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claus g. fischer augenoptikmeister optometrist clausfi[email protected] tel 044 923 40 85 www.clausdialogcorner.com beratung & verkauf nach vereinbarung DIE LETZTE 74 Tages-Anzeiger · Freitag, 28. November 2008 SA: O-TON FR: ESSEN & TRINKEN DO: KÖPFE MI: JUNG DI: SCHAUFENSTER MO: LEUTE Gefährliche Treibjagd A m Morgen auf der All- mend in Zollikon. Die Wettervorhersage hat zum letzten Mal in je- ner Woche trockene Bedingungen versprochen. So sind, sobald es hell ist, alle Hundespaziergänger auf ihrem täglichen Rundgang. Da zerreisst ein Knall die fried- liche Idylle. Entgegenkommende lassen das Wort «Treibjagd» fal- len. Nirgendwo stehen Warnta- feln, keine Meldung im «Zolliker Boten» oder dem «Küsnachter» hat die Bevölkerung auf diese Jagd hingewiesen. Durch Zufall treffen wir einen Förster, der bestätigt, dass eine Treibjagd stattfinde. Das liege aber nicht in seinem Zustän- digkeitsbereich. Wir ändern unsere Route. In- zwischen sind bereits mehrere Schüsse gefallen, und wir fragen uns, warum wir als Anwohner nicht im Vornherein informiert worden sind. Bei der Jagdhütte stehen 20 geparkte Autos. Es herrscht emsiges Treiben, und da steht auch ein Schild mit der Auf- schrift «Heute Jagd». Wir treffen eine Kindergartengruppe und wei- sen diese auf die Gefahr hin. Kurze Zeit später begegnen wir einer Reiterin und raten ihr, nicht in der eingeschlagenen Richtung weiter- zugehen. Doch reicht diese Mund- zu-Mund-Propaganda aus? Also, liebe Jäger, wir freuen uns auf Euer Wildbret. Aber wir sind doch nicht in China, wo Hund auf der Speisekarte steht! * Andrea Rutishauser, Mutter und Sportlehrerin, lebt in Zollikon. Von Andrea Rutishauser* BESONDERE FAHRZEUGE – HEUTE: ROLF JANSENS YAMAHA TR1 Ganz den eigenen Wünschen angepasst Küsnachter. Seither ist er mit sei- nem Motorrad weit herum gekom- men: Nach Griechenland, auf den Peloponnes, etwa. Von dieser Reise sind Rolf Jansen vor allem die schö- nen, kaum befahrenen Strassen in Erinnerung geblieben. Auch zu sei- nem Vater nach Holland trug ihn sein treues Zweirad. Das Motorrad ist inzwischen fast ein Oldtimer. Knapp 99 000 Kilo- meter zeigt das Tachometer an. Im Laufe der Jahre hat Rolf Jansen da- ran viel modifiziert, bis es schliess- lich ganz seinen Wünschen ent- September doch etwas angeneh- mer als hier in der Schweiz», schreibt er über dieses neuste Abenteuer mit seinem Motorrad. Das Bild wurde am Sustenpass aufgenommen: «Es war nicht eben sommerlich», erinnert sich Jansen, dafür sei ausser ihm keine Men- schenseele unterwegs gewesen. «Ich hoffe, mein treuer Töff fährt mit mir noch viele Kilometer über Pässe und Landstrassen.» (TA) Technische Daten: Yamaha TR1, Jahrgang 1982. V-Motor. 1000 ccm. Seit 26 Jahren sind Rolf Jansen und sein Motorrad unzertrennlich und weit herum gekommen. Stäfa. – Nachdem Rolf Jansen seine Yamaha TR1 1982 gekauft hatte, führte ihn seine erste Fahrt zu- nächst nach Italien, dann die Küste des damaligen Jugoslawien entlang bis nach Albanien. Dort war die Reise zu Ende. Die Grenze sei ge- schlossen gewesen, schreibt der BILD ROLF JANSEN Bei einem Ausflug hatte Rolf Jansen dank des schlechten Wetters den Sustenpass für sich allein. sprach. Eine Lenkerverschalung hält den Fahrtwind ab: «Besonders wenn es regnet, ist das ein Luxus», schreibt er, «ich werde weniger schnell nass und kalt.» Zusätzliche