über eine positive Ergebnisentwicklung freuen. Allerdings haben die oben genannten Herausforderungen auch dazu geführt, dass 2016 keine stabile oder in ir-gendeiner Form vorhersehbare Entwicklung stattgefunden hat oder bis zum Jahresen-de stattfinden wird.

Für viele Deutschland-Touristen ist das Entdecken kultureller Highlights ein wich-tiger Grund für ihre Reise. Das kulturelle Angebot von Ameropa zeigt, dass wir uns da-mit vom Markt abheben und auch zukünftig Trends und Anlässe für Kurz- und Bahn-reisen schaffen werden.

Nah märkte Italien, Frankreich, Spanien und die Niederlande. Bei den Interkont-märkten legen die Amerikaner bisher zweistellig zu, während erstmals bei den chinesischen Gästen und weiterhin im russischen Markt Rückgänge zu verzeich-nen sind. Die jüngsten Entwicklungen in Europa werden aber in allen Märkten im zweiten Halbjahr zu einem verhaltenen und kurzfristigeren Buchungsverlauf füh-ren. Knapp die Hälfte unseres Besucher-

aufkommens landet aus privaten Grün-den am Flughafen München. Viele dieser Besucher dürften sich aufgrund der brei-ten kulturellen Angebots palette für unse-re Region entschieden haben. Dies spie-gelt sich sowohl im neuen touristischen Markenkern der Stadt München als euro-päische Metropole für Genusskultur und Kultur genuss als auch beim aktuellen Marken claim „Bayern – traditionell an-ders“ wider.

Maritim Hotels Das laufende Geschäftsjahr hat

sich bisher durchaus zufriedenstellend entwickelt; die Ergebnisse liegen im Rahmen unserer Erwartungen und Pla-nungen. Die Nachfrage aus den Aus-landsmärkten ist, ungeachtet der geo-politischen Rahmenbedingungen, als sehr stabil zu bezeichnen. Wir registrie-ren in den ersten Monaten des Jahres weitere Zuwächse gegenüber dem Vor-jahreszeitraum. Dazu leisten auch un-

sere Angebote aus dem Bereich Kultur einen nicht unwesentlichen Beitrag. Wir waren in diesem Sektor schon immer gut aufgestellt und wollen unseren Gästen zukünftig eine noch breitere Palette an attraktiven Produkten anbieten, die wir nicht zuletzt mit Unterstützung der DZT an unsere gemeinsamen Partner im Ausland herantragen.

ReiseMission GmbHIm Rahmen unserer Arbeit als spiritu eller Reiseveranstalter haben wir unser Bu-

chungsaufkommen im Incoming-Tourismus in den letzten Jahren stetig erhöhen und die Themenfelder im Zusammenhang des Reformationsjubiläums umfassend bearbei-ten können. Bezogen auf die weltweiten aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen können wir keinen Abbruch in der Nachfrage, sondern ein gleichblei-bend hohes Interesse an Reisen feststellen. Die Anzahl der Touristen, die Deutschland besuchen, wird sich aus unserer Sicht auch im Jahr 2017 weiter vergrößern.

Neben den Orten, die in Zusammenhang mit „Luther 2017“ besucht werden, gibt es zunehmend weitere kulturelle Themen und Inhalte, welche für die Besucher von Inter-esse sind. Diese werden von uns ergänzend in die vorhandenen Programme integriert. So wird aus unserer Sicht Deutschland auch über das Jahr 2017 hinaus als ein lohnendes Reiseziel wahr genommen.

GCB German Convention Bureau e.V.

Laut Befragungen des Meeting & Event-Barometers 2016 schätzen 46,9 Prozent der befragten Anbieter von Leistungen rund um Tagungen, Kongresse und Events in Deutschland sowie 60 Prozent der inter-nationalen Veranstaltungsplaner die zu-künftige Entwicklung des Marktes positiv ein. Mit einer Zustimmung von jeweils rund 90 Prozent gingen die Anbieter und Veranstalter zum Zeitpunkt der Befragung im Jahr 2015 davon aus, dass die Entwick-lung im eigenen Unternehmen gleich bleibt oder besser wird. Gleichwohl ist auch der deutsche Tagungs- und Kongress-markt abhängig von den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland und weltweit.

