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J ERUSALEM NEWSLETTER DAS HEILIGE LAND LIEBEN UND DIESE LIEBE WEITERGEBEN Lateinisches Patriarchat von Jerusalem www.de.lpj.org P.O.B. 14152 Jerusalem 91141 Tel : +972 2 628 23 23 Fax : +972 2 627 16 52 Medienbüro: [email protected] DRUCKEREI DES LATEINISCHEN PATRIARCHATS BEIT JALA – 2012 Leitartikel NUMMER 15 SEPTEMBER 2012 Der Kelch des Schmerzes Papst Benedikt XVI. wird am 14. September im Libanon erwartet. Im benachbarten Staat Syrien findet ein Krieg mit unglaublicher Gewalt statt. Der Papst wird sein Apostolisches Schrei- ben, das auf die 2010 in Rom stattgefundene Synode für den Nahen Osten folgt, verkünden. Diese Reise sollte für den Papst eine Gelegen- heit sein, erneut zum Schutze der Christen im Na- hen Osten, die sich nach dem arabischen Früh- ling zwischen konfessionellen Spannungen und politischen Aufständen befinden, aufzurufen. Denn in der Tat erleben mindestens drei Länder, Ägypten, Syrien und der Irak kritische Zeiten, die ihre Zukunft betreffen. Im Libanon, dem direkten Nachbarn des von Blut getränk- ten Syrien, hat sich die Zahl der Flüchtlinge in den vergangenen vier Monaten verdoppelt. Und gleich neben Syrien befindet sich der Iran, des- sen unzählige Provokationen gegen Israel dazu führte, dass zwischenzeitlich von verschiede- nen Seiten über eine mögliche Aktion gegen Teheran gesprochen wird. Für Benedikt dürfte es schwierig sein, diese Konflikte zu ignorieren. “Wir sind in besonderer Erwartung dieses nachsynodalen Apostolischen Schreibens,” äu- ßerte der Lateinische Patriarch von Jerusalem bei einem Interview von Radio Vatikan. “Wir er- warten von dem Papst eine Botschaft der Er- mutigung. Dies ist eine Reise, die der Papst nicht nur in den Libanon macht, sondern für die gesamten Region. Die sieben katholi- schen Patriarchen werden anwesend sein, um die Situation so darzustellen, wie sie ist, auch wenn wir kein Ende der Gewalt im Nahen Osten sehen können,“ schloß Erzbischof Twal. Was aber erwarten sich die Christen im Na- hen Osten wirklich? Dass ihre Menschenrechte, insbesondere die Religions- und Gewissensfreiheit, respek- tiert werden. Und dass die in- ternationale Gemeinschaft ihre Bestrebungen, in ihrem Heimat- land mit der Würde eines voll- wertigen Bürgers leben zu kön- nen, verteidigen. Und dies nicht nur unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Interessen. Sie erwarten vom Papst also keine allgemeine Rede, sondern eine Ermahnung, die ihr tägliches Leben mit ihren Ängsten betrifft, und die sie in ihrem Engage- ment und ihren Hoffnungen bestätigt. „Simon von Cyrene“, lass uns aufstehen! Die Papstreise wird am Fest der Kreuzerhö- hung beginnen. Dies ist ein für das Christentum des Orients sehr wichtiges Fest. (Seit seinem Ursprung ist es mit der Konstantinischen Ba- silika des Heiligen Grabes von Jerusalem ver- bunden). Heute laufen die Christen des Orients Gefahr, von der Last dieses Kreuzes erdrückt zu werden. Sind wir für unsere Brüder im Nahen Osten, alle ein Simon von Cyrene? Unterstützen wir sie? Spirituell? Menschlich? Materiell? In gleicher Weise wie der Papst, der als Pil- ger der Kompassion kommt, sind auch wir alle dazu aufgerufen, an dem Kelch des Schmerzes teilzuhaben. Die Christen des Orients brauchen die Christen auf der ganzen Welt in diesem so schmerzhaften und für ihre Geschichte ent- scheidenden Moment. So wie Simon von Cy- rene, den die römischen Soldaten gezwungen haben, Jesus das Kreuz tragen zu helfen, so haben wir keine andere Wahl. In Stille und im Gebet können wir uns an die drei libanesischen seligen Brüder Massabki (Francesco, Abdel- Mooti und Raffaello), die maronitische Laien wa- ren und während der Verfolgung der Kirche im Jahre 1860 durch die Türken gemartert wurden, wenden. Sie erinnern uns daran, was Jesus zu seinen Jüngern sagte: „Fürchtet euch nicht“. Ihre Fürbitte sei mit unseren Brüdern im Orient. Christophe Lafontaine Benedikt XVI reist in den Libanon,als Pilger der Kompassion, um all diejenigen zu ermutigen, die das Kreuz im Nahen Osten zu tragen haben

Newsletter Nummer 15 – September 2012

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Die 15. Ausgabe des Newsletter ” JERUSALEM ” (September 2012) ist erschienen. Er steht allen, die das Heilige Land lieben und denjenigen, die es beim Lesen lieben werden, zur Verfügung.

