4
I ch habe Post bekommen, von mir. Im Brief, den ich mir vor Wochen selber geschrieben habe, stehen nur einige Stichpunkte. Es sind berufliche und pri- vate Vorhaben, die ich mir nach Abschluss des Kurses «Brennen ohne Auszubrennen» gesetzt habe und die ich in diesem Jahr in Angriff nehmen wollte. An erster Stelle steht da «Nein-Sagen», wenn die Flut an Aufgaben zu gross wird. Ein optimaler Schlafzyklus ist ein weiterer Vorsatz. Und ausserdem will ich mich endlich zum Segelkurs anmelden. Ganz konsequent war ich bei der Umsetzung bisher leider nicht. Leben und arbeiten in Balance. Oft ist dies leichter gesagt als getan. Vor allem bei Stress, wenn einem die Arbeit buch- stäblich über den Kopf wächst, setzen sich viele selber noch zusätzlich unter Druck. Familie, Freunde und persönliche Akti- vitäten werden dann oft vernachlässigt, man fühlt sich regelrecht in seiner eigenen Haut nicht wohl. Hält diese Phase zu lan- ge an, kann ein Burnout die Folge sein. Wie man solchen Entwicklungen vorbeugen und zudem die eigenen Stress- und Lebens- kompetenzen erhöhen kann, vermittelt Christian Grütter während eines Kurses von Bau und Wissen in Wildegg. «Wissen ist eins, danach zu handeln et- was anderes. Meistens scheitert es an der Umsetzung», weiss Grütter. Im Kurs sollen Kenntnisse vermittelt werden, die aller- dings nicht allgemeingültig auf jeden zu- treffen, sondern differenziert beachtet wer- den müssen. «Wichtig ist es, das mitzuneh- men, was für einen persönlich zutrifft», betont der Wirtschaftspsychologe zu Be- Zeitmanagement Brennen ohne auszubrennen Ein Meeting folgt dem anderen, ständig herrscht Termindruck, die Berge unerledigter Arbeit werden immer höher. Stress am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit. Doch es gibt wirksame Methoden und Strategien, um Überlastung oder gar einem Burnout vorzubeugen. Von Claudia Bertoldi Bild: Claudia Bertoldi Bild: Stefan Bayer, pixelio.de Sie gibt Menschen aber auch die Möglich- keit, sich weiterzuentwickeln, Anerken- nung zu finden und seine Fähigkeiten zu entfalten. Doch eine zu hohe Belastung beeinflusst das Leistungsvermögen oft negativ. Betroffen sind viele Arbeitstätige. 2016 gab rund jede vierte berufstätige Per- son, insgesamt 25,4 Prozent der Erwerbs- tätigen an, unter Stress am Arbeitsplatz zu leiden. Zwei Jahr später waren es laut Job-Stress-Index 2018 der nationalen Stif- tung «Gesundheitsförderung Schweiz» be- reits 27,1 Prozent. Gegen 30 Prozent der Berufstätigen gebe gar an, emotional er- schöpft zu sein, berichtet Grütter. Die auf Stress basierenden Produktivitätsverluste kosten Arbeitsgeber jährlich rund 6,5 Mil- liarden Franken. «Die physischen und psychischen Er- krankungen sind extrem am Steigen. Der höchste Prozentsatz der Erkrankungen be- trifft den Bewegungsapparat, wobei vor allem die Genesung bei psychischen Er- krankungen meist sehr lange dauert, oft länger als ein halbes Jahr», verweist Grüt- ter. «Stress an sich ist nichts Negatives, Die richtige Arbeitseinteilung und ausreichend Frei- und Erholungszeiten sind entscheidend, ob man häufigem Leistungsdruck am Arbeitsplatz standhalten kann. Bereits kurzes Entspannen bringt Erfolg. Kursleiter Christian Grütter demonstriert eine wirksame Power-Pose. ginn. Danach setzt er sofort Prioritäten für den zweitägigen Kurs: ein konsequentes Pausenmanagement. «Pausen sind etwas sehr Wichtiges. Das weiss wohl jeder, aber es wird trotzdem stark vernachlässigt», so Grütter. Er behauptet sogar: «Das Wesent- liche passiert in der Pause». Das läuft bei uns im Büro also schon einmal ganz gut. Beim morgendlichen Kaffee, aber auch mittags in der Mensa gibt es immer einen angeregten Austausch. Manchmal kommt Privates zur Sprache, oft auch Themen oder «Problemchen» in der Redaktion. Nicht selten kommen dabei Ideen auf, die in der nächsten Sitzung aufgenommen und später umgesetzt wer- den. Um die Pausen zur Regeneration zu nutzen und Energie aufzutanken, ist es rat- sam, dabei den Arbeitsplatz zu verlassen. Ideal wäre, sich dabei zu bewegen, am besten im Grünen. Dabei entspannen sich Geist und Körper, vor allem, wenn man stundenlang in der gleichen Position vor dem Computer gesessen hat. Diese kleinen Auszeiten tragen gleich- zeitig zur guten Atmosphäre innerhalb des Teams bei. Für mich persönlich ist es ein wesentlicher Faktor, um gut und entspannt arbeiten zu können. Es genügt nicht, dass mir meine Arbeit gefällt und Genugtuung bereitet, das Umfeld ist ebenso entschei- dend. Kompetente, nette und hilfsbereite Kollegen sind das A und O in einem Team. Wer weiss, dass er auf Hilfe zählen kann, wenn zu viel Arbeit ansteht, vielleicht in letzter Minute wieder Texte ausgetauscht oder Termine übernommen werden müs- sen, der verfällt nicht in Stress und Panik. Ich kann mich glücklich schätzen, in solch einem Team zu arbeiten. Stress als Gesundheitskiller Um die eigene Arbeit, aber auch das Leben gut organisieren zu können und Stress zu vermeiden, sollte man seine Handlungs- muster und Reaktionsweisen selber gut kennen und beurteilen können. Rund 12,5 Prozent unserer Lebenszeit verbringen wir bei der Arbeit, werden rund 45 Arbeits- jahre bei Vollzeitbeschäftigung angenom- men. Die Arbeit strukturiert unseren Le- bensrhythmus durch festgelegte Termine. Stress im Büro. baublatt 9 8 baublatt Nr. 36, Freitag, 6. September 2019 Nr. 36, Freitag, 6. September 2019 baublatt 9 8 baublatt KOMMUNAL

