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280 Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. untersucht und geben folgende Vorsehrift an: In der Probel6sung yon Wismut in 0,5 bis 1 n Salpeters~ure werden 3 g Weinsaure aufgel5st. Die LSsung wird dann nach Zusatz yon 1 Tropfen 0,1%iger MethylrotlSsung als Indicator mit 25%iger Natronlauge neutralisiert und mit 16,41 g Natriumaeetat (0,4 Mol), 10 Tropfen PhenolphthaleinlSsung (als Maximum-Unterdrficker), 4ml 1 n EssigsAure und Wasser auf 500 ml aufgefiillt. 100 ml dieser L6sung, die etwa 4 10 -s Mol Bi ent- halten sollen, werden zur Titration verwendet : Zun~chst wird unter Rtihren 15 rain mit Stiekstoff belfiftet, der optimal mit 3,7 ml je sec strSmt. Naeh Zugabe yon 1--2 ml 2%iger OxinlSsung in 1 n Essigsiiure wird welter 4 min geriihrt, dann erst der Stiekstoff und die Rfihrung ~bgestellt und nach weiteren 2 rain bei --0,6 Volt mit einer Queoksilbertropfelektrode (hohe Wasserstoffiiberspannung) gegen die ge- sattigte Kalomelelektrode amperometriert. ])as Optimum dieses Analysenverfahrens liegt zwisehen 10-3 und 10 -2 m Wismut- !Ssung. Der :Fehler betragt an der oberen Grenze -- 0,8%, an der unteren + 0,3 bis + 1%. Der Weins~urezusatz ist fiir die Genauigkeit der Analyse wesentlich; es sollen 0,02--0,03 Mol je 3 ]0 -3 Mol Bi in 0,4 m ~TatriumacetatlSsung zugegen sein. Die Aeetatkonzentration k ann ohne Schaden auf den dritten Tell erniedrigt werden, auch k6nnen an Stelle der Na- die Ammonium-Salze verwendet werden. Der Ver- gleieh der Bi-Bestimmung in medizinisch wichtigen Verbindungen mit bekannten Standardprfifmethoden zeigt, dal~ deren Genauigkeit nicht erreieht wird. In allen FAllen ist die amperometrisehe Bestimmung jedoch mit erheblich geringerem Zeit- aufwand verbunden. K. CRvsE. Uber die Anwendung polarimetrischer Titrationen in der pharmazeutischen Ana- lyse und in der Arzneimittelkontrolle geben R. KALVODA und J. Z~:K~1 eine aus- fiihrliche Literaturtibersicht (56 Lit.-Zitate) und teilen mit, dab das yon A. JI~DRA, 1:~.K.~LVODA und J. ZYKA2 bereits beschriebene Titrationsverfahren mit p-Diazobenzolsulfons~ure auch zur ]~estimmung yon Flavonderivaten (Morin, Rutin, Quereetin, Hesperidin, Hesperetin), ferner zur Bestimmung yon 5-Amino- salieylss und p-Aminosalieylsaure 3, yon Ipeeacuanha-Alkaloiden (Cephalein, Emetin) und yon Oxinderivaten (,,Chinosol") ~ dienen kann. A. KURTEi'~A CKER. Radiochemisehe Analyse. Uber die Bestimmung yon Chrom, Molybdan und Vanadin mit Hil[e des n~ (HZ ~- 225 d) al8 radioaktivem Indicator be- richten J. GOVAEI~TS und C. B~cIA-GoY,~Es 3. Die Metalle wurden als sehwerl5s- liche Silbersalze gef~llt, und zwar diente zur Abscheidung yon Silberchromat das Veffahren yon F. A. Gooc~ und L. H. WEED 6, zur Abscheidung yon Silbermeta- vanadat, AgVO~, die Methode yon E. CARRI~ und H. GUITE~ 7. Urn Fehler infolge L5slichkeit der ~iederschlage zu vermeiden, wurden die • mit 0,05% iger LSsung yon inaktivem AgNO 3 gewaschen. Die Niedersehl~ge wurden dann auf einem Filter unter dem Zahlrohr zur Messung gebracht. Die gemessene Silbermenge gibt die ~quivalenten Mengen Chrom und Molybd~n an. Bei Vanadin war eine kleine Ab- ~nderung des Verf~hrens notwendig, weft der AgVO3-• grobkSrnig ist. Der Niedersehlag wurde deshalb nach dem Waschen gelSst, das Silber Ms AgC1 gef~llt und so zur Messung gebraeht. -- Die Ergebnisse der Bestimmungen werden 1 Pharmazie 7, 535 (1952). Univ. Prag. e Coll. ~zeehoslov. chem. Commun. 15, 797 (1950); vgl. diese Z. 137, 212 (1952). KALVODA, ]~., U. J. ZYKA: unver6ffentliehte Versuehe. J~ND~A, A., V. JUNaR and J. Z~:KA: ~s. farmacie 1, 177, 186 (1952). Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 6, 121 (1952). Univ. Liittich (Belgien). s Z. anorg. Chem. 59, 94 (1908) ; vgl. diese Z. 48, 290 (1909). C. R.. Acad. Sci. 204, 1339 (1937); vgl. diese Z. 112, 205 (1938).

