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Iteumärfifdjes politics tDocfyenblott da JCrtüja Oit-Stwike/y Weihnachten 1979 Herausgeber Fritz Praetsch Telefon 05658-311 6443 Sontra-Wichmannshausen Nachdruck - auch teilweise - verboten Konto-Nr. Kreissparkasse Eschwege 6338 (BLZ 52250030) Bethl ehern Ein Ort in allen vier Winden, ein Ort mit Tauben und Blinden - Bethlehem. Ein Ort, so arm wie verloren, mit verschlossenen Herzen und Toren - Bethlehem. Ein Ort mit Gassen und Straßen, in denen Flüchtlinge saßen - Bethlehern. Ein Ort mit Spöttern und Frommen, ein Ort, wo wir alle herkommen - Bethlehem. Ein Ort, wo wir alle hingehen, das Kind in der Krippe zu sehen - Bethlehem. Ein Ort, wo wir knien auf der Erden: Gott will unser Bruder werden - Bethlehem. "Aus: 'Sage, wo ist Bethlehem?' von Rudolf Otto Wiemer, 'Jetzt und hier - Biblische Spielstücke' Heft 20, Deutscher Theaterverlag, Weinheim/ Bergstraße." Weihnachten 1979 - ein Rückblick Zeichnung von Ludwig Richter Wenn wir in Kürze das Weihnachtsfest in althergebrachter Art feiern und alle unsere Wünsche so reichlich erfüllt sehen, sollten wir zurückdenken an unser Schicksalsjahr 1945: ausder Heimat vertrieben, in Not und Elend in einem fremden Lande, kaum ein Dach über dem Kopf, die Familien zerrissen, man weiß nichts über die Männer, die Väter die Söhne, die Verschleppten, auch Frauen waren darunter. Wohl nie fühlten wie uns Bethlehem, Maria und Josef, die auch obdachlos umher- irrten, schicksalhafter verbunden, die dann aber doch den Stall fanden, wo das Kindlein zur Welt kam und Licht, Leben, Liebe ausstrahlte, was auch auf uns überging und Zuversicht und Hoffnungen stärkte. So berührten sich in diesen Weihnachtstagen Ende und neuer Anfang. Und siehe, die Post kam wieder in Betrieb, der Briefträger ins Haus, Briefe flogen hin und her, die Familien fanden wieder zusammen und gingen vereint zu Werke, um etwas Neues aufzubauen. Und wohl jedem ist das in mehr als 30 Jahren gelungen, wofür wir auch unserm Herrgott danken sollten, der unsere Arbeit gesegnet hat. So werden also am Weihnachtsbaume die Lichter brennen, der Weihnachtsmann wird mit guten Gaben kommen sowohl für die Kleinen als auch für die Großen, die Weihnachtsgans mit Grünkohl wird ebenso wenig fehlen wie der heimatliche Weihnachtskuchen, auch Pommersche Gänse- brust ist zu haben, das Pfund allerdings zu 20,00 DM. Und das alles im Kreis der festlich ver- sammelten Familie, wir wollen wünschen, daß dieser Zustand noch recht, recht lange erhalten bleibt; denn man ist schon dabei, auch dieses alte Brauchtum zu beseitigen mit der nimmermüden Werbung für Weihnachtsreisen in einer fremden Umwelt. Ja, das Brauchtum, das sitzt doch stärker, als man gemeinhin denkt. Als es mit den Jahren etwas besser wurde, verlangten wir "Mohnstriezel", ein Gemisch aus Mohn, Korinthen, Semmeln usw., das uns aber nicht schmeckte. Eine Frau verriet mir: Nur die älteren Frauen wissen über die Zubereitung, und dann muß man einen Reibenapf, in dem der Mohn zuvor mit einer Reibekeule gerieben wird, haben, und den gibt es hier (in Hessen) nicht zu kaufen. Zu Hause haben wir die große irdene/unglasierte Schüssel gut gekannt, sie fehlte in keinem Haushalt, wurde vielseitig benutzt, und der Teig zum Rühr- oder Reibekuchen mußte hierdrin bearbeitet werden. Und dann der Weihnachts- und Sylvesterkarpfen! Nur wenige Hessen mögen an diesen Tagen Fisch, und wenn, dann bevorzugt Forellen. Aber die "Zugereisten", die Heimatvertriebenen, haben dafür ge-

politics tDocfyenblott - oststernberg.de · 1979 in Königswalde Vorwort Vom 26. April bis zum 1. Mai 1979 rollte eine Gruppe früherer Oststernberger per Bus in die alte Heimat

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Iteumärfifdjes

politics tDocfyenblott

da JCrtüja Oit-Stwike/y

Weihnachten 1979 Herausgeber Fritz Praetsch

Telefon 05658-311 6443 Sontra-Wichmannshausen Nachdruck - auch teilweise - verboten

Konto-Nr. Kreissparkasse Eschwege 6338 (BLZ 52250030)

Bethl ehern

Ein Ort in allen vier Winden, ein Ort mit Tauben und Blinden - Bethlehem.

Ein Ort, so arm wie verloren, mit verschlossenen Herzen und Toren - Bethlehem.

Ein Ort mit Gassen und Straßen, in denen Flüchtlinge saßen - Bethlehern.

Ein Ort mit Spöttern und Frommen, ein Ort, wo wir alle herkommen - Bethlehem.

Ein Ort, wo wir alle hingehen, das Kind in der Krippe zu sehen - Bethlehem.

Ein Ort, wo wir knien auf der Erden: Gott will unser Bruder werden - Bethlehem.

"Aus: 'Sage, wo ist Bethlehem?' von Rudolf Otto Wiemer, 'Jetzt und hier - Biblische Spielstücke' Heft 20, Deutscher Theaterverlag, Weinheim/ Bergstraße."

Weihnachten 1979 - ein Rückblick

Zeichnung von Ludwig Richter

Wenn wir in Kürze das Weihnachtsfest in althergebrachter Art feiern und alle unsere Wünsche so reichlich erfüllt sehen, sollten wir zurückdenken an unser Schicksalsjahr 1945: ausder Heimat vertrieben, in Not und Elend in einem fremden Lande, kaum ein Dach über dem Kopf, die Familien zerrissen, man weiß nichts über die Männer, die Väter die Söhne, die Verschleppten, auch Frauen waren darunter. Wohl nie fühlten wie uns Bethlehem, Maria und Josef, die auch obdachlos umher- irrten, schicksalhafter verbunden, die dann aber doch den Stall fanden, wo das Kindlein zur Welt kam und Licht, Leben, Liebe ausstrahlte, was auch auf uns überging und Zuversicht und Hoffnungen stärkte. So berührten sich in diesen Weihnachtstagen Ende und neuer Anfang. Und siehe, die Post kam wieder in Betrieb, der Briefträger ins Haus, Briefe flogen hin und her, die Familien fanden wieder zusammen und gingen vereint zu Werke, um etwas Neues aufzubauen. Und wohl jedem ist das in mehr als 30 Jahren gelungen, wofür wir auch unserm Herrgott danken sollten, der unsere Arbeit gesegnet hat. So werden also am Weihnachtsbaume die Lichter brennen, der Weihnachtsmann wird mit guten Gaben kommen sowohl für die Kleinen als auch für die Großen, die Weihnachtsgans mit Grünkohl wird ebenso wenig fehlen wie der heimatliche Weihnachtskuchen, auch Pommersche Gänse- brust ist zu haben, das Pfund allerdings zu 20,00 DM. Und das alles im Kreis der festlich ver- sammelten Familie, wir wollen wünschen, daß dieser Zustand noch recht, recht lange erhalten bleibt; denn man ist schon dabei, auch dieses alte Brauchtum zu beseitigen mit der nimmermüden Werbung für Weihnachtsreisen in einer fremden Umwelt. Ja, das Brauchtum, das sitzt doch stärker, als man gemeinhin denkt. Als es mit den Jahren etwas besser wurde, verlangten wir "Mohnstriezel", ein Gemisch aus Mohn, Korinthen, Semmeln usw., das uns aber nicht schmeckte. Eine Frau verriet mir: Nur die älteren Frauen wissen über die Zubereitung, und dann muß man einen Reibenapf, in dem der Mohn zuvor mit einer Reibekeule gerieben wird, haben, und den gibt es hier (in Hessen) nicht zu kaufen. Zu Hause haben wir die große irdene/unglasierte Schüssel gut gekannt, sie fehlte in keinem Haushalt, wurde vielseitig benutzt, und der Teig zum Rühr- oder Reibekuchen mußte hierdrin bearbeitet werden. Und dann der Weihnachts- und Sylvesterkarpfen! Nur wenige Hessen mögen an diesen Tagen Fisch, und wenn, dann bevorzugt Forellen. Aber die "Zugereisten", die Heimatvertriebenen, haben dafür ge-

