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Der Deutsche Strassenverkehr / 1979/06

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164Der Moskwitsch 1500 Rallye

168 Verkehrssicherheit aktuell

170 Fahrtrichtungsanzige und

Fahrtrichtungswechsel

172 Reiseempfehlung:

Polnische Ostseeküste

174 inder im Straßenverkehr

176 arken an F Straßen: Bezirke Erfurt

und Potsdam

178 DDR 0 30: VSA Zwickau

179 er gut schmiert...

Wissenswertes über das Motoröl182 ntervollschalter für neuen Skoda

186 it dem Motorrad in den Urlaub

188 Wartburg 353 und Dacia 1300

als Zugfahrzeuge

Aus dem Inhalt-~ ~

Unser Titelbildzeigt die von Hans-Peter Gaulfotografierte Fähre „Ostsee. Alle

20 Minuten kann diese Fährezwischen Warnemünde und Mark-grafenheide außer Fußgänger.Rad- und Motorradfahrer auch biszu 12 Pkw vom Typ Trabant je

Fahrt befördern. Täglich beginntder Fährbetrieb um 4.20 Uhr undendet um 23.30 Uhr. Während derNachtstunden verkehrt stündlicheine Personenfähre, die allerdingsauch in beschränktem UmfangFahrräder, Mopeds und Motor-räder mitnimmt. Unbedingtbeachten sollte man, daß während

der Monate Juni bis August Pkwnur mit Sondergenehmigung be-fördert werden. Diese werdenvom Betriebsteit „Weiße Flotte"Warnemünde bevorzugt für An-lieger und Versorgungsfahrzeugeausgestellt. Ansonsten kann dieseFährverbindung während desgesamten Jahres genutzt werden.

Einschränkungen

in Köckern

Wie uns die MITROPA mitteilte,

wird der Küchen- und Wirt-schaftsbereich der Autobahnrast-

stätte Köckern in der Zeit vom16. Juni bis voraussichtlich Ende

Juli 1979 rekonstruiert. Darumkann während dieser Zeit nur eineingeschränktes Speisensortimentbereitgehalten werden. Mit Ge-tränken, einschließlich Kaffee,sowie Back- und Handelswarenwird voll versorgt. Der Zugang zuden Gasträumen ist nur durch denGarteneingang möglich. Die Auto-bahnbenutzer werden um Verständ-

nis für diese Maßnahme gebeten.

Verkehrs

befragung

An rund 30 ausgewählten Zähl-

stellen auf den Fernverkehrs-

straßen und Autobahnen der DDR

wird an ei n e m Tag im Zeitraumvom 12. bis 14., und 19. bis 21. Juni

1979 eine Nutzfohrzeugzählung

durchgeführt. Diese Straßenver-

kehrszählung erfolgt als Strom-zählung nach der direkten Befra-

gungsmethode. Dazu werden durch

Verkehrsposten oder freiwillige

Helfer der Verkehrspolizei alles c h w e r e n Nutzfahrzeuge an-

gehalten und die Fahrer durch

Mitarbeiter des Straßenwesensnach der Nutzmasse ihrer Fahr-

zeuge und der Fahrtweite befragtDie Auswertung dieser Verkehrs-befragung erfolgt mittels elektro-nischer Datenverarbeitung. DieseErgebnisse sollen Kenntnis überdie tatsächliche Belastung derFahrbahnen vermitteln. Sie dienenals Grundlage für die Uber-

arbeitung von Standards zurBemessung von Fahrbahnbefesti-

gungen und für den Eingang in dieDatenverarbeitungsprogramme füreine im Jahre 1980 durchzu-führende internationale Straßen-verkehrszählung.

Ergünzung

Zu der im Heft 4/79 auf diesen

Seiten veröffentlichten Meldung„Umbau für Versehrte", die

auf einer lnformaion des VEB

Sachsenring AutomobilwerkeZwickau beruhte, teilte uns die

Firma Helmut Adam aus Cottbusmit, daß sie Umbauten für Ver-sehrte nicht an allen Pkw-

Typen vornimmt, sondern nur amTrabant. Dafür bietet sie den

Versehrten aber einen Extra-dienst. Sie führt nämlich für die-

sen Kundenkreis auch alleDurchsichten (Garantie- undweitere Kontrolldurchsichten)durch und repariert die Ver-

sehrten-Trabanten. In der Regelkönnen die Kunden auf die

Reparatur warten. Außerdembaut die Firma „normale" Tra-

bant-Ausführungen auf Hyco-

mat-Bedienung um, und das

nicht nur für Versehrte, sondern

für alle Kunden, die einen sol-

chen Umbau wünschen.

BerichtigungIm Heft 2/79 teilten wir mit, daß

der Reifen 175 SR 13 für diePkw WAS 2102 und 2103 frei-gegeben worden sei. Richtig mußes heißen: WAS 2103 und 2106.Die Reifeninnendrücke betragenbei Verwendung der genanntenReifengröße an beiden Wagenvorn 150 kPA (1,5kp/cm2) und

hinten 170 kPA (1,7 kp/cm2).

Im Heft 5/79 schlich sich auf der

Seite 143 der Druckfehlerteufelein, In dem Beitrag „Statistischesaus Berlin" muß der letzte Satzrichtig heißen: Außerdem wurden

1978 über 35000 Geschwindigkeits-übertretungen und 38 400 „Rot"-

Fahrer registriert.

KHerausgeber: Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, DDR

108 Berlin, Französische Str. 13/14, TeI: 204 10

Verlagsleiter: DipL-lng..Ok. d. 1. 1. Paul KaiserChefredakteur des Verlages: Dipl.-lng..Ok. Max Kinze

Lizenz-Nummer 1150 des Presseamtes beim Vorsitzenden des

Ministerrates der DDR, Artikel-Nr. (EDV) 5930

Redaktion: Verantwortlicher Redakteur: Ing. Eberhard Preusch

Redakteure: Dipl.-ioum. Wolfram Riedel, Dr. Klaus Zwingenberger,

Herbert Sdiadewald

Gestaltung: Evelin Funk

Sitz der Redaktion: DDR 108 Berlin, Charlottenstr. 60,

Tel.: 2 07 1169.

Die Redaktion wurde 1973 mit der Verdienstmedaille der Organe

des Ministeriums des Innern in Gold und 1978 mit der Ehren-

nadel des ADMV der DDR in Gold ausgezeichnet.

Alleinige Anzeigenverwaltung DEWAG Berlin, DDR 026 Berlin,

Rosenthaler Str. 28/31 PSF 29, Telefon 2 36 27 76, Anzeigen-

annahme DEWAG Berlin, alle DEWAG-Betriebe und deren Zweig-

stellen in den Bezirken der DDR.Gültige Preisliste: Nr. 8, Ausland: lnterwerbung, DDR 104 Berlin,

Tudiolskystr. 40.

Druck: Berliner Druckerei, DDR 102 Berlin, Dresdener Str. 43.

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Ubersetzungen und Auszüge

nur mit Quellenangabe gestattet. Für unverlangt eingesandte

Beiträge keine Gewähr.

Bezugsbedingungen: „Der Deutsche Straßenverkehr« erscheint

einmal monatlich.

Im Ausland: Der internationale Buch- und Zeitschriftenhandel,

zusätzlich in der BRD und Westberlin der örtliche Buchhandel,

Firma Helios Literaturvertrieb GmbH, Berlin (West) 52, Eichborn-damm Nr. 141-167, sowie Zeitungsvertrieb Gebrüder PetermcinnGmbH Co. KG, Berlin (West) 30, Kurfürstenstraße 111.

In der DDR werden zur Zeit keine neuen Abonnementsbestellun-

gen entgegengenommen.

Die Redaktion wertet jede Zuschrift aus, ist aber auf Grund derVielzahl nicht in der Lage, jede Zuschrift direkt zu beantworten.

162 ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979

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An einigen Autobahnbrückenunserer Republik wird die Sicht-werbung der künftigen Gurt-anlegepflicht gewidmet. Denn derGurt ist zweifellos die wirksamsteund wirtschaftlichste Einrichtung,um die passive Sicherheit imFahrzeug zu erhöhen. Darum solltejeder Fahrer und auch Beifahrerbereits jetzt den Griff zum Gurt„üben".

Neue Autobahn

tankstelle

Für die Urlaubsreisenden aus densüdlichen Bezirken der Republik indie nördlichen, insbesondere andie Ostsee gibt es in dieser Reise-Saison eine wesentliche Erleichte-rung, wenn sie im Berliner Raum

ihre Fahrzeuge nachtanken wollenbzw. müssen. Da diese Reisendenzum großen Teil den östlichen Teildes Berliner Rings benutzen, standihnen bisher nur die Autobahn-tankstelle Vogelsdorf (Autobahn-anschlußstelle Berlin-Lichtenberg)zur Verfügung. Diese Tankstellewar aber den Ansprüchen, wiesie insbesondere in der Sommer-periode bestehen, nicht mehrgewachsen.

Die Tankstelle Vogelsdorf wurdedaher Anfang Juni geschlossen und

dafür die neue Autobahntankstelle

Seeberg, 1 km vor der Autobahn-anschlußstelle Berlin-Mariahn(siehe Skizze) eröffnet. Zunächststeht nur die östliche Seite zurVerfügung, die den Süd-Nord-Verkehr versorgen kann. Die öst-liche Seite der Tankstelle (für denNord-Süd-Verkehr) wird Ende Junidie Kraftfahrer mit Kraftstoffversorgen können.Die Tankstelle Seeberg ist durch-gehend geöffnet und als SB-Tank-stelle eingerichtet. Auf jeder Seitewird der Kraftstoff über 19 Säulen(mit der neuen Schlauchauf-höngung - siehe Heft 5/79) ab-gegeben. Die Bereiche für VK undDK sind getrennt. Jeweils 13 Säu-len sind dem VK-Teil vorbehalten.Es werden alle drei VK-Sortenangeboten, darüber hinaus dasübliche Tankstellensortiment.Kunden der Tankstelle können

Wasch- und Toilettenräumebenutzen.

Prenzlou

- Rostock

8erl -Maohn(seeberg)

Wb itBERLIN erlin-Lichtenberg(Vogelsdorf)

Schönefelder

*-MagdeburgILeip2ig resden/Cottbus 5 7 79

Statt Blumen

- - -

1Der in den letzten Jahren stark ansteigende

Kraftfahrzeugbestand erhöhte zweifellos die Ver-

kehrsdichte auf unseren Straßen. Außerdem wird sie

durch die steigenden Fahrleistungen sowie den

zunehmenden internationalen Reise- und Transit-

verkehr beeinflußt. Dies alles stellt höhere An-

forderungen an jeden Verkehrsteilnehmer, beson-

ders auch an die Verkehrspolizei und ihre vielen

freiwilligen Helfer sowie die anderen gesellschaft-

lichen Kräfte, um den Verkehr auf unseren Straßen

trotzdem sicher und flüssig zu gestalten. Damitleisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung

unserer volkswirtschaftlichen Aufgaben.

Obwohl moderne Technik die (Jberwachung und

Regelung der Verkehrsströme erleichtern hilft, bleibt

den „weißen Mäusen" ein hoher persönlicher Einsatz.

Wenn die Mehrzahl der Werktätigen in die Freizeit

oder in den Urlaub fährt, ist für die Verkehrspolizei

und ihre Helfer Großeinsatz.

Dabei denken wir in erster Linie an die Verkehrs-

regler. Diese Frauen und Männer verrichten bei

jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit ihren ver-antwortungsvollen Dienst. Diese leicht wirkende

und optisch recht attraktive Aufgabe verlangt jedoch

von den Reglern ständig höchste Konzentration.

Stellvertretend für die vielen anderen Genossen in

der grünweißen Uniform, die sich aktiv um die

Verkehrssicherheit bemühen, seien hier noch die

der Verkehrsunfallbereitschaft erwähnt. Ihre Tätig-

keit trägt mit dazu bei, die Bedingungen, die zu

Verkehrsunfällen führten, zu analysieren. Damit

werden wichtige Grundregeln für die gezielte Auf-

klärung, Rechtserläuterung und Rechtserziehungsowie für die Verkehrsorganisation erarbeitet, um

Verkehrsunfällen vorzubeugen.

Für die verantwortungsvolle Arbeit zur Erhöhung

der Verkehrssicherheit auf unseren Straßen möchten

wir allen Genossen der Verkehrspolizei danken

und ihnen - auch im Namen unserer Leser -

zum Tag der Deutschen Volkspolizei am 1. Juli

herzlich gratulieren.

Die Redaktion

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4 uber der hohen Kopfstütze, die aber dem

Fondpassagier ausreichende Sicht nach vornerlaubt, ist ein Stück des neuartigen ge-

röuschdämpfenden Bespannungsmaterials amDachhimmel zu sehen.

5 Die Aufrollautomatik für den Sicherheits-gurt behindert das Einsteigen der Fond-passagiere kaum. Die geöffnete Fondtür läßt

erkennen, daß die Kunstiederverkleidungunten noch mit einem Türteppich belegt wurde.

4

Ein sportliches Modell, das das derzeitige

Moskwitsch-Typenprogramm des MoskauerAutomobilwerkes „Leninsdier Komsomol" be-reichert, wurde zu Ehren der OlympischenSpiele 1980 präsentiert. Wir hatten Gelegen-heit, die Moskwitsch-Varionte mit demschwungvollen Schriftzug „SR" (SowjetischeRallye) an den hinteren Türen in der Ständi-gen Exportmusterschau der UdSSR in der Ber-

liner Friedrichstraße näher unter die Lupe zunehmen und zu fotografieren. Für die uns da-bei gewährte Unterstützung danken wir Direk-tor Victor A. Averjanow.Anlaß für die „heiße" Variante waren die

respektablen Rallye-Erfolge im Jahre 1978 aufMoskwitsch, wie sie ii. a. auch in der Schweizerzielt wurden. Eine kleinere Serie des Olym-piade-Typs soll im Laufe des nächsten Jahres- ganz sicher vor Beginn der Spiele in Mos-kau - anlaufen, Exportabsichten standen zumZeitpunkt unserer Aufnahmen noch nicht zurDebatte.

Schwarz statt Glanz

Was ist anders am Moskwitsch 1500 SR"? Mit

dem Großserienmodell gemeinsam hat er alleMotor-, Kraftübertragungs- und Fahrwerks-technik. Allerdings fiel uns der andere Schalt-hebel auf, der - wie uns erklärt wurde -äußeres Zeichen für eine überarbeitete,

exakter arbeitende Schaltung sei.Die Ausstattung des Wagens unterscheidet sichganz wesentlich von der der Standard-Limou-sine. Die Frontscheibe ist getönt. Die Tönungnimmt nach oben zu. Sämtliche Glanz- undChrompartien verschwanden unter schwärzen-dem Speziallack oder wurden von vornhereinin Schwarz gehalten. Die Stoßstangen be-kamen schwarze Kunststoff ecken (ähnlichWAS 2106). Am Bug fallen der Kunststoff-spoiler und die Rechteck-Halogen-Nebelschein-

werfer ins Auge. Die Streuscheiben derHauptscheinwerfer lassen sich mit einer Wisch-Wasch-Anlage während der Fahrt reinigen

3

1 und 2 In der Mitte ist der Spoiler aus-

gespart, damit der Fahrtwind weiterhin zurKühlung des Motoröls genutzt werden kann.Sicherlich stellt der Spoiler mehr einmodisches, sportliches Attribut dar als not-wendiges, die Fahrstabilität des Wagens

förderndes Zubehör

3 Die Modellbezeichnung SR" fällt sofortins Auge. Daß Farbe attraktiver machen kann,

beweist auch die Rallyekappe.

164ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979

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T1

6

86 Das »Cockpit" des „Rciltye"-Moskwitsch

hinterläßt einen einladenden Eindruck. Aus

dem üblichen Rahmen fallen die bunt-4estreiften textilen Sitzbezüge. Gut zu sehender neue Schalthebel.7 Die Motordetails entsprechen denen derGroßserienmodelle. Ein zweiter Wasser-behälter mit Elektropumpe versorgt die Wisch-Waschanlage für die Streuscheiben derScheinwerfer.

8 Unterhalb der Heizfäden der Heck-scheibenheizung zu sehen: Das farbenfrohe

Muster der Sitzbezüge macht auch denWagenfond einladend.

9 Das Profil des neuen sowjetischen Radial-

reifens »paßt" zur sportlichen Gesamtnotedes „Rallye'-Moskwitsch. Sicher hat es seineRallye-Tauglichkeit inzwischen beweisenmüssen.

10 Blanke Auspuffblende und serienmäßigeNebelschlußleuchte fallen neben der ge-schwärzten Stoßstange am Heck auf. Schließ-lich dürfte die in leuchtendem Hellgrün ge-haltene Lackierung erwarten lassen, daßdas Moskauer Automobilwerk diese besondereVariante des Moskwitsch generell auffälligerlackieren wird. Beim Hellgrün allein wird'sgewiß nicht bleiben

10

•ii

(zwei Wasservorratsbehälter mit Elektropumpefür Frontscheiben- bzw. Scheinwerfer-Wasch -

anlage).

Heckscheibe beheizbar

Eine Nebelschiußleuchte komplettiert die Aus-stattung des Wagenhecks. Die Heckscheibeläßt sich beheizen.

Bereift ist der Railye-Moskwitsch 1500 mitschlauchlosen Radiaireifen sowjetischer Pro-duktion (Dimension 165 SR 13), deren Profil-gestaltung gutes Haftvermögen vermuten

läßt. Rallye-Radkappen zieren die Feigen. Beiden vorderen Radkästen fallen nicht nur dieSchmutzfänger, sondern auch die Auskleidun-gen der Radschalen mit einer Aluminiumlegie-rung auf. Sie sollen die Rostanfälligkeit derVorderkotflügel verringern.

Farbige Stoff bezüge

Im Inneren des Wagens schaffen verschiedeneDetailverbesserungen eine behaglichere Atmo-sphäre. Dazu tragen die farbig-gestreiftenStoffbezüge der Sitze und die neuartigen

durchbrochenen Kopfstützen bei. Dank dieserStegstützen scheint die Sicht der Fondpassa-giere nach vorn weniger eingeschränkt, ob-wohl der freiere Durchblick ja im Prinzip auchnur nützt, solange kein Beifahrer Platz ge-nommen hat.Lenkrad und Kopfstützen bestehen aus nichtsplitterndem Hartgewebe, das sich bei simu-lierten Unfällen als außerordentlich stabil,

aber gleichzeitig auch als elastisch erwiesenhat. Die Trägerplatte für die Rundinstrumentedekoriert attraktive Folie mit Holzmaserung.Gesprächsweise erfuhren wir, daß die „SR"-Variante des Moskwjtsch 1500 dank einesneuen Dachhimmels, der textilbezogenen Sitzeund einiger anderer gezielter Maßnahmen zurDämpfung von Motor- und Rollgeräuschenim Innenraum spürbar leiser geworden sei.

Wolfram Riedel

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- .

Verbrauchssteigerung

Wir hatten schon einmal in einerNotiz darauf hingewiesen, daß derDachgepäckträger abgenommenwerden sollte, wenn er nicht mehrbenötigt wird, weil es sonst zueiner unnötigen Erhöhung desKraftstoffverbrauchs kommt. Diesowjetische Zeitschrift Za rulemveröffentlicht in ihrer Nummer 1/79dazu detaillierte Angaben.So wurde ein Lada WAS 21011mit einem Dachgepäckträger(Rohrgestell) versehen und unterTestbedingungen auf dem Ver-

suchsgelände NAMI gefahren,nachdem vorher eine für dasspezielle Fahrzeug zugeschnitteneEichkurve des Kroftstoflverbrouchs

ohne Dachgepäckträger ermittelt

worden war.Bei den Versuchen zeigte sich,

daß der Dachgepäckträger denDurchschnittsverbrauch bei 70 km/h

um 0,51, bei 80 km/h um 0,8,

bei 90 km/h um 1,0 und bei120 km/h um 2,01/100 kmerhöhte. Das Aufschnallen eines

Kanisters auf den Dachgepäck-träger erhöhte den Verbrauch umweitere 0,2 bis 0,5 1/100 km.

Gurtpflichterweiterung

Irland ist das achtzehnte euro-päische Land, in dem die Gurt-pflicht eingeführt worden ist. Die

Bestimmung lautet ähnlich wie

bei uns: In Kraftfahrzeugeneingebaute Sicherheitsgurtemüssen während der Fahrt an-gelegt werden.

Im Zusammenhang mit dem Bau

des neuen Tokioter internationalen

Flughafens Narita wurde aucheine neue Zufahrtsstraße eröffnet,

die das Stadtgebiet der japa

nischen Hauptstadt mit dem Flug-platz verbindet. Die Straße ist

6 km lang und vierspurig.

Die Demokratische RepublikAfghanistan bemüht sich um eine

Modernisierung des Landes.Eine wesentliche Voraussetzung

dafür ist die verkehrstechnischeErschließung. Mit Hilfe der UdSSR

wurden in den zurückliegenden

Jahren zahlreiche Straßen, Brücken

und Tunnel gebaut, so auch dieStraße von Kabul nach Dschala-

labod, die durch wild zerklüfteteBergregionen führt.

