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~~) ~~ N~ 2. XIII. Jahrgang. Vereins-Organ der "Wengia" Solothurn. Redaktion: Eugen Einher, Chefred. W. Schlappucr, Subred. Vertreter der "Alt-\Vengia ff : G. Pcter , Lehrer. Abonnementspr e is : Fr. 1. 50 per Semester. Für die Mitg licde r der ,Alt-Wengia" gratis. - Erscheint jeden Monat. PATRIA! @ A.l\:IIOITIA! @ SOIENTIA! Zur' Politik der Wengia. Dem "Solothurner Anzeiger" und seinen Hinter- männern liegt in letzter Zeit die Wengia schwer auf dem Magen. Der sanfte Dornröschenschlaf, in den sie die letzten Jahre versunken war, der hatte ihnen wohl- gethan. Die Harsthörner. der Trommelklang und das Schwerterklirren der Dornacherfeier übertönte das Summen der politischen Streitweisen. Kaum einmal hat der Baum sein Kleid wechseln können, so ent- brennt von neuem der Kampf, das Kriegsbeil wird ausgegraben und zum Kampfe der Urnen beginnt die Schaar der Stimmenden zu schreiten. Zu den Kantons- ratswahlen geht's - Die Wengia schläft ruhig weiter: Doch heute sind wiederum andere Tage angebrochen, es sind vergangene Wengianergedanken in uns auf- getaucht, wir wollen auch mithelfen streiten und

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N~2.XIII. Jahrgang.

Vereins-Organ der "Wengia" Solothurn.

Redaktion:Eugen Einher, Chefred. W. Schlappucr, Subred.

Vertreter der "Alt-\Vengiaff: G. Pcter , Lehrer.

Abonnementspr e is : Fr. 1. 50 per Semester.

Für die Mitg licde r der ,Alt-Wengia" gratis. - Erscheint jeden Monat.

PATRIA! @ A.l\:IIOITIA! @ SOIENTIA!

Zur' Politik der Wengia.

Dem "Solothurner Anzeiger" und seinen Hinter-männern liegt in letzter Zeit die Wengia schwer aufdem Magen. Der sanfte Dornröschenschlaf, in den sie dieletzten Jahre versunken war, der hatte ihnen wohl-gethan. Die Harsthörner. der Trommelklang und dasSchwerterklirren der Dornacherfeier übertönte dasSummen der politischen Streitweisen. Kaum einmalhat der Baum sein Kleid wechseln können, so ent-brennt von neuem der Kampf, das Kriegsbeil wirdausgegraben und zum Kampfe der Urnen beginnt dieSchaar der Stimmenden zu schreiten. Zu den Kantons-ratswahlen geht's - Die Wengia schläft ruhig weiter:

Doch heute sind wiederum andere Tage angebrochen,es sind vergangene Wengianergedanken in uns auf-getaucht, wir wollen auch mithelfen streiten und

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fechten, gegen Lug und Trug, Unehre und Heuchelei,gegen all' die Pfaffenherrlichkeit. Junges Blut ist UIIS

zugeflossen und streitbare Solothurner-Kämpen zählenwir in unsern Reihen, die nicht mehr ruhig dem un-heilvollen Getriebe zuschauen wollen, ohne mit dabeisein und helfen, elen Strauss mitausfechten. Ein neuer,frischer Hauch ist durch unsere Köpfe gegangen undrauscht in uns und leitet uns dem Strome des frei-sinnigen Kantons Solothurn zu. Vver will es unswehren? Unentwegt schreiten wir auf der Bahn vor-wärts, die wir uns gesteckt haben, unbekümmert umdie Rempeleien des "Solothurner Anzeiger", dem wirein Dorn im Auge sind, da wir es wagen, trotzigunsere Meinung zur Schau zu tragen.

Mögen noch viele Artikel aus den Händen einerinkonsequenten Partei uns entgegenfliessen. Sie thununs wenig zu leide, da man die Weise, den Ton undalso auch die Verfasser kennt, der im Vertrauen aufdie Dummheit des Volkes ihre Macht auf eine hunds-föttische Weise missbrauchen, aus reiner Strebereiwillen. So lange man also mit der Wahrheit um-springen darf, so lange man den Makel einer geistigenUnehrlichkeit an der Stirne trägt, so lange kann manuns nicht schaden. Wir sind stolz auf unsern Freisinn.Wir sind aber eben auch noch nicht auf jene Stufe einerStudenten - Verbindung herabgesunken, die, wie die'Ruppigonia, ihr Heil in der freien Schule freier Den-kungsart findet, wo sich schwarz und freisinnig paart,aus solchen Verbindungen gehen dann allerdings jenePolitiker hervor, die ihre Niederträchtigkeit in Den-kungsart wie im Handeln an tausend Beispielen be-wiesen haben. Zu solchen Menschen gehören vor allemdie Führer der reaktionären Parteien. Auf dem Punkte,wie das unschuldige Gesangkränzchen mit seinem wö-

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chen tlichen Prreseswcchsel und ::;einein un poli tischenMäntelchen sind wir auch noch nicht angelangt, dennvon uns ist noch keiner wegen Unsittlichkeit aus derKantonsschule ausgewiesen worden, wie das letztesJahr mit der sogenannten gut ultramontanen Kränzliageschehen ist.

