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28.01.14 1 VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer METHODENLEHRE I WS 2013/14 THOMAS SCHÄFER VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer DAS THEMA: INFERENZSTATISTIK IV – INFERENZSTATISTISCHE AUSSAGEN FÜR ZUSAMMENHÄNGE UND UNTERSCHIEDE Inferenzstatistik für Zusammenhänge Inferenzstatistik für Unterschiede

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VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

METHODENLEHRE I WS 2013/14

THOMAS SCHÄFER

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

DAS THEMA: INFERENZSTATISTIK IV – INFERENZSTATISTISCHE AUSSAGEN FÜR ZUSAMMENHÄNGE UND UNTERSCHIEDE •  Inferenzstatistik für Zusammenhänge •  Inferenzstatistik für Unterschiede

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VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

Inferenzstatistik für Zusammenhänge •  Standardfehler •  Konfidenzintervalle •  Signifikanztest

•  Zusammenhänge werden in der Regel durch Korrelationskoeffizienten

ausgedrückt, am häufigsten durch die Pearson-Korrelation r

•  ein in einer Stichprobe gefundener Zusammenhang r kann wieder auf die

Population verallgemeinert werden – der Schätzwert heißt ρ (Rho)

•  auch für diese Schätzung fragen wir wieder nach der Güte und wollen

daher inferenzstatistische Aussagen machen

Beispiel: Wie groß ist der Zusammenhang zwischen der Anzahl von Störchen

und der Anzahl Neugeborener? à Wir untersuchen als Stichprobe den Raum

Chemnitz über 10 Jahre:

à r = ρ = .38

STANDARDFEHLER FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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Jahr   Störche   Geburten  1   12   4408  2   14   3990  3   11   3792  4   14   4020  5   15   3899  6   9   3789  7   16   4142  8   11   3879  9   13   4032  10   12   4001  

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•  der Standardfehler für ρ berechnet sich wie folgt:

•  für unser Beispiel:

à  bezogen auf die Skala von r ist das ein recht großer Standardfehler

à  anders als bei Mittelwerten wird der Standardfehler für Korrelationen

normalerweise nicht in Abbildungen irgendeiner Art verwendet

STANDARDFEHLER FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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ρ

ρ  

•  auch bei Korrelationen gilt: eigentlich müssten wir für jeden

Koeffizienten eine Stichprobenverteilung erstellen, um die Grenzen des

KI zu bestimmen

•  auch hier könnte aber stattdessen die t-Verteilung verwendet werden

•  ABER: die t-Verteilung ist nur gültig, wenn r = 0, ansonsten sind rs nicht

symmetrisch verteilt und können nicht durch t repräsentiert werden

•  da wir aber in der Regel Effekte ungleich 0 haben, kann die t-Verteilung

nicht verwendet werden à stattdessen ist ein anderer „Umweg“ nötig,

der die Fisher-z-Transformation benutzt:

1. das gefundene r wird in einen z-Wert umgerechnet

2. die Grenzen des KI werden für diesen z-Wert bestimmt

3. die Grenzen in z-Werten werden wieder in rs zurückgerechnet

KI FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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à  da Korrelationskoeffizienten von -1 bis 1 begrenzt sind, ist ihre

Stichprobenverteilung nur bei 0 symmetrisch; sie wird schiefer, je

stärker die Korrelation von 0 abweicht

à  KI sind dann nicht mehr symmetrisch und können nicht mit Hilfe der t-

Verteilung bestimmt werden

KI FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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Fisher‘s-r-to-z-Tabelle

KI FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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r  =  .38  in  der  Tabelle  suchen    à  der  entsprechende  zr-­‐Wert  ist  0,40  

SchriE  1  

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z-Tabelle

Was sind die Grenzen des 95%-KI?

KI FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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à  wieder  bei  97,5%  nachsehen    à  z  =  1,96  

SchriE  2  

Bestimmung der Grenzen des KI ausgedrückt in z-Werten:

für das Beispiel:

à diese beiden Grenzen müssen nun wieder in rs umgerechnet werden

KI FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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SchriE  2  

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Fisher‘s-r-to-z-Tabelle

KI FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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für  z  =  -­‐0,34:  à  r  =  -­‐0,327  à  untere  Grenze    für  z  =  1,14:  à  r  =  0,814  à obere  Grenze  

 Hinweis:  negaOve  z-­‐Werte  führen  auch  zu  negaOven  rs!  

