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paul.Juni 2011

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Seit Mai 2011 erscheint paul. monatlich als Kooperation der Redaktion der paul.Hochschulgruppe an der Universität Passau und des paul.Verlags. Zum 15. jedes Monats ist Paul über 8000 Mal an mehr als 300 Auslagestellen auf dem Campus und dem Stadtgebiet Passau zu finden. Natürlich kostenlos und immer unbezahlbar

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Füllen Sie einfach die untenstehende Antwortkarte aus und senden sie diese an uns zurück oder rufen sie uns unverbindlich an. Wir freuen uns auf sie!

Folgende Termine sind noch frei:So. 03.07. - So. 17.07. - Mo. 15.08. - So. 28.08.

Faxantwort an: 08502-917162

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Ausgabe 2.2011.JUNI.3

paul.EDITORIAL

IMPRESSUM

paul.Verlag Thundorfer Str. 10 93047 Regensburg eMail: [email protected] web: www.paul-verlag.de

Herausgeber Thomas Raab, Martin Schwenke Chefredaktion & Anzeigen Thomas Raab (V.i.S.d.P.) [email protected] [email protected] Redaktion Birgit Ankerl, Christian Lang Max Philipp Brüchmann, Jan Tröschel Autoren & Fotografen jeweils am Ende des Artikels gekenn-zeichnet Titelbild Jan Tröschel, www.jantroeschel.de Satz & Layout Jan Tröschel, Thomas Raab, Timu Einemann Lektorat Michaela Adlmüller, Lisa Kohn, Jan Tröschel, Thomas Raab

Erscheinung 10 mal pro Jahr Druckauflage mind. 8.000 Exemplare

Redaktions- und Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe ist jeweils der 3. des Erscheinungsmonats. Es gelten die Preise der Mediadaten 2011 vom April. Gerichtsstand Regensburg

Liebe Leserin und lieber Leser,

die erste Ausgabe von paul. war ein großer Erfolg, innerhalb kürzester Zeit waren gut 2000 Exempla-re von paul. am Campus Passau vergriffen. Wei-tere 6000 befanden sich in der Stadt und wurden schnell von einer neugierigen und interessierten Le-serschaft angenommen und natürlich mitgenom-men.

paul. steht am Anfang und lernt ständig dazu, wir haben unser Layout überdacht, feste Rubriken ein-geführt, tolle Themenvorschläge bekommen und freuen uns auf die vielen Herausforderungen in den unterschiedlichsten Bereichen eines Stadtmaga-zins.

Bei der Konzeption von paul. ist die Integration von Vereinen ein fester Bestandteil dar. Wir bieten da-her allen Vereinen die Gelegenheit, sich vorzustel-len, auf sich aufmerksam zu machen, auf eigene Projekte oder Veranstaltungen hinzuweisen und für neue Mitglieder zu werben.

Neben den klassischen Aufführungen, wie z.B. der Superheldenserie (dieses Mal mit Biene Maja) und spannenden Veranstaltungen, lädt dich paul. zu einer musikalischen Reise mit rockigen und jazzi-gen Klängen ein, stellt interessante Unternehmen vor, wie z.B. die Ökokiste Kößnach und bleibt auch bei der Frauenfußball-WM am Ball. Ein abwechs-lungsreiches und lesenswertes Programm wartet auf dich!

dein paul.-Team

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4.JUNI.paul-lesen.de

paul.INHALT

Burgenfestspiele 2011 in Passau 9 Theater an außergewöhnliche Orten.

Helden unserer Kindheit 14 Deutschlands beliebteste Honigbienefeiert ihr 35 jähriges TV-Jubiläum.

ScharfrichterHaus Passau 16 Sommerfest und ATTWENGER.

Young Classic Europe 18 Das Europäische Jugendfestspiel istim Herbst in Passau.

Naturwissenschaftl. Verein Passau 20 Aus Freude an Natur - Wissenschaftlicher Verein Passau.

DLRG Passau 24 Diese vier Buchstaben stehen fürDeutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft.

Musik auf Rädern 28 Oper im Taschenbuchformat„LA TRAVIATA“ von Giuseppe Verdi.

Donau in Flammen 30 10 Jahre Promenadenfest inVilshofen an der Donau.

Ilzer Haferlfest 2011 33 01.06. - 03.06. - traditionsreichesVolksfest für jung und alt.

Im Gespräch mit Keller Steff 34 Ein Interview mit dem Künstler.

Jazz an der Donau 36 13.06. - 17.06. in Straubing.

Sehkraft zum Mitnehmen bitte! 38 Augen lasern - Ein Erfahrungs-bericht, Teil 1.

Sneakpreview 41 Der Mandant.

paul.KULTUR

paul.VEREIN

paul.VERANSTALTUNG

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Ausgabe 2.2011.JUNI.5

Eine Portion Erderwärmung 43 Wie sich unsere Ernährung aufs Klimaauswirkt, Teil 1.

Frische und gesunde Lebensmittel 46 Die Ökokiste Kößnach.

Zwei Ausländer zwischen 3 Flüssen 48 Die Geschichte besonderer Unternehmer.

Frauen Fussball-WM 52 Maskottchen-Wahnsinn und WM-Vorberei-tung - Karla kickt sie alle weg.

Im Interview: Severin Muthmann 54 Über die Uni, die Saison des 1. FC Passau und das anstehende Jubiläumsspiel.

ZMK: „Ein Glanzstück...“ 59 6,5 Mio Euro Medien-High-Tech-Zentrum in Bau.

Wenn die Uni aus allen... 60 ...Nähten platzt.

Studenten machen ihre Vorlesung 62 Ein Pilotprojekt.

Noa Club - Passau 64 Wir stellen den Club und seineBesonderheiten vor.

Frag Mutti - Frag Vati 66 Nützliches um, für sowie über denHaushalt und die Werkstatt.

paul.REPORTAGE

paul.SPORT

paul.CAMPUS

paul.SZENE

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paul.Gewinnspiel Juni 2011http://www.facebook.com/paul.verlag

Freunde aufgepasst!

Wir verlosen unter all unseren Fans, die auf unserer Facebook-Seite (http://www.face-book.com/paul.verlag) den „Gefällt-mir“- Button bei unten aufgeführtem Event kli-cken, oder uns eine eMail an [email protected] mit Betreff „Gewinnspiel + Stichwort“ schreiben!

Also nicht lange zögern, unsere Facebook-Seite aufrufen und klicken, oder eine eMail schreiben! Der Rechtsweg ist ausgeschlos-sen, die Teilnahmemöglichkeit an den Ge-winnspielen endet am Verlosungstag um 10.00h. Die Karten werden immer paarwei-se verlost.

Wir wünschen dir viel Glück bei unseren Gewinnspielen!

2 Tickets für ein Konzert der Keller Steff Band (8.7., 20 Uhr) im Rahmen des Eulen-spiegel-Festivals in Passau vom 7.-17- Juli 2011 an der Ortspitze zwischen Donau und Inn. - Stichwort Keller Steff, Datum der Verlosung, 05.07.2011

2 Tickets für einen Auftritt von Claudia Schlenger und Hanns Meilhammer (9.7., 20 Uhr) im Rahmen des Eulenspiegel-Festi-vals in Passau vom 7.-17- Juli 2011 an der Ortspitze zwischen Donau und Inn. Stich-wort Schlenger & Meilhammer, Datum der Verlosung, 05.07.2011

2 x 2 Tickets für die Premierenvorstellung des Zirkus Charles Knie im Messepark Kohlbruck am 02. Juli 2011, Stichwort Zir-kus, Datum der Verlosung, 28.06.2011

2 Tickets für Jamiroquai am 13. Juli 2011 im Rahmen von 25 Jahre Jazz an der Do-nau in Straubing, Stichwort Jamiroquai, Datum der Verlosung, 10.07.2011

2 Tickets für Sergio Mendes, Al Jarreau und viele mehr am 16. Juli 2011 im Rahmen von 25 Jahre Jazz an der Donau in Straubing.Stichwort Samstag JAD, Datum der Verlo-sung, 10.07.2011

Tickets: 0171 - 94 62 456 - www.zirkus-charles-knie.de

PASSAUMeSSePArk kohlbrUck

02.

VoM

JUlI06.

bIS

JUlI

Täglich um 15.30 + 19.30 UhrSonntag um 11.00 + 15.30 Uhr

Mittwoch nur um 15.30 Uhr

MI: HALBZEITEINLASS AB 18 JAHREN | GEÖFFNET AB 22UHR | TICKET 4€ INKLUSIVE 50CT FREIVERZEHR BIS 1 UHR EINTRITT ZUM HALBEN PREIS DIE GANZE NACHT ALLE DRINKS ZUM HALBEN PREIS

ALL STYLES OF MUSIC MIT BERNEY TERLA FR: NACHTSPIELPLATZ EINLASS AB 18 JAHREN | GEÖFFNET AB 22UHR | TICKET 3,50€ INKLUSIVE 50CT FREIVERZEHR VORSPIEL | 22 BIS 0 UHR FREIGANG FÜR ALLE FRAUEN UND MÄNNER AKT | 0 BIS 2UHR WEEKLY SPECIALSNACHSPIEL | 2 BIS 4 UHR ALLE COCKTAILS 4€

ALL STYLES OF MUSIC MIT DJ FLOW & DJ MORGAN DEX SA: HEMMUNGSLOS EINLASS AB 18 JAHREN | GEÖFFNET AB 22UHR | TICKET 3,50€ INKLUSIVE 50CT FREIVERZEHR WEEKLY SPECIALS ALL STYLES OF MUSIC MIT DJ MATTBEE

SPIELPLAN

CLUB NOA DR.-HANS-KAPFINGER-STRASSE 28 FACEBOOK: CLUB NOA | WWW.CLUBNOA.DE

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Ausgabe 2.2011.JUNI.7

MI: HALBZEITEINLASS AB 18 JAHREN | GEÖFFNET AB 22UHR | TICKET 4€ INKLUSIVE 50CT FREIVERZEHR BIS 1 UHR EINTRITT ZUM HALBEN PREIS DIE GANZE NACHT ALLE DRINKS ZUM HALBEN PREIS

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SPIELPLAN

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BURGEnFESTSPIELE 2011 In PASSAU

Theater an außergewöhnlichen Orten

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paul.KULTUR

Hoch oben auf dem St. Georgsberg gele-gen, blickt sie vom linken Donauufer aus über die Dreiflüssestadt Passau – die Veste Oberhaus. Für vier Wochen wird das his-torische Ambiente der Festung zahlreichen Theaterliebhabern als Schauplatz vielseiti-ger künstlerischer Produktionen dienen.

Denn am 04.06.2011 ist es wieder so weit: Die Burgenfestspiele in Passau gehen nun in ihre dritte Runde. Dabei handelt es sich nicht, wie man vielleicht zunächst denken könnte, um ein Mittelalterfest mit Kostümen und Töpfermarkt, sondern um ein Open-Air Theaterfestival.

Dieses Event, das wohl in dieser Konzep-tion in Bayern einmalig ist, durchlief eine langfristige Entstehungsphase und hatte einen schwierigen Start. Im Sommer 2008 entschlossen sich zwei Männer ihre Idee in die Tat umzusetzen: Theater aufzuführen, an Orten an denen es bisher kein Theater gab. Somit entwickelten Stefan Tilch und Basil Coleman, die als Theaterintendant und Generalmusikdirektor am Landesthea-ter Niederbayern tätig sind, ein konkretes Konzept für die Burgenfestspiele.

Unter dem Motto „Norma für alle“ wurde die Preview von Berninis Oper „Norma“ in den kleinen Burghof Passaus verlegt – zu diesem Zeitpunkt noch mehr improvisiert als von großer Hand geplant. Denn ein ge-samtes Theaterensemble samt Kulissen und Bühnen an einen historischen Schau-

platz zu verlegen, stellte sich als weitaus aufwendiger heraus, als gedacht.

Bereits 2009 fanden die Burgenfestspiele zum ersten Mal offiziell statt, wobei Verdis Oper „Othello“ sowie Shakespeares Meis-terwerk „Romeo und Julia“ zu diesem Zwe-cke aufgeführt wurden. Mit einer gewissen Routine konnten die Spiele im darauffol-genden Jahr wiederholt werden, und fan-den erstmals an ihrem jetzigen Schauplatz statt, dem großen Burghof der Veste Ober-haus. Die Veranstalter der Burgenfestspiele hatten somit zwei Jahre, in denen sie das Konzept dieses Events austesten und ver-bessern konnten, um 2011 den Spielen ihre ursprünglich geplante Form zu verleihen.

Dabei wurde nicht nur Passau als Stadt in-volviert. Auch Landshut veranstaltet jährlich die Burgenfestspiele parallel zu denen in der Dreiflüssestadt. Für die Zukunft ist auch eine „Schwesterveranstaltung“ in Straubing geplant, um so eine kulturelle Vernetzung der Städte Passau, Landshut und Strau-bing anzustreben. Ziel ist es laut der Veran-stalter, dass das Publikum der Burgenfest-spiele irgendwann auch zwischen diesen drei Veranstaltungsorten hin- und herreist. Ein Unternehmen, das auch die jeweiligen Städte unterstützen und ein großzügiges Sonderbudget für die Organisation und den Aufbau der Burgenfestspiele stellen. >>

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paul.KULTUR

Der heimliche Star des Theaterfestivals ist dabei die imposante Kulisse, die man durch die Wahl des großen Burghofes als Schauplatz erhält. Die Veste Oberhaus als Veranstaltungsort sorgt nicht nur für den festlichen Rahmen der Spiele, sie ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen Passaus und blickt auf eine jahrhundertelange Ge-schichte zurück. Schon im Jahre 1219 als Residenz des fürstlichen Bischofs Ulrich II. erbaut, lässt sich heute noch die Innschrift „1499“ erkennen, die eines der Baujahre darstellt, in denen die bis 1800 immer wei-ter vergrößerte Burg langsam zu ihrer heu-tigen Größe anwuchs. Ein spektakulärer Freilicht-Schauplatz, der sich deshalb auch als Austragungsort der Festspiele anbot.Der Erfolg der letzten Jahre bestätigt die

Veranstalter der Burgenfestspiele in ihrem Unternehmen. Die Resonanz seitens des Publikums und der Kritiker war durchweg positiv. Die Idee an sich, Open-Air-Theater an besondere Schauplätze zu verlegen, ist für Konrad Krukowski, Pressesprecher des Landestheaters Niederbayern, der aus-schlaggebende Grund für die begeisterte Stimmung der Zuschauer. „Es ist als hätte es den Wunsch nach solch einer Art von Theater schon lange in den Köpfen der Menschen gegeben, aber keiner hat ihn ausgesprochen.“ sagt Krukowski hierzu.