Fotos: ADN-ZB/KYODO,

ADN-ZB/Siebahn,

Karikatur: Frank Steger

Olympiavorbereitungin Polen

Nicht nur Moskau bereitet sichauf die Olympischen Spiele 1980

vor. Auch die VR Polen trifft

Vorbereitungen, ist sie doch Durch-reiseland für jene Touristen, die

aus den westlichen und südwest-

lichen Ländern Europas nach

Moskau reisen. Auch über diepolnischen Ostseehäfen werden

Besucher der Olympischen Spiele,

insbesondere jene aus skandi-navischen Ländern weiterreisen.

In Polen geht man davon aus,daß ein beträchtlicher Teil dieser

Sport-Touristen mit dem Auto

nach Moskau fahren wird. Man

bereitet sich entsprechend vor.

Die größte Verkehrsdichte wird auf

der E 8 erwartet. Diese Trasse

wird deshalb zur Zeit moderni-

siert, ihr Verlauf streckenweiseverändert. Im Abschnitt Konin -

Warschau wird die E 8 nun über

Strykow geführt, weil sie damitnäher an Lödz heranrückt. Einige

Abschnitte der E 8 werden bisnächstes Jahr Autobahncharakter

haben. Sie sind Teile derOst—West-Autobahn in Polen, die

bis 1990 fertiggestellt sein soll

und 670 km lang sein wird. An

den Europastraßen 8 und 22werden 20 Service-Stationengebaut. Außerdem sind für alle

Olympia-Strecken in Polen 60 Rast-

stätten geplant, einige davon

schon im Bau.

(Nach Zycie Warszawy, März 1979)

Initiativen

Anläßlich des Tages der Werk-tätigen des Verkehrswesens hattedas Ministerium für Verkehrswesen

am 23. 5. 1979 zu einem Presse-gespräch geladen. Dabei. wurden

die Leistungen der Beschäftigten

im Verkehrswesen gewürdigt. Für

den Bereich des Straßenwesens

sind dabei folgende Initiativen

hervorzuheben:

- 90 Prozent der Beschäftigten

stehen im Titelkampf „Kollektiv der

sozialistischen Arbeit".- Die Betriebe des Straßenwesens

haben sich die sowjetischen

Neuerermethoden zu eigen ge-

macht. 98 Prozent der Produktions-

arbeiter arbeiten nach der Bassow-

Methode, 92 Prozent nochkollektiv-schöpferischen Plänen.

- In Vorbereitung auf den

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Sachen gibt es arkplatzangebot

Kategorie ouristenkomplexe ndere Plätze

Spez 121Spez 12

lJbernochtung

pro Person

und Tag 2,20 1,80 1,60 1,70 1,40 1,20

Zeltstellplatz 2,20 1,80 1,60 1,70 1,40 1,20

Parkgebühren

pro Pkw/Tag 2,20 1,80 1,60 1,70 1,40 1,20

Pkw mit Wohn-

anhänger 4,60 3,40 3,00 3,60 2,60 2,40

Pkw mit Last-anhänger 3,00 2,30 1,80 2,40 1,80 1,40

Motorrad 1,10 1,00 0,70 0,80 0,70 0,60

30. Jahrestag der DDR verpflich-teten sich die Werktätigen desStraßenwesens, im Rahmen derGegenpianbewegung die Waren-produktion im Planjahr 1978 um1 Prozent zu erhöhen.

Ampel-Statistik

Gegenwärtig sind in der DDR1100 Lichtsignalanlagen installiert,988 an Kreuzungen und Einmün-dungen, 112 an Fußgängerüber-wegen. 529 Ampeln wurden zu

114 Grünen Wellen geschaltet.

Achslastkontrolle

Der Transport von Schwerlasten

geht in Brasilien zum Großteil

über die Straße. Viele Transport-unternehmen neigen dazu, die

Lkw zu überladen, was zu einer

lJberbeanspruchung von Straßenund Brücken führt.Die brasilianische Regierung hat

deshalb den Bau von 73 elektro-

mechanischen Wägeeinrichtungen

für die dynamische Achslast-

kontrolle auf den wichtigstenHauptstraßen des Landes be-schlossen. Zu diesem Zweck wer-

den an den Wägestellen Sensoren(,‚Wiegeschwellen" mit Dehnungs-

streifen) in die Fahrbahn ein-

gelassen. Beim Oberfahren dieser

Schwellen werden die Fahrzeuge

identifiziert, klassifiziert und

gewogen. Wird dabei eine zu

hohe Beladung festgestellt, muß

das Fahrzeug auf einen in der

Nähe befindlichen Parkplatz fah-

ren, auf dem dann eine zusätz-

liche Kontrollwägung bei lang-

samer Oberfahrt vorgenommen

wird. Erforderlichenfalls ist dort

das Zuviel an Nutzlast abzuladen

und eine Strafe zu zahlen.

Hangebrücken-Rekord

In der britischen Hafenstadt

Kingston open Hull steht die

größte Hängebrücke der Welt vorihrer Vollendung. Sie wird eine

Spannweite von 1410m haben.Damit ist sie um 112 m länger als

die bisher größte, die Verrazano

Narrows Bridge in New York, Die

Bauzeit für die Brücke betrug

rund sechs Jahre.

Unan geschnalltmitschuldig

Ein Autofahrer, der sich nichtanschnallt, und dann bei einem-icht von ihm verursachten -Verkehrsunfall verletzt wird,muß eine Kürzung seiner Ersatz-

ansprüche hinnehmen. So hates der Sechste Zivilsenat desBundesgerichtshofes in Karls-ruhe in einem Grundsatzurteilentschieden, das am Dienstagverkündet worden ist. Der unangeschnallte 'Autofahrer mußsich, so das Urteil, vorwerfenlassen, für diejenigen Verlet-zungen mitverantwortlich zusein, die er nicht erlitten hätte,

wenn er angeschnallt gewesenwäre.

Der Bundesgerichtshof wichdamit von seiner früherenRechtsprechung ab. Noch ineinem Urteil vom März 1970hatte das Gericht ein solchesMitverschulden verneint, weilnoch damaliger Auffassung dasAnschnallen mit einem nicht un-

erheblichen Risiko verbundengewesen war. Diesen ehemali-gen Standpunkt revidierte derSenat nun mit Hinweis aufden „heutigen Kenntnisstandüber den Nutzen und die Ge-

fahren von Sicherheitsgurten .Insbesondere die Benutzungvon Dreipunktgurten setze dasVerletzungsrisiko der Fah rzeug-insassen entscheidend herab,

sagt das G ericht, „nur in selte-nen Fällen verschlimmert derGurt die Folgen eines Unfallsoder führt sie gar erst herbei".Dieser Nachteil werde aberweitgehend aufgehoben, weilder Gurt erheblich schwerere

Verletzungen, die ohne ein An-schnallen befürchtet gewesen

wären, verhindere.

Die Karlsruher Richter wider-

sprachen auch den Bedenkenjener, die meinen, der Gurt

könne in bestimmten Situatio-nen zu einer „Todesfalle" wer-den. Für einen vernünftigenKraftfahrer könne das Argu-ment, daß bei einem Branddes Fahrzeuges oder bei einem

Sturz in tiefes Gewässer der

angegurtete Insasse sich nicht

rechtzeitig befreien könne,

nicht „durchgreifend sein",

meinen sie.

Zitiert nach Frankfurter

Allgemeine Zeitung,Frankfurt (Main), v. 21.3. 1979

Auf einer Autobahn in der Nähe

von Los Angeles kam es zu einemVerkehrschaos, bei dem mehrereAutos ineinander fuhren, als ein

Geldtransporter Münzen im Wertevon etwa 3000 Dollar verlor. Derunerwartete Geldsegen ergoß sichaus der Hintertür des Liefer-

wagens. Viele Autofahrer stoppten

und sammelten das Geld auf.

Mehr Campingplatze

In der VR Polen gibt es gegen-

wärtig 234 Campingplätze miteiner Tageskapazität von 50 000Personen. Bis 1980 sollen weitere220 hinzukommen, auf denen täg-lich 57000 Camper untergebrachtwerden können. Die Zahlen be-schränken sich dabei auf jenePlätze, die in ihrer Ausstattung

internationalen Normen entspre-chen. Ober diese Anzahl hinausgibt es noch die zahlreichen

Plätze mit einfacherer Ausstat-tung, die sogenannten Biwak-plätze. (Angaben nach National-

zeitung)

An den beliebtesten Touristen-routen entlang der polnischenOstseeküste sind in den ver-

gangenen Jahren etwa 2500 schöngelegene Park- und Biwakplätzeeingerichtet worden. Auf ihnengibt es hölzerne Tische, Bänke,tJberdachungen und sanitäre Ein-

richtungen. Viele dieser Plätzeliegen direkt an Flüssen und bie-ten daher auch den Anglern

einen lohnenden Aufenthalt.

Campingreise

Wie uns die „Balkantourist"-

Vertretung mitteilte, gelten in der

VR Bulgarien vom 1. Juli bis31. August folgende Camping-

preise (siehe Tabelle).

Die Preisangaben erfolgen inLewa. Kinder zwischen 2 und12 Jahren erhalten generell

50 Prozent Preisermäßigung. Bis1. Juli und ob 1. September wirdauf allen bulgarischen Camping-plätzen eine Preisermäßigungvon 20 Prozent gewährt.

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979 67

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AktuelleNotiz n in SachenVerkehrssicherheit

In wenigen Tagen beginnen die Sommerferien

der Schulkinder. Die bevorstehenden Wochenwerden Höhepunkte des Urlaubsverkehrs. Jahrfür Jahr wird zur gleichen Zeit an dieser Steileund in den anderen Publikationsorganen

appelliert, ermahnt, erinnert: In der Urlaubs-

saison ist der Straßenverkehr stark belastet.

Die Verkehrssicherheit fordert von jedem Fahr-zeugführer und von jedem Fußgänger wäh-

rend dieser Zeit besonders hohe Disziplin undAufmerksamkeit.

Die Sommerzeit wird von den meisten Ver-

kehrsteilnehmern hinsichtlich der Unfallgefah-ren und der Unfallhäufigkeit unterschätzt. DieVerkehrsunfallstatistik des vergangenen Jah-res sagt aus: Auf die Monate Juni bis August1978 konzentrierte sich ein Drittel aller im ver-

gangenen Jahr von der Volkspolizei aufge-nommenen Verkehrsunfälle. Was sind die

wesentlichsten Gründe dafür? Es besteht nachwie vor eine ungenügende Anpassungsbereit-schaft - insbesondere der Kraftrad- und der

Pkw-Fahrer - an sich plötzlich verändernde

wetterbedingte Fahrbahn- und Sichtverhält-

nisse. Das Kriterium ist nicht Niederschlag

und beeinträchtigte Sicht schlechthin, sonderndie Phase des unmittelbaren Beginns von Nie-derschlag und schlechter Sicht; in solchen

Augenblicken verwandelt sich die mitunter öl-gemischte Staubschicht auf den Fahrbahnenin einen unsichtbaren Schmierfilm, der auf ab-gefahrenem Fahrbahnbelag, in Kurven und

beim Bremsen mitunter unbeherrschbares

Fahrzeugverholten auslöst. Man kann dem nujbegegnen, wenn grundsätzlich und sofort beieintretendem Niederschlag die Fahrgeschwin-digkeit verringert wird. Nur so wird die Rechts-pflicht zur Anpassung der Geschwindigkeitenan die jeweiligen Fahrbahn-, Wetter- und

Sichtverhältnisse erfüllt.

Darauf besonders hinzuweisen, ergibt sich

auch aus der Tatsache, daß in diesem Som-mer durchweg mit längeren Fahrzeiten ge-

rechnet werden muß. Es sind wieder in einemJahr 170 000 Personenkraftwagen hinzugekom-

men und die mit dem Kraftfahrzeug auf unse-ren Straßen fahrenden ausländischen Besucher

und Transitreisenden nehmen ununterbrochen

zu. Fahrzeugkolonnen sind demzufolge eine

ständige Erscheinung vor allem auf den Ur-

laubs- und Naherholungsrouten. Sowohl da-

durch als auch durch die Vielzahl von ver-

änderten Verkehrsführungen infolge der in die-sem Jahr besonders umfangreichen Straßen-

reparaturarbeiten zur Beseitigung der Winter-schäden wird es zu einer Verlängerung der

Fahrzeiten kommen. Sie können nicht durch

höhere Geschwindigkeiten wettgemacht werden.Eine Besonderheit des Son,merfahrverkehrs istauch ein höherer Ablenkungsfaktor. In den

Urlaub und zur Naherholung fährt man meistnicht allein. Mitunter ziehen Insassen - beson-ders auch mitfahrende Kinder - die Aufmerk-samkeit auf sich. Sehenswürdigkeiten oder

Naturschönheiten machen manchmal nur kurzeAugenblicke den momentanen Straßenverkehr

vergessen. Will man sie genießen, dann mußman eben an der nächsten geeigneten Park-

Generalmajor H. Mally, Leiter der

Hauptabteilung Verkehrspolizeiim Ministerium des Innern

möglichkeit anhalten. Und man muß auch

Fahrzeuginsassen ermahnen, erforderliche Kon-

zentration und Aufmerksamkeit der Fahrzeug-führer nicht zu stören.

Während der drei Sommermonate des vergan-genen Jahres waren bei Verkehrsunfällen 3624Pkw-Insassen verletzt worden und 180 ums

Leben gekommen. Mancher von ihnen könntenoch leben, mancher könnte noch bei voller

Gesundheit sein, wenn - nur der Sicherheits-gurt angelegt worden wäre. Alle seit 14 Jah-

ren gebauten und in unserer Republik ver-

kauften Personenwagen sind mit Sicherheits-gurten ausgerüstet. Jeder dürfte über die

Schutzwirkung des Gurtes ausreichend infor-miert sein. Wer ihn nicht anlegt, spielt mit

seinem Leben, mit seiner Gesundheit. DieserSommer, der letzte vor der Einführung der

Rechtspflicht zum Anlegen der Sicherheitsgurte,

wird demonstrieren, welcher Pkw-lnsasse ausVernunft und Einsicht ohne Vorschrift bereit ist,sich selbst zu schützen und damit anderen

Beispiel zu sein.Die Sicherheit der Kraftrad- und Kieinkraftrad-benutzer spielt im Somrnerfahrverkehr eine be-sondere Rolle. Mit Besorgnis sei darauf ver-

wiesen, daß im Vorjahr während der Urlaubs-saison über die Hälfte aller bei Verkehrsunfäl-len Verletzten und 40 Prozent der dabei umsLeben gekommenen Menschen Kraftrad- undKleinkraftradbenutzer - meist junge Leute -

waren. Sie sind auch diejenige Verkehrsteil-

nehmergruppe, deren Unfallverschuldung in

diesem Jahr weiter angestiegen ist. Sicher wird

man daran nichts ändern, wenn man sie als

„Raser' einstuft. Wohl aber muß man ihre

Fahrzeugbeherrschung, ihre Fahrtechnik, ihreFahrgeschwindigkeit - vor allem in Kurven,

bei wechselndem Fahrbahnbelag, bei Nieder-

schlag - in der operativen Kontroll- undUberwachungstätigkeit strengeren Maßstäbenunterziehen. Wer nicht die erforderlichen gei-stigen und körperlichen Voraussetzungen zumFühren eines Fahrzeugs besitzt, wer rücksichts-

los gegen die gesetzlichen Regelungen ver-

stößt, kann nicht als Fahrzeugführer im Stra-ßenverkehr zugelassen werden. In diesem Zu-sammenhang sei noch einmal wiederholt: Werunter Alkoholeinfluß ein Kraftfahrzeug führt,

dem wird die Fahrerlaubnis entzogen.

Autofahrer können einiges zur höheren Sicher-heit der Zweiradfahrer beitragen, wenn sie

beispielsweise auf Bremsvorgänge vor ihnenweitgehend verzichten, wenn sie beim Abbie-gen auf entgegenkommende, nachfolgende

oder kreuzende Kraftradfahrer besonders ach-ten und Rücksicht nehmen, wenn sie sie nichtin Straßenbahngleise oder Fahrrinnen drän-gen.

Überhaupt fordert der zunehmende Fahrzeug-verkehr eine noch höhere Verkehrsdisziplin

und gegenseitige Rücksichtnahme. Jede Rechts-

verletzung, jede Ordnungswidrigkeit kann zu

einem Verkehrsunfall mit schweren Folgen

führen. Deshalb sind genaue Rechtskenntnisseund exakte Erfüllung der Rechtspflichten die

wichtigsten Voraussetzungen, um Unfälle zu

verhüten. Bei allem Erfolg der Verkehrsteil-

nehmerschulungen machen Befragungen derFahrzeugführer mitunter Mängel in den Rechts-kenntnissen deutlich. Das kommt auch in einer

Vielzahl von Fehlverhaltensweisen zum Aus-druck, die besonders häufig sind• beim Befahren von Kreuzungen und Ein-

mündungen, obwohl das Lichtsignal gelb

oder rot aufleuchtet,• beim Mißachten der Vorfahrtsregeln - in

letzter Zeit insbesondere auch an Auto-

bahnauffahrten -‚

• bei Gefährdung des Fußgängerverkehrs aufFußgängerüberwegen und an Haltestel lervon Schienenfahrzeugen,

• beim Rechtsabbiegen bei rotem Lichtsignalohne Rücksichtnahme auf den Fußgänger-und Fahrzeugverkehr der freigegebenen

Richtungen,

• bei Abbiegevorgängen ohne Berücksichti-

gung der die Fahrbahn ÄberquerendenFußgänger.

Abgesehen von der notwendigen Verstärkungder Verkehrsüberwachung durch die Volkspoli-zei und ihre freiwilligen Helfer wird deshalb

eine Intensivierung der Rechtspropaganda er-forderlich. Die Publikationsorgane werden ander Klärung von Verkehrs-Rechtsfragen mit-

wirken, und die Verkehrssicherheitsaktivs sol-

len ihre Schulungs- und Aufklärungsarbeit wie-der stärker der Rechtspropaganda zuwenden.Es wäre auch von Vorteil, wenn in den kom-menden Wochen die Leiter von Ferienheimenin ihre Veranstaltungspläne Vorträge oder

Foren zur Verkehrssicherheit mit aufnehmen;die Verkehrserziehungszentren oder auch die

örtlichen Arbeitsgruppen für Verkehrssicherheitsind bestimmt bereit, dafür qualifizierte Lekto-ren, Juristen, Journalisten, Ärzte, Fahrlehrer

oder Kraftfahrzeugspezialisten zu vermitteln.

168ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979

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SichererSchulweg

Um die Verkehrssicherheit der Kinder auf dem

täglichen Schulweg zu erhöhen, wurde in derstarkbefahrenen Pistoriusstraße im BerlinerStadtbezirk Weißensee das VerkehrszeichenKinder" auf eine gelbe Tafel montiert (siehe

Foto). Durch den signalfarbigen Hintergrundhebt sich das Warnzeichen besonders deutlichab und ist frühzeitig für den Kraftfahrer er-kennbar. Sicherlich ist diese Variante nicht füralle Warnzeichen möglich und auch nicht an-zustreben. Doch wir meinen, daß die hier ge-wählte Form besonders dem Sicherheitsbedürf-nis der Kinder entspricht. Schließlich gehörtder Schutz unserer Kinder im Straßenverkehrzum wichtigsten Anliegen. Lesen Sie dazu auchunsere Seiten 174 und 175 in dieser Ausgabe.

Die Redaktion

Selbstgemalte?Ist es statthaft, in Wohngebieten selbstgefer-tigte Verkehrszeichen oder -leiteinrichtungenaufzustellen? Bei der Beantwortung dieserFrage ist zunächst vom Anliegen und der Funk-tion der Verkehrszeichen und -leiteinrichtungenauszugehen. Auch mit ihnen wird dazu beige-tragen, eine hohe Ordnung, Sicherheit undFlüssigkeit im Straßenverkehr zu gewähr-leisten

Damit ist die konsequente Beachtung der Ver-kehrszeichen eine der Voraussetzungen, unterden Bedingungen der ständig zunehmendenVerkehrsdichte jederzeit das Leben und dieGesundheit der Bürger sowie das sozialistischeund persönliche Eigentum und die Erfüllungder wachsenden volkswirtschaftlichen Aufgabenim Straßenverkehr zuverlässig zu sichern (ver-gleiche Präambel zur StVO).

Ion ihrer juristischen Funktion her werden mitVerkehrszeichen und -leiteinrichtungen Forde-rungen erhoben, Forderungen sind staatlicheIndividualakte, mit denen das sozialistischeRecht auf den Einzelfall (auf den einzelnenSachverhalt, die entsprechende Straße, denPlatz usw.) angewendet wird.

Rechtsverbindliche Forderungen

Verkehrszeichen und -leiteinrichtungen sind inder Anlage 2 zur StVO beschrieben. Damit wirdzunächst bestimmt, daß andere als die dortbeschriebenen nicht verwendet werden, es seidenn in einer weiteren Rechtsvorschrift wirddas für zulässig erklärt. Soweit durch Verkehrs-zeichen und -leiteinrichtungen im Straßenverkehr Forderungen erhoben werden, sind sie fürjeden Verkehrsteilnehmer rechtsverbindlichund durch ihn zu befolgen (Paragraph 6 Ab-satz 1 StVO).