Flughafen München GmbHDer Flughafen München wird 2016

mit einem Plus von mehr als 1 Million Fluggästen eine neue Rekordmarke von über 42 Millionen Passagieren erzielen. Ein wesentlicher Treiber ist dabei das ausländische Incoming-Auf kommen, das im ersten Halbjahr 2016 um fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeit-raum wachsen konnte. Überdurch-schnittlich entwickeln sich dabei die

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Christian Hammerich, Betriebsleiter Autostadt GmbH

Thomas Schnalke, Sprecher der Geschäftsführung Flughafen Düsseldorf GmbH

Wolfgang Bauer, Vorsitzender des Vorstandes Holy AG – OUTLETCITY METZINGEN

Raimund Jennert, Vorstand Tourismus Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC)

Lutherzimmer im Museum der Stadt Worms im Andreasstift, Rheinland­Pfalz

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STIMMUNGSBILDBRANCHEN UND MÄRKTE

Autostadt GmbHDie Gästezahlen der Autostadt in Wolfsburg, die direkt dem Ausland zugeordnet werden

können, sind gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben. Die langjährige Präsenz der Autostadt auf touristischen Messen im Ausland fördert unsere Bekanntheit und das da-mit verbundene Interesse, den automobilen Themen- und Erlebnispark im Rahmen eines Deutschlandurlaubs zu besuchen. Neben eigenen Aktivitäten sind für uns vor allem die Ko-operationen mit der DZT, der TMN und den „9 Städten in Niedersachsen“ von Bedeutung. Mit über 34 Millionen Gästen seit der Eröffnung im Jahr 2000 gehören wir zu den beliebtes-ten touristischen Destinationen in Deutschland. Mit einer Vielzahl kultureller Veranstaltun-gen ist die Autostadt überdies ein internationaler Treffpunkt für kulturell Interessierte. So waren zu den 14. Movimentos Festwochen im Frühjahr 2016 erneut renommierte Künstler aus aller Welt zu Gast. Die Auslastung des Festivals lag bei 97 Prozent. Hierzu beigetragen haben sowohl Besucher aus Deutschland als auch zahlreiche internationale Gäste.

OUTLETCITY METZINGEN Holy AG

2015 war ein Rekordjahr in jeglicher Hinsicht. Die OUTLETCITY METZINGEN konnte 2016 durch gezielte Kommunika-tions maßnahmen in den Hauptquell-märkten sowie durch eine Intensi vierung der Zu sammenarbeit mit touristischen Kooperationspartnern bei den meisten Quellmärkten ein zweistelliges Umsatz-plus erzielen. Die Entwicklung des Inco-ming-Tourismus im Allgemeinen stellte dieses Jahr bislang jedoch im direkten Ver-gleich zum Vorjahr aufgrund externer Ein-flüsse eine Herausfor derung dar. Allen voran erschwerte Visa-Bedingungen, ver-schärfte Zollbestimmungen und Terrorakte

in Europa. Dies zeigt sich deutschlandweit im Besonderen am starken Rückgang der chinesischen Touristen. Durch den Einsatz zusätzlicher Kampagnen und Projekte ist die OUTLETCITY METZINGEN glücklicher-weise nicht in dem Maße von diesem Rück-gang betroffen. Vor allem aber ist die positive Entwicklung der arabischen Golf-staaten, Frankreichs und auch der skandi-navischen Länder zu erwähnen.

Das Luxusmarken-Portfolio mit Labels wie z.B. Gucci, Burberry, Boss, Armani, Tod’s, Zegna, Moncler und Max Mara, die welt-weit ein hohes Maß an Begehrlichkeit we-cken, stellt zusätzlich einen wichtigen

Baustein zur Steigerung des Bekanntheits-grades im Hinblick auf die Shopping-Desti-nation Metzingen dar. Dies gilt im Beson-deren für die Quellmärkte China und Südkorea.