Für die vergangenen Burgenfestspiele gab es ca. 80% Zuschauerauslastung, was be-deutet, dass etwa 300 bis 350 Zuschauer pro Vorstellung kamen und sich die Auffüh-

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rungen ansahen. Insgesamt sei man am Landestheater Niederbayern sehr glücklich über das gute Feedback.

Ein Rockkonzert inmitten des Burghofs

In diesem Jahr erreichen die Burgenfest-spiele endgültig die Größe und den zeitli-chen Rahmen, der anfangs für sie gedacht war. Das ursprüngliche Konzept sah bereits vor, dass die letzte von insgesamt sieben Theaterproduktionen des Jahres vollstän-dig nach draußen verlegt und extra für die-sen Anlass zugeschnitten wird, was 2011 nun endgültig erreicht werden konnte. Neben „Fausts Verdammnis“, der erfolg-

reichen Oper von Hector Berlioz, gehören auch die romantische Komödie „Cyrano de Bergerac“ sowie eine Italienische Opernga-la unter dem Motto „Verdi und Verismo“ zu den Aufführungen. Diese wird präsentiert von den Gesangssolisten und dem Chor des Niederbayerischen Landestheaters sowie der hiesigen Philharmonie, welche neben Werken Verdis auch Darbietungen von Vertretern des musikalischen Verismo vorstellen. Für Liebhaber klassischer itali-enischer Musik sicherlich ein Muss, denn angesichts der atemberaubenden Kulis-se der Veste Oberhaus, die im Gegensatz zum klassischen Theatersaal nicht aus Pappmache besteht, sondern auf eine jahr-hundertlange Historie zurückblicken kann, dürfte es dem Publikum erstaunlich leicht

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paul.KULTUR

fallen sich beim Lauschen der italienischen Operngesänge in ein früheres Zeitalter zu-rückzuversetzen.

Für eine kleine Überraschung im angebote-nen Programm sorgt dabei das Rockkon-zert „Best of Rock“, welches von Kristof-fer Nowak und Basil Coleman vorgestelltt wird. Diese dürften dem geschulten Auge des Zuschauers eher als Schauspieler und Dirigent des Landestheaters Niederbay-ern bekannt vorkommen. Für ein Event in dieser Größenordnung fungieren jedoch viele Mitarbeiter des Theaters in diversen, oft auch ungewohnten, Rollen. Dabei sind Nowak und Coleman im Bereich Rock durchaus Fachmänner. Zwar sind beide am Theater eher im klassischen Bereich be-

heimatet. Doch Kristoffer Nowak engagiert sich schon seit über zehn Jahren mit seiner Band „Sequel“ für den Folk Rock und trat bei zahlreichen Veranstaltungen und Festi-vals, regional sowie überregional, auf. Die zusammen mit Basil Coleman gegründete Combo „Rocking Claws“ präsentieren den Zuschauern nun die größten Hits der Rock-geschichte.

„Nach den Burgfestspielen ist vor den Burgfestspielen“

Nicht zu verachten ist bei diesem darge-botenen Programm der Aufwand, den eine solche Veranstaltung mit sich bringt. Das gesamte Schauspiel- und Musikensemble,

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Techniker, Schreinerei, Requisiteure – alle werden für das Projekt Burgenfestspiele 2011 eingespannt.

Strikt nach dem Motto: „Nach den Burgen-festspielen ist vor den Burgenfestspielen“ wird bereits ein dreiviertel Jahr vor der ei-gentlichen Veranstaltung das Planen und Organisieren begonnen. Ein Unterfangen, das bestens durchdacht sein will, da eini-ges an logistischen Abläufen geklärt wer-den muss. Den Gästen soll es schließlich an nichts fehlen, von der Garderobe bis zur leiblichen Verpflegung, alles muss rechtzei-tig stehen. Der eigentliche Aufbau der Fest-spiele ist dabei in etwa zwei Tagen über die Bühne gebracht, um es im Fachjargon aus-zudrücken.

Doch nicht nur Freunde des Theaters sind bei den Akteuren der Festspiele gerne ge-sehen. Es soll auch ein Publikum angespro-chen werden, welches normalerweise ein Theater nur von außen kennt. Berührungs-ängste sollen angesichts der atemberau-benden Kulisse des Schauspielortes und vor allem durch die Veranstaltung „Best of Rock“ genommen werden.

Zu hoffen ist, dass auch das Wetter mit-spielt. Denn Freilichtveranstaltungen wie die Burgenfestspiele können schnell zum Reinfall werden, wenn die Aufführungen buchstäblich baden gehen. Aber auch für diesen Fall sind die Organisatoren gewapp-net. Sowohl in Landshut als auch in Passau

besteht der große Vorteil des Events darin, dass es kurzerhand in die jeweiligen Stadt-theater verlegt werden kann. Für das Publi-kum wäre das lediglich ein kleiner Umweg. Mittels Nachricht über die Homepage des Landestheaters Niederbayern werde den Besuchern rechtzeitig eine Verlegung des Spielortes mitgeteilt, so der Pressespre-cher Krukowski.

Ein buntes Programm in einem außerge-wöhnlichen Rahmen, das versprechen die Burgenfestspiele auch in diesem Jahr. Bis zum 26. Juni können sich die Besucher der Festivitäten selbst davon überzeugen. Die Karten für die Vorstellungen sind jeweils in drei Preiskategorien unterteilt und bieten sowohl für den gehobeneren Anspruch als auch für den kleinen Geldbeutel ein entsprechendes Angebot. Der Zuschauer kann sich also auf traumhafte Kulissen, ein realistisches Ambiente und extra dafür zu-geschnittene Freilicht-Produktionen freuen, bei einer Programmzusammenstellung, die sicherlich für jedermann etwas zu bieten hat.

Text: Marion ZellerFotos: Landestheater N.Bay./Oberpf.

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paul.KULTUR

„In einem unbekannten Land vor gar nicht allzu langer Zeit, war eine Biene sehr be-kannt, von der sprach alles weit und breit. Und diese Biene die ich meine, nennt sich Maja...“

So beginnen die ersten Zeilen eines der be-rühmtesten Lieder zu einer Fernsehserie. Karel Gott beschreibt hier eine wahre Hel-din unserer Kindheit – die Biene Maja.

Und es gibt einen großen Anlass, für den es sich lohnt die kleine Maja wieder in un-

sere Erinnerung zu rufen. Denn sie feiert in diesem Jahr ihr 35-jähriges Fernseh-Jubilä-um. In 104 Folgen werden die spannenden Erlebnisse der kleinen Honigbiene erzählt und bildeten mit den Kult um die freche Zeichentrickfigur. Dabei kommen nicht nur die ganz kleinen Fans auf ihre Kosten auch zahlreiche Erwachsene erfreuen sich an den liebevoll erzählten Geschichten.

1976 wurde die Serie „Die Biene Maja“ das erste Mal im deutschen Programm aus-gestrahlt, doch ihre „Geburtsstunde“ liegt noch Jahre zuvor. Der deutsche Schrift-steller Waldemar Bonsels kreierte 1912 die kleine Honigbiene als Romanfigur für sein Werk „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“. Schon erstaunlich, dass nach so langer Zeit noch keine Abnutzungserscheinungen an Maja zu erkennen sind, ist sie doch un-unterbrochen im TV präsent gewesen.

Vor einer digitalen Verjüngung ist mittler-weile aber auch unsere Lieblingsbiene nicht verschont geblieben und so erstrahlt sie bald in neuem Glanz – und das sogar in 3D. Denn in Zukunft, genauer gesagt ab 2012,

Deutschlands beliebteste Honigbiene feiert ihr 35 jähriges TV-Jubiläum

Helden unserer Kindheit

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Text: Marion ZellerFotos: 2011 STUDIO100 MEDIA

sollen die Abenteuer der Honigbiene auch einem jüngeren Publikum wieder ein Begriff sein. Vor der Kinderserie gehörten Bienen allerdings nicht gerade zu den Lieblingstier-chen der Deutschen. Im Sommer stören sie regelmäßig die gemütliche Kaffeerunde und es ist nicht gut Kirschen mit ihnen zu essen, macht man sie wütend, stechen sie gna-denlos zu. Aber von einer solchen Furie ist die liebenswerte Biene Maja natürlich weit entfernt und so eroberte sie unsere Herzen im Sturm.

In all den Jahren ist sie zu einer echten Kultfigur avanciert. Dabei hatte es die Bie-ne Maja zu Beginn der Serie nicht leicht. Zu sehr langweilte sich die abenteuerlusti-ge und wissbegierige Heldin in ihrem Um-feld. Ein ödes Leben in einer Honigwabe, tagein tagaus die selbe Arbeit und keine Abwechslung, da kann wohl jeder Büroan-gestellte bestens nachvollziehen, dass die kleine Maja aus diesem strengen Muster ausbrechen möchte um die weite Welt zu erkunden. Und somit zieht es die Titelhel-din, sehr zum Entsetzen ihrer Klassenlehre-rin Kassandra, zu ihrer neuen Heimat, dem Klatschmohnfeld. Hier warten nicht nur neue Freunde wie der lustige Grashüpfer Flip oder der schlaue Mäuserich Alexander, sondern auch allerhand neue Erfahrungen und Gefahren auf die neugierige Maja.

Immer an ihrer Seite ist dabei ihr treuer Be-gleiter Willi. Dem Klischee eines fleißigen Bienchens entspricht er nun nicht gerade,

der beste Freund Majas. Willi lässt es ger-ne ruhig angehen und faulenzt am liebsten den ganzen Tag. Er nascht gerne seine Blü-tenstaublößchen und tappt in das ein oder andere Fettnäpfchen, wenn es darum geht an diese Köstlichkeit zu gelangen. Aber natürlich ist er auch zur Stelle wenn sei-ner besten Freundin Gefahren drohen und wächst in so manchen Situationen über sich hinaus, denn eigentlich steckt doch ein cleveres Kerlchen in dem pummeligen Äu-ßeren. Damit ist der gutmütige Willi neben Maja wohl eine der beliebtesten Figuren der Serie und der heimliche Held so manchen Kindes und Erwachsenen.

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paul.KULTUR

Am Samstag, den 2.7., präsentiert der För-derverein Kunst im ScharfrichterHaus Pas-sau e. V., dass Scharfrichter Sommerfest Open Air als Dankeschön für alle Förderer und Freunde des Hauses, die ein ganzjähri-ges, pralles und anspruchsvolles Kulturpro-gramm ermöglichen.

Feiert mit uns den Sommer und lasst euch so richtig von den ZiehGäunern einheizen. Ska, Funk, Balkan Beat, Reggae, Disco, Rap und Folk – alle musikalischen Grenzen werden von den 5 Musikern aufgehoben und stets mit in die bayerischen Wurzeln musikalisch integriert.

Als Support Act gibt’s den Sing a Songwri-ter Phill Vetter!

Und ein Woche später am Freitag, den 8.7., hat das ScharfrichterHaus im Rahmen der Kunstnacht Passau dieses Jahr zur Aktion „So sehen junge Menschen Passau“ aufge-rufen. Wie nehmen junge Leute öffentliche Räume war, was sind die „Lieblingsplatzerl“ oder was wird als abstoßend empfunden?

Dazu spielt im ScharfrichterHaus ATT-WENGER - Das oberösterreichische Duo Attwenger macht Rock’n’Roll & Swing, Turbopolka & Speedlandler. Mit neuer CD im Gepäck und schon Kunstnacht erprobt, bringen sie nicht nur die alten Gemäuer zum Wackeln.

Bei beiden Veranstaltungen ist der Eintritt frei!

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Am 11. September 2006 besuchte Papst Benedikt XVI. Altötting und seinen Ge-burtsort Marktl am Inn. Dieses Großer-eignis sowie die Vorbereitungen dieses Papstbesuchs dokumentiert der in Passau geborene Künstler und Fotograf Rudolf Klaffenböck in analogen schwarz-weiß Auf-nahmen.

Das Museum Moderne Kunst zeigt eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit den Festspielen Europäische Wochen Passau vom 26.6 – 28.8. 2011.

Klaffenböck besitzt ein Gespür für Moment-aufnahmen der ganz besonderen Art. Vie-les, was bei solchen Ereignissen peripher erscheinen mag, eröffnet dem Betrachter

durch Klaffenböcks oft hintersinnigen Blick eine weitere Ebene der Wahrnehmung. Da-durch tun sich neue und außergewöhnliche Perspektiven auf, die die ausgestellten Me-morabilien noch verstärken werden.

Ca. 40 Fotos aus Altötting und Marktl ver-mitteln einen anschaulichen Eindruck von der Stimmung vor und während der Ver-anstaltung und erfassen die liebenswerten und die bizarren Vorkommnisse am Rande des Besuchs.

Text: Christiane RehnFotos: Rudolf Klaffenböck

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paul.KULTUR

Das Europäische Jugend Musikfestival fin-det seit 1998 jedes Jahr im Herbst in Pas-sau statt. Die hochbegabten Teilnehmer im Alter bis 26 Jahre kommen überwiegend aus den europäischen Ländern. Mit seinem Programm und den sehr hohen Niveau hat sich das Jugendfestival in den letzten Jahren nicht nur als fester Bestand-teil des kulturellen Lebens in Passau und Niederbayern, sondern auch als eine inter-national anerkannte und hochgeschätzte Institution etabliert.

Zu den herausragenden Teilnehmern zäh-len namhafte junge Solisten und Formatio-nen wie Julia Fischer, Alina Pogostkina und viele mehr. Im Rahmen des Festivals finden

auch Meisterkurse u. a. mit prominenten Pädagogen wie Prof. Igor Oistrach oder Prof. Zakhar Bron statt.