Scheinwerfer erhöhen die Sicher- heit bei langen Nachtfahrten. Stär- kere Federn in der Gabel und in der Hinterradschwinge verhindern das Durchschlagen bei Soziusbetrieb. Das ist wichtig, seit Rolf Jansens Freundin mitfährt – etwa nach Kroatien in diesem Jahr: «Die Stras- sen dort werden immer schöner, und die Temperaturen waren im REKLAME JT144-Y blen und wirklich teuren Goldküs- tenhaus antreffen. Romantik Seehotel Sonne, Seestrasse 120, 8700 Küsnacht. Tel. 044 914 18 18 www.sonne.ch Öffnungszeiten: täglich 12 bis 14 und 18 bis 22 Uhr. Vorspeisen 10 bis 28 Fr., Hauptspeisen 25 bis 62 Fr., Wein offen 7.50 bis 10.50 Fr./dl, Wein Flaschen (7,5 dl) 44 bis 512 Fr. Jahren. Die 40 Hotelzimmer ent- standen erst vor zehn Jahren. Des- halb wissen noch immer viele Leute nicht, dass man bei uns auch übernachten kann.» Nach dem Abend in der Sonne wollen wir den Leuten und Lesern auch noch etwas klar machen: Das Lokal sieht nur teuer aus, ist es aber nicht wirklich. Das beweisen auch die drei älteren Herren mit den rauchigen Stimmen, die uns in der Bar gegenübersitzen und reichlich Bier trinken. Die würde man nämlich nicht in einem no- ein Paar, das dem Anschein nach ein Romantik-Paket gebucht hat. Ein solches wollen wir auch ge- niessen dürfen und füllen deshalb das Kreuzworträtsel aus im «Blick am Abend». Hauptpreis: Essen und Übernachtung im Romantik-See- hotel Sonne. Werbeoffensive Über die gegenwärtig laufende Werbeoffensive, die auch Carte- Blanche-Angebote umfasst, sagt Grüter: «Die Sonne gibt es seit 350 stilvoll gedeckten Tisch vor uns, in der Dunkelheit draussen den See ahnend und der horrenden Boden- preise gewiss. Gut und frisch, schön angerichtet, denke ich, als ich den gemischten Blattsalat esse (10 Fr.), den die Bedienung gemäss meinen Wünschen mit Croutons und Schnittlauch aufgepeppt hat. Einziger Abstrich: Das Hausdres- sing mit Balsamico ist etwas knapp bemessen und wenig würzig. Laub statt Rosenblätter Apropos Romantik: Irgendwie macht uns der Name dieses Hau- ses paranoid. Meine Begleiterin meint auf der Terrasse unzählige Rosenblätter zu erkennen. «Es ist nur Laub», stellt sie dann ent- täuscht fest. Und ich stänkere über die Teelichter auf dem Tisch: «Wenn schon Romantik, sollten hier richtige Kerzen stehen.» Wir sollten uns das wirklich aus dem Kopf schlagen, sonst wird dieser Abend zum Fiasko. Schliesslich heisst es ja nicht Romantik-Seeres- taurant, sondern Romantik-Seeho- tel. Und die Kosten für das ent- sprechende Paket mit Hotelzim- mer würden das Spesenbudget sprengen. Zurück zum Essen: Was in der Sonne auf den Tisch kommt, ge- fällt und schmeckt uns. Für ein Lo- kal der oberen Klasse fehlt zwar dem Service und der Küche eine Portion Esprit. Aber mein Rehrü- cken (48 Fr.) ist butterzart, die Ap- fel-Fenchel-Beilage schmeckt gut. Eine ähnliche Bewertung gibt meine Begleiterin dem Steinbeis- ser unter der Kräuterkruste (42 Fr.). Noch besser schmeckt ihr das Vermicelles (12 Fr.). Es sei schön crèmig und geschmackvoll, sagt sie. Derweil trinke ich zur kleinen Käsevariation (12 Fr.) den Figuero Crianza aus Spanien (Duero, 74 Fr.). «Wir haben normal kalkulierte Preise», wird uns Grüter nach dem Essen sagen. «Wir verarbeiten kaum Trüffel, Kaviar oder Foie gras. Wir bieten klassische Ge- richte, die der Gast in der Schweiz erwartet, ebenso an wie leichte, mediterrane Küche.» Wem die Sonnengalerie doch etwas