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Kontakt: Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Christian Kotremba c/o Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen, Hauptstraße 16, 67705 Trippstadt E-Mail: [email protected], Tel.: +49 (0)6306-911124 Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. Projekt KlimawandelAnpassungsCoach RLP Starkregen, Hochwasser , Trockenheit und Hitze Möglichkeiten der kommunalen Anpassung an den Klimawandel in Zweibrücken Mit dem Projekt KlimawandelAnpassungsCoach RLPwerden Kommunen und Landkreise in Rheinland-Pfalz zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels beraten, auf ihrem Weg zur Anpassung begleitet und bei der Integration des Themas in Verwaltungsabläufe unterstützt. Projektziele : Vermittlung von Hintergrundwissen zum Klimawandel / -Anpassung Erfassung der klimatischen Situation der Kommune (Historie, Ist-Zustand, Zukunft) Ableitung von Klimaanpassungsmaßnahmen zu ausgewählten Handlungsfeldern im gemeinsamen Dialog Integration der Klimaanpassung in Planungsinstrumente Umsetzung der Maßnahmen & Transfer der Ergebnisse Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung politischer Entscheidungsträger Das Projekt In Zweibrücken sind die Folgen des Klimawandels bereits deutlich spürbar. Extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Hitze und Trockenheit treten immer häufiger auf und sind ohne den menschengemachten Klimawandel nicht mehr erklärbar. Negative Folgen entstehen für die Lebensqualität, Wirtschaft sowie die Wohn- und Arbeitsbedingungen. Die Fakten zu Zweibrücken : Anstieg der Jahrestemperaturen seit 1881 bis heute um 1,6°C 2018 wärmstes je gemessenes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung (+2,2°C gegenüber 1971-2000) 10 wärmsten Jahre alle seit den 1990er Jahren Jahrzehnt 2011 - 2020 wird das wärmste seit der Aufzeichnung Kenntage (seit 1951 bis heute): Eis- (-6) und Frosttage (-10) rückläufig, Sommer- (+15) und Hitzetage (+5) ansteigend Sommer trockener (teils Dürren) & Winter feuchter Zunahme von Starkniederschlägen in jüngster Zeit weiterer Anstieg der Jahrestemperaturen bis 2100 um 0,9°C bis 4,4°C gegenüber dem Referenzzeitraum 1971 - 2000 deutlicher Anstieg an Hitzetagen (Tmax >= 30°C), Hitzewellen und Tropennächten (Tmin >= 20°C) Zunahme der Witterungsvariabilität mit Starkregen, Trockenheit (Dürre), Hagel und Sturm Zunahme von klimawandelinduzierten Folgeerscheinungen (z.B. Bodenerosion, Bodenaustrocknung, Hochwasser, Sturzfluten) zunehmende gesundheitliche Belastungen infolge von Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. Herz-Kreislauferkrankungen wie Hitzekrämpfe, Sonnenstich und Hitzschlag) Ausbreitung neuer gefährlicher Krankheitserreger (z.B. Gelbfieber, Chikungunya, Dengue, West-Nil-Fieber, Zika, Fleckfieber) durch eingewanderte und einwandernde Stechmücken- (bspw. Asiatische Busch- und Tigermücke) und Zeckenarten (z. B. Auwaldzecke, Hyalomma) Zukunftsaussichten im Klimawandel Stadtplanerische Maßnahmenvorschläge : Klimaangepasstes Bauen und Sanieren > Entwicklung einer Leitstrategie für die zukünftige Stadtentwicklung (Stichwort: Hitze- und Starkregenvorsorge) Erhalt der Kalt- und Frischluftzufuhr durch Freilassung entsprechender Räume von Bebauung Erhöhung des städtischen Grünanteils durch Dach- und Fassadenbegrünungen, mobiles Grün, Stadtbäume, Grünflächen Verbesserung der Grünen Infrastruktur durch ein entsprechendes Grünflächenmanagement (z.B. klimaangepasste Baum- und Straucharten, intelligente Bewässerungssysteme, klimagerechte Anlage und Pflege von Grünflächen) Entsiegelung wenig frequentierter Flächen (z.B. Parkplatzflächen) Projektergebnisse und Anpassungsoptionen Projekterfolge : 21 Maßnahmenvorschläge zur Klimaanpassung im Workshop entwickelt und priorisiert 8 Maßnahmen-Steckbriefe ausgearbeitet Durchführung von Profilmessfahrten und Kaltluftsimulationen zur Erfassung des Stadtklimas Klima- und Verwundbarkeitsanalysen Entwicklung von kommunenspezifischen Leitlinien zur Klimaanpassung und Überführung in Planungsinstrumente Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit durch Beiträge in verschiedenen Medien (TV, Zeitung, Homepage) Sensibilisierung des Themas Klimawandel und Klimaanpassung in Verwaltung, Politik und der Bevölkerung Klimawandel Zweibrücken Quelle: RLP Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen, Daten: Deutscher Wetterdienst (DWD) Maßnahmenvorschläge aus dem Workshop 2018 Entwicklung der Jahresmitteltemperaturen Trend nicht eindeutig - tendenziell abnehmender Niederschlag bis 2100 Kalenderjahr: +/- gleichbleibend Klimawandel der Zukunft – Projektionen für RLP warming - stripes Zweibrücken (Daten: DWD) Das Stadtklima von Zweibrücken das Klima wird in Zweibrücken stark durch die umliegende Topographie geprägt wesentlicher thermisch regulierender Bestandteil stellt die Frisch- und Kaltluftzufuhr aus den umliegenden Höhenzügen dar (hier: im Norden der Stadt stärkere Kühlwirkung als der Süden) die innerstädtische Grünachse und die weiteren Grünflächen in der Stadt sorgen zudem für Abkühlung stark überwärmte Bereiche sind insbesondere die stark versiegelten Flächen (z.B. Herzogplatz) Nachmittag (22.08.2019) Abend (22.08.2019) Kartengrundlagen für Planungszwecke

