5
Schülke & Mayr Octenisept Adjuvante und unterstützende Wundversorgung mit Octenisept

Octenisept_Wundversorgung.pdf

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Octenisept_Wundversorgung.pdf

Schülke & Mayr

Octenisept�

Adjuvante und unterstützendeWundversorgung mit Octenisept �

Page 2: Octenisept_Wundversorgung.pdf

Einfluß von Octenisept � auf immunmodulatorische Reaktionen

Wundantiseptika werden lokal auf der Wunde undim Randbereich der Wunde zur Anwendunggebracht. Dabei soll die Wundheilung selbst nichtnegativ beeinflußt, bestehende und drohendeWundinfektionen aber therapiert oder verhindertwerden. Das heißt, daß weder die direkt nach derVerletzung einsetzende nicht-bakterielle Entzün-dung noch Vorgänge wie Granulation und Reepi-thelialisierung negativ beeinflußt werden dürfen. An diesen Abläufen sind eine Vielzahl von Faktorendes Immunsystems beteiligt, die in aufeinanderabgestimmter komplexer Abfolge die Wiederher-stellung des Ausgangzustandes herbeiführen. Beispiele für in diesem Zusammenhang wichtigeRegulationsfaktoren sind der Tumornekrosefaktor� (TNF-�) und der Platelet Derived Growth FactorAB (PDGF-AB).TNF-� ist einer der wichtigsten Faktoren bei akutenEntzündungsreaktionen. Von aktiven Makrophagenausgeschieden übt dieses Protein vielfältigeWirkungen auf das umliegende Gewebe und dieablaufende Immunantwort aus (z.B. Erhöhung derGefäßpermeabilität, Fibroblasten-Vermehrung, Akti-vierung der Lymphozyten, cytotoxische Reaktionen). PDGF-AB stellt einen der wirksamsten Wachs-tumsfaktoren bei der Wundheilung dar. PDGF-ABwirkt zellteilungsfördernd (mitogen) auf Fibro-blasten und führt zu einer vermehrten Hya-luronsäure- und Fibronectinsynthese. Es spieltsomit eine wichtige Rolle beim Wundverschluß.Der Einfluß von Octenisept� auf diese Faktorenwurde untersucht. Es wurde keine isolierte Zellinieverwendet, sondern frisch gewonnenes humanesVollblut. Damit sollte sichergestellt werden, daß dieTestsituation einer in vivo-Situation in der Wundeweitestgehend entspricht.

Page 3: Octenisept_Wundversorgung.pdf

In einem humanen Vollblutmodell wurde der Ein-fluß verschiedener Konzentrationen (0,0001 bis1000 �g/ml Blut) von Octenisept� auf diese bei-den Faktoren untersucht. Dabei wurde im erstenVersuchsansatz die Stimulierung bei alleinigerAnwesenheit von Octenisept� geprüft.

In einem zweiten Ansatz wurde das System mitLipopolysacchariden (LPS, 10 �g/ml) stimuliertund der Einfluß von Octenisept� auf die so ausge-löste Freisetzung von TNF-� und PDGF-ABgemessen.

Octenisept� allein führte im Vollblutmodell zu kei-ner TNF-� Freisetzung. Dieser Befund legt beiÜbertragung der Ergebnisse auf die Wunde denSchluß nahe, daß bei Verwendung von Octenisept�

keine auf das Präparat zurückzuführenden Entzün-dungsreaktionen in der Wunde ausgelöst werden.

Wurde durch LPS-Gabe künstlich eine TNF-�Sekretion und damit eine Entzündungsreaktionaktiviert, hatte die Anwesenheit von Octenisept�

auch keinen Einfluß auf die Höhe dieser Frei-setzung. Octenisept� allein führte auch zu keinerFreisetzung von PDGF-AB. Wurde diese Frei-setzung aber zunächst durch Zugabe von LPS ein-geleitet, so wurde diese dosisabhängig durchOctenisept� stimuliert. Hieraus kann der Schlußgezogen werden, daß Octenisept� durch die Akti-vierung der PDGF-AB Freisetzung als Kostimulatorbei Wundheilungsprozessen fungieren kann.

