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Marktprofi Kompakt Niederlande 2012 Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft

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Marktprofi Kompakt Niederlande 2012 Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft

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Marktprofi Kompakt Niederlande 2012Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft

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1. Marktanalyse

EINWOHNER1

Bevölkerung 2010: ca. 16,7 Mio.Entwicklung Bevölkerung (Veränderung 2000 vs. 2010): 4,5%

WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG2

2009 2010 2011(Prognose)

BIP-Entwicklung nominell -3,9% 1,7% 1,8%

BIP/Kopf je Einwohner nominell 2010: € 35.600,00

2009 2010 2011(Prognose)

Inflationsrate 1,2% 1,3% 2%

2009 2010 2011(Prognose)

Arbeitslosenrate 3,7% 4,5% 4,3%

Die niederländische Wirtschaft zeigte in den ersten Monaten des Jahres 2011 eine aufsteigende Tendenz. Die Prognosen für das restliche Jahr sind aber etwas zurückhaltend. Das BIP-Wachstum erreichte im Vorjahr 1,7%. Die Prognose für 2011 ist eine ähnliche. Bei der Inflation ist eine leichte Steigerung zu erkennen, wobei Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit wieder einen Rückgang verzeichnen. Das erste rechtsliberale (Minder-heits-)Kabinett setzt sparsame Akzente und verspricht Reformen. Auch das Konsumentenvertrauen steigt wieder, ebenso wie die Haushaltsaus-gaben für Konsumgüter. Ein Faktor hierfür sind sicherlich die niedrigen Sparzinsen. Die Immobilienbranche steht nach wie vor unter Druck.

REISEINTENSITÄT3

Urlaubs-Reiseintensität 2010: 81,5%

In den nächsten 3 Jahren planen Österreich-Affine Niederländer 1,6 Reisen, wobei 44% mind. eine Reise jährlich planen. Zwei Drittel dieser Gruppe planen mind. einen Urlaub in Österreich. Für sie ist auch der Winterurlaub der Hauptreisegrund, im Gegensatz zu allen Auslandsrei-senden, bei denen der Sommerurlaub überwiegt. Die hohe Reiseintensität ist auch daran ersichtlich, dass 68% der Österreich-Affinen mehr als drei Langreisen gemacht haben. 61% ha-ben neben dem Langurlaub auch noch einen Kurzurlaub unternommen.

AUSLANDSREISEN4

Auslandsreisen 2010 gesamt: 18,4 Mio.

Die Niederländer verbringen Kurzurlaube im Ausland überwiegend in den angrenzenden Ländern Deutschland, Belgien und Frankreich. Langurlaube im Ausland werden neben Deutschland und Frankreich vor allem in den Mittelmeerländern und in Übersee verbracht. Die Verteilung der Nächtigungen (längere Urlaube im Ausland) liegt bei ca. 70% im Sommer und 30% Winter.

HERKUNFTSREGIONEN5

Die wichtigste Herkunftsregion ist die Provinz Noord-Holland (21%), gefolgt von Zuid-Holland (15%), Noord-Brabant (12%), Utrecht (11%) und

Gelderland (10%). Diese Provinzen sind auch genau die Gebiete, in denen die meisten Niederländer wohnen. Die übrigen Provinzen Limburg (8%), Drenthe (7%), Groningen (4%), Flevoland, Friesland, Zeeland und Overijssel spielen eine geringere Bedeutung.

GEWINNER6

1. TR

2. UK

3. FR

4. US

5. Fernosten

Die Anzahl der Urlaube in die Türkei schwankt sehr im Laufe der Zeit. 2008 und 2010 waren gute Jahre, 2009 gehörte die Türkei zu den großen Verlierern.

In Großbritannien war 2008 noch ein Rückgang bei den Ankünften zu verzeichnen, in den Jahren 2009 und 2010 stieg hingegen die Zahl der Niederländer wieder an. Die schnellen Anreisemöglichkeiten – etwa durch Billigfluglinien – machen Großbritannien zu einer logischen Wahl für Kurzurlaube.

Frankreich hat im Jahr 2009 niederländische Urlauber verloren, 2010 war allerdings wieder ein besseres Jahr, obwohl das Niveau von 2008 nicht erreicht wurde. Lange Zeit war Frankreich die Nr.-1-Destination der Niederländer, jetzt gehört diese Top-Position den Deutschen.