Radiochemische Analyse

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280 Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw.

untersucht und geben folgende Vorsehrift an: In der Probel6sung yon Wismut in 0,5 bis 1 n Salpeters~ure werden 3 g Weinsaure aufgel5st. Die LSsung wird dann nach Zusatz yon 1 Tropfen 0,1%iger MethylrotlSsung als Indicator mit 25%iger Natronlauge neutralisiert und mit 16,41 g Natriumaeetat (0,4 Mol), 10 Tropfen PhenolphthaleinlSsung (als Maximum-Unterdrficker), 4 m l 1 n EssigsAure und Wasser auf 500 ml aufgefiillt. 100 ml dieser L6sung, die etwa 4 �9 10 -s Mol Bi ent- halten sollen, werden zur Titration verwendet : Zun~chst wird unter Rtihren 15 rain mit Stiekstoff belfiftet, der optimal m i t 3,7 ml je sec strSmt. Naeh Zugabe yon 1--2 ml 2%iger OxinlSsung in 1 n Essigsiiure wird welter 4 min geriihrt, dann erst der Stiekstoff und die Rfihrung ~bgestellt und nach weiteren 2 rain bei - -0 ,6 Volt mit einer Queoksilbertropfelektrode (hohe Wasserstoffiiberspannung) gegen die ge- sattigte Kalomelelektrode amperometriert.

])as Optimum dieses Analysenverfahrens liegt zwisehen 10 -3 und 10 -2 m Wismut- !Ssung. Der :Fehler betragt an der oberen Grenze - - 0,8%, an der unteren + 0,3 bis + 1%. Der Weins~urezusatz ist fiir die Genauigkeit der Analyse wesentlich; es sollen 0,02--0,03 Mol je 3 �9 ]0 -3 Mol Bi in 0,4 m ~TatriumacetatlSsung zugegen sein. Die Aeetatkonzentration k ann ohne Schaden auf den dritten Tell erniedrigt werden, auch k6nnen an Stelle der Na- die Ammonium-Salze verwendet werden. Der Ver- gleieh der Bi-Bestimmung in medizinisch wichtigen Verbindungen mit bekannten Standardprfifmethoden zeigt, dal~ deren Genauigkeit nicht erreieht wird. In allen FAllen ist die amperometrisehe Bestimmung jedoch mit erheblich geringerem Zeit- aufwand verbunden. K. CRvsE.