zu pom- pös und teuer ist, kriegt in der Gaststube einfachere Gerichte. Nach dem Essen gehen wir in die Turmbar, wo das Rauchen er- laubt ist. An einem Tischchen sitzt Wer einmal wie die Reichen essen und dafür nicht wirklich viel bezahlen will, sollte nach Küsnacht ins Restaurant Sonne gehen. Von Martin Mühlegg Küsnacht. – Ein Romantik-Seeho- tel an der Goldküste? Sicher sünd- haft teuer, möchte man meinen. Si- cher auch sehr romantisch einge- richtet, mit Betonung auf «sehr». Vielleicht sogar mit allem Honey- moon-Firlefanz, wie wir ihn von den Honeymoon-Hotels im Aus- land kennen: Herz- und Amor-De- kors, Tausende von Kerzen und Rosenblättern, einschlägige Düfte, lächelnde Angestellte, die schein- bar stets daran denken, was hinter den verschlossenen Zimmertüren so abläuft. Dank der feierlichen Beleuch- tung, der schlossähnlichen Archi- tektur und seiner Lage am See kann die Sonne in Küsnacht äus- serlich gut mithalten. Die Emp- fangshalle mit ihrem Steinboden und dem hellen Licht ist aber mehr schlicht denn aphrodisierend. Quellwasser unter der Brücke Mehr Romantik gibts in der Son- nengalerie, wo wir einen Tisch re- serviert haben. Auf dem Weg dort- hin passieren wir eine kleine Brü- cke, unter der ein künstliches Bachbett liegt. Gespeist wird das Bächlein von der hauseigenen Quelle, die oberhalb des Bahnhofs liegt. Früher habe man das Wasser in das Aquarium mit den Forellen geleitet, sagt der Sonne-Direktor Réne Grüter. Es ist Montagabend, nur der hin- terste Tisch ist besetzt, als wir bei der kleinen Brücke auf die Bedie- nung warten. Hinter uns reihen sich drei Gäste aus Deutschland ein. Sie üben sich zehn Sekunden in Geduld, bis einer von ihnen fragt: «Haben die uns nicht nötig?» Es dauert nochmals ein paar Se- kunden, bis die Servierdame aus der Küche kommt. Wir bestellen zwei Campari Soda und vertiefen uns in die Karte. Die Preise sind überra- schend tief angesetzt. Fast schon Dumping-Preise, meinen wir, den Mal einen Abend lang richtig reich sein BILDER MICHAEL TROST Küchenchef Siegfried Hörl und Direktor René Grüter bieten klassische und mediterrane Küche. Mischsalat mit Croutons und Schnittlauch. Lammrücken mit Apfel und Fenchel. Zürichsee-Wetter heute Prognose Winterthur Andelfingen Zürich Dielsdorf Dietikon Pfäffikon Horgen Meilen Uster Hinwil Bülach Affoltern Bergwetter Hörnli Uetliberg Lägern Pfannenstiel Albis Irchel s– sonnig, f– freundlich, w –wolkig, b– bedeckt, R– Regen, S– Schnee, SR– Schneeregen, G–Gewitter, N–Nebel Schadstoffbelastung Feinstaub PM10 [μg/m 3 ] Messstation Zürich PM10 und NO 2 : Mittelwerte Vortag, O 3 : Max. Stundenmittel Vortag gering stark Stickoxide NO 2 [μg/m 3 ] Ozon O 3 [μg/m 3 ] Grenzwert 120 80 50 28 53 35 Der heutige Freitag beginnt mit Nebel- oder tiefen Hochnebelfel- dern, die sich im Tagesverlauf all- mählich auflösen. Über dem Nebel ziehen tagsüber vermehrt Wolken- felder auf, somit ist es auch in den nebelfreien Gebieten nur noch teil- weise sonnig. Mit einer schwachen Bise gibt es 0 bis 1 Grad. Aussichten: Am Wochenende geht es wechselnd bewölkt weiter. Nebst ein paar Sonnenstrahlen muss besonders in der Nacht auf Sonntag auch mit vereinzelten Re- gentropfen oder Schneeflocken ge- rechnet werden. Der Wochenstart zeigt sich wechselhaft, zum Teil nass und kühl. –2° –2° –2° –1° –1° f N N N N N –4° –5° –4° –4° –4° –5° –2° –2° –1° –2° Samstag Sonntag Montag Dienstag