Ja, wenn wir bei einem Siege der Ultramontanenihnen zugejubelt hätten, oder wenn wir statt ins Kreuznach Kriegstetten in den Sternen gezogen wären unddort die Aussprüche einer inkonsequenten Denkungs-art angehört hätten, dann wären wir Prachtsburschenund das grüne Panner hätte vom "Anzeiger" eine Lob-hudelei erfahren, an dem es Zeitlebens zu verdauengehabt hätte. Ein katholischer Jünglingsverein solltenwir werden, das wäre edle Denkungsart; das Denkensollten wir verlernen, dafür das Augenverdrehen undHeucheln lernen, zur gleissnerischen Si ttlichkeit imBeichtstuhl lächeln, das politische Charlatantum be-weihräuchern, Rosenkränze beten, statt des Salamandersreiben und statt der Straftöpfe den Kelch aus denHänden eines eckeligen Pfaffen nehmen, statt derBierstraferi tausende von Gebeten niederlallen , daswäre brav. In den uritersten Klassen der Kantons-schule wird gearbeitet für den solothurnischen Jüng-lingsverein, und ich kenne solche, die in der 1. Ge-werbeschule schon Aktivmitglieder sind.

Wir jedoch, die Aeltern, von denen einzelne schonstimmen können, von denen die Mehrzahl einst aktivPolitik treiben wird, wir sollen nicht denken wie wirwollen, wir sollen in der politischen Denkungsart nichtausschliesslich sein. Lächerliche Zumutung. Möge ander Kantonsschule eine schwarze Verbindung gegründetwerden, uns ist es recht, wir freuen uns jetzt schonauf den Kampf, den es absetzen wird mit den Schütz-

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lingen und der Nachkommenschaft eines überlebtensozialen Gedanken einer abgewirtschafteten religiösenGemeinschaft.

Ja mögen sie nur kommen, dann wird die Wengiaerst recht erstarken mit dem politischen Hintergrund,neues Leben wird ihr kommen im Kampfe und frischerund lebenskräftiger werden unsere Devisen erglühen,an erster Stelle pro patria. So schalle, Schlachtruf,schalle, wecke die Brüder auf. Auf zum Kampfe!

"Jugend, Jugend, welche Götterwonne,Noch in deinem Taumel froh zu schwärmenDu ja bist des Lebens glühnde SonneSollst noch spät das frost'ge Alter wärmen.

Glüh in heller Flamme,Weiche keinem DammeMit unbänd'ger KraftZeig' was Feuer schafft.

Aber ach was willst du Jugend heissen?Kennst du sie an feurig kühnen Thaten?Ha! Es möchte mir das Herz zerreissen !Jugend, Jugend, ja du bist verraten.

Was in feur' ger LiebeMutig kühnem TriebeEinst die Jugend schufBringt jetzt Narrenruf.

Jugendfeuer ist ja nimmer ModeGrau und altklug ist des Jünglings TreibenOder reif zu werden frühem Tode,Lässt er Lust das junge Mark zerreiben.

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Thatenloses Leben,Nichtig eitles Streben!Wer nicht hold dir ist,Gilt alt als Renomist.

Gott der Schlachten, der mit UngewitternDu die schwüle Luft weisst aufzuklären,Schlachtendonner durch die Welten zitternLass, und neues Leben sich gebären.

Dass des Lebens Sonne'Heitre GötterwonneWieder um sich breiteUnd in hellem GlanzeUnterm SiegeskranzeRasch das Leben schreite. E. B. v/oKnopf.

Lichtwärts voran.

Ich klimm hinauf an einem hohen BergeEinsam als Wandrer, zieh ich nur allein.Es treibt mich auf der Bahn als MenschenkindZu finden droben allerquicklichsten Genuss.Von oben seh ein helles Licht ich blinken,Dem Thale schickt es seine Strahlen klarUnd wie dem Licht ich immer näher komme,Wird's immer klarer und verschwindet ganz.

In weiter Ferne seh ichs wieder leuchten,Nachdem mein Fuss ermüdet Rast gemacht.Ich blick mich um, die Strecke möcht ich sehen,Die ich nicht mühelos durchlaufen hab.Im Thale unten seh ich Tiere weiden,Beruhigt froh, sie treibet nicht der Durst

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Zu wissen und zu kennen, jenes ewige GesetzNach dem wir alle unsere Lebensbahn beschreiten.Noch wohnen friedlich sie beisammenKein böser Neid bringt Ihnen Zank und StreitSie wissen nichts, ein Gott geleitet sie,Als Führer in dem Leben und im Tod.

