12
Nachhaltig handeln auf allen Ebenen Seite 4 Nachhaltigkeit in der Ernährung Seite 5 Bewusster Umgang mit Energie Seite 6 Saubere Bilanz dank Green Logistics Seite 9 Viel Leid auf den Philippinen nach dem Wirbelsturm Seite 11 12 Dezember 2013 Nachhaltigkeit Wissen ist der erste Schritt zum ethischen Handeln. Informieren Sie sich! EINE CROSSMEDIALE PUBLIKATION DER XMEDIA SOLUTIONS AG

Nachhaltigkeit_BAZ

Embed Size (px)

DESCRIPTION

 

Citation preview

Page 1: Nachhaltigkeit_BAZ

Nachhaltig handeln auf allen Ebenen Seite 4Nachhaltigkeit in der Ernährung Seite 5Bewusster Umgang mit Energie Seite 6Saubere Bilanz dank Green Logistics Seite 9Viel Leid auf den Philippinen nach dem Wirbelsturm Seite 11

12 Dezember

2013

NachhaltigkeitWissen ist der erste Schritt zum ethischen Handeln. Informieren Sie sich!

EiNE croSSmEdiaLE PUBLikatioN dEr XmEdia SoLUtioNS aG

Page 2: Nachhaltigkeit_BAZ

2 iiiii Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions aG iii Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit in Hausform

anzeige

aUtor

Gabi Hildesheimer, Geschäftsleiterin Öbu

www.oebu.ch

Nachhaltigkeit:Wie Unternehmen dreifach profitieren.Jeder weiss, dass nach haltiges Wirtschaften gut für Umwelt und Gesellschaft ist. Aber wuss ten Sie, dass Unternehmen auch wirtschaftlich davon profitieren können? Wir zeigen Ihnen gerne, worauf es dabei ankommt.

www.ey.com/ch

„EY“ bezieht sich auf die Ernst & Young AG, Basel, ein Mitglied von Ernst & Young Global Limited, London, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. ED 1015.„EY“ bezieht sich auf die Ernst & Young AG, Basel, ein Mitglied von Ernst & Young Global Limited, London, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. ED 1015.

1-148-13_Anz_BaslerZeitgBeilgNachh-RZ.indd 1 11.12.13 10:07

04_Nachhaltig handeln auf allen Ebenen

05_Nachhaltigkeit in der Ernährung

06_Bewusster Umgang mit Energie

07_Sonnige aussichten

08_Gesammelt, sortiert und verkauft

09_Green Logistics – saubere Bilanz

10_die Produzenten im Hinterkopf

11_Unendliches Leid – aktuelle Lage auf den Philippinen

iNHaLt

imPrESSUm

Projektleitung: Fabian Sanginés,[email protected]: Claudia Cavadini, Helge Denker, Helene Fuchs, Tobias Lemser, Peter Mueller, Otmar Rheinhold, Lena Winter

V.i.s.d.P.: Mike Paßmann

Fotos: Thinkstock / Getty ImagesDruck: DZZ Druckzentrum Zürich AG

Inhalte von Unternehmensbeiträgen sowie Gastbei trägen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Oscar Nyberg, [email protected] Solutions AG, Hirschengraben 33, 6003 LuzernT: 044 998 11 33

Xmedia Solutions hat sich auf crossmediale Publikationen spezialisiert, welche in Tageszeitungenund auf relevanten Online-Portalen veröffentlicht werden.

Mehr Informationen unter: www.xmedia-solutions.com

BEtEiLiGtE UNtErNEHmEN

CaritasEco.expoEnergie SchweizErnst & YoungEuroretourFaircustomer AGIWBÖbuSchweizerische Interessenge-meinschaft Baubiologie SIBSchweizerisches Rotes KreuzStiftung Kinderdorf PestalozziSwisscleantechSyngentaTexaid

Nachhaltigkeit ist dreidimensional. Und zwar nicht nur, weil der Begriff die drei Ebenen

Soziales, Ökonomie und Ökologie umfasst. Son-dern, weil Nachhaltigkeit mittlerweile auch in der Baubranche eine wichtige Rolle spielt. Um deren Grundprinzipien in einem Bauprojekt erfolgreich umzusetzen, ist die Vernetzung ge-eigneter Projektpartner gefragt.

Dass es im Engagement für eine nachhal-tige Wirtschaft Zusammenschlüsse statt Einzel-kämpfer braucht, hat die Öbu – das Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften – schon lange erkannt. Seit bald 25 Jahren führt sie Unter-nehmen zusammen, die voneinander lernen oder sich in einem Projekt ergänzen können. Das Konzept funktioniert für jedes Business, von der Bäckerei bis zur Baufirma.

mehr Nachhaltigkeit dank austausch

Ein aussergewöhnliches Beispiel aus dem Immo-biliensektor ist die Sanierung eines Gebäudes aus den 1960er Jahren im Stadtzentrum von Romanshorn. Einerseits zeigt es eindrücklich, wie sich verdichtetes Bauen in Städten im Ein-klang mit der Energiewende realisieren lässt. Und andererseits bietet es ein perfektes Beispiel, wie erfolgreich ein Zusammenschluss von Firmen im Sinne der Nachhaltigkeit sein kann. Denn das Firmen-Netzwerk, das hinter dem Projekt steht – darunter die fünf Öbu-Mitglieder EcoRenova,

Viridén + Partner, Flumroc, Ernst Schweizer und Zurfluh Lottenbach – hat mit der Sanierung im Jahr 2013 zwei Solarpreise gewonnen. Der im Oktober verliehene Schweizerische Norman Foster Solar Award würdigt Solartechnik und Eigenenergieversorgung sowie auch die gelun-gene Ästhetik und Integration des Umbaus. Der Europäische Solarpreis in der Kategorie „Solares Bauen und Stadtentwicklung“schreibt dem Projekt gar eine Leuchtturmfunktion zu: Dieses Beispiel zeige, dass heutzutage jedes Gebäude in einen PlusEnergieBau verwandelt werden könne.

Mit verschiedenen baulichen Massnahmen wurde der Wohnraum des Gebäudes von sechs auf 22 Wohnungen vergrössert und gleichzeitig der Energieverbrauch unter den 2‘000-Watt-Standard gesenkt. An Fassaden und auf dem Dach wurden Solarmodule montiert, die mehr Energie liefern, als die Bewohner benötigen. Der überschüssige Strom steht dem emissions-freien Verkehr zur Verfügung. Das Wohn- und Geschäftshaus im Stadtzentrum von Romans-horn ist laut Jury die landes- und europaweit erste energetisch vorbildliche PlusEnergieBau-Sanierung mit mehr als fünf Geschossen. Das Gebäude steht damit ganz im Einklang mit der Zukunft des nachhaltigen Bauens. Denn diese liegt in Gebäuden, die wenig Energie bedürfen und diese zudem weitgehend selber produzieren.

mit Visionen akzente setzen

Das Beispiel zeigt eindrücklich, dass die Idee der Nachhaltigkeit auch in einer ressourcenin-tensiven Branche wie der Immobilienbranche umsetzbar ist. Jedes Unternehmen kann also Verantwortung für soziale und ökologische He-rausforderungen übernehmen und einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Gesellschaft leis-ten. Der heute eingeschlagene Weg stimmt. Und das anvisierte Ziel ist eine Gesellschaft, die nur so viele Ressourcen verbraucht, wie die Erde im gleichen Zeitraum wieder zur Verfügung stellen kann.

Doch um das zu erreichen, genügen die heu-tigen Technologien trotz Fortschritt noch lange nicht. Visionäre Projekte müssen her! Deshalb hat die Öbu dieses Jahr eine neue Kooperations-form initiiert. In diesem sogenannten Think-Pact sollen verschiedene Anspruchsgruppen zusammen mit Wirtschaftspartnern Lösungen für eine Wirtschaft unter stark veränderten Rah-menbedingungen, wie etwa der Energiewende andenken. So setzen nachhaltig wirtschaftende Unternehmen mit neuen Visionen wegweisende Akzente für unsere Zukunft. Denn wir sind überzeugt: Die Ideen existieren bereits, nun müssen wir sie nur noch zu Papier bringen und realisieren – wie die dreidimensionale, hausge-wordene Nachhaltigkeit in Romanshorn.

Page 3: Nachhaltigkeit_BAZ

?

Gut informiert ist, wer gut informiert wird. Dafür gibt’s das Energiesparportal energieschweiz.ch. Mit tollen Ideen, Antworten und Ratschlägen, um Energie und Geld zu sparen.

Page 4: Nachhaltigkeit_BAZ

4 iiiii Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions aG iii Nachhaltigkeit

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii VoN LENa WiNtHEr

Vielleicht liegt es ja an der imposanten Natur und sicher auch unserer Liebe zu Traditi-

onen, zu regionalen Produzenten, zu familien-geführten Betrieben, gepaart mit dem Stolz auf das Qualitätszeichen „Swiss Made“. Fest steht: In Sachen Nachhaltigkeit ist die Schweiz ganz weit vorn. Und dabei geht es nicht nur um den Konsum ökologisch unbedenklicher Produkte. Nachhaltigkeit basiert auf einem Drei-Säulen-Modell, zu dem neben ökologischen auch die Umsetzung wirtschaftlicher und sozialer As-pekte gehört.

Kaum ein Land ist so an erneuerbaren Ener-gien interessiert, wie die Schweiz. Der Ausstieg aus der Atomkraft soll 2034 erfolgen. Zudem hat sich die Regierung zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Produktion von sauberem Strom um acht Prozent zu erhöhen. Ersetzt werden soll sie durch sogenannte „neue erneuerbare Energien“.

Eine „grüne Logistik“ ist möglich

Insbesondere das Transport- und Logistikwe-sen steht vor grossen Herausforderungen, steht ihre Klimabilanz doch immer wieder im Fokus der Aufmerksamkeit. In der Logistik-Branche ist der Nachhaltigkeitsgedanke nun angekom-men, und „Green Logistics“ ein Top-Thema. Dabei geht es ebenso um die beschleunigte und umweltschonenende Zustell-Logistik, wie um die ökologische Optimierung der Supply Chain. Und über Schweizer Strassen rollen bereits heute sogenannte „Smart Trucks“, jene Transportfahrzeuge, die mit RFID-Eti-ketten ausgestattete Ware befördern. Nicht nur über die Fracht erteilt das verbundene Satellitensystem Auskunft, sondern es ruft obendrein Verkehrsdaten ab und ermittelt den schnellsten Weg zum Ziel. Die positive Konsequenz: Zeit, Geld und CO2-Emissionen werden eingespart.