Unter der Bezeichnung Young Classic Eu-rope findet das Festival ab 2011 auch in be-nachbarten Ländern statt. Neben Passau, mit Sitz und Leitung des Festivals, werden in diesem Jahr Veranstaltungen in Salzburg, Ljubljana und am Comer See / Villa Vigoni angeboten. So entsteht ein bedeutendes Kulturfestival mit großer Ausstrahlungs-kraft. Eine breitere musikalische Plattform, größerer musikalischer Austausch und mehr Auftrittsmöglichkeiten kommen den jungen Teilnehmern, den Aufführungsorten, vor allem aber dem kulturellen Dialog und der europäischen Idee zu Gute.

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Alchymisten und Porzellanmaler

Barocke Apotheken hatten eine breite Spannbreite von Zutaten, die neben Kräu-tern und Mineralien auch Bestandteile von exotischen Tieren und sogar zerstossene Mumien enthielten. Viele Apotheker be-schäftigten sich aber nicht nur mit der Her-stellung von Arzneien, sondern versuchten mit alchymistischen Methoden unedle Me-talle in Gold zu verwandeln und den Stein der Weisen zu finden. So auch Apotheker und Alchymist Johann Friedrich Böttger, dem im Oktober 1708 ein anderer großer Wurf gelang – das Porzellan. Sonderfüh-rung am Sonntag, den 7. August um 14 Uhr.

Stadtbrände und die Feuerwehr

Im Mittelalter waren Stadtbrände gefürch-tet, da die Häuser zum größten Teil aus Holz gebaut und mit Stroh oder Schindeln gedeckt waren. Die Straßen waren schmal und eng, die meisten Häuser hatten Vor-dächer, die, einmal in Brand geraten, je-den Versuch zu löschen nahezu unmöglich machten. Eimer, Leitern oder Haken waren bis zum 17. Jahrhundert, als der Schlauch erfunden wurde, die einzigen Werkzeuge, um der Flammen Herr zu werden. Die Feu-ermeldungen erfolgten zunächst vom Rat-hausturm aus und seit dem vernichtenden Brand von 1662, durch Kanonenschüsse aus der Veste Oberhaus. Sonderführung am Sonntag, den 3. Juli um 14 Uhr.

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nATURwISSEnSCHAFT-LICHER VEREIn PASSAU

Aus Freude an Natur und Wissenschaft - und das seit über 150 Jahren

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Ausgabe 2.2011.JUNI.21

paul.Verein

Der Naturwissenschaftliche Verein Passau blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Es war ein ehrenvolles Ansinnen von hono-rigen Passauer Bürgern, einen „Verein zur Förderung der Naturwissenschaften“, und in besonderer Absicht, eine Sammlung der Naturprodukte der Umgebung Passaus - mit der Ausdehnung auf den Bayerischen Wald - in der Stadt aufzustellen. Die Ge-burtsstunde des damals noch „Naturhis-torischen Vereins“ in Passau war dann der 11. Oktober 1857.

Es konnte bald schon eine stattliche An-sammlung verschiedenster Minerale, Pflan-zen und ausgestopfter Tiere in zwei Räum-lichkeiten des Rathauses, die unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurden, von der Be-völkerung bestaunt und besichtigt werden.

Von Bedeutung wurde auch der rege Aus-tausch von Schriften mit ähnlichen Verei-nen; dem naturhistorischen Verein Augs-burg, der Naturforschenden Gesellschaft Bamberg, dem Vaterländischen Museum in Linz und dem Zoologisch-Mineralogischen Verein Regensburg schon im Gründungs-jahr.

Wenn man sich in diese Zeit und den Beginn des Vereins zurückversetzt, so trifft man auf ein damals aufstrebendes Bürgertum, den Beginn breiter Bildung, zunehmenden Forscherdrang, ein starkes Nationalgefühl und Ehrempfinden sowie den Drang zur Darstellung und Wertung der eigenen Um-gebung. Noch lag die Stadt Passau ganz

in ihrem mittelalterlichen Befestigungsring eingeschlossen, nur das neuerbaute Lud-wigstor bot etwas Weltoffenheit der neuen Zeit entgegen. In den ersten Jahren seines Bestehens war der NWV bemüht, die um-fangreichen Sammlungen und Sachspen-den seiner Mitglieder zu sichten, zu ordnen, zu sortieren und in Ausstellungsvitrinen ein-mal monatlich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es wird wohl eine beliebte und erbauliche Bereicherung des Sonntagsspa-zierganges gewesen sein.

Das Interesse der bürgerlichen Bevölke-rung, Gegenstände aus der Natur zu sam-meln, zu fangen und zu erlegen, war groß. Bei Schmetterlingen, Käfern und anderen Insekten mögen noch ein Netz und ein paar Gläser ausreichend gewesen sein; die Bo-taniker hatten eine hübsch gestaltete Dose aus Blech, die sogenannte Botanisiertrom-mel, über die Schulter gehängt.

Es mussten zur Bearbeitung und zur wis-senschaftlichen Bestimmung all dieser exo-tischen und unbekannten Fundstücke und Spenden umfangreiche Schriften und Bü-cher angeschafft werden - der Grundstock für die heutige Vereinsbibliothek. Diese ist jetzt in der staatlichen Bibliothek Passau untergebracht und besteht aus ca. 6000 Bänden. Der Verein hofft darauf, in naher Zukunft eine Sichtung und Ordnung dieses Erbes beginnen zu können. Die Jahresbe-richte wurden schon bald ein wichtiges Or-gan für die Veröffentlichung wissenschaftli-cher Erhebungen, Untersuchungen und

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Datensammlungen, bevorzugt aus dem Kreis der Mitglieder. Der erste Weltkrieg brachte für den Verein, vor allem bei den in Alkohol eingelegten Exponaten, den Verlust der so mühevoll angelegten Sammlungen. Durch den Mangel an Rohstoffen und die schweren Nachkriegsjahre konnte die ehe-mals alte Blüte des Vereins nicht mehr er-reicht werden, und doch war die Zahl der willensstarken Mitglieder groß genug, den NWV in bescheidenem Umfang am Leben zu erhalten. Erst 1949 unternahm Dr. Au-gust Koeppel erste Anstrengungen, dem Verein wieder neues Leben zu geben. Die Sammlungen, im Oberhaus untergebracht, waren fast völlig vernichtet, nur die Vereins-bibliothek hat den Krieg ohne Einbußen überstanden. Mit der Gründung der Univer-sität Passau kam wieder Schwung und vor allem eine wachsende Zahl an Mitgliedern in den NWV.

An den unterschiedlichen Exkursionen des Sommerprogramms kann jeder mitmachen und unter geduldiger und fachkundiger Lei-tung selbst das Pflanzenbestimmen erler-nen. Mit Neugierde Wissen erreichen geht ganz ohne Vorkenntnis. Kommen sie doch einfach einmal mit zu einem erbaulichen Spaziergang durch unsere Natur. Wir laden sie herzlich ein, das Glück des Entdeckens zu finden.

Naturwissenschaftlicher Verein Passau e. V.Vorsitzende Gudrun DentlerAnni-Simmeth-Weg 594036 PassauE-Mail: [email protected]

Text: Gudrun DentlerFotos: NVPA

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paul.Verein

In einem Leipziger Hotel wird 1913 die DLRG ins Leben gerufen, nachdem im Vorjahr eine Anlegestelle auf Rügen einge-brochen war und 17 Personen, darunter 7 Kinder, ertrunken waren.

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesell-schaft e.V. (DLRG) ist mit über 1.100.000 Mitgliedern und Förderern inzwischen die größte freiwillige Wasserrettungsorganisa-tion der Welt. In der Schwimm- und Ret-tungsschwimmausbildung ist die DLRG die Nummer eins in Deutschland.

Die Anfänge der DLRG Passau gehen auf das Jahr 1932 zurück und wurden durch die Gründungsmitglieder Otto Schleyer, Max Barnerssoi, Fritz Wäckerle geprägt. Aus vier früheren Ortsverbänden, Hals, Inn-stadt, Auerbach und Grubweg bildete sich 1958 die heutige DLRG Passau. Unsere Aufgabe ist die Sicherheit der Menschen im, am und auf dem Wasser und unsere Helfer sind alle ehrenamtlich tätig.

Wir bieten Ausbildungen im Schwimmen, in Erster Hilfe, als Bootsführer und Einsatz-taucher an. Die Einsätze erfolgen im Rah-

DLRG Passau

Diese vier Buchstaben stehen für „Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft“

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men des Katastrophenschutzes und einer Schnelleinsatzgruppe (SEG). Im Katast-rophenfall leisten wir Hilfe bei Hochwasser und anderen Notlagen, wie z.B. 2006 bei der Schneekatastrophe.

Erschreckend und alarmierend ist der hohe Anteil an Nichtschwimmern bei Kin-dern im Grundschulalter. Deshalb bieten wir 2x jährlich Schwimmkurse für Kinder im Vorschulalter an, wobei der Bedarf unsere Möglichkeiten leider übersteigt.

Die Passauer DLRG besteht aus rund 270 Mitgliedern, der Jahresbeitrag für Erwach-sene beträgt 40 Euro, für Familien 60 Euro und Jugendliche bis 18 Jahre 30 Euro. Wir erheben keine Aufnahmegebühr und viele Kurse sind kostenlos oder stark reduziert für Mitglieder. In unserer Jugendarbeit wol-len wir jungen Menschen soziale Werte

bei einer interessanten Freizeitbetätigung vermitteln. Natürlich kommen neben der Ausbildung Sport, Spiel und Spaß nicht zu kurz, z.B. bei Schwimmwettkämpfen, Gruppenstunden und Zeltlager. Neugierige und Interessenten sind immer willkommen.

Kontakt:1.Vorsitzender Robert FirmhoferAlte Poststraße 42a94036 Passau Tel. 0851 / 45486 (p.)[email protected] http://www.passau.dlrg.de

Text: Robert FirmhoferFotos: DLRG Passau

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paul.Verein

New York, Johannesburg, Rio de Janeiro und Passau - was haben mehr als 172.000 junge Menschen in diesen und über 8000 anderen Städten gemeinsam? Sie bilden unter dem Namen Rotaract eine der größ-ten Jugendorganisationen weltweit. Seit 28 Jahren gibt es den Rotaract Club in Pas-sau, der sich im Sinne der rotarischen Idee für soziale Projekte einsetzt.

Die Ursprünge von Rotaract liegen in den USA. Der erste Club entstand Ende der sechziger Jahre in North Carolina aufgrund einer Initiative von Rotary International. Die Idee war, das Talent und die Leistungsfä-higkeit junger Menschen zu verbinden, um somit einen positiven Beitrag für die Gesell-schaft zu leisten.

Katharina Neumann ist seit 2009 Präsi-dentin des Passauer Rotaract Clubs. „Das Besondere an Rotaract ist für mich die Möglichkeit, sich für die Gemeinschaft ein-zusetzen, dabei Spaß zu haben und sich selbst weiterzuentwickeln“, sagt sie. Der Unterschied zu anderen Organisationen, die sich für wohltätige Zwecke einsetzen, besteht ihrer Meinung nach darin, dass

diese oft spezifisch auf bestimmte Hilfsak-tionen ausgerichtet seien. „Auch wir haben Sozialaktionen wie die Caritas oder der Kinderschutzbund, aber zusätzlich noch die Komponente, sich gegenseitig weiter-zubringen.“

Laut Satzung ist es, neben dem gesell-schaftlichen Engagement, das erklärte Ziel von Rotaract, Führungspersönlichkeiten auszubilden, die respektvoll mit ihren Mit-menschen umgehen und für ethisches Ver-halten im Beruf eintreten. Auch Networking gehört dazu, ein Thema das nicht immer unkritisch gesehen wird, wie auch Katha-rina Neumann weiß. „Für mich bedeutet es jedoch, dass es Rotaract auf der ganzen Welt gibt. Egal wohin man geht, findet man einen Club und kann sich an die dortigen Rotaractler wenden“.

Strenge Aufnahmekriterien gibt es bei Rota-ract nicht. „Wichtig ist nur die Lust, sich zu engagieren, ein offener Charakter und Spaß an der Sache“. Zwar sind hauptsäch-lich Studenten bei Rotaract, dies sei jedoch in erster Linie dadurch bedingt, dass es seit der Gründung vermehrt studentische

Lernen - Helfen - Feiern: Der Rotaract Club Passau

seit über 25 Jahren in Passau

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Mitglieder gebe und die Organisation unter ihnen bekannter sei. Es ist jedoch geplant, Rotaract in Zukunft auch gezielt an Berufs-schulen vorzustellen, um auch junge Ver-antwortungsträger aus anderen Bereichen einzubinden.

Jedes Jahr gibt es auf Deutschlandebene eine Bundessozialaktion, bei der alle Rota-ract Clubs zusammenarbeiten können. In diesem Jahr geht es bei der Bundessozi-alaktion um Teddybären. Vom gesammel-tem Geld werden Stoffteddybären gekauft, die anschließend beispielsweise an Ret-tungsdienste oder lokale Krankenhäuser gespendet werden und als Trostpflaster für kranke oder verletzte Kinder dienen sollen. Neben der bundesweiten Beteiligung ver-fügt jeder Rotaract Club über seine eigenen Projekte, im letzten Sommer gab es unter anderem ein Fußballturnier an der Uni Pas-sau, die Startgebühren wurden gespendet. Bereits seit zehn Jahren unterstützen die Rotaract Mitglieder regelmäßig das bayeri-

sche Rote Kreuz beim sogenannten Blin-denreport. Dabei werden Lokalnachrichten auf Band gesprochen, um blinden Men-schen Neuigkeiten aus der Region zugäng-lich zu machen.

Als Highlight für dieses Sommersemester ist die Aktion profs@turntables gemeinsam mit dem Leo Club Passau geplant. Dabei werden sich Professoren der Universität Passau am 7. Juli eine Nacht als DJ ver-suchen. In den Clubs Cubana und sodapur werden die Professoren verschiedener Fa-kultäten jeweils eine Stunde lang auflegen. Dabei können sie aus dem Repertoire der DJs auswählen, die ihnen zur Seite stehen, oder ihre eigene Musik unter die Feiernden bringen. Der Erlös aus den Eintrittskarten wird vollständig gespendet. Besser könnte man Lernen, Helfen und Feiern wohl nicht verbinden.