Mir hat Pandora längst die Büchse ausgegossen,Kein Seelenfrieden kehret bei mir ein,Der Gott, ein Raub des Wissens ist geworden,Zerstört durch Wissen, Kennen und Verstand.Ich will ihn sehen, will ihn kennen lernen,Ich will des Lebens dunkeln Endzweck sehen,Und sterben, wenn das Wissen wird versagt.

Was hat der Mensch zu thun auf dieser Erde?Für was muss leben er und sterben denn?Wer hat ihn hier nach dieser Welt gesandt?Und warum hat sich Gott von ihm nun weggewendet?Giebts einen Gott? Und wo ist seine Stätte?So will ich schreiten auf dem Weg des Wissens.

Ich. schreite noch, und mit der grössern Erkenntniss,, Wird grösser immer mir der Weg.

Als erstes flieht das Glück von meinen BahnenUnd reisst die Lebensfreude mit sich fort.Die Freundschaft zieht sich leis von dannen,Und alle lassen mich alleine stehn.Es harrt noch wenig aus, und will nicht weichenVor allem Zweifel, der sich in die Seele drängt.

Ich steh halbwegs und raste von der Fahrt,Die Liebe hält noch zagend stand und ziehet mit.Da auf einmal lässt auch sie mich sein,Ich kann und will nicht halten mehr die Liebe,Die Wahrheit winkt, ich muss sie sehen,

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l.icr 'IN cngianer, N° 2. I!)

Und weiter reisst mich fort die Hoffnung noch,Die cw'gc Tröstcrin in tiefem Herzen.Ich komme weit, auf einmal wankt mein Fuss,Der Geist ist nicht mehr fähig, mehr zu fassenAls er schon gefasst.Ich bin beinah am Ziele, und muss scheiden,Ohn' dass ich hätt das Lebensziel gesehn.

Ein andrer folget meinen Spuren,Mög er es finden und dann glücklich seinDas Leben war für mich ein tiefer TraumUnd kein Erwachen hat es mir gegeben!

Ich wache auf, da wo ich eingeschlafen am Bergesrand,Und oben seh' ich drohend die Lawine,Sie möge kommen, und mein Haupt mir decken,Denn was ich suche, werd ich niemals finden,Niemals werd' ich, noch andre Menschen, kennen"Das ewig grosse, eherne Gesetz". E. B. vlo Knopf.

Wie sollen wir Themata wählen für unsereVorträge und Diskussionen?

E. B. v10 Knopf.

Die ewige Klage der Präsidien aller Gymnasial-vereine ist die, dass fast alle Vorträge die in denSitzungen gehalten werden, entweder ganz abgeschrie-ben oder wenigstens allzu sehr den Erdgout nach derQuelle haben. In jedem Semesterbericht ist zu lesen,dass die Vorträge sich gewöhnlich auf historischesGebiet beschränken.

Man kann natürlich den einzelnen Mitgliedern nichtdas Thema vorschreiben, ein jedes soll an irgend einem

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Fache so viel Freude haben, dass es daraus seineThemata wühlen kann. Allerdings soll das nicht hoisssn,dass nur einseitig Themata gewählt werden sollen,dann allerdings könnte man mit langweiligen Themataaus den Gebieten von Mathematik etc. heimgesuchtwerden. In den jungen Jahren hat doch gewiss einjeder einen kleinen Schwarm für irgend ein Fach; dereine findet Vergnügen in der Litteratur, der anderean den Thaten der Geschichte, ein fernerer sucht seineGenüsse in den gewaltigen Gesetzen der Natur, einvierter findet seine Befriedigung in militärischen Studien,und jeder, wenn er den Willen dazu hat, kann ausseinem Spezialfache ein Thema wählen und dies mitmehr oder weniger Sicherheit bearbeiten, so dass esinteressant wird und nicht eine einschläfernde Wirkungauf den Zuhörer ausübt.

Aber natürlich die Herren, die die Vorträge haltenmüssen, machen sich die Sache sehr bequem, anstattmehrere Quellen zu studieren, das Studierte zu ver-arbeiten und dann mit eigenen Gedanken verflochten,niederlegen, statt dessen nehmen sie ein Buch undbeginnen abzuschreiben, so wird Seite für Seite, Wortfür Wort ein gräuliches Plagiat, manchmal auch wohletwas kunterbunt untereinander, s'rnacht ja nüt, derVerein wird's wohl annehmen müssen.