MO: LEUTE DI: SCHAUFENSTER MI: JUNG DO: KÖPFE FR: ESSEN ... · 11/28/2008  · mediterrane Küche.» Wem die Sonnengalerie doch etwas zu pom-pös und teuer ist, kriegt in der Gaststube

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claus g. fischeraugenoptikmeisteroptometrist

clausfi [email protected]

tel 044 923 40 85

www.clausdialogcorner.com

beratung & verkauf

nach vereinbarung

DIE LETZTE74 Tages-Anzeiger · Freitag, 28. November 2008

SA: O-TONFR: ESSEN & TRINKENDO: KÖPFEMI: JUNGDI: SCHAUFENSTERMO: LEUTE

GefährlicheTreibjagd

Am Morgen auf der All-mend in Zollikon. DieWettervorhersage hatzum letzten Mal in je-

ner Woche trockene Bedingungenversprochen. So sind, sobald eshell ist, alle Hundespaziergängerauf ihrem täglichen Rundgang.

Da zerreisst ein Knall die fried-liche Idylle. Entgegenkommendelassen das Wort «Treibjagd» fal-len. Nirgendwo stehen Warnta-feln, keine Meldung im «ZollikerBoten» oder dem «Küsnachter»hat die Bevölkerung auf diese Jagdhingewiesen. Durch Zufall treffenwir einen Förster, der bestätigt,dass eine Treibjagd stattfinde. Dasliege aber nicht in seinem Zustän-digkeitsbereich.

Wir ändern unsere Route. In-zwischen sind bereits mehrereSchüsse gefallen, und wir fragenuns, warum wir als Anwohnernicht im Vornherein informiertworden sind. Bei der Jagdhüttestehen 20 geparkte Autos. Esherrscht emsiges Treiben, und dasteht auch ein Schild mit der Auf-schrift «Heute Jagd». Wir treffeneine Kindergartengruppe und wei-sen diese auf die Gefahr hin. KurzeZeit später begegnen wir einerReiterin und raten ihr, nicht in dereingeschlagenen Richtung weiter-zugehen. Doch reicht diese Mund-zu-Mund-Propaganda aus?

Also, liebe Jäger, wir freuen unsauf Euer Wildbret. Aber wir sinddoch nicht in China, wo Hund aufder Speisekarte steht!

* Andrea Rutishauser, Mutter undSportlehrerin, lebt in Zollikon.

Von Andrea Rutishauser*

B E S O N D E R E F A H R Z E U G E – H E U T E : R O L F J A N S E N S Y A M A H A T R 1

Ganz den eigenen Wünschen angepasstKüsnachter. Seither ist er mit sei-nem Motorrad weit herum gekom-men: Nach Griechenland, auf denPeloponnes, etwa. Von dieser Reisesind Rolf Jansen vor allem die schö-nen, kaum befahrenen Strassen inErinnerung geblieben. Auch zu sei-nem Vater nach Holland trug ihnsein treues Zweirad.

Das Motorrad ist inzwischen fastein Oldtimer. Knapp 99 000 Kilo-meter zeigt das Tachometer an. ImLaufe der Jahre hat Rolf Jansen da-ran viel modifiziert, bis es schliess-lich ganz seinen Wünschen ent-

September doch etwas angeneh-mer als hier in der Schweiz»,schreibt er über dieses neusteAbenteuer mit seinem Motorrad.

Das Bild wurde am Sustenpassaufgenommen: «Es war nicht ebensommerlich», erinnert sich Jansen,dafür sei ausser ihm keine Men-schenseele unterwegs gewesen.«Ich hoffe, mein treuer Töff fährtmit mir noch viele Kilometer überPässe und Landstrassen.» (TA)

Technische Daten: Yamaha TR1,Jahrgang 1982. V-Motor. 1000 ccm.

Seit 26 Jahren sind RolfJansen und sein Motorradunzertrennlich und weitherum gekommen.