sorgt, daß auch Karpfen angeboten werden, wovon ausnahmslos Gebraucht gemacht wird. Beim Kauf tauscht man noch schnell ein paar Erfahrungen über die Zubereitung aus, meistens "bleu", seltener "gebacken". Früher, vor dem 1. Weltkrieg, wurde der Karpfen fast ausnahmslos in Biersoße, die herrlich mundete und verbotenerweise von uns mit dem Löffel gegessen wurde, gekocht, und wichtige Zutaten waren das Braunbier aus der Brauerei und der Fischpfefferkuchen, den der Bäcker zu diesen Tagen extra buk. Man sagte dazu auch: Karpfen braun oder Karpfen polnisch. Dieses Rezept erschien nach dem ersten Weltkrieg meinem inzwischen herangewachsenen Schwestern als unfein und "Karpfen bleu" eroberte unsere Küche. Nach dem in Bier sehne ich mich aber heute noch. Doch wer kann ihn noch kochen? Begnügen wir uns also mit "blau"! - Aber da ist noch etwas anderes: Auch der Karp- fen galt als Sinnbild der Fruchtbarkeit, und wer einen mit Rogen (Fischeiern) heimtrug, durfte gewiß sein, daß das Glück ihn im kommenden Jahr nicht verließ und sein Wohlstand sich mehrte. Da aber nur die weiblichen Exemplare diese Kostbarkeit in sich trugen, auch keine äußerlichen Geschlechtsmerkmale hatten, mußte man durch Fühlen und ähnliche Manipulationen feststellen, was Männlein oder Weiblein war. Wer dann aber merkte, daß er reingefallen war, brauchte sich trotzdem nicht zu ärgern; denn die wirkungsvollste Zauberkraft lag in den Schuppen. Sie wurden vom Fisch gelöst, getrocknet und an die Stellen gelegt, wo sie Glück und Reichtum bringen soll- ten: Portemonnaie, Geldkassette, Geschäft, Werkstatt, aber das mußte in der Sylvesternacht heimlich geschehen, niemand durfte davon wissen. Hoffentlich behält der durch fortschreitende Züchtung immer schuppenloser werdende Spiegelkarpfen wenigstens noch ein paar davon, damit der Zauber erhalten bleibt. Ein Zauber anderer Art war die Bindung innerhalb der Familie, die sich bei diesem christlichen Fest immer so eindrucksvoll gezeigt hat. Alles, was zur Familie gehörte, war da, es gab keinen Weg, der zu weit oder zu beschwerlich gewesen wäre. Und dann sorgte das heimatliche Winter- wetter mit Schnee, Eis und Kälte für ein trautes Beisammensein in der von dem guten, alten Kachelofen so behaglich erwärmten Stube. Aber spätestens am 2. Feiertag war man des Zuhauseblei- bens leid, und man begab sich in die Öffentlichkeit, wo die Gaststätten zu einem genußvollen, abwechslungsreichen Aufenthalt einluden. Aber auch Darbietungen auf kulturell höherer Ebene fehlten nicht. So lese ich in einem Textblättchen: Geistliche Musikaufführung in Zielenzig, in der evangelischen Stadtkirche, veranstaltet vom Kirchenchor am 18. Dezember 1932, abends 8 Uhr. Weihnachtsoratorium für Soli,Chor und Orgel von Heinrich Schütz, bearbeitet und ergänzt von A. Mendelssohn. (Text bei mir erhältlich). Ein derartiges Konzert habe ich noch einmal kurz vor dem Kriege besucht, was einem schon Nachteile bringen konnte. Vor der Kirche stand Schulrat Lawin, ein musisch veranlagter Mensch, zauderte zunächst, ging dann doch mithinein. Und wer gar wissen will, wie unsere Ureltern Weihnacht feierten, der schaue in das beigelegte "Politische Wochenblatt", das gerade 100 Jahre alt geworden ist. In vielen Orten werden an den Feiertagen Konzerte angeboten bei einem "Entree" von 30 - 50 Pfg. Das alles geschah, um höheren Ansprüchen gerecht zu werden, und wir können stolz sein, daß unsere Alten nicht stumpfsinnig dahinlebten, sondern auch an schönen Dingen ihre Freude hatten. Und wer damals das Blättchen las, wußte einigermaßen Bescheid; denn genau besehen, brachte es in gedrängter Form alles das, was auch heute in einer Zeitung steht. Aber unter welchen Schwierig- keiten wird das Wochenblatt entstanden sein. Es gab damals nur eine Bahnstation im Kreise, das war Sternberg und stellte die Verbindung mit Berlin her. Nach Zielenzig fuhr dann die Post- kutsche, die Wochenblätter ins Bruch und bis Seelow wurden ebenfalls mit ihr befördert. Woher und wie bekam der Verleger seine Informationen? Es gab noch kein Telefon, kein Elektrizi- tätswerk, also mußte Blatt für Blatt mit der Hand gedruckt werden. Aber alle Schwierigkeiten wurden gemeistert und damit einer wirtschaftlichen und kulturellen Weiterentwicklung die Wege geebnet. 7P

Das Treffen der Oststernberger Landsleute am 25. - 26. August 1979 in München-Planegq