Die Ergebnisse selbst sind in den beiden folgen-den Abbildungen übersichtsmäßig dargestellt. Aufdie Wiedergabe der Ergebnisse bei Zusatz von0,01; 0,001und 0,0001 �g Octenisept�/ml Blutwurde verzichtet, da diese nicht vom Kontrollwertabwichen.

Methodische Hinweise und Ergebnisse:

Page 4: Octenisept_Wundversorgung.pdf

Einfluß von Octenisept� auf immunmodulatorischeReaktionen bei der Wundheilung

+ LPS- LPS

1000 10 1 0,1 0�g Octenisept� ml/Blut

1000

100

10

1

0,1

ng T

NF

-alp

ha/m

l Blu

t

Einfluß von Octenisept� auf immunmodulatorischeReaktionen bei der Wundheilung

+ LPS- LPS

1000 10 1 0,1 0�g Octenisept� ml/Blut

80

60

40

20

0

ng P

DG

F/m

l Blu

t

Die Ergebnisse dieser in vitro-Studie stellen eineBestätigung für die präklinischen und klinischenBefunde dar, daß bei Anwendung von Octenisept�

im Wundbereich keine makroskopisch und mikro-skopisch erkennbare Hemmung der Wundheilungeintritt.

Der sich in den Versuchen andeutende costimu-lierende Effekt von Octenisept� auf Wund-heilungsprozesse ist Gegenstand weitergehenderUntersuchungen.

Literatur:

Meyer-Ingold, W., Eichner, W.(1995): Platelet-derived growth factor. Cell Biol. Int. 19 (5): 389-398

Paul, W.E. (ed.) (1993): Fundamental Immunology, 3. Aufl. Raven Press

Bestimmung der immun-modulatorischen Potentiale imhuman Vollblutmodell. Bioservice, Planegg 1996

Page 5: Octenisept_Wundversorgung.pdf

Octenisept�

Schülke & Mayr GmbH ist zertifiziertgemäß DIN EN ISO 9001 und DIN EN46001 (Reg.-Nr.4567-01) und verfügtüber ein validiertes Umweltmanage-mentsystem gemäß Öko-Audit-Verord-nung (Reg.-Nr. DE-S-150 00003).

Inhaltsstoffe Funktion Nutzen für den Anwender

Octenidindihydrochlorid breit antimikrobiell, remanent schnelle, anhaltende, umfassende undsichere antiseptische Wirkung

2-Phenoxyethanol breit antimikrobiell schnelle, umfassende und sichereantiseptische Wirkung

Beschreibung der Substanzen

Lösung zur Wund- und SchleimhautdesinfektionZ-NR 1-20402

� Zusammensetzung:

100 g enthaltenOctenidindihydrochlorid 0,1 g2-Phenoxyethanol 2,0 gin wäßriger Lösung

� Eigenschaffen und Wirksamkeit:

Die mikrobielle Wirksamkeiterstreckt sich auf die Bakterizidie,Fungizidie und Wirksamkeit gegen-über lipophilen und HepatitisB-Viren. Die Wirksamkeitsspektrenvon 2-Phenoxyethanol und Octeni-dindihydrochlorid ergänzen ein-ander diesbezüglich ausgezeichnet.

Klinische Untersuchungen zurWirksamkeit an der Vaginal- undMundschleimhaut wiesen Keim-reduktionsfaktoren auf, die häufigbesser als die anderer Präparatezu beurteilen sind. Diese Reduk-tionen ergaben sich sowohl für dieSofort-, als auch für die Langzeit-wirkung. Die Wirksubstanz Octeni-dindihydrochlorid wird durch die

Haut oder die Schleimhaut nicht,der Wirkstoff 2-Phenoxyethanolnur in vernachlässigbarem Ausmaßresorbiert.

Das Präparat wird als bitter empfunden.

� Anwendungsgebiete:

Zur antiseptischen Behandlungvon Schleimhaut und Übergangs-epithel, vor operativen Eingriffen.In der Mundhöhle (z.B. vor Zahn-extraktionen oder Kürettagen). Im Urogenitalbereich (z.B. vorHysterektomien) und im Rektal-bereich (z.B. vor dem Veröden vonHämorrhoiden). Zur Wund- undNahtversorgung. Auch zur antisep-tischen Behandlung infizierterWunden der Haut.