Stäfa. – Nachdem Rolf Jansen seineYamaha TR1 1982 gekauft hatte,führte ihn seine erste Fahrt zu-nächst nach Italien, dann die Küstedes damaligen Jugoslawien entlangbis nach Albanien. Dort war dieReise zu Ende. Die Grenze sei ge-schlossen gewesen, schreibt der

BILD ROLF JANSEN

Bei einem Ausflug hatte Rolf Jansen dank des schlechten Wetters den Sustenpass für sich allein.

sprach. Eine Lenkerverschalunghält den Fahrtwind ab: «Besonderswenn es regnet, ist das ein Luxus»,schreibt er, «ich werde wenigerschnell nass und kalt.» ZusätzlicheScheinwerfer erhöhen die Sicher-heit bei langen Nachtfahrten. Stär-kere Federn in der Gabel und in derHinterradschwinge verhindern dasDurchschlagen bei Soziusbetrieb.Das ist wichtig, seit Rolf JansensFreundin mitfährt – etwa nachKroatien in diesem Jahr: «Die Stras-sen dort werden immer schöner,und die Temperaturen waren im

REKLAME JT144-Y

blen und wirklich teuren Goldküs-tenhaus antreffen.

Romantik Seehotel Sonne,Seestrasse 120,8700 Küsnacht.Tel. 044 914 18 18www.sonne.chÖffnungszeiten:täglich 12 bis 14 und 18 bis 22 Uhr.

Vorspeisen 10 bis 28 Fr.,Hauptspeisen 25 bis 62 Fr.,Wein offen 7.50 bis 10.50 Fr./dl,Wein Flaschen (7,5 dl) 44 bis 512 Fr.

Jahren. Die 40 Hotelzimmer ent-standen erst vor zehn Jahren. Des-halb wissen noch immer vieleLeute nicht, dass man bei uns auchübernachten kann.»

Nach dem Abend in der Sonnewollen wir den Leuten und Lesernauch noch etwas klar machen: DasLokal sieht nur teuer aus, ist esaber nicht wirklich. Das beweisenauch die drei älteren Herren mitden rauchigen Stimmen, die uns inder Bar gegenübersitzen undreichlich Bier trinken. Die würdeman nämlich nicht in einem no-

ein Paar, das dem Anschein nachein Romantik-Paket gebucht hat.Ein solches wollen wir auch ge-niessen dürfen und füllen deshalbdas Kreuzworträtsel aus im «Blickam Abend». Hauptpreis: Essen undÜbernachtung im Romantik-See-hotel Sonne.

Werbeoffensive

Über die gegenwärtig laufendeWerbeoffensive, die auch Carte-Blanche-Angebote umfasst, sagtGrüter: «Die Sonne gibt es seit 350

stilvoll gedeckten Tisch vor uns, inder Dunkelheit draussen den Seeahnend und der horrenden Boden-preise gewiss. Gut und frisch,schön angerichtet, denke ich, alsich den gemischten Blattsalat esse(10 Fr.), den die Bedienung gemässmeinen Wünschen mit Croutonsund Schnittlauch aufgepeppt hat.Einziger Abstrich: Das Hausdres-sing mit Balsamico ist etwas knappbemessen und wenig würzig.

Laub statt Rosenblätter

Apropos Romantik: Irgendwiemacht uns der Name dieses Hau-ses paranoid. Meine Begleiterinmeint auf der Terrasse unzähligeRosenblätter zu erkennen. «Es istnur Laub», stellt sie dann ent-täuscht fest. Und ich stänkere überdie Teelichter auf dem Tisch:«Wenn schon Romantik, solltenhier richtige Kerzen stehen.» Wirsollten uns das wirklich aus demKopf schlagen, sonst wird dieserAbend zum Fiasko. Schliesslichheisst es ja nicht Romantik-Seeres-taurant, sondern Romantik-Seeho-tel. Und die Kosten für das ent-sprechende Paket mit Hotelzim-mer würden das Spesenbudgetsprengen.

Zurück zum Essen: Was in derSonne auf den Tisch kommt, ge-fällt und schmeckt uns. Für ein Lo-kal der oberen Klasse fehlt zwardem Service und der Küche einePortion Esprit. Aber mein Rehrü-cken (48 Fr.) ist butterzart, die Ap-fel-Fenchel-Beilage schmeckt gut.Eine ähnliche Bewertung gibtmeine Begleiterin dem Steinbeis-ser unter der Kräuterkruste(42 Fr.). Noch besser schmeckt ihrdas Vermicelles (12 Fr.). Es seischön crèmig und geschmackvoll,sagt sie. Derweil trinke ich zurkleinen Käsevariation (12 Fr.) denFiguero Crianza aus Spanien(Duero, 74 Fr.).