Die Einladung zum Treffen in München hatten alle Empfänger des Heimatbriefes nicht nur gelesen, sondern viele sich auch aufgemacht und waren zum Treffen erschienen. - Fast 3.00 Landsleute trafen sich an beiden Tagen zu lebhaften Erinnerungsgesprächen. Leider war das Wetter nicht so, wie sich die Einlader Eli i und Curt Brandt es sich gewünscht hatten. Sie hatten ein Lokal ausgesucht mit echt bayerischem Charakter, also mit einem Biergarten. Aber durch den Regen war der Biergarten ins Wasser gefallen, und auch der eingefleischte Biergartier sitzt dann lieber trocken. Die Zielenziger Landsleute waren in der Mehrzahl, aber auch aus Lagow, Schermeisei.Sternberg, Sonnenburg und Limnritz waren mehrere da. Sogar aus Kriescht, Treuhofen Koritten, Hammer, Brenken- hofsfleiß und Pensylvanien hatten sich Landsleute eingefunden. Frankfurt/Oder war mit 3 Lands leuten vertreten. Eine Limmritzer Landsmännin war sogar aus der DDR da- ... ,. Landsmann Fritz Praetsch, unser Heimatkreisbetreuer, sprach etliche Male auch über die Reisen, die er in die alte Heimat gemacht hatte und zeigte davon einige DIA-Aufnahmen. Das Lokal war auch an beiden Tagen Treffpunkt bayerischer Kriegervereine die ihr Bezirkstreffen dort veranstalteten mit Fahnenweihe und großem Umzug durch die Straßen. Leider war auch hier der Reqen schuld, er fiel ins Wasser. Doch die Tanzmusiken in den 3 Sälen kamen uns zu Gute, und viele Landsleute schwangen flott das Tanzbein. - Den Abschluß bildete noch am Montag ein Bummel durch München mit etlichen Unentwegten. , „ ^ . . , , .. 7 •+. Wir hoffen nun, daß alle hier gewesenen Landsleute auf ihre Kosten gekommen sind und die Zeit gesundheitlich gut durchstehen, bis wir uns in 2 Jahren hier Wiedersehen wollen.

Manche waren überhaupt zum ersten Male dabei und über diese Art des Wiederfindens hocherfreut, sie wünschten eine baldige Wiederholung. Curt Brandt

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1979 in Königswalde

Vorwort Vom 26. April bis zum 1. Mai 1979 rollte eine Gruppe früherer Oststernberger per Bus in die alte Heimat. Das Ziel war, wie in vielen Jahren vorher, Königswalde. Von dieser Fahrt schil- dert Heinz Müller (Jahrgang 1939 geb. in Schermeisei), der mit seiner Mutter Gertrud Müller, geb. Lange, dabei war, seine Eindrücke. Müller ist in der Bundesrepublik als Journalist für mehrere Zeitungen tätig.

Wir haben den 1. Mai, den "Kampftag der Werktätigen", nicht mehr so recht mitbekommen. Ein kurzer Blick während der Rückfahrt auf den Mai-Umzug im früheren Drossen - das war es schon. Doch von der Optik her hatte uns dieser Höhepunkt im Arbeiter- und Bauernjahr vorab farbli- chen Kontrast beschert; gut für Farbbilder war das Weißrot und Rot der unzähligen Flaggen, Fahnen und Bänder an Masten und Häusern. In Königswalde, unserm Domizil, hatten Landsberger Schüler(innen) in sonntäglicher Aktion obendrein Zebrastreifen und Papierkörbe frisch ange- strichen, belächelt von heimischen Biertrinkern. Am 1. Mai hätten wir sie wieder beobachten können beim Umtrunk, der allzuleicht ausartet. Vor drei Jahren erlebte ich schon einmal eine von Gerstensaft und Wodka bezwungene Hundertschaft. Heuer wird es kaum anders gewesen sein. Freilich hat der Staat den Wodka-Preis inzwischen kräftig angehoben. Für den Westler bleibt "Zubrowka" indes leicht erschwinglich. 1.85 Mark der halbe Liter - unse- re begehrte Währung macht's möglich. Aber wir kommen, die Statistik beweist es, doch mehr und mehr von "harten Sachen" ab. Wein und Sekt gewinnen neue Freunde, was auch in der Bar von "Stilon Chemitex", unserer ansprechenden Unterkunft am Lübbensee, deutlich wurde. Da der be- rühmte Krimsekt vom "großen Bruder", den Sowjets, knapp wird im Polnischen - die UdSSR expor- tiert zunehmend in den Westen - servierte die Chemitex-Bardame im schmucklosen Kittel spani- schen Schaumwein. Heißt: Man mußte sich die Flasche selbst abholen -und sicher ist sicher- so- fort berappen. Machte 300 Zloty, nach offiziellem Kurs stolze 15,00 DM. Und nun vergegenwär- tige man sich, daß der polnische Landarbeiter monatlich auf 2000 Zloty kommt! Er könnte sich mithin ein halbes Dutzend Flaschen spanischen Sekts leisten... Nun lebt der Mensch - welch ein Glück - nicht vom Schaum allein. Grundnahrungsmittel sind für die Polen einigermaßen er- schwinglich, sieht man von den wiederholten Engpässen in der Versorgung ab. Das Volk muß eben- falls nicht darben, die "Selbstversorger" auf dem Lande ohnehin nicht. Polen hat in der Mehr- zahl noch freie Bauern, die dem Staat nur das geforderte Soll abgeben, darüber hinaus fleißig in die eigene Tasche, sprich: auf den Tisch, wirtschaften. Das drückt sich dann inform defti- ger Hausmannskost aus, die berühmte "Polnische" voller (Fett-)Saft und Kraft ist nicht nur ein berühmter Exportartikel. Und in vielen Gesprächen, die der Westler mit den Einheimischen führt, könnte er den Eindruck gewinnen, daß die Leute sehr wohl zufrieden sind mit sich selbst und auch mit der Welt. Doch der Schein trügt, wie die jüngsten Unruhen gerade in den Großstädten zeigen. Mancher Pole trachtet nach mehr Lebensqualität, wie wir es gern nennen. Das drückt sich bei uns in gestei- gerter Reiselust aus und wird am neuen Auto deutlich. Die Polen geben sich bescheidener; sie sind stolz auf einen mit Orangen gefüllten Obstkorb. Die Südfrucht gehört zur Luxusware, in Stettin standen sie Riesenschlange am Apfelsinen-Stand. In der Großstadt ist das Bedürfnis nach Besonderem natürlich ausgeprägter! und da das japanische Transistorgerät, der italieni- sche Schuh, das französische Parfüm, der schottische Whisky und die deutsche HB mit Devisen erhältlich sind, wird tüchtig zur Jagd nach harter Währung geblasen. Dabei nimmt unsere "Mark" einen hervorragenden Stellenwert ein, was sich in Schwarzmarktkursen bis 1:60 ausdrückt, gut das Dreifache vom offiziellen Stand. So hatten wir einige Mühe, uns gerade in Stettin der De- visen-"Händler" zu erwehren. Am besten, man schockte sie mit einem l:80-Vorschlag. Nächstes Jahr wird er womöglich akzeptiert. Stettin war für unsere Gruppe einen Abstecher wert. Polens größte Hafenstadt macht einen welt- offenen Eindruck, jedoch gefällt sie dort am besten, wo alte Bürgerhäuser stehen geblieben sind. Mit Stolz machte Reiseleiterin Helena, in Stettin wohnhaft, auf eine Trabantenstadt auf- merksam, die Leningrader Handwerker hochgezogen haben. Trister noch als Westberlins Märki- sches Viertel! Man wird wohl auch im Osten noch dahinterkommen!... überhaupt zur Bauweise: Qualitätsmaßstäbe werden offenbar keine gesetzt, das zeigt sich auch bei den Neubauten in Zielenzig, bei denen es Schadstellen buchstäblich an allen Ecken und Enden gibt.- Auch die Materialfrage ist, so wird es vielerorts deutlich, weitgehend ungeklärt. Es fehlt an Baustof- fen, es mangelt an Farbe, und wo sie einmal vorhanden ist, wird sie allzu dick aufgetragen. "Eine Sache der Mentalität", meinte jemand. Mag sein. Und der frühere Gleißener Gerhard Steinbach, schon viermal zu Besuch in der alten Heimat, urteilt: "Die kommen einfach nicht voran, hier bleibt die Zeit stehen." Ein kleiner Abstrich sei gestattet: Gewiß, die Zielenziger Neubauten in Richtung Stadtwald war- ten seit Jahren auf den Putz, hinter manchem Fenster hängen noch immer Vorkriegsgardinen, Kartoffeln werden wie eh und je mit der Hand gelegt, in dem Straßengraben weidet ein alter Mann seine Kuh, und das vor 1972 in Angriff genommene Hotel in unserer alten Oststernberger Kreisstadt ist immer noch nicht fertig. Aber, und da klingt ein gewisses Maß an Ironie mit, es gibt doch Anpassung und Fortschritte, man denke nur an die örtlichen Taxifahrer, unser "Siegmund" inbegriffen. Die lassen sich nicht bloß Kilometergeld bezahlen, sie stellen auch ihre Deutschkenntnisse in Rechnung. 50,00 DM für einen halben Tag bei oft sehr kurzen Entfer- nungen grenzen an Wucher, und nicht jedermann aus dem Westen ist das, was man einen Krösus nennt. Unter diesen Umständen verdient der Ro-Pi-Service unseres Reiseunternehmens besondere Anerken- nung. Dem Busfahrer wird gestattet, ohne Aufpreis Ausflugsfahrten zu unternehmen. Diesmal führte uns eine, wie erwähnt, nach Stettin; Zielenzig, Paradies, Lagow, Landsberg/W. gehören zum festen