New Zeitmanagement Brennen ohne auszubrennen · 2019. 9. 10. · Zeitmanagement Brennen ohne auszubrennen Ein Meeting folgt dem anderen, ständig herrscht Termindruck, die Berge unerledigter

  • Upload
    others

  • View
    5

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: New Zeitmanagement Brennen ohne auszubrennen · 2019. 9. 10. · Zeitmanagement Brennen ohne auszubrennen Ein Meeting folgt dem anderen, ständig herrscht Termindruck, die Berge unerledigter

I ch habe Post bekommen, von mir. Im Brief, den ich mir vor Wochen selber geschrieben habe, stehen nur einige

Stichpunkte. Es sind berufliche und pri-vate Vorhaben, die ich mir nach Abschluss des Kurses «Brennen ohne Auszubrennen» gesetzt habe und die ich in diesem Jahr in Angriff nehmen wollte. An erster Stelle steht da «Nein-Sagen», wenn die Flut an Aufgaben zu gross wird. Ein optimaler Schlafzyklus ist ein weiterer Vorsatz. Und ausserdem will ich mich endlich zum Segelkurs anmelden. Ganz konsequent

war ich bei der Umsetzung bisher leider nicht.

Leben und arbeiten in Balance. Oft ist dies leichter gesagt als getan. Vor allem bei Stress, wenn einem die Arbeit buch-stäblich über den Kopf wächst, setzen sich viele selber noch zusätzlich unter Druck. Familie, Freunde und persönliche Akti- vitäten werden dann oft vernachlässigt, man fühlt sich regelrecht in seiner eigenen Haut nicht wohl. Hält diese Phase zu lan- ge an, kann ein Burnout die Folge sein. Wie man solchen Entwicklungen vorbeugen

und zudem die eigenen Stress- und Lebens-kompetenzen erhöhen kann, vermittelt Christian Grütter während eines Kurses von Bau und Wissen in Wildegg.

«Wissen ist eins, danach zu handeln et-was anderes. Meistens scheitert es an der Umsetzung», weiss Grütter. Im Kurs sollen Kenntnisse vermittelt werden, die aller-dings nicht allgemeingültig auf jeden zu-treffen, sondern differenziert beachtet wer-den müssen. «Wichtig ist es, das mitzuneh-men, was für einen persönlich zutrifft», betont der Wirtschaftspsychologe zu Be-

Zeitmanagement

Brennen ohne auszubrennenEin Meeting folgt dem anderen, ständig herrscht Termindruck, die Berge unerledigter Arbeit werden immer höher. Stress am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit. Doch es gibt wirksame Methoden und Strategien, um Überlastung oder gar einem Burnout vorzubeugen.