Nachhaltiges Handeln: eine Win-Win-Situation

Auch die Säule der sozialen Nachhaltigkeit spielt für die Schweizer eine grosse Rolle. Das beginnt bei verantwortungsvoller Unternehmensfüh-rung und endet bei der Hilfe für die Ärmsten. So ist etwa die Mentalität weit verbreitet, ein wenig von dem eigenen Wohlstand mit Entwick-lungs- und Schwellenländern teilen zu wollen. Die Schweiz verfügt zum Beispiel über den Ver-ein „Swiss Fair Trade“, einen Dachverband, der zugleich Kompetenzzentrum und Interessen-verband für fairen Handel ist. Tatsächlich sind die Eidgenossen auf diesem Gebiet Weltmeister: Pro Kopf geben sie laut einer Erhebung der Max-Havelaar-Stiftung jährlich fast 50 Franken für Fair-Trade-Produkte aus. Rund 2‘000 Produkte aus fairem Handel sind schweizweit erhältlich.

Auch die Erwirtschaftung von Profit steht keinesfalls im Gegensatz zu sozialem und ökolo-gischem Engagement. So trägt eine verantwor-tungsvolle Nachhaltigkeitspolitik dazu bei, sich vom Wettbewerb abzuheben und auch die Un-ternehmensmarke zu profilieren. Unternehmen wollen sich verstärkt als „Corporate Citizens“ ver-stehen und ihren Bürgerpflichten nachkommen. Woran ein einzelner scheitern mag, ist für sie realisierbar, etwa die Gründung von Stiftungen beziehungsweise ein Engagement im Umwelt- und Klimaschutz oder in der Entwicklungshilfe. Bei der ökonomischen Nachhaltigkeit geht es um dauer-hafte, langfristige Gewinnmaximierung – aber ohne dabei die natürlichen Ressourcen zu schädi-gen. Umweltschonende Produktionstechniken und eine nachhaltige Firmenpolitik verhelfen auch zu einem positiven Image und können sich gewinn-bringend auf das Kundenverhältnis auswirken. Umweltfrevel gleich welcher Art hingegen können dem Unternehmenserfolg erheblich schaden.

Fazit: Die drei Säulen der Nachhaltigkeit sind nicht nur im Bewusstsein des Einzelnen angekommen. Auch Unternehmen erkennen ihre Verantwortung und münzen sie durch gezielte Nachhaltigkeitsstrategien positiv um.

LEitartikEL

Nachhaltig handeln auf allen EbenenIn der Schweiz wird Nachhaltigkeit grossgeschrieben. Ob im Ressourcenschutz, sozialen Projekten oder verantwortungsvoller Unternehmenspolitik.

Der Begriff Nachhaltigkeitsmanagement um-fasst den Umgang mit ökologischen, sozi-

alen und wirtschaftlichen Aspekten und eine Unternehmensführung, welche ein nachhaltiges Wachstum erzielt und langfristig Wert schafft. Dieser Aspekt ist auch für institutionelle In-vestoren von Bedeutung. Für Investitionsent-scheidungen berücksichtigen Analysten in der Unternehmensbewertung vermehrt Nachhaltig-keitsaspekte oder ESG-Daten (Environmental, Social and Corporate Governance Daten). Dies lässt sich auch in der Zunahme des Volumens von nachhaltigen Anlagen beobachten – glo-bal hat sich dieses von $162 Milliarden in 1995 auf $2.5 Billionen in 2010 erhöhti. Und in der Schweiz belief es sich im Jahr 2010 auf 42 Mil-liarden Schweizer Franken, gemäss der Studie „Sustainable Investments in Switzerland“. Aus Investorensicht sind solche Unternehmen nicht nur für Anleger attraktiv, welche sich für eine nachhaltigere Wirtschaftsentwicklung einsetzen möchten, sondern sie bieten auch eine markt-konforme Rendite. Den Ergebnissen verschie-dener Studien zufolge, sind Unternehmen, welche Nachhaltigkeit in ihrer Strategie verankern und dazu Richtlinien einführen, langfristig profi-

tabler als Unternehmen, welche wenige bis keine Nachhaltigkeitsaspekte beachten. Ein Working Paper der Harvard Business School basierend auf einer Untersuchung der finanziellen Performance von 180 Unternehmen zwischen 1993 und 2010 konnte einen signifikant besseren Aktienkurs der Unternehmen mit Nachhaltigkeitsrichtlinien feststellen. Die Einführung eines Nachhaltigkeits-managements kann kurzfristig mit einem höheren Aufwand verbunden sein, langfristig jedoch den Wert des Unternehmens positiv beeinflussen.

Stakeholder haben steigende Erwartungen

Für eine gute Performance ist nebst einem um-fassenden Nachhaltigkeitsmanagement die Kom-munikation mit den Stakeholdern zentral. Diese haben steigende Erwartungen an Unterneh-men und fordern von diesen unter anderem die Veröffentlichung von Informationen bezüglich Nachhaltigkeit. Im Gegensatz zur finanziellen Berichterstattung ist die Nachhaltigkeitsbe-richterstattung in vielen Ländern freiwillig, wird aber zunehmend von Regierungen und Börsen propagiert. Aufgrund der uneinheitlichen ge-setzlichen Landschaft gibt es eine Vielzahl von Standards und Richtlinien, welche als Orientie-rung für die Nachhaltigkeitsberichterstattung dienen, wobei sich die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) als internationaler Praxisstandard etabliert haben.

Obwohl es in der Schweiz weder gesetzliche Vorschriften noch Kotierungsanforderungen bezüglich Nachhaltigkeitsberichterstattung gibt, publizieren auch hier viele Unternehmen entsprechende Informationen. Eine aktuelle Studie von Ernst & Young zeigt, dass von den 110 grössten Schweizer Unternehmen, Banken und Versicherungen rund die Hälfte einen Be-richt für das Jahr 2012 erstellt haben. Bei den

Unternehmen des SMI-Expanded publizierten sogar zwei Drittel einen Nachhaltigkeitsbericht. In beiden Segmenten wenden rund drei Vier-tel der berichtenden Unternehmen den GRI-Leitfaden an. Zudem lassen rund ein Drittel der 110 grössten Unternehmen sowie die Hälfte der Unternehmen im SMI-Expanded ihren Bericht extern verifizieren.

immer mehr Unternehmen berichteten über Nachhaltigkeit

In der heutigen Praxis werden verschiedenste Nachhaltigkeitsthemen und -aspekte offenge-legt. Der Beitrag des Nachhaltigkeitsmanage-ments für die kurz-, mittel- und langfristige Wertschöpfung der Unternehmen wird jedoch nur teilweise aufgezeigt. Die Vermittlung dieser Zusammenhänge durch die Kombination der finanziellen und nicht-finanziellen Berichter-stattung ist das Ziel der branchenübergreifenden Initiative des International Integrated Reporting Council (IIRC). Insbesondere das Zusammenwir-ken zwischen Strategie, Governance und Perfor-mance soll transparent aufgezeigt werden. Das Rahmenwerk zur integrierten Berichterstattung wurde am 9. Dezember 2013 publiziert und soll fortan den Unternehmen als Referenz dienen.

Grundsätzlich hat sich die Nachhaltigkeits-berichterstattung etabliert und wird auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Um den Aspekt der Nachhaltigkeit in der Wertschöpfung jedoch noch besser zu erfassen, müssen sich die Unternehmen in den kommenden Jahren vermehrt mit den Wechselwirkungen zwischen dem Nachhaltigkeitsmanagement und der Ge-schäftstätigkeit auseinandersetzen und diese Bereiche optimal verknüpfen. Nur so können sie ihren Investoren und anderen Stakeholdern eine ganzheitliche Sicht über die Wertschöpfung des Unternehmens bieten.

i Eccles, Robert G., Ioannis Ioannou und George Sera-feim, 2013, The Impact of Corporate Sustainability on Organizational Processes and Performance, Working Paper, Harvard Business School.ii Eccles, Robert G., Ioannis Ioannou und George Sera-feim, 2013, The Impact of Corporate Sustainability on Organizational Processes and Performance, Working Paper, Harvard Business School.iii Ernst & Young, 2013, Transparenz im Visier – Nachhaltigkeitsberichterstattung der grössten Schwei-zer Unternehmen, Folgestudie.

GaStBEitraG

Nachhaltigkeit – der Weg zu einer langfristig besseren Performance

aUtor

Mark Veser Climate Change and Sustainability Services EY T +41 58 286 36 79 [email protected]

Entwicklung von $ 1 investiert in wertge-wichtete aktienportfolios in den aktienmarktii

Nachhaltigkeitsberichterstattung 2012 der 110 grössten Schweizer Unternehmeniii

Nachhaltigkeitsberichterstattung 2012 der Unternehmen des Smi Expandediii

Page 5: Nachhaltigkeit_BAZ

Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions aG iii Nachhaltigkeit iiiii 5

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii VoN HELENE FUcHS

Im Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung von heute fast 7,2 Milliarden Menschen auf voraus-

sichtlich 9,6 Milliarden Menschen wachsen – so die aktuelle Hochrechnung der Vereinten Nati-onen. Schon heute weisen über zwei Milliarden Menschen auf der Welt eine Mangelernährung auf, fast eine Milliarde Menschen sind chro-nisch unterernährt. Schon jetzt stellt sich die Frage: Wie kann die wachsende und rohstoff-hungrige Weltbevölkerung bei gleichzeitiger Verknappung der natürlichen Ressourcen sicher ernährt werden? Ein wichtiger Aspekt bei der Suche nach Antworten ist die Entwicklung von ganzheitlichen Lösungen, die eine nachhaltige Ernährungssicherung anstreben. Ein verantwor-tungsvoller Umgang mit natürlichen Rohstoffen, Wasser, Düngemittel, Ackerfläche sowie fossilen Energieträgern ist dabei essenziell.

Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette

Nachhaltigkeit ist nur gegeben, wenn entlang der gesamten Kette des Lebensmittelsystems nicht nur die ökologische Dimension, sondern auch die soziale und politische berücksichtigt wird. Primäre Handlungsfelder sind etwa ein nachhaltiges, umweltfreundliches Wachstum der Landwirtschaft unter Berücksichtigung aktueller und künftiger Klimaentwicklungen und Ressour-cenverfügbarkeit sowie das Ausbalancieren von Zielkonflikten zwischen Lebensmittelproduk-tion, Biodiversität und Ökosystem. Fakt ist: Die

Ernährungssicherung ist zunehmend in Gefahr: Laut einer aktuellen Studie vom „Institute on the Environment“ an der University of Min-

nesota müssten bis zum Jahr 2050 die Erträge der Agrarpflanzen Reis, Mais, Weizen und Soja verdoppelt werden. Ein Blick in die Zukunft: Mit Mais liesse sich aus heutiger Sicht ein Plus von 67 Prozent erzielen, für Reis 42 Prozent, Weizen

38 Prozent und für Sojabohnen 55 Prozent. Die Steigerung des pflanzlichen Ertrags, der Qualität pflanzlicher Rohstoffe und der Nachhaltigkeit

in der Pflanzenproduktion erfordern neue An-sätze in Forschung und Züchtung. Insbeson-dere moderne Anbaumethoden mit gezieltem Pflanzenschutz und bedarfsgerechter Düngung sind gefragt.

Wirtschaft auch in der Pflicht

Dementsprechend kann es nicht nur Aufgabe der Entwicklungshilfe, Regierungen und NGOs sein, sich mit der Sicherstellung der Ernährung der Weltbevölkerung auseinanderzusetzen. Aus der Überzeugung heraus, dass die Wirtschaft angesichts der globalen Herausforderung mit an Bord sein muss, lancieren immer mehr im Agrargeschäft agierende Unternehmen Mass-nahmenpläne für ein verantwortungsvolles Wachstum der Landwirtschaft. Dabei geht es nicht nur um die Steigerung der durchschnitt-lichen Produktivität der weltweit wichtigsten Nutzpflanzen – ohne mehr Ackerland, Wasser oder andere Ressourcen einzusetzen -, sondern zum Beispiel auch um die Erhöhung der Biodi-versität, Verbesserung der Fruchtbarkeit von Ackerland, Hilfe für Kleinbauern, etwa durch Massnahmen zur Verbesserung des Zugangs zu Märkten oder Mikrofinanzdienstleistungen, oder die Vermittlung von guten Arbeitsschutz-praktiken. Darüber hinaus streben immer mehr Unternehmen faire Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Lieferkette an. Fest steht: Um den anstehenden Herausforderungen zu begegnen, müssen auch die Unternehmen der Agrarin-dustrie ihrer Verantwortung nachkommen und weiter in Innovationen für eine nachhaltige Landwirtschaft investieren. Sie sind es auch, die über die Voraussetzungen verfügen, alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette – vom Saatgutproduzenten über den Landwirt bis zum Konsumenten – zusammenzubringen.

artikEL

Ernährung als globale HerausforderungUm den weltweiten Bedarf an Lebensmitteln künftig zu decken, muss die landwirtschaftliche Produktivität massiv gesteigert wer-den – und zwar fundamental und mit Nachdruck.

Herr Mäder, Syngenta hat vor kurzem den „Good Growth Plan“ lanciert – legt sich nun auch Syngenta ein Nachhaltigkeitsprogramm zu?

Unsere über 27‘000 Mitarbeitenden unter-stützen sowohl landwirtschaftliche Grossbe-triebe als auch Kleinbauern in 140 Ländern bei ihrer Aufgabe, Nahrungsmittel zu produzieren und gleichzeitig Ackerland und natürliche Res-sourcen optimal zu nutzen. Die Frage, welchen Beitrag unser Unternehmen an eine nachhaltige Produktion von genügend Nahrung für eine wachsende Weltbevölkerung leisten kann, be-schäftigt uns daher schon länger. Im „Plan für verantwortungsvolles Wachstum“, dem Good Growth Plan, haben wir unsere langjährigen Erfahrungen und Initiativen in unser Geschäfts-modell integriert und uns sechs ambitionierte und messbare Ziele bis 2020 gegeben, deren Erreichung auch Dritte bewerten werden. Die

Förderung der Pflanzen- und Ressourcenef-fizienz, der Erhalt von Ackerflächen und die Stärkung ländlicher Gemeinschaften stehen im Vordergrund.

Wo sehen Sie die Herausforderungen bei der nachhaltigen Nahrungsproduktion?

Die FAO spricht von einer notwendigen Stei-gerung der landwirtschaftlichen Produktivität um 70 Prozent bis 2050. Gleichzeitig verlieren wir durch Bodenerosion und Verstädterung pro Sekunde Ackerland von der Grösse eines Fussballfeldes. Die Arbeit in der Landwirtschaft ist hart: Einen Hektar Ackerland manuell von Unkraut zu befreien, bedeutet 200 Stunden Knochenarbeit. Dabei stehen durch Landflucht in den ländlichen Gebieten immer weniger Arbeits-kräfte zur Verfügung: Pro Tag verlassen 180‘000 Menschen – also so viele, wie die Stadt Basel Einwohner hat – ihre Dörfer Richtung Stadt.

Welches Fazit ziehen Sie?Das Motto der künftigen Jahre heisst „grow

more from less“: Wir müssen mehr Nahrungs-mittel erzeugen, ohne mehr Ackerland, Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Bei Syngenta arbeiten 5‘000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung daran, Nutzpflan-zen effizienter und stressresistenter zu machen. Eine höhere Produktivität alleine reicht aber nicht aus.

Was braucht es noch?Nebst der Schulung von Kleinbauern soll un-

ser Programm „Multifunktionale Landschaften“,

das wir seit über 10 Jahren in diversen Län-dern umsetzen, weltweit ausgeweitet werden. Dabei unterstützt Syngenta Landwirte beim Anlegen von Feldrandstreifen mit hoher biolo-gischer Artenvielfalt. Biodiversitätsschutz und intensive landwirtschaftliche Anbaumethoden werden so sinnvoll kombiniert: Kleintiere und Bestäubungsinsekten erhalten einen geeigne-ten Lebensraum mit einem ganzjährigen Nah-rungsangebot und garantieren den Landwirten etwa eine optimierte Bestäubung ihrer benach-barten Kulturen. Feldrandstreifen verbessern die Bodenqualität, verhindern Bodenerosion, wirken als Sperren gegen die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen und dienen dem Gewässerschutz.

Dieses Konzept der Trennung von Biodiversi-tätsflächen und Flächen, auf denen intensive Landwirtschaft betrieben wird, lässt natürlich den Einsatz Ihrer Pflanzenschutzprodukte zu...

Landwirtschaft verfolgt den Zweck der Pro-duktion von Lebens- und Futtermitteln sowie von pflanzlichen Fasern, die für den Menschen unverzichtbar sind. Dazu werden Hilfsmittel benötigt, die mit der notwendigen Sorgfalt ein-zusetzen sind. Ohne Pflanzenschutz würde der weltweite Ertrag in der Landwirtschaft gemäss FAO um bis zu 40 Prozent geringer ausfallen. Multifunktionale Landschaften heisst, im Span-nungsfeld zwischen Produktivitätssteigerung

und Ressourcenschutz eine nachhaltige Balance zu finden. Landwirte bewegen sich tagtäglich in diesem Spannungsfeld: Die begrenzten natür-lichen Ressourcen verantwortungsvoll nutzen und den bestmöglichen Ertrag aus jeder Pflanze und Ackerfläche erzielen – beides ist wichtig, damit die Ernährungssicherheit langfristig ge-wahrt wird.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich für die Umsetzung Ihres Good Growth Plan?

Es braucht eine vorurteilsfreie Zusammen-arbeit aller Akteure. Trotz der widersprüchli-chen gesellschaftlichen Ansichten zum Thema Landwirtschaft und Ernährung wünschen wir uns auch in der Schweiz eine pragmatische Dis-kussion und eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Herausforderung „globale Ernährungs-sicherheit“: Unser Land muss seine Landwirt-schaftsflächen erhalten und den Ertrag optimie-ren, um seinen Beitrag zu einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion zu leisten – auch wenn wir derzeit vieles von dem, was wir konsumieren, importieren können.

iiiiiiii UNtErNEHmENSBEitraG – iNtErViEW

Nachhaltig mehr Nahrungsmittel produzieren

Multifunktionale Landschaften: Produktivität und Ressourcenschutz

im iNtErViEW

Christoph Mäder, Mitglied der Geschäftsleitung von Syngenta

www.goodgrowthplan.com

Page 6: Nachhaltigkeit_BAZ

6 iiiii Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions aG iii Nachhaltigkeit

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii VoN cLaUdia caVadiNi

Der natürliche Bestand reicht weder für eine gerechte Verteilung an die jetzige Erdbe-

völkerung noch für kommende Generationen. Deshalb gilt in der zukünftigen 2

,000-Watt-

Gesellschaft – weniger ist mehr. Ziel ist: Senken des Verbrauchs auf 2

,000 Watt pro Kopf und

Jahr. Das entspricht einer Leistung von 17,520

kWh (Kilowattstunde). 30 Minuten staubsaugen benötigen etwa 0,75 kWh. Zugleich muss der CO2-Ausstoss auf eine Tonne verringert werden. Heute verbrauchen wir durchschnittlich ca. 6

,000 Watt, also rund zwei Drittel mehr, gemäss

dem Bundesamt für Energie BFE. In asiatischen oder afrikanischen Ländern kann das Mittel bei einem Bruchteil davon liegen. Gleichzeitig soll drei Viertel der verwendeten Energie aus

erneuerbaren Quellen stammen, damit die Kli-maerwärmung schnellstmöglich aufgehalten wird. Dazu zählen: Wasserkraft, Wind- und Solarenergie, Erdwärme und nachwachsende Rohstoffe. Vermindert wird der Bedarf durch das Ändern des Verhaltens, steigern der Effizi-enz und ausbauen der regenerativen Energien.

angewandte Forschung

Beim Verbrauch von Energie und Ressourcen unternimmt Basel-Stadt einiges – vor allem bei den Gebäuden und der Mobilität. Vor ungefähr zehn Jahren entstand die Pilotregion Basel in Zusammenarbeit mit Novatlantis, Nachhaltig-keit im ETH Bereich und der Fachhochschulen Nordwestschweiz. Gemeinsam unterhalten die Initianten ein Praxislabor. Angewendet wer-den die entwickelten Technologien im Kan-ton. Mehrheitlich wird im Baubereich und der Fahrzeugtechnologie geforscht und getestet, Dr. Dominik Keller, stv. Amtsleiter Amt für Um-welt und Energie Basel-Stadt zufolge. Insgesamt existieren elf Projekte. Die Palette reicht vom Rhein als Energiequelle über das Nutzen von Dächern und Fassaden für die Stromproduktion bis hin zu Wasserstoff statt Benzin. Mit diesen Projekten befindet sich Basel-Stadt auf gutem Weg. Hauptsächlich selbst versorgen wird der Kanton sich bis Ende dieses Jahrhunderts mit erneuerbaren Energien.