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JERUSALEMn e w s l e t t e r

Das Heilige lanD lieben unD Diese liebe weitergeben

Lateinisches Patriarchat

von Jerusalem

www.de.lpj.org

P.O.B. 14152

Jerusalem 91141

Tel : +972 2 628 23 23

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DRUCKEREI DESLATEINISCHEN PATRIARCHATS

BEIT JALA – 2012

Leitartikelnummer 15

SePtember 2012

Der Kelch des SchmerzesPapst Benedikt XVI. wird am 14. September

im Libanon erwartet. Im benachbarten Staat Syrien findet ein Krieg mit unglaublicher Gewalt statt. Der Papst wird sein Apostolisches Schrei-ben, das auf die 2010 in Rom stattgefundene Synode für den Nahen Osten folgt, verkünden. Diese Reise sollte für den Papst eine Gelegen-heit sein, erneut zum Schutze der Christen im Na-hen Osten, die sich nach dem arabischen Früh-ling zwischen konfessionellen Spannungen und politischen Aufständen befinden, aufzurufen.

Denn in der Tat erleben mindestens drei Länder, Ägypten, Syrien und der Irak kritische Zeiten, die ihre Zukunft betreffen. Im Libanon, dem direkten Nachbarn des von Blut getränk-ten Syrien, hat sich die Zahl der Flüchtlinge in den vergangenen vier Monaten verdoppelt. Und gleich neben Syrien befindet sich der Iran, des-sen unzählige Provokationen gegen Israel dazu führte, dass zwischenzeitlich von verschiede-nen Seiten über eine mögliche Aktion gegen Teheran gesprochen wird. Für Benedikt dürfte es schwierig sein, diese Konflikte zu ignorieren.

“Wir sind in besonderer Erwartung dieses nachsynodalen Apostolischen Schreibens,” äu-ßerte der Lateinische Patriarch von Jerusalem bei einem Interview von Radio Vatikan. “Wir er-warten von dem Papst eine Botschaft der Er-mutigung. Dies ist eine Reise, die der Papst nicht nur in den Libanon macht, sondern für die gesamten Region. Die sieben katholi-schen Patriarchen werden anwesend sein, um die Situation so darzustellen, wie sie ist, auch wenn wir kein Ende der Gewalt im Nahen Osten sehen können,“ schloß Erzbischof Twal.

Was aber erwarten sich die Christen im Na-hen Osten wirklich? Dass ihre Menschenrechte, insbesondere die Religions- und Gewissensfreiheit, respek-tiert werden. Und dass die in-ternationale Gemeinschaft ihre Bestrebungen, in ihrem Heimat-land mit der Würde eines voll-wertigen Bürgers leben zu kön-nen, verteidigen. Und dies nicht nur unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Interessen. Sie erwarten vom Papst also keine allgemeine Rede, sondern eine

Ermahnung, die ihr tägliches Leben mit ihren Ängsten betrifft, und die sie in ihrem Engage-ment und ihren Hoffnungen bestätigt.

„Simon von Cyrene“, lass uns aufstehen!Die Papstreise wird am Fest der Kreuzerhö-

hung beginnen. Dies ist ein für das Christentum des Orients sehr wichtiges Fest. (Seit seinem Ursprung ist es mit der Konstantinischen Ba-silika des Heiligen Grabes von Jerusalem ver-bunden). Heute laufen die Christen des Orients Gefahr, von der Last dieses Kreuzes erdrückt zu werden. Sind wir für unsere Brüder im Nahen Osten, alle ein Simon von Cyrene? Unterstützen wir sie? Spirituell? Menschlich? Materiell?

In gleicher Weise wie der Papst, der als Pil-ger der Kompassion kommt, sind auch wir alle dazu aufgerufen, an dem Kelch des Schmerzes teilzuhaben. Die Christen des Orients brauchen die Christen auf der ganzen Welt in diesem so schmerzhaften und für ihre Geschichte ent-scheidenden Moment. So wie Simon von Cy-rene, den die römischen Soldaten gezwungen haben, Jesus das Kreuz tragen zu helfen, so haben wir keine andere Wahl. In Stille und im Gebet können wir uns an die drei libanesischen seligen Brüder Massabki (Francesco, Abdel-Mooti und Raffaello), die maronitische Laien wa-ren und während der Verfolgung der Kirche im Jahre 1860 durch die Türken gemartert wurden, wenden. Sie erinnern uns daran, was Jesus zu seinen Jüngern sagte: „Fürchtet euch nicht“. Ihre Fürbitte sei mit unseren Brüdern im Orient.

Christophe Lafontaine

Benedikt XVI reist in den Libanon,als Pilgerder Kompassion, um all diejenigen zu ermutigen,

die das Kreuz im Nahen Osten zu tragen haben

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Diözese: Aktuelles aus dem H.L.