� Art der Anwendung:

Auf die zu desinfizierenden Arealeauftragen. Gegebenenfalls kann,insbesondere im Bereich derMundhöhle, auch eine Spülungvorgenommen werden.

� Anwendungshinweis:

Es wird empfohlen, zum Verdün-

nen keimfreies, gereinigtes Was-ser (früher: Aqua Bidestillata) zuverwenden.

� Dosierung:

Die zu desinfizierenden Arealevollständig benetzen und 1 Min.einwirken lassen. Bei Spülungender Mundhöhle soll mit ca. 20 mlOctenisept� 20 Sek. Iang intensiv gespült und eine zusätz-liche Einwirkzeit von 1 Min. vor-gesehen werden.

� Gegenanzeigen:

Bei bekannter Uberempfindlichkeitgegen Bestandteile des Präpara-tes.

� Schwangerschaft undStillperiode:

Octenisept� kann in der Schwan-gerschaft und Stillperiode ange-wendet werden.

� Nebenwirkungen:

Der bei Mundspülungen auftre-tende bittere Geschmack hält ca.eine Stunde an und hängt mit derLangzeitwirkung zusammen.

� Besondere Warnhinweise zursicheren Anwendung:

Octenisept� sollte nicht gleich-zeitig mit PVP-Jod angewendetwerden. Octenisept� sollte nichtam Trommelfell angewendet werden. Octenisept� ist nicht zurDaueranwendung vorgesehen.Octenisept� sollte nicht in größe-ren Mengen verschluckt werden.Wird eine größere Menge ver-schluckt, so kann es zu Reizungender Magen- und Darmschleim-haut kommen.

Für Kinder unerreichbar aufbe-wahren.

� Packungsprößen: 50 ml, 250 ml, 450 ml, 1000 ml.

� Haltbarkeit: 60 Monate.

� Abgabe: Rezeptfrei, apothekenpflichtig.

OCTENIDINDIHYDROCHLORIDwird in die Reihe der Bispyridine eingeordnet. Jedes Molekül enthält ZWEI kationaktive ZENTREN, in denen die positive Ladung auf ZWEIStickstoffatome MESOMER verteilt ist. Dies unterscheidet OCTENIDIN deutlich von z.B. Benzalkoniumchlorid oder Cetylpyridiniumchlorid.Bei diesen ist die positive Ladung auf EIN Zentrum und EIN Stickstoffatom beschränkt. Dieser Unterschied erklärt, warum auf HautSchleimhaut und Wunden adsorbiertes OCTENIDIN seine antimikrobielle Wirkung behält.

Eine Abspaltung von Chloranilin ist ausgeschlossen, weil OCTENIDIN – im Gegensatz zu Chlorhexidin – KEINE Guanidinstruktur besitzt.Auch Hydrolyse ist nicht zu erwarten, da Octenidin kein Ester-, Amid- oder Säureanhydridstrukturen enthält.

PHENOXYETHANOLkann als Derivat von Ethanol aufgefaßt werden. Phenoxyethanol ist im deutschen Arzneibuch (DAB 10) monographiert und wird in Arznei-mitteln sowie zur Konservierung von Impfstoffen und Kosmetika eingesetzt. Von gesunder Haut wird Phenoxyethanol unverdünnt reakti-onslos vertragen.

WIRKUNGSWEISE DER SUBSTANZENOCTENIDIN (DIHYDROCHLORID) reagiert mit Zellwand- und Membranbestandteilen der MIKROBENZELLE und führt damit zur Zerstörungder Zellfuktion.

PHENOXYETHANOL ergänzt synergistisch die Wirksamkeit von Octenidin (dihydrochlorid).

Schülke & Mayr GmbH22840 [email protected]

Schülke & Mayr Ges.m.b.HZieglergasse 8A-1070 WienTelefon (1) 523 25 01Telefax (1) 523 90 35 [email protected]