Zusätzlich notwendig

Für die 2,000-Watt-Gesellschaft müssen alle

wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökolo-gischen technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Im Kanton Basel-Stadt ist bis zum Jahr 2050 mit einer jährlichen Investition von etwa 23 Mio. Franken zu rechnen – pro Person um die 120 Franken. Dies zeigt eine Studie von Professor Die-ter Genske von der Fachhochschule Nordhausen/Universität Liechtenstein auf. Nötig werden auch eine veränderte Verhaltsweise und ein bewusster Lebensstil. Die Energie Schweiz geht davon aus,

dass zwischen 2100 und 2150 die 2,000-Watt-

Gesellschaft verwirklicht sein könnte.

an einem Strick ziehen

Einsparen kann jeder und jede und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Schluss-endlich ist ein solches Verhalten günstiger, als wenn die Folgekosten eines Klimawandels be-zahlt werden müssten. Niemand soll auf Le-bensqualität verzichten: im Sinne von Glück, Zufriedenheit sowie Wohlbefinden. Trotzdem: gratis ist es nicht. Konkret heisst das, Energie und Material besser zu nutzen. Das kann anstelle von besitzen teilen heissen – beispielsweise werden Autos oder ein Feriendomizil geteilt.

Watt im alltag

Ein Paar das zwei Autos fährt, manchmal übers Wochenende in eine andere Stadt und jedes Jahr nach Übersee fliegt und zudem in einer grossen Loft wohnt, konsumiert gegen 13‘000 Watt pro Kopf. Im Vergleich dazu eine junge Frau, die zur Arbeit radelt. Im Winter fährt sie mit der S-Bahn oder wenns stürmt und schneit nimmt ihr Freund sie mit ins Büro. Sie füllt die Geschirrspülma-schine ganz, trocknet die Wäsche ohne Tumbler und schraubt Stromsparbirnen ein. Sie isst wenig Fleisch, kocht mit lokalen Produkten und baut etwas Gemüse sowie Kräuter auf dem Balkon an. Zudem trennt sie den Müll. Sport treibt sie vor der Haustüre: schwimmen, inlinern, Velo fahren und wandern. So verbraucht sie um die 6

,460 Watt, laut der Fachstelle 2

,000-Watt-

Gesellschaft.Am meisten reduziert werden kann beim Woh-nen und Arbeiten. Weiteres Potenzial besteht bei der Mobilität und den Konsumgütern. Un-ter anderem ist es sinnvoll, gering verpackte, langlebige Güter zu kaufen. Nur Haushaltgeräte mit mindestens dem Energieetikett A+ wählen. Das Velo anstatt das Auto benutzen. Die Geräte immer abschalten und nie im Stand-by-Modus laufen lassen.

artikEL

Die 2,000 Watt-Gesellschaft

Für einen dreimal geringeren Energieverbrauch und einen achtmal kleineren CO2-Ausstoss müssen sich alle einsetzen. Damit diese Vision erreicht wird, braucht es technologische Innovationen genauso wie der bewusste Umgang mit Energie.

Das ist Werbung für Energie-effizienz. Letztes Jahr senkte Basel-Stadt seinen Strom- verbrauch um 1,6 %. Weiter so. iwb.ch

IWB_Inserat_288x202mm.indd 1 11.12.13 10:58

anzeige

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

1978 1980 1985 1990 1995 2000 2002 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2012

Prim

ären

ergi

e [W

att /

Per

son]

Jahr

Abweichung zu Methodik 1978-2004

Nicht überprfübar

Abfälle

Fossile Energieträger

Kernenergie

Neue erneuerbare Energien

Wasserkraft

Strom

Kerosin

Diesel

Benzin

Holz, U-Wärme, Biogas, Solar

Fernwärme

Gas

Kohle

Erdölbrennstoffe

Durchschnittlicher Primärenergiebedarf in der Schweiz in Watt pro Person Datengrundlage: Gesamtenergiestatistik der Schweiz, KBOB Ökobilanzdaten im Baubereich

durchschnittlicher Primärenergiebedarf in der Schweiz in Watt pro Person

Datengrundlage: Gesamtenergiestatistik der Schweiz, KBOB Ökobilanzdaten im Baubereich

Pri

mär

ener

gie

[Wat

t / P

erso

n]

Page 7: Nachhaltigkeit_BAZ

Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions aG iii Nachhaltigkeit iiiii 7

artikEL

Sonnige AussichtenNeue erneuerbare Energien haben in der Schweiz noch grosses Wachstumspotenzial. Ab Januar gibt es mehr Förderung.

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii VoN otmar rHEiNHoLd

Eigentlich steht es gar nicht so schlecht um die erneuerbaren Energien in der Schweiz.

Fast 21 Prozent des Endenergieverbrauches stammen aus erneuerbaren Quellen. Schaut man nur auf die Elektrizitätsproduktion, steigt der Anteil erneuerbarer Energiequellen sogar auf knapp über 60 Prozent. Wenn Umweltverbände dennoch einen weiteren Ausbau fordern – und auch die Politik dran arbeitet –, liegt das am spezifischen Mix, der in der Schweiz herrscht.

Denn für 57 Prozent der Stromproduktion sorgt hierzulande die Wasserkraft, und das schon seit vielen Jahrzehnten. Das ist der Grund, warum stets die Rede von neuen erneuerbaren Energien ist. Und die fristen ein eher klägliches Dasein. Den Rest des Stroms steuern nämlich die eid-genössischen AKWs mit rund 40 Prozent bei, unterstützt von konventionellen thermischen Anlagen wie zum Beispiel der Kehrrichtver-brennung mit vier bis fünf Prozent. Lediglich 2,95 Prozent unserer Elektrizität entstammt laut Bundesamt für Energie (BFE) neuen er-neuerbaren Energiequellen: beispielsweise die Sonnenenergie mit 0,49 Prozent, oder die Wind-kraft mit ganzen 0,13 Prozent.

Ersatz fürs akW

Nun ist hinreichend bekannt, dass 2034 das letzte Schweizer AKW vom Netz gehen soll. Damit habe die Schweiz, so verlautet es aus Bern, auf eine Strategie der Sicherheit gesetzt. Auf zweifache Weise: Zum einen wird man schlicht alle AKW so lange laufen lassen, wie sie sicher scheinen. Zum anderen sollen so Versorgungsengpässe durch einen zu schnel-len Ausstieg vermieden werden. Im Klartext: Nur ein massiver Ausbau neuer erneuerbarer Energien kann den Atomstrom ersetzen. Aber überstürzen soll man auch nichts. Das klingt durchaus vernünftig, und ein Blick etwa auf Deutschland bestätigt das. Dort verzeichnet man zwar beeindruckende Anteile neuer erneuerba-rer Energien von weit über 20 Prozent, getragen vor allem durch Windenergie und Photovoltaik. Doch scheint manchem Beobachter der Ausstieg aus der Atomenergie zu schnell, es hapert am alles entscheidenden Netzausbau. Nicht wenige Beobachter rechnen mit einer Stagnation im erneuerbaren Bereich.

mehr Förderung ab Januar

Ausreichend Anschauungsmaterial für die Um-setzung ehrgeiziger Ziele in der Schweiz. Im Energiegesetz ist das Ziel festgeschrieben, die Produktion von sauberem Strom bis 2030 um rund acht Prozent, das entspricht 5,4 Milliarden kWh, des derzeitigen Verbrauchs zu erhöhen. Auch, um diese Zeile zu erreichen, ändert sich zum ersten Januar sich die Förderpolitik. Vor

allem der Photovoltaik soll so zu grösserer Ver-breitung geholfen werden.

Zum einen steigt der maximale Netzzuschlag auf 1,5 Rappen pro Kilowattstunde. Seit 2009 zahlen alle Stromkonsumenten diesen Zuschlag auf ihre Stromrechnung, mit dem neue erneu-erbare Energien gefördert werden. Das Geld fliesst vor allem in die kostendeckende Ein-speisevergütung (KEV) für Strom aus neuen erneuerbaren Quellen. Unter dem Strich be-deutet die Erhöhung des maximal möglichen Netzzuschlags, dass deutlich mehr Anlagen Förderung bekommen. Für 2014 rechnet das BFE neben rund 69 Biomasse-Kraftwerken, 190

Windkraftwerken und 98 Kleinwasserkraftwer-ken auch mit rund 4‘000 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von ungefähr 150 MW, die zusätzlich unterstützt werden. Zudem bekom-men kleine Photovoltaikanlagen mit einer Lei-stung von unter 10 MW in Zukunft keine KEV mehr, sondern erhalten eine Einmalvergütung in Höhe von insgesamt maximal 30 Prozent der Investitionskosten einer Referenzanlage. Der Vorteil: Statt jahrelangem Warten gibt es das Geld relativ schnell und in einem Stück. Sonnige Aussichten also für die neuen Erneuerbaren. Das wurde aber auch Zeit.

„Nur ein massiver Ausbau neuer erneuerbarer Energien

kann den Atomstrom ersetzen“

„Das Spannende am Beruf des Baubiologen ist, dass immer die Gesamtheit der Fragestellungen im Fokus steht“, so Jörg Watter, dipl. Architekt ETH/SIA und Präsident der Schweizer Bau-biologen SIB. „Heute stehen vielfach nur die Energiethematik und die reinen Investitionskos-ten im Vordergrund. Gerade für institutionelle Anleger gäbe es aber noch einen ganzen Strauss von ebenso wichtigen Aspekten zu beachten.“

Aus ökologischer Sicht steht die Senkung des Energieverbrauchs im Vordergrund. Zu-sätzlich ist aber entscheidend, wie möglichst umweltschonend produziert werden kann, wel-che Materialien eingesetzt werden und welche Wohnqualität letztlich für die Bewohner daraus resultiert.

Um einen ökonomischen Vorteil zu erwirt-schaften, könnten beispielsweise die Baustoffe Lebensdauer-gerecht eingebaut und ein lang-fristiges Unterhaltskonzept erstellt werden. Da-bei ist die Qualität der verwendeten Baustoffe wichtig, und der Unterhaltszyklus kann durch baubiologische Materialien verlängert werden.