Bestandteil jeder Reise. Und bei diesen Gelegenheiten plaudert Ex-Lehrer Praetsch gleichermaßen amüsant wie lehrreich aus der Schule. Der Heimatkreisbetreuer ist, keine Frage, ein Historiker von Format, der nicht müde wird, in der Vergangenheit zu forschen. Heimatlich kann ihm wohl niemand das Wasser reichen, was nicht heißen soll, daß er unfehlbar ist. Die Postum, lieber Herr Praetsch, entspringt nicht, wie Sie annehmen, im Bürgersee, sondern in einem Schermeiseler Garten! (Vom gleichen Verfasser s. Heimatbrief Nr. 8)

Nach dem Kriege glaubte ich, meine Heimat, den Kreis Oststernberg, nie mehr betreten zu können und suchte in Fahrten nach Berlin einen Ausgleich; denn hier spürt man noch die starke Ausstrah- lung, die auf der einstmals starken Bindung an unsere Heimat beruht. Aber dann kamen Briefe aus der DDR: Wir waren zu Hause! Auch Bundesbürger fanden in Verbindung mit der Posener Messe den Weg in die Heimat, der für die anderen jedoch verschlossen blieb. - Dann, nach über 25 Jahren ein Lichtblick; Hummel bietet Bahnreisen nach Polen, darunter auch nach Lubniewice, Königswalde, an. Und die seit 1971 bestehenden Reisemöglichkeiten werden erweitert, und durch zahlreiche Bus- fahrten kann man in alle Kreise der einstmals deutschen Gebiete in Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen sowie Schlesien gelangen. Wer will, kann auf Rundfahrten das ganze Polen kennen- lernen, auch Einzelreisen mit der Bahn oder dem eigenen Pkw können gebucht werden. Was war geschehen? 1970 war Bundeskanzler Brandt in Polen, und hatte der Besuch noch etwas Ungewöhnliches und Ein- maliges gehabt, so war er dennoch von historischer Bedeutung. Fragen nach Schuld und Wiedergut- machung auf beiden Seiten, dazu die Versöhnungsgeste des Kanzlers. Ein polnischer Beobachter stellt fest, daß zum ersten Male in der tausendjährigen Geschichte des polnischen Volkes ein deutscher Regierungschef zu Besuch sei. Der Erfolg:Man spricht wieder, d.h., man hört aufeinander. Und der Kommissar der Kreismiliz in Zielenzig sagte mir 1972: Scheel und Brandt genießen in Polen volles Vertrauen, und darauf beruhen die Verträge. 1970-1979 bedeuten 10 Jahre Verständigung. Hatte man zuvor kaum miteinander gesprochen, so haben sich unser Bundeskanzler und der Erste Sekretär des ZK, Gierek, bereits viermal ausführlich unter- halten. Der Pole Rakowski: "Zwar gibt es immer offene Probleme, Entscheidungen, die die öffentliche pol- nische Meinung beunruhigen. Aber die Erfahrungen des zu Ende gehenden Jahrzehnts lehren, daß wir die Zukunft unserer Beziehungen optimistisch sehen dürfen; denn in der gesamten Nachkriegs- periode waren sie niemals so gut wie heute." Davon ist auszugehen, auch wenn auf polnischer wie auf deutscher Seite noch nicht alle Wünsche oder Erwartungen erfüllt sind. Mit ein wenig Geduld aber werden weitere Frotschritte zu erzielen sein. Schneller und leichter entwickelte sich in den 10 Jahren der Tourismus. Da beleben neben Deutschen auch andere Europäer die meist guten, aber ruhigen Landstraßen, um auf einer Rundreise das Land kennen zu lernen oder einem Erholungsort zuzustreben. Anders steht es mit uns. Wir fahren ein be- stimmtes Ziel an, unsere Heimat, also ein bis 1945 deutsches Gebiet, und dem Drange, den Heimat- ort und alles, was dazu gehört, zu sehen und zu betreten, kann wohl niemand widerstehen. So kommt es zu Annäherungen, die Versuche bleiben, die aber meistens mit Entgegenkommen beantwortet werden und zu weiteren Einladungen, sogar Gegenbesuchen führen. Da diese Polen zum großen Teil auch Hei- matvertriebene sind, fühlen sie vielleicht mehr mit uns, als wir denken. Man darf nicht verges- sen: Die Auswanderung der Polen aus ihren Ostgebieten ist auf den Pakt Hitler-Stalin zurückzufüh- ren, die Zerstörungen aber auf Kampfhandlungen oder Mutwillen der Roten Armee! Nun gibt es auch unter den Heimatvertriebenen Besucher, die in der Heimat mehr sehen als ein Haus oder ein Stückchen Land und in ihren Gedanken zurückgehen in die Zeit von 1250-1945, wo in 700 Jahren sich alles das vollzog, was wir heute Heimat nennen: Die Deutschen, die das Land er- schließen, entwickeln und zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte bringen. Noch ist uns soviel von unserer Heimat geblieben, daß wir gar nicht alles aufnehmen können, aber manches auch der Ver- änderung unterliegt. So steht seit 1977 auf dem Marktplatz in Zielenzig eine Ortstafel, die einen Stadtplan zeigt und unter "Historie" einen geschichtlichen Rückblick gibt: Sulecin war eine sla- wisch-polnische Siedlung, die als Besitz des Sulenta Sulench genannt wurde. Dann walteten hier schlesische Fürsten, wie Heinrich der Bärtige, Graf Mrotsek, anschließend Templer- und Johanniter- Orden, dessen Wappen jetzt am Ortseingang steht. 1658 zog eine polnische Armee durch, um dem König von Dänemark militärische Hilfe zu leisten. 1873 wurde der Kreis geteilt und Sulecin Kreisstadt. - Reste der Stadtmauer sind noch erhalten und gepflegt. Die Kirche ist als einziges Baudenkmal erhal- ten geblieben. In den letzten Jahren ist Sulecin über den alten Stadtkern hinaus beträchtlich er- weitert worden, außer neuen Wohnzentren sind umfangreiche Industrieanlagen im Bahnhofsgebiet ent- standen. Als alter Zielenziger wird man über die geschichtliche Darstellung etwas anders denken; denn man weiß, daß ab 1250 die Tempelritter mit Einverständnis der Brandenburgisehen Markgrafen in Sulench u. a. Orten Deutsche ansiedelten, danach auch die Verwaltung übernahmen, die nach Auflösung ihres Ordens i. J. 1308 an die Johanniter überging. Der anfänglich starke Einfluß dieser Ritter ging im Laufe der Jahre zurück und war schon lange Zeit bedeutungslos gewesen, als der Orden 1810 aufge- hoben wurde, während die Landesherren, nämlich die Markgrafen und ihre Nachfolger, die volle Souve- ränität erreicht hatten. Daß Zielenzig aber einmal brandenburgisch, preußisch oder deutsch gewesen war, wird mit keinem Wort erwähnt, dafür aber auf den Johanniterorden ausgewichen, der doch nur eine untergeordnete Stellung einnahm. Bekanntlich waren diese Orden eine Organisation, denen Ritter aus verschiedenen Ländern, auch aus Polen, angehörten, die nur dem Papst unterstanden und daher überstaatlich waren. Darauf beriefen sich auch unsere Johanniter, als sie ihrem Markgrafen die Heeresfolge versagten, so daß die Polen auf Geheiß des Papstes 1325 mordend und plündernd in die Neumark einfielen, wovon der Ordensbesitz jedoch verschont blieb. - Auch die Ortstafeln in Lagow be- richten in ähnlicher Weise. Fortsetzung S 8

