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Nachsignatur, Interoperabilität und Lösungen Hannover, 13.03.2014

Nachsignatur, Interoperabilität und Lösungen | ECM-Forum auf der CeBIT 2014

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Ein Vortrag von auf dem ECM-Forum zur CeBIT 2014 Referenten: Andreas Weise, partner management, secrypt GmbH Markus Schuster, Leiter Vertrieb, intarsys consulting GmbH Sven Rüscher, Produktmanager Governikus LZA, Governikus GmbH & Co. KG / bremen online services GmbH & Co. KG Weitere Informationen unter:http://ecm-navigator.de/termine/nachsignatur-interoperabilitaet-und-loesungen

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Nachsignatur, Interoperabilität und Lösungen

Hannover, 13.03.2014

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www.bitkom.org www.digitalewelt.org

Andreas Weise

Mitglied des BITKOM AK Signaturen

partner management, secrypt GmbH

+49 (30) 7565978 - 0 [email protected]

Ihre Referenten

Markus Schuster

Vorsitzender des BITKOM AK Signaturen

Leiter Vertrieb, intarsys consulting GmbH +49 (721) 38479 - 0 [email protected]

Sven Rüscher

Mitglied des BITKOM AK Signaturen

Produktmanager Governikus LZA, Governikus GmbH & Co. KG

+49 (421) 204 95 - 0 [email protected]

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Inhalt

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1. Aufgabe eines Nachsignatur - Moduls

2. Grundlage des Interoperabilitätstest Nachsignatur

3. Ergebnisse und Ausblick

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1. Aufgabe eines Nachsignatur - Moduls

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Ich habe mein Ladenlokal für 20 Jahre gemietet. Den Vertrag hat

der Beklagte digital signiert. Jetzt soll ich ausziehen weil ein

Konkurrent bereit ist das Doppelte zu bezahlen.

Ein derartiger Vertrag existiert nicht. Und überhaupt, die digitale Signatur

ist 10 Jahre alt – so etwas bricht heute jeder PDA!

Signaturerneuerung? Nein. Wieso ?

Sie sagt bestimmt die Wahrheit aber ohne Beweis sind mit die Hände

gebunden.

Signaturen ohne kryptografischen Wert: Die Horrorvision

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Stimmt. Klägerin sind Sie Ihrer Pflicht zur Erneuerung digitaler Signaturen

gemäß §6 SigG und §17 SigV nachgekommen ?

Die Signatur hat damit ihren kryptografischen Beweiswert verloren!

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Ob der verwendete Hashalgorithums und oder die verwendete Schlüssellänge die vorher genannten Ansprüche erfüllen, hängt im Wesentlichen davon ab, wann die Signatur erfolgt ist

Die Bundesnetzagentur veröffentlicht im Bundesanzeiger eine Übersicht über die Algorithmen und zugehörigen Parameter, die zur Erzeugung von Signaturschlüsseln, zum Hashen zu signierender Daten oder zur Erzeugung und Prüfung qualifizierter elektronischer Signaturen als geeignet anzusehen sind, sowie den Zeitpunkt, bis zu dem die Eignung jeweils gilt. Die Eignung ist jährlich sowie bei Bedarf neu zu bestimmen

Ein wesentlicher Faktor: Zeit

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Schlüssellänge Kryptografische Algorithmen

Hashwert

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Im Rahmen des Projektes ArchiSig wurden Konzepte für eine sichere und beweiskräftige Langzeitarchivierung elektronisch signierter Dokumente entwickelt, die ihren Niederschlag im internationalen Standard LTANS/ERS gefunden haben. Hierbei handelt es sich um Konzepte

zur Bestimmung von Verifikationsdaten, die für eine erfolgreiche Beweisführung erforderlich sind, und zu ihrer Integration in signierte Dokumente

zur Signaturerneuerung durch elektronische Archivzeitstempelung

zur Berücksichtigung der Sicherheitseignung kryptografischer Algorithmen

zur Transformation unterschriebener Papierdokumente in elektronische Dokumente und ihrer öffentlichen Beglaubigung

Konzepte zur Langzeitbeweiswerterhaltung

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4 Dokumente:

4 Hash Werte:

2 Hash Werte:

1 Hash Wert:

1 Zeitstempel:

Das Konzept: Hash-Bäume für mehr Effizienz

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Die Evidence Record Syntax (RFC 4998), kurz ERS, ist ein Teil der Spezifikation des Long-Term Archiving and Notary Service, kurz LTANS. Er beschreibt das Datenformat für eine Nachweisdatei, den Evidence Record, der dazu dient, den Beweis für die Integrität eines in einem Langzeitarchiv gespeicherten Dokuments zu liefern. Die 2007 freigegebene Spezifikation der ERS erfolgte unter Federführung der LTANS Working Group der Internet Engineering Task Force (IETF)

Die Ideen für die ERS wurden im vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit geförderten Projekt ArchiSig entwickelt und anschließend zur Standardisierung in die IETF übergeben

Der Evidence Record enthält alle benötigten Informationen der durchgeführten Beweissicherung und wird damit beim Datenaustausch benötigt

Der Evidence Record ist auch Bestandteil einer TR-ESOR Lösung

Evidence Record Syntax

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2. Grundlage des Interoperabilitätstest Nachsignatur

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Die Projekterfahrung mit Langzeitarchivierungssystemen zeigt, dass eine Implementierung gemäß RFC 4998 nicht ausreichend ist, um die Austauschbarkeit eines LZA-Systems mit vertretbarem Aufwand zu gewährleisten. Dazu lässt die RFC zu viel Interpretationsspielraum

Diese Lücke soll das Testkonzept „Interoperabilität LZA-Systeme“ füllen, um dem Betreiber eines LZA-Systems langfristigen Investitionsschutz zu bieten. Zudem bietet es den teilnehmenden Herstellern die Möglichkeit, eine einheitlich akzeptierte Interpretation der RFC zu finden und zudem durch die Schirmherschafft des BITKOM einen effizienten Verbreitungskanal für ermittelte Ergebnisse zu nutzen

Testkonzept „Interoperabilität LZA-Systeme“

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Test in 3 Stufen

Kann Dokument, Signatur und eRecord, konform zu RFC 4998 (Evidence Record Syntax), exportiert werden?