Projekt KlimawandelAnpassungsCoach RLP · 2020. 1. 6. · Kontakt: Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Christian Kotremba c/o Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen,

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Page 1: Projekt KlimawandelAnpassungsCoach RLP · 2020. 1. 6. · Kontakt: Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Christian Kotremba c/o Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen,

Kontakt: Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Christian Kotrembac/o Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen, Hauptstraße 16, 67705 Trippstadt

E-Mail: [email protected], Tel.: +49 (0)6306-911124Stiftung für Ökologieund Demokratie e.V.

Projekt KlimawandelAnpassungsCoach RLP

Starkregen, Hochwasser, Trockenheit und Hitze –Möglichkeiten der kommunalen Anpassung an den

Klimawandel in Zweibrücken

Mit dem Projekt „KlimawandelAnpassungsCoach RLP“werden Kommunen und Landkreise in Rheinland-Pfalz zumThema Anpassung an die Folgen des Klimawandels beraten,auf ihrem Weg zur Anpassung begleitet und bei derIntegration des Themas in Verwaltungsabläufe unterstützt.

Projektziele:

Vermittlung von Hintergrundwissen zum Klimawandel / -Anpassung

Erfassung der klimatischen Situation der Kommune (Historie, Ist-Zustand, Zukunft)

Ableitung von Klimaanpassungsmaßnahmen zu ausgewählten Handlungsfeldern im gemeinsamen Dialog

Integration der Klimaanpassung in Planungsinstrumente

Umsetzung der Maßnahmen & Transfer der Ergebnisse

Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung politischer Entscheidungsträger

Das Projekt

In Zweibrücken sind die Folgen des Klimawandels bereits deutlichspürbar. Extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Hitze undTrockenheit treten immer häufiger auf und sind ohne denmenschengemachten Klimawandel nicht mehr erklärbar.Negative Folgen entstehen für die Lebensqualität, Wirtschaftsowie die Wohn- und Arbeitsbedingungen.