BaubiologInnen betrachten aber auch die sozialen Auswirkungen: Die Verwendung lokaler Baustoffe erhöht die regionale Wertschöpfung und sichert Arbeitsplätze. Ressourcen und Le-bensräume von Pflanzen und Tieren werden geschont und wo möglich, wird die Biodiversität aufgewertet. Dies erhöht die Lebensqualität und entlastet das Gesundheitswesen.

Da in den nächsten 50 Jahren voraussichtlich 1,5 Mio. Gebäude einen grösseren Erneuerungs-bedarf aufweisen werden, bietet dies Investoren und PlanerInnen die Möglichkeit, vermehrt ge-sundheitsfördernde Baustoffe und ökonomisch gewinnbringende, langfristige Investitionen zu tätigen. Beim Verein der Baubiologen, SIB1, kön-nen Interessierte kompetente Beratung einholen oder sich auch selbst die nötigen Kompetenzen erwerben2.

iiiiiiii UNtErNEHmENSBEitraG

Nachhaltig investieren in gesunde und umweltfreundliche BautenBaubiologen dokumentieren seit mehr als 40 Jahren, dass nachhal-tiges Bauen mit der entsprechenden Kompetenz problemlos und langfristig bei ganzheitlicher Betrachtung kostengünstiger realisiert werden kann.

Am 21. Februar 2014 dreht sich im Kon-gresszentrum der Messe Basel alles um das Thema «Mehr Mobilität dank weniger Ver-kehr». Mit dabei sind Mobilitätsexperten wie der dänische Velobotschafter Mikael Colville-Andersen, der SBB-CEO Andreas Meyer, der Autor und Publizist Roger Willemsen, Vertre-terInnen innovativer Mobilitätslösungen wie Rahel Bonny, CEO Mobility Solutions, und Viviana Buchmann, CEO Mobility Carsharing, sowie der ETH-Professor und Mobility-Pricing-Experte Anton Gunzinger.

an der eco.gala 2014 in Basel wird der Schweizer Nachhaltigkeitspreis vergeben

Die eco.gala ist das Fest der Nachhaltigkeit und vereint über 600 Gäste und VIPs aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und der Bevölkerung. An der fünften eco.gala vom 21. Februar 2014 wird erneut der Schweizer Nachhaltigkeitspreis prix eco.swisscanto verliehen. Der prix eco.swisscanto kürt Persönlichkeiten und Projekte, die sich engagiert für eine nachhaltige Ent-wicklung einsetzen. Der Preis wird in den drei Kategorien «Hauptpreis», «Generation Zukunft» und «Hoffnungsträger» vergeben. Networking, Unterhaltung und kulinarische Genüsse beglei-ten den Abend. Neben der Preisverleihung stellt der Auftritt von Steff la Cheffe einen weiteren Höhepunkt der eco.gala 2014 dar. Die Berner Rapperin und Beatboxerin gilt als eines der vielversprechendsten Talente der Schweizer Musiklandschaft.

das eco.festival in Basel präsentiert eine Erlebniswelt für nachhaltige Lebensstile

Die eco.expo (ehemals NATUR Messe) und das eco.festival präsentieren die Schweiz von morgen und zeigen, dass sich nachhaltige Lebensstile mit Genuss und Freude verbinden lassen. Das eco.festival, der informative Teil der Messe, findet vom Donnerstag, 20., bis Sonntag, 23. Februar 2014, im Foyer der Eventhalle der Messe Basel statt. Im Fokus des Festivals stehen Sonder-schauen zu den Themen Mobilität, Green Fashion und Markt der Zukunft. Familien mit Kindern erleben im Streichelzoo die Tiere des Bauern-hofs Hatti aus nächster Nähe. Für interessierte Aussteller gibt es die Möglichkeit, zu erfahren, was sie künftig an der eco.expo 2015 an den drei Standorten Basel, Zürich und Lausanne erwarten wird.

iiiiiiii mESSEVorScHaU

Medienpaket eco.ch 2014«Mehr Mobilität dank weniger Verkehr»: Der 9. eco.naturkongress sucht nach einem neuen, nachhaltigen Mobilitätsleitbild für die Schweiz.

iNFormatioNEN

Mehr Informationen zur eco.gala: www.eco-gala.ch

Mehr Informationen zum eco.festival: www.eco-expo.ch

koNtakt

1Schweizerische Interessengemeinschaft Baubiologie 2Bildungsstelle Baubiologie Riethaldenstr. 23 CH-8266 Steckborn T 052/212 78 83 [email protected] www.baubio.ch

Page 8: Nachhaltigkeit_BAZ

8 iiiii Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions aG iii Nachhaltigkeit

artikEL

Gesammelt, sortiert und verkauftTextilrecycling schafft Arbeitsplätze in der Schweiz, erbringt so einen volkswirtschaftlichen Nutzen und schafft ökologische Nachhaltigkeit.

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii VoN HELGE dENkEr

Die grösste Sammelorganisation der Schweiz sammelt rund 35‘000 Tonnen Alttextilien

pro Jahr in Containern und Strassensamm-lungen. Das sind mehr als 160 Millionen Klei-dungsstücke, die einen Güterzug mit 2‘600 Waggons füllen würden. Gesammelt werden Damen-, Herren- und Kinderkleider, Lederbe-kleidung und Pelze, Schuhe, Tisch-, Bett- und Haushaltswäsche, Unterwäsche und Socken, Gürtel und Taschen, Daunenduvets und Kissen. Dabei handelt es sich genau genommen nicht um Spenden, Altkleider sind ein wertvoller Rohstoff, mit dem weltweit gehandelt wird.

altkleider sind ein wertvolles Gut

Die gesammelten Textilien werden exakt nach Qualität und Güte sortiert, denn erst durch eine

die professionelle Sortierung wird aus entsorg-ten Altkleidern ein wertvolles Gut. Ein Großteil wird anschließend verwertet und verkauft. „Damit werden Arbeitsplätze in der Schweiz geschaffen, ein volkswirtschaftlicher Nutzen erbracht und eine ökologische Nachhaltigkeit erreicht”, erklärt eine Sammelorganisation. Viele gebrauchte Textilien aus ganz Europa werden über ein Zwischenlager im italienischen Neapel weiter nach Afrika verkauft.

Gesammelte Altkleidung wird in der Schweiz nur zum Teil kostenfrei an Bedürftige weiterge-geben. Beliefert werden zum Beispiel Kleider-kammern und Katastrophenlager von Hilfswer-ken. Doch der Bedarf sei wesentlich geringer, als oft angenommen wird, erklärt die Altkleiderin-dustrie. Grund: Die Kleiderkammern sind bereits durch direkte Spenden von Privatpersonen gut bestückt und die direkte Kleiderhilfe im grossen

Stil aus organisatorischen und Kostengründen nicht möglich.

Erlöse von mehreren millionen Franken pro Jahr

Was bleibt, ist eine grosse Textilmenge, die ge-winnbringend verkauft wird. Dabei handele es sich um ein sozialverträgliches Geschäft, betonen die Organisationen. Denn zum einen kommen Menschen durch die Dienstleistung in den Ge-nuss qualitativ hochwertiger Kleidung, die sie sich als Neuware meist nicht leisten können. Zum anderen fliessen die Erlöse, mehrere Millionen Franken im Jahr, häufig in karitative Projekte, von denen wieder Menschen profitieren.

Die Altkleider-Sammelorganisationen erklä-ren, dass «die Weiterverwendung von Kleidungs-stücke wesentlich zur Schonung der ohnehin schon arg belasteten Umwelt beiträgt.» In der

Tat ist die Herstellung textiler Fasern eine grosse Belastung für die Umwelt.

Denn für den Produktionsprozess werden beträchtliche Mengen an Energie, Wasser und Erdöl verbraucht. Baumwollplantagen werden während der Wachstumsperiode bis zu 25 Mal mit Pestiziden behandelt; für die Herstellung eines einzigen T-Shirts werden bis zu 7‘000 Liter Wasser verbraucht. Pestizide, die zur Schäd-lingsbekämpfung eingesetzt werden, belasten den Boden, Düngemittel bringen die Stickstoff-versorgung aus dem Gleichgewicht. Ausserdem entsteht bei der industriellen Herstellung von Natur- und Kunstfasern und dem anschlies-senden Färbe- und Veredelungsprozess viel Kohlendioxid, das einen negativen Einfluss auf den Klimawandel hat.

Umweltbelastung ist im Vergleich gering

Nachhaltig verringern lässt sich die Umweltbe-lastung, wenn gebrauchte Kleidung weitergetra-gen und Textilabfälle als Rohstoffe verwertet werden. Untersuchungen zeigen, dass die durch Weiterverwendung und Recycling verursachte Umweltbelastung im Gegensatz zur Belastung bei der Produktion neuer Textilien praktisch zu vernachlässigen ist.

Herr und Frau Schweizer entsorgen jedes Jahr etwa 50‘000 Tonnen Altkleider. Gut 35‘000 Ton-nen davon landen bei Texaid. Das sind ca. 160 Millionen Einzelstücke. Damit gilt es sorgsam umzugehen. Denn unsere Textilien bestehen aus Rohstoffen, deren Nachschub mit immensem Aufwand und mit teils hohen Belastungen für Mensch und Natur einhergeht. Ein Beispiel: Die Produktion eines einzigen Baumwoll-T-Shirts benötigt bis zu 7‘000 Liter Wasser und Unmengen von Pestiziden und Fungiziden für den Baum-wollanbau. Die aussortierten Kleider einfach mit dem Hauskehricht in Rauch aufgehen zu lassen, wäre darum ganz schlecht. Der beste Weg dafür ist, sie der Texaid zu übergeben, die für jedes ein-zelne Stück die ideale Weiterverwendung findet.

Fast 100 Prozent wieder verwendbar

Am besten schneiden die Textilien ab, die so wie sie bei Texaid landen, weiterhin getragen oder im Haushalt verwendet werden können. Rund 65 Prozent des gesamten Sammelgutes finden denn auch dankbare neue Besitzer. Möglich macht dies die einzigartige professionelle Sortierung von Texaid, welche die noch tragbaren Stücke von denen trennt, die ins Recycling gehören. Zum Beispiel werden aus abgetragenen Baum-wollhemden und -blusen Putzlappen für die Industrie, beschädigte schwere Wollwebsachen wie Jacken und Mäntel werden zu Isolierma-terial und kaputtes Gestricktes wird gerissen, gereinigt, neu versponnen und eingefärbt zu Recyclingwolle, die in neuen Wollsachen zum

Tragen kommt. Lediglich knapp fünf Prozent sind völlig unbrauchbar – Stofffetzen, stark verschmutzte Ware, Fremdmaterialien, einzelne Schuhe und gelegentlicher Unrat – und müssen kostenpflichtig korrekt entsorgt werden.

textile Nachhaltigkeit mit grosser Wirkung

Die als noch tragbar eingestuften Kleider be-kommen in wirtschaftlich und sozial schwachen Ländern ein zweites Leben. Die Menschen dort können unsere qualitativ hochstehenden guten Altkleider zu einem für sie erschwinglichen Preis erstehen. Wie wichtig dieses Angebot ist, verdeutlicht die Aussage einer ukrainischen Grosshändlerin, die seit vielen Jahren von Texaid Ware bezieht: Laut einer Schätzung sollen in der Ukraine an die 80 Prozent der Bevölkerung auf Secondhand-Bekleidung angewiesen sein.