Zukünftig ist es dennoch essentiell, eine weitere Diversität der Märkte sicher-zustellen, um wirtschaftliche und politi-sche Schwankungen der einzelnen Länder besser abfedern zu können. Zusätzlich werden wir weiterhin verstärkt auch Individual reisende und Familien noch ge-zielter ansprechen.

Flughafen Düsseldorf GmbHWir rechnen im laufenden Jahr mit

einem weiteren Wachstum auf rund 23 Millionen Passagiere. Damit steuern wir im siebten Jahr in Folge auf einen neuen Rekord hin. Getragen wird dieser positive Trend auch vom Incoming-Ver-kehr als einem der Wachstumstreiber.

Attraktive Flugangebote in Verbin-dung mit einer immer größeren touristi-schen Attraktivität der Region an Rhein und Ruhr führen zu mehr Städtereisen und Passagieren. Hinzu kommt der starke Ausbau der Interkont-Verbindungen, speziell aus dem asiatischen Raum. Neben Air China, ANA und Cathay Pacific fliegt seit Juli dieses Jahres nun auch Singapore Airline nonstop nach Düsseldorf und bringt Geschäfts reisende und Touristen aus dem ASEAN-Raum über das Gateway „DUS“ nach Deutschland.

Wir sind zuversichtlich, dass sich die positive Entwicklung des Incoming-Verkehrs trotz der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen fortsetzt und sehen in der Bearbeitung der Auslandsmärkte noch großes Potenzial.

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC)

Der Fahrradtourismus boomt. Immer mehr Deutsche verreisen mit dem Rad. 4,5 Millionen waren es laut ADFC-Radreise-analyse im Jahr 2015 – eine Steigerung von 11 Prozent. Wir gehen von einer weiter stei-genden Tendenz aus: Deutschland-Urlaub ist der Trend. Ohne Flughafen-Gerangel oder Anreiserisiken kann der Urlaub direkt vor der Haustür starten. Steigern lässt sich die Erho-lung mit einem Radurlaub, er spricht alle Sinne an, und die Erholung setzt sofort ein. Das macht einen Radurlaub doppelt erhol-sam. Das gut ausgebaute Netz an regiona-len und überregionalen Radrouten in Deutschland verstärkt den Erholungs effekt noch – für Orientierung und Qualität sorgt der ADFC schon seit Jahren.

Das radtouristische Angebot, die zentra-le Lage in Europa und die bereits vorhande-nen und beliebten grenzüberschreitenden Routen könnten die Entwicklung im Inco-ming-Markt beim Aktivtourismus befeuern, wenn das Angebot noch bekannter wird. Das ist die Aufgabe der DZT. Und sie wird umso dringlicher, da Europa durch 14 Rad-fernwege näher zusammenrückt, z.B. Rad-fernwege im EuroVelo-Netz, und einige Län-dern mit Investitionen und Marketing massiv um Fahrradtouristen werben.

Martin Luther war ein Business Traveler Im heutigen Sprachge-brauch wäre Martin Luther ein „Vielreisender“. Schon als Jugendlicher ging er auf Bildungsreise: von Mansfeld zunächst

zur weiterführenden Schule nach Magde-burg und später nach Eisenach. Als Business Traveler im heutigen Sinne war er als Mönch

unterwegs: von Wittenberg aus hatte er zwölf Klöster mit regelmäßigen Visitationen zu betreuen, in Ordensangelegenheiten reiste er bis in die Ewige Stadt Rom, und vor dem Reichstag in Worms verteidigte er seine Lehren. Auf einer Reise von seiner Wahlheimat Wittenberg in die Heimat im Mansfelder Land starb er schließlich auch in Eisleben.

WUSSTEN SIE SCHON?

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Michael Altewischer, Geschäftsführer Wellness Hotels & Resorts GmbH

Claudia Schwarz, Vorsitzende UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V.

Martin Gruber, Managing Director Avis Deutschland, Österreich, Schweiz und der Tschechischen Republik

Dieter Gauf, Hauptgeschäftsführer RDA Inter-nationaler Bustouristik Verband e.V.