Da mit Verkehrszeichen und -leiteinrichtungenstaatliche Forderungen erhoben werden, ist dieEntscheidung darüber, wo sie aufgestellt oder

angebracht werden, e ine Sache staatlicherOrgane. Nach Paragraph 6 Absatz 5 StVOentscheidet die zuständige Dienststelle derDeutschen Volkspolizei, wo Signale, Verkehrs-

zeichen oder -leiteinrichtungen aufzustellenoder anzubringen sind. Zugleich verweist Pa-ragraph 6 Absatz 5 Satz 2 StVO auf Regelun-gen, die in anderen Rechtsvorschriften getrof-fen wurden und die hiervon nicht berührt wer-den. Eine solche wäre beispielsweise die An-ordnung vom 11. März 1969 über den Schutzund die Reinhaltung der Wälder im GBI. II.Nr. 30 Seite 203 (vergleiche auch dazu Heft 8/1978, Seite 267 „Parken im Wald").

In Wohngebieten wird manchmal durch eigen-mächtiges Aufstellen von Verkehrszeichen(zum Teil von selbstgemalten wie auf unseremFoto) versucht, die Verkehrsorganisation nachdem Willen einiger Bewohner zu bestimmen.Dies ist jedoch ungesetzlich und kann entspre-chend geahndet werden. Für die anderenVerkehrsteilnehmer schaffen solche Eigenmäch-tigkeiten nur Rechtsunsicherheit. Wer meint,daß der Verkehr im Wohngebiet andersgestaltet werden sollte, muß sich an die zu-ständige Dienststelle der Volkspolizei wenden.

Fotos: Schadewold

Strafbare Egenmächtgkeiten

Es ist also n i c h t gestattet, eigenmächtigselbstgefertigte Verkehrszeichen oder -leitein-richtungen aufzustellen oder anzubringen. ImParagraph 6 Absatz 6 StVO wird das unbe-fugte Aufstel len oder Anbringen, Entfernenoder Versetzen sowie das Beschädigen odermißbräuchliche Benutzen von Signalen, Ver-kehrszeichen oder -leiteinrichtungen ausdrück-

lich untersagt.Damit wird jedoch keineswegs der Anteil derBürger und ihre Gemeinschaften an der Ge-staltung der Verkehrsorganisation beeinträh-tigt. Das Gegenteil ist der Fall. Immer mehrBürger beteiligten sich ehrenamtlich an derGewährleistung von Ordnung, Sicherheit undFlüssigkeit im Straßenverkehr. Dort, wo sie zuder Auffassung gelangen, die Verkehrsorgani-sation müsse verbessert und es müßten bei-spielsweise Verkehrszeichen aufgestellt oderentfernt werden, wenden sie sich an die

Deutsche Volkspolizei. Hiermit nehmen sie ihrRecht auf Mitgestaltung der gesellschaftlichenVerhältnisse wahr,

Die Deutsche Volkspolizei berät solche Vor-

schläge und Hinweise mit den Bürgern undtrifft die entsprechenden Entscheidungen. Dieweitere Gestaltung der sozialistischen gesell-schaftlichen Verhältnisse wird zunehmend stär-ker von der engen Zusammenarbeit zwischenden Bürgern und den staatlichen Organen ge-prägt. Damit wird auch eigenmächtiges, destaatliche Ordnung verletzendes Handeln, wiees in dem rechtswidrigen Aufstellen von Ver-kehrszeichen zum Ausdruck kommt, immermehr überwunden.

Unbelehrbare jedoch, die vorsätzlich oder fahr-lässig Signale, Verkehrszeichen und -leitein-richtungen unbefugt aufstellen, anbringen, ent-fernen, versetzen, beschädigen oder miß-bräuchlich benutzen, können nach Maßgabe

der Paragraphen 6 Absatz 6 und 47 StVO mitOrdnungsstrafmaßnahmen zur Verantwortunggezogen werden.

Prof. Dr. sc. Wolfgang Surkau

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ihre Anzeige

Auch wenn eine Fahrspur nur halb verlassen

wird, muß diese Fahrtrtchtungsönderungangezeigt werden.

llt, wenn es gilt, neue Forderungen (oder

n wird immer wieder auf Fehler bei derFahrtrichtungsänderung, insbeson-

hang mit dem Fahrspur-hsel hingewiesen. Diese Einschätzung deckt

möchten daher auf einige Fehler

u verhalten hat.

inks zum Einordnen, Abbiegen,

ondern in der Bedingung „deutli-bweichen ... von der bisher eingehalte-

htungsanzeiger, sondern eben nureinem deutlichen Abwei-

eil er anhalten will, sondern weil mitAnhalten eine Fahrtrichtungsänderung

sich mit dem Abfahren. Wer abfährtnd in der rechten Spur bleibt, darf nicht blin-

ken, weil er ja die Richtung nicht ändert. Werdagegen abfährt und die Spur wechselt (umzum Beispiel am haltenden oder parkendenVordermann vorbeifahren zu können), mußblinken.

enn hier von „nicht dürfen" bzw.,, müssen"

VI*e 

1 *

Hier geht es beim Spurwechsel etwas knappzu. Der Fahrer des Trabant-Kombi sieht dieLücke in der mittleren Spur und zieht knappvor dem Trabant-Universol nach links. Aus

solchen Situationen heraus entstehen leiderviele Auffahrunfälle.

Der Fahrer des Polski-Fiat (mittlere Spur)hatte den Spurwechsel rechtzeitig angezeigt.

Im Gegensatz zu manch anderen Fahrzeug-führern, die sich in solchen Situationenunnötigerweise in eine Kolonne hineindrän-geln, wartet der Polski-Fiat-Fahrer einegrößere Lücke ab und setzt sich hinter denTrabant. Ein rundum vorbildliches Verhalten

(Bild oben)

die Rede ist, so steckt Absicht dahinter. Ein-mal besteht nämlich die Pflicht zur Anzeige(StVO, § 15, Absatz 3), zum anderen enthält§ 15, Absatz 4 das Verbot, die Fahrtrichtungs-anzeiger zu benutzen, wenn die Fahrtrichtungnicht geändert wird.

In diesem Zusammenhang ist zum wiederhol-ten Male auf das Auffahren auf Autobahnenhinzuweisen. In diesem Falle wird keine Fahrt-richtung geändert, der Auffahrende ist warte-pflichtig und hat überhaupt keine Veranlas-

sung zum Blinken, es ist daher verboten.

Rechtzeitig und deutlichDie Forderung nach der Fahrtrichtungsanzeigewird im § 15, Absatz 3 mit dem Zusatz erho-ben, daß sie rechtzeitig und deutlich zu erfol-gen hat. Gerade in diesem Punkt werden

viele und schwerwiegende Fehler begangen.Richtig ist es, wenn die Fahrtrichtungsanzeiger -'benutzt werden, bevor die Fahrtrichtung ge-ändert wird. Das klingt banal, ist es aber

offensichtlich nicht. Um beim Beispiel des Spur-wechsels zu bleiben: Nicht erst dann blinken,wenn man schon halb in der anderen Spurfährt, sondern den Blinkgeber schon dann be-tätigen, wenn noch in der bisher benutzten

Spur gefahren wird. In der Erläuterung 3 des§ 15 heißt es: „Sie (die beabsichtigte Ände-rung der Fahrtrichtung) ist dann rechtzeitigangezeigt, wenn andere Verkehrsteilnehmerausreichend Zeit haben, die Anzeige wahrzu-nehmen, um ihr eigenes Fahrverhalten ohneBehindeung oder Gefährdung entsprechendeinrichten zu können. Dabei sind besondersdie gefahrenen Geschwindigkeiten sowie dieSicht- und Fahrbahnverhältnisse zu berücksich-tigen."Gerade der letzte Satz sollte besonders be-herzigt werden. Es kann hier kein Maß dafürangegeben werden, was rechtzeitig konkretheißt, weder als Zeit- noch als Längeneinheit.Bei hohen Geschwindigkeiten, z. B. auf der

Autobahn, wird die Fahrtrichtungsanzeige imallgemeinen früher und eventuell auch längernotwendig sein als bei Stadtgeschwindigkei-

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ten. Unter Sichtverhältnissen sind in diesemZusammenhang nicht unbedingt schlechte Sichtoder Dunkelheit gemeint. Gerade in der Däm-

merstunde, noch mehr in der Dunkelheit, aberauch bei Nebel sind Blinkleuchten meist bes-ser wahrzunehmen als im Sonnenschein. Wernun der tiefstehenden Sonne entgegenfährt,kann sich ausrechnen, daß der Kraftfahrer desnachfolgenden Fahrzeuges davon ebenso ge-blendet wird wie er selbst. Er muß also damitrechnen, daß sein Hintermann die beabsich-tigte Fahrtrichtungsänderung und deren An-

zeige nur erschwert wahrnehmen kann. Dem-entsprechend früh und lange hat er dann zublinken.

Der Hinweis auf die Fahrbahnverhältnisse istso zu verstehen, daß die anderen Verkehrs-teilnehmer, die ja in die Lage versetzt werdenmüssen, ihr Verhalten einrichten zu können,objektiv unterschiedlich viel Zeit dafür brau-chen. Unter schwierigen Fahrbahnverhältnis-sen, also Nässe, Glätte usw. wird für ein situ-ationsgerechtes Verhalten mehr Zeit benötigtals unter günstigen Bedingungen, also trocke-nen Fahrbahnen. Deshalb wird es unter schwie-rigen Fahrbahnverhältnissen notwendig, diebeabsichtigte Änderung frühzeitiger anzuzei-

gen.Eine deutliche Anzeige verlangt, daß die

Blinkleuchten mit den vorgeschriebenen Lam-pen bestückt (also keine schwächeren verwen-det werden) und daß die Lampengläser saubergehalten werden. Das Sauberhalten ist in denkommenden Sommermonaten kaum proble-matisch, wohl aber in der Herbst- und Winter-periode. Nach unseren Beobachtungen ver-stoßen gerade viele Lkw-Fahrer und Fahrerlandwirtschaftlicher Fahrzeuge gegen dieseForderung. Weiterhin darf die Wahrnehmbar-keit der Blinkleuchten nicht durch transportierteGüter oder Gepäckstücke eingeschränkt wer-den. Gerade an Zweirädern mit vier Blink-leuchten sind die hinteren oft durch Gepäck

verdeckt.Hat ein Zweirad keine Blinkleuchten und wirddie beabsichtigte Fahrtrichtungsänderung mit

Die Verringerung der Anzahl von Fahrspuren

(hier wegen einer Baustelle) wurde schon inHöhe des Pfeiles angezeigt. Diese Anzeige(siehe eingeklingtes Bild) verlangt eine

Einordnung auf die linke Spur. Trotzdemfahren viele Fahrzeugführer auf der gesperrten

mittleren Spur weiter und drängeln sich

dann kurz vor der Baustelle in die linke Spur.Ein solches Verhalten ist in hohem Maßeunhöflich.

der Hand angezeigt, so kommt es auch hierauf Deutlichkeit an. Die übrigen Verkehrsteil-nehmer müssen schon erkennen können, obder Zweiradfahrer „die Hand heraushält" oderlediglich einmal eine Hand vom Lenker ge-nommen hat.

GegenseitigkeitPflichten aus einer beabsichtigten Fahrtrich-tungsänderung ergeben sich also eindeutig fürdie Fahrzeugführer, die ihre Fahrtrichtung

ändern wollen. Nach § 15, Absatz 1 haben sieauf den übrigen, insbesondere den nachfol-genden Verkehr Rücksicht zu nehmen, und siedürfen nach Absatz 2 des gleichen Paragra-phen nicht in den Sicherheitsabstand zwischen

zwei Fahrzeugen hineinwechseln.

Wenngleich weder im § 15 noch anderswo aus-drückliche Pflichten für diesen „übrigen, ins-besondere nachfolgenden Verkehr" festgelegtsind, so muß hier jedoch auf die Pflicht zur„gegenseitigen Rücksichtnahme" nach § 1 ver-wiesen werden. Gegenseitige Rücksichtnahmeist ein „vorsichtiges und taktvolles Verhaltenaller Verkehrsteilnehmer zueinander, der Fahr-zeugführer untereinander" (Erläuterung 6 zum§ 1). Ein solches taktvolles Verhalten ist geradebeim Fahrspurwechsel am Platze.

Die Fahrtrichtungsänderung bei beabsichtig-tem Fahrspurwechsel ist nämlich im dickenKolonnenverkehr nur möglich, wenn auch die

übrigen Fahrzeugführer „mitspielen", wenn sieinsbesondere die Abstände so vergrößern, daßein Wechsel der Fahrspur möglich wird. Eine

Bereitschaft, sich derart rücksichtsvoll verhaltenzu wollen, kann in erster Linie durch eindeuti-

ges Fahren ausgedrückt werden. Das ist Fah-ren in einem Abstand zum Vordermann, dereindeutig größer ist als der notwendige Si-cherheitsabstand. Wenn der „Wechsler" merkt,daß (nachdem er selbst die beabsichtigte

Fahrtrichtung angezeigt hatte) ein Fahrzeug-führer einen solchen Abstand hergestell t hatund ihn einige Zeit freihält, kann er davon

ausgehen, daß ihm hier Platz gemacht wordenist und er sollte zügig davon Gebrauch machen.In manchen Situationen ist es angebracht, daßman das „Platzfreimachen" mit einer Gesteoder Handbewegung verbindet. Oben andereFahrzeugführer eine solche Rücksichtnahmenicht, dann darf der Fahrspurwechsel nicht er-zwungen werden. Bei solchen Manövern soll-ten sich alle Beteiligten bemühen, ein Fahr-zeug nicht erst zum Stehen zu bringen, weildurch ein dann notwendiges Wiederanfahrendie Zügigkeit des Verkehrs arg beeinträchtigtwird. Ein Fahrspurwechsel aus der Bewegungheraus bringt die geringsten Zeitverluste.

Reißverschlußprinzip

Dieser Grundsatz - einen Fahrspurwechselaus dem Fahren heraus vorzunehmen - sollan einem konkreten Beispiel erläutert wer-den. Wenn eben gesagt wurde, daß beim

Fahrtrichtungswechsel, insbesondere dem Fahr-spurwechsel für den übrigen Verkehr keinePflichten (außer solchen aus § 1) bestehen, so

stimmt das in einem Fall nicht, Im § 11, Ab-Satz 5 heißt es'. „Bei Verkehrshindernissenoder Verringerung der Zahl der Fahrspurenhaben sich Fahrzeugführer wechselseitig dasEinordnen zu ermöglichen." Hier ist es alsonicht in das Ermessen des Benutzers einerSpur gestellt, ob er den Benutzer einer ande-ren Spur in ‚seine" Spur hereinläßt oder nicht,weil ein Verkehrshindernis oder eine Fahrspur-Verringerung dazu zwingen. Die Formulierungim Gesetz „haben sich... zu ermöglichen"

enthält eine Pflicht für beide, bei der natürlichauch Rücksichtnahme geboten ist.

Ein grober Fehler, der leider immer wieder be-gangen wird, ist ein Heranfahren an das Hin-

dernis, Anhalten und Blinken. Dieser Fahrspurwechsel aus dem Stand ist äußerst zeitaufwen-dig und sollte daher vermieden werden. Sichergibt es Situationen, in denen ein Hinderniserst so spät als solches erkannt wird, daß einanderes Handeln unmöglich wird. Dann sollteaber nach Möglichkeit das Ende einer Kolonneabgewartet werden (ohne zu blinken ) unddann die Spur gewechselt werden (wobei danngeblinkt werden muß). Meist sind aber solcheHindernisse schon von weitem zu erkennenbzw. wird eine Verringerung der Fahrspurenauf Verkehrszeichen nach Bild 240 der StVOangezeigt. Dann können sich sowohl die Be-nutzer der Spur ohne Hindernis als auch dieSpurwechsler darauf einstellen. Gerade dann

ist ein rechtzeitiges Anzeigen des beabsichtig-ten und notwendigen Fahrspurwechsels von-

nöten. laus Zwingenberger

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979 71

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Wir stellen vor:

G aststätte „Mocka u

u den meistbesuchten sowjetischen Städ-en gehört unbestreitbar Leningrad. Die

Heldenstadt an der Newa ist nicht nur

Brücken, sondern auch durch die wei-

Tage in Leningrad" aus dem

eise und viele Adressen sowie weitere

ützliche Informationen, die den Aufenthalt

umfassenden „Campingführer Polens'ihm sind die pol-

hnet. Detailkarten informieren über d ie

und Campingpätzen, Gas-Nach-

umänische eiseführerKomm mit in diesem Jahr wesentlich

n unseren Buchhandlungen auf.

Komm mit 79" berichtet unter anderem

rg und an der Talsperre

Ergänzung zu den über0 zum Teil farbigen Bildseiten.

Zu den gastronomischen Einrichtungen, die anunserem Roststättenwettstrejt teilnahmen, ge-

hörte auch die Gaststätte „Mockau". Wir

sahen uns in diesem Reiserestaurant an der

F2 um. Obwohl die Gaststätte unmittelbar ander Fernverkehrsstraße Nr. 2 steht, ist sie dochnur schwer auffindbar, denn weder an der

Autobahn noch an der Fernverkehrsstraße undauch nicht an der Gaststätte selbst gibt es

einen Hinweis darauf.

Das 18köpfige Kollektiv wird seit anderthalb

Jahren vom zweifachen Europa-, dreifachen

Vizeweltmeister und zweimaligen Olympiavier-ten im Ringen, Horst Stottmeister, erfolgreichgeleitet. Kurz vor dem 1. Mai erhielt es erst-

Del itzschBad Düben

KreLJ

Gaststätte.Mockau

LEIPZIG

P516179

malig den Titel „Kollektiv der sozialistischen

Arbeit". Und seit dem 1. Juni ist die Gast-

stätte Jugendobjekt der MITROPA Leipzig.

Die MITROPA-Gaststätte ist täglich (ohne

Ruhetage) von 8 bis 20.30 Uhr geöffnet. Durch-schnittlich werden je Tag bis zu 350 Gäste „ab-gespeist", wobei sie von 11.30 Uhr bis 19.30

Uhr warm essen können. Die maximale Warte-dauer, von der Essenbestellung bis zum Ser-vieren, beträgt 15 Minuten. Meist geht es

schneller, wie wir uns überzeugen konnten.

Für die Vollständigkeit der umfangreichen

Speisekartenangebote sei ständig gesorgt, ver-sicherte uns Horst Stottmeister. Eine spezielleKinderkarte, die wegen ihrer attraktiven far

bigen Zeichnungen nicht nur den kleinen Gä-sten gefällt, informiert über verschiedene Kin-dergerichte. Um den Gaststättenaufenthalt fürdie Kinder so angenehm wie möglich zu ge-

stalten, stehen kostenlos Malhefte und Bunt-stifte zur Verfügung.

Auf der Getränkekarte vermißten wir einfacheTrinkmilch; es gibt lediglich warmen Kakao.

Milch wird jedoch, nach Aussage des Gast-

stättenleiters, auf Wunsch serviert. Zu ein-

seitig schätzen wir das alkoholfreie Getränke-

angebot ein, das nur aus Margonwasser mit

und ohne Geschmack sowie Margon-Grope-fruit besteht. Die Geschmacksrichtungen soll-

ten durch Cola, Brausen und Fruchtsäfte ver-

vollständigt werden.

Informationen für die motorisierten Gäste

über Tankstellen, Kfz-Fachgeschäfte, Sehens-

würdigkeiten der Messestadt usw. runden die

Speisekarte der Gaststätte „Mockau" ab.

Außerdem wird verschiedenes Kleinzubehör

wie Zündkerzen, Ventileinsätze usw. ange-

boten.

„29. 10. 1978 - Am heutigen Tag mußten wir

auf Grund des Ausfolles unseres KOM bei

einer Brigadefahrt die Dienstleistungen dieser

Gaststätte in Anspruch nehmen. Wir waren

nicht vorangemeldet. Trotzdem bemühte sich

das Kollektiv der Gaststätte vorbildlich um uns.

Wir möchten uns dafür recht herzlich bedan-

ken. Diese Leistung sollte Vorbildwirkung fürviele Gaststättenkollektive unserer Republik

sein." Solche Eintragungen wie die des Kollek-

tivs aus dem VEB Kraftverkehr Brandenburg

überwiegen im Gästebuch. Doch auch promi-

nente Gäste wie Dean Reed „verewigten" sich

darin.

„Zum Tag des Lehrlings, der einmal monatlichstattfindet, ist es immer besonders voll", be-

richtet Horst Stottmeister. An diesem Tag wirdin der Preisstufe III wie in „S" serviert. Eng-

lischer und französischer Service sowie Flam-bieren gehören zum „Programm". Der nächste

„Tag des Lehrlings" ist in der Jugendobjekt-

Gaststätte „Mockau" übrigens am 21. und

22. Juli. erbert Schadewald

erforderlich sind, die vom Herstellerwerk olge auch in all den Ländern benutzen,

nicht damit ausgerüstet wurden. eren StVO das verlangt.Mit und ohne

Gurt

In den letzten Wochen erreichten uns zahl-reiche Leserbriefe, ob in Zukunft im In-

und Ausland auch für Pkw Sicherheitsgurte

Fahrzeuge, deren Karosserien mit Befesti-gungspunkten (Gewindeanschlüssen) für

Sicherheitsgurte versehen sind, müssen auch

mit Gurten ausgerüstet sein, die die Insas-sen in der DDR ab 1. Januar 1980 laut

Paragraph 8 Absatz 4 StVO anzulegen

haben.

Im Ausland ergibt sich die Gurtanlege-

pflicht aus der StVO des jeweiligen Landes.