SchriE  3  

als Abbildung:

à wir finden ein asymmetrisches KI

KI FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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•  wieder die Logik des Signifikanztests: unterstellt wird die H0, dass der

wahre Zusammenhang in der Population ρ = 0 ist •  die H0-Verteilung zeigt also mögliche Korrelationen ungleich 0, die man

zufällig finden kann, auch wenn die H0 gilt •  da die H0 von ρ = 0 ausgeht (und Korrelationen unter dieser

Voraussetzung normalverteilt sind), kann jetzt die t-Verteilung verwendet werden

SIGNIFIKANZTESTS FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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ρ

0  

t

0  

die  Verteilung  von  KorrelaOonskoeffizienten  kann  durch  die  t-­‐Verteilung  

repräsenOert  werden  

•  für den Test muss also die Korrelation in einen t-Wert umgerechnet

werden:

•  dieser t-Wert wird dann auf Signifikanz geprüft mit

für das Beispiel:

à  kritischer t-Wert für Alpha = 5%, df = 8, zweiseitig: 2,31

à  tempirisch < tkritisch à Korrelationskoeffizient nicht signifikant

SIGNIFIKANZTESTS FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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(n  ist  die  Anzahl  der  Wertepaare)  

Formel t-Test für Korrelationskoeffizienten

df t-Test für Korrelationskoeffizienten

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SIGNIFIKANZTESTS FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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t-Verteilung

df  =  n  –  2    Beispiel:  10  –  2  =  8        à  tkri)sch  =  2,31  

Alpha-­‐Niveau  

SIGNIFIKANZTESTS FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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das Beispiel in SPSS:

hier  gibt  es  wieder  den  exakten  p-­‐Wert:  0,28  

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INFERENZSTATISTIK FÜR ZUSAMMENHÄNGE

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Verwendung der drei Aussagen für Korrelationskoeffizienten:

Standardfehler

im Fließtext: so gut wie nie

in Abbildungen: so gut wie nie

Konfidenzintervalle

im Fließtext: zunehmend beliebt

in Abbildungen: zunehmend beliebt

Signifikanztests

im Fließtext: nahezu immer

in Abbildungen: sehr selten

INFERENZSTATISTIK FÜR ZUSAMMENHÄNGE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

noch ein Hinweis

•  auch Regressionskoeffizienten sind Zusammenhangsmaße

•  für Regressionskoeffizienten können alle drei inferenzstatischen Maße

bestimmt werden

•  auch hier sind die Konfidenzintervalle asymmetrisch, wenn β ≠ 0

•  der Signifikanztest, der prüft, ob ein Regressionskoeffizient in der

Population von 0 verschieden ist, ist auch ein t-Test:

mit

Formel t-Test für Regressionskoeffizienten

df t-Test für Regressionskoeffizienten

Regressionskoeffizient      Standardfehler  des  Koeffizienten  

(n  –  SOchprobengröße;  k  –  Anzahl  von  Prädiktoren)  

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•  für Zusammenhänge werden inferenzstatische Aussagen recht häufig gemacht

•  der Standardfehler wird aus der gefundenen Korrelation und der

Stichprobengröße berechnet

•  Konfidenzintervalle sind für ρ ungleich 0 nicht symmetrisch, daher wird die

Fisher-r-in-z-Transformation genutzt, um die Grenzen des Intervalls zunächst in z-

Werten zu bestimmen und dann in Korrelationen zurück zu rechnen

•  Konfidenzintervalle für Korrelationen sind zunehmend beliebt und sind sehr

empfehlenswert

•  der Signifikanztest, der prüft, ob ein Korrelationskoeffizient in der Population

größer ist als 0, ist wieder ein t-Test

•  auch für Regressionskoeffizienten können die drei inferenzstatistischen Maße

bestimmt werden

IS FÜR ZUSAMMENHÄNGE STECKBRIEF

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Inferenzstatistik für Unterschiede •  Standardfehler •  Konfidenzintervalle •  Signifikanztest

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•  wir beschränken uns auf Unterschiede von Mittelwerten

•  wie jeder andere Parameter auch folgen die Differenzen von Mittelwerten

einer Normalverteilung

•  es lässt sich also wieder eine Stichprobenverteilung von

Mittelwertsunterschieden ΔM erstellen, die die Grundlage für die

Bestimmung von Standardfehler und KI bildet:

STANDARDFEHLER FÜR UNTERSCHIEDE

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ΔM

gefundene  Differenz  

die  Logik:  diese  Verteilung  entsteht,  wann  man  immer  wieder  Studien  machen  und  die  Differenz  von  zwei  MiEelwerten  besOmmen  würde  à  diese  verteilen  sich  um  den  wahren  MiEelwertsunterschied  in  der  PopulaOon  

prinzipiell müssen zwei Fälle unterschieden werden

1.  die Differenzen stammen von Messwerten von verschiedenen Personen

à Mittelwertsunterschiede von unabhängigen Stichproben

2.  die Differenzen stammen von Messwiederholungen an denselben

Personen à Mittelwertsunterschiede von abhängigen Stichproben

STANDARDFEHLER FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

Häufigkeitsverteilungen  der  Messwerte  

SOchprobenverteilung  der  Differenzwerte  

ΔM

xA xB

A  und  B  können  verschiedene  Personen  sein  à  unabhängige  SP  ODER  A  und  B  können  Mess-­‐wiederholungen  an  denselben  Personen  (oder  sonsOge  abhängige  Messungen)  sein  à  abhängige  SP  

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Beispiel

Unterschied im Gewichtsverlust bei mehr oder weniger Schlaf

Fall 1: verschiedene Personen in den beiden Bedingungen à unabhängige SP

Fall 2: dieselben Personen in beiden Bedingungen à abhängige SP

STANDARDFEHLER FÜR UNTERSCHIEDE

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Gew

ichtsverlust    in  kg  

8.5h    5.5h    Schlaf  

Nedeltcheva  et  al.  (2010)  

A   B  1,0   0,9  0,9   1,0  1,6   1,0  -­‐0,4   0  1,1   -­‐0,1  1,3   0,4  3,3   0,3  1,0   2,5  1,6   1,8  1,6   1,2  2,1   0,9  

A    B  

Beispieldaten  für  22  (Fall1)  bzw.  11  Personen  (Fall  2):  

ΔM  =  Δμ  =  0,47  à  Schätzwert  für  den  MW-­‐Unterschied  in  der  PopulaOon    SDA  =  0,82  SDB  =  0,70  

unabhängige Stichproben

•  der Standardfehler des Mittelwertsunterschieds kann wieder durch die

Streuungen innerhalb der Gruppen geschätzt werden:

•  für das Beispiel:

à bezogen auf die relevanten Gewichtsverluste, die sich hauptsächlich

zwischen 0 und 2 kg bewegen, ist das ein mittelgroßer Standardfehler

STANDARDFEHLER FÜR UNTERSCHIEDE

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zur  Erinnerung:  das  bedeutet,  dass  ca.  68%  der  Differenzwerte  in  dieser  Verteilung  zwischen  0,11  und  0,83  liegen  ΔM

0,47  

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abhängige Stichproben

•  zur Erinnerung: bei abhängigen Messungen

kommt es nicht auf die Streuungen innerhalb

der Gruppen, sondern auf die Streuung der

Differenzwerte an

•  diese Streuung wird wieder für die Bestimmung

des Standardfehlers verwendet:

•  für das Beispiel:

à Interpretation wie bei unabhängigen Messungen

STANDARDFEHLER FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

8.5h    5.5h    Schlaf  

Design:  within  

Messwertedifferenzen  pro  Person  

unabhängige Stichproben

•  für die Bestimmung der Grenzen des KI wird wieder die t-Verteilung

verwendet

•  die Grenzen in t-Werten werden wieder mit dem Standardfehler der

Mittelwertsdifferenz verknüpft, um die Länge des Intervalls in Rohwerten

zu bestimmen:

•  für das Beispiel (bei 95% Konfidenz):

à  das KI ist recht lang und reicht sogar in den negativen Bereich hinein

à  die Schätzung ist nicht besonders zuverlässig

KONFIDENZINTERVALLE FÜR UNTERSCHIEDE

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KONFIDENZINTERVALLE FÜR UNTERSCHIEDE

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t-Verteilung

df  =  (nA  –  1)  +  (nB  –  1)    Beispiel:  10  +  10  =  20  

Alpha-­‐Niveau  

unabhängige Stichproben

Darstellung des Konfidenzintervalls:

Hinweis: noch findet man solche Darstellungen von KI für

Mittelwertsunterschiede recht selten – meist werden nur die Mittelwerte der

beiden Bedingungen mit ihren jeweiligen KI dargestellt (siehe KI für

Mittelwerte)

KONFIDENZINTERVALLE FÜR UNTERSCHIEDE

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kg

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abhängige Stichproben

•  die Grenzen des Konfidenzintervalls berechnen sich hier entsprechend:

•  für das Beispiel (bei 95% Konfidenz):