«Wir haben normal kalkuliertePreise», wird uns Grüter nach demEssen sagen. «Wir verarbeitenkaum Trüffel, Kaviar oder Foiegras. Wir bieten klassische Ge-richte, die der Gast in der Schweizerwartet, ebenso an wie leichte,mediterrane Küche.» Wem dieSonnengalerie doch etwas zu pom-pös und teuer ist, kriegt in derGaststube einfachere Gerichte.

Nach dem Essen gehen wir indie Turmbar, wo das Rauchen er-laubt ist. An einem Tischchen sitzt

Wer einmal wie dieReichen essen und dafürnicht wirklich vielbezahlen will, sollte nachKüsnacht ins RestaurantSonne gehen.

Von Martin Mühlegg

Küsnacht. – Ein Romantik-Seeho-tel an der Goldküste? Sicher sünd-haft teuer, möchte man meinen. Si-cher auch sehr romantisch einge-richtet, mit Betonung auf «sehr».Vielleicht sogar mit allem Honey-moon-Firlefanz, wie wir ihn vonden Honeymoon-Hotels im Aus-land kennen: Herz- und Amor-De-kors, Tausende von Kerzen undRosenblättern, einschlägige Düfte,lächelnde Angestellte, die schein-bar stets daran denken, was hinterden verschlossenen Zimmertürenso abläuft.

Dank der feierlichen Beleuch-tung, der schlossähnlichen Archi-tektur und seiner Lage am Seekann die Sonne in Küsnacht äus-serlich gut mithalten. Die Emp-fangshalle mit ihrem Steinbodenund dem hellen Licht ist aber mehrschlicht denn aphrodisierend.

Quellwasser unter der Brücke

Mehr Romantik gibts in der Son-nengalerie, wo wir einen Tisch re-serviert haben. Auf dem Weg dort-hin passieren wir eine kleine Brü-cke, unter der ein künstlichesBachbett liegt. Gespeist wird dasBächlein von der hauseigenenQuelle, die oberhalb des Bahnhofsliegt. Früher habe man das Wasserin das Aquarium mit den Forellengeleitet, sagt der Sonne-DirektorRéne Grüter.

Es ist Montagabend, nur der hin-terste Tisch ist besetzt, als wir beider kleinen Brücke auf die Bedie-nung warten. Hinter uns reihensich drei Gäste aus Deutschlandein. Sie üben sich zehn Sekundenin Geduld, bis einer von ihnenfragt: «Haben die uns nicht nötig?»Es dauert nochmals ein paar Se-kunden, bis die Servierdame ausder Küche kommt.

Wir bestellen zwei CampariSoda und vertiefen uns in dieKarte. Die Preise sind überra-schend tief angesetzt. Fast schonDumping-Preise, meinen wir, den

Mal einen Abend lang richtig reich sein

BILDER MICHAEL TROST

Küchenchef Siegfried Hörl und Direktor René Grüter bieten klassische und mediterrane Küche.

Mischsalat mit Croutons und Schnittlauch. Lammrücken mit Apfel und Fenchel.

Zürichsee-Wetter heute Prognose

Winterthur

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s–sonnig, f–freundlich,w–wolkig, b–bedeckt, R–Regen,S–Schnee, SR–Schneeregen,G–Gewitter, N–Nebel

Schadstoffbelastung

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Der heutige Freitag beginnt mitNebel- oder tiefen Hochnebelfel- dern, die sich im Tagesverlauf all- mählich auflösen. Über dem Nebel ziehen tagsüber vermehrt Wolken- felder auf, somit ist es auch in den nebelfreien Gebieten nur noch teil- weise sonnig. Mit einer schwachenBise gibt es 0 bis 1 Grad.

Aussichten: Am Wochenende geht es wechselnd bewölkt weiter. Nebst ein paar Sonnenstrahlen muss besonders in der Nacht auf Sonntag auch mit vereinzelten Re- gentropfen oder Schneeflocken ge-rechnet werden. Der Wochenstart zeigt sich wechselhaft, zum Teil nass und kühl.

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