Uber die Anwendung polarimetrischer Titrationen in der pharmazeutischen Ana- lyse und in der Arzneimittelkontrolle geben R. KALVODA und J . Z~:K~ 1 eine aus- fiihrliche Literaturtibersicht (56 Lit.-Zitate) und teilen mit, dab das yon A. JI~DRA, 1:~. K.~LVODA und J. ZYKA 2 bereits beschriebene Titrationsverfahren mit p-Diazobenzolsulfons~ure auch zur ]~estimmung yon Flavonderivaten (Morin, Rutin, Quereetin, Hesperidin, Hesperetin), ferner zur Bestimmung yon 5-Amino- salieylss und p-Aminosalieylsaure 3, yon Ipeeacuanha-Alkaloiden (Cephalein, Emetin) und yon Oxinderivaten (,,Chinosol") ~ dienen kann.

A. KURTEi'~A CKER.

Radiochemisehe Analyse. Uber die Bestimmung yon Chrom, Molybdan und Vanadin mit Hil[e des n~ (HZ ~- 225 d) al8 radioaktivem Indicator be- r ichten J. GOVAEI~TS und C. B~cIA-GoY,~Es 3. Die Metalle wurden als sehwerl5s- liche Silbersalze gef~llt, und zwar diente zur Abscheidung yon Silberchromat das Veffahren yon F. A. Gooc~ und L. H. WEED 6, zur Abscheidung yon Silbermeta- vanadat, AgVO~, die Methode yon E. C A R R I ~ und H. GUITE~ 7. Urn Fehler infolge L5slichkeit der ~iederschlage zu vermeiden, wurden die • mit 0,05% iger LSsung yon inaktivem AgNO 3 gewaschen. Die Niedersehl~ge wurden dann auf einem Filter unter dem Zahlrohr zur Messung gebracht. Die gemessene Silbermenge gibt die ~quivalenten Mengen Chrom und Molybd~n an. Bei Vanadin war eine kleine Ab- ~nderung des Verf~hrens notwendig, weft der AgVO3-• grobkSrnig ist. Der Niedersehlag wurde deshalb nach dem Waschen gelSst, das Silber Ms AgC1 gef~llt und so zur Messung gebraeht. - - Die Ergebnisse der Bestimmungen werden

1 Pharmazie 7, 535 (1952). Univ. Prag. e Coll. ~zeehoslov. chem. Commun. 15, 797 (1950); vgl. diese Z. 137, 212 (1952).

KALVODA, ]~., U. J . ZYKA: unver6ffentliehte Versuehe. J~ND~A, A., V. JUNaR and J. Z~:KA: ~s. farmacie 1, 177, 186 (1952). Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 6, 121 (1952). Univ. Liittich (Belgien).

s Z. anorg. Chem. 59, 94 (1908) ; vgl. diese Z. 48, 290 (1909). C. R.. Acad. Sci. 204, 1339 (1937); vgl. diese Z. 112, 205 (1938).

Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden usw. 281

an Hand eines Diagramms aufgezeigt. In einem weiten Konzentrationsintervall entspreehen die gemessenen Aktivitiiten gut den Mengen der gesuehten Elemente. Die Methode ist sehnell und relativ empfindlich und dfirfte besonders zur Dureh- fiihrung yon Serienanalysen (eventuell in der MetaUindustrie) geeignet sein.

Eine schnelle Bestimmungsmethode von Radio.Kobalt 6~ (T = 5,3a) in biologi- schem Material wie lieu und Bl~ttern wird yon J. DE W~EL 1 vorgesehlagen. Eine aasse Yerasehung dureh HNO 8 und HeO~ bringt die etwa 0,05--0,5/~g Radio-Co entha]tende Substanz in LSsung, danaeh wird etwa 1 mg inaktives Co zugegeben, zur Troekne verdampft und mit 37~oiger Salzs~ure aufgenommen. Etwaige un- lSsliehe Reste werden abzentrifugiert und mit verdfinnter Salzs~ture, die anch etwas Tri~ger~Co enthi~lt, gewaschen. ~an neutralisiert auf p~ 7, s~uert dann mit Essig- s/~ure an nnd f~llt das Kobalt a]s Kaliumkobalt(III)-nitrit. Naeh dem Stehen fiber Nacht wird der Niederschlag auf eine kreisrunde Papierfilterseheibe, die sieh in einer dreitefligen kleinen ~Tutsehe befindet, abgesaugt und auf dem Papierfilter unterm Fenster-Z~hlrohr (2,6 mg/cm ~) gemessen. Der 6~ wird einer Eichkurve entnommen, die mit bekannten 6~ nnter gleiehen Bedingungen aufgestellt wird. Die Eiehknrve ist nahezu eine Gerade. GrSl~ere Mengen SiC 2 stSren die Be- stimmnng und sind daher zu entfernen. W. HERR.