Neue Kleider in vergleichbarer Qualität können nur in den seltensten Fällen gekauft werden. Die Ukrainerinnen und Ukrainer ziehen denn auch die gebrauchten Schweizer Kleider den asiatischen Billigstangeboten vor; letztere sind teurer und von einer sehr schlechten Qualität, zudem mit enormem Ressourcenverschleiss hergestellt. Dieses Beispiel veranschaulicht die nachhaltige Wirkung, die unser verantwor-tungsvolles Altkleider-Entsorgen auslöst. Für jedes Kleidungsstück, das jemandem weiterhin Freude und gute Dienste tut, müssen keine neuen Rohstoffe verbraucht werden.

Würdevoller kleiderkauf

Warum können Altleider nicht gratis abgege-ben werden? Einerseits bezeichnen sich die Menschen in den Empfängerländern nicht als bedürftig oder arm. Für die geringe Kaufkraft ihres Einkommens können sie sich lediglich neue Kleider aus westlicher Produktion nicht leisten. Sehr wohl aber vergleichsweise gute gebrauchte Kleider, die zudem ihrem Wunsch nach modischen Trends entsprechen. Sie möch-ten keine Almosen, sondern die Freiheit, sich aus eigener Kraft kaufen zu können, was ih-nen gefällt. Diesem Anspruch nach Würde und Selbstbestimmung kommen wir nach, indem wir ihnen die Auswahl an guten getragenen Kleidern zu fairen Preisen bieten. Auf der anderen Seite wäre es unmöglich, die 35‘000 Tonnen durch Texaid gesammelter Kleider zu verschenken. Die rund 5‘600 Texaid-Container, die Sammelsäcke,

die in der ganzen Schweiz verteilt werden, das Einsammeln, Sortieren und Verwerten, die 150 festangestellten Mitarbeitenden müssen aus dem Verkauf der Altkleider finanziert werden. Entgegen anderen Wertstoffen wie Glas und Alu besteht auf Textilien keine vorgezogene Recyclinggebühr und Texaid erhält auch keinen Rappen Subvention.

Dass der Altkleiderverkauf auch nachhaltige soziale Wirkung zeigt, bezeugen die jährlich ausgeschütteten Millionenbeträge – zwischen 80 und 90 Prozent des erwirtschafteten Erlöses – an die sechs angeschlossenen Hilfswerke und regionale gemeinnützige Organisationen. Mittel, die wiederum zum Wohle von Menschen in Not eingesetzt werden.

iiiiiiii UNtErNEHmENSBEitraG

Texaid macht das Beste aus alten KleidernTextilien bestehen zum grössten Teil aus wertvollen Rohstoffen, die es so lange wie möglich im Kreislauf zu erhalten gilt. Wer seine ausgedienten Kleider, Haushalttextilien und Schuhe in einen Texaid-Sack oder -Container gibt, hat den besten Weg dafür gewählt. Denn so werden über 95 Prozent davon weiterhin in irgendeiner Form weiterverwendet. So einfach lässt sich nachhaltig entsorgen.

Gut zwei Drittel sortiert Texaid in eigenen professionel-len Sortierbetrieben, wodurch 65 Prozent der Kleider weiterhin getragen werden können.

Texaid-Container stehen für nachhaltiges Textilrecycling.

www.texaid.ch

Page 9: Nachhaltigkeit_BAZ

Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions aG iii Nachhaltigkeit iiiii 9

anzeige

artikEL

Saubere BilanzSeit Jahren bemühen sich Schweizer Spediteure um ein nachhaltiges Transport-gewerbe. Mit Erfolg?

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii VoN PEtEr mUELLEr

Ware von A nach B bringen. Möglichst schnell, möglichst billig. Das war früher

einmal. Heute überlebt im Transportgewerbe nur der, der die ganzheitliche Kette in seine Kalkulation einbezieht. Immer mehr Schwei-zer Spediteure entdecken den Reiz an diesem Geschäftsmodell und setzen in Sachen Umwelt-schutz neue Maßstäbe.

Logistik ist alles

Es beginnt schon bei der Planung zur Beschaf-fung der LKW. Wo es vor Jahren ziemlich egal war, was hinten aus dem Auspuff des 38 Tonners rauskam, gehört die Anschaffung besonders umweltfreundlicher Fahrzeuge zur Grundaus-stattung einer modernen Spedition. Rußfilter, Lärmschutzvorrichtungen und rollwiderstands-arme Reifen sind nur einige der Stichworte, wenn es um die Nachhaltigkeit der Fahrzeugflotte geht. Doch was vordergründig erst einmal nur Geld kostet, spielt im Laufe der Jahre deutliche Renditen ein. Sei es durch Einsparungen beim Kraftstoff, bessere Wiederverkaufswerte der Fahrzeuge oder unbeschränkte Zufahrten zu Umweltzonen im benachbarten Deutschland.

Hybride auf dem Vormarsch

Seit 2012 kommen zudem die ersten Vollhybrid-LKW auf die Straße. Der Vorteil zum konventi-onellen LKW ist, dass der Hybrid seinen Diesel- und Elektromotor gemeinsam oder unabhängig

voneinander nutzen kann. Mit dem Elektromotor kann bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h gefahren werden, das heisst leise und emissi-onsfrei. Eingesetzt wird der Vollhybrid-LKW für klimaschonende Lebensmittelbelieferung in größeren Städten, wo die Verkehrsbedingungen die Wirtschaftlichkeit eines Vollhybrid-LKW noch einmal begünstigen. Denn der Elektromo-tor, gleichzeitig auch Generator, gewinnt seine Energie durch Bremsen zurück. Das Laden der Batterie aus externen Quellen wird nur selten benötig, was die CO2-Emissionen um 20 Prozent und die Lärmbelastung um 50 Prozent reduziert. Doch die beste Technik nutzt nur wenig, wenn die Fahrer nicht über eine entsprechende Schu-lung verfügen. Schweizer Unternehmen setzen

daher auf eine Fortbil-dung für Mitarbeiter im Hinblick auf verantwor-tungsbewusstes, voraus-schauendes und umwelt-schonendes Fahren. Bei sogenannten Ökodrivekursen wird erlernt, den Treibstoffver-brauch zu optimieren. Eine Investition die sich doppelt lohnt: für Unternehmen und Umwelt.

Geschickt geplant

Einen großen Stellenwert bei der Verbesserung der Ökobilanz im Transportgewerbe nimmt auch

die optimale Tourenpla-nung ein. Leerfahrten sind Gift

für Portemonnaie und Umwelt, so-dass die Spediteure auf modernste EDV

setzen, um die Transporte und die Routen in jeder Hinsicht zu optimieren. So sorgt die

Verwendung von computergestützten Touren-planungssystemen, welche die kürzeste Route bei optimaler Tourenauslastung berechnen, für eine Tourenauslastung von 93 – 94 Prozent. Dazu gehört auch die Nutzung von bisherigen Leerfahrten auf Rücktouren. „Back hauling“ nennt dies der Fachmann, was zum Beispiel auch durch die Rückführung von Verpackungsmate-rial praktiziert wird.

Starke Partner außerhalb der Schweiz

Lärm und Abgasemissionen in der Schweiz lassen sich aber auch durch das bewusste Han-deln eines jeden Einzelnen vermeiden. Wer etwa im Ausland bestellte Waren nicht bis an die Haustür, sondern bei einer der zahlreichen Logistikdienstleister im benachbarten EU-Ausland anliefern lässt, erspart dem Schwei-zer Verkehr nicht nur zusätzliche Belastung, sondern nutzt gleichzeitig auch die bequeme Möglichkeit, die sonst umständlich zu hand-habende Mehrwertsteuerrückerstattung von Profis vor Ort vornehmen zu lassen. Und das sorgt am Ende auch für eine eigene saubere Bilanz im Geldbeutel.

Der ausführliche Bericht: Mobilität und Verkehr 2013

Der Synthesebericht «Mobilität und Verkehr 2013» bietet auf gut 90 Seiten einen umfassenden Über-blick über das schweizerische Verkehrssystem aus statistischer Sicht. In sorgfältig kommentierten Grafiken und Karten werden die Mobilitätsinfrastruktur und deren Nutzung ebenso beschrieben wie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Verkehrs und dessen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Das Übersichtswerk richtet sich insbesondere an verkehrspolitisch interessierte Politiker und Privatpersonen, an Schulen, Amtsstellen, Verkehrsunternehmen, Verkehrsverbände und Beratungs-büros. Der Bericht liegt auch auf Französisch vor. Ein Dokument mit Links zu sämtlichen Quellen der im Synthesebericht abgebildeten Grafiken kann in Kürze im Internet heruntergeladen werden.

Kurz und bündig: Die Taschenstatistik 2013

Gleichzeitig mit dem Synthesebericht erscheint die jährlich aktualisierte «Taschenstatistik» mit den wichtigsten Kennzahlen zu Mobilität und Verkehr. Sie ist nach der gleichen Struktur aufgebaut wie der Synthesebericht und erscheint auch in Italienisch und Englisch.

Quelle: Bundesamt für Statistik, Mobilität und Verkehr 2013

Page 10: Nachhaltigkeit_BAZ

10 iiiii Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions aG iii Nachhaltigkeit

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii VoN toBiaS LEmSEr

Produkte nicht mehr nur nach dem Preis, sondern auch nach Herkunft, Umweltbilanz

und Arbeitsbedingungen der Hersteller auszu-suchen, wird für Verbraucher beim Shoppen

immer wichtiger. Dabei zunehmend in den Fokus rücken fair gehandelte Artikel. Nachdem Kaffee vor mehr als 20 Jahren als erstes Produkt aus fairem Handel hierzulande in den Läden zu finden war, kennt das Sortiment heutzutage kaum Grenzen. Schokolade, Bananen, Blumen und vor allem immer mehr T-Shirts erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Mehr als 1‘600 Artikel sind mittlerweile Fairtrade-zertifiziert – ein Label für fair gehandelte Produkte, das von der Schweizer Max Havelaar-Stiftung ins Leben gerufen wurde.

