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Deutscher Ärzte-Verlag Köln
Organisation und Management einer Praxis
Effiziente Praxissteuerung für Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten
Stand Mai 2015
Unter Mitarbeit von I. Assner-Rahn, M. Barczok, B. Berner, T. Binder, A. Bredenbach, M. Buchholz-Kupferschmid, K. Geilert, B. Koecken, G. Mohr, V. Mucha, K. Saalfrank, R. R. Wolff, S. Müller, U. Wutzler
3. Auflage
Beratung_Band 7_2015_IT_NEUTRAL.indd 3 11.06.2015 13:05:24
Redaktion:Dipl.-Math. Carmen BaumgartKassenärztliche VereinigungSachsen
Marian Buchholz-KufperschmidDipl. Oec. med.(federführende Redaktion)Kassenärztliche VereinigungBaden-Württemberg
Peter DittmannKassenärztliche VereinigungWestfalen-Lippe
Brigitte EhrhardtKassenärztliche VereinigungHessen
Verww. Melitta FechnerKassenärztliche VereinigungRheinland-Pfalz
Dipl.-Bwt. Bernd FeitKassenärztliche VereinigungSaarland
Dipl.-Bwt. (FH) Franz RiedlKassenärztliche VereinigungBayerns
aerzteverlag.de
Wichtiger Hinweis:Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handels namen, Waren-bezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kenn zeich nung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- oder Marken schutz-Gesetz-gebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.Die Medizin und das Gesundheitswesen unterliegen einem fort-währenden Entwicklungsprozess, sodass alle Angaben immer nur dem Wissens stand zum Zeitpunkt der Druck legung entspre-chen können. Die angegebenen Empfehlungen wurden von Verfassern und Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt erarbeitet und geprüft. Trotz sorgfältiger Manus kripterstellung und Korrektur des Satzes kön-nen Fehler nicht ausgeschlossen werden.Verfasser und Verlag übernehmen infolgedessen keine Ver-antwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haf tung für Schäden, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entste-hen.Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der vorherigen schriftlichen Genehmigung des Verlages.
Copyright © 2015 byDeutscher Ärzte-Verlag GmbH Dieselstraße 2, 50859 Köln
Umschlagkonzeption: Deutscher-Ärzte-VerlagProduktmanagement: Dr. Ulrike SchaebenContent Management: Alessandra ProvenzanoManuskriptbearbeitung: Dr. Ute BandelinSatz: Plaumann, 47807 KrefeldDruck/Bindung: Warlich Druck, 53340 Meckenheim
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Ingrid Assner-RahnIngrid Assner-Rahn GmbH Professionelles PraxismanagementKatharinenstr. 6686899 Landsberg a. LechTel.: 08191/65712920E-Mail: [email protected]ät: Examinierte Kinderkranken-schwester, mehrjährige Tätigkeit im Kran-kenhaus, langjährige Erfahrung im Manage-ment von Arztpraxen, konzeptionelle Mit -arbeit in der KV Bayerns (Bereich QM),Referentin vieler Ärzte-Veranstaltungen undPraxis-Mitarbeiterschulungen, Weiterbil-dung zur QMB, Auditoren-Ausbildung.
Dr. med. Michael BarczokPneumologische PraxisDres. Barczok, Ketterl, SauerOlgastr. 8389073 UlmTel.: 0731/967940E-Mail: [email protected]ät: Seit 1985 niedergelassenerPneumologe in QM-zertifizierter Gemein-schaftspraxis mit Nebenbetriebsstätte. Gre-mienerfahrung als Vorstandsmitglied derdeutschen Pneumologen sowie in der Vertre-terversammlung der KV Baden-Württembergsowie in einigen KV-Ausschüssen. Vorsitzen-der der QM-Kommission Baden-Württem-berg.