Text: Bianca SumFotos: Rotaract Club Passau

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MUSIK AUF RäDERnOper im Taschenbuchformat

„LA TRAVIATA“ von Giuseppe Verdi

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paul.veranstaltung

Die gemeinnützige Internationale Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation, München veranstaltet am 6. Juli 2011 um 18.00 Uhr in der Fußgängerzone Passau für alle, die Zeit und Lust haben, ein kos-tenloses, klassisches Konzert im Freien. Bei schlechtem Wetter findet das Konzert in der Redoute im Stadttheater statt.

Musik auf Rädern ist ein relativ „junges“ Stif-tungsprojekt – die ersten Konzerte fanden im Sommer 2007 vor begeistertem „Spon-tan-Publikum“ statt. Mit dieser quasi „klas-sischen Straßenmusik“ präsentieren wir in einer dafür eher ungewöhnlichen, aufgelo-ckerten Atmosphäre klassische Musik auf sehr hohem Niveau mit dem Ziel, Publikum dafür zu interessieren, das ansonsten eher nicht in den Konzertsälen zu finden ist.

Mit der „Oper im Taschenbuchformat“ ge-lingt es mit einem Streichquartett und drei Sängern alle wesentlichen Arien und En-sembles der Oper „LA TRAVIATA“ in etwas gekürzter Fassung aufzuführen; darüber hi-

naus erklärt die unterhaltsame und zugleich sehr informative Moderation die gesamte Handlung und bietet sowohl für „Anfänger“ als auch für Opernkenner Interessantes zum Werk, den handelnden Figuren und dem Komponisten.

Oper im Taschenbuchformat – LA TRA-VATA von Giuseppe Verdi, präsentiert und erläutert von Johannes Erkes (Viola) mit sei-nem Streichquartett sowie

Beata Marti (Sopran) ViolettaThomas Bémer (Tenor) AlfredoThomas Ruf (Bariton) Germont

Das Konzert ist kostenlos, die Stiftung freut sich über Spenden.

„LA TRAVIATA“von Giuseppe Verdi (1813 – 1901)

in einer Bearbeitung für Streichquartett und Sänger

Mittwoch, den 6. Juli 2011 – 18.00 Uhr

in der Fußgängerzone Ludwigstraße- bei schlechtem Wetter im Kultur- und Tagungszentrum -

Text & Fotos:Internationale Stiftung zur Förderung von

Kultur und Zivilisation

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paul.veranstaltung

Die diesjährige Jubiläumsausgabe des Pro-menadenfestes „Donau in Flammen“ zählt nicht nur zu den Veranstaltungshöhepunk-ten in der Donaustadt, sondern weit darü-ber hinaus.

Seit Monaten sind Sonderschifffahrten der Reederei Wurm & Köck ab Vilshofen und Passau ausverkauft. In Vilshofen selbst ist man gut vorbereitet, hat für ein abwechs-lungsreiches Musikprogramm gesorgt und die Gastronomie bietet vom exklusi-ven 6-Gänge-Menü bis zur Bayerischen Brotzeit beinahe alles, was vom Gast ge-wünscht wird. Daran hat im Jahre 2001

sicher niemand gedacht, als mit Festreden und einem abschließenden Feuerwerk die Donaupromenade eingeweiht wurde. Aber seitdem gewinnt die Veranstaltung immer mehr Freunde und zieht Besucher aus ganz Deutschland und Österreich an.

Ganze Hochzeitsgesellschaften kommen zum Feuerwerk in die Donaustadt oder verlegen die Feierlichkeiten gleich auf eines der Schiffe. Beim Vilshofener Bürgermeis-ter und bei der Geschäftsführerin Margit Reischl-Noe reißen die Anfragen nach Plät-zen auf den Schiffen nicht ab. Doch beide können immer wieder nur auf eine frühzei-

„Donau in Flammen“ in Vilshofen10 Jahre Promenadenfest

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tige Buchung verweisen. Der Vilshofener Stadtrat legt die jeweiligen Termine für „Do-nau in Flammen“ bereits für die kommenden Jahre fest. Diese werden dann von Wurm & Köck sofort an die Busunternehmer in ganz Deutschland zur Planung ihrer Sonderfahr-ten weitergeleitet und schon wenige Tage später gehen erste Buchungen ein.

Für das Jubiläum haben sich die Stadt Vilshofen und das Unternehmen Wurm & Köck zusammen mit den Pyrotechnikern von Millennium Visions etwas Besonderes einfallen lassen. Allzu viel wird aber nicht verraten, nur das Thema für beide Feuer-werke: „Himmel und Hölle“. Die Besucher sind dieses Jahr mittendrin statt nur dabei. Berücksichtigt wird selbstverständlich der „Vilshofener Wasserfall“, ein alljährlich ge-

wünschter Funkenregen von der Donau-brücke. Manuela Brandl und Alex Lehder, die beiden Geschäftsführer von Millenium Visions, garantieren zusammen mit ihrem Team eine fantasievolle Umsetzung des Jahresthemas und die Besucher werden sich für das himmlische Scheinen und höl-lische Brennen ganz sicher mit großem Ap-plaus bedanken.

Von der Einweihungsfeier mit 200 gelade-nen Gästen zum Megaevent mit tausenden Besuchern - die Stadt Vilshofen kann stolz sein auf ihr Promenandenfest und hat allen Grund „Donau in Flammen“ gebührend zu feiern. Wir hoffen Sie feiern mit!

Text: Christian EberleFotos: Stadt Vilshofen

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paul.veranstaltung

Der beliebte Großzirkus CHARLES KNIE kommt vom 02.07. – 06.07.2011 mit einem völlig neuen, traditionellen und zugleich modernen Zirkusprogramm nach Passau.

Innerhalb kürzester Zeit wurde der europa-weit beliebte Zirkus Charles Knie zu „einer der ersten Zirkusadressen in Deutschland“ (FAZ, Aug. 2008) und erhielt von der Ge-sellschaft der Circusfreunde inzwischen den Zukunftspreis.

Als einziger deutscher Großzirkus verbindet der Zirkus Charles Knie alle traditionellen Elemente der Zirkus-Kunst in einer modern choreographierten Zirkus-Revue, bei der keine Sekunde Langeweile aufkommt.

31 internationale, preisgekrönte Artisten und Tierlehrer entführen das Publikum auf eine einzigartige, unvergessliche Reise durch ferne Länder:

Erleben Sie die beste gemischte Raubtier-nummer – ausgezeichnet beim Zirkusfes-tival in Monte Carlo – von Raubtierlehrer Alexander Lacey, den charmanten Ta-schendieb Kenny Quinn, fliegende Men-schen unter der Zirkuskuppel - die sogar den legendären 3-fachen Salto Mortale zeigen, edle Pferdedressuren, rasante Roll-schuhartisten, spektakuläre Boden- und Luftakrobaten sowie den weltbekannten humorvollen Clown André in der Manege des Zirkus Charles Knie.

Zirkus CHARLES KnIE zeigt die ganze welt im Zirkusglanz!

Eine Reise um den Globus vom 02.07. bis 06.07.2011 am Messepark Kohlbruck

Tickets: 0171 - 94 62 456 - www.zirkus-charles-knie.de

PASSAUMeSSePArk kohlbrUck

02.

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Täglich um 15.30 + 19.30 UhrSonntag um 11.00 + 15.30 Uhr

Mittwoch nur um 15.30 Uhr

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1887 wurde das Ilzer Haferlfest, damals noch un-ter dem Namen

„Hafenfest“ von Anton Niederleuthner und Ferdinand Wagner erstmalig ausgerichtet.

124 Jahre später ist es nun Festwirt Markus Rohmann, der Planung und Organisation der uralten Tradition übernimmt. Der Name des Festes ist übrigens auf die tönernen Bierkrüge, die sogenannten „Haferl“, wel-che kurzerhand als Eintrittskarten für die Feierlichkeiten herangezogen wurden, zu-rückzuführen.

Der Passauer Oberbürgermeister wird jähr-lich zunächst um die Schirmherrschaft über das Fest gebeten und immer am ersten Tag von der Ilzer Perle, die jedes Jahr neu ge-wählt wird, und einem bunten Festzug vom Rathaus abgeholt, um ihn auf einem Schiff in die Ilzstadt zu geleiten. Im Anschluss da-ran wird das Fest eröffnet.

Nachdem das Haferlfest im letzten Jahr nicht stattfinden konnte, wartet in diesem

Jahr wieder ein abwechslungsreiches Pro-gramm auf alle Gäste, egal welchen Alters.Extra für das Haferlfest hat sich die in Pas-sau bestens bekannte Band „Sgt. Pepper“ („Die Netten mit den Koteletten“) noch ein-mal neu formiert, um am Samstag, den 2. Juli, für ausgelassene Stimmung und beste Atmosphäre zu sorgen.

Die kleinen Gäste sind übrigens am Sams-tag herzlich eingeladen, einen Toyota Auris (gesponsert von Toyota Pichert) zu bema-len und sich dabei richtig auszutoben.

Mit schönem Wetter und gutem Bier der Brauerei Hacklberg kann das Ilzer Haferl-fest eigentlich nur ein Riesenerfolg werden.

Zum Abschluss findet am Sonntagabend noch ein spektakuläres und perfekt insze-niertes Feuerwerk statt.

Text: Christian LangFotos: Rudolf Melcak & Dominik Rener

Ilzer Haferlfest 2011 vom 01.07. - 03.07.2011

traditionsreiches Volksfest für jung und alt.

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paul.veranstaltung

Im Gespräch mit Keller Steff

paul.: Hallo! Wie groß ist denn bereits die Vorfreude oder gar die Aufregung im Vor-feld des Eulenspiegel-Festivals in Passau? Keller Steff: Die Vorfreude ist bei der ganzen Band natürlich sehr groß, denn wir durften ja das Passauer Publikum schon zweimal erleben! Einmal als Vorband von LaBrass-Banda beim Eulenspiegel-Festival und bei unserem ersten abendfüllenden Konzert in der Scheune. Es herrschte immer ausge-lassene und zufriedene Stimmung auf bei-den Seiten. Der Ort und die Umgebung des

Festivals sind schon etwas Besonderes. Wir freuen uns sehr dabei zu sein!

paul.: Die „Keller Steff Band“ hat sich rasant entwickelt und eine große Fangemeinde angesammelt. Beim Eulenspiegel-Festival stehen sie auf einer Bühne mit etablierten Künstlern, wie z.B. Helmut Schleich, Mi-chael Mittermeier, Martina Schwarzmann, Kaya Yanar, Herbert & Schnipsi und vielen anderen. Ein zusätzlicher Anreiz? Keller Steff: Natürlich ist das ein Anreiz,

„Sag amal, bist NARRISCH, ja wos treibst denn?!“ am 08.07.11 am Eulenspiegelfestival

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gute Leistung auf der Bühne zu bringen. Aber größer ist die Ehrfurcht und die Freude mit so namhaften Künstlern in einem Satz bzw. in einem Programm erwähnt zu wer-den. Die schnelle und rasante Entwicklung der Keller Steff Band ist schwer zu erklären. Ausschlaggebend war mit Sicherheit das immer wieder positive Feedback der Zuhö-rer und Musiker-Kollegen.

paul.: Mit Mundharmonika, Gitarre und Ge-schichten über den Bulldogfahrer oder das Kaibeziang begeistern Sie seit 2008 viele Fans. Was können diese von der neuen CD „Narrisch“ erwarten?Keller Steff: Das Album „Narrisch“ spiegelt Lebenserfahrungen wider, die so ziemlich jeder schon mal erlebt oder mitbekommen hat! Geschichten aus dem Leben wie sie eben passieren und wie die Personen, de-nen sie passieren, reagieren! In den Liedern ergeben sich Situationen, bei denen der Eine oder Andere hin und wieder die Fas-sung verliert. Das Ganze ist in übertriebener Art verpackt mit Ironie, Witz und Wahrheit. Es sind die Situationen, die einen prägen. Nachdenklich und ehrlich. Auf der CD Nar-risch erkenne ich mein Leben und das mei-nes Umfeldes, also Freunde, Eltern, Oma und Opa und Kollegen wieder!

paul.: In Ihrer frühen Kindheit flüchteten Sie durch die Hintertür der Musikschule. Ein weiterer Versuch Ihrer Eltern, Sie musika-lisch zu fördern endete damit, dass Ihre Blockflöte bis heute unauffindbar ist. Wann und wie entwickelten sich dann doch Freu-

de und der Spaß an Musik und Kunst?Keller Steff: Ich hatte immer Freude an der Musik! Nur mit „Hänschen klein“ und „Bru-der Jakob“ konnte ich nichts anfangen. Denn ich konnte schon im jungen Alter auf die Tonband Aufnahmen von meinem Va-ter zurückreifen. Und wenn man mit Songs von B.B. King, Fredel Fesl , Bob Dylan und Sam & Dave Lego spielt, ist es halt schwer zu verstehen, wenn man die Melodie von der Vogelhochzeit auf der Blockflöte spie-len muss. Die Freude selber zu spielen kam mit der Mundharmonika vom Opa. Dann bekam ich von meinem Onkel eine alte E-Gitarre mit Verstärker! Ober cool! Ich hab mir dann, als ich endlich alle Griffe auf der Gitarre konnte, das linke Handgelenk zweimal gebrochen, die Gitarre in die Ecke gestellt und vor drei Jahren wieder ausge-packt und mit dem Projekt „Bulldogfahrer“ begonnen.

paul.: Beschreiben Sie die „Keller Steff Band“ mit drei Adjektiven!Keller-Steff: Was zum Teufel bedeutet Ad-jektiv? ich schau mal im Internet! Ah, okay! Wiewort. Normal, einfach und seltsam

paul.: Vielen Dank für das Gespräch!

Text: Christian LangFotos: Christine Heinrich

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Jazz an der Donau 2011.

Vor 25 Jahren schlug die Geburtsstunde von Jazz an der Donau. Gestartet als an-spruchsvolles Avantgarde-Festival, hat sich das im niederbayerischen Straubing statt-findende Event in den letzten Jahren auch benachbarten und populäreren Stilrichtun-gen wie Funk und Soul geöffnet. Für die Jubiläums-Ausgabe haben sich die Veran-stalter natürlich besonders ins Zeug gelegt: Erneut präsentieren sie einen abwechs-lungsreichen und dennoch in sich homoge-nen Mix aus nationalen und internationalen Musikgrößen.