Die Fakten zu Zweibrücken:• Anstieg der Jahrestemperaturen seit 1881 bis heute um 1,6°C

• 2018 wärmstes je gemessenes Jahr seit Beginn derWetteraufzeichnung (+2,2°C gegenüber 1971-2000)

• 10 wärmsten Jahre alle seit den 1990er Jahren

• Jahrzehnt 2011 - 2020 wird das wärmste seit der Aufzeichnung

• Kenntage (seit 1951 bis heute): Eis- (-6) und Frosttage (-10)rückläufig, Sommer- (+15) und Hitzetage (+5) ansteigend

• Sommer trockener (teils Dürren) & Winter feuchter

• Zunahme von Starkniederschlägen in jüngster Zeit

• weiterer Anstieg der Jahrestemperaturen bis 2100 um 0,9°C bis 4,4°Cgegenüber dem Referenzzeitraum 1971 - 2000

• deutlicher Anstieg an Hitzetagen (Tmax >= 30°C), Hitzewellen undTropennächten (Tmin >= 20°C)

• Zunahme der Witterungsvariabilität mit Starkregen, Trockenheit(Dürre), Hagel und Sturm

• Zunahme von klimawandelinduzierten Folgeerscheinungen (z.B. Bodenerosion, Bodenaustrocknung, Hochwasser, Sturzfluten)

• zunehmende gesundheitliche Belastungen infolge von Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. Herz-Kreislauferkrankungen wie Hitzekrämpfe, Sonnenstich und Hitzschlag)

• Ausbreitung neuer gefährlicher Krankheitserreger (z.B. Gelbfieber, Chikungunya, Dengue, West-Nil-Fieber, Zika, Fleckfieber) durch eingewanderte und einwandernde Stechmücken- (bspw. Asiatische Busch- und Tigermücke) und Zeckenarten (z. B. Auwaldzecke, Hyalomma)

Zukunftsaussichten im Klimawandel

Stadtplanerische Maßnahmenvorschläge:

• Klimaangepasstes Bauen und Sanieren >Entwicklung einer Leitstrategie für die zukünftigeStadtentwicklung (Stichwort: Hitze- undStarkregenvorsorge)

• Erhalt der Kalt- und Frischluftzufuhr durchFreilassung entsprechender Räume von Bebauung

• Erhöhung des städtischen Grünanteils durch Dach-und Fassadenbegrünungen, mobiles Grün,Stadtbäume, Grünflächen

• Verbesserung der Grünen Infrastruktur durch einentsprechendes Grünflächenmanagement (z.B.klimaangepasste Baum- und Straucharten,intelligente Bewässerungssysteme, klimagerechteAnlage und Pflege von Grünflächen)

• Entsiegelung wenig frequentierter Flächen (z.B.Parkplatzflächen)

Projektergebnisse und Anpassungsoptionen

Projekterfolge:

21 Maßnahmenvorschläge zur Klimaanpassung imWorkshop entwickelt und priorisiert

8 Maßnahmen-Steckbriefe ausgearbeitet

Durchführung von Profilmessfahrten undKaltluftsimulationen zur Erfassung des Stadtklimas

Klima- und Verwundbarkeitsanalysen

Entwicklung von kommunenspezifischen Leitlinienzur Klimaanpassung und Überführung inPlanungsinstrumente

Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit durch Beiträgein verschiedenen Medien (TV, Zeitung, Homepage)

Sensibilisierung des Themas Klimawandel undKlimaanpassung in Verwaltung, Politik und derBevölkerung

Klimawandel Zweibrücken

Quelle: RLP Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen, Daten: Deutscher Wetterdienst (DWD)

Maßnahmenvorschläge aus dem Workshop

2018

Entwicklung der Jahresmitteltemperaturen

Trend nicht eindeutig - tendenziell abnehmender Niederschlag bis 2100Kalenderjahr: +/- gleichbleibend

Klimawandel der Zukunft – Projektionen für RLP

warming-stripes Zweibrücken (Daten: DWD)

Das Stadtklima von Zweibrücken

• das Klima wird in Zweibrücken stark durch die umliegende Topographie geprägt

• wesentlicher thermisch regulierender Bestandteil stellt die Frisch- und Kaltluftzufuhr aus den umliegenden Höhenzügen dar (hier: im Norden der Stadt stärkere Kühlwirkung als der Süden)

• die innerstädtische Grünachse und die weiteren Grünflächen in der Stadt sorgen zudem für Abkühlung

• stark überwärmte Bereiche sind insbesondere die stark versiegelten Flächen (z.B. Herzogplatz)

Nachmittag (22.08.2019) Abend (22.08.2019)

Kartengrundlagen für Planungszwecke