Wir gratulieren

2.09. Alexander Flatau, Zielenzig 41 o2 Homberg Friedhofsallee 71 80 J.

3.09. Fritz Paesler, Seeren verstorben 4473 Haselünne Königsbergerstr.7 76 J.

4.09. Kaddy Weber geb.Liedtke, Zielenzig 5ooo Köln 60 Hillesheimstr.45 80 J.

4.09. Lieselotte Berndt geb.Rittwagen, Kemnath 3ol6 Seelze 7 Neisseweg 8 73 J.

4.09. Sertrud Melchert geb.Schmelter, Beaulieu 3515 Scheden-Oberscheden Angerweg 8 79 J.

6.09. Willi Kieckkäfer, Wandern 3o43 Schneverdingen Achlüterstr.11 66 J.

7.09. Auguste Parpart, Scheiblersburg 433o Mülheim Prinzess.-Luise-Str.119 75 J.

7.09. Martha Kruschel geb.Handke, Zielenzig 42oo Oberhausen Lindnerstr.197a 82 J.

8.09. Paul Gutsche, Zielenzig 3330 Helmstedt Kybitzstr.5 76 J.

9.09. Martha Kochsick geb.Schulz, Zielenzig 4811 Leopoldshöhe Bergstr.9 70 J.

9.09. Otto Panter, Kriescht 4ooo Düsseldorf Sonnenstr.66 67 J.

10.09. Fritz Gerlach, Lagow 3151 Bierbergen Thingstr.19 80 J.

10.09. Gertrud Elsner geb.Röllig, Zielenzig 53oo Bonn-Buschdorf Friedlandstr.37 86 J.

11.09. Gertrud Döring geb.Falk, Reichen 8ooio München 13 Heßstr.2o c 90 J.

'l.o9. Edith Röming geb.Bendt, Zielenzig 67 J. 332o Salzg.-Lebenstedt W.-Kunze-Ring 25

12.09. Erna Gebhard geb.Mehl, Heulagow 3331 Mariental-Horst Parkstr.14 68 J.

12.09. Charl.HUtter geb.Spangenberg, Hammer 497o Bad Oeynhausen Hagenstr.5 69 J.

13.09. Gustav Freudenberg, Woxfelde 3o32 Fallingbostel Eckernkamp 23 74 J.

14.09. Helene Endemann geb.Hausmann, Zielenzig 3338 Schöningen Eichendorffstr.2 70 J.

15.09. Elvira Schmidt geb.Lischke, Költschen 5533 Hillesheim Dresdnerstr.19 68 J.

15.09» Martha Hainke geb.Knecht, Gr.-Kirschbäum 35o1 Bergshausen Neue Str.5 76 J.

16.09. Martha Leschke geb.Blutke, Gleissen 5758 Fröndenberg-Atdey Westfeld 59 73 J.

16.09. Hans Fox, Zielenzig 34oo Göttingen v.Ossietzkistr.44 77 J.

1?.o9. Max Heidemann, Kriescht 344o Eschwege Freih.v.Stein-Str.51 74 J.

1?.o9. Frieda Passow geb.Hausmann, Zielenzig 4600 Dortmund 18 Jungferntalstr.98 82 J.

1?.o9. Charlotte Wegner, Zielenzig 3oo8 Garbsen 4 Im Hespe 36 80 J.