Den Auftakt bestreiten zwei Top-Acts: Am Mittwoch den 13.07. gastiert die britische Funk-Formation Jamiroquai und am 17.06. die amerikanische Band TOTO. Jazz-Gour-mets kommen am Samstag, den 16. Juli ,ganz auf ihre Kosten. Das garantieren allei-ne schon die Auftritte der Musiklegenden Al Jarreau und Sergio Mendes. Weitere Acts wie SOULBOP Bill Evans with Randy Bre-cker feat. Medeski, Martin & Wood runden das Samstags-Programm ab.

paul.: Hallo! Zunächst einmal Glückwunsch zum 25-jährigen Jubiläum – für Sie ein An-lass zu ganz besonderer Freude?Ralph Huber: Absolut! Als ehrenamtliche Kulturschaffende ist das ein richtig langer Zeitraum, den wir da bewältigt haben.

paul.: Blicken wir kurz zurück. Wie hat sich das „Jazz an der Donau“ seit seinen Anfän-gen entwickelt?Ralph Huber: Anfänglich war Jazz an der Donau als reines Avantgarde Festival po-sitioniert. Sirus W. Pakzad und Christian Kvech, 2 Münchener Kenner der internati-onalen Jazzszene machten anfänglich das Programm, das in der Fachpresse höchs-tes Lob fand, aber beim Publikum teilweise schwer zu verstehen war. Nach und nach haben wir uns dann musikalisch breiter auf-gestellt und sind mittlerweile ein vielschich-tiges, offenes Musikfestival.

paul.: Gibt es besondere Momente, auf die Sie gerne zurückblicken? Erinnern Sie sich auch an skurrile Augenblicke, Pannen oder

13.07. - 17.07.2011 - In diesem Jahr u.a. mit: Jamiroquai, TOTO, LaBrassBanda, Al Jarreau...

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außergewöhnliche Begegnungen mit den Künstlern?Ralph Huber: Jedes Jahr gibt es viel von Allem. Die außergewöhnlichsten Momente sind sicher die, wenn wir einen großen Star auf der Bühne haben und der sich von sich aus begeistert über das Festival äußert, wie z.B. James Brown, der ja nicht immer top motiviert auf die Bühne ging, aber bei uns eine dreistündige Liveperformance abge-rockt hat, die selbst Fans, die schon viele Konzerte von ihm gesehen haben, schlicht-weg umgehauen hat. Die schlimmsten Pan-nen sind immer Delays von Flügen, verges-sene oder nicht mitgelieferte Instrumente und auf irgendwelchen Flügen verschollene Musiker. Diana Ross hat sicher den skur-rilsten Moment bei JAD ausgelöst, als sie einen männlichen(!) Runner ihre Unmengen an künstlichen Fingernägel sortieren lies.

paul.: Was können die vielen Gäste dieses Jahr vom Festival erwarten? Mit der kalifor-nischen Band TOTO tritt ja bekanntlich eine der erfolgreichsten amerikanischen Rock-

bands auf… Ralph Huber: TOTO kommen in einer grandiosen Besetzung und mit richtig viel Spiellaune im Gepäck. Jamiroquai wird das Festival eröffnen und auch er bringt dieses Jahr eine grandiose Liveshow mit, die sich von seinen Konzerten der Vorjahre deutlich abhebt. Was LaBrassBanda für eine Pow-er und einen Spaß auf die Bühne bringen, ist sicher mittlerweile jedem Interessierten zu Ohren gekommen. Unser Best of JAD Samstag spricht eigentlich für sich denn ich habe lauter Künstler eingeladen, die beim Publikum besondere Emotionen und Begeisterung hervorgerufen haben, z.B. Sergio Mendes, Al Jarreau, Randy Brecker, Bill Evans u.v.a.!

paul.: Vielen Dank für das Gespräch!

Text & Fotos: snapshot RedaktionsbüroInterview: Christian Lang

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paul.RepoRtage

Die meisten Menschen sehen als erstes auf die Uhr, wenn sie morgens aufwa-chen. Menschen wie ich greifen am Mor-gen zuerst nach der Brille, um die Uhrzeit überhaupt lesen zu können. Gute Sicht ist etwas, das man wohl nur wenig schätzt, wenn man damit gesegnet ist. Konstant auf eine Sehhilfe angewiesen zu sein und vielleicht sogar noch unter Kontaktlin-senunverträglichkeit zu leiden, lässt nichts wünschenswerter erscheinen, als gesunde Augen.

Die Odyssee meiner Sehschwäche begann schon im Kindergarten, beim Hör- und Sehtest vor der Einschulung. 15 Jahre sind nun vergangen, seit meine Kurzsichtigkeit festgestellt wurde. Meine Sicht hat sich über die Jahre rasant verschlechtert und vor allem die Asymmetrie der Sehschwä-che, eine Differenz von rund drei Dioptrien zwischen linkem und rechtem Auge, macht mir Probleme. Die Entscheidung, meine Augen wenn möglich korrigieren zu lassen, fiel daher relativ früh. Seit ich Kontaktlinsen kaum mehr vertrage, habe ich mich genau-er informiert, beraten und Voruntersuchun-gen im Krankenhaus machen lassen.

Straubing, 11. April 2011, 11 Uhr. Mein Herzschlag erhöht sich deutlich als ich ins Behandlungszimmer der Augenarztpraxis gerufen werde. Er ist da, der Moment der Entscheidung. Die Ergebnisse von Seh-nerv- und Hornhautmessung aus dem Krankenhaus sind ausgewertet. Während ich mich auf den Behandlungsstuhl setze, wirft mein Augenarzt noch einmal einen Blick auf die Messwerte, dann wendet er sich mir zu. „Das Ergebnis ist in Ordnung. Aber Ihre Hornhaut ist außergewöhnlich dünn, Frau Ankerl“, erklärt Dr. Eder. Gleich wird er mir sagen, zu dünn für eine Sehkor-rektur, denke ich mir. Zwar liege ich damit falsch, aber er kann mir meine Bedenken auch nicht nehmen. Er ist zuversichtlich, die Entscheidung soll letztendlich aber die Praxis in München treffen, die den Eingriff durchführen soll. Ich setze ein Lächeln auf und lasse mir von der Sprechstundenhilfe einen Beratungstermin beim Augenlaser-team in München geben. Weder enttäuscht noch erleichtert verlasse ich die Praxis - die Entscheidung verzögert sich um zwei wei-tere Wochen.

Sehkraft zum Mitnehmen bitte!Augen lasern - ein Erfahrungsbericht, Teil 1

Besprechung der Messergebnisse

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München, 21. April 2011, 14 Uhr. Nachdem wir die Praxis von Dr. Christmann gefunden haben, sitze ich in einem Untersuchungs-zimmer mit verschiedensten Messgerä-ten. Den Kopf ruhig in eines der Geräte zu halten, ist theoretisch nicht sehr schwer. Dank den Worten der Sprechstundenhilfe „Bitte ganz still halten“ und meiner Aufre-gung über das Urteil von Dr. Christmann ist einfaches Ruhighalten aber eine kleine Herausforderung. Gefühlte zwanzig weitere Tests später, bei denen ich einen Piepser drücken muss, wenn ein Lichtpunkt auf-leuchtet oder erkennen soll, an welcher Stelle ein Kreis geöffnet ist, werde ich ins Behandlungszimmer gebeten. Meine Hornhaut wird ein weiteres Mal ge-

messen. Das Ergebnis wird dabei nicht bes-ser: Während eine Dicke von 550 Mikrome-ter als normal gilt, sind es bei mir nur etwas mehr als 500 Mikrometer. „Das würde sehr knapp werden“, meint Dr. Christmann. „Ich würde von einer Femto-Lasik abraten.“ Ich bin ein bisschen geknickt, aber es gibt eine andere Variante, die man auch bei dünner Hornhaut mit starker Sehschwäche durch-führen kann. Der Nachteil an dieser so ge-nannten Lasek-Methode ist aber, dass man einige Tage danach Schmerzen an den ge-lasterten Augen empfindet, während man bei einer Lasik schon circa fünf Stunden nach dem Eingriff wieder belastbar ist. Ein bis zwei Wochen solle ich zur Erholung in etwa einplanen, meint Dr. Christmann. Ich lasse mir noch die Kosten für einen Lasek-Eingriff berechnen und genau erklären, wie dabei vorgegangen wird.

Beratungsgespräch in München

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paul.RepoRtage

Auf der Fahrt nach Hause verarbeite ich erst einmal die Fülle an Informationen und überdenke die ganze Sache. Ich hatte ge-hofft, dass ich für die unkompliziertere Lasik geeignet wäre. Dann hätte ich den Eingriff jederzeit durchführen lassen können. Aber was sind schon die zwei Wochen, die ich vielleicht durch die Lasek ausfalle, im Ver-gleich zu den 15 Jahren Brille tragen? Noch während der Fahrt entscheide ich mich für den Eingriff und freue mich auf ein sehstar-kes Leben.

Der Termin ist vereinbart - schon in diesem Sommer werde ich mir keine Gedanken mehr über Brille und Kontaktlinsen machen müssen. Zumindest nicht im gleichen Aus-maß wie zuvor. Es gibt eine gewisse Norm-abweichung bei Sehkorrekturen, die sich aus Dioptrienzahl und Hornhautverkrüm-mung berechnen lässt. Bei mir beträgt das in etwa eine Dioptrie. „Viele Menschen lei-den unter einer so geringen Sehschwäche, ohne es zu wissen“, hatte mir mein Augen-arzt erklärt. Und was ist das schon, vergli-chen mit den aktuell beinahe acht Dioptrien am rechten Auge?

20 Tage vor dem Eingriff. Langsam kommt der Behandlungstag immer näher und ich bekomme Respekt vor der Entscheidung. Bisher konnte ich die Tatsache ganz gut verdrängen, dass ich anfangs Schmerzen

haben werde und nichts machen darf, bei dem ich meine Augen anstrengen muss. Keine Bücher, kein Fernsehen, kein Inter-net - der kalte Facebook-Entzug. Ich bitte also ein paar Freunde um Hörbücher und Besuche, damit ich mich nicht allzu sehr langweile.

Zehn Tage vor dem Eingriff wird mir be-wusst, dass ich nur noch drei Mal Kontakt-linsen tragen darf, bald auf Augen Make-Up verzichten und regelmäßig Antibiotika-Trop-fen verwenden muss. Ich lese mir noch ein weiteres Mal alle Unterlagen durch, um si-cher zu stellen, dass ich alle Vorbereitungs-maßnahmen beachte. Vor dem Eingriff selbst habe ich seltsamerweise gar keine Angst, vielmehr vor den ersten paar Tagen danach. Aber ich zwinge mich einfach, da-ran zu denken, dass ich bald keine Sehhilfe mehr brauche, um morgens die Uhrzeit auf dem Wecker lesen zu können. Oder dass ich zukünftig auch dann Schwimmen ge-hen kann, wenn ich gerade keine Kontakt-linsen vertrage. Und selbst wenn ich dann zum Autofahren und im Hörsaal noch die Unterstützung einer Brille brauche, die ne-benbei nicht nur wesentlich günstiger, son-dern auch leichter und dünner sein wird als meine aktuelle, so wird es doch ein Stück neues, sehkräftiges Leben sein.

Fortsetzung folgt...

Beratungsgespräch in München

Text: Birgit AnkerlFoto: Birgit Ankerl

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Spannung ohne großes Finale Justizthriller „Der Mandant“ - Kinostart 23. Juni

Mick Haller (Matthew McConaughey) ist ein gerissener Strafverteidiger in Los Angeles. Als Millionärssohn Louis Roulet (Ryan Phil-lippe) sein Klient wird, der wegen schwe-rer Körperverletzung an einer Prostituierten angeklagt ist, glaubt Mick zunächst dessen Unschuldsbeteuerungen. Bei seinen Er-mittlungen stößt er jedoch auf die brutale Vergangenheit seines Mandanten, die die-ser um jeden Preis verstecken möchte. Da-durch gerät auch Micks Familie in Gefahr.

Brad Furmans „Der Mandant“ glänzt vor allem durch die großartige Besetzung. Der Handlungsstrang bleibt durchwegs span-nend, ein großes Finale wird dem Kinobe-sucher aber vorenthalten. Insgesamt ein kurzweiliger Thriller, dessen Ende jedoch abrupt wirkt - so verspricht der Film zu-nächst mehr, als er schlussendlich einhal-ten kann. Unser Fazit: 3 paul. von 5!

Sneakpreview vom 06.06.2011

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paul.RepoRtage

Sie wäre ein lebensfeind-

licher Ort, unsere Erde. Wir würden erfrieren oder verglühen, oder vielmehr: Es würde uns gar nicht geben, wenn das Verhältnis zwischen reflektierten und absorbierten Sonnenstrahlen nicht genau so wäre, wie es ist. Die Photonen treten wieder aus der Atmosphäre aus, wenn die Treibhausga-se sie nicht daran hindern – das erklären uns bekannte Grafiken. Inzwischen hat je-der verstanden: Es gibt keine Garantie da-für, dass die Erde bewohnbar bleibt, was

auch immer wir mit ihr anstellen. Die gan-ze Welt rechnet in CO2 – in der Hoffnung,

das Schlimmste verhindern zu können. Manch einer verzichtet aufs Fliegen, die Heizungen werden runtergedreht und Stand-by ist zum Schimpfwort ge-worden. Trotzdem liegen im Februar Erdbeeren in den Supermarktregalen. Freitagvormittag auf dem Passauer Domplatz: Menschen schleppen Ein-

kaufstaschen, Verkäufer wiegen Toma-ten ab. Es ist Wochenmarkt. Lehrstun-

de für klimabewusste Ernährung. Auch noch beim Essen darauf achten, wie unse-re CO2-Bilanz aussieht?

Ja, weil 20 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland aufs Konto der Ernährung gehen - das zumindest rechnet der Oe-cotrophologe Jürgen Kretschmer vor. Er hat an einer Ausstellung des bayerischen Umweltministeriums zum Thema klimabe-wusstes Essen mitgearbeitet.