à  Interpretation wie bei unabhängigen Messungen

Hinweis: oft sind KI für abhängige Messungen kürzer, da hier der

Standardfehler meist kleiner ist (in unserem Beispiel ist das nicht der Fall)

KONFIDENZINTERVALLE FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

KONFIDENZINTERVALLE FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

t-Verteilung

df  =  n  –  1    Beispiel:  11  –  1  =  10  

Alpha-­‐Niveau  

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abhängige Stichproben

Darstellung des Konfidenzintervalls:

Hinweis: noch findet man solche Darstellungen von KI für

Mittelwertsunterschiede recht selten – meist werden nur die Mittelwerte der

beiden Bedingungen mit ihren jeweiligen KI dargestellt (siehe KI für

Mittelwerte)

KONFIDENZINTERVALLE FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

kg

•  die Logik wie gehabt: die Nullhypothese unterstellt, dass es in der

Population keinen Unterschied gibt (genauer gesagt, dass beide

Stichproben aus derselben Population stammen)

•  auch Mittelwertsunterschiede sind t-verteilt, sodass jedem

Mittelwertsunterschied ein t-Wert zugewiesen werden kann, der dann auf

Signifikanz geprüft wird

•  die Bestimmung des t-Wertes ist wieder abhängig vom Studiendesign

•  generelles Prinzip: Mittelwertsdifferenz durch den Standardfehler teilen

SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

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unabhängige Stichproben

•  Bestimmung des t-Wertes:

•  für das Beispiel:

•  Bestimmung der Freiheitsgrade:

•  für das Beispiel:

SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

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Formel t-Test für unabhängige Stichproben

MiEelwertsunterschied        Standardfehler  

!" = !! − 1 + (!! − 1)! df t-Test für unabhängige Stichproben

SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

Signifikanzprüfung: was ist der kritische t-Wert für Alpha = 5%?

à nachsehen in der t-Verteilung bei df = 20

bei  einsei)gem  Testen  hier,  bei  zweisei)gem  Testen  hier  ablesen  

H0

H0

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SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

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Signifikanzprüfung:

tempirisch = 1,31 tkritisch = 2,09 à  nicht signifikant

à  das Ergebnis in SPSS:  

das  Programm  gibt  den  genauen  p-­‐Wert  an  

abhängige Stichproben

•  Bestimmung des t-Wertes:

•  für das Beispiel:

•  Bestimmung der Freiheitsgrade:

•  für das Beispiel:

SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

Formel t-Test für abhängige Stichproben

MiEelwertsunterschied        Standardfehler  

! = 0,470,35 = 1,34!

!" = ! − 1!

!" = 11− 1 = 10!

df t-Test für abhängige Stichproben

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SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

Signifikanzprüfung: was ist der kritische t-Wert für Alpha = 5%?

à nachsehen in der t-Verteilung bei df = 10

bei  einsei)gem  Testen  hier,  bei  zweisei)gem  Testen  hier  ablesen  

H0

H0

SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

Signifikanzprüfung:

tempirisch = 1,34 tkritisch = 2,23 à  nicht signifikant

à  das Ergebnis in SPSS:  

das  Programm  gibt  den  genauen  p-­‐Wert  an  

(die  Werte  des  KI  weichen  durch  Rundungsfehler  von  den  vorn  berechneten  etwas  ab)  

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SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

ein paar wichtige Hinweise

•  es ist egal, welche Stichprobe man von welcher abzieht (A-B oder B-A) –

der berechnete t-Wert kann entsprechend positiv oder negativ sein

•  bei ungerichteten Hypothesen spielt das keine weitere Rolle

•  bei gerichteten Hypothesen ist zunächst zu prüfen, ob der Unterschied

in die richtige Richtung geht (das hängt nicht vom Vorzeichen des t-

Wertes sondern davon ab, welche Stichprobe von welcher abgezogen

wurde!)

•  diese Prüfung geschieht deskriptiv – durch die Mittelwerte und/oder eine

Abbildung

•  geht die Differenz in die falsche Richtung, erübrigen sich

inferenzstatistische Angaben!

•  generell gilt: immer zuerst eine deskriptive Darstellung (am besten

Abbildung) und erst dann ein Signifikanztest  

SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

Darstellung

•  im Fließtext werden die Ergebnisse von Signifikanztests nahezu immer

angegeben

•  in Abbildungen wird manchmal der p-Wert eingefügt:

p = .20

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SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

Konfidenzintervalle und Signifikanztests – eine interessante Faustregel

•  da in Abbildungen häufig nur die Konfidenzintervalle der Mittelwerte

angegeben sind, kann man mit Hilfe dieser Faustregel „sehen“, auf

welchem Niveau ein Unterschied signifikant ist

à  das  ist  ein  weiterer  Grund,  warum  eine  gute  Abbildung  einem  Signifikanztest  vorzuziehen  ist!  

SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

Zusammenhang von Effektgrößen und inferenzstatistischen Aussagen

am Beispiel eines Mittelwertsunterschiedes bei unabhängigen SP:

Effekt  

wird  durch  Standardisierung  anhand  der  Streuungen  zur  

Effektgröße  

drei  mögliche  inferenzstaOsOsche  Aussagen:      1.  Schätzung  des  Standardfehlers  

des  Effektes  anhand  dessen  SOchprobenverteilung  

2.  Angabe  eines  Konfidenzintervalls  für  den  Effekt  anhand  dessen  SOchprobenverteilung  

3.  Berechnung  der  Prüfgröße  t  und  Prüfen  auf  Signifikanz  mit  Hilfe  der  t-­‐Verteilung  (p  <  α?)  

Verteilung  möglicher  Effekte  beim    wiederholten  Ziehen  

Verteilung  möglicher  Effekte  beim  wiederholten  Ziehen  

Verteilung  der  Prüfgröße    t,  falls  die  H0  zutrir  

se  

α   p  

sA   sB  

zwei  unabhängige  SOchproben:  Ngesamt  wird  aufgeteilt  in  nA  und  nB  

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SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

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Voraussetzungen für die Berechnung von t-Tests

Signifikanztests basieren auf Stichprobenverteilungen und damit auf der

Betrachtung von Streuungen – daher sind diese Tests nur sinnvoll, wenn

•  intervallskalierte Daten vorliegen

•  die Daten in der Population normalverteilt sind

•  die Streuungen in beiden Stichproben in etwa gleich groß sind

•  und – bei unabhängigen Messungen – die Stichproben auch tatsächlich

unabhängig sind (gut durch Randomisieren zu erreichen)

•  die Vergleichbarkeit der Streuungen bei unabhängigen Stichproben kann

man rechnerisch prüfen (Tests auf Varianzhomogenität)

•  t-Tests gelten aber als robust: kleine bis moderate Abweichungen der

Voraussetzungen führen dennoch zu guten Ergebnissen

SIGNIFIKANZTESTS FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

Bestimmung von Effektgrößen aus den Ergebnissen von t-Tests

•  aus den Signifikanztestergebnissen lassen sich Effektgrößen bestimmen

(als Alternative zur Berechnung aus den Rohwerten)

•  dies geschieht, indem die Stichprobengröße einbezogen wird

Abstandsmaße   Zusammenhangsmaße  

unabhängige  SOchproben  

       

abhängige  SOchproben  

       

                     -­‐  

! = !!!! + !"!! = ! 1

!!+ 1!!

!

! = !!!

diese  Berechnung  wird  nicht  empfohlen,  da  sie  zu  verzerrten  Schätzungen  führen  kann  

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INFERENZSTATISTIK FÜR UNTERSCHIEDE

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer

Verwendung der drei Aussagen für Mittelwertsunterschiede:

Standardfehler

im Fließtext: eher selten

in Abbildungen: so gut wie nie

Konfidenzintervalle

im Fließtext: recht häufig

in Abbildungen: zunehmend beliebt

Signifikanztests

im Fließtext: nahezu immer

in Abbildungen: ab und zu

•  für Mittelwertsunterschiede werden so gut wie immer inferenzstatistische

Aussagen gemacht

•  hier muss darauf geachtet werden, ob das Studiendesign abhängige oder

unabhängige Stichproben benutzt

•  der Standardfehler wird recht selten benutzt

•  Konfidenzintervalle nutzen den SE und die t-Verteilung und werden dann um die

Mittelwertsdifferenz herum aufgespannt

•  der Signifikanztest, der prüft, ob ein Mittelwertsunterschied ungleich 0 in der

Population vorhanden ist, ist der t-Test, den es für unabhängige Stichproben und

abhängige Stichproben gibt

•  hier ist auch relevant, ob einseitig oder zweiseitig getestet werden soll

•  jedem inferenzstatistischen Verfahren sollte eine deskriptive Analyse

vorangestellt werden, am besten eine Abbildung

IS FÜR UNTERSCHIEDE STECKBRIEF

VL Methodenlehre I WS13/14 Schäfer