17.09. Gertrud Wiersdorf geb.Mengert, Költschen 4o1o Hilden St.-Konrad-Allee 13 79 J.

18.09. Erwin Hermann, Zielenzig 328o Bad Pyrmont Oesbergstr.15 a 68 J.

18.09. Theodor Lücke, Kriescht 4ooo Düsseldorf Karl Gemisenstr.172 72 J.

19.09. Else Elsässer geb.Steinmann, Zielenzig 7612 Haßlach Otto Görlerstr.16 65 J.

19.09. Margarete Decker geb.Nadoldi, Petersdorf 310l Nienhagen Grenzweg 7 67 J.

19.09. Arthur Pusch, Reppen/Zielenzig 5o24 Pulheim Birkenweg 4 69 J.

19.09. Elise Schröder, Malsow 5160 Düren Buchheiderweg 1 76 J.

20.09. Franz Schulz, Sonnenburg 32oo Hildesheim Stralsunderstr.30 82 J.

22.09. Martha Herrmann geb.Kipf, Arensdorf 4475 Sögel Sigiltrastr.8 75 J.

23.09. Elisabeth Steinborn geb.Schlaak, Kriescht 465° Gelsenkirchen Deichstr,65 80 J.

24.09. Marie Bleschke geb.Feldkamp, Königswalde 457o Quakenbrück Schiphorst 5 74 J.

24.09. Hilda Leder geb.Horn, Zielenzig 3111 Hanstedt I 78 J.

24.09. Ludwig Töffling, Zielenzig 5620 Velbert Blumenstr.24 67 J.

25.09. Gertrud Flatau geb.Lemke, Zielenzig 41o2 Homberg Friedhofsallee 71 71 J.

25.09. Lotte Förster, Zielenzig 5100 Aachen Köhlstr.16 75 J.

25.09. Otto Rau, Zielenzig 4000 Düsseldorf 1 Ellerstr.13o 72 J.

26.09. Martha Hagedorn, Sonnenburg 3ooo Hannover 81 Frenssen-Ufer 7 81 J.

27.09. Richard Heinrich, Sonnenburg 313o Lüchow Drahwenerstr.32 76 J.

28.09. Erich Albrecht, Landsberg 317o Gifhorn Goldregenweg 3 69 J.

28.09. Frieda Kirschstein, Zielenzig 336o Osterode Sachsenweg 1 73 J*

28.09. Frieda Röstel geb.Kretschmann, Breesen 337o Seesen-Rhüden Spadentor 16 70 J.

28.09. Martha Schneider geb.Pohle, Breesen 5180 Eschweiler Akazienhain 25 68 J.

29.09. Herbert Eisenach, Ceylon 5600 Wupp.-Ronsdorf Geranienstr.14 67 J.

30.09. Kurt-Joachim Elsner, Zielenzig 53oo Bonn-Buschdorf Friedlandstr.37 66 J.

30.09. Alfred Schaunert, Kriescht 6000 Frankfurt/M. Allendorferstr.7 65 J.

30 .o9. Willi Wotschke, Neudresden 5421 Börnich-Sehnetal 68 J,

1.10. Anna Klein geb.Lehmann, Sonnenburg 47oo Hamm Galeustr.32 82 J.

2.10. Käte Bressler geb.Habermann 3320 Salzg.-Lebenstedt A.d.Windmühle 72 J.

2.10. Paul Link, Sonnenburg 3388 Bündheim Bergstr.21 7?- J.

2.10. Anna Loeck geb.Franke, Kriescht 8042 Oberschleißheim Freisingerstr.17 78 J.

2.10. Herta Pfeiffer geb.Prestel, Reichen 3132 Mensliessen Nr.6 72 J.

3.10. Helene Janthor, Gartow 34o2 Dransfeld Richthofenweg 74 86 J.

4.10. Elsa Jürgens geb.Troschak, Koritten 3257 Springe Brandenburgerstr.10 73 J.

4.10. Adolf Kloss, Königswalde 44?o Meppen Hölderlinstr.12 77 J.

4.10. Elisabeth Mikoleit geb.Meißner, Sonnenburg o. Anschrift 76 J.

5.10. Lina Zeise geb.Bergmann, Selchow 3355 Eboldshausen Nr.2 77 J.

7.10. Hedwig Gallas geb.Hilsing, Sonnenburg 3321 Salzg.-Lichtenberg Memelerstr.4 69 J.

7.10. Luise Günther geb.Schulz, Zielenzig 44o2 Greven Lerchenstr.36 80 J.

9.10. Kurt Schmidt, Sternberg 473o Ahlen Fritz-Reuterstr.28 66 J.

11.10. Ella Hering geb.Wiese, Zielenzig 3o4o Soltau Cellerstr.56 69 J.

11.10. Paul Klam, Zielenzig 49o4 Enger I Nr.4o3 67 J.

12.10. Kurt Schmalle, Sonnenburg 3355 Markoldendorf Neuer Markt 18 69 J.

13.10. Walter Aleth, Albrechtsbruch 565o Solidgen 1 Mangenbergerstr.238 c 73 J.

13»1o. Kurt Thleme, Sonnenburg 313o Lüchow, Drawehnerstr.32 78 J.

16.10. Gotthilf Deutschmann, Malkendorf 3100 Celle Dammworth 21 65 J.

16.10. Richard Miegel, Sonnenburg 332o SalZgitter 51 Am Greiffeld 25 73 J.

18.10. Erich Herrmann, Zielenzig 53o7 Wachtberg Drosselweg 1c 69 J.

19.10. Elisabeth Kretschmann, geh.Ullrich,Malkendo 4800 Bielefeld Habelschwerdterweg 24 69 J.

21.10. Elisabeth Unglaube geb.Schultze, Mauskow 4803 Steinhagen Kiefernweg 2 70 J.

21.10. Emma Weber, Beatenwalde 452o Melle Herrn.Unbefundestr.2 83 J.

3.11. Eva Niederehe geh.Misch, Sternberg 43oo Essen Schinkelstr.49 68 J.

4.11. Edith Praetsch 3441 Sontra-Wichmannshausen 66 J.

6.11. Charlotte Finke geb.Pohle, Hampshire 3392 Claust.-Zellerfeld Zellweg 40 a 75 j,

6.11. Lotte Linshöft geb.Voigt, Königswalde 35oo Kassel Im Wiesengrund 61 67 J.

6.11. Charlotte Wolke geb.Noffke, Kriescht 332o Salzg.-Lebenstedt Ackerstr.14 69 J.

7.11. Albert Dobberke, Reichen 4358 Haltern-Sythen Eschweg 11 65 J.

9.11* Hilde Sperling geb,Voss, Mauskow 5757 Wickede Bodelschwinghstr.14 89 J.

1o.11. Georg Fehring, Woxfelde 68o2 Ladenburg Färbergasse 1o 74 J.

1o.11* Fritz Lutz, Jamaika 335o Kreiensen Dorfstr.6 80 J.

1o.11* Gertrud Wernicke geb.Moritz, Albrechtsbruch 44o2 Greven Breslauerstr.24 81 J.

22.Io. Karl Unglaube, Kriescht 4452 Freren-Lingen LUnsfelderstr.15

11 .11. 74 J.

Wilhelm Jurlsch, Zielenzig 3394 Langelschiem 5 Goslarschestr.25 78 J.

22.10.

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3*11*

Karl-Ludwig Weniger, Lagow 5o62 Hoffnungstal Bleifelderstr.30 a 77 J.

Emma Lücke geh.Lenz, Kriescht 4000 Düsseldorf Karl Gemisenstr.172 68 J.

Otto Jägel, Mauskow 4600 Dortm.-Berghofen Neuflör 3 78 J.

Heinz Bückert, Sternberg 5215 Mondorf Meindorferstr.35 6? J.

Hubert Röstel, Breesen 337o Seesen-Rhüden Spadentor 16 68 J.

Martha Engelke, Hohentannen 7o12 Fellbach Goldammerweg 14 65 J.

Elisabeth Hannsch geb.Ziebinski, Zielenzig 8180 Tegernsee Riederstein 88 78 J.

Paul Mahlkow, Königswalde 5982 Neuenrade Hinterm Bahnhof 4b 68 J.

Hedwig Häusler geb.Dymir, Zielenzig 4100 Duisburg Buschhausstr.46 90 J.

Ernst Laube, Zielenzig 428o Borken Bisch.-Dietrichstr.15 71 J.

Elisabeth Stephan geb.Rohrbeck, Sonnenburg 8644 Pressig Rosenweg 14 65 J. Else Schöning geb.Vogt, Sternberg 313o Lüchow Wiesengrund 18 76 J.

Hans Krause, Neudresden 724o Horb Mangenkreuz 3 70 J.

Willi Pärschke, Zielenzig 4600 Dortm.-Berghofen Wilbergstr,2o 67 U

11.11.

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Gustel Gördel, Albrechtsbruch 67 J. 4133 Neukirchen-Vluyn Grafschaftsplatz 24 Otto Steinicke, Sternberg 6361 Peterweil Ludwig Jahnstr.31 72 J. Margarete Wendt, Zielenzig 7571 Hauenoberstein Im Maien 19 73 J*

17.11.

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18.11.

Richard Fiebij, Zielenzig 19.11. 4600 Dortmund Sugambrerstr.9 76 J.

Bruno Jäntsch, Zielenzig 2o.11. 4400 Münster Eckenerstr.7 77 J.

Luise Habermann geb.Ullrich, Kriescht 2o.11. 3171 Wettmershagen 74 J. Frieda Jaeger geh.Görlitz, Sternberg 2o.11. 87o3 Ochsenfurt Molkereistr.5 69 J. Ursula Maeder geb.Westphal, Zielenzig 21.11. 5895 Brügge Bergstr.69 65 J.