«Ein verantwortungsbewußteBildung als Antwort auf die Gewalt»

Jerusalem – Am Sonntag, den 19. August, wurden sieben israelische Jugend-liche von der Polizei verhaftet, nachdem sie drei Tage zuvor drei junge Palästi-nenser im Zentrum von Jerusalem angegriffen hatten. Ein rassistischer Akt, der, wenn man an die letzten Ereignisse in Betfage denkt, ein Wiederaufflammen der Gewalt befürchten läßt. Eines der Opfer, Jamal Junali, wurde im Koma ins Hadas-sa Krankenhaus gebracht, wo er wiederbelebt werden konnte. Die Täter konn-ten dank der Überwachungskameras und der Vernehmungen schnell gefunden werden. Sie werden wohl verurteilt werden und der Fall könnte abgeschlossen sein, hätte nicht einer der jungen Angreifer (17), nachdem der seine Handlungen zugegeben hatte, keinerlei Reue gezeigt. Die Lynchjustiz und die Reaktion dieses Jugendlichen haben in Israel großes Aufsehen erregt. Das Geschehen hat in der Presse einen großen Raum eingenommen bis es die Politik erreichte. Premiermi-nister Benjamin Netanyahu hat diesen Akt als „im Gegensatz zu unseren Werten stehend“ charakterisiert, während Präsident Shimon Peres ihn als „Schande“ und „empörend“ bezeichnete. Die Jerusalem Post berichtete über den Besuch des Präsidenten der Knesset, Reuven Rivlin, bei dem jungen Jamal Junali.“ Ich bin hier im Namen des Staates Israels, um mich zu entschuldigen und des-sen Zorn darüber auszudrücken, was geschehen ist.“ Weihbischof Shomali, Vikar für Jerusalem, zeigte sich besorgt angesichts dieser Gewalt und besuchte am 22. August gemeinsam mit Patriarch Fouad Twal Betfage, um die christlichen Bewohner des Viertels von Jerusalem, die am Abend des 20. August mit Steinen beworfen worden waren, moralisch zu unterstützen. Für Bischof Shomali „hängt der Frieden von morgen von der Energie ab, die wir alle heute in die Erziehung unserer Kinder stecken“. Amélie de La Hougue

Änderung in der NuntiaturPapst Benedikt XVI ernannte

Erzbischof Giuseppe Lazzarotto zum Neuen Apostolischen Dele-gaten in Jerusalem und Palästi-na und Apostolischen Nuntius in Israel und Zypern. S.E. Giusep-pe Lazzarotto ist Titularbischof von Numana (Italien) und war bis jetzt Nuntius in Australien. Er ist Nachfolger des aus Altersgründen emeritierten Erzbischofs Antonio Franco, der aber weiterhin für die Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staat Israel bezüglich finanzieller und steuerlicher An-gelegenheiten und der Eigentumsverhältnisse der Kirche in Israel tätig sein wird. Erzbischof Giuseppe Lazzarotto wurde am 24.Mai 1942 in Carpane in der Provinz Vicenza geboren. Er wurde am 1. April 1967 zum Priester geweiht und war anschliessend in der Seelsorge der Diözese Padua tätig, bevor er im Kircherecht promovierte und 1971 in den Diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls eintrat. Er diente in den Apostolischen Nuntiaturen in Sambia, Belgien, Kuba, in der Apostolischen Delegation in Jerusalem und dem Vatikanischen Staatssekretariat in der Sektion für Beziehungen mit den Staaten. Am 23. Juli 1994 wurde er im Haschemitischen Königreich Jordanien und der Republik Irak und am 11. November 2000 in Irland zum Apostolischen Nuntius ernannt. Am 22. Dezember 2007 übernahm er die Leitung der vatikanischen Botschaft in Australien. Erzbischof Lazzarotto spricht Italienisch, Spanisch, Englisch und Französisch. 2006 wurde er in die Staathalterei Irland des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen. Die Redaktion

Ein israelischer Abgeordneter zerreißt das Neue Testament, die Ordinarien sind schockiertJERUSALEM – 12. Juli 2012 – Ein israeli-scher Abgeordneter zerreißt eine Kopie des neuen Testaments, das er für „verächtlich“ hält. Der Abgeordnete ist eines der Knesset-mitglieder, das eine Bibel per Post von der israelischen Bibelgesellschaft erhalten hat. Die Versammlung der katholischen Ordina-rien des Heiligen Landes zeigt sich schok-kiert und missbilligt diesen respektlosen Akte.

Wünsche des Patriarchenzum Ende des RamadanIn einer Rede im katholischen Studien- und Medien-Zentrum in Amman drückte seine Seligkeit Patriarch Fouad Twal im Namen der gesamten Diözese des Lateinischen Patriarchats den Muslimen seine Glück-wünsche anläßlich des Aïd El Fitr (Ende des Fastenmonats Ramadan - 19. August 2012) aus.

AOCTS: Erneuter Appell gegenden Menschenhandel im SinaiDie Führer der katholischen Kirche im Hei-ligen Land richteten in ihrer „tiefen Sor-ge“ um das Schicksal der afrikanischen Asylbewerber,die auf ihrem Weg durch den Sinai entführt wurden, einen weiteren Appell in Form einer Pressemitteilung vom 9. Au-gust an die Welt. Bereits am 20. März 2012 hatten sie im Einklang mit dem Heiligen Va-ter, Papst Benedikt XVI, zur Beendigung der Tragödie von Entführung, Folter und Men-schenhandel aufgefordert.