Ass. jur. Barbara BernerFachabteilungsleiterinRechtsabteilungKassenärztliche BundesvereinigungHerbert-Lewin-Platz 210623 BerlinTel.: 030/4005-1721E-Mail: [email protected]ät: Rechtsanwältin, seit 1991 Refe-rentin in der gemeinsamen Rechtsabteilungder Bundesärztekammer und Kassenärztli-chen Bundesvereinigung (KBV), seit 2007Fachabteilungsleiterin in der Rechtsabtei-lung der KBV. Beraterin für die KBV im Ge-meinsamen Bundesausschuss (G-BA) in denUnterausschüssen Bedarfsplanung, Quali-tätssicherung, Psychotherapie, Familienpla-nung und DMP. Geschäftsführend tätig fürdie Verhandlungen mit der Gesetzlichen Un-fallversicherung beim Vertrag Ärzte/Unfall-versicherungsträger, stellvertretendes ehren-amtliches Mitglied im Landesausschuss derÄrzte und Krankenkassen im Land Branden-burg, Autorin von Veröffentlichungen zuden Themenbereichen Vertrag Ärzte/ Unfall-versicherungsträger, Ärztliches Berufsrecht,Sozialgesetzbuch, Medizinische Versor-gungszentren, Individuelle Gesundheitsleis-tungen.
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Autorenverzeichnis
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Dipl.-Soz.-Päd. (BA)/Dipl.-Betrw. (FH) Tobias BinderLeiter des Geschäftsbereichs Service undBeratungKassenärztliche VereinigungBaden-WürttembergAlbstadtweg 1170567 StuttgartTel.: 0711/78753361E-Mail: [email protected]ät: Studium der Sozialpädagogikund der Betriebswirtschaftslehre in Stuttgartund Nürtingen. Leiter der GeschäftsbereichesService und Beratung der KassenärztlichenVereinigung Baden-Württemberg mit um-fangreichen Service- und Beratungsangebo-ten für Ärzte und Therapeuten aus den The-menbereichen Betriebswirtschaft, Praxisorga-nisation, Fortbildung und eServices/IT in derPraxis. Projektleiter „Neuorganisation desärztlichen Bereitschaftsdienstes in Baden-Württemberg“ und Referent zum Thema„Grundlagen der Gesundheitsökonomie“ imRahmen der Verbundweiterbildung Allge-meinmedizin plus Baden-Württemberg ander Universität Heidelberg sowie an derHochschule Ravensburg-Weingarten.
Dipl.-oec. Achim Bredenbachmedoec – Beratung im GesundheitswesenIn der Dalster 1–242103 WuppertalE-Mail: [email protected]ät: Langjährige Erfahrung in derUnternehmensberatung; Spezialisierung aufdie betriebswirtschaftliche Beratung und Be-treuung von niedergelassenen Ärztinnenund Ärzten; Schwerpunkte: Existenzgrün-dungs- und Managementberatung, Nieder-lassungsplanung; Praxisbewertungen, be-triebswirtschaftliche Seminare, Fachvorträgeund Publikationen im Bereich der niederge-lassenen Vertragsärzte.
Marian Buchholz-KupferschmidDipl.-Ges. oec. med.Sachgebietsleiterin PraxisserviceGeschäftsbereich Service und BeratungKassenärztliche VereinigungBaden-WürttembergAlbstadtweg 1170567 StuttgartTel.: 0711/78753312E-Mail: [email protected]ät: Langjährige Beratungserfah-rung bei der Kassenärztlichen VereinigungBaden-Württemberg in Stuttgart. Studiumder Gesundheitsökonomie, BWL- und Pra-xisberaterin, QEP-Multiplikatorin. Leiterindes Sachgebietes Praxisservice mit umfang-reichen Service- und Beratungsangebotenaus den Themenbereichen der Betriebswirt-schaft, der Praxisorganisation, des Marke-tings und des Qualitätsmanagements. Ent-wicklung von unterstützenden Instrumen-ten zur Praxisführung, umfangreichenInformationsmaterialien und zielgruppen-spezifischer Publikationen zu allen praxisre-levanten Themen. Im Rahmen der Neuorga-nisation des ärztlichen Bereitschaftsdienstesin Baden-Württemberg Leitung des Teilpro-jekts „Betrieb KV-eigener Notfallpraxen“. Re-ferentin bei der Managementakademie derKVBW zu verschieden Themen im Rahmendes Praxismanagements.
Kathrin GeilertGeilert GmbHDesign, Planung und Herstellung vonPraxiseinrichtungenAltenhof 2704703 LeisnigTel.: 034321/6220-10E-Mail: [email protected]ät: Gelernte Betriebswirtin mit Stu-dienabschluss im Bereich Betriebswirtschaftund Gestaltung/Design. Seit 24 Jahren Ge-schäftsführerin des Familienunternehmens
VI Autorenverzeichnis
Organisation und Management einer Praxis_Layout 1 03.06.15 09:30 Seite VI
Geilert, welches sich seit 15 Jahren auf denmaßgefertigten Innenausbau von Arztpra-xen und Apotheken im Raum Thüringen,Sachsen und Berlin-Brandenburg speziali-siert hat; verantwortlich für Marketing, De-signentwicklung, Projektplanung, Kunden-betreuung sowie die Geschäftsorganisation.