Die Vereinigten Staaten konnten in den letzten Jahren immer mehr Niederländer verzeichnen, obwohl der Anteil an Urlauben im Jahr 2010 mit 2,3% bescheiden genannt werden kann. Der Ferne Osten macht eine gleich langsame, aber stabile Entwicklung durch.

Kreuzfahrten weisen seit einigen Jahren zweistellige Zuwachsraten auf. Der Grund liegt darin, dass immer mehr Reedereien von niederländi-schen Häfen abfahren, was die Reise für Niederländer sehr verkürzt, vereinfacht und billiger macht.

VERLIERER7

1. NL

2. DE

3. GR

4. ES

5. CH

Der Anteil der Inlandsurlaube durch Niederländer stieg stark im Jahr 2009, sank 2010 aber wieder. Für Kurzurlaube sind die Niederlande aber immer noch sehr beliebt.

Deutschland hatte 2009 ein Rekordjahr, der Anteil an niederländischen Ankünften nahm mit 3% zu. 2010 konnte Deutschland dieses Wachs-tum allerdings nicht halten, obwohl der Anteil noch immer um 1% höher lag als 2007 und 2008. Die Deutsche Zentrale für Tourismus setzt alles daran, um die von Frankreich erworbene Nr.-1-Position nicht wieder zu verlieren.

In den letzten Jahren sinkt das Interesse an Griechenlandurlauben, das Land steht aber immer noch an der 8. Stelle.

Niederlande

2Marktprofi Kompakt 2012

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Niederlande

Marktprofi Kompakt 2012 3

Die Stranddestination Spanien ist in den letzten Jahren instabil. 2008 durften die Spanier mehr Niederländer willkommen heißen (10% der niederländischen Urlaube), 2009 sank der Anteil wieder mit 1,6%, 2010 konnte der Anteil mit einem Plus von 0,1% gehalten werden.

Trotz aktiver Marktbearbeitung verliert die Schweiz in den letzten Jahren Marktanteile. Machte die Schweiz in 2007 noch 2,2% der Urlaube aus, sank diese Zahl im Jahr 2010 auf 1,7%.

WICHTIGSTE DESTINATIONEN IN EUROPA8

Top-10-Destinationen 2010

1. DE

2. FR

3. BE

4. ES

5. AT

6. IT

7. UK

8. GR

9. NO, SE & FI

10. PT/CH

REISEVERHALTEN: URLAUBSMOTIVE & GENUTZTE INFORMATIONSQUELLEN & URLAUBSAKTIVITÄTEN (URLAUB IN ÖSTERREICH)9

Die wichtigsten Reisemotive der Auslandsurlauber sind:• Erholung/Entspannung (81%)• Genuss (83%)• Spaß/Vergnügen (65%)• Naturerlebnis (54%)• Kraft tanken (51%)• aktiv/sportlich sein (35%)

Sportlich/aktiv und in der Natur zu sein rückt bei den Österreich-Affinen noch weiter in den Vordergrund.

Kriterien für einen Urlaub in Österreich (Sommer & Winter): • Landschaft & Natur• attraktives Skigebiet• Berge• gute Luft/Klima• Image-Destination• Schneesicherheit

Das Internet ist die wichtigste Informationsquelle für Niederländer.

REISEAUSGABEN (URLAUB IN ÖSTERREICH)10

Reiseausgaben pro Kopf und Tag: € 109,00

BUCHUNGSVERHALTEN11

33% aller Österreich-Urlauber entscheiden sich mind. 4 Monate im Voraus. 84% buchen mind. ein Monat vor ihrem Urlaubsantritt.

47% der Reisen sind organisiert (über Reiseveranstalter und -büros, Bu-chungszentralen) und 53% nicht organisiert (direkt bei der Unterkunft oder nicht im Voraus gebucht).

ZIELGRUPPEN-POTENZIAL12

Marktpotenzial:• 2 Mio. Winterurlauber (ca. 300.000 EPM)• 2,2 Mio. aktive, alpine Sommerurlauber (ca. 250.000 EPM)• 4 Mio. Kultururlauber/Städteurlauber (ca. 400.000 EPM)

Zielgruppenspezifikation: Altersgruppe 35 – 65 Jahre, Familien mit Kindern, Empty Nesters, Singles, erholungssuchende Genussurlauber mit starker Naturverbundenheit und Winteraffinität, aktive Sportler.