Eine gemeinsame Mahlzeitversammelt Christen und MuslimeBIR ZEIT – Anläßlich des Ramadan kamen hunderte Moslems und Christen in Bir Zeit zum abendlichen Iftar zusammen. Es stand unter dem Thema „Zusammenleben“. Das Abendessen fand auf Einladung von Pfarrer Manawel Musallam im Rahmen des Dialogs zwischen Muslimen und Christen in Palästi-na statt. Anwesend waren auch der emeri-tierte Patriarch Michel Sabbah und Weihbi-schof William Shomali, Vikar für Jerusalem.

Vierzig junge Leuteauf Entdeckungsreise in Palästina .Zwischen dem 6. und dem 21. Juli hat eine Delegation der christlich ökumenischen Stiftung für das Heilige Land eine zweiwö-chige Reise durch Palästina unternommen. Bestehend aus 41 jungen Männern und Frauen, Muslime und Christen, aus 13 ver-schiedenen US- Staaten und vier weiteren Ländern - Australien, Kanada, Frankreich, England – hatte die Gruppe etwas gemein-sam: ihre Eltern waren alle aus Haifa, Jeri-cho, Hebron, Jerusalem, Jaffa, Birzeit, Gaza, Ramallah, sowie 20 weiteren Städtchen und Dörfern im historischen Palästina.

S.E. Giuseppe Lazzarotto übernimmtdas Amt von S.E. Antonio Franco

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Das Heilige lanD lieben unD Diese liebe weitergeben s e i t e 3

Diözese: Nachrichten aus dem H.L.

Konferenz der christlichen Rechtsanwälte

NAZARETH - In der Stadt Mariens wird Maria Himmelfahrt in drei Stationen gefeiert: mit einer sehr beliebten Prozession, einer Messe und einem Marien-Tanz der auch der „Tanz der Schwerter oder der Drachen“ genannt wird. Der Höhepunkt des Tages ist die Messe, die in der Basilika der Verkündigung diesmal mit 1200 Gläubigen aus Nazareth, Galiläa und aus dem Ausland gefeiert wurde. Nach der Messe versammelten sich alle Gläubigen im Innenhof der Kirche, um an dem Ma-rientanz, der „Sahjeh“ oder auch „Drachentanz“ - in Anleh-nung an eine Darstellung in der Offenbarung - genannt und zu Ehren der Jungfrau Maria aufgeführt wird. Alle Teilnehmer zusammen, groß und klein, Männer und Frauen, bilden ei-nen großen Kreis und drehen sich zu gleichmäßigem Hän-deklatschen der Zuschauer. In der Mitte befinden sich zwei ‚Kämpfer‘, bewaffnet mit Schwertern und Speeren, in einem Duell. Der ‚Zajjal‘ rezitiert traditionelle oder von der Lesung des Tages inspirierte Verse, die verhindern sollen, dass der riesige Drache das Kind bei der Geburt verschlingt. Der Za-jjal, der der Anführer bei dem Tanz ist, schreitet bei jedem Versende ein, damit sich die Kämpfer trennen, und lädt dabei die Zuschauer ein, seinen Vers gemeinsam zu wiederholen. Dieser für dieses Fest in Nazareth typische Tanz, entwickelte sich dank dieser Familien vor Ort: Mazzawi - Zaatrah-Abboud-Zeitoun. Sie bewahren die alten Schwerter und Speere auf

und geben sie traditionell vom Vater an den Sohn weiter. Ist der Tanz im Hof der Lateinischen Kirche beendet, ziehen die Akteure weiter zur Melkitischen und Maronitischen Kirche, um dort diesen nur für Nazareth typischen folkloristischen Marien-Tanz zu wiederholen.

Unser Korrespondent in Nazareth. Fotos A.K..

JERICHO – Vom 27.- 29. Juli 2012 sind fünfundsechzig An-wälte und Richter des Kirchengerichts des Lateinischen Patriar-chats von Jerusalem* in Jericho (Palästina) zu einem Fortbildungs-seminar, das gemeinsam mit der melkitischen Kirche organisiert wurde, zum Thema Ehe zusammengekommen. Das Programm sah vier Vorträge mit anschließender Diskussion vor. „Das Ziel“, so erklärte Pfarrer Emil Salayta, Präsident des Kirchengerichts des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem und Organisator der Konferenz,“ war es, eine Grundausbildung und eine Verbes-serung auf theologischer Ebene über das Sakrament der Ehe anzubieten, auch in Bezug auf das Kirchenrecht ....Wir hatten eine reiche und fruchtbare Diskussion mit Pfarrer Faysal Hija-zin und Dr. Michael Mansur (Anmerkung des Herausgebers: Psychologe und Vizepräsident der Universität Bethlehem) im Hinblick auf die internen Streitigkeiten in der Ehe und wie man sie in positive Aspekte umwandeln kann... .“

Die folgenden behandelten Themen sind besonders erwäh-nenswert: Die theologischen Fragen über die Ehe, die Annul-lierung und die zivilrechtlichen Auswirkungen der kirchlichen Eheschliessungen.