Dipl.-Ök. Bastian KoeckeWirtschaftsprüfer, SteuerberaterLehrbeauftragter der Bergischen UniversitätWuppertalTreumerkur KG SteuerberatungsgesellschaftHofaue 3742103 WuppertalE-Mail: [email protected]ät: Studium der Wirtschaftswissen-schaften in Bochum, 14 Jahre zuletzt als Ge-sellschafter und Geschäftsführer der RinkeTreuhand GmbH angestellt, seit dem01.01.2010 selbstständig in eigener Kanzlei.Seit Anfang 2000 Spezialisierung auf steuerli-che und wirtschaftliche Beratung von nieder-gelassenen Ärzten. Dies bezieht sich auf dieGrundlagen der Praxis, wie Finanz- undLohnbuchhaltung, Jahreserklärung, aberauch auf gestaltende Beratung, z.B. Grün-dungsberatung, Praxiswertgutachten. DerLehrauftrag an der Universität Wuppertal be-trifft ein Seminar mit dem Thema: „Steuernfür Existenzgründer“. Referent z.B. auf Veran-staltungen der KVNO oder von Pharmaunter-nehmen sowie bei Seminaren der Ärztekam-mer zu betriebswirtschaftlichen Themen.
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gilbert MohrLeiter Stabsstelle IT in der ArztpraxisKassenärztliche Vereinigung NordrheinHauptstelleTersteegenstr. 940474 DüsseldorfTel.: 0211/59708005E-Mail: [email protected]ät: Nach dem Studium ab 1982 fürdie Etablierung einer Prüfstelle für Praxissoft-
ware und die Schaffung einer elektronischenKV-Abrechnung bei der KassenärztlichenBundesvereinigung verantwortlich. Unterseiner Leitung wurde in der KBV die Quali-tätssicherung von Praxisverwaltungssyste-men standardisiert und wichtige Schnittstel-len wurden entwickelt, wie ADT/KVDT, LDTund BDT. Seit 2001 Leiter der Stabsstelle ITin der Arztpraxis der Kassenärztlichen Verei-nigung Nordrhein in Düsseldorf und dortmaßgeblich am Aufbau der Telematikplatt-form D2D (www.d2d.de) beteiligt. Er enga-giert sich seit Jahren in den Gremien derSelbstverwaltung bei der Konzeption dereGesundheitskarte und ist Mitglied derARGE eGK/HBA NRW.
Dipl.-oec. Volker Muchamedoec – Beratung im GesundheitswesenIn der Dalster 1–242103 WuppertalE-Mail: [email protected]ät: Langjährige Erfahrung in derUnternehmensberatung; Spezialisierung aufdie betriebswirtschaftliche Beratung und Be-treuung von niedergelassenen Ärztinnenund Ärzten; Schwerpunkte: Existenzgrün-dungs- und Managementberatung, Nieder-lassungsplanung; Praxisbewertungen, be-triebswirtschaftliche Seminare, Fachvorträgeund Publikationen im Bereich der niederge-lassenen Vertragsärzte.
Katja SaalfrankKatja Saalfrank-PraxismanagementSchlesierstraße 2495152 SelbitzTel.: 09280 981595E-Mail: [email protected]ät: Betriebswirtin für Managementim Gesundheitswesen, DGQ-Qualitätsmana-gerin, akkreditierte Beraterin in der Berater-datenbank des Bundesamts für Wirtschaft-und Ausfuhrkontrolle (BAFA), LGA-Interne
VIIAutorenverzeichnis
Organisation und Management einer Praxis_Layout 1 03.06.15 09:30 Seite VII
Qualitätsauditorin/Gesundheitswesen, Qua-litätsbeauftragte TGA Gesundheitswesen,Arztfachhelferin, Arzthelferin. Seit 2007selbstständig, Beratungstätigkeiten in denBereichen Praxismanagement, Praxisorgani-sation und Qualitätsmanagement, Organisa-tion und Durchführung von Fortbildungs-veranstaltungen und Inhouse-Schulungenfür Praxisinhaber und -personal sowie Refe-rententätigkeit für Ärzte und Praxispersonalbei der KV Bayern, KV Thüringen, KV Berlin,Edmund-Christiani-Seminar der Ärztekam-mer Schleswig-Holstein.