Wer Gurte im Wagen hat, muß sie demzu-

Für ältere Fahrzeuge, die vom Hersteller

noch nicht mit Gurtbefestigungspunkten

ausgerüstet waren (Fahrzeuge aus DDR-

Produktion vor dem 1. Januar 1965, Import-

fahrzeuge vor dem 1. April 1966) besteht

keine Pflicht zur nachträglichen Ausrüstung

mit Sicherheitsgurten. Sie dürfen nach wievor ohne Gurte im In- und Ausland ge-

fahren werden.

Die Redaktion

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Von Szczecin

zur Küste

Entlang der polnischen

Ostseeküste (2)

1

Wer von Szczecin nur zum Ostseebad Swi-

noujscie möchte, sollte das Auto in der Oder-stadt stehen lassen. Im Pkw benötigt man

für die Fahrt fast zweieinhalb Stunden. Die

Tragflächenboote, die mehrmals am Tage über

die Oder und das Haft eilen, brauchen dafür

keine Stunde. Eine Fahrt mit dem Auto ist nurempfehlenswert, wenn die Insel Wohn mit ihrenSehenswürdigkeiten entdeckt werden soll.

Die Pkw-Fdhrt aus Szczecin in Richtung Swi-noujscie und Koszalin führt über die Most

Dlugi (Lange Brücke), Polens größte Zug-

brücke. Sie überspannt den westlichen Oder-arm. Im 12. Jahrhundert fand d ie Brücke be-reits urkundliche Erwähnung, In der Hanse-

zeit ankerten in ihrer Nähe Koggen und Holks.1826 passierte diese Stelle der erste Oder-

Dampfer. Die jetzige Brücke ist erst 1957 ihrerBestimmung übergeben worden. Ihre Vorgän-gerin stürzte im zweiten Weltkrieg in das

Oderwasser, gesprengt auf Befehl fanatischerSS-Durchhaltepol itiker.

Der Ausflug zur 245 km2 großen Insel Wohn

führt durch die Puszcza Goleniowska, ein aus-

gedehntes Waldgebiet. Bei Babigoszcz, wodie Gleise einer Schmalspurbahn die E 14

kreuzen, ziehen 50 gedtZt Köpf- slawischer

Krieger die Blicke auf sich. Die folkloristischeGaststätte ‚Gniewko" - ein Parkplatz befin-

det sich daneben - kann für eine Rast emp-

fohlen werden. Kurz vor dem Städtchen Wohnverengt sich die gut asphaltierte E 14. Ober

eine Klappbrücke wird die Dziwna passiert,

einer der drei Oderarme in Richtung Ostsee. In

Wohn finden seit über zwei Jahrzehnten Gra-bungen von Archäologen statt. Diese ge-

langten zu der Uberzeugung, hinter Wohn

verberge sich die sagenhafte Handelsstadt

Vineta, auch Jumne genannt. Der Sage nachsei sie wegen des Ubermuts ihrer Bewohner

vom Meer verschlungen worden.Richtungsschilder an der E 14 weisen links nachLubin und Wapnica. Die teilweise schlechten

- 3Nebenstraßen sollten nicht davon abhalten,

diese Dörfer anzusteuern, In Wapnica steht

die „Prastary' (die Uralte), eine über 1000

Jahre alte Eiche. Wenige Meter weiter liegt

der Turkusowe (Türkissee). In Lubin bietet sichder wohl schönste Ausblick auf das Oderhaff.Die dichten Wälder der Insel Wohn steigen

bis an den Strand von Miedzyzdroje hinab,

das seit wenigen Jahren als Stadtteil von

Swinoujscie eingemeindet wurde. Bereits seitdem vorigen Jahrhundert zählt der Ort zu denbekanntesten Seebädern an der Ostseeküste.In der Nähe von Miedzyzdroje, am schönstenund steilsten Teil des Kliffs der Insel Wohin,

fraß sich das Meer in den letzten zwei Jahr-

zehnten 150 Meter ins Land. Herrliche alte

Buchen stürzten in die Tiefe.

Ober Dziwnow sollte man auf der Küstenstraßeetwa 30 km weiter in östlicher Richtung fah-

ren. Im Dorf Trzesacz balanciert die letzte

Mauer einer gotischen Kirche am Rand des

Steilufers. Einst stand die Kirche inmitten desDorfes, 2000 m von der Ostsee entfernt. DasWasser verschlang in rund 600 Jahren Meter

um Meter. 1901 stürzte der erste Teil der mit-telalterlichen Kirche 18 m tief.

In Babigoszcz neben der Gaststätte „Gniewko",in Swinoujscue, M 7yzdroie und Kamien

Pomorski, wo im Sommer in der Kathearoie

Orgelkonzerte mit international bekannten

Solisten stattfinden, gibt es Zeltplätze.

Bernd Wurlitzer

Der Türkissee im Nationalpark Wohin

2 Strand von Miedzyzdroje

3 Westmole von Swinoujscie mit einem einer

Windmühle ähnelnden Navigationszeichen

4 Spätgotisches Rathaus in Kamien Pomorskie

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979 73

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Spielund Straße

nd hier liegen die Gefahren EinmalStraße selbst unmittelbarer Spiel-

diesen Fällen muß der Kraftfahrer

pierend) denken.

tes Verhalten zu zeigen, liegt, wenn

ten der erwachsenen Verkehrsteilnehmer.

wachsene nicht unmittelbar Schuld an einemeiner gefährlichen

atürlich werden hier solche Situationen aus-mmen, die durch ein plötzlich nicht vor-

ißt, vom Kind her muß dieser Kontakth gar nicht entstanden sein. Es genügt,

Dann muß er einfach erwarten,ielenden etwas tun könnten, was

ehrssituation mit einem Schlag ver

so bei der von ihm

ahrrad selbst unmittelbar am Straßenverkehr

gehen, daß Kinder noch keine oder zu

bildet sich im sozialen Kontakt

heraus. Dazu kommt natürlich noch, daß dieobjektiv vorhandenen Gefahren entweder garnicht oder nicht in ihrer Konsequenz erkanntwerden können. Es fehlt den Kindern noch anVerkehrsgewöhnung: die Geschwindigkeit derheranfahrenden Fahrzeuge wird falsch einge-schätzt, offensichtliche Gefahrenquellen - wiefehlende Sicht beim ljberqueren der Straße -werden nicht erkannt.Bemerkenswert sind auch folgende Beobach-

tungen: Kinder machen an Kreuzungen, diedurch Ampeln geregelt sind, insgesamt weni-ger Fehler als an Kreuzungen ohne Ampel-regelung. Sie achten also auf die für sie ein-deutigen Lichtsignale. An Kreuzungen ohneAmpelregelung wird die konkrete Verkehrs-situation relativ oft falsch eingeschätzt. DieseFeststellung trifft besonders für Kinder zu, diesich als Spielgruppe oder als eine zufälligeAnsammlung nicht in Begleitung von Erwach-senen befindet. Hier scheint die gegenseitigeBeeinflussung im positiven (Hinweis durch dieSpielgefährten, die Vorschrift zu beachten) undim negativen Sinne (Beeinflussung durch Spiel-gefährten, gemeinsam ein Verbot oder Gebotzu übertreten) wirksam zu werden.

Der Ruf: „Los rüber", hat eine gewisse verun-sichernde Wirkung auch bei sonst vorsichtigenKindern. Sie können leicht vom „Sog' der an-deren mitgerissen werden. Das kann mit einergewissen Verzögerung geschehen, so daß sieerst Sekunden später loslaufen. Sie sind dieletzten der Gruppe und können in einen Unfallverwickelt werden, während der Großteil derGruppe die andere Straßenseite noch gut erreicht. Also Vorsicht, wenn mehrere Kinder

Zeichnung Henry Büttner

durch ihr Verhalten erkennen lassen, daß siedie Straße überqueren wollen.

Situation verkannt

In diesem Zusammenhang ist noch eine weitere

Besonderheit des Verhaltens von Kindern imStraßenverkehr bemerkenswert: Einzelne Kin-der neigen an einer Kreuzung mit Ampelrege-lung leicht dazu, auch bei Rot die Straße zubetreten, wenn sie annehmen, daß keine un-mittelbare Gefahr durch ein herannahendesFahrzeug droht. Offenbar ahmen die Kinderauch hier das Verhalten mancher Erwachsenernach

Wir Erwachsene bringen die Kinder oft in Kon-flikt durch unser eindeutig falsches Verhaltenauf der Straße. Eben weil wir mehr Erfahrung

haben, glauben wir in bestimmten Verkehrs-situationen manche Regeln übertreten zu kön-nen. Das wirkt aber, wenn wir von Kindernbei diesem Verhalten beobachtet werden, aufihr Verhalten. Sie sehen den Widerspruch zwi-schen dem Gelernten und dem Praktizierten.Da sie aber bekanntlich erheblich weniger Er-fahrungen haben als Erwachsene, fehlt esihnen noch an einer realen Einschätzung derkonkreten Verkehrssituation. Hier gilt im über-tragenen Sinne auch das Dichterwort'. „Wirkönnten erzogene Kinder gebären, wenn wirselbst erzogen wären " So verleitet der Erwach-sene die unerfahrenen Kinder zum Fehlverhal-ten. Es können auch geringfügige Abweichun-gen von der Regel durch Jugendliche oder Er-

wachsenen bei Kindern zu schwerwiegendenFehlern mit katastrophalen Folgen werden.

Gefahren voraussehen

Eine weitere Besonderheit soll noch genanntwerden: Kinder vergessen im Spiel ihre Um-welt Das ist besonders bei den sogenanntenBewegungsspielen wie das Verstecken, dasHaschen, Laufen oder andere, bei denen esum „Sieg" oder „Niederlage" geht, der Fall.Die Regeln des Spiels haben für die Dauerdes Ablaufes eine größere psychische Wirkungals die drohenden Gefahren der Straße. DiePsyche des Kindes kann vom Spiel so beein-flußt werden, daß die „Wachstellen' für Ge-fahren derart gehemmt sind, daß die erworbe-nen Reaktionen auf Reize, die nicht mit demSpiel unmittelbar in Verbindung stehen, aus-bleiben. Solche Kinder sind gleichsam partiell„blind". Sie sehen und hören nichts von demherannahenden Kraftfahrzeug, das für sie eineunmittelbare Gefahr darstellt. Sie laufen hintereinem Ball her, sie rennen, weil sie sich nicht„fangen" lassen wollen, auf die Straße, undder Spielgefährte läuft hinterher.

Der Kraftfahrer muß also aus den genanntenGründen mit diesem nicht verkehrsange-

paßtem Verhalten spielender Kinder rechnen.Er muß als der Erfahrenere ein solches mög-liches Verhalten voraussehen und seine Fahr-weise entsprechend einstellen, die Geschwin-

digkeit herabsetzen und in „Bereitschaft"gehen, um zu bremsen.Dr. Günter Fischer

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Schützt

unsere Kinder

Ihm

( )

In der DDR werden viele staatliche und ge-

sellschaftliche Anstrengungen unternommen,um die Sicherneit für die Kinder im Straßen-

verkehr ständig zu erhöhen. Dadurch ist es

gelungen, trotz steigender Verkehrsdichte in

den letzten Jahren das Verkehrsunfallgesche-hen mit Kindern weiter zurückzudrängen. Den-noch darf nicht übersehen werden, daß im ver-

gangenen Jahr 168 Kinder im Straßenverkehrgetötet und durchschnittlich an jedem Tag

14 Kinder bei Verkehrsunfällen verletzt wurden.

Vertrauensgrundsatz gilt nichtJeder Verkehrsteilnehmer ist gegenüber Kin-

dern zu besonderer Vorsicht und Rücksicht-

nahme verpflichtet. Diese in Paragraph 1 Ab-satz 2 StVO statuierte Pflicht schränkt gegen-

über Personen, die das 14. Lebensjahr noch

nicht vollendet haben, den Vertrauensgrund-satz ein bzw. hebt ihn bei den jeweiligen Um-ständen nach erkennbarem oder vorausseh-

barem verkehrswidrigen Verhalten auf.Der Vertrauensgrundsatz besagt, daß ein Ver-kehrsteilnehmer auf das verkehrsgerechte Ver-halten anderer Verkehrsteilnehmer solange

vertrauen darf, wie er keinen Anlaß hat, Ge-

genteiliges anzunehmen. Dieser Grundsatz

steht in enger Wechselbeziehung zu den

Grundforderungen verantwortungsbewußt, dis-zipliniert, aufmerksam, vorsichtig und rück-

sichtsvoll zu sein. Er findet dort seine Grenze,

wo das verkehrswidrige Verhalten eines ande-ren erkannt wird, oder mit einem solchen Ver-halten wegen der konkreten Verkehrssituationgerechnet werden muß. Auch darf derjenige,der sich selbst verkehrswidrig verhält nicht er-warten, daß andere Verkehrsteilnehmer dies

in ihrem Verhalten berücksichtigen werden,

zumal das oft gar nicht möglich sein wird.Die Einschränkung des Vertrauensgrundsatzesgegenüber Kindern (und hilfsbedürftigen sowie

älteren Personen) ist darin begründet, daß vondiesen Personen wegen Fehlens der erforder-lichen physischen und psychischen Vorausset-zungen ein verkehrssicheres Verhalten nicht

ohne weiteres erwartet werden kann. So schät-zen Kinder unter 10 Jahren Entfernungen oftzu kurz ein, sehen infolge ihrer geringen Kör-pergröße den Straßenverkehr aus einer ande-

ren Perspektive als Erwachsene und vermögen

Bei Kindern gilt der Vertrauensgrundsatz nicht.Mit ihrem verkehrswidrigen Verhalten müssenwir Erwachsenen stets rechnen und sie vorGefahren bewahren. oto: Schadewald

nur schwer einen Cjberblick über die gesamteFahrbahn zu gewinnen. Sie können verschie-dene Geräusche noch nicht exakt voneinander

unterscheiden und mangels Erfahrung nicht

angeben, aus welcher Richtung diese kom-

men. Sie haben auch ein anderes Zeitgefühl.Sie neigen dazu, Geschwindigkeiten von Fahr-zeugen zu unterschätzen. Vor allem aber ach-ten sie infolge ihrer kindlichen Impulsivität oftnicht auf den Verkehr und vergessen beim

Spielen die Gefahren des Straßenverkehrs(siehe dazu auch unseren nebenstehenden

Beitrag „Spiel und Straße" - Die Redaktion).

Vor dem Kind halten

Sieht deshalb der Fahrzeugführer Kinder unbe-aufsichtigt am Straßenrand oder muß er damitrechnen, daß sie plötzlich auf der Fahrbahn

auftauchen, beispielsweise in der Nähe einerSchule, eines Kinderspielplatzes, eines halten-den Schulbusses, muß er sich auf sofortiges

Anhalten einstellen. Eine solche notwendige

Vorsicht ist der Kern rücksichtsvollen Verhal-tens. Vorsicht verlangt, daß der Fahrzeugführer

bei seinen Entscheidungen und Handlungen

vorausschauend etwaige Gefahren, die sich

aus der Verkehrssituation oder dem eigenen

Verhalten ergeben können, in Rechnung stelltund jedes riskante Verhalten vermeidet. Der

vorsichtige Verkehrsteilnehmer denkt an die

Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer

nicht weniger als an die eigene. Er kommt ins-besondere dem Grundanliegen nach, die Fahr-

geschwindigkeit den konkreten Bedingungenanzupassen, also vor tatsächlichen bzw. zu er-wartenden Hindernissen rechtzeitig und gefahr-los anhalten zu können (Paragraph 12 Absatz 1StVO).

Ein Kraftfahrer, der mit 50 km/h an einem

sechsjährigen Kind, das sich 1,5 m vom Stra-ßenrand entfernt aufhält und das Herannahen

des Fahrzeuges erkennbar nicht bemerkt, vor-beifährt, verstößt gegen das genannte Grund-anliegen. Er hat die Fahrgeschwindigkeit so zu

bemessen, daß er auch dann noch vor dem

Kind anhalten kann, wenn dieses unversehensauf die Fahrbahn läuft. Bei älteren, schulpflich-

tigen Kindern muß er allerdings nicht in jedemFall damit rechnen, daß sich diese grob ver-

kehrswidrig verhalten werden. So darf ein

Kraftfahrer darauf vertrauen, daß ein etwa

13jähriges Kind, das am Straßenrand steht

und den Fahrverkehr aufmerksam beobachtetund mit dem er Blickkontakt hat, dort verwei-len und nicht plötzlich auf die Fahrbahn laufenwird.

Spiele lenken Kinder abJedoch muß er immer darauf achten, ob das

Verhalten auch schon größerer Kinder selbstoder Umstände, die ihre Aufmerksamkeit zu

beeinträchtigen geeignet sind, die konkrete

Möglichkeit eines unbesonnenen Verhaltens

anzeigen. So wenn 12jährige Kinder nahe demFahrbahnrand Rollschuh laufen. Dieses Spielnimmt einen erheblichen Teil ihrer Aufmerk-

samkeit in Anspruch, so daß sie nicht ihr un-

geteiltes Augenmerk auf den Verkehr richten.Auch erhöht das mit dem Rollschuhfahren ver-bundene Geräusch die Gefahr, daß die Kin-

der ein herannahendes Fahrzeug überhören.Als ein Kraftfahrer etwa 60 m von den Kindernentfernt war, sah er, daß diese sich der Bord-steinkante näherten. Er bremste leicht und zog

das Fahrzeug etwas nach links. Seine Fahrge-

schwindigkeit blieb nur geringfügig unter50 km/h. Als er 15 m von den Kindern entferntwar, betraten diese die Fahrbahn, Seine Ge-fahrenbremsung kam zu spät. Er hätte in An-haltebereitschaft gehen müssen, als er 60 m vor

der Unfallstelle sah, wie die Kinder sich in

Richtung Fahrbahn bewegten.

Beim Oberholen von Radfahrern muß ein aus-reichender seitlicher Abstand (mindestens 1 m)eingehalten werden. Es muß immer mit einen

Abweichen des Radfahrers nach der Seite ge-rechnet werden, da er sein Rad nicht immer inderselben Richtung halten kann. Dies gilt be-sonders bei radfahrenden Kindern.Grundsätzlich muß sich jeder Erwachsene fürjedes Kind auf der Straße mitverantwortlich

fühlen. Dazu gehört, sich jederzeit selbst ver-kehrsgerecht zu verhalten, denn das schlechteBeispiel Erwachsener wird von den Kindern

nacho'ahmt. r. Rolf Schröder

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Parken

an FmStraßen

ezirk Erfurt

Nach analogen Hinweisen zu den BezirkenRostock (Heft 1/1979), Neubrandenburg(3/1979), Magdeburg (4/1979) und Dresden(5/1979) setzen wir diese Reihe fort. Wirbedanken uns bei den Kollegen der BDS desStraßenwesens Erfurt, Abteilung Dokumen-tation und Liegenschaften ganz besondersherzlich. Ihre detaillierten Angaben werdensicher vielen Kraftfahrern helfen.