Die grösste Gefahr in dieser Beziehung bilden diegeschichtlichen Themen. Nun muss man zugeben, hiertrifft man auch die grössten Schwierigkeiten zur rich-tigen Bearbeitung eines Themas, aber man kanndennoch etwas mehr leisten, als gewöhnliche Ab-schreiber. Man kann aus den geschichtlichen That-sachen Konscq uenzen ziehen, man kann Vergleicheziehen, im ganzen genommen, kann man an elen Unter-nehrnungon ganzer Völker lind einzelner Männer Kritik

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üben; man versudle die psychologische Entwicklungeines grossen Mannes zu geben und nicht bloss dieleeren 'I'hatsachcn seines Lebens, die mehr oder wenigeruninteressant, dennoch nicht, eigenes Geistesproduktsind. Man probiere den Wert der geschichtlichen Thatfür die Kultur und Geistesentwicklung der Menschheitzu bestimmen und man wird bei der Arbeit selbst Ver-gnügen für sich finden, wenn man etwas geleistet hat,und der Vortrag sowohl an Wert als an geistigemInhalt wird ein besserer werden. Der Genuss fürHörer und Arbeiter wird ein grösserer. Und wennman auch Unsinn produziert, so hat das nichts zusagen, wenn auch nur ein wenig eigene Arbeit dabeiist. Gerade in der Geschichte im allgemeinen und inder Schweizergeschichte im besondern giebt es nochso viele brennende Streitfragen, so dass es interessantist, sie zu beleuchten, die Meinungen der Gegenparteienzusammenzufassen, ihren V.,r ert zu prüfen, sich aufeine Seite zu stellen und so eine Diskussion hervor-rufen. So sind dankbare Themate die Tellsage, Winkel-ried und die Schlacht bei Sempach, Rütlischwur undandere mehr.

Aber bei allen geschichtlichen Themata klammereman sich nicht nur an eine Quelle, man suche so vieleals möglich aufzutreiben, um die Quintessenz ausallen zu ziehen und sie in klarem verständlichen Vor-trage allen zu geben. Als erstes Gebot jedoch gelte,keine Mühe scheuen.

In der Litteratur werden gewöhnlich zu ThematasBiographien gewählt, dies ist wiederum ein weitesFeld zum Abschreiben. Aber man kann doch gewissnicht etwas von irgend einem Litteraten vorschwindeln,man muss dc ch die blossen TImtsachen seines Lebens-laufes angeben? Jawohl, einverstanden. Man kann

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aber subjektiv auftreten, man kann sich an ihm er-götzen oder man kann ihn verwerfen. Man kannseinen Werken nachgehen, diese untersuchen und ver-gleichen, die Bedeutung für seine Heimat und seinVolk würdigen, seinen Einfluss auf Sitte und Moral be-stimmen. Ein weites Feld öffnet sich uns. Wie in-teressant wäre es, etwas über moderne Dichter zuvernehmen und sie zu betrachten von seinem indivi-duellen Standpunkte. Wie ergötzlich wäre es, vonArno Holz und den andern reim- und rythmenfreienDichtern etwas zu vernehmen, den fremden Einflussauf die deutsche Litteratur zu untersuchen oder garin fremde Litteraturen hinüberzuschweifen, Zu Haufenwären da Thematas für eigene Ansichten und Ge-danken gegeben. ·Man versuche Tassos befreites Je-rusalem, die göttliche Comödie von Dante, das Lebenein Traum von Calderon, den Don Juan von Byron,oder die Rougon-Macquard von Zola auszulegen oderdie Moral daraus zu ziehen und die Lebens- und Welt-anschauung der Dichter zu finden. Alles lohnt sichder Mühe. Dann werden die blossen Lebensschicksaleder Dichter interessant, wenn wir die Verbindung mitihren Werken suchen und schauen, wie es im Herzendes Poeten ausgesehen hat, als er seine Poesie nieder-schrieb. Denken wir z. B. bei Göthe nur an Wortewie Lotte, Fridricke , Kätchen, Lili, welch ein Ge-dankenkreis öffnet - sich uns, wohl der Bearbeitungwert. Verknüpfe man mit der Biographie eines Dichterskleinere Auszüge, die wohl ausgewählt sind, so wirdman dankbare Zuhörer haben. Nehmen wir Heine,für seine Jugendliebe haben wir im Buche der Lieder"Das lyrische Intermezzo", für seine Freunde, "DieSonette" für seinen Aufenthalt an der Nordsee "DieNorclseebilder", für die Harzreise deren Beschreibung