Thomas Edelkamp, Vorsitzender des Vorstandes Romantik Hotels und Restaurants

41. UNESCO-Welterbestädte: Das architektonische Werk von Le Corbusier, ein herausragender Beitrag zur Moderne

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Nachhaltig – unverwechselbar: Welchen Stellenwert haben kulturelle Angebote / Produkte für den Erfolg Ihres Unternehmens / Geschäftsfeldes?

RDA Internationaler Bustouristik Verband e.V.

Der Kulturtourismus gewinnt im Reiseland Deutschland zuneh-mend an Bedeutung. Dies sieht man nicht nur an der relativ hohen Anzahl der Kulturreisen, sondern auch an der Beliebtheit kultureller Sehenswürdigkeiten, wie z.B. des Kölner Doms. Reisende suchen im-mer häufiger nach kulturellen und

authentischen Erfahrungen. Sie wollen das Land und die Leute, also auch deren Kultur kennenlernen und in sie eintauchen. Und hier kommt die Bustouristik ins Spiel, denn bei einer Gruppenreise kann man kulturelle Angebote im wahrsten Sin-ne erfahren. Bei An- und Abreise und vor Ort tauschen sich gleichgesinnte Kultur-urlauber untereinander und mit fachkundigen Reiseleitern aus und entdecken Kultur als Gemeinschaftserlebnis. Dabei eignet sich der Bus als Verkehrsmittel na-hezu perfekt für Kulturreisen, denn nur mit ihm kommt man überall hin und ganz nah dran! Daher integrieren immer mehr Reiseveranstalter kulturelle Angebote in ihr Produktportfolio, um nachhaltig den Geschäftserfolg zu sichern.

Romantik Hotels und RestaurantsKultur ist eine der erfolgreichen Säulen,

auf der die Vermarktung der Romantik Hotels fußt. Die Lage der Hotels, unweit ar-chitektonischer Höhepunkte, touristischer Sehenswürdigkeiten oder Veranstaltungs-zentren, macht Romantik für Kulturreisen-de besonders interessant. Viele Hotels wer-ben mit der Nähe zu Weltkulturerbestätten oder sind, wie das Haus auf der Wartburg, sogar ein Teil davon.

Insgesamt blicken die fast 110 Romantik Hotels in der Bundesrepublik bislang auf

ein starkes Jahr 2016 zurück. Der Trend zu Reisen in und nach Deutschland bescherte vielen Häusern bereits im letzten Jahr Re-korde, die erneut gebrochen werden könn-ten. Ob Auslastung, Zimmerpreis oder Zim-merertrag: Alle wichtigen Kennzahlen zeigen nach oben. Neben vielen Reisenden aus Deutschland, freuen sich die Hotels im-mer mehr über internationale Gäste. Jede Prognose hat natürlich nur so lange Be-stand, wie sich an der aktuellen Lage, vor al-len Dingen, was die Sicherheit angeht, nichts Gravierendes ändert.

Wellness-Hotels & Resorts Wellness als ganzheitlicher Lebensstil

umfasst Körper, Geist und Seele. Kulturelle Angebote bieten aktive Anreize, regen zum Nachdenken an und beleuchten Aspekte aus einem anderen Blickwinkel.

Das Spektrum an kulturellen Ange-boten in den Partnerhotels der Wellness-Hotels & Resorts ist groß. Von Lesungen über Konzerte bis hin zu Themenabenden – all diese können das Wohlbefinden stei-gern, da sie einen zeitlichen Ausstieg aus dem Alltagstrott bieten. Und mit dieser Auszeit von der Alltagshektik finden Gäste wieder die Muße, neugierig über den Teller-rand zu blicken, sich inspirieren zu lassen und den Augenblick bewusst wahrzuneh-men / zu genießen.

UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. 500 Jahre nach Luthers Reformation befinden wir uns wieder in Zeiten, die von

starkem Umbruch geprägt sind. Nach der Industriellen Revolution wird uns die digitale Revolution vor noch größere Herausforderungen stellen und uns zwingen, unser Handeln stets im Rahmen aktueller Erfordernisse zu realisieren. Dies betrifft uns natürlich insbesondere im Marketing für unsere 41 Welterbestätten. Und doch ist es schön, dass es in diesen schnelllebigen Zeiten die Beständigkeit im Bewahren unseres Kulturerbes gibt. Die Welterbestätten sind nachhaltige Zeugnisse der Ge-schichte der Menschheit und der Natur. Vor Ort bemerken wir bei den Besuchern stets eine gewisse Sehnsucht nach dem langsameren Puls vergangener Tage.

Auf Spurensuche unserer Kultur, die vor Jahrtausenden schon ihren Anfang genommen hat und uns in unserer Entwicklung so geprägt hat werden heutige Maßstäbe bisweilen überdacht und zurechtgerückt.

Avis Budget AutovermietungAuf Reisen suchen Menschen nach

neuen und einzigartigen Erlebnissen, nach Events oder anderen kulturellen Angebo-ten. Mit dem Mietwagen sind individuelle Ziele und Veranstaltungen gut zu errei-chen, und der Reisende ist dadurch flexibel. Für das Mietwagengeschäft ist der Trend hin zu Individualreisen, Kurztrips und Ur-lauben mit kulturellem Fokus entspre-chend positiv zu bewerten. Aus diesem Grund haben wir in unserer aktuellen Kampagne „Avis Entdeckt“ Reisetipps und außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten in der Nähe von bekannten Reisezielen zu-sammengestellt, die sich gut mit dem Miet wagen erreichen lassen.

STIMMUNGSBILDBRANCHEN UND MÄRKTE

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IMPRESSUM

Konzeption und Gestaltung

madkom www.madkom.com

Die acht Luther-Routen verbinden als Vorschlag für die individuelle Reiseplanung touristisch relevante Orte. Thematisch bündeln sie wichtige Aspekte rund um die Reformation und das Leben und Wirken Luthers. Die Routen sind auf www.germany.travel mit Informationen in 30 Sprachen ausführlich beschrieben und auf einer interaktiven Karte verortet.

Acht Luther­Routen auf www.germany.travel

ROUTE 1Von Berlin nach Magdeburg: „Wo Luthers Erbe am lebendigsten ist“Berlin, Potsdam, Wittenberg, Torgau, Dessau-Roßlau, Eisleben, Halle, Magdeburg

ROUTE 2Von Berlin nach Frankfurt: „Wesen und Wandel“Berlin, Wittenberg, Torgau, Eisleben/Mansfeld, Erfurt, Eisenach, Frankfurt

ROUTE 3Von Eisenach nach Altenburg: „Reformation und kulturelles Erbe“Eisenach, Möhra, Schmalkalden, Gotha, Mühlhausen, Erfurt, Bad Frankenhausen, Weimar, Jena, Altenburg

ROUTE 4Von Leipzig nach Dresden: „Politik und Rebellion“Leipzig, Wittenberg, Jüterbog, Torgau, Mühlberg an der Elbe, Grimma, Leisnig, Rochlitz, Zwickau, Dresden

ROUTE 5Von Frankfurt nach Berlin: „Predigten und Reichstage: Luthers Reisen“ Frankfurt, Worms, Speyer, Heidelberg, Augsburg, Spalt, Nürnberg, Coburg, Schmalkalden, Eisenach, Erfurt, Weimar, Halle, Wittenberg, Berlin

ROUTE 6Von Frankfurt nach Berlin: „Vision und Wirklichkeit“Frankfurt, Worms, Marburg, Bad Hersfeld, Eisenach, Erfurt, Weimar, Leipzig, Eisleben, Halle, Torgau, Wittenberg, Potsdam, Berlin

ROUTE 8Von Frankfurt nach München: „Über die Grenzen: Wege nach Europa“Frankfurt, Worms, Heidelberg, Straßburg, Basel, Zürich, Region Bodensee, Augsburg, München