Die Redaktion

F 4Bezirksgrenze Suhl - Erfurt - Nordhausen -Abzweig F 81

P 1 Parkplatz zwischen Dosdorf und Arnstadtvor der Gaststätte „Triglismühle"

P2 Parkplatz zwischen Dosdorf und Arnstadt,1 km vor Arnstadt

P3 Parkplatz zwischen Erfurt und Autobahn-auffahrt Erfurt-West in Waltersleben (alteF 4), am Gasthaus „Zur Grotte

P 4 Parkmöglichkeit zwischen Straußfurt undGebesee vor der Brücke über die Gera

P5 Parkplatz zwischen Gebesee und Strauß-furt, Ortsausgang Vehra, an der Rast-stätte „Vehro"

P6 Parkplatz zwischen Straußfurt und Greu-ßen, Ortseingang Greußen, an der Gast-stätte „Felsenkelle-"

P7 Parkplatz zwischen Westerengel und

Oberspier, am Ortseingang Oberspier(Gaststätte)

P8 Parkplatz zwischen Oberspier und Son-dershausen, etwa 3 km noch OrtsausgangOberspier an der Raststätte ‚Zum Grass

P9 Wie P 8, andere Straßenseite

P 10 Parkplatz zwischen Nordhausen und Son-dershausen, 3 km noch Ortsausgang Son-dershausen, Gaststätte „Heidehaus"

P11 Parkmöglichkeit (verfüllte Müllkippe) zwi-

schen Niedersachsenwerfen und Krimde-rode, Ortseingang Krimderode, hinter dem

Bahnübergang

P 12 Lagerplatz (kann als Rost- und Parkplatz

genutzt werden) zwischen llfeld und Nie-dersachsenwerfen, etwa 1 km noch Orts-

ausgang llfeld

P 13 Parkplatz zwischen llfeld und Netzkater,

am Ortseingang Netzkater vor der Tank-stelle

F 81

Abzweig F 4-ezirksgrenze Magdeburg

P 14 Parkplatz zwischen Eisfeld Talmühle und

Netzkater, Ortseingang Netzkater, vor der

RaststätteP 15 Parkmöglichkeit auf dem Lagerplatz zwi-

schen Eisfelder Talmühle und Netzkater,

etwa 500 m hinter Eisfelder Talmühle

F7

Bezirksgrenze Gera - Weimar - Erfurt - GothaP 16 Parkmöglichkeit in der alten Straße zwi-

schen Hohlstedt und lsserstedt (BezirkGera)

P 17 Parkplatz in Umpferstedt gegenüber derRaststätte, etwa 3 km vor Weimar

P 18 Parkplatz am Landhaus Süßenborn, etwa1,5 km vor Weimar

P 19 Parkplatz zwischen Weimar und Nohra,etwa 1,5 km nach dem letzten Wohn-

komplex Weimar

P20 Parkmöglichkeit in Mönchenholzhausen vorder Gaststätte „Kulturhaus"

P21 Parkplatz am Ortsausgang Erfurt lga-Gelände

P22 Parkplatz in Frienstedt vor der Gast-stätte

P23 Parkplatz in Gomstädt vor der Gaststätte

F 19

Bezirksgrenze Suhl - Eisenach

P24 Parkmöglichkeit in WilhelmsthalP25 Parkplatz an der Gaststätte ohe

Sonne", etwa 2 km vor EisenachP 26 Parkmöglichkeit am Ortseingang Eisen-

ach, Eingang zur „Drachenschlucht"

F80

Nordhausen - HeiligenstadtP27 Parkplatz etwa 1,5 km vor Abzweig nach

Kleinwerther an der Raststätte

P28 Parkmöglichkeit im alten Straßenabschnittzwischen Kleinwerther und Wipperdorf,

„ etwa 1 km vor Wipperdorf (Schäferdenk-mal)

P 29 Parkmöglichkeit zwischen Wülfingerode

uhd Breitenworbis/Bernterode Schacht aufdem alten Straßenabschnitt der F 80

P 30 Parkmöglichkeit zwischen Worbis und Brei-

tenbach, nach der BahnunterführungP 31 Parkmöglichkeit zwischen Leinefelde und

Beuren, StandspurP32 Parkmöglichkeit zwischen Beuren und Hei-

ligenstadt am Abzweig der Landstraßenach Geisleden (ehemalige GaststätteErholung")

P 33 Parkplatz zwischen Heiligenstadt undUder an der Gaststätte „Alte Burg"

F84

Eisenach-ad Langensalza-beleben

P34 Parkmöglichkeit zwischen Förtha undEisenach, etwa 4 km vor Eisenach, amVochaer Stein

P 35 Parkmöglichkeit zwischen Reichenbachund Bad Langensalza, etwa 6 km vor BadLangensalza, an der Hordtgaststätte

P 6 Parkmöglichkeit zwischen Allmenhausenund Ebeleben am Ortsausgang Alimen-hausen

F85

Bezirksgrenze Gera - Weimar -Kölleda-Bezirksgrenze HalleP37 Alter Feldweg (zum Parken geeignet)

zwischen Lengefeld und Blankenhain,

etwa 1 km noch Ortsausgang LengefeldP38 Parkmöglichkeit zwischen Bad Berka und

Legefeld, etwa 1,5 km vor der Raststätte„Rauschenburg"

P 39 Parkplatz in Gelmeroda, Raststätte Gel-meroda (zwischen Autobahn und Weimar)

P40 Parkplatz Hautolinden zwischen Buttef-stedt und Olbersteben

P 41 Parkplatz Streitsee zwischen Kölleda undSchillingstedt, etwa 500m nach Ortsaus-gang Kölleda

F86

Straußfurt - Bezirksgrenze Halle

P42 Parkplatz in Günstedt gegenüber der

Raststätte

F 87

Bezirksgrenze Suhl - Bezirksgrenze HalleP 43 Porkmöglichkeit auf dem alten Straßen-

abschnitt zwischen Stadtilm und Großhett-

stedt

••59E\258

2

nd

Leinefel31

3357

Mühft

isenc

Bezirk I 1

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Bezirk Magdeburg

Legende:

fJ Fernstraße m.Nr.

Autobahn

2 1-63 arkmöglichkeit

ezirk Potsdam

Für den flächengrößten Bezirk der DDRwurden uns von der BDS Potsdam nur siebenausgeschilderte Parkplätze genannt. Dafürlohnt es sich nicht, eine Orientierungskartezeichnen zu lassen. Wir beschränken unsdaher auf eine verbale Beschreibung zur Lagedieser Parkplätze.

F2

Zwischen Michendorf und Potsdam, kurz vordem Ortseingang Potsdam

F5

Auf dem Abschnitt Kyritz/Perleberg kurz hin-ter Kunow (Raststättenparkplatz)

F 96

- Zwischen Birkenwerder bei Berlin und Ora-nienburg kurz vor dem Ortseingang Ora-nienburg (Raststättenparkplatz)

- Zwischen Sachsenhausen und Nassenheide- Zwischen Dannenwalde und Fürstenberg- Zwischen Fürstenberg und Bezirksgrenze

(diese l iegt in Höhe des Bahnhofes Düster-

förde)

F 103

Auf dem Abschnitt Kyritz/Pritzwalk zwischen

Kolrep und Schönebeck

P44 Parkmöglichkeit auf der alten Straße zwi-schen Tannroda und Bad Berka

P45 Parkplatz zwischen Umpferstedt und Rö-.

digsdorf, etwa 1,5 km noch der RaststätteSchwabsdorf

P46 Parkmöglichkeit auf dem alten Straßen-abschnitt zwischen Apolda und Rannstedt

F88

Bezirksgrenze Suhl-isenach

P47 Parkmöglichkeit zwischen Frankenhain undCrawinkel, vor der Gaststätte Franken-hain

P48 Parkmöglichkeit in Crawinkel vor der

Gaststätte „Zum Lamm"P49 Parkmöglichkeit auf dem alten Straßen-

abschnitt zwischen Engelsbach und Fried-richroda

P50 Parkplatz zwischen Friedrichroda und Ta-

barz an der „Marienglashöhle"P51 Parkmöglichkeit auf dem alten Straßen-

abschnitt zwischen Schmerbach und See-

bach nach dem Ortsausgang Schmerbach

F 176

Bad Langensalza - Straußfurt-ezirksgrenzeHalle

P52 Parkmöglichkeit auf dem alten Straßen-abschnitt zwischen Sömmerda und Frohn-dorf, etwa 2 km nach dem OrtsausgangSöm merda

F 247

Bezirksgrenze Suhl - Gotha-ühlhausen-

Staatsgrenze

P 53 Parkplatz zwischen Bezirksgrenze undLuisenthal an der Gaststätte „Weg-

scheide"P 54 Parkmöglichkeit vor dem Ortseingang

Großengottern auf dem alten Straßenab-

schnitt des Abzweiges nach Seebach

P55 Parkmöglichkeit 3,5 km nach Ammern inRichtung Dingelstödt

P56 Parkmöglichkeit nach weiteren 5 km (zwi-

schen Abzweig Horsmor und AbzweigZella), an der Gaststätte „Lengefelder

Worte"

P57 Parkmöglichkeit auf dem alten Straßen-abschnitt vom Ortsausgang Kallmerodebis Kailmerode, Ortsteil Beinrode

P58 Parkmöglichkeit am Ortsausgang Worbis(Kulturhaus) in Richtung Wintzingerode

P 59 Parkmöglichkeit am Ortseingang Wintzin-gerade in einem Waldstück

F 249Sondershausen - Mühlhausen-taatsgrenze

P60 Parkplatz zwischen Gundersieben undEbeleben an der Gaststätte

P61 Parkplatz zwischen Ebeleben und Rocken-sußra am Ortseingang Rockensußra (Gast-

stätte)P62 Parkmöglichkeit zwischen Mühlhausen und

Eigenrieden, etwa 1 km nach dem Orts-ausgang Mühlhausen, an der Gaststätte„Peterhof"

P63 Parkmöglichkeit 2 km weiter Am Kringel

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Unter diesem Kennzeichen

stellen wir bis zum 30. Jahrestag iunserer Republik vorbildliche ‚jL.

Verkehrssicherheitsaktive vor. 1 Besuch

in

Zwickau

Im VEB Bau- und Montagekombinat Süd -kurz: BMK Süd - existieren gegenwärtig

19 Verkehrssicherheitsaktive. Vertreter diesergesellschaftlichen Kollektive trafen sich auf In-itiative des Generald irektors und der Korn.binatsgewerkschaftsleitung im April erstmaligzu einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch.„Wir wollten uns gegenseitig besser kennen-lernen und wissen, wie die anderen ihre Auf-gaben lösen", sagte uns dazu der VSA-Vor-

sitzende Wolfgang Wagner aus dem Kombi-natsbetrieb Industriebau Zwickau.Derartige Aussprachen werden nun jährlichstattfinden, denn die VSA-Arbeit soll im Korn-binat auf ein einheitliches Niveau gebrachtwerden. Viele Kollektive bildeten sich erst inden letzten Jahren, so daß sie besonders denRot und die Hilfe der Erfahrenen benötigen.Die künftigen Erfahrungsaustousche werdenvor allem dazu dienen, den „jungen" Verkehrs-sicherheitsaktiven über die „Kinderkrankheiten"hinwegzuhelfen. Denn worum, so meinen dieKollegen aus dem Industriebau zu recht, sollensich Verkehrssicherheitsaktive mit Problemenherumschlagen, die von anderen schon über-wunden wurden? Zu den älteren, erfahrenen

Kollektiven gehört unter anderem das Ver-kehrssicherheitsaktiv des Industriebaus Zwickau.

EntwicklungAls Fuhrparkfeiter hatte Rolf-Günther Fischereinen guten Kontakt zur Verkehrspolizei. 1968gab ihm der Leiter der Verkehrspolizei denAnstoß, ein Verkehrssicherheitsaktiv im Be-trieb zu gründen. „Aus den eigenen Reihensuchte ich mir ein paar interessierte Kolle-gen. So begannen wir mit zehn Mitgliedern",erinnert sich Rolf-Günther Fischer. Er leitetedas kleine Kollektiv an. Es wurde schnell ar-beitsfähig und gehörte damals zu den erstenVerkehrssicherheitsaktiven, die eigenverantwort-

lich Schwerlosttronsporte begleiten durften.„Und das waren Brocken", besinnt sich Rolf-Günther Fischer. Meist extrem große Ladun-gen bugsierten die Kollegen mit den Tief lodern

quer durch unsere Republik. Und alles, bis

heute, ohne UnfallAußerdem konzentrierte sich das Kollektiv aufdie Verkehrsteilnehmersdiulungen, die es alsGrundlage für ein verkehrsgerechtes Verhal-ten ansehen. Dieser zügige, erfolgreiche Startwurde noch im gleichen Jahr durch das Volks-polizeikreisamt öffentlich gewürdigt. Mit denAnforderungen wuchs auch das Kollektiv, demheute 22 Mitglieder angehören.

PraktischesDas Verkehrssicherheitsaktiv kümmert sichauch um die Produktionsbereiche in Oelsnitzund Aue. Dort konnten mit Unterstützung derZwickauer vor einigen Jahren ebenfalls Ver-

kehrssicherheitsaktive gegründet werden, dievom „Leitbetrieb" unter anderem technischbetreut werden. Sie erhalten praktische Hilfebei der Technischen Ciberprüfung der Fahr-

Zu den Aufgaben der Verkehrssicherheits-aktive gehört in den entsprechenden Betriebendie Begleitung von Schwerlasttransporten.Eines der ersten Kollektive, die in unserer

Republik derartige Verantwortung über-

tragen bekam, war das Verkehrssicherheits-

aktiv des Kombinatsbetriebes Industriebau

Zwickau.

Foto: Zwingenberger

zeuge sowie Unterstützung bei den Verkehrs-

teilnehmerschulungen.Ferner hoben die VSA-Mitglieder des Indu-striebaus die Patenschaft über den Kombi-natsbetrieb Industrieprojektierung Zwickauübernommen. Die Beschäftigten dieses Korn-binatsbetriebes erhalten durch den Patenlekto-ren die Verkehrsteilnehmerschulungen. Gleich-falls können die Kollegen ihre Fahrzeuge beimPaten-VSA technisch überprüfen lassen.,, Jetzt

wird im Kombinatsbetrieb Industrieprojektie-

rung ebenfalls ein Verkehrssicherheitsaktiv ge-bildet", berichtet der stellvertretende VSA-Vorsitzende aus dem Industriebau.Zur Zusammenarbeit mit der staatlichen Lei-

Diesmal: Verkehrssicherheitsaktiv des

VEB Bau- und Montagekombinat Süd,

Kombinatsbetrieb IndustriebauZwickau.

tung erfuhren wir, daß das Verkehrssicherheits-

aktiv bei den Verkehrslösungen auf Baustel-len ein gewichtiges Wörtchen mitzureden hat.Die dazu notwendigen Pläne vom Technolo-

gischen Rat werden vom Verkehrssicherheits-aktiv vor der praktischen Umsetzung begutach-

tet. So können rechtzeitig mögliche Anderun-gen berücksichtigt werden. Dieser Einfluß er-höht zweifellos die Verkehrssicherheit auf denGroßbaustellen.

Erziehung„In den ersten zwei Jahren unseres Bestehensgab es große Probleme mit dem Alkohol",

erzählt Rolf-Günther Fischer. Das junge Ver-kehrssicherheitsaktiv kontrollierte gemein-

sam mit der Verkehrspolizei. Inzwischen sincdiese Kontrollen nicht mehr nötig, denn diE.Kraftfahrer achten selbst mit darauf. So ge-schieht es, daß Berufskraftfahrer morgens vor

Schichtbeginn allein zum Verkehrssicherheitsaktiv kommen und sicherheitshalber emma„blasen" wollen. Wer noch Restalkohol hat,fährt dann nicht vom Hof. Da gibt es keineAusnahme, auch wenn es noch so dringlichwäre. Der entsprechende Kollege wird dannfür diesen Tag im Betrieb eingesetzt.Durch diese Konsequenz erklärt es sich, daß

bei den letzten Großkontrolleir der Verkehrs-polizei im Stadtgebiet kein Alkoholsünder ausdem Industriebau dabei war.

Schulungen

Zu den Schulungen für die Verkehrsteilnehmerim Industriebau werden verschiedene Ge-sprächspartner wie Mediziner, Juristen usw.herangezogen.Außerdem existiert beim Volkspolizeikreisamtein ständiges Lektorenkollektiv, dem zwei Ver-kehrspolizisten und vier VSA-Lektoren aus derStadt angehören; einer von ihnen ist Rolf-

Günther Fischer. Nach einem Schulungsplanhalten die sechs Lektoren in kleineren Be-

trieben sowie im gesamten Stadt- und Land-kreis monatlich zahlreiche öffentliche Verkehrs-

teilnehmerschulungen ab.Herbert Schadewald

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  rgut schmiert...

Die Lebensdauer und Funktionsfähigkeit derVerbrennungsmotoren hängen entscheidend

von einer richtigen Schmierung ab. Die Regel„Wer gut schmiert, der gut fährt" bewahrhei-tet sich auch hier, wobei das gute Schmierenquantitativ und qualitativ zu verstehen ist.

Die heute an ein Motoröl gestellten Anfor-

derungen sind wesentlich höher als z. B. dieder fünfziger Jahre. Das hat seine Ursachein den gestiegenen Literleistungen und Nenn-drehzahlen der Motoren, womit auch die Öl-temperaturen beträchtlich anstiegen, sowie inden härteren Verkehrsbedingungen. So stiegdie Motorölbelastung, ausgedrückt in kW bzw.PS pro Liter Motoröl von durchschnittlich 5,9 kW(8 PS) pro Liter in den fünfziger Jahren aufheute 14,7 bis 18,4 kW (20 bis 25 PS) pro Liter.

Das ist eine Steigerung um rund 200 Prozent

Einteilung der MotorenöleNach der TGL 29 203 werden Motorenöle (M)nach dem Verwendungszweck unterteilt, indemein zweiter Großbuchstabe hinzugefügt wird.

Die Buchstaben MZ bedeuten dann, daß essich um ein 01 für Zweitakt-Otto-Motoren han-delt. MV ist ein Schmieröl für den Einsatz inViertakt-Otto-Motoren.

Neben dieser Unterscheidung werden die Mo-torschmieröle nach ihrer Zähflüssigkeit (Vis-kosität) in festgelegte SAE - Viskositätsklasseneingeteilt, wobei noch in Einbereichs- und

Mehrbereichsöle unterschieden wird.

Insgesamt gibt es acht SAE-Klassen mit fol-genden Bezeichnungen: 5W, 10W, 15W, 20W,

20, 30, 40 und 50. Die Zahl kennzeichnet dieZähflüssigkeit, die um so höher liegt, je größerdie Zahl ist. Das W bedeutet Winter. Für

die Öle 5W, 10W, 15W und 20W wirddie angegebene Viskosität bei minus 17,8°C,für die anderen Öe bei 98,9 0C garantiert.Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die üblichenTemperatureinsatzbereiche der Motoröle.

Einbereichsöl

Aus Tabelle 1 ist zu ersehen, daß Einbereichs-öle nur in einem relativ eng begrenzten Tem-peraturbereich eingesetzt werden können undvor allem für den überwiegenden Einsatz beisehr tiefen oder sehr hohen Temperaturen ge-eignet sind. Sie sind sehr empfindlich gegenTemperaturüberbeanspruchung. Das bedeutetfür unsere Temperaturverhältnisse, die etwavon minus 20 bis plus 30°C reichen, mehr-fachen jahreszeitlich bedingten Ölwechsel, dersich unökonomisch auswirken würde (material-und arbeitsaufwendig). Für Pkw-Motoren wer-den in der DDR daher keine Einbereichsöleangeboten. Der Vorteil der Einbereichsöleliegt in ihrem niedrigeren Preis und der Tat-sache, daß sie geringere Ablagerungen (be-sonders an den Ventilen) verursachen.

Mehrbereichsol

Seit etwa 1955 gibt es Mehrbereichsöle, dieden jahreszeitlich bedingten Ölwechsel vonSommer- auf Winteröl und umgekehrt über-

flüssig machen, da sie aufgrund ihrer Eigen-schaften in einem weiten Temperaturbereich

günstige Schmiereigenschaften bieten. Sie ba-sieren auf dünnflüssigen Grundölen, denenViskositätsverbesserer beigemischt sind, diebei steigender Temperatur eine zunehmendeVerdickung des Ols bewirken. So erhält manein 01, das bei Kälte ausreichend dünnflüssig,bei hohen Temperaturen aber nicht zu dünnist. Das hört sich ideal an, ist es aber nicht.

Die Viskositätsverbesserer unterliegen einemgewissen Verschleiß, was mit der Zeit denWert der zweiten SAE-Spezifikation absenkt.

Wenn die Olwechselfrist weit überzogen wird,kann dann aus einem 01 20W/40 (z. B.

MV 244) so etwas wie 20W/30 geworden sein,d. h. die Sicherheitsreserven für hohe Tempe-

raturen sind abgebaut.In der DDR gibt es gegenwärtig iü' Pkw-Vier-taktmotoren zwei Mehrbereichsöle, MV 232(20W/30) und MV244 (20W/40), die den An-forderungen der Motoren unseres Pkw-Ange-botes als Ganzjahresöle vollauf genügen.

MV 244 würde z. B. auch die Bedingungen derSAE-Klasse 15W/40 erfüllen. Neuerdings gehtman bei Mehrbereichsölen dazu über, ansteIeder Viskositätsverbesserer synthetische Ölezu-zusetzen, denen eine längere Haltbarkeit nach-gesagt wird.

MV 232 oder MV 244?Für den Einsatz dieser öle in Viertakt-Otto-

Motoren werden allgemein folgende maximaleOwechselzyklen empfahlen:MV 232 - 12 Monate bzw. 8000kmLaufleistung,MV 244 - 18 Monate bzw. 12000kmLaufleistung.Da beide Olsorten Qualitätsunterschiede underhebliche Preisunterschiede aufweisen unddazu noch die durch die Motoren gestelltenAnforderungen unterschiedlich sind, wurdenvom Ölherstel ler die in Tabelle 2 genanntenfahrzeugbezogenen Einsatzempfehlungen ge-geben.

ZweitaktmotorenölDa bei Zweitaktmotoren das gasdicht abge-schlossene Kurbelgehäuse zur Vorverdichtung

benötigt wird, kommt für sie die Druckumlauf-schmierung des Viertakters nicht in Betracht.

Sie arbeiten daher mit der simplen Mischungs-schmierung. Zweitaktmotorenöle sind so aus-gelegt, daß bei der Verbrennung so wenigRückstände wie möglich entstehen, damit anSteuerschlitzen, Kolbenringen und Zündkerzenkeine störenden Ablagerungen gebildet wer-den. Sie sind meist vorverdünnt, um eine

gute Mischbarkeit mit dem Kraftstoff zu ge-währleisten. Unser Zweitaktmotorenöl HyzetMZ 22 ist ein legiertes, mit Schwerbenzin vor-gemischtes 01, das ausschließlich für den Ein-satz in Zweitaktmotoren geeignet ist. Es dür-

fen niemals Viertaktmotorenöle im Zweitakt-motor eingesetzt werden, da ihnen die spe-ziellen für eine rückstandsfreie Verbrennung

sorgenden Zusätze fehlen. Andererseits eignetsich Hyzet MZ 22 nicht für Viertaktmotoren.

Aufgabe und Beanspruchungdes Schmieröls

Das Motorenöl hat- die oufeinandergleitenden Metallflächen

durch eine tragfähige Schmierschicht zutrennen,

- die Motorkühlung zu unterstützen und- den zwischen Kolben und Zylinderwand be-

stehenden Spielraum abzudichten.Bei modernen hochdrehenden Motoren wirdder Olinholt in ein bis zwei Minuten einmalumgewälzt, also in einer Stunde etwa drei-ßig- bis sechzigmal. Trotz angestrebter 01-sumpftemperaturen von etwa 80°C sind 140°C

in der Olwanne bei höherbelastendem Dauer-betrieb keine Seltenheit. Die Oltemperaturenin den Lagern liegen noch um etwa 20°C

höher. Wenn der Kolben den oberen Totpunkterreicht, können im Bereich des ersten Kolben-ringes an der Zylinderlaufbahn bis zu 300°Cund an der obersten Ringnut bis zu 240°Cgemessen werden. Im Bereich von Nocken undSchwinghebeln treten etwa 200°C auf, DieseZahlen machen deutlich, daß die Motorschmie-

rung niemals vernachlässigt werden darf.