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selbst lind für seine politische Anschauung "Deutsch-land" ein Wintermärchen unel die politischen Gedichte,die niemals ihre Wirkung verfehlen werden. Jedoch,wenn man die Biographien auf der Seite lassen will,so gebe man Inhaltsangaben der Werke (jedoch nichtaus Leixners oder Königs Li tteraturgeschiclite) undsuche diesen zu würdigen in jeder Beziehung oderman greife eine Sentenz heraus und erkläre sie, abernicht in alten abgeschmackten Formen, man sucheneue zu giessen, ein neues zu finden, um sie darineinzuhüllen, Man wird doch einen einzigen Gedankenverlangen dürfen. In einem Drama charakterisiereman die Personen, die darin hauptsächlich auftreten,gebe die Exposition des Stückes und die Handlung,dazu nehme man aber nicht allbekannte klassischeStücke, einen Tell, eine Iphigenie auf Tauris, eineMina von Barnhelm, man wage sich an Stücke, dievielleicht nicht jedem zugänglich sind, sei es aus Zeitoder Geldmangel. Auch hier bei den litterarischenThemata soll man keine Mühe scheuen, sondern sichZeit nehmen und darum schon frühzeitig der Sitzungdie Themata vorlegen.

Ein anderes Gebiet, ein ebenso fruchtbringendes,wenn nicht leichteres, ist das der Naturwissenschaft.Unbegrenzte Gebiete eröffnen sich hier uns, die zubeschreiten sind. Zoologie, Botanik, Geologie, Ana-tomie: Physiologie, Physik, Chemie, Paläontologie,Astronomie und wie die andern Disziplinen alle nochheissen, als interessantes aber und erhabenstes vonallen, das Produkt aller, die naturwissenschaftlichePhilosophie, die Weltanschauung, aufgebaut auf mo-nistischen naturwissenschaftlichen Grundsätzen. Hiernun in diesen Gebieten kann jeder einzelne etwasganz eigenes bringen, er braucht nicht den Baum zu

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beschreiben, oder den Löwen, oder das Brechungs-gesetz der Strahlen, oder andere solche Dinger. Esnehme einer nur einen Tropfen Schlamm aus einemTümpel, lege diesen unter das Mikroskop und unge-ahnte Welten mit nichtbekannten Formen werdensich ihm eröffnen, Formen von einer Vollendung, wiesie noch kein Rafael, kein Michelangelo geschaffen bat(ich verweise auf Häckels Kunstformen in der Natur).Es versuche einer das Wachstum eines Pflänzleinszu studieren, wie Tiere leben, oder ein Bild von einerUrwelt zu entrollen, wie sie Heer in seiner Urweltder Schweiz entwickelt, alles davon wird dankbareArbeit werden.

Und nun, wenn einer auf die naturwissenschaftlichePhilosophie zu sprechen kommt, da zeigen sich ihmunerforschte Wege in Hülle und Fülle, hier kommt erauf die tiefsten Fragen der Menschheit zu sprechen,auf das Woher und Wohin des Menschen, das Werdenund Vergehen, auf die unvergänglichen Wahrheitenund Gesetze, die uns die Naturwissenschaft gebrachthat. Da kann man mit aller Kraft einsetzen, da gibtes Stoffe zum Behandeln in Hülle und Fülle, da kanner eintreten in den Kampf der 'Weltanschauung, derheute so erbittert entbrannt ist, zwischen den Natur-forschern und den Theologen aller Schattierungen.Wie grosse Fortschritte hat uns in dieser Beziehungdas neunzehnte Jahrhundert gebracht, da sind haupt-sächlich zu nennen die Zellentheorie von Schwannund Schleiden, der Beweis für die Einheit der Natur-kräfte durch das kosmische Substanzgesetz, die Er-haltung von Kraft und Stoff, als Krone jedoch dieEntwicklungslehre, die sich auf Kant , Göthe undLamarck stützt und durch Darwirt geistig gereift undbewiesen wurde. Wie gross sind aber neben diesen

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theoretischen Fortschritten die praktischen, besondersfür Technik und Medizin, Telephon, Darnpfrnast.hinc,Photographie, Elektrizität, Cloroforrn, Morphium unddie Serumtherapie. Man ziehe aus diesen Gesetzender Natur die Konsequenzen für Religion, Rechtspflegeund Staatsordnung, ein neueres noch weiteres Felddes Kampfes wird uns entrollt. Da werden nun Ge-biete der Anthropologie und der Psychologie berührt.Und wieder teilt es sich in die Anhänger des exaktenForschers und diejenigen des Glaubens. Wie unendlichgering sind die Kenntnisse der Gymnasiasten in denGebieten der naturwissenschaftlichen Gesetzen undihren Konsequenzen.