Von Claudia Bertoldi

Bild:

Claud

ia Be

rtoldi

Bild:

Stefan

Baye

r, pixe

lio.de Sie gibt Menschen aber auch die Möglich-

keit, sich weiterzuentwickeln, Anerken-nung zu finden und seine Fähigkeiten zu entfalten. Doch eine zu hohe Belastung beeinflusst das Leistungsvermögen oft negativ. Betroffen sind viele Arbeitstätige. 2016 gab rund jede vierte berufstätige Per-son, insgesamt 25,4 Prozent der Erwerbs-tätigen an, unter Stress am Arbeitsplatz zu leiden. Zwei Jahr später waren es laut Job-Stress-Index 2018 der nationalen Stif-tung «Gesundheitsförderung Schweiz» be-reits 27,1 Prozent. Gegen 30 Prozent der Berufstätigen gebe gar an, emotional er-schöpft zu sein, berichtet Grütter. Die auf Stress basierenden Produktivitätsverluste kosten Arbeitsgeber jährlich rund 6,5 Mil-liarden Franken.

«Die physischen und psychischen  Er-krankungen sind extrem am Steigen. Der höchste Prozentsatz der Erkrankungen be-trifft den Bewegungsapparat, wobei vor allem die Genesung bei psychischen Er-krankungen meist sehr lange dauert, oft länger als ein halbes Jahr», verweist Grüt-ter. «Stress an sich ist nichts Negatives,

Die richtige Arbeitseinteilung und ausreichend Frei- und Erholungszeiten sind entscheidend, ob man häufigem Leistungsdruck am Arbeitsplatz standhalten kann. Bereits kurzes Entspannen bringt Erfolg. Kursleiter Christian Grütter demonstriert eine wirksame Power-Pose.

ginn. Danach setzt er sofort Prioritäten für den zweitägigen Kurs: ein konsequentes Pausenmanagement. «Pausen sind etwas sehr Wichtiges. Das weiss wohl jeder, aber es wird trotzdem stark vernachlässigt», so Grütter. Er behauptet sogar: «Das Wesent-liche passiert in der Pause».

Das läuft bei uns im Büro also schon einmal ganz gut. Beim morgendlichen Kaffee, aber auch mittags in der Mensa gibt es immer einen angeregten Austausch. Manchmal kommt Privates zur Sprache, oft auch Themen oder «Problemchen» in der Redaktion. Nicht selten kommen dabei Ideen auf, die in der nächsten Sitzung aufgenommen und später umgesetzt wer-den. Um die Pausen zur Regeneration zu nutzen und Energie aufzutanken, ist es rat-sam, dabei den Arbeitsplatz zu verlassen. Ideal wäre, sich dabei zu bewegen, am besten im Grünen. Dabei entspannen sich Geist und Körper, vor allem, wenn man stundenlang in der gleichen Position vor dem Computer gesessen hat.

Diese kleinen Auszeiten tragen gleich-zeitig zur guten Atmosphäre innerhalb des

Teams bei. Für mich persönlich ist es ein wesentlicher Faktor, um gut und entspannt arbeiten zu können. Es genügt nicht, dass mir meine Arbeit gefällt und Genugtuung bereitet, das Umfeld ist ebenso entschei-dend. Kompetente, nette und hilfsbereite Kollegen sind das A und O in einem Team. Wer weiss, dass er auf Hilfe zählen kann, wenn zu viel Arbeit ansteht, vielleicht in letzter Minute wieder Texte ausgetauscht oder Termine übernommen werden müs-sen, der verfällt nicht in Stress und Panik. Ich kann mich glücklich schätzen, in solch einem Team zu arbeiten.

Stress als GesundheitskillerUm die eigene Arbeit, aber auch das Leben gut organisieren zu können und Stress zu vermeiden, sollte man seine Handlungs-muster und Reaktionsweisen selber gut kennen und beurteilen können. Rund 12,5 Prozent unserer Lebenszeit verbringen wir bei der Arbeit, werden rund 45 Arbeits-jahre bei Vollzeitbeschäftigung angenom-men. Die Arbeit strukturiert unseren Le-bensrhythmus durch festgelegte Termine.