Diese Konferenz, die am Sonntag mit einer Messe mit dem Lateinischen Patriarchen von Je-rusalem S.E. Fouad TWAL en-dete, war eine Gelegenheit für die Rechtsanwälte, die Ehe nicht ausschließlich aus professionel-

lem Blickwinkel zu sehen, sondern auch im Hinblick auf den pa-storalen Charakter der Vereinigung von Mann und Frau vor Gott und der notwendigen Vorbereitung der Heiratswilligen auf die Ehe. Diese Konferenz bot dem Verein St. Yves die Gelegenheit, die Professionalität und die Verfügbarkeit von Pfarrer Emil Salayta mit einer wunderschönen Marien-Ikone zu würdigen. Pfarrer Anton Issa, emeritierter Präsident des Kirchentribunals des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, wurde eine Gedenktafel überreicht. Die Teilnehmer der Konferenz zeigten sich sehr enthusiastisch und hofften, dies jaehrlich wiederholen zu koennen.

Laurent CharninPhoto : cf. Christophe

(*) Im Heiligen Land hat das Kirchentribunal die gleiche Rolle wie das Zivil-gericht in Frankreich. Mit anderen Worten gibt es keine zivilrechtiche Ehe, sondern nur eine religiöse.

Après la messe, tous les fidèles se sont retrouvés dans la courde l’église pour participer à la « Sahjeh » danse populaire mariale

In Nazaret wird das Fest Maria Himmelfahrt auf einzigartige Weise gefeiert

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Diözese: Pastorale Aktivitäten und Liturgisches Leben

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ausgezeichnet haben. Unter den ganzen Veranstaltern sind diePfadfinder von der Verkündigungskirche in Nazareth besonders hervorzuheben. Sie veranstalteten ihr Sommerlager vom 20. – 28. Juli unter der Leitung von Herrn Joseph Farran in Tabgha am See Genezareth um das Haus der Franziskaner herum. Die Abschlussfeier fand am See mit wundervollem Blick auf den Sonnenuntergang in Gegenwart der Familien und Bischof Giacinto Boulos Marcuzzo, dem Patriarchalvikar in Israel, statt. Dieser übermittelte die Grüsse und den Segen des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal.

Text unseres Korrespondenten in Haifa

Alle Neuigkeiten des Seminarsdes Lateinischen Patriarchatsin Beit Jala auf der neuen WebsiteDas Seminar des Lateinischen Patriarchats in Beit Jala hat eine neue Website: www.la-tinseminary.org. Hier finden Sie alle Neuig-keiten des Seminars und wie dort gearbeitet wird. Sie haben Zugriff auf biblische Medi-tationen oder können Gebetsanliegen sen-den. Auf klare, praktische und umfassende Weise wird die neue Website die Familien und Freunde des Seminars über die ver-schiedenen Aktivitäten das ganze Jahr über informieren.

Kaytana 2012Fünf Tage Sommer-CampIn diesem Jahr haben 72 Kinder und Jugend-liche und 11 Erwachsene Mitarbeiter am all-jährlichen „Kaytana“ für katholische Kinder hebräischer Sprache in Deir Rafat vom 16. bis zum 20. Juli 2012 teilgenommen.

Jedes Jahr organisieren Pfarreien, Schulen und Verbände in den Sommerferien Freizeitlager für Kinder und Jugendliche. Wir sind uns bewußt darüber, wie wichtig und anspruchsvoll zugleich die Organisation solcher Aktivitäten ist. Da die öffentlichen Behörden immer strengere Sicherheitsbedingungen fordern, haben dieses Jahr deutlich weniger Sommerlager stattgefunden. Dennoch gibt es Gemeinden und Verbände, die es trotz der hohen Anforderungen mit viel Mut und Einsatz schaffen, großartige Sommerlager für Kinder zu organisieren, wie zum Beispiel die Pfarrgemeinde von Shefaamer und die Pfadfinder aus Nazareth, die sich in diesem Sommer besonders

Seminar über moderne Kommunikationsmittel in der KatecheseAm 16. und 17. August fand im Zentrum für Katechese in Beit Jala ein Fortbildungsseminar für alle Katecheten von Jerusalem und den palästinensischen Gebieten statt. Das Motto des Seminars: „Methodik und moderne Instrumente für die Katechese“. Der Workshop wurde von 50 Lehrern, männliche und weibliche, aus verschiedenen Schulen besucht.

Maria Himmelfahrt: Einige Rosenkranz-Schwestern legen ihr Gelübde abJERUSALEM- Am 15. August legten die Rosenkranz-Schwestern ihre Gelübde während der Messe zum Fest Mariahimmelfahrts, die von Patriarch Fouad Twal in Beit Hanina zelebriert wurde, ab. Drei Schwestern legten ihre ewigen und fünf ihre zeitlichen Gelübde ab.