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TOURISTISCHE ECKDATEN13

AN 2010 1.617.692 (-2,3% zu 2009)NÄ 2010 9.071.437 (-4,0% zu 2009)

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2010: 5,6 Nächtigungen

Saisonverteilung:NÄ Winter 2010/11 5.654.458 (-0,6% zu 2009/2010)NÄ Sommer 2010 3.517.434 (-1,5% zu 2009)14 Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate 2005/2010

AN 2005/2010+/- in % pa

NÄ 2005/2010+/- in % pa

Niederlande 1,7 0,9

Ausland gesamt 2,0 0,5

Unterkunftswahl nach Nächtigungen 2010

Unterkunftsart In %

5-/4-Sterne-Hotels 19

3-Sterne-Hotels 19

2-Sterne-/1-Stern-Hotels

7

Privatquartiere 3

Bundesländerverteilungen nach Nächtigungen 201015

Unterkunftsart In %

Camping 13

Bauernhöfe(privat u. Fewo)

4

Ferienwohnungen(n. auf Bauernhof)

18

Sonstige 17

Bundesland In %

Steiermark 2

Tirol 53

Vorarlberg 8

Wien 2

Winter 2010/2011Nächti-gungen

Saalbach-Hinterglemm 253.550

Gerlos 219.889

Sölden 207.918

Wald im Pinzgau 166.458

Kirchberg in Tirol 156.651

Summe Top-5 1.004.466

Nächtigungen gesamt

5.654.458

Anteil Top-5 18%

Sommer 2010Nächti-gungen

Wien 116.166

Ossiach 73.625

Hermagor-Pressegger See

70.902

Radenthein 66.254

Villach 62.136

Summe Top-5 389.085

Nächtigungen gesamt

3.517.434

Anteil Top-5 12%

Die beliebtesten Orte 201016

Bundesland In %

Burgenland 0

Kärnten 11

Niederösterreich 1

Oberösterreich 1

Salzburg 22

Niederlande

Marktprofi Kompakt 2012 4

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DOS UND DON’TS IM UMGANG MIT NIEDERLÄNDISCHEN GÄSTEN (B2C)

Die Vergangenheit der Niederlande als Seemacht und große Handels-nation spiegelt sich auch heute noch wider. Sie verstehen es nach wie vor, in weltweiten Dimensionen zu denken. Der Großteil der Niederländer spricht zumeist auch mindestens eine Fremdsprache, wobei Englisch vorherrschend ist, viele sprechen jedoch auch Deutsch. Trotzdem wird der Niederländer gerne in seiner Muttersprache angesprochen. Sie gelten als harte Geschäftsleute, unsentimental und durchschlagskräftig. Grundsätzlich sind die Niederländer geradlinig in ihrer Meinungsäußerung. „Durch die Blume“ wird hier wenig gesagt. Das „Du-Wort“ wird schneller angeboten als in Österreich. Hierarchien und Titel spielen keine große Rolle. Niederlän-der gelten als humorvolle und unkomplizierte Gäste. Sie legen besonderen Wert auf persönliche Betreuung und schätzen die herzliche Gastgeberrolle der Österreicher sehr.

Dos• Prospekte/Online-Informationen usw. auf Niederländisch.• Das Preis-Leistungs-Verhältnis soll stimmen – im Preis inkludierte

Zusatzangebote werden freudig angenommen.• Der Niederländer ist ein Schnäppchenjäger – Wörter wie „Sonderange-

bot“‚ „gratis“ und „Ermäßigung“ kommen gut an.• Wahrheitsgetreue Information in der Kommunikation mit den Gästen.

Don’ts• Bei der Abreise keine Zusatzleistungen verrechnen, die nicht im Vorfeld

vereinbart wurden.• Niederländer kann man nicht mit Knödeln locken.• Unnötig lange, ausschweifende Werbetexte werden nicht geschätzt und

eher als negativ beurteilt.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR EINE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT MIT DER REISEBRANCHE (B2B)

• Nützen Sie die Chance des Kontaktes mit der Reisebranche auf den dafür vorgesehenen Plattformen (z. B. Workshops, B2B-Plattformen). Allgemeine Mailings landen meistens im Papierkorb.

• Gehen Sie von einer Kommission von 20% aus. Voraussetzung bei Kon-taktaufnahme mit Tour Operators (TOs) ist, dass Sie genügend Kontin-gente im gewünschten Zeitraum des TOs anbieten können.

• Vertiefen Sie sich vor Gesprächen in die Policy des TOs.• Es hat keinen Sinn, Angebote an Reisebüros zu richten, da diese fast

ausschließlich Programme von TOs buchen.• Schnelles Reagieren ist ein MUST.• Exklusivität nicht verletzen, Vertragstreue ist ein hohes Gut.• Angebote sollten möglichst viele Zusatzleistungen inkludieren.• Studienreisen sind nach wie vor ein ernstzunehmendes Schulungstool.