Fairtrade stärkt kleinbauern im Süden

Die Schweiz belegt im Pro-Kopf-Konsum aller fair gehandelten Waren weltweit nicht nur den Spitzenplatz, vielmehr unterstützt sie auf diese Weise langfristige, stabile Handelsbeziehungen und verschafft den Produzenten im Süden einen fairen Zugang zum Weltmarkt. Wie wichtig das ist, verdeutlicht die Zahl von rund zwei Milliarden Menschen in Asien, Afrika und Süd-amerika, die trotz harter körperlicher Arbeit in Armut leben müssen. Besonders brisant: Durch die Strukturen des konventionellen Handels werden immer mehr Kleinproduzenten vom Markt verdrängt.

Ganz anders Fairtrade, das für nachhaltiges Handeln steht. Oberstes Ziel von Fairtrade: Mit-tels gerechterer Handelsbeziehungen soll nicht nur die Situation benachteiligter Kleinbauern und Plantagenarbeiter in Entwicklungs- und Schwellenländern nachhaltig verbessert, son-dern auch die Binnenwirtschaft gestärkt und

langfristig ungerechte Weltwirtschaftsstruk-turen abgebaut werden. Zentrale Instrumente dazu sind starke Produzentenorganisationen, Preisstabilität, Prämien, nachhaltiger Anbau und soziale Arbeitsbedingungen. So haben zum Beispiel Angestellte auf Plantagen ein Recht auf Schutzkleidung, bezahlten Urlaub und soziale Vorsorge.

der Umwelt zuliebe

Auch wenn Produkte mit dem schwarz-blau-grünen Siegel in erster Linie für soziale Gerech-tigkeit – also ohne Diskriminierung, Zwangs- und Kinderarbeit – stehen, sind Fairtrade und Umweltschutz nicht voneinander zu trennen. Denn wer langfristig die Lebenssituation von Produzenten in Entwicklungsländern verbessern will, muss den Schutz der Umwelt und Lebens-ressourcen mit im Blick haben. Beispielsweise sind Kleinbauernfamilien sowie Plantagenbe-treiber bei der Produktion angehalten, Was-serressourcen zu schützen und Biodiversität zu bewahren.

Negativ-Beispiel sind Monokulturen, die sich in keinster Weise als nachhaltig erweisen und das Leben zukünftiger Generationen ge-fährden: Zwar lassen sich kurzfristig mit relativ geringen Mitteln hohe Erträge erwirtschaften. Jedoch bedeutet diese Pflanzenanbaumethode ohne Artenvielfalt einen radikalen Eingriff in das Gleichgewicht der Natur. Monokulturen entziehen dem Boden einseitig Nährstoffe und laugen ihn dementsprechend aus. So muss nicht nur mehr Kunstdünger eingesetzt werden, auch

sind Monokulturen anfälliger für Schädlinge und Krankheiten, was einen verstärkten und insbesondere für Mitarbeiter hochgefährlichen Einsatz von Pestiziden zur Folge hat.

Fakt ist: Kleinbauern und Arbeiter, die von Fairtrade profitieren, sind häufig besser vernetzt und verfügen über mehr Marktwissen, wodurch sie in ihrer Verhandlungsposition gestärkt wer-den. Die Konsequenz sind stabilere Einkommen, die wiederum nachhaltig zu einer erhöhten Spar- und Investitionstätigkeit führen und der ganzen Region sowie letztlich sogar der Weltwirtschaft wichtige Entwicklungsimpulse geben können.

artikEL

Beim Einkaufen die Produzenten im HinterkopfFairtrade leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Erzeuger aus dem Süden profitieren auf sozialer, ökologi-scher und ökonomischer Ebene.

iNFormatioNEN

Swiss Fair Trade: www.swissfairtrade.ch

Max Havelaar-Stiftung: www.maxhavelaar.ch

© Max Havelaar

© Max Havelaar

Schulzimmer ohne Schüler

„Nachhaltigkeit“ als Wort ist in aller Munde. Auf die Worte folgen aber nur selten entsprechende Taten. So leider auch in der internationalen Ent-wicklungszusammenarbeit. Mit dem Bau von

Schulhäusern und der Verteilung von Büchern ist den Menschen vor Ort nur mässig gedient. Denn was nützen Schulräume und Unterrichts-material, wenn ausgebildete Lehrpersonen zur Vermittlung der Inhalte fehlen? Nicht viel. Des-halb ist es auch – oder umso mehr – im Bereich der Entwicklungshilfe von enormer Bedeutung, nachhaltige Konzepte zu entwickeln.

Bildungsinhalte auf die lokalen Bedürfnisse anpassen

Die elf Programmländer der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi haben allesamt eine multiethnische Bevölkerungsstruktur. Die Förderung der inter-

kulturellen Kompetenzen von Kindern und Ju-gendlichen zählt deshalb zu den Kernelementen des Engagements der Stiftung. Den Zugang zu Bildung für Kinder besonders marginalisierter Gruppen zu fördern und die Qualität der Bildung zu verbessern sind ebenso zentrale Elemente. Ein wichtiges Qualitätskriterium ist die Relevanz der Bildungsinhalte für Kinder, Eltern und Gemein-den. Diese wird erreicht, indem alle Beteiligten in die Projekte der Stiftung Kinderdorf Pesta-lozzi einbezogen und die Inhalte der Lehrpläne gemeinsam erarbeitet werden.

Stufenweiser rückzug aus Projekten

Mit der Entwicklung eines Schulangebotes in Zu-sammenarbeit mit der lokalen Gemeinschaft ist es jedoch immer noch nicht getan. Die Projekte des Ostschweizer Hilfswerkes sind deshalb so angelegt, dass sie nach Ablauf von neun Jahren im jeweiligen Schulsystem verankert sind und eine weitere Unterstützung nicht mehr nötig ist. Nachhaltigkeit heisst deshalb für die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi auch, dass sie sich durch ihre Arbeit möglichst rasch „überflüssig“ macht.

iiiiiiii UNtErNEHmENSBEitraG

Nicht mehr gebraucht werdenNachhaltigkeit im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit hat eine äusserst grosse Bedeutung. Investierte Spendengelder sollen nicht nur punktuell wirken. Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi setzt bei der Umsetzung ihrer Projekte auf die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. Denn nur von der lokalen Gemeinschaft getragene Projekte wirken dauerhaft.

koNtakt

Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Kinderdorfstrasse 20, CH-9043 Trogen Telefon +41 71 343 73 73 www.pestalozzi.ch

Bauen wir eine Welt, in der Kinder leben können …

… mit Ihrer Spende helfen Sie mit.

www.pestalozzi.chPostkonto 90-7722-4

Page 11: Nachhaltigkeit_BAZ

Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions aG iii Nachhaltigkeit iiiii 11

artikEL

Aktuelle Lage auf den PhilippinenDas Chaos der ersten Tage nach der Katastrophe hat sich etwas gelegt. Trotzdem ist die Situation auf dem Inselstaat immer noch äusserst schwierig und das Leid unermesslich.

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii VoN cLaUdia caVadiNi

Die Küstenstadt Tacloban ist nahezu platt. Deren Einwohner stehen ohne Heim und

Lebensgrundlage da. Verursacher war der Taifun «Haiyan» mit seiner gewaltigen Kraft. Er riss den Häusern einfach die Dächer weg und walzte alles nieder. Beeindruckt von der Einstellung der Betroffenen ist eine Mitar-beiterin der DEZA Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Eidgenössisches Amt für auswärtige Angelegenheiten: Sie hoffen, schauen vorwärts und packen beim Aufbau mit an. Viele Filipinos bewohnen Holz- oder Wellblechhütten. Ein Viertel von ihnen muss mit einem Dollar täglich auskommen. Mit dem verteilten Baumaterial, den sogenannten Shel-ter-Kits, machten sich die Menschen sofort

an die Arbeit und stellten die Behausungen instand. Jetzt gilt es diese zu stabilisieren und die Einkommensquelle zu sichern. Die einen leben von der Fischerei und den Aquakul-turen, die anderen bauen Nahrungsmittel an. Reis, Mais, Obst, Erdnüsse, Gummibäume, Zuckerrohr, Kokospalmen und Manilahanf fielen «Haiyan» zum Opfer. Dadurch verloren zahlreiche Bauern ihre Existenz. Das trifft die aufstrebende Wirtschaft hart und wirft sie zurück. Möglichst schnell muss Saatgut organisiert werden, damit die Aussaat nicht verpasst wird. Die Infrastruktur wird aufge-baut: unter anderem Schulen und öffentliche Spitäler. Medizinisches Fachpersonal versorgt in mobilen Kliniken und Feldspitälern die chronisch Kranken. Jahre dauern werden der Wiederaufbau und die Katastrophenvorsorge.

traurige tatsachen

In der Nacht vom Freitag, 8. November 2013, zerstörte der Taifun eine grosse Partie der zent-ralen Inseln der Philippinen. Mit 320 km/h war das einer der heftigsten Taifune, der je registriert wurde. Verwüstet wurde eine Fläche so gross wie ganz Portugal. Betroffen sind 14 Millionen Menschen. Vier Millionen Insulaner sind ohne ein Zuhause. Einige davon können nach Hause zurückkehren, andere werden umgesiedelt. Be-schädigt oder zertrümmert sind 1,1 Millionen Gebäude. Es gab 5‘924 Tote. 1‘779 Personen werden vermisst, laut OCAH United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs. Geschätzte USD 792 Millionen sollen in den nächsten zwölf Monaten benötigt werden. Nur 21 Prozent der Summe war am 10. Dezember

2013 vorhanden. Somit sind die leidtragenden Menschen und die philippinische Regierung nach wie vor auf Unterstützung angewiesen.

Sofort per SMS 50 Franken spenden. Senden Sie Philippinen 50 an 227.

www.caritas.ch

Sechs Wochen nach dem verheerenden Taifun ist die Nothilfe auf den Phlippinen noch in vollem Gang. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) hat auf zwei Inseln Werk-zeug, Baumaterial und weitere Hilfsgüter verteilt. Rund 34 000 Menschen konnten so ein provisorisches Obdach errichten. Auch ein Arzt wurde entsandt, der in ei-nem Feldspital Kranke und Verletzte ver-sorgt. Angesichts der riesigen Zerstörungen war den Verantwortlichen beim SRK rasch klar: «Wir bleiben weit über die Nothilfe hinaus.» Ein mindestens dreijähriges En-gagement ist geplant. Während in der ers-ten Phase der Nothilfe das unmittelbare Überleben im Vordergrund steht, sind beim Wiederaufbau Weitsicht und Nach-haltigkeit gefragt. Die breiten Erfahrun-gen, die das SRK in diesem Bereich hat, zei-gen: Eine sorgfältige Planung unter Einbe-zug der Bevölkerung ist entscheidend.