Reinhold R. Wolffpraxisteam Reinhold R. Wolff GmbHAm Wald 378727 Oberndorf am NeckarTel.: 07423/4994E-Mail: [email protected]ät: Geschäftsführender Gesellschaf-ter der praxisteam Wolff GmbH. praxisteamentwirft und gestaltet seit 40 Jahren Objekteim Medizinbereich. Schwerpunkte: Projekt-entwicklung, Fachplanung, Innenarchitekturund Gestaltung. Autor mehrerer Fachbücher.
Stephan Müller85 Grattan Lodge, Dublin 13 E-Mail: [email protected]ät: Ausbildung zum Industriekauf-mann bei der Siemens AG in Mannheim.
Germanistisches und philosophisches Stu-dium an der Universität Heidelberg. Von2009–2010 hilfswissenschaftlicher Mitarbei-ter im Projekt „Collaborative Tagging alsneuer Service von Hochschulbibliotheken“der Deutschen Forschungsgemeinschaft ander Universitätsbibliothek Mannheim. Ab2010 hilfswissenschaftlicher Mitarbeiter derBibliothek des Instituts für Deutsche Sprachein Mannheim und Social-Media-Berater fürÄrzte und Zahnärzte sowie Autor des Ratge-bers „Empfehlungsmarketing und Datenauf-bereitung im Internet für Ärzte und Zahn-ärzte“. Derzeit tätig als Speech Data Ops Spe-cialist (German) für Google in Dublin.
Dipl.-Kauffrau Ute WutzlerKassenärztliche VereinigungBaden-WürttembergHaldenhaustr. 1172772 ReutlingenTel.: 07121/9172392E-Mail: [email protected]: Studium der Betriebswirt-schaftslehre in Tübingen mit SchwerpunktPlanung und Organisation, langjährige Bera-tungserfahrung, QEP-Trainerin, EFQM-As-sessorin, Fachvorträge, Seminare, Schulun-gen und Publikationen für Praxismanage-ment-Themen, Leiterin der Beratungsgruppe„Qualitätsmanagement in der Praxis“ derKVBW.
VIII Autorenverzeichnis
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IX
Mit der vorliegenden Broschüre „Organisa-tion und Management einer Praxis“ setzendie Kassenärztlichen Vereinigungen die be-währte Reihe „Beratungsservice für Ärzte“des Zentralinstituts für die kassenärztlicheVersorgung (ZI) mit aktuellen Themen fort.
Die Ausführungen gelten fast ausnahms-los auch für Psychologische Psychothera -peuten und Kinder- und Jugendlichen-Psy-chotherapeuten. Allein aus Gründen derLesbar keit wird im Text überwiegend die Be-rufsbezeichnung „Arzt“ gebraucht.
Mangels einer praktikablen und leser-freundlichen Schreibweise der weiblichenwie männlichen Berufsbezeichnung Ärztin/Arzt bzw. Psychotherapeut/Psychotherapeu-tin haben wir beschlossen, uns i.d.R. auf die
männliche Variante zu beschränken. Selbst-verständlich sind aber alle Ärztinnen bzw.Psychotherapeutinnen darin mit angespro-chen.
Wir hoffen auf Ihr Verständnis und wün-schen Ihnen eine interessante Lektüre!
Ihr Redaktionsteam
Carmen BaumgartMarian Buchholz-KupferschmidPeter DittmannBrigitte EhrhardtMelitta FechnerBernd FeitFranz Riedl
Hinweis für unsere Leserinnen und Leser
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Der Auftrag des niedergelassenen Arztes oderPsychotherapeuten besteht zunächst in dermedizinischen oder psychotherapeutischenVersorgung seiner Patienten. Daneben sindSie heute auch gefordert, Ihre Praxis als Un-ternehmen zu leiten. Es ist eine große He-rausforderung für jeden, der bisher primär inder Patientenversorgung tätig war, den Berufdes Managers mit der Berufung als Arzt oderTherapeut in Einklang zu bringen. Im Medi-zinstudium kommen die betriebswirtschaft-liche Führung von Praxisstrukturen, die Ver-mittlung von Grundlagen zur Planung derstrategischen Praxisausrichtung, das inner-betriebliche Controlling ebenso wie das Qua-litätsmanagement leider oftmals zu kurz.