Hier können die Vorträge in den Sitzungen einewahre Lücke ausfüllen; wie wenige können sich nichteine eigene Lebens- und Weltanschauung bilden, dieebenso erhaben, ebenso befriedigend wie die alther-gebrachte religiöse wäre. Wenn nun der KampfzwischenMonisten und Dualisten, zwischen Theisten und Pan-theisten entbrannt ist, so gilt es Farbe bekennen.Aber schwer ist es, Farbe bekennen, wenn man nureinseitig mit einer Anschauung bekannt gemacht wird,von der auch nur der Denkende nicht überzeugtwerden kann, und von ihr unbefriedigt Abschied neh-men muss, um im Nebel zu tappen. Unbekannt sinddie meisten auch sehr hochgebildeten Menschen mitder menschlichen Anatomie, noch vieimehr mit denErgebnissen der vergleichenden Anatomie; wer kenntdie Verdienste Cuviers, Okens, Jobarmes Müller,Huxley und Karl Gegenbauers. Wer kennt die Wahr-heiten, die Schleiden in Jena und Schwann im Gebieteder Gewebelehre, die 1\ lbert Kölliker und RudolfVirchow im Gebiete der Zellenlehre gefunden haben.Unbekannte Entdeckungen sind es, die uns Siebold

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und 1·'r;1nzLcydig gegeben in Bezug auf die einzelligenInfusorien und Rizopoden, lind doch geht dies unserenKörper an. "Ver weiss etwas von der Affennatur desMenschen, die durch so viele Beweise erbracht wordenist. Man will es nicht wissen. (Fortsetzung folgt.)

..~.~.~.

Die 16. Gründungsfeier der Wengia.

Viele der a. H. a. H. werden sich verwundert ge-fragt haben: Wann wird denn das 16. Gründungsfestangekündigt werden? Der 7. Novem ber ist längst vor-über. - Entschuldigt! Es konnte nicht eher statt-finden wegen der Konzertsaaleinweihung. bei der wirtapfer mitgejubelt haben. So begingen wir also denhohen Geburtstag der Wengia erst arn 1. Dezemberund zwar unten im Chic in der Gaststube, während-dem die Stammgäste die Stiegen empor in unser Lokalkletterten, um zur Ausnahme dort ihren Jass zu klopfen.

Mit dem kräftigen Liede: Stosst an, Wengia lebe!eröffnete man würdig die Feier. Unsere Rempelfüxewarfen die Fesseln der Disziplin bald ab und die vergnüg-teste Stimmung machte sich geltend. Darüber ver-misste man nicht einmal die ziemlich spärlich gesätenProduktionen der Freimütigen. Aber eines vermissteman: nämlich die Rede des Pr.esidiums, die zu diesem. .Tage gehört und von der jeder, da sie doch unserredegewandter Knopf vom Stappellassen musste, etwasgeniessen wollte und wär's erst vor der trüben Zeitder späten !-ituncle. Aber noch eines vermisste man:Unsere braven, ehrenfesten a. H. a. H.!

Da brummte draussen die Turmuhr zehn, als sichdie 'I'hürc öffnete und unter lautem "Bravo I" der!-itaatsschreillr:r v/o Bründli, als altgetreuester - wie

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uokannt - eintrat. Davon benachrichtigt, stiegen dashochlöbliche Pr.esidium der "Alt-Wellgia" v/o Muggiund der Staatsanwalt vom hohen Olymp, dem Jass-lokal, herab zu uns Jungen und lagerten sich "auf denreservierten Plätzen des Biertischcs". Jetzt erst legteKnopf los, nachdem er schon lange auf dem Stuhlehin und her gerutscht war (als ob er brüte - würdeHorn wieder gesagt haben"? der heute aber vor demTotengericht der Töpfergesellen stand). Knopf sprachvon der Wengianerpolitik und dem Eindruck auf diePhilister bei unserem Auftreten,

Um auszuruhen auf seinen Lorbeeren, übergab erdas Scepter an Brändli. Heissa schwirren die harm-losen Füxe ahnungslos bei und drohen im Stoff zuertrinken, doch sie tranken. So pulsierte wiederfrisches Leben und der noch gewiegtere Redner Brändlideutete darauf hin, er sei auch im Kantonsrat gesessenund habe alles gehört . _

Die Füxe aber fühlten sich darauf gedrängt, zurgrössern Standhaftigkeit sich weidlich zu stärken, dengrossen "Vierer" als süffiges "Zweierlei" liebkosend.Aber ein wirrer Geist fing an umzugehen und es tönteunaufhörlich wie von "Bierschic " ganz unheimlich.Die Gespensterstunde war gekommen und die Kneipefür ex erklärt,

Bunt gemischt wälztChicgässchen hinunter.dramatische Handlung,Peri petie miteinander.

sich die "Kosthausschar" dasDoch nun erst begann died. h. Klimax, Krisis und

Etzel ("II"d,."dl: Da draussen hört man ja ein tausendstimmigHeulen

Mit wachsendem Getön die bangen Lüfte teilen.Jux ("""""''''': Jetzt liegt es kund und aufgethan

Wie ltuppigonen auf Treu' und Glauben halten!

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Fux-Major: Die Schar zu sammeln schnell, treibt mich der edleZorn,

Und mit der Fuxenherd' die Strasse zu gewinnen,- Verzweiflung selbst ist des Entschlusses Sporn.-Will heute schon das Schicksal mit uns enden,So stirbt sich's schön, den Bake! in den Händen.