Elisabeth Klatte geb.Winter, Beaulieu 3o31 Düshorn MUhlenstr.2o 69 J. Arthur Krüger, Sternberg 33oo Braunschweig Am Quäkenberg 1A 80 J.

Willi Decker, Petersdorf 31o1 Nienhagen Grenzweg 7 6? J.

Charlotte Fabian, Limmritz 44o8 Dülmen Paul Gerhardstr.6 72 J.

Frieda Hoffmann geb.Ostreich, Mauskow 7293 Pfalzgrafenweiler Heiterbacherstr 77 j.

Emil Kirschstein, Zielenzig 336o Osterode Sachsenweg 1 78 J.

Marie Schönstäd geb.Zehner, Sternberg 3457 Stadtoldendorf Lerchenstieg 5 73 J. Elfriede Sydow geb.Vlach, Zielenzig 8000 München 7o Attenkoferstr.49 66 J.

Karl Dobberschütz, Zielenzig 8881 Zöschingen Schulstr.5 77 J.

Richard Fiedler, Reichen 4515 Bad Essen 1 73 j. Ida Kleemann geb.Nitschke, Zielenzig 3398 Braunlage Schlesierweg 23 76 J.

Anna Otter, Zielenzig 45o8 Bohmte Bremerstr.33 88 J.

Magda Hensch geb.Lüben, Zielenzig 3o4o Soltau Raiffeisenweg 13 76 J.

Rosa Kannewitz, Osterwalde 5411 Neuhäusel Siedlung 4 73 J. Herta Selchow, Költschen 7635 Ichenheim Steinstr.4 66 J.

Herbert Günther, Malkendorf 4100 Duisburg 12 Emmericherstr.1o2 67 J.

Paul Haack, Sonnenburg 4831 Marienfeld Kolpingstr.5 85 J.

Ruth Lucht geb.Berger, Zielenzig 624o Königstein Im Fasanengarten 22 68 J. Anna Deckert geb.Daubitz, Zielenzig 45oo Osnabrück Auguststr.17 77 J. Erich Feldbau, Trebow 76o7 Altenheim Gaiswinkel 5 65 J.

Frieda LUck geb.Scheer, Malta 3225 Duingen Heuweg Io 75 J.

Anna Eichberg, Oegnitz 3400 Göttingen Leibnizstr.5 88 J.

Wir veröffentlichen gern Ihre Familienanzeigen: Geburten, Hochzeiten, Todesfälle, Berichtigungen.

21.11 .

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1 ^ »12.

Karl Fröhlich, Sonnenburg 32oo Hildesheim Stobenstr.1

Richard Linke, Zielenzig 11.12. 7413 Gomaringen Hölderlinstr.3 72 J. Elisabeth luchsen, Limmritz 11.12. 4o1o Hilden Fröbelstr.8 66 J.

Hermann Schwarz, Waldowstrepk 13.12. 527o Gummersbach 1 Korlenbergstr.17 90 J. Charl.v.Böttinger geb.Schniewind, Arensdorf 14.12. 5600 Wuppertal 1 Katenbergerstr.173 90 J.

14.12. 96 J.

Paul Pfänder, Zielenzig 14.12. 6300 Gießen Bahndamm 15 66 J.

Johanna Sperber geb.Helmingsen, Zielenzig 15.12. 325o Hameln Misenbrink 29 75 J.

Liselotte Deutschmann, Malkendorf 18.12. 31oo Celle Dammworth 21 verstorben 65 J.

Emil Albat, Streitwalde 18.12. 42oo Oberhausen Adolfstr.18 66 J.

Johanna Fiirch, Saratoga 21.12. 3165 Hänigsen Am Kreuzkamp 12 72 J. Betty Paech geb.Seling, Dammbusch 22.12. 8543 Hilpoltstein Bredenwinderstr.9 76 J. Max Schulz, Kriescht 22.12. 75oo Karlsruhe Körnerstr.24 6? J.

Else Huhn, Zielenzig 22.12. 7800 Dirn Ob.Hasenkopfweg 42 78 J.

Helmut Mechelke, Saratoga 22.12. 6721 Schwegenheim Hauptstr.17a 76 J.

Elsbeth Schüssler geb.Schiitze, Sonnenburg 23.12.

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27.12.

63o1 Leigestern Finkenweg 34 66 J.

Dr.Klaus Axthelm, Sonnenburg 4600 Dortmund Lütgenbrückstr.1 65 J«

Emma Vogel geb.Beilach, Zielenzig 643o Bad Hersfeld Vlämenweg 18 80 J.

Gustav Backhaus, Oegnitz 7641 Bodenweiler ^uerbeckerstr.15 67 J.

Anna Günther geb.Reul, Schermeisel 5100 Aachen Dammstr.13 71 J.

Krüger geb.Apelt, Zielenzig 3422 Bad Lauterberg Promenade 47

Gisela Stiebitz, Zielenzig 6443 Sontra Breslauerstr.

Alma Behrendt geh.Albrecht, Woxfelde 4352 Herten Langenbochumerstr.31 72 J. Otto Förster, Zielenzig 51oo Aachen Köhlstr.16 83 J. Heinz Maertin, Zielenzig „ 3000 Hannover 21 Döbbeckestr. 1 68 J. °»12. Johanna Schulz geb.Breitkreuz, Saratoga 4800 Bielefeld 12 Lippstädterstr.57 72 J.2Ö.12.

Heinrich Wenzel, Wandern „ 5600 Wupp.-Vohwinkel Schlüssel 124 72 J.20.12.

Otto Elsässer, Zielenzig - 7612 Haßlach Otto Görlerstr.16 76 J.20.12.

Otto Hennig, Kriescht 874o Bad Neustadt Königshoferstr.81 72 J,5o.12.

Ingeborg Hesse geb.Tischmeyer, Grochow 3352 Einbeck 1 OT Buensen Nr.1 70 J.50.12.

Erich Schüler, Lagow 82o2 Bad Aibing Kolbermoorerstr.31 75 J.51*12*

Else Piklas, Burschen 415o Krefeld-Oppum Blomekamp 3 66

Walter Schulz, Saratoga 4800 Bielefeld 12 Lippstädterstr.57 72 J.51.12.

Emma Arens, Tauerzig 493o Detmold Externstr. 78 J.

Else Becker geb.Fischer, Zielenzig 3392 Claust.-Zellerfeld Bextelstr.5 73 J*

Ernst Hamei, Zielenzig 6000 Ffm.-Sachsenhausen Heimatring 8 69 J.

Willy Hohm, Gleissen 3ooo Hannover 51 Leiblstr.37 72 J.

Willi Bressel, Neuwalde 5480 Remagen Rheinallee 4 65 J«

Ernst Hartmann, Burschen 5ooo Köln 5o Eulengarten 33 76 J.

Otto Schneider, Breesen 5180 Eschweiler Akazienhain 25 76 J.

Oswald Matzke, Ostrow 4000 Düsseldorf Ellerstr.97 66 J.

Erich Maul, Trebow 76o7 Neuried-Altenheim Hauptstr.45 67 J.

Margarete Seileng geb.Pahl, Wandern 317o Gifhorn Immenweg 11 82 J.

Anni Klam, Zielenzig 4980 Bünde-Hunnebrock Dabergstr.279 68 J.

Ida Brunsch geb.Tillack, Neudorf 8900 Augsburg Herrenheuserstr.7 81 J.

Anna Bydolek geb.Fränzel, Schönow 8941 Albishofen Allgäu 82 J. Ursula Knoop geb.Fleischhauer, Zielenzig 477o Soest Frankenweg 4 68 J.