Kann der eRecord von anderen Systemen geprüft werden?

Kann ein eRecord in ein anderes System importiert werden?

Interoperabilität

Auf Basis der Datenformate

Bei den Interoperabilitätstests beschränken wir uns zunächst auf die Interoperabilität auf Basis der Datenformate, weil nur diese durch die RFC definiert wird

Durchführung

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Schirmherr für den Interoperabilitätstest ist der BITKOM

Realisiert wird der Test durch eine Testsuite, die in der initialen Phase aus Testdaten für jedes zu testende LZA-

System besteht. Jeder Teilnehmer muss den Mindestumfang an Testdaten zur Verfügung stellen. Die Testdaten

müssen mit dem gerade aktuellen LZA-System des Herstellers erstellt worden sein. Kann er aus nachvollziehbaren

Gründen bestimmte Testdaten nicht liefern, können Ausnahmen zugelassen werden

Die mit Hilfe dieser Testdaten ermittelten Testergebnisse führen im besten Fall – wenn alle Testfälle erfolgreich

durchgeführt wurden - zu der Aussage, dass die verwendeten LZA-Systeme kompatibel sind. Ermittelte Testfehler

sollen unter den Teilnehmern diskutiert werden und zu einer einheitlich abgestimmten Interpretation der RFC

4998 führen und sich in der Implementierung der teilnehmenden LZA-Systeme niederschlagen

Sobald eine einheitliche Interpretation von RFC 4998 durch die Teilnehmer abgestimmt ist, kann der zugehörige

Testdatensatz zusätzlich/alternativ zur Verfügung gestellt werden

Die Behandlung der mit den Testdaten ermittelten Testergebnisse unterliegt jederzeit der Entscheidungshoheit

der jeweiligen Lieferanten der Testdaten

Ablauf und Teilnahmebedingungen

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Die definierten Testfälle sollen sicherstellen, dass die Daten von einem LZA-System in ein anderes – welches auch das eigene sein kann - migriert werden können

Testdaten erstellen

Die mit nachfolgendem Ablauf erzeugten ERs dienen als Testdaten für das eigene System und alle Fremdsysteme

Hashbäume gemäß Vorgabe mit dem LZA-System erstellen

ERs exportieren

Zu erzeugende Testdaten

Testdaten werden in ASN-1 Format gemäß RFC4998 zur Verfügung gestellt ohne etwaige XML-Kapselung

Verschiedene Kombinationen aus Zeitstempel- und Hashwerterneuerungen

Testdefinition

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3. Ergebnisse und Ausblick

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Stand der Tests

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Mit Governikus, secrypt, Fraunhofer SIT und intarsys nehmen bereits vier der führenden Hersteller für Signaturlösungen in Deutschland teil

Testdaten wurden zwischen den Unternehmen erfolgreich ausgetauscht. Jeder der Teilnehmer hat Zugriff auf die Daten der Beteiligten erhalten

Verifikations-Interoperabilität-Test wurden von allen Teilnehmern durchgeführt

Auch Daten von nicht beteiligten Anbietern wurden zum Teil in Tests und Analyse einbezogen

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Ergebnis

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Bei allen Anbietern wurde der RFC an bestimmten Stellen unterschiedlich interpretiert. Wie zu erwarten war, traten zunächst Interoperabilitätsprobleme auf

Nach gemeinsamer inhaltlicher Betrachtung und Austausch der Ergebnisse konnte ein weitgehend einheitliches Verständnis herbeigeführt werden

Die Testdaten wurden zu verschiedenen Testfällen mit steigender Komplexität ausgetauscht

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Ergebnis

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Alle Teilnehmer haben sich sehr flexibel gezeigt und sind auch vor Anpassungen des eigenen Codes nicht zurückgeschreckt

Durch die enge Zusammenarbeit konnte bereits eine vollständige Kompatibilität bei der Interpretation und Verifikation der Testdaten zwischen zwei Anbietern hergestellt werden

Nur noch kleine Anpassungen bis das für alle Teilnehmer gilt

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Ausblick

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Weitere Tests werden durchgeführt, mit dem Ziel eine Interoperabilität auch für den Import der ERS-Daten zwischen allen teilnehmenden Anbietern zu erreichen

Weitere Mitglieder sollen in die Testgruppe aufgenommen werden

Bestehende Datenaustauschwege sollen fest etabliert und die bestehenden und hinzukommenden Kontakte regelmäßig gepflegt werden

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www.bitkom.org www.digitalewelt.org

Weitere Informationen unter www.ecm-navigator.de

Ihr Ansprechpartner in der BITKOM-Geschäftsstelle

Willi Engel

Bereichsleiter ECM

030.27576 201 [email protected]