Stress im Büro.

baublatt 9 8 baublatt Nr. 36, Freitag, 6. September 2019Nr. 36, Freitag, 6. September 2019 baublatt 9 8 baublatt

KOMMUNAL

Page 2: New Zeitmanagement Brennen ohne auszubrennen · 2019. 9. 10. · Zeitmanagement Brennen ohne auszubrennen Ein Meeting folgt dem anderen, ständig herrscht Termindruck, die Berge unerledigter

digkeit, Muskelverspannungen, Rücken-schmerzen und Nervosität. Das führt zu Störungen des vegetativen Nervensystems, was sich unter anderem mit Magenschmer-zen, kalten Händen und Füssen, Appetit-losigkeit und Konzentrationsstörungen ma-nifestiert. Komplett gefeit ist niemand da-gegen.

Selbst ich, die unter Stress sehr gut ar-beiten kann, kenne lang andauernde chro-nische Rückenschmerzen aus meiner Zeit als alleinerziehende berufstätige Mutter in einer Zeitungsredaktion. Täglich «unter Strom» mit zusätzlichen Abend- und Wo-chenendeinsätzen, nagte gleichzeitig das schlechte Gewissen, nicht genug für die Kinder da zu sein. Dies entwickelte sich zu einem Teufelskreis. Ich habe gehandelt und bin damals ausgestiegen. Danach war mein Arbeitspensum als freie Mitarbeite-

rin für verschiedene Medien immer noch enorm, allerdings lagen Entscheidungen über Aufträge, die Aufteilung meines Ta-gesablaufs und arbeitsfreie Zeiten nun al-lein bei mir. Das Leben war sofort weniger stressig, die Rückenschmerzen bald ver-schwunden.

Prioritäten setzen Um Überlastung und Stress zu vermei- den und dabei den Arbeitsalltag und das Privatleben unter einen Hut zu bringen, be-darf es bestimmter Voraussetzungen und Bedingungen. Diese muss man sich selber schaffen. Selbstmanagement heisst das Zauberwort: Es ist die Kompetenz, persön-liches Wohlbefinden und Zufriedenheit in Einklang mit der Leistungsbereitschaft zu bringen und diese langfristig zu erhalten. Das bedeutet konkret, persönliche, gesell-

allerdings nur kurzfristig.» Denn bei Stress kommt es zur Ausschüttung von Adrena-lin, die Voraussetzung ist für eine rasche Bereitstellung von Energiereserven. Bei langanhaltendem Stress kommt es hinge-gen zur Ausschüttung von Cortisol. Das Stresshormon aktiviert gleichzeitig Stoff-wechselvorgänge und stellt dem Körper Energie zur Verfügung. Eine starke Corti-sol-Ausschüttung führt vermehrt zu Schwitzen, Verdauungsstörungen und ei-nem Anstieg des Blutzuckergehalts. Chro-nischer Stress kann dazu führen, dass die Nebennieren erschöpfen und nicht mehr in der Lage sind, genügend Cortisol zu produzieren. Die Folgen können gravie-rende Gesundheitsschäden sein.

Wahnsignale für zu viel Stress sind un-ter anderem Herzklopfen, Schlafstörungen und die damit verbundene ständige Mü-

Bild:

Foto

lia/A

lphas

pirit

Wer zu viel gleichzeitig zu erledigen hat, gerät schnell unter Druck und macht leichter Fehler. Dann hilft nur, Prioritäten zu setzen und die wichtigsten Aufgaben vorne anzustellen. Der Rest muss warten.

10 baublatt Nr. 36, Freitag, 6. September 201910 baublatt

KOMMUNAL

DRAWAG AGDRAWAG TECHlndustriestrasse 288108 DällikonTel. 044 225 20 40Fax 044 225 20 41E-Mail: [email protected]

Dem Littering keine Chance gebenBereits 1924 begann die «DRAWAG» mit der Entwicklung und Produktion

von Transport- und Lagerbehältern aus Drahtgewebe. Aus jener Gründerzeit stammt der patentierte Wellengitterkorb, der auch heute noch viele Ortsbilder prägt.

Zunehmend stieg das Bewusstsein, dass Abfälle wertvolle Ressourcen sind. Durch die Gründung der «DRAWAG TECH», die sich auf innovative Entsorgungslösungen spezialisierte, wurde ein umfassendes Sortiment an Recyclingstationen für den Innen- und Aussenbereich aufgebaut. Diese Trennsysteme sind aus hochwertigem Edelstahl, resistent gegen Vandalismus und ergonomisch zu entleeren.