Chromatographie. S.M. PAR:rF~II)GE und R. C. Bl~I~rLV.r 2 geben ein Verfahren zur Trennung und Iso~ierung yon Aminosauren mit Hil/e der Verdrdingungschromato- graphie an synthetischen Ionenaustauscherrt bekannt. Die ausffihrliehe Arbeit enthglt genaue Angaben fiber Eigensehaften End Vorbehandlung der Ionenaustauseher (Zeo-Karb 215, sulfoniertes Polystyren und Dowex 2) und fiber die verwendete Apparatur, deren wesentliehster Bestandteil 3 hintereinander geschaltete Kolon- nen yon abnehmender GrSlte sind. Die Arbeitsweise wird an Hand yon zwei Modell- versuehen erl/~utert, bei denen jeweils 280 g Eialbumin und t0 g Hefeprotein ver- arbeitet und 54~o bzw. 60O,/o der Proteintroekensubstanz als reine kristallisierte Aminos/iuren wiedergefunden wurden. Die Einzelheiten dieser grfindlichen Arbeit mSgen im Original eingesehen werden.

Die verteilungschromatographische ~u und Bestimmung yon Dicarbonsiiuren beschreiben T. HIGuCnz, h ~. C. HILL und GERALDINE B. CORCORAN a. ])as Verfahren das sich besonders ffir die Bestimmung yon Sebacin-, Azelain-, Suberin-, Pimelin-, Adipinsaure und niedrigeren unverzweigten Diearbons~uren eignet, wird wie folgt ausgeffihrt: 25 g Kieselsi~ure (fiir chromatographische Zweoke) werden in einem 400 ml-Becherglas mit 25 ml der stationi~ren Phase angerfihrt. Diese besteh~ aus Citratpuffer yon p~ 5,40; ffir die Trennung der niederen Dicarbonsi~uren (C6--C2) geniigt Wasser. Die Anreibung wird mit 200 ml einer Mischung yon n-Butanol und Chloroform (3:97) homogen verrfihrt und portionsweise in die Kolonne gegeben (20 mm Borsilie~tglasrohr, 45 em lang) wobei naeh jedem Gul~ festzustampfen ist. Obenauf legt man ein Fflterscheibehen. Man bereitet eine l%ige L6sung der Analysensubstanz in 5% tert. Amylalkohol-95% Chloroform (bei Si~uren fiber der Adipinss bzw. 10% tert. Amylalkohol-90~o CMoroform (bei Adipins~ture nnd den niedrigeren S/~uren), indem man zun~ehst in warmen tert. Amylalkohol ]5st und dann mit Chloroform aufffillt. 5 m] dieser L6sung werden auf die Kolonne gegeben und mit Gemisehen aus n-Butanol und Chloroform mit nachstehenden n-Butanol- gehalten elniert.

Rec. Tray. ehim. Pays-Bas (Amsterdam) 71, 757 (1952). Univ. Utrecht. 2 Bioehemic. J. 51, 628 (1952) .Univ. Cambridge und Dep. Seient. Ind. Res. 3 Analyt. Chemistry 24, 491 (1952). Univ. Madi son, Wis., u. C. P. Hall Co., Akron,

Ohio, u. Chicago, Ill. (USA).