(r."h •." nh.]

Mu tz (lIIriir,~,'lilirl>t',,): Kater und Käfer beseelen gleiche Triebe.Auch Rapp's Sohn, Jux folgt dem Zug,Dem für L .... die unsel'ge LiebeManch schlaflose Nacht eintrug.

F u x- M'aj 0 r (von fer,,<,): Wohlan, vor ... wärts, du ... kampfbe-gier ige Jugend,

Die Herzen, nicht umsonst ... vollHelden ... tugend!

Spunt (Ion a"J"ITr Seil,,): Von (atmet lH'fli~) Fuxen warf zuerst mit einergrossen Schar

Der Fux-Major sich uns entgegen.Sein trübes Aug' ist jeder Unterscheidung bar.Auf Brüder, eilt, schrie er. Schlagt zu!

- Das gibt Segen .... -Co sinus (d •.r Scbarfulirkcudet laut: Mein Fuss erstarrt und auf den

Lippen stirbt die StimmeSo zittert, wer, in Domen sich

versteckt,Die Natter unverhofft mit rauhem

Fusstritt weckt."Der Pudel! Flieht!" - Die

Polesei in giftigem Grimme!(S ••. slid})'" ausi-innnder.) Chor der guten Geister:

o Nacht des Grausens, welcher MundSpricht deine Schrecken aus, die

Gerberei der Unsern !?Mars.

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Der Weng ianer, N° 2, 29

Vereins-Chronik.

Extra-Sitzung, Dienstag den 23. Okt. Vereinsangelcgenhciten:Das Pr.isidium teilt. mit, dass auf Befehl des Erziehungsdcparte-ments. von der Rektoratskommission folgende Beschlüsse gefasstworden seien:

1. In Zukunft sei an einem Donnerstag wenigstens eine StundeKantus zu halten.

2. Sei am Donnerstag der offizielle Kneipp-Hock nur noch bishalb 10 Uhr, am Sonntag gar nicht mehr zu gestatten.

3. Am Donnerstag sei das Kantieren durch die Stadt zuunterlassen.

Der Verein nimmt diese Bestimmungen an. - H. Rektorats-kommission und Konzertsaal-Angelegenheit.

Sitzung vom :J7. Okt. Vortrag von Michel: Proporz. -Korreferat: Biteher. Die Arbeit war eine fleissige. Auf dasKorreferat von Bircher schloss sich eine heftige und längere Diskus-sion an. "Nieder mit dem Proporz!" - Varia: Bei der Konzert-saal-Einweihung wird das Stück "In Civil" von Kadelburg steigen.Die Schmiedstube wird aus dem Verschiss erklärt.

Es werden folgende Themata bestimmt:A. Trog: Der blaue See im Kanderthal. . Korref.: Portmann.R. Furrer: Die Präsidentenwahl in Nordamerika " Häberli.Max Meier: Caius Marius als Reformator des

römischen Heerwesens .Raspini: Ein Reiseabenteuer .Meier Paul: Meine Erlebnisse im Kriegshafen

von Spezia.Habertkür: Die letztjährige Schulreise über die

Grimsel . . Korref. Arni.Schlappner: "Ein junges Leben" " Keller.

Am 28. Okt. Bummel nach Kriegstetten an die liberaleVersammlung. .

Sitzung vom 3. Nov. Vortrag von Trog: "Der blaue Seeim Kanderthal". - Korreferent: Portmann. Auf sein Aufnahras-gesuch wird W. Schmid als Spefux aufgenommen. - Es kommtdie Angelegenheit Brosi zu nochmaliger Besprechung; dieser gibtsein zweites Eintrittsgesuch ein; es wird acceptiort' - Varia(A rchi vangelenh eit).

"

Schlappner.Pozzi.

"Zbinden.

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30 bel- Wengianer, NI) 2.

./!,':rtra-Sitzung vom. 8. Non. Gschwind wird als Kandidataufgenommen.

Sitzung 10. November. Vortrag von Max Meier: Caius Mariusals Reformator des römischen Heeres. - Opponent: Schlappncr.-Es werden folgende Themata gewählt:Meier Paul vt» Etzel: Merkwürdige Geschichte

einer ganz gemeincn Nase (a. d. Leben). Oppon: CueniKaufmann: »Ueber Willensfreiheit" (Diskussion). n SlampfliPortmann : Ein Morgen in den Alpen. n HaberthürPozzi: Ein Ausflug nach dem Ebenalp-Seealpsce n BircherZbinden: Divina comedia von Dante RaspiniCuoch: Ansiedelungen in Sibirien n Meien/oMuttiStampfli: nDas Cölibat" (Diskussion). »SchlappnerGschwind: Das Alter des Mcnschengeschlechts. n KaufmannKeller: Sealsfield's Leben und Werke. n Farrer,Häberli: Die Vogelnester. " hoch