Die goldenen Klimaschutz-Regeln spiegeln sich in der Produktpalette des Passauer Wochenmarktes wider: An den meisten

Eine Portion Erderwärmung (Teil 1)Wie sich unsere Ernährung aufs

Klima auswirkt

Die goldene Regel

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Ständen gibt es Gemüse und Obst zu kau-fen, Eier, Fleisch und Käse sind seltener. Rettich und Salat stammen „aus eigenem Anbau“ und wer ein Vollkornbrot beim Bio-bäcker kauft, tut sich und dem Klima etwas Gutes. Auf dem Speiseplan, der ein reines ökologisches Gewissen verspricht, stehen also mehr pflanzliche als tierische Lebens-mittel, am besten Bio, aber bitteschön aus der Region und vor allem saisonal.

Dass wir im Winter keine Erdbeeren kaufen sollen, weiß inzwischen jeder. Der Einkauf saisonaler Produkte ist entscheidend: Es kostet Energie, all das, was bei uns gerade nicht wächst, herbeizuschaffen, im beheiz-ten Treibhaus aufzuziehen oder zu lagern. Dem stehen die Vorteile saisonaler Lebens-mittel gegenüber: klimafreundlich, günstig und gesund. „Die Früchte werden reifer geerntet und haben deshalb mehr Wert ge-bende Inhaltsstoffe“, erklärt Karin Brauneis, Ernährungsberaterin der AOK Passau. Was kommt also im Juni von deutschen Feldern auf unsere Tische? Laut Saisonkalender der Verbraucherzentrale allerlei Rohkost-Gemüse: Gurken, Radieschen, Rettich, Chinakohl und natürlich alle Salatsorten. Außerdem bricht die süße Zeit der Erd- und Johannisbeeren an und es darf wieder Rhabarberkuchen gebacken werden. Wer kochen will, greift jetzt zu Kohlrabi, Erbsen, Blumenkohl, Fenchel, Sellerie, Brokkoli, Zucchini, Spinat und Spargel – Kartoffeln,

Möhren und Lauch kann man das ganze Jahr über mit gutem Gewissen einkaufen. Liebhaber von Tomaten und Paprika müs-sen sich noch etwas gedulden: Der Saison-kalender der AOK verrät, dass die erst ab Mitte Juli auf heimischen Feldern zu finden sind. Was gerade Saison hat, erfährt man auch einfacher: auf dem Bauernmarkt. Denn was aus eigenem Anbau stammt, ist auch saisonal.

Verlockender als der Einkauf auf dem Markt ist freilich der Gang in den Supermarkt: Hier gibt’s fast alles – und das nicht nur einmal in der Woche. Billig soll es sein, gut aussehen und die Deklaration „Herkunft: Deutschland“ genügt für das Gefühl, regi-onal eingekauft zu haben. Was per LKW, Bahn, Schiff oder Flugzeug transportiert wurde, verrät uns kein Etikett. Genau da-rauf kommt es aber an. Aus der Abteilung Unternehmenskommunikation der Edeka-Gruppe kommt als Antwort auf die Frage nach Transportwegen und regionalen Pro-dukten: Der Großteil der Produkte stamme aus der Region, aus Deutschland oder dem europäischen Festland. Was nicht aus Eu-ropa komme, werde zu mehr als 90 Pro-zent mit dem Schiff transportiert. Was tat-sächlich mit dem Flugzeug kommt, ist nicht zu erfahren. Dabei sind Flugtransporte aus Übersee laut bayerischem Umweltministe-rium bis zu 300-mal so klimaschädlich wie Transporte aus der Region. Kretschmer

Alles zur rechten Zeit Heimatliebe

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paul.RepoRtage

erklärt, dass es vor allem exotische und empfindliche Früchte aus Übersee sind, die eingeflogen werden.

Dass Edeka sich damit brüstet, Früchte vom europäischen Festland zu beziehen, ist wenig überzeugend: Der Spargel aus Spanien verursacht beim Transport mehr Treibhausgase als dieselbe Menge Fleisch aus Argentinien. Schließlich verbraucht das Hochseeschiff bei weitem nicht so viel Energie pro Tonne und Kilometer wie der LKW. Von der Presseabteilung der Rewe-Group kam auf dieselben Fragen innerhalb von drei Tagen keine Antwort. Also am besten beim Einkauf im Markt selbst nach-fragen und nur kaufen, wenn klar ist, dass das Essen nicht Hunderte von Kilometern transportiert wurde.

Weite Transportwege verschlingen unnötig Energie – deswegen sind Bio-Erdbeeren aus Südamerika ökologisch paradox. Wer auf regionalen und saisonalen Einkauf ach-tet, kann dem Klima aber auch mit Biopro-dukten einen Gefallen tun. Der Grund: Kon-ventionelle Landwirte setzen mineralischen Stickstoffdünger ein, dessen Produktion enorme Mengen Energie schluckt. Das Ergebnis: Beim biologischen Pflanzenbau wird laut bayerischem Umweltministerium nur halb so viel Energie wie beim konventi-onellen verbraucht und etwa ein Viertel an Treibhausgasen eingespart. Und auch Bio-

Fleisch sei klimafreundlich. Statt 21 Mega-joule benötige die Produktion eines Kilos Schweinefleisch nur 12 Megajoule Energie und es wird ein Fünftel weniger CO2 frei. Regionale Biokost ist also gut fürs Klima, doch was ist mit der Gesundheit? „Die In-haltstoffe von Gemüse hängen von vielen Faktoren ab“, sagt Brauneis. Ob Bio wirk-lich gesünder als konventionelles Gemüse ist, sei noch nicht geklärt. Was allerdings belegt sei: Öko-Produkte schmecken in-tensiver, weil sie mehr Zeit zum Wachsen haben. Und das Risiko einer Schadstoffbe-lastung sei geringer. Dass zu viele Pestizide auf Lebensmitteln gefunden werden, kom-me vor allem bei Importen vor – wieder ein Pluspunkt für regionale Produkte.

Bio gibt es aber nicht nur im Ab-Hof-Ver-kauf. Der Trend macht’s möglich: Gutes Gewissen zum kleineren Preis aus dem Supermarktregal. Auf den Verpackungen prangt das sechseckige deutsche Biosie-gel und ab Juli das EU-Biosiegel: ein wei-ßes Blatt aus Sternchen auf grünem Grund.

Das wird für Lebensmittel vergeben, die der EU-Bio-Verordnung entsprechen. Der Un-terschied zu Siegeln der Anbauverbände: Bei Naturland zum Beispiel sind die Anfor-derungen höher als die der EU-Verordnung. Was das Klima betrifft, sind die Unterschie-de anscheinend nicht so groß: Minerali-scher Stickstoffdünger ist bei beiden ver-boten. Allerdings verlangt Naturland, dass das Viehfutter zur Hälfte aus eigenem An-

Bio - ein Paradoxon

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bau oder der Region stammen muss – das spart die Energie für den Transport.

Es ist eine knappe, einprägsame Formel: saisonal, regional und Bio. Wir können aber noch mehr tun, um Mahlzeit für Mahlzeit das Klima zu schonen. Zum Beispiel: Fri-sches Gemüse und Kartoffeln essen, auf Fleisch und Fisch verzichten. Warum das

unserer Erde und der Gesundheit gut tut, erklären wir in der nächsten Ausgabe von paul. Bis dahin: Guten Appetit mit gutem Gewissen!

Text: Lisa KohnFoto: Lisa Kohn

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paul.ANZEIGE

Gerade in Zeiten von Dioxin-Skandal und EHEC tauchen immer wieder zum Teil be-rechtige Zweifel an der Herkunft, Herstel-lung und Verarbeitung von Lebensmitteln auf.

Die Ökokiste Kößnach hingegen garantiert bereits seit elf Jahren den Verkauf von aus-schließlich biologisch angebautem Obst, Gemüse, jeweils daraus hergestellten Pro-dukten und setzt dabei auf ein ganz be-sonderes sowie erfolgreiches Konzept: Die Ökokiste. Dabei kann der Kunde bequem über das Internet (www.oekokiste-koess-nach.de) seine eigene individuelle Ökokiste zusammenstellen und aus über 2000 ver-schiedenen Artikeln, darunter auch Müsli, frisches Brot, Nudeln, Getränke oder Grill-saucen und natürlich vielen verschiedenen Obst- und Gemüsesorten auswählen.

Viele Rohstoffe stammen von Landwirten und Gärtnern aus Ostbayern, so dass auch ein regionaler Bezug und ein hohes Maß an Nachhaltigkeit gewährleistet sind. Die Ökokiste Kößnach stellt zudem eine bun-te Mischung aus „Standard-Ökokisten“ zur Verfügung, worunter auch z.B. reine Käse-

oder Wurstpakete, eine Kochgemüsekis-te mit Frühweisskraut, Brokkoli, Zucchini, Frühkarotten, Zwiebeln und Spinat oder ein Brotzeitpackerl zu finden sind. Auch die-se fertig gepackten Abokisten (zwischen 6,50 € und 18 €) können jederzeit und vor jeder Lieferung nach eigenem Wunsch und Bedarf mit anderen Produkten ergänzt oder in ihrem Umfang verkleinert werden.

Hinzu kommen Monatsangebote oder sai-sonale Produktpakete, wie z.B. ein vielsei-tiges, schmackhaftes und preiswertes Grill-Sortiment. Man kann bei der Bestellung außerdem entscheiden, in welchem Liefer-zyklus man mit seinen Waren versorgt und beliefert werden möchte.

Inhaberin Martina Kögl legt zudem beson-deren Wert darauf, dass die Herkunft und die Zusammensetzung aller Produkte für jeden Kunden klar ersichtlich werden. So sind z.B. bei allen Müsli-Angeboten Her-stellung, Zutaten, Besonderheiten und Qualität der Produkte nachvollziehbar. Seit vielen Jahren beliefert die Ökokiste Köß-nach über 1000 Haushalte, darunter auch viele Grundschulen im Rahmen des Schul-

Frische und gesunde Lebensmittel

bequem bestellt und direkt geliefert von der Ökokiste Kößnach

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fruchtprogramms, Kindergärten oder Kin-dertagesstätten. Das 22-köpfige Team um Martina Kögl ist stets bemüht, den vielen Kunden aus dem ostbayerischen Raum einen möglichst einfachen Bezug von Pro-dukten mit höchster Qualität zu ermögli-chen.

Neugierig geworden? Zum Einstieg wird auch eine Schnupperkiste mit frischem Obst und Gemüse nach Saison angeboten. Darüber hinaus sind auf der Homepage der Ökokiste Kößnach viele Rezepte und Kochtipps zu entdecken, falls es noch un-klar ist, was aus den leckeren Bioprodukten gekocht werden soll. Über den Besucher-Zugang sind übrigens alle Produkte gelis-tet, die es bei der Ökokiste Kößnach gibt. Die Ökokiste versteht sich selbst einerseits als Dienstleister im Sinne der Belieferung

und andererseits als Vermarkter von hoch-wertigen Bioprodukten.

Ökokiste Kößnach - Martina Kögl e.K.Untere Dorfstr. 8 - 94356 KößnachTel.: 0 94 28 / 94 95 33www.oekokiste-koessnach.de

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paul.RepoRtage

Zwei Ausländer zwischen drei Flüssen

Die Geschichten besonderer Unternehmer in Passau

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Ein grell leuchtendes Schild thront über dem sonst schlichten Eingang zum Barsil. In dem angenehm warmen Raum klingt südamerikanische Musik zum Schlürfen von Cocktails. Ein herzliches Gesicht strahlt von der Theke herüber und begrüßt jeden, der das Lokal betritt.

Die Bar hat Geschichte, sowie auch ihr Ge-schäftsleiter Julio Martins. Der gebürtige Brasilianer aus Rio de Janeiro war schon immer ein Weltenbummler. Seine Uniab-schlüsse machte er in Barcelona und Gi-rona. Insgesamt lebte er 14 Jahre lang in Spanien, hat die spanische Staatsbürger-schaft angenommen, spricht sechs Spra-chen und hat nun in Passau eine Familie gegründet.

Die Routine und Geschwindigkeit, mit der er nach dem Cocktailshaker greift, die Früchte in perfekte Stücke schneidet und vier Getränke gleichzeitig zubereitet, lässt erahnen, wie lange er dies schon tut. Doch von Ermüdung oder Demotivation keine Spur. „Sag mir was du magst und ich ma-che Dir einen super Cocktail“, verspricht ein gutes Deutsch, das die S- und R-Laute des Spanischen und die nasale Betonung des Portugiesischen noch in sich trägt.

Das Barsil wurde im Juli 2010 eröffnet. Da-bei löste sie ihren Vorgänger, das Unicorn, ab. Julio war zuvor mit dem Unicorn selbst-ständig gewesen, hatte dann aber feststel-len müssen, dass er so nicht gegen die Konkurrenz des Passauer Gastronomiege-

werbes ankommt. Jetzt hat er mit der Bar-sil eine GmbH gegründet und kann sich im Geschäft halten. Laut Julio sind es auch im-mer noch dieselben Leute wie im Unicorn, die hier gerne ihre Cocktails trinken, sich angeregt unterhalten oder einfach zusam-men sitzen. Dabei handele es sich nur zu etwa 40 bis 50 Prozent um Studenten. Der durch die hochwertigen Säfte entstehende Preis von 5,50 bis 9 Euro für einen der 200 verschiedenen Cocktails scheint den meis-ten Studenten schon zu viel zu sein.

„Viele Leute, die hierherkommen, sind Pro-fessoren der Uni oder Brasilianer aus Pas-sau“, erklärt Julio und sagt, dass es wirklich viele Brasilianer in Passau gäbe. Die meis-ten von ihnen, wie auch Julio, weil sie deut-sche Partner haben. Passau beschreibt er als „kleine Stadt mit viel Verkehr“. Damit

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meint er die vielen verschiedenen Nationa-litäten und Mentalitäten, die durch die Uni und die geografische Lage im Dreiländer-eck ein- und ausgehen. In den acht Jahren, die er nun in Passau lebt, sei ihm nie etwas Negatives in Bezug auf Ausländerfeindlich-keit passiert. Und wenn er Deutschland mit Spanien vergleicht, erscheint ihm Deutsch-land sogar toleranter.