«Building better back» lautet ein Motto des Roten Kreuzes. Das gilt nicht nur für die Häuser, die nach dem Wiederaufbau stabiler sein sollen als vor der Katastro-phe. Auch die gesundheitliche Situation und die Katastrophenbereitschaft wer-den verbessert – durch Aufklärung, Schu-lungen und bauliche Massnahmen. Weil keine Region wie die andere ist, entwi-ckelt das SRK-Team vor Ort im Dialog mit Betroffenen und Behörden angepasste Lösungen.Die Phlippinen sind immer wieder von Naturkatastrophen betroffen. Da ist es besonders wichtig, die Situation so zu verbessern, dass die Menschen gestärkt in die Zukunft blicken können. Damit sie bei einer nächsten Katastrophe besser ge-wappnet sind.

Katharina Schindler, Kommunikation SRK

Rainmattstrasse 10CH-3001 Bern

Telefon 031 387 71 [email protected]

www.redcross.ch/spenden

Taifun-Opfer brauchen weiter HilfeIhre Spende für die Opfer auf den Philippinen: www.redcross.ch/spenden

Von der Nothilfe zum WiederaufbauUnterwegs in eine sicherere Zukunft

Unmittelbar nach dem Taifun hat das SRK eine grosse Nothilfe-Aktion eingeleitet. Personal und Hilfsgüter wurden entsandt. Auch jetzt, Wochen nach der Katastro-phe, ist die Not enorm. Das SRK braucht Ihre Spende, um eine nachhaltige Hilfe sicherzustellen und den Wiederaufbau aufzugleisen. Helfen Sie mit und spenden Sie online unter www.redcross.ch/spenden oder auf das Postkonto 30-4200-3, Ver-merk «Taifun Asien». Herzlichen Dank.

Unsere Sofort-Hilfe: Hilfsgüter, Hilfspersonal, Logistik

© IF

RC

/Od

d A

nd

erso

n

anzeigen

Page 12: Nachhaltigkeit_BAZ

scale86.062%

shear 30

rotate -30

13

8

7

15

14 17

10

18

19

6 3

3

18

9

3

11

18

18

2

19

9

2

2

4

16

4

16

1

12

5

1

1

16

9

14

Vollversorgung mit erneuerbarer EnergieIWB ist das Unternehmen für Energie, Wasser und Telekom. Es versorgt seine Kunden in der Region Basel und darüber hinaus: engagiert, kompetent und zu-verlässig. IWB ist führend als Dienstleister für erneuerbare Energie und Energie-e� zienz. Das Unternehmen strebt die erneuerbare Vollversorgung an, die einen e� zienten, umweltschonenden und wirtschaftlichen Umgang mit Energie ermöglicht. Schon heute produziert IWB in den eigenen Anlagen mehr erneuer-baren Strom, als die Kunden in Basel verbrauchen. IWB investiert gezielt in den Ausbau des Kraftwerksportfolios und entwickelt neue Geschäftsmodelle.

Für Elektro- und Gasfahrzeuge entsteht eine Ladeinfrastruktur auf der Basis von er-neuerbaren, klimaneutralen Energieträgern.

100% ERNEUERBARER STROM AUS EIGENPRODUKTIONSeit Jahrzehnten investiert IWB in die Ener-gieproduktion aus Wasser, Wind und Sonne. Und versorgt darum die Kunden langfristig, sicher und günstig mit erneuerbarem Strom von höchster Qualität. In ihren eigenen Anla gen produziert IWB schon heute mehr Strom, als ihre Kunden im Kanton Basel- Stadt verbrauchen.

FAIR ZUR NATUR ZU FAIREN PREISENDie Produkte von IWB stehen für hohes Umwelt bewusstsein zu fairen Preisen. Geschäfts kunden pro� tieren zum Beispiel mit dem Produkt IWB’Strom – Vollversor-gung von einem fixen Energiepreis über die gesamte Vertragslaufzeit.

EIGENTÜMERSTRATEGIEUm eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien zu erreichen, muss die Energie-landschaft tiefgreifend umgebaut werden.

So könnte das Ziel erreicht werden: Er-neuerbare Energien ersetzen fossile und nukleare Energieträger. Produziert werden sie in Tausenden von dezentralen Anlagen, neue Netze machen sie verfügbar. Intelli-gente Netze, Zähler und Geräte stimmen die Nachfrage und das Angebot e� zienter aufeinander ab, wodurch der Verbrauch sinkt. Flexible Preise bringen Nachfrage und Angebot in ein besse res Gleichgewicht und unterstützen so die E� zienzbemü-hungen zusätzlich. Speicherseen speichern überschüssigen Wind- und Solarstrom. Wärmekraftkoppelungsanlagen produzie-ren Wärme und Strom gleichzeitig. Erdgas wird mit Biogas angereichert oder durch erneuerbare Fernwärme ersetzt. Es ent-stehen saisonale Wärme- und Kältespeicher.

1 – WasserkraftwerkeDie Laufkraftwerke Birsfelden und Kembs produ-zieren rund um die Uhr gleichmässig und kosten-günstig Strom. IWB ist an sieben Speicherkraft-werken beteiligt. Mit deren Produktion können schnell und � exibel Verbrauchsspitzen abgedeckt werden. Kleinwasserkraftwerke nutzen zudem die Energie in kleinen Fliessgewässern.

2 – SolarkraftwerkeAuf dem Dach des Stadions St. Jakob-Park baut IWB derzeit die bisher grösste Anlage. Sie wird 240 Haushalte mit Strom versorgen. Zudem investiert IWB in grosse Solaranlagen in Europa.

3 – IWB’SolarBoxBis 2015 soll auf rund 50 000 Quadratmeter Dach-� ächen das Solarkraftwerk Basel entstehen. Mit der IWB’Solarbox kommen Hausbesitzer mit ge-ringstem Zeitaufwand zum optimalen Solardach.

4 – WindkraftwerkeIWB investiert in Windparks in der Schweiz und in Europa und verfügen heute über eine Produk-tionskapazität von rund 300 GWh.

5 – Strom aus ErdwärmeMit Geo-Energie Suisse beteiligt sich IWB an der Erkundung möglicher Kraftwerksstandorte.

6 – Geothermische WärmeDie Nutzung von Erdwärme mittels Erdwärme-sonden in Kombination mit Wärmepumpen hat sich bewährt. Grössere Anlagen nutzen Thermalwasser und sind in ein Wärmeverbund-netz integriert.

7 – Dampf, Fernwärme und Strom aus der KVADie Kehrichtverwertungsanlage (KVA) ist die Basis der Basler Fernwärmeversorgung. Aus dem anfallenden Kehricht produziert IWB Dampf, Fernwärme und Strom.

8 – Holzkraftwerke/HeizkraftwerkeDas Holzkraftwerk Basel, an dem IWB beteiligt ist, produziert aus Holz erneuerbare Fernwärme und Strom. Daneben wird im Heizraftwerk Volta mit Erdgas Fernwärme und Strom produziert.

9 – Erdgas und BiogasErdgas spielt als Übergangstechnologie länger-fristig eine wichtige Rolle. In der Biopower Nord-westschweiz AG wird zudem Biogas zu Erdgas-qualität aufbereitet und direkt ins Erdgasnetz eingespeist.

10 – Wärmekraftkoppelung (WKK)IWB betreibt ihre Fernwärmeproduktion über-wiegend als WKK-Anlagen und verwandeln rund 80 Prozent der zugeführten Energie in Wärme und Strom.

11 – IWB’HeatBoxDie IWB’Heatbox beinhaltet nicht nur die Liefe-rung von Wärme, sondern auch die Planung eines geeigneten Heizsystems, dessen Finan-zierung und Installation sowie den Betrieb und den Unterhalt der Heizanlage.

12 – PumpspeicherkraftwerkePumpspeicherkraftwerke können überschüssigen Strom aus Wind- und Solaranlagen wie in einer Batterie speichern.

13 – WärmespeicherEs gibt bereits Gebäude, die die Wärme des Sommers im Erdreich für den Winter speichern und umgekehrt die Kälte des Winters für den Sommer. IWB nutzt im Fernwärmenetz Tages-speicher, die in der Nacht überschüssige Wärme aufnehmen und am Morgen wieder abgeben.

14 – IWB’StromIWB versorgt ihre Kunden standardmässig und ohne Aufpreis mit 100 Prozent erneuerbarem Strom aus Eigenproduktion. Mit dieser hohen Qualität beliefern wir auch Unternehmen in der ganzen Schweiz.

15 – FernwärmenetzDie Stadt Basel verfügt über das grösste Fern-wärmenetz der Schweiz. Der erneuerbare Anteil der Fernwärme beträgt heute rund 37 Prozent. IWB wird diesen weiter steigern.

16 – GasnetzDas Gasnetz kann riesige Energiemengen spei-chern. In Zukunft könnte mit überschüssigem Wind- und Solarstrom durch Elektrolyse Wasser-sto� erzeugt werden. Daraus synthetisiertes Methan kann direkt ins Erdgasnetz eingespeist und in einem Gaskraftwerk klimaneutral in Strom umgewandelt werden.

17 – GlasfasernetzEine Glasfaserinfrastruktur ist nötig, damit An-lagen, die Energie produzieren, mit Geräten, die Strom verbrauchen, künftig kommunizieren können.

18 – Energiee� zienz und Energie-ContractingIWB verbessert laufend die eigene Energiee� zienz und die ihrer Kunden. Bei Contracting-Lösungen wie der IWB’Powerbox übernimmt IWB in der ganzen Schweiz Planung, Finanzierung, Instal-lation, Wartung, Unterhalt und Energielie ferung.

19 – MobilitätMit erneuerbarem Strom «betankte» Elektroautos eignen sich besonders für Fahrten in der Agglo-meration. Erdgasfahrzeuge verursachen markant weniger Treibhausgase, kaum Ozonbildung und Feinstaub. Noch klimaschonender sind mit Bio-gas betankte Fahrzeuge.

Die neue Energielandschaft