Varia: Gschwind vl» Spatz wird aktiv, Mit der AufnahmeBrosis wird verschiedener Gründe wegen zugewartet. - Es liegtein Gesuch von Michel vor. Dieser fühlt sich gekränkt in seinenBurschenrechten ; verletzt durch angeb!. uncommentmässiges Be-tragen eines Fuxen; Präs. gewährleistet verlangte Recommentationnicht, daher das Gesuch vor den ga n zen Verein; indem Michelverlangt: 1. Der Verein möge seine Burschenwürde wieder her-stellen oder 2. ihm den Austritt in irgend einer Form gewähren.- Lange und heftige Diskussion folgt: Michel ist sine in famiaaus dem Verein entlassen. - Opponent steigt in nächster Sitzung.

Extra-Sitzung vom 15. Nov.) Varia: Dringende Konzert-saal-Angelegenheiten.

Sitzung 16. Nov. Opposition von Schlappner zum Vortragvon Meier Max. - Br o s i wird aktiv. - Varia.

17. November. Konzertsaaleinweihung. Aufführung von: InCivil, durch die W cngia.

Sitzung den 25. Nov. Vortrag von Meier vlo Mutti: MeineErlebnisse im Kriegshafen von Specia (frei gehalten). Va r i a:Reklamation bchufs nZU viel 'I'rinkens" von Seiten des Erzich.-Dcp. - Kredit für 100 Altherrn-Karton gewiihrt. Bericht überdie Abrechuung wegen des "Wcngiancrs" mit der Alt- Wengia.

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Der Wengianer \" 2. 31

Sitzung den 29. Nou. Vortrag l laborthür : Unsere Ictztj;ihrigcSchulreise über die Grimscl. - Va ri a : (Gründungsfest. -Katerbummel nach Lenzingen. - Bericht der Kussarevisoren).Kaufmann bemängelt die Leistungen der Redaktion des., Wengianers"in der letzten Zeit in heftiger Diskussion.

Sitzung den 8. Dez. Vortrag von Chueni: Herbstbilder.Opponent: Kaufmann. Varia.

Der Sub-Redaktor : W. Sch.

Von unsern a. H. a. H.

Werner Klein hat sich als Zahnarzt in Biel nieder-gelassen. Mit seiner Niederlassung hat er auch dasAngenehme mit dem Nützlichen verbunden und sicheine Ehegespons angeschafft.

Viel Glück und ZähnesegenAuf Deiner Fahrt allerwegen .

•• •Unser altes Haus Reinhart via Sachs hat uns

freudigst überrascht mit seinem herzigen Büchlein"Gschichtli abem Land". Man hört allüberall nur Lobdarüber, und alle Sachkundigen sind darin einig, dassunser Sachs damit einen grossen Schritt vorwärtsgethan hat auf dem Gebiete der Dialektsprosa. Sachs,wir sind stolz auf Dich.

•Es wird jeden Alt-Wengianer freuen, zu vernehmen,

dass ihr alter Kamerad Emil Lemp kürzlich den hei-ligen Bund der Ehe geschlossen hat mit Marie Sommervon Vevey. Die neuen Penaten mögen sie schützenund geleiten auf ihrem Lebenswege.

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32 Der Weng i.mer N" 2.

An die Abonnenten!Da letzte Woche in der "Buchsi - Zeitung" und

"Solothurner Anzeiger" aus der letzten W engianer-Nummer Artikel abgedruckt wurden, richten wir analle Abonnenten die dringende Aufforderung, in Zu-kunft den" W engianer" besser aufzubewahren und vorunberufenen Händen zu schützen. Wir betrachten esals Ehrensache, dass Vereinsangelegenheiten nicht andie Oeffentlichkeit gelangen und hoffen zuversichtlich,dass alle unsere Abonnenten im guten Interesse derAktiv~Wengia das gleiche Prinzip hochhalten werden.

Das Komitee der Alt"Wengia.Das Komitee der Akti\'" Wengia.

Adressänderungen.

Panl Andres, stud. agric., Rütti, Zollikofen.Adr. von Arx, stud. jur., Bern, Münzgraben 13.Linus Baumgartner, Lehrer, Däniken.Kar! Klein, Zahnarzt, Biel, Kanalgasse 7.

-Richard Miller, Ingenieur, P. O. Box 713. Turner's Falls,Mass. U. S. of. A.

Saner Eugen, stud. merc., Erschwyl.R. Zangger, stud. phil., Bern, Neuengasse 11.

Allen alten Herren entbietet die Wengiazur Jahreswende ein herzlich

Prost Neu-Jahr!~. Als Manuskript gedruckt .. ~======== ..-. - .

Druck der ZEPFEL'scilofl Buchdruckerei, in Solothurn.