Doch ob er und seine Familie für immer in Passau bleiben, weiß er nicht. Sie wol-len noch warten bis seine Frau ihren Stu-dienabschluss hat und dann sehen, wo sich Jobmöglichkeiten ergeben. „Was als nächstes kommt: keine Ahnung!“, sagt die fröhliche Stimme mit einem Lachen.

„Ich habe leider nicht viel Zeit, also lass uns doch einen Kaffee trinken gehen“, bietet perfektes Deutsch höflich an. Fawad Khan, der den Pizza-, Pasta- und Salat-Lieferser-vice bongusto betreibt, hat viele Erfahrun-gen in seinem Leben gesammelt, die ihn zu dem gemacht haben, der er heute ist.

Neben den professionellen Kenntnissen im Gastronomiebereich hat er auch seine ganz eigenen Gedanken zu dem, was mit der Welt heute passiert. Als gebürtiger Pa-kistani wuchs er in der Großstadt auf. 1987 kam er nach seinem BWL-Studium nach Deutschland und arbeitete in verschiede-nen Städten für unterschiedliche Restau-rants, wie zum Beispiel dem Vapiano in München.

Als er schließlich im Alter von 22 Jahren nach Passau kam und hier seine damalige Frau kennenlernte, hatte er schon viel zum Thema Ausländerfeindlichkeit erlebt. Be-sonders die Anfangszeit war schwer für ihn. Dabei betont er allerdings, dass er verste-hen kann, warum jemand vielleicht etwas gegen Ausländer in seinem Land habe, das Verständnis für rassistisches Verhalten feh-le ihm aber dennoch. „Wie aufgrund von Grenzziehungen aus Freunden Feinde wer-den können, ist mir unbegreiflich.“

Er sagt aber auch, dass sich in den letz-ten Jahren viel gebessert hat. Problema-tisch sind jedoch immer noch einreisende Verwandte aus Pakistan. So versuchte er

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bereits mehrmals seine Eltern auf einen Be-such nach Deutschland einzuladen, doch der Antrag sei ohne Begründung abgelehnt worden.

Im Moment sind es seine Kinder und die vielen Freunde, die ihn in Passau halten. Aber auch er sagt, dass die Zukunft unge-wiss ist, und er weiß nicht, ob er immer in Deutschland bleiben wird.

Fawad beschreibt sich selbst als einen Menschen, der vor allem dem Motto: „Le-ben und leben lassen“ folgt. Das passt auch zu den Verhältnissen in den anderen rund 23 Lieferbetrieben, die es derzeit in Passau gibt. Bei der Frage nach Feindschaften run-zelt er nur die Stirn. „Wir sind respektvolle Konkurrenten, aber vor allem auch Freun-de“, sagt er über den größten Mitstreiter Padu. Seit 2008 betreibt er nun als Selbst-ständiger den bongusto Lieferservice und achtet dabei besonders auf Qualität. Die

Stammkunden wissen das zu schätzen und so braucht er auch keine Unmengen an Werbegeldern auszugeben. Das wich-tigste bei seiner Arbeit sind ihm jedoch die Menschen. Verschiedene Typen jeden Al-ters bestellen beim bongusto, nicht nur der Pizza wegen. Fawad hört allen gerne zu und interessiert sich für ihre Geschichten. „Es kommt einfach vor allem auf die Men-schen an!“, erklärt er enthusiastisch.

Fawad fühlt sich mittlerweile länderüber-greifend zu Hause. Er hat so viele verschie-dene Länder und Menschen gesehen, dass ihm eine Zurechnung zu einem einzigen Land nicht mehr zeitgemäß erscheint. „Wir müssen groß denken, wenn wir groß leben wollen“, erklärt er bestimmt und begrüßt den nächsten Freund, der gerade vor sei-ner Tür angekommen ist.

Text: Katharina BertramFotos: Katharina Bertram

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FRAUEnFUSSBALL-wELTMEISTERSCHAFTMaskottchen-Wahnsinn und WM-Vorbereitung

- Karla kickt sie alle weg

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paul.sport

Die Vorzeichen für die Fußball-Weltmeis-terschaft 2006 in Deutschland waren nicht gut. Zumindest wenn das offizielle Maskott-chen als Indikator genommen wird. „Goleo“ hatte keine Hose, dafür einen debilen Ball namens „Pille“ immer im Gepäck. Das Er-gebnis des Turniers ist bekannt, das „Som-mermärchen“ wurde Geschichte.

Der anstehenden sechsten Frauenfußball-WM ist ähnlicher Erfolg nur zu wünschen. Der Anfang wurde mit einem peinlichen Maskottchen gemacht. Es trägt einen sty-lischen Modenamen, der den Zeitgeist der aktuellen Generation perfekt abspiegelt: Lilly-Marie, Lena oder vielleicht Vanessa? Nein, sie heißt Karla. „Karla Kick“. Der Name „Sieglinde Superstar“ wird wohl in der ersten Auswahlrunde ausgeschieden sein. Immerhin hat Karla eine Hose an. Sie sehe so aus, „wie ein Eichhörnchen, das in einem Atomkraftwerk groß wurde“, be-schreibt noch recht freundlich die Frankfur-ter Rundschau.

Die deutsche Mannschaft um WM-Rekord-torschützin Birgit Prinz (14 Tore) lässt sich von derlei Störfällen nicht beirren und be-reitet sich umfangreich auf die Weltmeister-schaft im eigenen Land vor. Die Bundesli-ga wurde extra früher beendet, so konnte Bundestrainerin Silvia Neid ihr Team zehn Wochen lang auf das Eröffnungsspiel am 26. Juni gegen Kanada im Berliner Olym-piastadion vorbereiten. Das Ziel ist das Fi-nale am 17. Juli in Frankfurt. Deutschland

könnte sich nach den Siegen 2003 und 2007 zum dritten Mal die Krone aufsetzen, doch Neid warnt: „Es wird sehr schwer, das zu wiederholen und am Ende ganz oben zu stehen.“

Größte Konkurrenten sind Schweden, der Weltranglistenerste USA und Brasilien um Marta Viera da Silva, die Weltfußballerin der letzen fünf Jahre. Damit der deutsche Fan auch nichts von dem Spektakel verpasst, zeigen die ARD und das ZDF fast alle Spie-le live, Eurosport überträgt komplett. Hohe Einschaltquoten sind bei Klassikern wie Norwegen gegen Äquatorialguinea oder Nordkorea gegen Kolumbien fast garan-tiert, wer will schon Karla Kick live verpas-sen?

Text: Fridolin WernickFotos: Deutscher Fussballbund e. V.

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paul.sport

paul.: Du studierst an der Uni Passau Jura im 4. Semester. Soweit zufrieden?Muthmann: In den Lernzeiten sind die Bi-bliotheken schon ziemlich voll, im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden. paul.: Spielst du seit dem 1. Semester in der Unimannschaft?Muthmann: Ja, durch den Billy (Billy Bona-kis vom SV Bernried, Anm. d. Red.), weil ich die ersten beiden Semester mit ihm in einer WG zusammen gewohnt hab. Wir waren dann gleich in der Unimannschaft und in der Uniliga dabei.

paul.: Kürzlich ist die Universitätsmann-schaft mit einem 2:0-Sieg gegen die Bun-deswehrakademie München und einer 1:6-Niederlage gegen die Uni Erlangen-Nürnberg vorzeitig von den Bayerischen Hochschulmeisterschaften ausgeschieden. Wie bewertest du das Turnier?Muthmann: Wir sind schon zu Recht aus-geschieden. Im ersten Spiel müssen wir aus den vielen Chancen natürlich mehr Tore machen, aber gegen Erlangen-Nürn-berg haben wir echt kein Land gesehen. Die waren die klar bessere Mannschaft und

Im Interview: Severin Muthmann

über die Uni, die Saison des 1. FC Passau und das anstehende Jubiläumsspiel

Steckbrief

Name: Severin Muthmann

Spitzname: Sese

Position: Mittelfeld/Angriff

Geburtstdatum: 26.11.1989

Größe: 176

Gewicht: 70

Lieblingsspieler: Zinedine Zidane

Lieblingsteams: Spanien, FC Barcelona,

Inter Mailand unter Trainer

José Mourinho

Traumstadion: Anfield Road

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das muss man auch mal anerkennen.paul.: Hätte statt dem überraschenden Aus die Qualifikation für die Zwischenrunde ge-feiert werden können, in welchen Passauer Club wärst du gegangen?Muthmann: Die Frage erübrigt sich glaube ich, weil wir dann eh zum Kai (Kai Gockell, Trainer der Unimannschaft und Inhaber des

„Liquid“, Anm. d. Red.) gegangen wären.paul.: Also erfüllst du nicht das Klischee des Jurastudenten, der immer im „Frizz“ feiern geht?Muthmann: Ja ich gehe auch ab und zu mal ins „Frizz“. Aber dass ich jeden Diens-tag immer nur im „Frizz“ stehe – so ist es auch nicht.paul.: Kommen wir zu deinem fußballeri-schen Werdegang. Wo hast du mit dem Fußballspielen angefangen?Muthmann: Ich hab in meiner Heimatstadt Straubing beim SV Post Süd Straubing be-

gonnen. In der C-Jugend bin ich dann zum FC Dingolfing gewechselt. Nach der A-Ju-gend habe ich dann ein halbes Jahr in der U23 des SSV Jahn Regensburg ver-bracht. Dort war das Problem, dass immer viele Profis aus der 1. Mannschaft gespielt haben. Ich habe dann jedes Wochenende den Weg von Straubing nach Regensburg,

was ungefähr 45 Kilometer sind, auf mich genommen um dann auf der Bank zu sit-zen, weil sieben, acht Profis runtergescho-ben wurden. Dann denkst du dir auch: „Für was machst du dir den ganzen Aufwand?“. Nach dem halben Jahr bin ich zurück nach Dingolfing, bis ich zu dieser Saison nach Passau gewechselt bin.paul.: Warum bist du zum 1. FC Passau ge-wechselt? Muthmann: Ich bin ab Oktober immer noch nach Dingolfing gependelt, das ging ir-gendwann nicht mehr.

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paul.sport

paul.: Verdienst du eigentlich Geld beim 1. FC Passau?Muthmann: Ja, ich habe ein gewisses Grundgehalt und dann werden am Saison-ende je nach Platzierungen noch Prämien ausgezahlt. paul.: Planst du jetzt längerfristig in Passau zu bleiben?Muthmann: Es ist schon so, dass immer wieder Anfragen da sind. Natürlich gibt es auch Vereine, die mehr zahlen können, auch aus Österreich. Aber groß geplant habe ich jetzt nichts im Moment.paul.: Die Hinrunde habt ihr mit Platz 6 abgeschlossen, in der Rückrundentabelle steht ihr auf Platz 1. Was war der Grund für diese Leistungsschwankung?Muthmann: In der Winterpause war der Auf-stieg oder die Relegation kein Thema mehr, da der Rückstand zu groß war. Wir wollten erstmal die nötigen Sicherungspunkte nach hinten holen und dann gucken, was noch drin ist. Die Mannschaften vor uns haben geschwächelt und wir hatten einen Lauf mit vielen Spielen ohne Niederlage.paul.: Du wurdest in allen 29 Spielen einge-setzt. Bist du mit deiner Torausbeute von 11 Tore zufrieden?Muthmann: Ich hätte wesentlich mehr schießen können, aber es ist immerhin mei-ne Bestmarke im Herrenbereich. Dazu war es mein erstes Jahr im neuen Verein. Von daher ist es ganz okay.paul.: Am 10. Juni spielt ihr zum Abschluss der 100-Jahr-Feier eine Halbzeit gegen den „FC Global United“, bei dem unter anderem

Fredi Bobic, Krassimir Balakov, Carsten Ramelow, Jens Nowotny, Guido Buchwald und vielleicht sogar Giovane Elber spielen. Hast du schon mal an einem vergleichba-ren Spiel teilgenommen?Muthmann: In Dingolfing haben wir mal gegen die Profimannschaft von 1860 Mün-chen gespielt. Das war schon ein Erlebnis, vor knapp 2500 Zuschauern zu spielen. Es hat Spaß gemacht, sich mal mit denen zu messen. Dann kann man auch seine eige-ne Leistung besser einschätzen.paul.: Du bist für das Tunneln von Gegen-spielern bekannt. Wen würdest du von den Teilnehmenden des Benefizspiels am liebs-ten tunneln?Muthmann: Der Thomas Berthold spielt doch mit, oder? Vielleicht auch Carsten Ramelow. So einen harten Hund werde ich mir auf jeden Fall vornehmen.

Text: Fridolin WernickFotos: Severin Muthmann & FuPa.net

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ZMK: „EIn GLAnZSTüCK FüR DIE UnI PASSAU“

6,5 Mio Euro Medien-High-Tech-Zentrum im Bau

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paul.CAmpusgeflüster

Große Bagger und Kräne erheben sich zur Zeit über den zahlreichen Köpfen, die tag-täglich über den Campus steuern. Anfang März 2011 hat der Bau des Zentrums für Medien und Kommunikation (ZMK) zwi-schen dem Informatik/Mathematik-Gebäu-de und der Mensa begonnen. Am Freitag den 03.06.2011 wurde unter anderem von Wissenschaftsminister Dr. Wolfang Heu-bisch und Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Schweitzer der Grundstein für das neue Gebäude der Uni gelegt.