Für den langfristigen Erfolg einer konkur-renzfähigen Praxis zählen heute nicht nurdie fachlichen Qualifikationen des niederge-lassenen Arztes oder Psychotherapeuten.Ebenso wichtig ist aus Sicht des Patienteneine optisch ansprechende, gut organisiertePraxis mit bestmöglichem Service. Das Inte-resse richtet sich auch auf das äußere Er-scheinungsbild der Praxis, denn dieses stelltdie Visitenkarte des Arztes dar. Vor diesemHintergrund gewinnen das Praxismanage-ment mit seinen Facetten wie Ablauforgani-sation, räumliche und materielle Ausstat-tung und nicht zuletzt die Innenarchitekturauf der Grundlage eines gut durchdachtenRaumkonzeptes einschließlich der Barriere-freiheit an Bedeutung. Dabei sind Anforde-rungen des Datenschutzes ebenso zu beach-ten wie der optimale Einsatz und die Nut-zung der IT-Systeme in der Praxis. DasInternet bietet neben sozialen Netzwerkengroßartige Möglichkeiten zur Recherche und
Information, zum Austausch und darüber hi-naus auch für das eigene Praxismarketing.
Die verantwortungsvolle Unternehmens-führung erfordert ein vorausschauendes Pra-xismanagement. Unter Berücksichtigung derrechtlichen Rahmenbedingungen und weite-rer Anforderungen sind die Gestaltungsmög-lichkeiten der Praxisorganisation vielfältig.So gehört beispielsweise zu einer reibungslo-sen Ablauforganisation die Strukturierungder Behandlungsabläufe ebenso wie die effi-ziente Personaleinsatzplanung. Neue Anfor-derungen zum Schutz der Patienten, aberauch des Praxispersonals z.B. vor Infektio-nen, müssen zuverlässig in der Praxis umge-setzt werden. Ergebnisse aus Analysen undBefragungen müssen in Ihre Überlegungenzur Weiterentwicklung Ihres Praxiskonzeptseinfließen. Das strukturierte Abrechnungs-management sowie eine verantwortungs-volle Finanzplanung einschließlich der Be-rücksichtigung verschiedenster Einnahme-quellen, verbunden mit einem regelmäßigenControlling durch Kennzahlen sind wesent-liche Faktoren auf dem Weg zu einer lang-fristig erfolgreichen Praxis.
Das für jeden Praxisinhaber selbstver-ständliche Thema Praxismanagement hat imNachgang zur gesetzlichen Verpflichtung zurEinführung eines Qualitätsmanagement-Sys-tems zusätzlich an Bedeutung gewonnen. DiePatientenorientierung steht dabei im Vorder-grund. Qualitätsmanagement als Manage-mentmethode gibt der Praxisleitung eineFülle von Instrumenten mit auf den Weg, umihre Ziele zu erreichen. Der Nutzen nach derImplementierung eines QM-Systems ist viel-fältig und zeigt sich unter anderem in:
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Vorwort
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Kostensenkung durch strukturierte Pra-Dxisabläufe und Fehlervermeidunghöherer Arbeitsmotivation durch verbes-Dserte Kommunikation und klare Verant-wortlichkeitengrößerem Patientenvertrauen durch ver-Dbesserte Transparenz und gleichmäßigeVersorgungsqualitätWettbewerbsvorteil durch nachweisbarDhohe Qualität und effiziente Strukturen.
Dieser Band gibt Ihnen einen kurzen Einblickin die komplexe Materie des Praxismanage-ments mit seinen vielfältigen Themen undGestaltungsmöglichkeiten. Das positive Feed-back unserer Leser hat uns bestärkt, erneut
eine überarbeitete Auflage zu realisieren, dieSie hiermit in den Händen halten. Bei allenbeteiligten Experten bedanken wir uns für dieZusammenstellung der abwechslungsreichenInformationen. Ihnen wünschen wir eine in-teressante Lektüre verbunden mit demWunsch, dass Sie nach einigen Jahren auf ei-nen erfolgreichen Start in Ihre unternehmeri-sche Tätigkeit zurückblicken können.
Gerne unterstützen Sie die Berater derKVen rund um das Thema Praxismanage-ment durch praktische Hilfestellungen, Se-minare zu Spezialthemen und in persönli-chen Beratungsgesprächen.