Die neueste Produktinnovation im Vertrieb der «DRAWAG TECH» sind Unterflursysteme mit integrierter Füllstandsmessung. Dank einem Sensor, der die Information über den Füllstand in Echtzeit weiterleitet, können Ent-

leerungsrouten besser geplant und Personal und Fahrzeuge sinnvoller eingesetzt werden. Die Folge: Ein schonender Umgang mit Ressourcen und mehr Lebensqualität dank einem sauberen Ortsbild.

Nebst der «DRAWAG TECH» vereinen sich unter der Dachmarke «DRAWAG AG» zwei weitere eigenständige Tochterfirmen:

• Die «DRAWAG METALL», die Briefkästen in diversen Ausführungen, Fahrrad und Motorradunterstände und weitere Systembauteile herstellt.

• Die «DRAWAG GITTERROST», welche das grösste Normgitterrostlager der Schweiz unterhält und in deren Portfolio sich auch Metalltreppen und Wetterschutzsysteme befinden.

52429

Digitale DNA etablieren?

Wir gestalten gemeinsam mit Ihnen zukunftsfähige, lebendige

Geschäftsprozesse.

Digitalisieren ist unsere Leidenschaft.

Passion für Transformation Seit 25 Jahren digitalisiert die inova:solutions AG Geschäftsprozesse von öffentlichen Organisationen und Dienstleistern in der Schweiz. Gemeinsam mit unseren Kunden identifizieren wir das individuelle Potenzial und schaffen effektive Lösungen für die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft.

www.inova.ch

52728

Page 3: New Zeitmanagement Brennen ohne auszubrennen · 2019. 9. 10. · Zeitmanagement Brennen ohne auszubrennen Ein Meeting folgt dem anderen, ständig herrscht Termindruck, die Berge unerledigter

schaftliche und berufliche Anforderungen und Bedürfnisse unter einen Hut zu brin-gen, ohne dabei in grössere Konflikte zu geraten. «Nur rund 30 Prozent der Stress-situationen sind arbeitsbedingt, der Rest ist hausgemacht», sagt Grütter. Deshalb rät er, unbedingt Prioritäten zu setzen und sich Auszeiten zu gönnen.

Dafür muss jeder zunächst sein eigenes Leitbild klar definieren: Was ist das Wich-tigste in meinem Leben? Was gibt meinem Leben Sinn? Was will ich in meinem Le-ben sein und tun? Jeder wird darauf unter-schiedliche Antworten geben. Doch nur mithilfe dieser Basis und der Analyse des Ist-Zustands kann man feststellen, inwie-weit das eigene Leitbild und die momen-tane Lebensgestaltung übereinstimmen. Dann müssen Anpassungen, eventuell Er-gänzungen erfolgen.

«Antreiber» richtig nutzenJeder Mensch hat seine eigenen Bedürf-nisse. Nichts ist dabei falsch oder richtig. Das Selbstmanagement muss garantieren, dass die Bedingungen dafür geschaffen sind, dass Leis-tungsfähigkeit und -bereitschaft, Wohlbefinden und Ausgeglichen-heit gefördert werden.

Das bedeutet, auch einen kriti-schen Blick auf sein eigenes «Ich» zu werfen. Was tut mir gut und was belastet mich? Wo liegen meine Schwä-chen oder Stärken? Werden meine Be-dürfnisse ausreichend respektiert. Wenn dies nicht der Fall ist, suche ich nach Lö-sungen?

Viele unserer Entscheidungen werden durch sogenannte Antreiber gesteuert, die unser Denken, Fühlen und Verhalten be-einflussen. Sie entstehen bereits im Kin-desalter durch den Einfluss der Eltern so-wie anderer prägender Lebensumstände. Die dabei gestellten Ansprüche und Erwar-tungen werden so stark verinnerlicht, dass sie integraler Bestandteil unseres Wesens werden. «Diese Antreiber können hilfreich sein, aber auch kontraproduktiv, vor allem wenn sie sehr stark ausgeprägt sind. In Stresssituationen werden Personen fehler-anfällig, was den inneren Leistungsdruck noch mehr erhöht», erklärt Grütter.

Ich selber neige laut Test zu zwei An-treibern: «Sei perfekt» und «Sei stark». Al-lerdings sind beide nicht stark ausgeprägt. Der erste Antreiber verlangt Perfektion, Vollkommenheit und Gründlichkeit. Das versuche ich beim Arbeiten und im priva-ten Leben, allerdings macht jeder Fehler.