Das Fest derHeiligen Klaraund Abschluß des 800 jährigen Gründungsjubiläums der KlarissenWie jedes Jahr am 11. August, so kamen auch dieses Jahr die Gläubigen von Galiläa im Klarissenkloster in Nazareth zusammen, um das Fest der Heiligen Klara zu feiern. Dieses Jahr war das Fest etwas ganz besonderes, da es mit dem Abschluss des 800jährigen Grün-dungsjubiläum des Klarissenordens zusammenfiel.Das Pontifikalamt fand unter Leitung von Weihbischof Giacinto-Boulos Marcuzzo, dem Lateinischen Vikar für Israel, statt. Am 11. Au-gust feierten auch die Klarissen von Jerusalem in der Kapelle ihres Klosters mit Freude das Fest der Heiligen Klara. Viele Priester, Franziskaner und Kapuziner, der Vikar der Kustodie, Vikar Pater Artemio Vitores OFM, und mehrere Schwestern nahmen an der von Weihbischof Shomali zelebrierten Messe teil.

Erfolgreiche Sommerlager für Kinder und Jugendliche in Galiläa

Der Patriarch besucht HaifaHAIFA - Seine Seligkeit Patriarch Fouad Twal besuchte am 19. August mehrere Orte in

Haifa und wurde dabei von seinem Vikar für Israel, Weihbischof Giacinto-Boulos Marcuzzo, und seinem neuen Kanzler George Ayoub begleitet. Der Patriach besuchte den Erzbischof der Melkiten, S.E. Elias Chacour, in Akko, um ihm eine baldige Genesung nach einem Sturz zu wünschen. In dem Gespräch zwischen den beiden Bischöfen ging es um pastorale Themen wie die Ernennung des neuen Nuntius für Israel und die bevorstehende Reise des Heiligen Va-ters nach Beirut, die islamisch-christlichen Beziehungen im Kontext des Ramadan und die ak-tuelle Lage in den arabischen Ländern.Die Schwestern haben die Leitung der Schule in Naza-reth seit zwei Jahren übernommen. Der Patriarch hatte die Schwestern zuvor schon besucht. Während seines Besuchs ermutigte er sie in ihren Bemühungen, sich auf ihre neue Aufgabe einzustellen. Die Gemeinschaft zählt derzeit vier Schwestern und die Ankunft einer neuen fünften Mitschwester wird in Kürze erwartet. Die Schwestern haben gerade die Renovierung ihrer Privatkapelle abgeschlossen und nun sind noch Reparaturen in der Schulkapelle im Gange. Der Patriarch besuchte auch die Franziskanerinnen CIM des italienischen Hospitals und drückte ihnen anläßlich der Verluste in den vergangenen Monaten sein tiefes Beileid aus.Die Provinzialoberin informierte den Patriarchen über einige Veränderungen in ihrer Gemeinschaft: unter anderem der Transfer des Provinzialhauses von Aida (Bethlehem) in die St. Anthony Residenz in Jerusalem, wo die Restrukturierungsarbeiten schon begonnen haben.

Text unseres Korrespondenten in HaifaPhotos von GA

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Die Diözese im Nahen Osten und in der Welt

« Dies ist keine Reise, die der Papst nur in den Libanon, sondern für die gesamten Region machen will » (Erzbischof Twal)

Was ist die Wahrheit über Pius XII?JERUSALEM – Pressemitteilung : Am 1. Juli 2012 enthüllte Yad Va-shem, die Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, eine gegenüber der vorherigen abgeschwächte Inschrift über Pius XII, die umstritte-ne Informationen über seine Haltung während des zweiten Weltkrie-ges und seine Passivität angesichts der Lage der Juden während des Holocaust beinhaltete. Dieser neue Text legt detailliert die kontrover-se Debatte über seine Haltung während des zweiten Weltkriegs dar.

Partnerschaften zwischen der Pfarrgemeinde von Jerusalem und der Pfarrei von San MartinoJERUSALEM - Am 22. August 2012 empfing die katholische lateini-sche Gemeinde von Jerusalem eine Gruppe von Pilgern aus der Pfarrei von San Martino (Diözese Mailand). Anläßlich der Unterzei-chung der Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden wurde eine Messe in der Kirche von San Salvatore gefeiert.

Die CELRA wendet sich an die Christen SyriensDie Celra (Lateinische Bischofskonferenz im arabischen Raum) versi-chert in einem Schreiben vom 27. August 2012 an S.E. Nazzaro (La-teinischer Vikar in Aleppo) sowie an die Christen Syriens Ihre Nähe und ihren Beistand. Die Celra freut sich auf die anstehende Plenar-sitzung in Amman (Jordanien), um den Bericht von S.E. Nazzaro zu hören und eine Botschaft des Friedens zu unterzeichnen.

Das Heilige Land feiert die selige Mariam BaouardyAm 25. und 26. August haben sich eine Reihe von Gläubigen im Heiligen Land versammelt, um das Fest der „kleinen Mariam“, einer jungen palästinensischen Karmeliterin, die 1983 selig gesprochen wurde, zu feiern. Am Samstag Abend zelebrierte Weihbischof Mar-cuzzo eine Messe in dem Karmelitenkloster in Nazareth, während am Sonntag Nachmittag Weihbischof Lahham die Messe im Karme-litenkloster von Bethlehem feierte.

Heiligkeit, mit Freude haben wir die Nachricht über Ihren Besuch in den Libanon vernommen, wo sie erneut Ihre Gläubigen treffen werden, um ihnen Ihr Apostolisches Schreiben, Frucht der Bischofssynode der Kirchen im Nahen Osten, vorzulegen. Das Heilige Land heißt sie willkommen im Libanon.