Unzureichende Motorschmierung kann zu Kol-benklemmern, Lagerschäden, erhöhtem Ver-schleiß der Zylinderlaufflöchen und im Extrem-fall zum Kolbenfresser führen.Das Schmiersystem ist daher ständig zu über-

wachen (Olstond und -druck) und es sindrechtzeitig 01 und Ofilter zu wechseln.

Olstandskontrolle und NachfüllenBei der Olstandskontrolle ist folgendes zu

beachten:- Fahrzeug auf waagerechter Fläche abstel-

len,

- 'Olstand erst prüfen, wenn der Motor min-destens fünf Minuten stillgestanden hat,

- Olmeßstab ziehen, mit einem sauberen

Lappen abwischen und dann zur Kontrollebis zum Anschlag einschieben,

- Olmeßstab erneut ziehen und Olstand ab-lesen.

- Noch dem Auffüllen Olstand nochmalskontrollieren, er sollte dann etwa vier bisfünf Millimeter unter der Maximalmarkestehen (zu hoher Olstand fördert den 01-verbrauch).

Bei Motoren mit einer geringen Mengenauffe-renz zwischen minimalem und maximalem 01-stand muß dieser öfter kontrolliert werden dahier schon relativ geringe Olverluste das

Niveau bedenklich senken können.Der Olverbrauch steigt merklich an, wenn sichder Motor durch forsches Ausdrehen der

Gänge oder durch hohe Dauergeschwindigkei-

ten meist in den oberen Drehzahlen bewegt.Wer gern sportlich fährt, muß also den Peil-stab häufiger ziehen. Dos Nachfüllen des

Ols darf nicht erst beim niedrigsten Olstanderfolgen, denn die verringerte Olmenge wirdöfter umgewälzt und erwärmt sich stärker, was

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6 01-rfilter, 7 Kurbelwelle mit innerem

leitung zum Schleuderfilter, 10 Uberdruck-

ventil, 11 Saugfilter der Opumpe, 12 Oablal3-

schraube, 13 Omeßstob, 14 Kontaktgeber

für Olkontrolleuchte, 15 Ablauf des Neben-stromfilter zur Owanne, 16 Entlüfter des

Kurbelwellengehöuses, 17 Nebenstromfilter

01 schadet. Zu viel 01 ist sowohl eine

WIFJ b& der nächsten Fahrt herausge-

haum schlagen, dann geht das aufosten des Oldrucks und Schmierfilms. Wird

n stellt sich ein spürbar höherer Olver-

Motor vorgenommen werden. Dieenschaften der heutigen Motoröle erlauben

enden Reste die Qualität des frischen Mo-oröls beeinträchtigen können, ist es sogarbesser, nicht zu spülen.

2 Kolbenfresser an der oberen Rondzoneeines Kolbens durch Motorüberhitzung, die aufeinen Ausfall der Schmierung zurückzuführen

war

Bei den langlebigen Ölen ist zu bedenken,daß die empfohlenen Owechselfristen variable

Größen sind. Der Grad der Overschlechterungbzw. -verschmutzung, d. h. die Notwendigkeitdes Ölwechsels hängt nicht nur von der Lauf-leistung ab, sondern auch vom Zustand, derBedienung und Beanspruchung des Motors.Sind Wartungs- und Verschleißzustand desMotors mangelhaft oder wird er hochtouriggefahren und überwiegend im Kurzstrecken-verkehr eingesetzt, ist der Ölwechsel um etwa2000 km vorzuverlegen.

Ein gutes gebrauchtes Motorenöl muß dunkelaussehen, da die Detergent-Dispersant.Addi-tives ein Zusammenballen der gelösten

Schmutzteilchen verhindern und diese in

Schwebe halten, Es ist daher falsch, einen vor-zeitigen Öwechsel lediglich aufgrund des

Aussehens des Os vorzunehmen.

Olfilterwechsel

Schreibt der Motorhersteller nichts anderesvor, ist grundsätzlich mit dem 01 auch dasFilter zu erneuern. Bei Verwendung sehr lang-lebiger Ole (z. B. vollsynthetischer Motoröle)kann es passieren, daß nicht die Ölwechsel-frist, sondern der Filtertyp die Filterwechselfristbestimmt. Erfolgt bei langlebigen Ölen derFilterwechsel erst mit dem Ölwechsel, verschmutzt das Filter übermäßig, sein Durchlaß-widerstand steigt und die Schmierung wird be-einträchtigt. Vergessen werden darf auch nichtdie gründliche Reinigung des Magneten derOlablaßschraube von den abgelagerten Spä-nen.

Olverbrauch

Neue Motoren verbrauchen auf den ersten4000 bis 6000 km etwas mehr 01. Dann folgteine Phase des etwa gleichbleibend nied-rigen Verbrauchs, bis dann nach etwa 60 000bis 70000 km durch zunehmenden Motorver-

schleiß der Olverbrauch stetig ansteigt.Die durchschnittlichen Angaben zum Olver-brauch sind der Betriebsanleitung der jewei-ligen Motortype zu entnehmen. Während bei-spielsweise der WAS 2101-Motor mit 0,1 bis0,2 1/1000 km auskommt, sind 1 1/1000 km für

100-Motor noch normal. Die bei uns

vorherrschenden iüOO- ii ')' cm 3-Motorenhoben Olverbräuche von etwa 0,2 bis 1,31i1000 km (letztere Angabe für extreme Bedin-gungen). Liegt der Wert über 1,5 1/1000 km,sollte die Werkstatt aufgesucht werden, dader Motor dann entweder verschlissen ist oderein Defekt vorliegt.

Motoröle mischbar?Allgemein gilt: Unter der Bedingung, daß an-nähernd gleichwertige Schmierstoffe verwen-det werden. sind Motoröle mischbar. Da dieKombination der Additives (Zusätze) in ihrerZusammensetzung sortenmößig verschiedensind und untereinander nicht immer harmo-

nieren, ist mit einer Qualitötsverschlechterungdes Schmieröls zu rechnen. Wer im Auslandzum Mischen gezwungen ist, sollte seinem Mo-

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Tabelle 1 Einsatzbereiche von Motorölen nach ihren SAE-Viskositötsklassen

1ISITAT

1 120

1.

• — 1• —4

1• YÄ•

••

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 1  10

1  1Einsatztemperaturen in OC 30 20 10 0 0 0 0 0

gemiißigtesKilmo ropisch

Tabelle 2: Fahrzeugbezogene Einsatzempfehlungen und Olwechselfristenfür MV 232 und MV 244

Olsorte echselzykluskm onate

Skoda: 1000 MB, 5100, 5105/120Saporoshez: SAS 965 A, 966,968 V 232Moskwitsch 408, Wolga GAS 21

Lada: 2101, 2102, 2103, 2106, 21011Polski-Fiat 125 (1300cm 3 und 1500cm 3) V 244Skoda S 110 R, Wolga GAS 24Dada 1300, Moskwtsch: 412, 2140Zastava 1100

Tabelle 3: Austausch-Motoröle aus dem RGW-Bereich, die in allen Pkw unseresHandelsongebotes eingesetzt werden

Fahrzeugtyp

8000 2

12 000

tor nur normale Beanspruchungen zumuten,dann braucht er auch keine Schäden zu be-

fürchten. Beim Mischen sollte jedoch nur ein01 der gleichen Qualität und Viskositätsklasseverwendet werden. Ein Mehrbereichsöl darfnie mit einem Einbereichsöl niederer Viskosi-tät gemischt werden, am besten nur Mehr-bereichsöle mit Mehrbereichsölen mischen.

Motoröl im Ausland

Tabelle 3 informiert darüber, welche Motoren-öle aus dem RGW-Bereich ohne Einschrän-kung in den Pkw-Viertaktmotoren unseresHandelsangebotes eingesetzt werden können,Motoröle minderer Qualität wurden nicht an-geführt.

Es empfiehlt sich jedoch, ohnehin fällige 01-

wechsel vor der Auslandsreise vorzunehmen.Dann wird Motoröl im Ausland - von Scha-densfällen abgesehen - nur noch zum Nach-füllen benötigt. Dieses 01 kann im Reise-gepäck mitgeführt werden.

Für Zweitaktmotoren werden im RGW-Bereichgeeignete Zweitaktmotorenöle angeboten. Inder Regel sind diese Öle für ein Mischungs-verhältnis bis höchstens 1 :33 geeignet. Nurdie Öle „Mixol 5" (VR Polen) und „Arol 2T"(Ungarische Volksrepublik) können auch imVerhältnis 1 :50 beigemischt werden, soweitder Motor dafür freigegeben ist.

Da es im Ausland nicht überall Gemisch-Tank-säulen gibt, ist darauf zu achten, daß 01 und

Kraftstoff in einer Kanne oder einem Kanistervorgemischt werden.

Olverdünnung

Beim Viertaktmotor registriert man zuweilenin der Winterperiode, vor allem im Kurzstrek.kenverkehr, keinerlei 'Overbrauch. Das signali-

18 iert aber nicht unbedingt Sparsamkeit, son-dern meist eine gefährliche Olverdünnungdurch Kraftstoff. Sie entsteht durch das Fah-ren mit geschlossener Luftklappe, mit gezoge-nem Schock, durch Fahren mit nicht betriebs-warmem Motor und durch häufige Kaltstarts,da hierbei ein Teil des angesaugten Kraft-stoffs kondensiert und ins Motoröl gelangt.

Land Motoröl SAE-Klasse Olwechselfrist as dünne Cl schmiert aber schlechter. Auf der

(km) rsten ängeren ahrt it oller etriebs-

Mehrbereichsöltemperatur des Motors verdampft der größte

Teil des kondensierten Kraftstoffes wieder. DerUdSSR M1OG 10 W/30 10000 lmeßstob täuscht dann einen plötzlich auf-VR Polen Selektol Spezial 20 W/40 10 000

tretenden ohen Overbrauch vor. TatsächlichCSSRUngarische VR

Mogul super M 8 ADMultis zuper 20 W/40

20 W/5020W/40

100008000 st edoch ur er raftstoffanteil us em

SR Rumänien Extra M 20 W/40 20 W/40 6 000 1 verschwunden.

VR Bulgarien Diana super öW/16 20W/40 10000Bei auftretender Olverdünnung durch konden-

Einbereichsöl sierten raftstoff gleichbleibender der tei-

gender Ölstand) empfiehlt sich daher einmalUdSSR M-12W(Sommer)

M-8 B (Winter)3020W/20

10000i0000

ine ausgedehntere ahrt, amit der raft-

Ungarische VR Szuper 30 (Sommer) 30 8000 toff verdampfen kann. Das 01 braucht nicht

Szuper 20 W/20 (Winter) 20 W/20 8 000 leich gewechselt werden. Nach einer solchen

VR Bulgarien Diana 10 (Sommer) 30 5 000 Verdampfungsfahrt" st ann er standDiana 6 W/8 (Winter) 10 W/20 5 000 ieder nachzufüllen.Lothar Liebmann

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979 81

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Intervallschalter für Skodu105 120

Die neuenSkoda-Modelle sind serienmäßigmit Scheibenwischern für 2 Geschwindigkeiten

ausgestattet. Zusätzlich gibt es beim Wischer-schalter noch eine unbesetzte Schaltstellung.Hier kann der handelsübliche lntervollschalterKWS 02 vom Kombinat VEB HalbleiterwerkFrankfurt (Oder) angeschaltet werden. Ver-wendbar sind alle Ausführungen für 12V.

Die Originalschaltung und die Änderung am

KWS 02 zeigt Bild 1. Die Brücke 1 (soweit sieeingelötet ist) entfällt. Am Punkt A der Brücke1 wird eine Leitung (Kfz-Leitung 0,75 mm 2,etwa 50cm lang) angelötet und aus dem

Gerät herausgeführt. Brücke 2 muß so e inge-

lötet sein daß Punkt B Masseverbindung er-hält. Der Schalter des Potentiometers sollteüberbrückt werden, da der Intervallbetrieb inder bisher unbesetzten Stellung des Wischer-

schalters eingeschaltet wird. Die Brücken 1und 2 können in den 4 Originalausführungendes KWS02 jeweils an 2 verschiedenen Stel-len (gestrichelt im Bild 1) eingelötet sein, umje nach Wischerschaltung entweder den Ruhe-oder Arbeitskontakt des Relais mit Masseoder +12V zu verbinden. Bild 2 zeigt die

Lage der Brücke 2 und den Anschlußpunkt Aauf der Leiterplatte.Am Wischerschalter wird die Brücke vom Kon-takt 3 nach 5 entfernt. Beide blauen Leitungenam Kontakt 6 werden abgetrennt und durcheine Lüsterklemme miteinander verbunden.Die Leitung am Kontakt 7 führt bis zu einemSteckverbinder und von dort nicht weiter. Siewird vom Verbinder getrennt und an Siche-

rung 2 +12V) angeschlossen (Bild 3). DieSicherungen 1 bis 8 zählen von links nachrechts, die Leitung ist an die untere Seite derSicherung anzuschließen, sonst wäre der Inter-vallschalter nicht abgesichert.

Die Zusammenschaltung des Wischerschaltersmit dem KWS 02 zeigt Bild 4. Die Anschlüsseam Wischerschalter können vorsichtig aufge-bogen werden, um die Leitung vom KWS 02anzuklemmen. Die Leitung von 54d kann wahl-weise am Kontakt 3 oder 1 angeschlossenwerden. Die Wischer laufen dann zwischenden Pausen langsam oder schnell. Empfeh-lenswert ist die Anschaltung an Kontakt 3

(langsame Geschwindigkeit).

WS02

2 eitarpl alte KWS 02(Bauelementeseite)

54d

54

5Wischer- Br.2schulter

Der KWS 02 wird im Armaturenbrett ambesten zwischen Heizgebläse- und Warnblink-schalter befestigt. Die Platte ist nach Lösenvon zwei Schrauben an der Unterseite ab-klappbar. Die Blende zwischen den beidenSchaltern wird abgeschraubt und der KWS 02an dieser Stelle montiert.

54  v J

+12V

zum Wischer-schalterAQ (5)

56d 54d

1

1 [

—31

Änderung

Der Intervallschalter KWS 02 mit blauem.

Farbpunkt, der sonst für Wartburg 353, Mos-kwitsch 408/412, Saporoshez 966/968, WolgaGAS 24 und Skoda 1000 MB empfohlen wird,eignet sich auch für den Skoda 105/120, ohneam KWS 02 etwas zu verän'dern. Zusätzlichist jedoch eine Diode (10-Ampere-Typ, Preisetwa 10 M) erforderlich. Folgende Änderun-gen sind am Skoda 105/120 vorzunehmen.

Vom Wischerschalter-Anschluß 6 werden diebeiden blauen Drähte abgeschnitten und mit-einander verbunden. Anschluß 7 wird mit derSicherung 2, Anschluß 6 mit Klemme 54 desIntervallschalters verbunden. In die gelbe Lei;

tung vom Wischerschalter zum Wisdiermotorist die Diode einzuschalten. Dabei ist auf

richtige Polung zu achten. Als Diode eignetsich u. a. eine GY 120. Klemme 54d des Inter-vallschalters wird mit Anschluß 4 am Wischer-

schalter und Klemme 31 mit Masse verbunden

(siehe Bild 5).

320107

20u2 2 n

47 0.g L

SC2060

50

SSZ16C BrückeL.J

ucke206C

180

Bernd Gesk, BerlinNach dem Umbau sind die beiden Geschwun---digkeitsstufen weiterhin betriebsfähig, zusätilich wird bei der Wischerschalterstellung nach

unten der Intervallbetrieb eingeschaltet (vorher Intervailschalter einschalten). Das Aus-schalten des Intervalischalters ist nicht notwen-

dig. . Moosmüller, Auerbach

SiZ teckverbinderJ(j2)

WS 02

blaur T LJ

elb1

schwarzblauweiß

l

_elb1236567

geschlossene Schalterkontakte

IntervalllAus \ .44—Langsam 1 j— eiß

(Schnell ( Schalter

5+12V -v(sL2) WS02,blou

12V

_L  f___1

1'Y120

±E T

lb lb

\chwarz

_______• eiß

Schotter------- 

ischer-motorJ

182 ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979

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Einbau des Schutzbleches

Sachsenring-

Informationen

Kopexrohr — wofür?

Kopexrohre werden nicht immer in den jewei-ligen Längen für die entsprechende Heizungs-ort bestellt. Häufig wird Kopexrohr in der Aus-führung 48X 800 (Fertigungszeitraum 1858 bis1961) und 48 X 540 (Fertigungszeitraum 1961bis 1969) als Ersatzteil gekauft. Daraus wer-

den dann die für die derzeitige Heizung be-

nötigten Längen zugeschnitten (Ø 48 X 280

und 0 8 X 300). Dabei treten jedoch er-

hebliche Verluste durch Verschnitt auf. Dies

führt mit dazu, daß der Hersteller des Kopex-rohres nicht in der Lage ist, den erhöhten Be-darf abzudecken.

Die für den Trabant bestimmten Kopexrohre

werden oft auch zweckentfremdet für die Hei-zung des S4000 und S4000-1 sowie für Ben-zin-Raumheizgeräte eingesetzt.

Hier noch einmal eine Ubersicht über die

unterschiedlichen Längen der Kopexrohre, diezu den verschiedenen Heizungssystemen desTrabant gehören:

Kopexrohr 0 4 8>< 800 (Fertigungszeitraum1958 bis 1961),

Kopexrohr 0 48>< 540 (Fertigungszeitraum1961 bis 1969),

Kopexrohr 0 48>< 350 (Fertigungszeitraum1969 bis 1973),Kopexrohr 0 48)< 300 (Fertigungszeitraum1973 bis jetzt),Kopexrohr 0 48)< 280 (Fertigungszeitraum1. 11. 1976 bis jetzt).

Im Interesse der Bedarfsdeckung sind für diejeweiligen Heizungssysteme nur d ie Original-angen zu verwenden. Zur Zeit wird geprüft,

es möglich ist, Kopexrohr als Ersatzteil nurnoch in Meterware zu liefern.

hänger, der sich bei neuen Fahrzeugen am

Zündschloß befindet, eingetragen. Wir emp-

fehlen allen Trabant-Fahrern, die Schlüssel-

nummern entweder in die Betriebsanleitung

oder auf einem Zettel, der dem Kraftfahrzeug-brief beigelegt wird, einzutragen. So haben

sie die Sicherheit, daß ihnen bei Verlust einesSchlüssels in e iner Vertragswerkstatt des Dö-belner Kombinates schnell geholfen werden

kann. Andernfalls müßte womöglich ein neuesZündschloß in das Fahrzeug eingebaut werden,

Praktischer

Ausrasthebel

Das Betätigen der Ausrasthebel für die Klopp-sitzschienen ist umständlich. Ich baute eine

Vorrichtung aus Flach- und Rundstahl, die vonder Seite zugänglich ist und beide Einrastun-gen gleichzeitig bewegt (siehe Fotos).Zwei Dreieckbleche (70 mm Seitenlänge) wer-den an der Innenseite der Grundschiene ver-schraubt (siehe Pfeil). Die Bleche dienen als

Drehpunkt für eine Welle (6 mm0' 390 mmlang, mit Muttern gekontert). An die Ausrast-

hebel wird Flachstahl (15x3)verschraubt

oder geschweißt, in Fahrrichtung gebogen

und danach an die Druckhebel angepaßt.An die Welle werden zwei Hebel zu den Ver-

bindungen der Ausrastehebel und ein Hebel

zur Handbetätigung angeschweißt. (Alle an-

deren Verbindungen mit Schrauben M 4X 20).

S. Förster, Dresden

Schutzblech am

Vorschalidömpfer

An meinem Trabant 601 (Baujahr 1975) war

der Vorschalldämpfer nach drei Jahren defekt.Die dem linken Vorderrad zugewandte Seite

war durchgerostet. Die Ursachen waren offen-sichtlich Wärme von innen und Spritzwasser

von außen (Materialermüdung). Auf dem

Schutzblech

obgelonfet

1echshont-

schroubetl8xlßMutter 118Federring(Bohrung 010 im

\ Versteifungs-blech varhander

Schutzblech

Verlorene Schlüssel

Bei Verlust eines Zündschlüssels bzw. des

Schlüssels für das Türschloß kann in einerVertragswerkstatt des Kombinates Schlösser

und Beschläge Döbeln in kurzer Zeit ein

neuer Schlüssel angefertigt werden. Voraus-setzung ist jedoch, daß in der Werkstatt die

Schlüsselnummer angegeben wird. Diese istauf jedem Schlüssel eingeprägt.

Ging der Schlüssel für das Türschloß verloren,kann man die Schlüsselnummer auf der Innen-

seite des Türaußengriffes ablesen. Mit einemTaschenspiegel ist diese Nummer gut erkenn-bar. Voraussetzung ist jedoch, daß sich im

Türschloß noch der Originalschließzylinder

befindet. Wurde der Schließzylinder bereits

einmal ausgewechselt, stimmt allerdings in der

Regel die eingeprägte Nummer nicht mehr.