Man sollte sie möglichst vermeiden, doch vor allem unter Zeitdruck geschehen sie schnell, und dann sollten sie nicht zu meinem persönlichen Problem anwachsen. Ich treibe auch sehr gerne Sport. Bei die-sen Aktivitäten steht allerdings der Spass im Vordergrund, Perfektion und Spitzen-leistungen liegen mir fern.

«Stark sein» – dabei erkenne ich mich eher wieder. Das hat mich bisher auf meinem Lebensweg begleite und sicher auch unterstützt. Ob als verhinderte Me- dizinstudentin beim Hochbaustudium in Leipzig, als einzige Ingenieurin auf der Bau-stelle eines deutschen Unternehmens in Si-zilien, bei der Journalistenprüfung in Rom oder als Neueinsteigerin beim Baublatt, im-mer hatte ich konkrete Ziele vor Augen. Die

Dem Leben Richtung gebenNur wer weiss, was er will, erreicht sein Ziel. Bei einer durchschnittlichen Lebens-erwartung von 30000 Tagen sollte jeder genau aussuchen, mit was oder wem er seine Zeit verbringen möchte. «Lebens- zufriedenheit hängt massgeblich davon ab, dass ich meine Zeit mit den mir wirk-lich wichtigen Dingen verbringe», betont der Referent. Das gilt für das Arbeits- wie das Privatleben und bedeutet konkret: Entrümpeln. Dies betrifft nicht nur un-nütze Gegenstände, sondern auch Gewohn-heitsaktivitäten und ebenso, so schlimm es klingen mag, Beziehungen zu Menschen. Es bringt nichts, regelmässig einen Abend mit Leuten zu verbringen, zu denen man keinen Bezug hat. Das ist nervende Zeit-verschwendung. Dann besser ein Buch lesen oder einen Film schauen und sich dabei erholen. Im Arbeitsleben ist dies

nicht ganz so einfach, hier sind uns Zwänge auferlegt. Aber auch hier gibt

es Techniken, die Prozesse zu be-schleunigen und die Zeit effektiver zu nutzen.

Eisenhower unterteilt beispiels-weise seine anstehenden Aufgaben in Dringlichkeit und Wichtigkeit. Trafen die zeitliche und relevante

Komponente zu, wurde die Aufgabe sofort erledigt. War etwas wichtig,

allerdings nicht dringend, wurde sie von ihm persönlich, aber zu einem spä-

teren, fest terminierten Zeitpunkt bearbei-tet. Nicht wichtige, aber dringende Arbei-ten wurden an Mitarbeiter delegiert, der Rest einfach gekübelt.

Diese Priorisierung von Aufgaben wird manchmal kritisch betrachtet, aber sie hilft, Zeit und Ressourcen zu sparen und für anderes Platz zu machen. Viele unnö-tige Besprechungen, überflüssige Berichte und Mails belasten den Arbeitsalltag und halten so von der eigentlichen Arbeit ab. Wird es zu viel, kommt Unzufriedenheit auf. Vielleicht reichen manchmal ein kur-zes Telefonat oder eine präzise Nachfrage, damit sich zeitraubende Besprechungen oder das Wälzen von schriftlichen Unter-lagen erübrigen.

Am Morgen geht es leichterDen ganzen Tag durcharbeiten – unmög-lich. Von Natur aus ist der menschliche Körper so eingestellt, dass die Konzen- trationskurve Höhen und Tiefen aufweist. «Am Morgen und Nachmittag liegen meis-tens die Spitzen. Dies sollte man bei der Arbeitseinteilung beachten  und wichtige

Um nicht unter Termindruck zu geraten, sollte nichts auf die lange Bank geschoben werden.

Foto: Rainer Sturm, pixelio.de

Ziele habe ich konsequent verfolgt und so konnte ich mich an die jeweilige Situation anpassen. Dabei fällt es mir tatsächlich schwer, andere um Hilfe zu bitten. Wahr-scheinlich läuft das unter dem Motto: «Auf mich selbst kann ich mich am besten ver-lassen» oder «Ich kann das auch allein». Allerdings wurde ich als Kind von meinen Eltern auch antiautoritär und sehr zeitig zur Selbständigkeit erzogen.