Fritz Praetsch, Zielenzig 3441 Sontra-Wichmannshausen 77 J.

Bernhard Klingbeil, Költschen 49?o Bad Oeynhausen Rüdigerweg 4 66 J.

Berta Krause geb.Lindner, Ostrow 33oo Braunschweig Krimhildstr,2o 87 J«

Elfriede Habermann geb.Holweg, Albrechtsbruch 4000 Düsseldorf Heeresbuhrstr,2o 85 j.

Erich Naumann, Sternberg 82 J. 8206 Brückmühl/Mangfall Schlesierweg 38

Klara Rex geb.Schlösser, Limmritz 5211 Kriegsdorf Ahornweg 15 68 J.

Walter Affeld, Sternberg 3382 Oker Rügenstr.7 75 J.

Emma Braun, Kriescht 5620 Velbert Königsbergerstr.1o 70 J.

Else Feilenberg geh.Richter, Zielenzig 3322 Salzgitter 31 Am Bahnhof 26 79 j. Gertrud Schulze geb.Wilczewski, Königswalde 58o3 Volmarstein Hartmannstr.2 67 J.

Herta Dallek geb.Seeliger, Zielenzig 547o Andernach Saarlandstr,8 68 J.

Richard Höhne, Limmritz 71 J. 4o5o Mönchengladbach 4 Trompeterallee 78

Paul Neumann, Beaulieu 565o Solingen Meigen 60 86 J.

Marta Reschke geb.Schmidt, Breesen 5160 Düren Kuhgasse 2 77 J.

Charlotte Eisenack geb.Lehmann, Beaulieu 6308 Butzbach Eduard-Otto-Str.28 85 J.

Willy Milbredt, Gleißen 6o56 Heusenstamm Lerchenstr.78 66 J. Karl Hagedorn, Sonnenburg 3000 Hannover 81 Frenssen-Ufer 7 80 J.

Paul Soltys, Zielenzig 69 J. 6000 Frankfurt/M.Friedbergerlandstr.52

Fritz Steinböck, Sonnenburg 7741 Tennenbronn 70 J.

Schreiben Sie bitte an Frau Thea Prestel - 5030 Hürth, Hebbelstr. 3 -

Inzwischen haben die Polen auch das alte, aus der Johanniterzeit stammende Stadtwappen von übernommen - Das Lamm, das die Fahme mit dem Johanniterkreuz trägt - und auf einer großen Tafel Ortseingang an der Ostrower Chaussee aufgestellt.

Zielenzig am

Stadtwappen von Zielenzig

Siegel der Stadt 1537

Stadtwappen 1577

Polnisches Stadtwappen

1977

IULECIN

Wir aber erkennen, daß deutsche und polnische Auffassung entgegenstehen, was sich auch im großen be- merkbar macht; denn die seit 7 Jahren bestehende deutsch-polnische Schulbuchkommission ist bisher noch zu keinen greifbaren Ergebnissen gekommen. Umso angenehmer berührt daher ein Besuch des Klosters Paradies, das wir auf unseren Heimatreisen immer besuchen und von dem wir wissen, daß der polnische Graf Bronisch 1234 dieses Kloster stiftete und nach dessen Fertigstellung i. J. 1236 ein deutscher Abt mit 12 Mönchen aus dem Kloster Lehnin Einzug hielt, denen dann die deutschen Besiedler folgten. Dieses Ereignis ist auf einem später ent- standenen Gemälde festgehalten, das zu den Kostbarkeiten gehört und in der Klosterkirche an bevor- zugter Stelle gezeigt wird. Eine Darstellung, die beiden Seiten gerecht wird. So sind auch in die- ser Sicht die Besuchezu werten und gewinnen noch an Bedeutung, weil durch unsere Gegenwart, Prä- senz, die ehemalige Bindung an dieses Land bei den jetzigen Bewohnern immer wieder wachgerufen wird. Ob wir vergessen werden, liegt bei uns; die Möglichkeiten, es zu vfirhindern, sind gegeben, nutzen wir sie aus. - Und wer außer dem Heimatort noch weitere Gebiete, am besten den ganzen ver- lorenen Osten bereist, um sie wiederzusehen oder, was wohl meistens der Fall ist, sie überhaupt ein- mal kennenzulernen, der erfüllt eine hohe Pflicht. .. n

Wir gratulieren recht herzlichs

100 Jahre alt wird am 13. 12. 1979 Frau Ida Hannebauer aus Häuschenwerder bei Brückendorf-Louisa, jetzt in DDR 1301 Hohenfinoww, Gersdorferstr. 2.

Es war einmal/ . , , ... , daß im Schloßpark von Königswalde mehr Polen als Deutsche die Grabstatte der Letzten derer von Waldow aufsuchten. Man war erschüttert über den Gegensatz der zwei Gräber. Eine schwere schrag- 1ieqende Steinplatte bedeckte das Grab der Frau von Waldow, Namen und Wappen waren entfernt, nur eine Bronzetafel war verblieben. 1945 wurde daneben der Kammerherr von Waldow begraben: ein kaum wahrnehmbarer Hügel, den gute Hände immer wieder aufschichteten, deutet auf die Ruhe- stätte hin Und dennoch lagen je nach Jahreszeit Blumen, schmückendes Grün oder Tannenzweige auf diesen Gräbern. Polnische Kinder taten es. Seit 1979 blickt uns der kahle Erdboden an, _ Blumen liegen aber noch immer da. Auf der Bronzetafel aber stand: Ich liege und schlafe mit Frie- den, denn Du allein, Herr, hilfst mir, daß ich sicher wohne.

Plötzlich und unerwartet verschied am 17. Oktober 1979 in Celle, Dammworth 21,

Lieselotte Deutschmann, geb. Gumtau, am 24.11.14 in Petersdorf im Riesengebirge,

tiefbetrauert von ihren Kindern und ihrem Ehemanne Gotthilf Deutschmann.

Mit viel Verständnis hat die Verstorbene die Bestrebungen ihres Gatten unterstützt, zum Wohle der Heimatvertriebenen des Kreises und der Landsmannschaft Berlin-Mark Brandenburg an führen- der Stelle erfolgreich zu wirken. Wir werden ihr Andenken ehren. - Die Heimatkreiskommission Oststernberg

Liebe Schermeiseler! Die Heimattreffen 1979 in Düsseldorf und Celle haben wir mit einem Treffen aller ehemaligen Schülerin nen und Schüler der Volksschule Schermeisel verbunden. Für viele gab es ein Wiedersehen nach über 40 Jahren. Wir hatten DDR-Besucher und Berliner an "unserem Tisch", und auch einige ältere Schermei- seler hatten sich eingefunden. Wir wollen uns auch 1980 in Düsseldorf und Celle treffen. Ich wünsche allen Landleuten ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr.

In gleichem Sinne Euer Landsmann Horst Rau allen Königswaldern Ihr Pfarrer Reinhold Falk allen Lagowern Ihr Gotthilf Deutschmann

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, liebe Heimatfreunde!

Zum ersten Male mischt sich ein Heimatbrief unter Ihre weihnachtliche Post und hofft, auch Ihnen eine etwas heimatlich betonte Weihnachtsfreude zu bereiten. Alles Geschäftliche wollen Sie bitte der Anlage entnehmen. Ein fröhliches Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr wünscht Ihnen allen

ihre Heimatkreiskommission.