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Messapisches Author(s): H. Ebel Source: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen, 6. Bd., 6. H. (1857), pp. 416-418 Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40844544 . Accessed: 24/05/2014 00:01 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.105.154.57 on Sat, 24 May 2014 00:01:36 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

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MessapischesAuthor(s): H. EbelSource: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen,Griechischen und Lateinischen, 6. Bd., 6. H. (1857), pp. 416-418Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG)Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40844544 .

Accessed: 24/05/2014 00:01

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findlich, am meere gelegen, finitimo, an der gränze ge- legen, angränzend, und legítimo, gesetzmäfsig, rechtmä- fsig, das man als eigentlich „im gesetz, im recht befind- lich" wird deuten dürfen.

Dafs diese im ganzen nicht zahlreichen, in ihrer Über- einstimmung im griechischen und lateinischen also um so mehr der beachtung werthen bildungen bei einer tiefer ein- dringenden behandlung der comparativ- und superlativbil- dungen nicht unberücksichtigt bleiben dürfen, bedarf kei- ner weiteren bemerkung.

üslar, den 21. März 1857. Leo Meyer.

Messapisches. Berührungen des messapischen mit dem albanesischen

hat Stier zeitschr. VI, 150 einigermafsen wahrscheinlich

gemacht; zu einer weiter abliegenden indogermanischen sprä- che führt uns der name Brundisium. Nach den bei Mommsen 46. 70 angeführten angaben der alten nann- ten die Messapier den hirsch ßgivdog oder ßgvydog, den hirschkopf ßQivnov oder ßgevreoiov (bei Strabo VI, 6, von Meineke gleichfalls in ßcevnov umgeändert), dazu stimmt nun der litauische und lettische name des elentiers brëdis (statt brëdias) bis auf die dehnung statt des fehlenden nasals fast laut für laut. Hinsichtlich der

endung verdient beachtung, dafs auch dem lat. pan i s bei

griechischen Schriftstellern ein messap. navóg entspricht; die bedeutung zeigt denselben Wechsel wie im lit. e Ini s und unserm elenn. Demnach scheint ßcevSog richtiger als ßcvvdog, ital. Brindisi dem messapischen namen näher als lat. Brundisium.

Noch überraschender ist die ähnlichkeit des messap. ßavgia oixta mit goth. bauan und slav. by*ati, na- mentlich die Übereinstimmung mit dem gothischen im diph- thong (unwillkürlich wird man sogar an nhd. bau er erin-

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nert). Das wort ist zugleich, wenn die vergleichung rich- tig ist, ein neuer beleg der psilose im messapischen, indem sein b dem skr. bh der wurzel bhû entspricht.

Die endung in Brundisium, Canusium, Genu- sium, Venusia (auch Pandosia?) läfst eine doppelte deutung zu, und die entscheidung wird wichtig für die be- urteilung des messapischen lautstandes überhaupt und der von Stier besprochnen genitivformen insbesondere. Ist näm- lich hier ein altes s erhalten, wie Mommsen wollte, so kön- nen wir in den gen. auf -aihi und -ihi kein h = s suchen, sondern nur ein ähnliches dehnungszeichen wie im umbri* sehen ; ist dagegen Stier's erklärung richtig, so müssen wir in dem vorliegenden s die Umwandlung eines ursprüng- lichen t durch das folgende i, also eine zweite abweichung von den italischen sprachen und Übereinstimmung mit dem griechischen (mit ausschlufs des dorischen) erkennen und Brundisium mit 'Açisfiíciov vergleichen. (Rhotacismus wäre im einen wie im andern falle dem messapischen fremd.) Im zweiten falle hätte sich das messapische hierin nur so weit von den andern uns bekannten italischen sprachen (mit aus* nähme des latein, das gar keine Veränderung eines dentals durch i kennt) entfernt, als etwa die übrigen griechischen dialecte vom dorischen, welches zwar -viog nicht in -aiog, wohl aber -na in -6a verändert; denn s für ti zeigt uns z. b. das oskische Bansa fürBantia, jedenfalls auch der name Marsi für Martii (ähnlich wie Mamertini), s für di (also doch wohl weiches s) das sabinische Claus us für Claudius. Diese erklärung scheint aber in der that die richtige; sie wäre es ohne allen zweifei, wenn wir sicher wären, dafs Messapia der epichorische name des landes und seine deutung als „ inmitten der wasser gelegen" rich- tig wäre, wofür allerdings die läge des landes und namen wie Apulia, Salapia sprechen; denn wenn auch apa dem lat. aqua gegenüber ganz zu dem pis statt quis der andern italischen dialecte stimmt, so entfernt sich doch messo statt methio eben soweit vom osk. mefio als vom lat. medio, ein Übergang von ti in si würde also gar kein

vi. e 27

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bedenken haben. Ein sicheres urtheil können wir freilich für jetzt in dieser frage noch nicht fällen.

H. Ebel.

Umbrisches. 1) Frosetom VI. a. 28. 37. 47. b. 30. Das umbrische

entfernt sich vom lateinischen und nähert sich dem grie- chischen und den romanischen sprachen wie in manchem andern so namentlich in der häufigen entwicklung von zisch- lauten vor i oder j : wir finden ç (oft nachlässig s geschrie- ben) für ki in curnase neben curnaco, vacetom neben lat. vac a turn, pesetom für lat. pecca turn (Bugge zeitschr. VI, 160) u. s. w., s fin di in fise, fisovi, aller Wahrschein- lichkeit nach z (jünger $) für ti im anlaut und inlaut, z. b. in puze = lat. uti, so dafs auf den tafeln lateinischer schrift, wenn wir lat. s, r und x hinzunehmen, das s nicht weniger als sechs lateinische laute vertreten kann. In un- serm worte scheint es aus d hervorgegangen und frosetom dem lat. fraudatum zu entsprechen, da o der gesetzmä- fsige Vertreter des au ist, -etom häufig statt -atum steht, und sich fraudatum dem vor angegangnen va cat um und pece at um sehr passend anschliefst. Somit bleiben in un- serer formel nur noch per etom und dactom unverständlich.

2) Svepu esumek esunu anter vakaze vaçetum ise I, b. 8 = svepo esome esono ander vacóse vasetom efust VI, b. 47, eine der schwierigsten stellen für die gram- matische analyse bei fast durchsichtiger klarheit des in- halts. Mir kommt es hier zunächst darauf an zu zeigen, dafs bei A. K. II, 236 fgd. durchaus nicht alle grammati- schen möglichkeiten erschöpft sind, um für die erklärung einen sichern boden zu gewinnen. Die erklärer gehen da- von aus, dafs svepo nom. sing. fern, und esome(k) esono(m) loc. sing, sei, beides sind aber keinesweges nothwendige Voraussetzungen. Svepo entspricht offenbar einem lat. si- qua, ist also so wenig wie dieses auf den nom. sing. fern, beschränkt, sondern kann eben sowohl nom. acc. pl. neutr.

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