«Ein wichtiger Schritt ist, sich seiner Antreiber bewusst zu sein. Sobald man dies erkennt, kann man sich auch be- wusst anderes entscheiden, unter anderem für Standardsituationen regelrecht Stra- tegien bereitlegen», rät Grütter. Und er ergänzt: «Jeder von uns hat seine Muster und Macken. Wenn er dazu steht und sie akzeptiert, haben sie auch einen posi-tiven Aspekt.»

12 baublatt Nr. 36, Freitag, 6. September 201912 baublatt

KOMMUNAL

Krüger + Co. AG ⁄ 9113 Degersheim ⁄ T 0848 370 370 ⁄ [email protected] ⁄ krueger.ch

entfeuchtenheizenkühlensanieren

Heizung defekt?Unsere Notheizungen überbrücken

Fällt die Fernwärme aus oder muss sie saniert werden, stellt die Krüger + Co. AG die Wärme

sicher. Mit den warmwassergeführten mobilen Heizzentralen und Frischwasserstationen können

wir innerhalb eines Tages sowohl Heizung als auch Warmwasser übernehmen. Unsere Heiz­

zentralen erbringen Leistungen bis 2 MW, was rund 300 Wohnungen entspricht, und lassen sich

mit verschiedenen Energieträgern (Öl, Gas, Pellets, Elektro) betreiben. Gerne beraten wir Sie zu

einem Wärmegarantievertrag oder stehen für Sie im Notfall parat.

52989

Sicherheit auf der ganzen Linie!

Markierungen + Signalisationen• Parkplätze und Areale • Industriehallen• Sportplätze und Spielfelder

Tel. 0848 22 33 66 / Fax 0848 22 33 77

FilialenEmmenbrücke LUNiederurnen GLSt. Gallen SGCham ZGTrimmis GROberentfelden AGOberglatt ZH

Morf AGAspstrasse 68154 [email protected]

49962

Mit dem Premoco-Normsystem-P275 realisieren wir Ihren gewünschten Raumbedarf innert Kürze: Schul- und Werkräume, Kindertagesstätten, Schalterräume, Bettentrakte und mehr. Bis zu drei Stockwerke, in nahezu jeder Dimension.

Wir bauen jetzt für jetzt. Fokussiert auf Bedarf, Termine, Kosten. Wir dokumentieren Sie unverbindlich:

Premoco System AG 6061 SarnenTelefon 041 660 96 [email protected]

Wenn Sie sofort eine Lösung brauchen: Temporäre Ergänzungsbauten von Premoco.

52437

Page 4: New Zeitmanagement Brennen ohne auszubrennen · 2019. 9. 10. · Zeitmanagement Brennen ohne auszubrennen Ein Meeting folgt dem anderen, ständig herrscht Termindruck, die Berge unerledigter

Arbeiten auf diese Zeiten legen», empfiehlt Grütter. Die Ablage lässt sich auch gut nach dem Mittagessen erledigen, wenn der Körper mit der Verdauung zu tun hat und eine allgemeine Ermüdung auftritt. Manchmal sind es kleine Sachen, die viel bewirken können. Empfindet man kon- tinuierliche Ruhestörungen, wie sie in Grossraumbüros Alltag sind, als belastend, sollte man für konzentriertes Arbeiten unbedingt ruhigere Bürozeiten wählen, einen störungsfreien Ort innerhalb des Gebäudes suchen oder die Möglichkeit von Homeoffice nutzen. Oft helfen auch Vereinbarungen im Team, um störungsfreie Zeitfenster zu schaffen. Gute Kopfhörer sind eine weitere Möglichkeit.

Wenn hingegen übertragene Arbeiten zu viel und innerhalb der obligatorischen Arbeitszeit nicht zu schaffen sind, darf sich keiner scheuen, «Nein» zu sagen. Man muss nicht unbedingt eine Begründung ge-ben, doch gut verpackt, mit einem «leider» oder «weil» in der Antwort oder gar einer alternativen Lösung kommt es beim Gegen-über oft besser an. Denn es lohnt sich nicht, sich ausgepowert von einem Wo-chenende zum anderen zu retten, das dann ausschliesslich zum Regenerieren. Irgend-

wann macht der Mensch schlapp. Dann dauert es lange, bis er wieder fit und ein-satzfähig ist. Es hat also nichts mit Egois-mus zu tun, Arbeiten abzulehnen und sich

bei Bedarf kurze Erholungsphasen inner-halb des Arbeitstages zu gewähren. Diese Pausen benötigt jeder, vor allem, wenn die Konzentration ihren Tiefpunkt erreicht.