Marian Buchholz-Kupferschmid
XII Vorwort
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Abkürzungsverzeichnis
ADT-Bundes- Android Development Tools, Bundesverband Deutscher Innovations-, verband Technologie- und GründerzentrenAGnES zwei Arzt-entlastende, gemeindenahe, E-Health-gestützte, systemische Intervention
(Brandenburger Modell)BG BerufsgenossenschaftBWA betriebswirtschaftliche AuswertungDMP Disease-Management-ProgrammEFQM European Foundation for Quality ManagementEPA Europäisches PraxisassessmentFMEA Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-AnalyseG-Ba Gemeinsamer BundesausschussIso-Norm von der Internationalen Organisation für Normung verabschiedete NormIGeL Individuelle GesundheitsleistungIT InformationstechnikKBV Kassenärztliche BundesvereinigungKV Kassenärztliche VereinigungKVDT KV-Daten-Transfer (Datensatzbeschreibung zum Datenaustausch zwischen
Arztpraxis und Kassenärztlichen Vereinigungen)KTQ Kooperation für Transparenz und Qualität im GesundheitswesenLDT Labordatentransfer zum Austausch medizinischer UntersuchungsdatenMFA Medizinische FachangestellteMoNi Modellversuch in Niedersachsen, Nichtärztliche PraxisassistentinMVZ Medizinisches VersorgungszentrumNÄPA nicht ärztliche PraxisassistentinPDCA-Zyklus Plan-Do-Check-Act-Zyklus = Prozess des Planens-Testens-Überprüfens-
Umsetzens/EinführensPVS Praxis-Verwaltungs-SystemQEP® Qualität und Entwicklung in PraxenQM QualitätsmanagementRPZ RisikoprioritätszahlSGB SozialgesetzbuchSNK Sicheres Netz der KVenTGA Trägergemeinschaft für AkkreditierungVERAH Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (Modell in Baden-Württemberg)VPN virtuelles privates Netzwerk
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Marian Buchholz-Kupferschmid
2 Managementaufgaben in der Praxis und Aufbauorganisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Michael Barczok, Marian Buchholz-Kupferschmid2.1 Festlegung von Entscheidungsprozessen und Prozessverantwortung – 32.2 Einrichtung eines Qualitätsmanagementsystems – 5
2.2.1 Grundelemente eines Qualitätsmanagements – 72.2.2 Instrumente eines Qualitätsmanagements – 7
2.3 Führungsstil – 82.4 Personaleinsatzplanung – 102.5 Hierarchien, Stellen beschreibungen, Arbeits platzbeschreibungen – 122.6 Fort-/Weiterbildung – 14
2.6.1 Weiter-/Fortbildung von Ärzten – 142.6.2 Weiterbildungsassistenten – 152.6.3 Ausbildung von Medizinischen Fachangestellten – 162.6.4 Weiterbildung des nicht ärztlichen Assistenzpersonals – 17
2.7 Organisation von Vertretungen – 172.8 Praxisinterne Qualitätssicherung – 182.9 Praxismarketing und Kommunikationsstrategie – 192.10 Fehler- und Beschwerdemanagement – 21
2.10.1 Beschwerdemanagement – 222.10.2 Verbesserungen – 232.10.3 Nicht-strafendes Fehlermanagement – 232.10.4 Patientenbefragungen – 27
3 Ablauforganisation und Strukturierung der Behandlungsabläufe . . . . . . . . . . . . . . . . 313.1 Behandlungsabläufe – 31
Ingrid Assner-Rahn, Katja Saalfrank3.1.1 Strukturierung von Behandlungsabläufen – 313.1.2 Behandlungsabläufe, die sich auf ein Krankheitsbild beziehen – 313.1.3 Behandlungsabläufe, die sich auf eine Versorgungsform beziehen – 323.1.4 Organisation der Dokumentation von Behandlungsabläufen – 323.1.5 Schritt für Schritt – Umsetzung von Behandlungsabläufen – 33
3.2 Terminmanagement – 34Ingrid Assner-Rahn, Katja Saalfrank3.2.1 Sprechstundenangebot – 343.2.2 Telefonorganisation – 353.2.3 Bestellsystem und Recallsystem – 38