Im Namen des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, der Versammlung der Katholischen Ordina-rien des Heiligen Landes und der Lateinischen Bischofskonferenz der arabischen Region (C.E.L.R.A.) drücken wir Ihnen unsere Freude aus und sichern Ihnen unser Gebet zu,das Sie während und nach Ihrem Besuch begleiten wird.

Heiligkeit, Sie kehren in den Nahen Osten zurück, um uns das Apostolische Schreiben zu überrei-chen, dank dessen wir Ihren Rat und Ihre Lehre entgegennehmen werden, um in dieser Region und in der ganzen Welt ein Zeichen der Kommunion und des Zeugnisses zu sein.

Unsere Region erlebt schwierige Zeiten und so haben wir das Bedürfnis, Ihre Stimme und die Botschaft Ihres Gebets und Ihrer Anteilnahme an dem Leid derjenigen, die in Not sind, zu hören.Dieses Land erfährt seit der Synode radikale Veränderungen, die das Leben und die neuen Perspektiven auf Freiheit und Würde, die jedoch oft von ansteigender Gewalt begleitet werden, zeichnen. Wir hoffen, dass Ihr Besuch in den Libanon und die Worte, die Sie an den Nahen Osten und die internationale Gemeinschaft richten werden, die Hoffnung der Christen, den islamisch-christlichen Dialog und die Werte der Gerechtigkeit und des Friedens stärken werden.

+ Fouad TwalLateinischer Patriarch von Jerusalem

Präsident der Versammlung der katholischen Ordinarien des Heiligen Landes (AOCTS),Präsident der Lateinischen Bischofskonferenz der arabischen Region (CELRA).

Papst Benedikt XVI reist vom 14. – 16. September 2012 in den Libanon. Bei dieser Gelegenheit wird der Heilige Vater den Oberhäuptern der christlichen Ge-meinschaften das Apostolische Schreiben für den Na-hen Osten, nach der Synode im Jahre 2010, vorlegen. Während der Vorbereitungen auf den Besuch des Hei-ligen Vaters – eine Reise, die alle Christen interessiert – erklärte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, Radio Vatikan: „Wir sind in besonderer Erwartung dieses nachsynodalen Apostolischen Schreibens, es wird eine Zusam-menfassung all dessen sein, was wir uns während unserer Synode gewünscht haben“.

Eine Frage der IdentitätDer Patriarch präzisiert: „Die Menschen hier erinnern sich wie-

der daran, dass sie von diesem Land (Anm.d.Red.: Palästina) ab-stammen. Es handelt sich um eine Frage der Identität, der Politik. (…) Es liegt an uns Seelsorgern und ein wenig an der internationa-len Gemeinschaft, uns darum zu kümmern und die Präsenz der Christen zu berücksichtigen.“

Auf die Frage eines Reporters verschweigt Erzbischof Fouad Twal seine Enttäuschung über den interreligiösen Dialog nicht: „Es gibt keine großen Fortschritte, was den Dialog mit den Juden betrifft, auch wenn es Menschen guten Willens gibt“. Das gleiche gilt bezüglich „des Festes des Ramadan, das eine gute Gelegenheit war, um nach Frieden, einem

Zusammenleben zu fragen“, stattdessen konnte es das Wachstum eines gewissen islamischen Radikalismus nicht verhindern. Was den Lateinischen Patriarchen am meisten beunruhigt ist die weltweite Spannung, bezüglich der Situation in Syrien, was zur Ursache hat, dass man nicht mehr über die Lage in Palästina und in den besetzten Gebieten spricht. „Wir erwarten von dem Papst eine Botschaft der Ermutigung“, schloss Erzbischof Twal. „Dies ist keine Reise, die der Papst nur in den Libanon, sondern für die gesamte Region machen will. Die sieben katholischen Patriarchen werden anwesend sein, um die Situation so darzustellen, wie sie ist, auch wenn wir kein Ende der Gewalt im Nahen Osten sehen können.“

Laurent Charnin

Patriarch Fouad Twal sendet anläßlich seiner nächsten Reise in den Libanon Grüße an den Papst

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Projekte des lateinischen Patriarchats

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Italienische Küche in Ramallah

RAMALLAH – Nach monatelanger Arbeit wurde am 1. Juli in den Räumen der Pfarrei Zur Heiligen Familie in Ramallah das neue Restaurant „LA CORTE ITALIANA“ eröffnet.

An der Einweihung nahmen viele Würdenträger darunter auch der Gouverneur von Ramallah, Frau Dr. Leila Ghannam, eine Muslimin, die Bürgermeisterin von Ramallah, Frau Janette Mikhail, eine Christin, der Weihbischof von Jerusalem, S.E. Shomali, und der Generalkonsul von Italien in Jerusalem, Herr Giampaolo Cantini teil. Ehrengäste waren die Freunde von „CONFARTIGIANATO IMPRESE“ vertreten durch den Präsidenten, Herrn Giorgio Guerrini, und dem Generalsekretär, Herr Cesare Fumagalli, den drei stellvertretenden Vorsitzenden und anderen Freunden.