Regelmässig Auszeiten schaffenWas sind nun meine Erkenntnisse aus dem Kurs: Mit Stress komme ich gut klar, das wusste ich bereits. Regelmässige Auszei-ten helfen mir, abzuschalten und mich zu erholen. Dabei habe ich meine eigene Taktik entwickelt: Nach Büroschluss reicht dafür schon oft der Weg zu Fuss nach Hause. Dabei überdenke ich die Prioritä-ten und Reihenfolge der Aufgaben in den kommenden Tagen. Manchmal kommen mir auch Ideen für meine Artikel. Ist dies gemacht, ist auch der Kopf frei für private Dinge. Ähnliches geschieht beim Joggen, Radfahren oder Schwimmen. Um morgens fit zu sein, habe ich meine Schlafenszei- ten ein wenig angepasst. Perfekt ist es noch nicht. Die empfohlenen sieben Stun-den Schlaf werden es nicht immer. Bei der Vergabe von Arbeiten halte ich mich etwas mehr zurück. Vor allem achte ich darauf, dass nicht zu viele Aufgaben  gleich-zeitig erledigt werden müssen. Dann ist der Stress vorprogrammiert. Für den Segel-schein habe ich mich leider immer noch nicht angemeldet. Aber es hat ja noch vier Monate Zeit bis zum Jahresende. ■

Weitere Informationen zum Kurs «Brennen ohne auszubrennen» unter: www.bauundwissen.ch

Wenn für Sie Wirtschaftlichkeit und professioneller Kundenservice erste Priorität haben, sind Sie bei uns genau richtig. www.skyaccess.ch

Serviceleistungen auf höchstem Niveau.

Der verlängerte Arm für Ihr Business

52330

52465

52453

52467

52909

Kräne zu verkaufen

Kran Preis

Wolff 192 SLB, 60 m / 2.2 t CHF 70‘000.-

Wolff 122 SLB, 50 m / 2.4 t CHF 50‘000.-

Liebherr TDK, 180 EC-H CHF 70‘000.-Bodenkreuzgrösse 6x6mHakenhöhe 38mAusleger 60m

WIR-Anteil möglich

Bei Fragen oder Interesse melden Sie sich bei:

gt bau ag, Herr Gehring 079 460 10 22, Neugutstrasse 66, 8600 Dübendorf

53052

Bild:

Petra

Bork,

pixe

lio.de

«Dampf ablassen» tut gut «Langes Sitzen ist belastend und führt zu Verkürzungen der Muskulatur. Es ist wichtig, regelmässig aufzustehen und sich zu bewegen. Auch tief Durch-schnaufen ist ein guter Stress-Killer», rät Christian Grütter. Gezielte Atem- übungen – fünf Sekunden langsam in den Bauch ein- und langsam wieder ausatmen – helfen ebenso beim Ent- spannen.

Es gibt einige kleine Tricks, schnell Stress abzubauen und Müdigkeit vorzu-beugen. Dies ist auch am Arbeitsplatz möglich. Wenige Minuten genügen, um mit diesen sogenannten Power-Posen den Cortisol-Spiegel um bis zu 25 Pro-zent herabzufahren und den Testosteron-Spiegel um bis zu 19 Prozent zu er- höhen. Die Körpersprache wirkt dabei

souverän und offen, die kurze Übung tut gleichzeitig gut: ❯ Nummer 1 sieht zudem lässig aus:

Füsse hoch auf den Tisch und die Arme verschränkt hinter dem Kopf. 

❯ Vielleicht eignet sich vorherige Position nicht immer im Beisein andere Kollegen. Dazu gibt es eine Alternative: Mit leicht gespreizten Beinen fest auf dem Boden stehen, Brust rausstrecken und die Hände in die Hüften stützen.

❯ Entspannung bringt auch die dritte Übung: stehend die Hände auf dem Tisch abstützen und sich leicht nach vor lehnen.

❯ Eine weitere Variante: Einfach mal Beine und Arme richtig strecken und gut dehnen. (cb)

Eine wirksame Erholungsübung am Arbeitsplatz: Sitzend Arme hinter dem Kopf verschränken und Rücken gut durchdrücken. Bereits nach zwei Minuten entspannt sich der Körper und dem Stress wird vorgebeugt.

14 baublatt Nr. 36, Freitag, 6. September 201914 baublatt

KOMMUNAL

ETH Attest

Gutachten Stadt Solothurn

150 Objekte realisiert

Dokumentationen anfordern unter:

[email protected] │ www.rapidosec-swiss.ch

52737