Anders ist es beim Schlüssel für das Zünd-

schloß. Die Nummer ist nur auf dem Schlüsseleingeprägt und wird zusätzlich auf dem An-

Heizung

Schrotthaufen einer Vertragswerkstatt stellteich an fast allen Vorschalldämpfern fest, daßsie an der Stelle durchgerostet waren wie dasExemplar von meinem Wagen. Ich fertigte

deshalb ein Schutzblech an und montierte esan meinem Trabant (siehe Skizze). Nach einemJahr Betriebszeit zeigt die übliche Schwach-

stelle (die linke Stirnseite) des jetzigen Vor-

schalldämpfers noch keine Korrosionserschei-nungen. Da Spritzwasser, Sand und Steine

durch das Schutzblech abgefangen wurden, istsogar der Anstrich (Alusil) noch einwandfrei.

D. Bedner, Pirna

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979 83

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Anlage Flachsteckverbindungen Verwendung.

passieren, daß ein Stek-er abbricht. Wenn das unterwegs geschieht,

2 Cu aus.)

Schaft) wird das Leitungsende mit dem

ontakt aufgesteckt.iese Idee ist sicher nicht neu. Eine entspre-hende Veröffentlichung ist mir jedoch nicht

edenfalls nützlich.

H. Gohrke, Eisenhüttenstadt

ähigkeit des Elektrogebläses enttäuscht. Im

ie geförderte

ungen läßt sich die Intensität der Luftströ-ung aber durchaus erhöhen.

as Gebläse selbst ist leistungsfähig. Die an-gesaugte Luftmenge konnte jedoch bei mei-em Wagen teilweise wieder über die nicht

exakt schließende Gummiklappe auf dem

Trennblech zwischen Ansaugraum und Raumdes Wärmeaustauschers nach außen austreten.

Ich schaffte Abhilfe indem ich auf die Gummi-

klappe dünne Folie aufklebte, die die Abdich-tung verbesserte. Die auf dem Trennblech an-gebrachte Schaumstoffabdichtung und dieGummiprofile der Randabdichtung paßten

nicht genau, so daß Luft vor dem Wärmeaus-tauscher entweichen konnte. Das Einpassenvon Schaumstoffstücken, die zweckmäßigerweise mit Elaskon zu tränken sind, beseitigtediesen Mangel.Hinter dem Wärmeaustauscher (vom Innen-raum nach Abbau der Ablage zugänglich) be-finden sich Klappen, die die Warmluft zumFußraum bzw. zur Scheibe leiten. Diese Klap-pen schlossen schlecht. Es blieb ein Spalt von

etwa 10 mm. Das bringt an kühlen Sommer-tagen kalte Füße, andererseits fehlt diese

Luftmenge eventuell, wenn die Frontscheibevon Beschlag befreit werden soll. Die Klappenmüssen so justiert werden, daß der Spalt verschwindet.

P. Militzer, Berlin

ZastavaNeuheiten

Plastkappe

Seit Januar 1979 wird der Zastava 101statt mit Chromradkappen mit Plast-staubkappen importiert. Ihr Äußeres er-scheint sportlicher; gegen die zerstö-rende Wirkung der eingesetzten Stra-ßenbelag-Abstumpfungsmittel im Win-ter sind sie beständiger.

Verstellbare Scheinwerfer

1979 wird vom Werk der Zastava 101schrittweise mit verstellbarer Scheinwer-fereinstellung geliefert. Damit ist eineAnpassung der austretenden Lichtstrah-

len an extreme Belastungszustände desPkw gegeben. Die Blendwirkung desPkw bei Vollast wird vermindert.

Elektronische Lichtmaschine

Im Zuge der Konstruktionsweiterentwick-lung des Zastava 101 soll 1979 mit

schrittweiser Einführung der elektro-nisch geregelten Lichtmaschine begon-nen werden. Der bisher im Motorraumin Fahrtrichtung rechts angeordnete

Regler entfällt mit Einbau einer elek-tronischen Lichtmaschine. Korrekturender Spannungsabgabe der Lichtma-schine, wie sie beim separat angeord-neten Regler eventuell nötig waren,sind dann nicht mehr erforderlich. DasWerk bezeichnet die elektronische Licht-

maschine bzw. deren elektronischenRegler als wartungsfrei.

VEB Imperhandel

Skoda S 100

KantenschutzIch besitze seit Mai 1976 einen Skoda S 100(Parkplatzgarage). Bereits nach kurzer Zeit tra-ten Rosterscheinungen an der Karosserie auf,insbesondere an den Türen wo Außen- undInnenhaut miteinander punktverschweißt sind,außerdem zwischen der Innenhaut und der an-gepunkteten Blende zur Aufnahme der Tür-verkleidung am Unterteil der Tür. Eingedrun-gene Feuchtigkeit trocknet an diesen Stellenschlächt.

Elaskon in SpalteIch habe Abhilfe geschaffen. Zunächst wurdendie rostenden Stellen zwischen Türaußen- und

Innenhaut (Türrahmen) mit einem spitzen Mes-ser, Sandpapier und Messingdrahtbürste ge-säubert, mit Spray-Grundfarbe grundiert undmit Lack im Farbton des Pkw nachlackiert. Nachdem Trocknen der Farbe wurde in den Spaltzwischen den Punktschweißstellen Elaskon ein-gespritzt. Dieser Vorgang wurde mehrfachwiederholt, bis anzunehmen war, daß alleStellen zwischen den Punktschweißungen vomElaskon erreicht wurden. Nach etwa 8 Tagenwurden mit einem mit Waschbenzin befeuchte-ten Lappen die Kanten der Blechhäute (Tür-rahmen) vom Elaskon gesäubert und die vor-handenen Fugen mit Cenusil abgedichtet.Diese Arbeiten erfolgten im Juni 1977. Rost-erscheinungen traten bisher an diesen Stellen

nicht wieder auf. Einmal im Jahr werden alleTüren innen mit Elaskon zusätzlich ausgespritzt.

Geänderte BlendeDie auf der Innentür aufgepunktete untereBlende zur Aufnahme der Türverkleidung

wurde geändert. Mit einem 5-mm-Spiralboh-rer wurden die Punktschweißstellen ausgebohrt(Vordertüren 6 und Hintertüren je 4 Punkt-schweißstellen). Wurde eine Punktschweißstelle

beim Ausbohren nicht ganz erfaßt, so mußtemit einer kleinen Rundfeile der Rest der

Schweißstelle abgefeilt werden. Anschließendfuhr ich mit einem flachen Messer zwischenTür und Blende, um diese von der Tür zu lösen.Nun konnte ich Tür und Innenseite der Blende

entrosten, grundieren und lackieren.Vor dem Anschrauben der Blende sind derenInnnenseite und die Tür mit Elaskon einzustrei-chen. Die Befestigung der Blende erfolgt mit-tels im Handel erhältlicher Plastschlitzschrau-ben (3,5 mm X 10 mm, 0,04 M/Stck.). Umzu verhindern, daß die Schraubenköpfe durcheine größer gewordene Bohrung rutschen,werden Plastscheiben (10 mm Ø) untergelegt.Sie lassen sich eventuell auch selbst anfertigen(z. B. aus Marmeladenglasdeckeln).Plastscheiben dienen gleichfalls als Abstand-scheiben zwischen Tür und Blende. Mutter undPlastunterscheibe wurden von der Innenseiteder Tür auf die Plastschrauben geschraubt. DieAbstandscheiben ermöglichen, daß eventuell

eindringendes Wasser besser abtrocknet.Zur Kontrolle brauchen die Blenden nur abge-schraubt und gegebenenfalls neu mit Elaskoneingestrichen zu werden. . Strecker, Berlin

184 ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979

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Sicherung 3

rechter Block

C L

C E11 CLI zJ

Fernlicht-kontrolle Abb lendsoha Iter

r

1

c1 m l

Lichtschalter

braun .--   bi

rot

braun

Scheinwerferschaltungüber Relais

Der Moskwitsch 2140 hat gegenüber den Vor-gängermodellen eine veränderte Schaltungder Scheinwerfer. Während früher das Fern-und Abblendlicht mit dem Hauptlichtschalterund Fußabblendschalter direkt geschaltet

wurde, verwendet man jetzt zwei elektromagne-tische Schaltrelais, die die Scheinwerfer ein-und ausschalten, wenn sie vom Lichtschalterund vom Lenksäulen-Abblendschalter entspre-chend angesteuert werden. Eine solche Schal-tungsart, die auch bei Vierscheinwerferanlogenüblich ist, bringt Vorteile: Die Kabelwege fürdie Scheinwerferströme werden kürzer, Ober-

gangswiderstände an Schaltern und Verbin-dungselementen und Kabelwiderstände ent-fallen. Damit liegt - eingeschaltet - stets dievolle Bordspannung an den Scheinwerfern an,die dadurch mit optimaler Helligkeit leuchten.

Die Zeichnung zeigt die Schaltung der Außen-beleuchtung des Moskwitsch 2140. Mit demLichtschalter, der vom Zündschloß (in Parkstel-)ung und bei eingeschalteter Zündung) über dieSicherung 3 des rechten Sicherungsblocks posi-tives Potential erhält, werden über dieKlemme D die Stand- und Schlußleuchten, dieKennzeichen- und Kofferraumbeleuchtung so-wie die grüne Kontrollampe direkt eingeschal-tet. Gleichzeitig erhalten der Schalter für dieInstrumentenbeleuchtung und die Klemme 30

VE Imperhandel informiert

eVERTRIEB

des Abblendschalters Spannung. Während in

der oberen (gezeichneten) Stellung des Ab-blendschalters nur das Standlicht leuchtet,wird in der mittleren Stellung (56 b) das Re-lais für das Abblendlicht und in der unterenStellung 56 a das Fernlichtrelais eingeschaltet.

Damit fließt über die Anschlüsse K-K Stromdurch die Magnetspule des jeweils eingeschal-teten Relais, die ihren Anker anzieht, der dieArbeitskontakte 6 - C miteinander verbindetund damit die Scheinwerferlampen einschaltet

Die Relaisklemmen 6 sind am Anlasser ange-schlossen und über das Hauptstromkabel mitdem Pluspol der Batterie verbunden, wodurchder Lampenstrom auf kürzestem Wege zu denScheinwerfern gelangt.

Mit der Lichthupe wird das an Klemme 56a an-geschlossene Fernlicht-Relais über den Kon-takt INT des Abblendschalters eingeschaltet,der auch bei ausgeschaltetem LichtschalterSpannung führt. Nur in Aus-Stellung des

Zündschlüssels (bei nicht blockierter Lenksäule)sind die Kontakte 30 und INT im Zündschloßgeöffnet, wodurch auch die gesamte Beleuch-tung ausgeschaltet wird.Bei bestimmten Fehlern ist die Oberprüfungder beiden Schaltrelais erforderlich. Sie sindim Motorraum an der linken Seitenwand nebender Batterie angebracht, und zwar in Fahrt-richtung vorn das Relais für das Abblendlicht,dahinter das Relais für das Fernlicht.

1. Bei beiden Scheinwerfern leuchtet weder

Fernlicht noch Abblendlicht:

Sicherung Nr. 3 im rechten Sicherungsblockprüfen. Ist diese Sicherung defekt, bekommendie Relais keinen Steuerstrom. Massean-schlüsse K der Relais prüfen. Bei mangelhaf-tem Masseanschluß sind die Steuerstromkreiseebenfalls nicht geschlossen.Relaisanschlüsse 6 auf anliegende Spannungprüfen. Liegt keine Spannung an, so ist dieLeitung von Klemme 6 zum Anlasser zu unter-suchen.2. Bei beiden Scheinwerfern leuchtet nur Fern-licht oder nur Abblendlicht:Im eingeschalteten Zustand stromführendenAnschluß K und Anschluß 6 des entsprechen-den Relais auf Spannung prüfen. Liegt an Kkeine Spannung an, so ist die Zuleitung bis

zum Abblendschalter oder der Schalter selbstfehlerhaft. Liegt an 6 keine Spannung an, soist die Verbindung zur Klemme 6 des anderenRelais unterbrochen.Masseanschluß der Relais prüfen.Relaisanschlüsse 6 und C überbrücken. Leuchtetjetzt die fehlerhafte Beleuchtungsart auf, so istdas Relais (entweder Steuerspule oder Schalt-kontakte) defekt und muß erneuert werden.3. Bei einem Scheinwerfer ist das Fern- oderdas Abblendlicht ausgefallen: Zweifaden-

lampe oder deren Zuleitung bis zu den Relaisüberprüfen.

VEB Imperhandel BerlinIfa-Vertrieb für ImportfahrzeugeBetrieb des VEB Ifa-Kombinat für Pkw

T110  

Standlicht _

Abblendl. j

Fernlicht

rechts

Fernlicht404-

Abbleridl. 1

Standlicht

links

RelaisFernlichtr

cl.

l

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9-1Beleuchtungs- 1C1kontrolle

0

braun

C

Armaturen-

lterfürturenbel.

braun

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979 85

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Nachdenklich e s

vor dem Zw ei rads tort

Nun ist sie wieder da, die sommerliche Zwei-radsoison. Tausende Motorradfahrer packt das

Reisefieber. Was immer auch Ziel der Ferien-fahrt sein mag - mit an Bord der Maschinegeht die Etwartung, dort heil anzukommen undspäter ohne Zwischenfälle wieder zu Hause zulanden. Daß alles gut rollen werde, ist für diemeisten eine Selbstverständlichkeit, über die esnicht weiter nachzudenken lohnt. Was allesaber kann dem Zweiradfahrer unterwegs pas-sierenErst rückblickend erkennen inzwischen routi-nierte Zweiradfahrer, wie groß ihr fohrerischesRisiko mitunter gewesen ist, 015 sie - ohne

eigene Erfahrungen - es anderen, besser

Trainierten nachzumachen versuchten. Auch aufder ersten großen Urlaubstour zum Beispiel.Zur Einsicht ist es leider oft zu spät. So man-

cher erreicht sein Urlaubsziel nicht. 642 Motor-radfahrer oder Mitfahrer kamen im vergange-nen Jähr irgendwo unterwegs - auch auf derlangersehnten Urlaubsreise - ums Leben, mehrals 19000 wurden verletzt. Nicht immer frei-lich durch eigene Schuld. Viele wurden Opferirgendwelchen Fehlverhaltens anderer.

Mißtrauen am PlatzeAber so ist das nun einmal: Wer seine Zwei-radfahrerhaut vor Schaden bewahren will, dermuß versuchen, mögliche oder wahrscheinlicheVersager anderer mit einzukalkulieren. Er mußsich also auch auf (Jberraschungen einrichten.E r ist es schließlich, der in der Regel den

kürzeren zieht, wenn es zu einem Zusammen-

prall mit einem anderen Fahrzeug oder - beimAusweichversuch - zu einem Sturz kommt. Rich-tig reagiert, wer das in jedem Augenblick derFahrt vor Augen hat, wer mißtrauisch bleibt,selbst wenn er „zehnmal im Recht" wäre.

Gesammelte Schütze

rlaubstour:

Lange Urlaubsreisen lassen Hunderte neuerErkenntnisse sammeln und Erfahrungen

machen. Solche Reisen werden zu einer Art„Intensiv-Lehrgang" für Zweiradfahrer. Dietägliche Tour auf der Hausstrecke kann solcheLehren nicht vermitteln. Hier passiert immerwieder Ahnliches, oft dasselbe. Entsprechenddürftig sind die gesammelten Erfahrungen. Mitsolch spärlichem Erfahrungsschatz kommt manschlecht über größere Zweiradrunden. Dochwelcher Zweiradfahrer gesteht schon gern ein,daß seinem Können noch enge Grenzen ge-zogen sind Oder hat schon einmal jemandeinem Mokick- oder Motorradfahrer mit einem„A" (wie „Anfänger") gesehen?In der Selbstüberschätzung, die oft sicher un-bewußt bleibt, liegt die eigentliche Gefahr fürden Zweiradfahrer. Er selbst, seine fahrerischeQualität, ist das eigentliche Risiko. Und sicherspielen da auch charakterliche Dinge mit

hinein.

Salz in der SuppeWer jemals auf einem Motorrad gesessen hat,der kennt den Reiz des Kurvenfahrens. Kurvensind das sprichwörtliche Salz in der Suppe.Aber ausgerechnet hier versagen Zweirad-talente am häufigsten. Jeder dritte Verkehrs-

3

Wetterfest eingepackt sollen nicht nur Fahrer

und Sozia sein. Auch Reisegepäck ist -

vor allem auf Seitengepäckträgern - Staub

und Wasserspritzern ausgesetzt. Plastfolieeignet sich als Schutzhülle am besten (1).

Obwohl mancher Langstreckenfahrer bei

Wettbewerben zusätzlich noch 5 oder 10 Liter

Kraftstoff mitnimmt, ist diese Vorsorge fürMotortouristen weder unbedingt nötig noch

günstig, weil ja dann bei Soziusbetrieb nur

eine geringe Zuladung möglich wäre. (2).

Motorradfahrer mit genauer Streckenkenntnis

können stark befahrene Fernverkehrsstraßen

verlassen und auf schmaleren, vielleicht

weniger guten, aber oft auch interessanteren

Routen ihr Fahrziel womöglich schnellererreichen. Zäher Kolonnenverkehr verdirbt

leicht allen Motorradspaß... (3/4).

186 ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR6f1979

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unfall, dem ein Zweiradfahrer zum Opfer fällt,passiert in einer Kurve Die Hälfte aller 1978

in Kurven tödlich Verunglückten kam als

Mokick- oder Motorradfahrer ums Leben.

Fahrgefühl und Fahrspaß in der Kurve stehenzweifellos in engem Zusammenhang mit demRisiko, das im Kurvenrausch eingegangen

wird. Es fehlt wohl auch das Nachdenken überphysikalische Zusammenhänge, die darüber

entscheiden, ob dieser Fahrspaß in die Kata-trophe führt oder nicht. Gerade auf Langstrek-kenfahrten in unbekannter Gegend wird jedeKurve eine spezielle Prüfung für das Könnendes Zweiradfahrers, verläuft doch solch ein

Knick in der Straße nie nach Schema F. Kurven-

radius, Kurvenverlauf, Einsichtwinkel, Fahrbahn-

breite und -belog, Straßenwölbung und Stra-lenzustand, Gegenveikehr, Steigung, Gefälle,Seitenwind, Wetterlage - das alles und noch

mehr muß vom Zweiradfahrer erfaßt, verarbei-tet und bewältigt werden. Bleibt auch nur e i nFaktor nicht oder nur ungenügend berücksich-tigt, kann das das auslösende Moment zu

einem Kurvenunfall werden. Der gern abge-

gebene Kommentar.,, Wir konnte das nur pas-

sieren ", ist fehl am Platze. A II e s hat seineUrsache Und meistens liegt sie beim Fahrerselbst.

Rennsport-,,Verschnitt"

Schneller Richtungswechsel, Schräglage, wieam Zirkel geführt durch eine Kurve - das a llesprägt das Motorraderlebnis. Aber weil sich

Zweiradfahrer Straßen wie Kurven mit anderenMotorisierten, mit Radfahrern und Fuhrwerkenteilen und sie überdies mit Gegenverkehr

rechnen müssen, geht es nicht an, Kurven nachdem Vorbild von Rennfahrern bewältigen zu

wollen. Auf Rennstrecken gibt's in der Regel

keinen problematischen Fahrbahnbelag. Da

muß auch nicht mit Fußgängern oder Tieren

auf der Fahrbahn gerechnet werden. Und esgibt keinen Gegenverkehr. Zwingt die Defekt-hexe einen Konkurrenten mitten in einer un-

übersichtlichen Schlängelkurve zum Halten,

dann reißt gleich danach ein Streckenpostendie Warnflagge hoch. Was aber warnt den

Zweiradfahrer auf öffentlicher Straße blitz-

schnell vor einer ähnlich blockierten Kurve?

Nichts. Wer also so in eine Kurve sticht, daß erauf dem einzusehenden Abschnitt nicht zum

Stehen kommen könnte, falls ein unvorherzu-sehendes Hindernis auftauchte, der hat die

Lehrzeit auf dem Zweirad einfach noch nichthinter sich. Es ist eisernes Prinzip: Zum siche-ren Stoppen - auch auf nassem Pf 1 a s t e

- muß der einzusehende Straßenabschnitt

immer ausreichen. Dann nur fährt man mit

„angemessener Geschwindigkeit", wie sie d ieStVO fordert.

TatsachenEs heißt, man sei „hinterher immer schlauer".Aber soll man sozusagen stürzend Erfahrungen

sammeln? Halte sich der Zweiradfahrer doch

Der Seitenwagen behauptet sich, obwohldas Ende des Gespannfahrens schon

wiederholt prophezeit worden ist. Daß das„Beiboot" durchaus mit den Linien

moderner Autos konkurrieren kann, zeigteine Neuentwicklung aus England.Der „Saluki"-Seitenwagen besteht ausKunststoff und bietet einem Erwachsenen

und einem Kind Platz. Mit 2,30 m Länge,1,06 m Breite und 0,92 m Höhe macht der

Seitenwagen einen recht kolossalen Ein-druck. Leermasse: 80 kg. Ein gummi-

gedämpfter Längslenker führt das Seiten-

wagenrad. Die verglaste Haube istabnehmbar.

(Foto: Archiv)

lieber an Tatsachen Tatsache ist: Der Kontaktzwischen Reifen und Fahrbahn wird reduziert

durch Profilmängel, der tatsächlichen Radlast(Achslost) nicht angepaßten Reifeninnendruck,einen Wasser- oder Schmierfilm zwischen Rei-fen und Straße, durch Beschleunigungs-, Ver-zögerungs- oder Fliehkräfte und Schräglage.