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3.2.4 Nicht planbare Termine – das Notfallmanagement – 403.2.5 Fazit – 42
3.3 Internetanwendungen und Einsatz von Mobilgeräten für die Praxis – 43Stephan Müller3.3.1 Einsatz in der Arzt-Patienten-Kommunikation – 433.3.2 Einsatz in der Arzt-Arzt-Kommunikation – 46
3.4 Einkauf in der Praxis – 47Ingrid Assner-Rahn, Katja Saalfrank3.4.1 Gebot der Wirtschaftlichkeit – 473.4.2 Materialfestlegung und -auswahl – 473.4.3 Lieferantenauswahl – 483.4.4 Bestellvorgang – 483.4.5 Warenannahme – 48
3.5 Rechtliche Rahmen bedin gungen der Praxisorganisation – 51Ute Wutzler3.5.1 Arbeitsschutz – 513.5.2 Infektionsschutzgesetz – 523.5.3 Medizinproduktegesetz – 523.5.4 Qualitätsmanagement – 53
3.6 Organisation des Finanzflusses in der Praxis – 55Achim Bredenbach, Bastian Koecke, Volker Mucha3.6.1 Einnahmen-Überschuss-Rechnung und BWA – 553.6.2 Die wesentlichen Einnahmen der ärztlichen Praxis – 563.6.3 Von der Einnahme über den Gewinn zur Entnahme – 593.6.4 Integrierte Ertrags- und Liquiditätsplanung – 603.6.5 Fazit – 60
3.7 Abrechnung vertragsärztlicher Leistungen – 61Michael Barczok, Marian Buchholz-Kupferschmid3.7.1 Vorarbeiten zur KV-Abrechnung im laufenden Quartal – 643.7.2 Controlling – Auswertung der Abrechnungsdaten – 653.7.3 Technischer Ablauf der Abrechnung – 653.7.4 Was passiert mit der Abrechnung in der KV? – 673.7.5 Die Abrechnung als Controllinginstrument – 68
3.8 Abrechnung ärztlicher Leis tun gen außerhalb der kollektiv vertraglichenVergütung – 693.8.1 Abrechnung von Leistungen der ambulanten spezialfachärztlichen
Versorgung – 69Achim Bredenbach, Bastian Koecke, Volker Mucha
3.8.2 Abrechnung privatärztlicher Leistungen – 69Achim Bredenbach, Bastian Koecke, Volker Mucha
3.8.3 Abrechnung von „Selbstzahlerleistungen“ – 72Achim Bredenbach, Bastian Koecke, Volker Mucha
3.8.4 Abrechnung von Leistungen in der gesetzlichen Unfallversicherung – 73Barbara Berner
XVI Inhaltsverzeichnis
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3.9 IT in der Arzt- und Psychotherapeutenpraxis – 74Tobias Binder, Gilbert Mohr3.9.1 Auswahl einer geeigneten Praxisverwaltungssoftware (PVS) – 743.9.2 Elektronische Gesundheitskarte – 763.9.3 Online-Anbindungsmöglichkeiten – 773.9.4 Online-Abrechnung – 783.9.5 Datenschutz und Datensicherheit – 803.9.6 Blankoformularbedruckung – 81
4 Raumplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83Reinhold R. Wolff, Kathrin Geilert4.1 Kernelemente einer effizienten Raumplanung – 83
4.1.1 Faktor Personalkosten – 854.1.2 Faktor Raumkosten – 85
4.2 Räumliche Netzwerke – 864.2.1 Erfolgsmodelle – 884.2.2 Neudefinition des Aufgabengebietes – 904.2.3 Umgestaltung der Anmeldung – 904.2.4 Verkehrs- und Nebenflächen – 904.2.5 Übersicht über mögliche Synergieeffekte – 92
4.3 Planungsschritte zu einem er folg reichen Praxisraumkonzept – 924.3.1 Vorcheck der Räume – 924.3.2 Planung – 934.3.3 Bauantrag – 934.3.4 Mietvertragsverhandlungen – 944.3.5 Technische Planung – 95
4.4 Tipps zum Thema Flächenbedarf – 95
5 Innenausstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99Reinhold R. Wolff, Kathrin Geilert5.1 Optische Gestaltung – 99
5.1.1 Bodenbeläge – 995.1.2 Tipps zum Thema Möblierung – 102
5.2 Raumakustik und Schallschutz – 1025.3 Praxisbeispiel: Ein Praxisumzug mit System – 105
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107Die Beratungsleistungen Ihrer KV – 107Kassenärztliche Vereinigungen in der Bundesrepublik Deutschland – 109
XVIIInhaltsverzeichnis
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