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Nachrichtenlage im Social Web: Terrorgefahr in Deutschland

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Die Gefahr von Terroranschlägen besteht nicht erst seit gestern. Doch scheint Deutschland schlecht auf derartige Anschläge vorbreitet zu sein, davon geht Innensenator Ehrhart Körting (SPD) aus. Gegenüber dem Deutschlandfunk erklärte er am Donnerstag, die Lage sei noch brisanter als vor der Bundestagswahl 2009, als die Terrorgefahr bereits als sehr hoch eingestuft worden war. Die Netzgemeinde scheint die Situation anders zu beurteilen. Die Diskussionen im Social Web haben seit dem 16. November an Fahrt aufgenommen. @haekelschwein schreibt: "Der Anschlag ist immer nur der Zünder. Die eigentliche Bombe ist die Panikmache seitens Medien und Politik. So funktioniert Terror."Und er ist nicht der Einzige. Insgesamt gab es im deutschsprachigen Web 1.873 Beiträge, die sich mit drohenden Terroranschlägen auseinander setzen. Auffällig ist der geringe Anteil an klassischen Newsseiten mit 9,6%, denn die Diskussionen finden zu 30% auf Blogs und zu 57,1% auf Twitter statt.

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Page 1: Nachrichtenlage im Social Web: Terrorgefahr in Deutschland

Die Nachrichtenlage im Social WebTerrorgefahr in Deutschland

13. November ­ 19. November 2010Ausgabe 04/2010

"Der Anschlag ist immer nur der Zünder"

Die Gefahr von Terroranschlägen besteht nicht erst seit ges-tern. Doch scheint Deutschland schlecht auf derartige An-

schläge vorbreitet zu sein, davon geht Innensenator EhrhartKörting (SPD) aus. Gegenüber dem Deutschlandfunk erklärte eram Donnerstag, die Lage sei noch brisanter als vor der Bundes-tagswahl 2009, als die Terrorgefahr bereits als sehr hoch einge-stuft worden war. Die Netzgemeinde scheint die Situationanders zu beurteilen. Die Diskussionen im Social Web haben seitdem 16. November an Fahrt aufgenommen. @haekelschweinschreibt: "Der Anschlag ist immer nur der Zünder. Die eigentli-che Bombe ist die Panikmache seitens Medien und Politik. Sofunktioniert Terror."Und er ist nicht der Einzige. Insgesamt gabes im deutschsprachigen Web 1.873 Beiträge, die sich mit dro-henden Terroranschlägen auseinander setzen. Auffällig ist dergeringe Anteil an klassischen Newsseiten mit 9,6%, denn dieDiskussionen finden zu 30% auf Blogs und zu 57,1% auf Twit-ter statt.

Der Peak der Berichterstattung liegt mit 820 Beiträgen am 18.November. Auf Youtube erscheint ein Beitrag der SendungQuarks & Co., welche die Angst vor Terroranschlägen themati-siert (http://www.youtube.com/watch?v=BjQj05Mr8oU). Dem-nach sind in Europa durch terroristische Anschläge bisher 247Menschen ums Leben gekommen. Als Vergleich: Bei der Hitze-

welle 2003 starben alleine in Deutschland 9.000 Personen. DieRealtionen werden dem Zuschauer schnell klar. Der Beitragmacht dennoch deutlich, dass Angst ein Mechanismus ist, deranderen Regeln als dem rationalen Verstand folgt. Der eingangserwähnte Tweet von @haelkelschwein wurde insgesamt 55 Malretweeted und verdeutlicht das Stimmungsbild in der Netzge-meinde. Ein beachtlicher Teil der Twitterer ist der Meinung,dass die Warnung vor drohenden Terroranschlägen Panikmachesei und von den Medien künstlich aufgebauscht würde. Insge-samt 220 Blogposts, Foreinträge und Tweets verwenden denBegriff "Panikmache" im Zusammenhang mit der Berichterstat-tung zu der erhöhten Terrorgefahr. Die für ihre Glaubwürdig-keit bekannte Bild-Zeitung warne schon seit Tagen, vorTerroranschlägen, schreibt ein Blogger.

In zahlreichen Posts werden die Politiker und vor allem Innenmi-nister Innenminister Thomas de Maizière kritsiert, der vor aktuerTerrorgefahr warnte, aber dann eingestehen musste, dass essich bei der Bombe um eine Atrappe gehandelt habe. Diese Artvon Atrappe wird, laut ZDF-Terrorexperte Elmar Theveßen, vonRegierungen verwendet, um die Sicherheit bzw. an Flughäfenzu überprüfen. Die Verunsicherung der Deutschen ist auch imNetz ausfindig zu machen, so dass 36% der Beiträge eine ein-deutig negative Tonalität aufweisen.

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Die Trendline - Bundesinnenminister Thomas de Maizière sieht Deutschland nach derBombenatrappe in Namibia als extrem terrorgefährdet. Bereits am 16.11. ist ein deuticher Anstiegder Beiträge mit Bezug auf die Terrorwarnung festzustellen. Der Peak liegt am 18. November.

Keywords - Hier eine Darstellung der Schlagwörter, die imZusammenhang mit den drohenden Terroranschlägen amhäufigsten genannt wurden.