ROUTE 7Von Frankfurt nach Wittenberg: „Kleine Stätten, große Wirkung“Frankfurt, Marburg, Bad Hers-feld, Eisenach, Zwickau, Zeitz, Grimma, Leipzig, Eisleben, Mansfeld, Torgau, Wittenberg

TOP-THEMA

Luther und die BäumeVom Baum der Erkenntnis aus dem biblischen Paradies bis heute sind Bäume immer wieder mytholo-gisch verklärt worden. Die

legendenumwobene Figur Luthers gereichte zur Widmung vieler Luther eichen, Lutherlinden und Lutherbuchen.

Ob der berühmte Spruch: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen!“ tatsächlich vom Reformator so gesagt wurde, ist nicht bewiesen, passt aber in unser Bild von ihm. Und als Buchtitel des Wissenschaftsjour- nalisten Hoimar von Ditfurth setzte es 1985 ein deutliches Signal, sich mit den globalen Bedrohungen von Mensch und Umwelt

auseinanderzusetzen – wieder einmal hat die Sprach gewalt des Predigers aus Wittenberg wachgerüttelt und zum modernen Deutsch-landbild unserer Zeit beigetragen.

WUSSTEN SIE SCHON?

Bildnachweise:

Titel imago/epd; Umschlagseite innen imago/Westend61; S. 4 (oben links) DZT/Fotograf: Christof Herdt; (oben rechts) DZT/Fotograf: Christof Herdt; (Mitte links) Luther2017; (Mitte rechts) epd-bild / Steffen Schellhorn; (unten) DZT/KUK Film; S. 6 vecteezy, ayaankabir; S. 6/7 Luther2017; S. 9 Christof Rieken; S. 10 DZT/Fotograf: Christof Herdt; S. 11 Michael Farkas; S. 12 DZT/Fotograf: Christof Herdt; S. 13 Julia Baumgart/EKD; S. 14 Staatsbetrieb Sachsenforst, Biosphärenreservatsverwaltung Fotograf: Dirk Weis; S. 18 epd-bild/Steffen Schellhorn; S. 21 Frank Nürnberger; S. 22 (oben) LTM GmbH; S. 22 (unten) Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb Kronach, Achim Bühler Concept Visuell; S. 23 (oben links) DUK; S. 23 (Mitte) DZT/Fotograf: Jochen Keute; S. 23 (links unten) Thüringer Tourismus GmbH, Fotograf: Marco Fischer; S. 23 (rechts unten) epd-bild / Steffen Schellhorn; S. 26 (alle) DZT/KUK Film; S. 27 (rechts oben) By Martin Luther, myself (I made it with MS Paint) [Public domain], via Wikimedia Commons; S. 27 (unten) Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg, c/o Frank Boxler; S. 29 DZT/KUK Film; S. 30 Mark Ritchie, Ourense/LDA Sachsen-Anhalt; S. 32 (links unten) vecteezy, carterart; S. 34 (unten) Wartburg-Stif-tung Eisenach; S. 35 DZT/Fotograf: Christof Herdt; S. 36 (oben) TTG; S. 39 (links oben) TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) Fotograf: Peter Hampel (PH); S. 41 (rechts oben) Andreas Lechtape, Münster; S. 42 Illing & Vossbeck Fotografie; S. 45 (Mitte rechts) DZT/Fotograf: Christof Herdt; S. 47 (links oben) DZT/Fotograf: Christof Herdt; S. 49 (rechts oben) Weissenhofmuseum im Haus Le Corbusier Fotograf: Brigida González; S. 50 (erstes und zweites von links) DZT/Fotograf: Christof Herdt; (drittes von links) Luther2017; (rechts) epd-bild/Steffen Schellhorn

Druck

Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG www.zarbock.de

Redaktion

madkomPR Asger Schubert www.madkom.com

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www.germany.travel

Deutsche Zentrale für Tourismus e. V. (DZT)Beethovenstraße 6960325 Frankfurt am Main

Tel. +49 (0)69 974640Fax +49 (0)69 [email protected]