Ein intensives Programm wird vorausgesetzt, es sind nämlich keine Vergnügungsreisen der Agents.

• Verkaufsunterlagen und Werbemittel möglichst in niederländischer Spra-che, ansonsten auf Englisch.

• Kontinuität in der Zusammenarbeit ist besonders wichtig.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR DIE PR-ARBEIT (MEDIEN)

• Um die Chance des Abdruckens des Presseberichtes in den niederlän-dischen Medien zu erhöhen, muss dieser einen absoluten Newswert beinhalten! Es ist wichtig, nicht einen allgemeinen Text über die Region/den Ort auszuschicken, sondern speziell zu einem neuen Highlight, einer Sehenswürdigkeit, einem Event etc. Der Pressebericht soll max. eine A4-Seite umfassen und nicht in der Vergangenheit verfasst sein. Beachten Sie: Ein Pressebericht ist keine Werbung, sondern dient der Informations-weitergabe!

• Ein Pressegespräch hat nur dann Sinn, wenn es sich um ein großes, neues Thema oder um wirkliche „Best of“-Angebote handelt. Zur Vorstellung neuer infrastruktureller Einrichtungen in einer Region ist ein Pressegespräch nicht die geeignete Plattform.

• Anzeigenabteilung und Redaktion sind generell in den meisten Verlagen strikt voneinander getrennt.

• Einzelpressefahrten haben eine hohe Abdruckwahrscheinlichkeit.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR DAS MARKETING IM MARKT (B2B & B2C)

• Der Regionsfolder bietet Ihnen eine Übersicht der von der Österreich Werbung Niederlande, Belgien und Frankreich empfohlenen Marketing-kampagnen.

• Seien Sie offen für marktspezifische Inputs (z. B. von der ÖW Amsterdam) für die Gestaltung von Pressetexten, E-Newsletter-Beiträgen u. Ä.

• Sprechen Sie die Endkunden mittels Marketingaktivitäten direkt an. Online-Marketing kommt eine besonders große Bedeutung zu.

• Unser Österreich-Atelier ist die ideale Plattform für die Kontaktaufnahme mit Reiseveranstaltern.

• Berücksichtigen Sie eine längere Vorlaufzeit für Wirtschaftskooperationen (Kontaktaufnahme mit ÖW mindestens 6 Monate im Vorhinein).

• Nutzen Sie die verstärkende Wirkung von Cross-Media-Promotions: Einzelaktionen werden nicht bemerkt (z. B. einmalige Einschaltung in einer Zeitung). Es ist nötig, mehrere Kanäle zu nutzen (z. B. E-Marketing kombiniert mit Print). Die ÖW Amsterdam führt zu verschiedenen Themen, wie Sommer, Winter, Kultur, Familie und 50+, derartige Cross-Media-Kampagnen durch, an denen sich Partner beteiligen können.

Niederlande

5Marktprofi Kompakt 2012

2. Interkulturelles 1x1

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6Marktprofi Kompakt 2012

Wir beraten Sie gerne, wie Sie diesen Markt erfolgreich bearbeiten können.

Österreich WerbungNiederlande/Region Manager: Alfred CossmannTel.: +31 20 4623500Fax: +31 20 4684786E-Mail: [email protected]: www.austria.info/nlB2B: www.austriatourism.com

Quellenangaben

1 CBS, www.cbs.nl2 CBP, www.cpb.nl und CBS, www.cbs.nl3 CBS, www.cbs.nl und Länderstudie Niederlande, 2005, Österreich Werbung4 CBS, www.cbs.nl5 T-MONA, Gesamtjahr 2008/2009, Österreich Werbung6 CBS, www.cbs.nl7 CBS, www.cbs.nl8 CBS, www.cbs.nl9 Länderstudie Niederlande, 2005, Österreich Werbung und T-MONA, Gesamtjahr 2008/2009, Österreich Werbung10 T-MONA, Gesamtjahr 2008/2009, Österreich Werbung11 T-MONA, Gesamtjahr 2008/2009, Österreich Werbung und NBTC-NIPO Research, CVO 200812 Länderstudie Niederlande, 2005, Österreich Werbung13 Statistik Austria aus www.tourmis.info14 Statistik Austria aus www.tourmis.info15 Statistik Austria aus www.tourmis.info16 Statistik Austria aus www.tourmis.info