Konkret heißt das z. B.: Wer maximal be-

schleunigen will, kann nicht gleichzeitig vom

Reifen verlangen, eine extreme schräggelegteMaschine abzustützen. Oder: Wo Reifen-

innendruck und Reifenbelastung (Sozia, Ge-

päck) nicht zueinander passen, rutscht der

Reifen im Grenzbereich seiner Beanspruchung(hohes Kurventempo bzw. zu große Schräg-

lage, kräftige Beschleunigung, starkes Brem-sen) eben früher als ein Reifen, bei dem Be-

lastung und Reifeninnendruck aufeinander

abgestimmt sind. Solchen physikalischen Zu-sammenhängen schenkt man im Rennsport

größte Beachtung und - bleibt deshalb trotz

hohen Tempos und abenteuerlicher Schräglageim Sattel. Nicht gutgehen kann, nur seine

„Optik", nicht aber auch die Voraussetzungendes Rennsports zu übernehmen.

Mit allem rechnenGerade auf unbekannten Straßen, die vielerleiUberraschungen parat haben und vom Zwei-radfahrer ebenso reaktionsschnelles wie rich-tiges Handeln fordern, fährt sicher, wer sich

bemüht, immer mit allem zu rechnen, was in

konkreter Situation eintreten könnte. Das magmanchem zu anstrengend sein. Aber Zeit zumAbschalten ist nun mal immer erst nach dem

Absteigen. Fahrt verlangt volle Konzentration,'und deshalb rollt man auch besser nicht im

Konvoi mit Freunden, wo die Gedanken viel

zu oft der Sorge gelten, nur ja den Vorder-

mann nicht aus dem Auge zu verlieren, um

jeden Preis Anschluß zu behalten. Solche Sorge

macht schnell „mutig" oder leichtsinnig - bei-

spielsweise beim Uberholen, beim Passiereneiner Kreuzung, bei der Wahl des Tempos. Ge-trenntes Fahren ist sicherer. Treffen kann mansich ja immer wieder an festgelegten Stellen

zu gemeinsamer Fahrpause. Wolfram Riedel

Kunststoff-Schiff

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979 87

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.- .

Dada und Wartburcals Zugfahrzeug:

Seit zwei Jahren wird unser Intercamp von

zwei Familien genutzt. Dacia 1300 und Wart-burg 353W sind die Zugfahrzeuge. Voraus-

geschickt sei, daß sich die gemeinsame Nut-zung des Wohnwagens als günstig erwies.

Selbst bei Besatzungs- und Zugfahrzeug-Wech-

sei im Ausland gab es weder bei der Aus-

noch bei der Einreise mit dem Anhänger Pro-bleme, wenn ihn ein Zollvorrnerkschein vorn

Heimatort begleitete.

Die Theorie.Vor dem Kauf galten die Uberlegungen selbst-

verstand.:. ruch dpm Temperament der Ge-

spanne. Beide Zugfahrzeuge bleiben ja

40 bzw. 37 kW (54 bzw. 50 PS) Maximalleistungnoch unter der allgemein empfohlenen Pkw-

Leistung von 44 KW (60 PS) für Wohnwagen

dieser Klasse (540 kg Leermasse).Dagegen schien die Durchzugskraft ange-

sichts der Drehmomentverläufe der beiden

Triebwerke nicht ungünstig zu sein. DerDacia-Motor ist durch eine breil gestreckte

Drehmomentkurve (mit dem Maximum von

91 Nm bzw. (9,3 kpm) bei nur 3000 U/min) so-gar als besonders durchzugskräftig im unterenDrehzahlbereich charakterisiert.Die Kurve des Wartburg-Zweitakters - mit

einem Maximalwert von 98 Nm bzw. (10,0 kpm)bei 3000 U/min - übertrifft zwar den Dacia-

Viertakter im Bereich von etwa 2200 U/min

(= etwa 60 km/h im IV.) bis 3800 U/min

(= etwa 100 km/h im IV.), hat aber einen ins-gesamt schmaleren Nutzbereich.

Beide Zugfahrzeuge realisieren ihr maximalesDrehmoment im IV. Gang jeweils nahe

80 km/h, wobei dann etwa 28 kW (38 PS) beimDacia bzw. etwa 31 kW (42 PS) beim Wart-

burg zur Verfügung stehen.

Zum Vergleich: Der WAS 2101 (44 kW bzw.60 PS) entwickelt bei 80 km/h (= 3250 U/min)

nur gut 30,1 kW (41 PS) bzw. 8' Nm bzw.

(8,9 kpm).

Und nun zu den praktischen Erfahrungen:

Zugkräftiger Dacia

Das Dacia-Gespann (1820 kg) kann in der

Ebene im IV. Gang etwa ab 50 km/h aufwärtsbeschleunigt werden, wenn man es nicht eilig

hat. Mit dieser Durchzugskraft (das Anfahrenerfolgt übrigens auch kupplungsschonend mitsehr niedrigen Drehzahlen) zeigt der nicht aufhöchste Leistung ausgelegte Motor seine Vorteile. Bei zügiger Fahrweise ohne Dauervoll-

gas sind auf F- bzw. E-Straßen Durchschnitts-geschwindigkeiten um 50 km/h pro Fahretappedurchaus erreichbar (ohne Pausen). Auf auto-bahnähnlichen Strecken konnte sogar mehr-mals Fast ein 60er „Schnitt" erzielt werden.

Die Höchstgeschwindigkeit dürfte unter sol-

chen Bedingungen bei 85 km/h liegen (hoch-beschleunigt nur im IV. Gang).

Für die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von

80 km/h braucht der Dacia im IV. Gang also

kein Dauervollgas.

Bei Gegenwind und längeren leichten Steigun-gen sinkt die Tachonadel unter die 80 km/h-

Marke. Werden dabei 60 km/h erreicht, ist der

III. Gang mit maximalem Drehmoment zu emp-

fehlen. Das gilt auch für tJberholvorgänge.

Im III. Gang können 90 km/h erreicht werden.

Es bleiben also Reserven, die jedoch - wegender auf 80 km/h begrenzten Höchstgeschwin-

digkeit des Anhängers - nicht in Anspruch ge-nommen werden.

Temperament und Tempo des Gespanns sindin gewissem Maße durch eine ‚lJbersetzungs-

änderung" am Pkw günstig zu beeinflussen:Reifen kleineren Umfangs auf den Antriebs-

rädern bringen Vorteile. So hatten die rumä-

nischen Originalreifen einen um effektiv

3,5cm geringeren Umfang als die Pneumont-Reifen der Dimension 155 SR 13. Bei Reifen-wechsel müssen allerdings auch die auftreten-den Tachoabweichungen berücksichtigt werden.

Kühlung ohne ProblemInsgesamt hält das Dacia-lntercamp-Gespannmit leistungsstärkeren Gespannen gut mit.

Der Verbrauch liegt (Durchschnitt von 2 Jah-ren) bei 12,1 /100 km und bewegt sich zwi-

schen 11,2 11100 km (bei verhaltener Fahrweise,

vorzugsweise im lv. Gang bis 75 kmfh) und12,6 bis 13,6 1/100 km (bei voller Ausschöpfung

der Leistung auch in den unteren Gängen zum

Hitze läßt „klingeln"

Dem Wartburg fällt das Uberschreiten der

75 km/h-Marke im IV. Gang mit dem Intercampaus thermischen Gründen etwas schwerer (imIII. Gang können 90 km/h erreicht werden).

Beschleunigen und an Steigungen). Das ent-spricht einem Mehrverbrauch um ein Drittel..... ,

gegenüber Solofahrt.

Getankt wurde Kraftstoff mit möglichst 90 bis92 Oktan. Selbst bei längeren Gegenwindfahr-ten und Dauervollgas gab es keinerlei Pro-

bleme mit der Motorkühlung. Sie wurde durcheine nachträglich installierte komplette Anlagevom Wartburg 353 kontrolliert (wichtig: Aus-

tausch des vorhandenen Kontaktgebers imZylinderkopf gegen den Geber des Wartburg353 plus Gewindereduzierstück 14/18 mm).

Sehr langsame Geschwindigkeiten im 1. Gang(fehlender Fahrtwind), wie zum Beispiel

Kriechtempo der Kolonne, scheinen freilich aufdie Dauer den Motor doch über das übliche

Maß zu erhitzen (Zeiger tendiert zum roten

Feld - im extremsten Fall hörte man das Kühl-wasser noch dem Ausschalten noch einige

Augenblicke kochen), ohne daß es zu Schädenkam.

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Dabei läßt sich der IV. Gang für gleichmäßiges

Dahinrollen um 70 km/h durchaus benutzen.Will man aber höher beschleunigen oder

Hügel erklimmen, ist das Zurückschalten gün-stiger. Dann entwickelt der Wartburg mit demAnhänger sogar ein beachtliches Temperament.

Insgesamt erweist sich die Motorkühlung desWartburg 353W als unzureichend für die Aus-schöpfung der Leistungsfähigkeit dieses Ge-spannes. Bei zügiger Fahrweise (im IV. Gangüber 75 km/h) oder an langen Steigungensowie bei warmer Witterung wandert der Zei-ger der Temperaturanzeige zum roten Feld,begleitet von zunehmender Klingelneigung.Diese Erscheinungen wurden auch von anderenWartburg-Fahrern bestätigt, sogar vor demQEK-Junior (hier allerdings mit 33 kW (45 P5)-Motor). Ursache scheint die Querschnittveren-

gung durch den Thermostat im Kühlkreislauf-ystem zu sein.

'Jach Entfernen des Thermostaten ließ sichbeispielsweise auf der Autobahnstrecke Siofok-

Budapest bei hochsommerlichen Temperaturendas Wartburg-Intercamp-Gespann klingelfreimit normalen Kühlmitteltemperaturen zügig

ihe 80 km/h bewegen.

,(an Testversuchen ist bekannt: Wurde vorhergenügend Schwung geholt, waren mit Dauer-vollgas im IV. Gang sogar Geschwindigkeitennahe 90 km/h eine Zeit lang zu halten(15 1/100 km). Jeder sanfte Hügel oder Ge-genwind drückte solches Tempo aber sofort

wieder herunter. Sofern keine thermischen Be-schränkungen wirksam sind, kann also imNormalbetrieb mit dem IV. Gang ohne weite-res nahe 80 km/h (80 km/h sind ja maximalzulässig) gefahren werden.

Der Verbrauch des Wartburg-Gespanns ent-spricht dem des Docia-Gespanns und erreichtim Durchschnitt 12 bis 13 1/100 km. Stünde einWartburg-Fünfganggetriebe einem größerenInteressenkreis zur Verfügung, könnte die Wart-

burg-Leistung im Anhängerbetrieb zweifellosnoch effektiver eingesetzt werden.

Last richtig verteilen

Hat man den Anhänger erstmals am Haken, sofällt beim Dacia (mehr als beim Wartburg

und anderen Pkw) auf, wie stark das Heckeingesunken ist. Mitunter haben die hinterenSchmutzlappen bereits Bodenberührung, oh-

wohl die zulässige Achslast nicht überschrittenist und die Federn im Fahrbetrieb nicht „am

Ende" sind. Dies führt wegen der relativenEntlastung der Vorderachse zu verändertemFahrverhalten (labileres Lenkverhalten, frühereinsetzendes Uberschieben der Vorderräder,stärkere Neigung zum Durchdrehen der ange-triebenen Vorderräder).

Eine ausgeglichene Masseverteilung auf beideAchsen vermeidet beim Dacia im Hängerbe-trieb, daß der äußerste Punkt seiner Anhän-gerzugvorrichtung bei Querrinnen Fahrbahn-berührung bekommt. (Wie zum Beispiel anBahnübergängen, wenn schräges Ciberfahrennicht möglich ist). Auch auf den Zufahrtenmancher Campingplätze gibt es eventuell„Aufsetzer".

Beim Dacia und auch beim Wartburg bewährt

es sich, den Kofferraum bewußt gering zu be-lasten (z. B. nur mit dem sperrigen, aber leich-ten Campinggestühl). Der Intercamp selbstbietet ja genügend Stauraum. Doch auch hier

zahlt sich aus Gründen besserer Fahrleistun-gen Zurückhaltung aus.

Unabhängig davon ist unbedingt für richtigeMasseverteilung innerhalb des Anhängers zusorgen, sonst wird das Fahren zur nervlichenStrapaze. Die Verteilung sollte so erfolgen,daß m i n des t e n s 30 kp Deichsellast (besser40 kp bis maximal 50 kp) auf die Kugelkupp-lung von Dacia bzw. Wartburg wirken. ZutKontrolle eignet sich jede flache Personen-

waage oder ein mit entsprechenden Markie-rungen „geeichtes" Moped-Federbein.

Schrecksituationen

Bei zu geringer Deichsellast neigt jeder An-hänger zum Schlingern, das sich auf den Pkwübertragen und bis zum Schleudern des gan-zen Gespanns steigern kann. Dies wird mit-unter schon bei verhältnismäßig geringen Ge-schwindigkeiten durch böigen Seitenwind (z. B.hinter Brücken), ruckartige Ausweichmanöver,stark wellige Straßen bzw. tiefe Spurrinnnausgelöst. Mit größeren Geschwindigkeitennimmt diese Gefahr durch die am hohen An-hängeraufbau angreifenden Windkräfte (Stau-druck und Sog), zu (zeitweise Verringerung der

Deichsellast). Das ist übrigens ein wesent-licher Grund zur Limitierung der Höchstge-schwindigkeit in vielen Ländern.

Die langhubige Federung sowie der langehintere Uberhang beider Zug-Pkw begünstigen

offensichtlich etwas die Schlingerneigung. Sokann es mit dem Dacia und Wartburg z. B. amEnde eines temporeichen Oberholvorgangeseinmal passieren, daß im Moment des allmäh-

lichen Wiederabbremsens plötzlich ein Schlin-gern einsetzt. Im ersten Schreck versucht manzu bremsen, sanft oder stark, gleichmäßig oderim Intervall. Es wird nur schlimmerAls Rettung erwies sich das Beschleunigenund „Strecken" des Gespanns. Dazu genügtmeist kurzes Gasgeben im IV. oder besser imIII. Gang und gegebenenfalls anschließendesAbbremsen.

Sicheres Bremsen

Ist das Gespann „gestreckt", also in normaler

Fahrt, bereitet das Bremsen keinerlei Pro-bleme, auch in Kurven nicht, Unmittelbar nachWirkungsbeginn der Pkw-Bremse setzt dieAuflaufbremse des In tercamp mit leichtemRuck ein. Die erreichbare Verzögerung des Ge-

spanns erscheint subjektiv fast so stark wiedie des Solo-Pkw. Sicher ist das auch objektivein Effekt des dann geöffneten lastabhängigenBremskraftbegrenzers an der Hinterachse derZug-Pkw. Es gab jedenfalls nie, auch nicht imGebirge, das Gefühl unzureichender Brems-wirkung mit dem Gespann.Erwähnt sei noch das: Beim Anfahren an

lehmverschmierten Steigungen (Campingplatz)kann das Vorwärtskommen Sorgen machen,Beim straffer gedämpften Dacia werden Nick-

schwingungen rasch abgebaut, während derWartburg etwas länger dazu braucht. Der

sonst nachteilig lange Ciberhang beider Zug-Pkw sichert al lerdings, daß der Wohnwagenan diesem Hebel durch Kurven außerordentlichgut der Spur des Pkw folgt. Eine Bemerkungnoch zur Reißleine, deren Befestigung erst ander senkrechten Platte der Anhängerzugvorrich-tung unterhalb der Heckstoßstange möglichist. Sie erwies sich für das vorschriftsmäßigeEinhaken (also nicht am Kugelkopf) an derZugvorrichtung des Dacia und Wartburg alsetwas zu kurz und mußte um etwa 10 cm ver-längert werden. Bei engen Linkskurven kames vordem zur Straffung der Leine bis zum An-ziehen der Handbremse des Anhängers.

_Abschließend sei festgestell t, daß bisher anbeiden Zug-Pkw keine auf den Anhängerbe-trieb zurückführbaren Schäden aufgetretensind.

Dacia- und Wartburg-Besitzern also noch ein-mal zur Beruhigung: Sowohl der Dacia 1300wie auch der Wartburg 353W zeigen mit demIntercamp praktisch keine schlechteren Fahr-leistungen als andere Zug-Pkw bis 44 kW

(60 PS). Ihr IV. Gang ist als Hauptfahrgangbis 80 km/h durchaus geeignet, ohne daß stän-dige Maximalleistung abgefordert werden

müßte, um im Reiseverkehr mit anderen Ge-spannen mitzuhalten.Nach unseren Erfahrungen ist es nicht begrün-det, sich allein wegen gelegentlichen Anhän-

gerbetriebes einen stärkeren Wagen anzu-schaffen, der ja dann auch als Solo-Pkw

höhere Kosten verursachte. . H.

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 6/1979 89

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Reserverad

auf der Kofterklappe

Um bei längeren Reisen zusätz-

lichen Stauraum zu gewinnen,haben zahlreiche Trabant-Besitzerihr Reserverad außerhalb desKofferraumes unter dem Wagen-

boden befestigt. Das ist aber nichtmöglich, wenn der Pkw mit einerAnhängerzugvorrichtung ausge-

rüstet ist Ich habe daher das

Reserverad auf der Kofferklappemeines Trabant befestigt. DieseVariante hat sich während der

letzten Urlaubsreise nach Bul-garien gut bewährt.

Damit die vier Befestigungs-schrauben (M 10X 70) aus dem

Kunststoffmaterial der Koffer-klappe nicht ausreißen können,wurden Verstärkungen aus Flach-eisen untergelegt, deren Ab-

messungen die Zeichnung zeigt.

Zwischen der Außenhaut derKofferklappe und der Feige be-finden sich 4 Distanzbuchsen

(Abmessungen siehe Zeichnung).Die vier Befestigungsschrauben

sind von innen mit Flügelmutternversehen und durch Splinte zu-

011

sätzlich gesichert. Dadurch kannkein Unbefugter die Schrauben

von außen lösen.Zuerst müssen die beiden Löcherim Abstand von 235 mm von derder Heckscheibe zugewandten

Kante der Kofferklappe gebohrtwerden. Dort wird das Reserveradprovisorisch befestigt, um diegenaue Lage der anderen Boh-rungen nahe der Heckkante derKofferklappe zu bestimmen. ZurAbstützung der mit dem Reserve-rad erheblich schwereren Koffer-klappe wurde noch eine Stützeangebracht.

Wolfgang Bartsch, Stralsund

Fundsache

Am 19. 2.1979 wurde in Stendal(Richtung Tangermünde) ein

Karton mit 75 Batterieklemmen35 mm (Minuspol), Hersteller VEBDruckguß Borsdorf, gefunden von

Heinz Kasler, 35 Stendal, Fritz-

Heckert-Ring 30 (Telefon 2607).

Kauen gegen Müdigkeit

Fast jeder Kraftfahrer kennt dasGefühl der Müdigkeit am Lenk-

rad. Mit den vielfältigsten Mitteln

wurde es schon bekämpft. Sie

waren - außer ausschlafen - nur

von kurzer Dauer. Ein zuverlässiges

Mittel gegen Müdigkeit sind

Kaubewegungen. Nun kann manaber nicht stundenlang essen.Darum sollte ein Päckchen Kau-gummi im Handschuhfach einständiger Begleiter sein. Ein Päck-

chen Keks oder Obst tun es aufkürzeren Strecken auch.

Siedfried Schmieder, Dresden

Straßenbahn. Eisenbahn. Kegel-bahn? Gefunden und fotografiertin Weimar von Heinz Hoffmann

1wegen Krüm

I bei Montage

• ;'.115 • gebohrt

+1 -200

Vom Leserzum Leser

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7/21/2019 Der Deutsche Strassenverkehr / 1979/06

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gestern und heute

Bildserie von Hans Löffelholz (2)

1911 „Dlxi Typ S16", Tourenwagen mit Vierzyl.-Motor von3300 cm3,30 PS, 55 km/h. Geschlossene Fahrgastkabine, Holz-speichenräder, abnehmbare Feige.

1912 „Dixi Typ S 16", Sportzweisitzer mit Vierzyl.-Motor von3300 cm3, 32 PS, 65 km/h, Vierganggetriebe, VerschiedeneKarosserien auf gleichem Chassis.

1913 „Dixi Typ R 10", Vierzyl.-Motor, 2078 cm 3, 24 PS,75 km/h. Paralleltypen „R 8", „R 9", „R 12" gleiche Chassis,öhniiche Karosserien. Batterie auf Trittbrett.

1914 „Dlxi Typ R 8", Sportzweisitzer, Vierzyl-Motor, 1588 cm 3,

14 PS, 65 km/h. Druckumiaufschmierung. Außenbacken-getriebebremse, innenbackenbremse auf Hinterräder.

1925 „Dixi Sechssitzer", großer Sportwagen mit Sechszyl.-Motor von 3557 cm3, 60 P5, 85 km/h. Nur Einzelstückherstel-lung, Mechanische Vierradbremse.

1928 „Dlxi Roadster", Zweisitzer-Sportwagen mit Sechszyl.-Reihenmotor von 2330 cm3, 60 P5, 90 km/h. Dreigang-getriebe, Hinterradantrieb, Stahlscheibenröder.