Das Projekt startete vor einem Jahr, als einige Mitglieder der Pfarrei an der „Italienischen Kochschule“ teilgenommen hatten. Die ursprüngliche Idee war, eine Schulung durchzuführen, um den Jugendlichen aus Ramallah zu helfen einen Job zu finden. Die Vereinigung „Confartigianato“ finanzierte das Projekt und so konnte eine neue Küche für die Kurse gekauft werden. Da schlug der Pfarrer von Ramallah vor, ein paar Zimmer derart herzurichten, um auch Kurse an der Hotelfachschule in den Lehrplan

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aufnehmen zu können. Im September wird es eine erste Klasse mit 15 Schülern geben.

Vor ein paar Monaten schlug die Vorsehung mittels der Freunde von CONFARTIGIANATO zu und erlaubte es, einen weiteren Schritt zu wagen: ein großes Zimmer wurde derart umgebaut und eingerichtet, so dass es nun ein Restaurant ist, wo man die gute italienische Küche genießen kann. Und nachdem im letzten Februar der erste Kochkurs abgehalten worden war, erklärte sich der Küchenchef Paolo Ferri, ein junger Italiener, dazu bereit, den jungen Menschen aus Ramallah zu helfen, das Restaurant zu eröffnen.

Und siehe da, der Traum ging in Erfüllung: die vielen Freunde, die zur Einweihung gekommen waren, konnten die köstlichen Vorspeisen, gefolgt von hervorragender Lasagne, Paprikahuhn und schließlich eine leckere Schokoladentorte mit Vanillesauce und einen hervorragenden Chianti probieren.Unsere Hoffnung ist es, dass viele Freunde die leckeren mit Liebe, Leidenschaft und in italienischem Stil von den Jugendlichen Ramallahs zubereiteten Speisen genießen können.

Unser Korrespondent in Ramallah

Weitere Informationen finden Sie auf www.lpj.org :

•GrüßedesPatriarchenFouadTwalandenPapstanläßlichseinerReiseindenLibanon

•ErklärungdesCCEE-VorsitzesüberdieSituationinSyrien

•ErzwungeneKonvertierungeninGaza?(Juli2012)

•DerPatriarch inAndria (Italien)anläßlichder InvestiturdesRitterordensvomHeilgienGrab zu Jerusalem (Juli 2012)

•TreffenmitdenChristendesOrients–EineAutoreise(Juli2012)

•IkonographiefürdieEinheit(Juli2012)

•PriesterweiheimHeiligenLand(Juni2012)

Page 8: Newsletter Nummer 15 – September 2012

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Pressemitteilung:Die Geburtskirche gehört

zum Weltkulturerbe

JERUSALEM – Pressemitteilung: Das Lateinische Patriarchat

von Jerusalem begrüßt die Entscheidung vom 29. Juni, mit der die

Geburtskirche in Bethlehem, im Westjordanland, in die Unesco-Liste

des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Der Ort der Geburt Jesu

schließt auch den Pilgerweg nach Bethlehem ein.

Das Patriarchat möchte betonen, dass Bethlehem, bevor es als

erster Standort in den palästinensischen Gebieten in die Unesco-Liste

aufgenommen wurde, bereits zum Weltkulturerbe gehörte, wenn man

bedenkt, dass 2 Milliarden Christen diesen Ort verehren und 1 Milliarde

Muslime Jesus als Propheten anerkennen; also die Hälfte der Mensch-

heit. Für das Patriarchat ist die Unesco-Erklärung an sich sehr positiv.

Die Tatsache, dass sich die palästinensischen Behörden dafür

derart eingesetzt haben, ist auch ein Zeichen eines diplomatischen

Sieges. Bethlehem befindet sich in den palästinensischen Gebieten,

was für die Autonomiebehörde gleichermaßen ein Recht wie auch eine

Pflicht ist.

Dies ist aber ist nicht der einzige Punkt, der behandelt werden

muss.

Mit dieser Entscheidung erkennt die Unesco auch das Interesse

der Palästinenser an den Heiligen christlichen Stätten und ihren Willen,

Pilgerfahrten und den religiösen Tourismus zu fördern, an. Wir erinnern

daran, dass Bethlehem der wichtigste Touristimusstandort auf palästi-

nensischem Gebiet ist (2 Millionen Besucher im Jahr 2011).

Das Patriarchat hat auch darauf hingewiesen, dass diese Aufnah-

me in die Unesco-Weltkuturerbeliste deutlich die Absicht manifestiert,

diese Heiligen Stätten vor Witterrungsschäden und anderen Gefahren

zu schützen.

Es gibt eine interne Regelung, den Status Quo, der die

Beziehungen zwischen den verschiedenen christlichen Gemeinschaften

und ihre Rechte und Pflichten in Bezug auf den Betrieb und die Erhaltung

der Geburtskirche regelt. Es ist wünschenswert, dass die Unesco und

die palästinensische Autonomiebehörde dies respektieren und nicht

eingreifen werden, außer in Ausnahmefällen.Christophe Lafontaine

Vorplatz der Geburtsbasilika

Innenansicht der Geburtskirche

Die Geburtsgrotte Jesu