Das von der Hochschulleitung initiierte Pro-jekt umfasst einen dreistöckigen Komplex mit circa 1000 Quadratmeter Hauptnutzflä-che. Das Herzstück befindet sich in Form eines zweistöckigen Video-TV-Studios im Untergeschoss. Außerdem soll es einen Newsroom, ein Tonstudio, einen Schnit-traum, einen E-Learning Bereich, sowie Se-minarräume und Büros für den Lehrstuhl für

Kommunikationswissenschaften enthalten. Verwendet werden sollen dabei moderns-te technische Ausstattungen, die den Stu-denten eine praxisnahe Ausbildung ermög-lichen und die Uni Passau zu einem der Top Medienstandorte Deutschlands machen sollen. Die Kosten für den Bau belaufen sich zur Zeit auf rund fünf Millionen Euro, die durch das Zukunftsprogramm „Bayern FIT Forschung Innovation Technik“ gedeckt werden sollen. Bayern FIT unterstützt Pro-jekte mit den Geldern, die ursprünglich dem Transrapid zugedacht waren. Weitere 1,6 Millionen Euro werden für das technische Innenleben veranschlagt. Diese sollen von Fördergeldern und der Universität Passau getragen werden. Probleme in diesem Fi-nanzplan sind die nicht vorgesehenen, zu-sätzlichen Personalkosten, die für die Aus-weitung der medialen Studiengänge nötig sein werden. Insgesamt wird das ZMK je-doch einen erheblichen Fortschritt für die Studierenden bedeuten - besonders für die Studiengänge Medien und Kommunikation sowie Sprache und Text. Die Fertigstel-lung ist für September 2012 vorgesehen, so dass das ZMK zum Wintersemester 2012/2013 in Betrieb gehen könnte. Wer sich dafür interessiert, findet auf der Inter-netseite des ZMK (http://zmk.uni-passau.de/

zmk_wordpress/?chosen=zmk) einen animierten Rundgang, sowie alle wichtigen Fakten und Neuigkeiten zum Projekt.

Text: Katharina BertramFotos: Katharina Bertram

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paul.Campusgeflüster

Dass es schon immer schwierig war, in begehrten Seminaren und wissenschaftli-chen Übungen einen Platz zu ergattern, ist nichts Neues. Ebenso ist wohl auch jedem bekannt, dass derzeit zwei Abiturjahrgänge an die Universitäten und Hochschulen Bay-erns drängen. Jedoch dürfte die derzeitige Situation in Vorlesungen, Seminaren und Übungen den einen oder anderen Studen-ten verwundern.

So sollten doch laut Bayerischem Kultusmi-nisterium bis 2011 mit 38.000 neuen Studi-enplätzen annähernd „gleiche Chancen“ für alle bayerischen Abiturienten, sowohl vom neunjährigen, als auch vom achtjährigen Gymnasium und zusätzlich für alle anderen Bewerber geschaffen werden. Und auch die Situation auf dem Wohnungsmarkt und die Infrastruktur sollten von der fast dop-pelt so hohen Bewerberzahl nicht negativ beeinflusst werden. Dass die Realität auch an der Universität Passau bereits jetzt, im Sommersemester 2011, anders aussieht, können viele Studierende bestätigen. Mit knapp 9.400 Studenten wurde dieses Se-mester ein neuer Studentenrekord erreicht. Derzeit ist es vielen Studenten nur schwer möglich, für den Studienfortschritt relevan-te Seminare und Übungen zu belegen. So waren wichtige und beliebte Kurse bereits 20 Sekunden nach Anmeldestart überfüllt, Anmeldungen mussten sogar rückgängig

gemacht und weitere Plätze hart erkämpft werden. Außerdem ist es äußerst erstaun-lich, dass bei Vorlesungen bis zu 230 Per-sonen auf der Warteliste stehen, das sind ebenso viele wie zugelassen sind.

Es ist nur der Kreativität der Dozenten zu verdanken, dass durch zusätzliche Klau-surtermine den Wartenden die Teilnahme ermöglicht wird. Jedoch muss die Uni-versität bei einem derartigen Ansturm an ihre Grenzen gelangen, allein schon auf-grund der Studentenrekorde bei nahezu gleichbleibendem Raumangebot. Dies ist allerdings äußerst bedauerlich, da die Uni-versität Passau derzeit durch positive Ran-king-Ergebnisse, sowie dem Neubau des Zentrums für Medien und Kommunikation erfreuliche Verbesserungen und Erfolge verbuchen konnte.

Doch während in diesem Sommersemes-ter nur ein Teil der G9-Abiturienten ihr Stu-dium aufnahm, wird zum Wintersemes-ter 2011/2012 ein viel größerer Ansturm aufgrund der Aussetzung der Wehrpflicht und den G8-Abiturienten erwartet. Hinzu kommt, dass derzeit vor allem geburten-starke Jahrgänge ihr Abitur machen und mit dem Studium beginnen möchten, wo-durch die Anzahl der Bewerber zusätzlich steigt. Dies würde sich auch auf die be-nötigten Zugangsnoten der zulassungs-

wenn die Uni aus allen nähten platzt...

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beschränkten Studiengänge auswirken, die schon jetzt im Vergleich zu den vergange-nen Semestern leicht angestiegen sind und vor allem bei Studiengängen mit gleichblei-bendem Studienplatzangebot wohl weiter steigen werden.

Schließlich stellt sich die Frage, ob die Uni-versität dem drohenden Ansturm gerecht werden kann oder ob es eventuell weiter und noch vermehrt Wettstreites um die be-gehrten Veranstaltungen und Kurse geben wird. Fraglich ist allerdings, ob dies dann noch mit Geschick und Können oder ein- fach aufgrund von Glück erreicht werden kann, wenn die Kurse, vor allem aber auch die Vorlesungen, schon beim Anmeldestart vor Teilnehmern zu platzen drohen. Bleibt

nur noch die Hoffnung auf mehr Lehran-gebote, welche zwar angekündigt wurden, aufgrund von notorisch leeren Kassen der Staatsregierung höchst wahrscheinlich aber nicht vorhanden sein werden.

Somit kann man nur allen Studenten viel Glück und Geduld wünschen und hoffen, dass sich die Situation zum nächsten Se-mester doch als weniger schlimm heraus-stellen wird als befürchtet!

Text: Julia EndrösFotos: Max Philipp Brüchmann

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paul.Campusgeflüster

Es ist alles ein wenig anders, wenn man den Hörsaal zur Vortragsreihe „Medien inter-agieren“ betritt. Unten am Pult steht dann nämlich kein Dozent, sondern ein Student um einen Vortrag zu halten. Die Initiatorin des Projektes, Steffi Krause, erklärt nach ihrer Eröffnungsrede die Idee: „Die Studen-ten hier beschweren sich häufig über den fehlenden Praxisbezug der Studiengänge, und da es schon eine Reihe medienprakti-scher Projekte gibt, dachte ich, es wäre an

der Zeit, auch mal in die Praxis der Wissen-schaft hineinzuschnuppern“. Interessierte Studenten hatten sich im Wintersemester für die Vortragsreihe mit einem spezifischen Thema beworben. Der Beitrag sollte die In-teraktion von Medien mit anderen Aspek-ten der Gesellschaft betrachten. Um die Wissenschaftlichkeit und den Anspruch der Vorträge zu gewährleisten, haben sich die Referenten bereits seit November 2010 regelmäßig als Projektgruppe getroffen und immer wieder über den Fortschritt der ein-zelnen Vorträge diskutiert. „Der Austausch ist das Wichtigste, um neue Blickwinkel auf die Themen zu bekommen und Fragen zu klären“, betont die Initiatorin. Die Bandbrei-te der Themen umfasst dabei Beiträge zu Facebook, Lady Gaga, Fanfictions oder Nazi-Filme und vieles mehr.

Schon seit Mai stellen die Teilnehmer nun ihre Forschungsergebnisse jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr in Hörsaal 2 vor und dis-kutieren anschließend mit den Zuhörern. „Die Diskussionen sind jedes Mal wieder spannend und dauern meist, bis die ersten Teilnehmer der folgenden Veranstaltung in den Hörsaal kommen. Das freut uns als Ver-

Studenten machen ihre Vorlesung selbst

Das Pilotprojekt „Wir machen es selbst“ startet eine von Studenten durchgeführte Vortragsreihe

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anstalter natürlich sehr, dass die Studenten so viel Interesse für unsere Arbeit zeigen“. Aber auch die Dozenten, so Steffi Krause, seien begeistert von dem Projekt, weil es von den Studenten selbst komme. Einige nähmen sich sogar die Zeit, selbst zur Ver-anstaltung zu kommen, um anschließend mit den Referenten zu diskutieren.

Diese, so Krause weiter, seien keine „Pro-fessionals“ und deshalb auch nicht vor Versprechern und kleineren Fehlern gefeit. Trotzdem seien die bisherigen Beiträge auf einem so hohen Niveau, dass die kleinen Macken schnell vergessen wären. Die Initi-atorin hofft darauf, dass es genauso weiter-geht und sich die Initiative auch in Zukunft weiter etablieren kann. „Je mehr Zuhörer wir begeistern können, desto wahrscheinli-cher ist natürlich auch eine Fortsetzung des Projekts. Unser Ziel ist es, zukünftig Stu-denten aller Fakultäten als Referenten und Zuhörer begrüßen zu können. Ich wäre sehr

begeistert, wenn wir das schaffen, aber das hängt letztlich auch davon ab, ob sich ge-nug Kommilitonen dafür interessieren“.

Alle Infos, auch zu den noch kommenden Vorträgen, findet ihr unter www.wir-ma-chen-es-selbst.de

Text: Steffi KrauseFotos: Max Philipp Brüchmann

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Egal ob zur Erholung vom Unistress, zum Tanzen oder um einen Cocktailabend zu genießen – der Noa Club bietet dir alle Möglichkeiten, die perfekte Party zu feiern.

Die modern eingerichtete Club Lounge sorgt mit einer spektakulären LED-Decke und einer außergewöhnlich beleuchteten LED-Wand für eine ganz besondere Atmo-sphäre.

Viele Monitore, edle Stickereien und eine Leder-Lounge versprühen Glanz und schaffen für alle Feierwütigen einen ange-messenen und entspannten Rahmen.

Dreimal die Woche – Mittwoch, Freitag und Samstag – lädt der Noa Club ein, die ein-malige Stimmung aufzusaugen und bis 5 Uhr morgens durchzufeiern.

Um so lange durchzuhalten, wartet ein um-fangreiches Cocktailangebot und natürlich auch jede Menge antialkoholischer Geträn-ke auf dich.

Zusätzlich gibt es verschiedene Bootspe-cials – selbstverständlich nur mit Marken-spirituosen.

Für beste Musik ist natürlich auch immer gesorgt. Einheimische DJs aus Passau oder DJs aus Deggendorf heizen den Gäs-ten zumeist mit elektronischer Musik und House mächtig ein.

Der Noa Club ist außerdem in drei Bereiche gegliedert, so dass jeder auch seine eigene kleine Feier starten kann.

Jeden Mittwoch gibt es übrigens zur „Halb-zeit“ alle Getränke zum halben Preis, wäh-rend der Eintrittspreis bis 0 Uhr um 50% ermäßigt ist.

Studenten aufgepasst: Freitags und sams-tags ist der Eintritt für alle Studierenden bis 0 Uhr frei.

Zu Beginn des Wochenendes wartet mit dem „Nachtspielplatz“ ein aufregendes Party-Programm auf dich, gefolgt von der samstäglichen Partynacht, die unter dem Motto „Hemmungslos“ zelebriert wird.

Der Noa Club ist außerdem auf der Suche nach studentischen Hilfskräften ([email protected]). Get the Party started!

paul.Szene.TIPP Juni 2011Perfekte Party im Noa Club

paul.TIPP

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66.JUNI.paul-lesen.de

paul.TIPP

Einigen Familienmitgliedern bereitet es oft-mals Schwierigkeiten das Auto optimal in der Garage abzustellen. Bei beengten Ver-hältnissen kann es schon entscheidend sein, wie weit das Auto hineingefahren wird oder wie weit es nach links oder rechts ver-setzt stehen sollte. Abhilfe schaftt hier ein Tennisball. Also das Auto erstmal optimal einparken. Dann an einem Tennisball eine Schnur befestigen. Das andere Ende der Schnur wird an der Garagendecke befes-tigt. Der Tennisball sollte dann genau mittig zum Fahrer, z.B. eine Handbreit über den Scheibenwischern oder in Scheibenmitte auf der Frontscheibe aufliegen. So schaffen es auch „Einparkchaoten“ das Auto zenti-metergenau in der Garage zu plazieren.

Mit freundlicher Unterstützung undErlaubnis von

www.frag-mutti.de & www.frag-vati.de

Ich gehöre zu den Frauen, die es hassen, neue Schuhe zu kaufen und dann anziehen zu müssen. Regelmäßig passen die Schu-he im Geschäft und wenn ich sie dann zu Hause anziehe drücken sie so sehr, dass ich nie ohne Pflaster aus dem Haus gehen kann.Blasen sind fast schon normal, blutige Ha-cken ebenso. Die Hacken mit dem Ham-mer bearbeiten, Pipi machen in den Schuh usw., das habe ich alles ohne Erfolg aus-probiert.Jetzt endlich, nach langer Leidenszeit hat mir ein alter Schuhmacher folgenden Tipp gegeben: Einen Wattebausch in Spiritus tränken und damit die betreffenden Stellen (nämlich da, wo der Schuh drückt auf der Innenseite des Schuhes) einreiben. Dann sofor die Schuhe anziehen und so lange es geht, damit herumlaufen. Pause und so lange wiederholen, bis der Schuh passt.

Spiritus gegen drückende Schuhe

Auto optimal in der Garage ab-stellen mit einem Tennisball

Veranstalter: Jazz an der Donau e. V. Programmänderungen vorbehalten.11

STRAUBING13.-17. Juli 2011STRAUBING13.-17. Juli 2011

WWW.JA ZZ ANDERDONAU.DE

Jamiroquai13. JULI

MartinaSchwarzmann

17. JULI

Toto14. JULI

LaBrassBandaKELLER STEFF • LOS DOS Y COMPANEROS

SUPPORT: HEAVY RIDE

15. JULI

Sergio MendesAl JarreauRANDY BRECKER / BILL EVANS SOULBOPFEAT. MEDESKI, MARTIN & WOOD • CYMINOLOGY

16. JULI

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Ausgabe 2.2011.JUNI.67

Veranstalter: Jazz an der Donau e. V. Programmänderungen vorbehalten.11

STRAUBING13.-17. Juli 2011STRAUBING13.-17. Juli 2011

WWW.JA ZZ ANDERDONAU.DE

Jamiroquai13. JULI

MartinaSchwarzmann

17. JULI

Toto14. JULI

LaBrassBandaKELLER STEFF • LOS DOS Y COMPANEROS

SUPPORT: HEAVY RIDE

15. JULI

Sergio MendesAl JarreauRANDY BRECKER / BILL EVANS SOULBOPFEAT. MEDESKI, MARTIN & WOOD • CYMINOLOGY

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