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Regine Möhrlen, Friedrich Kokot Markt+Technik Verlag SAP ® R/3 ®

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Regine Möhrlen, Friedrich Kokot

Markt+Technik Verlag

SAP® R/3®

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SAP R/3 Kompendium 61

3 Was oder wer ist »SAP®«?

3.1 Fakten und Geschichte

Tanker oder Flottillie?

Der »Tanker SAP®« sieht heute so aus:

23.000 Mitarbeiter

10 Milliarden Mark Umsatz

12 Millionen Anwender

900 Partner-Unternehmen

Wir wollen uns – ehe wir uns mit der Internetstrategie der SAP und denE-Business Solutions befassen – mit dem Unternehmen SAP, seinen Produk-ten, seinen Erfolgen und seiner Geschichte auseinander setzen. Wir stellenIhnen die SAP AG vor, kurz und prägnant – auch ihre Geschichte und Ent-wicklung –, und werden mit Ihnen gemeinsamen die Frage beantworten:Was bedeutet »die SAP« konkret im Alltag für Sie bzw. was könnte die SAPfür Sie in naher Zukunft bedeuten? Ist die SAP AG Ihr strategischer Partner?

3.2 Die SAP® AG – einige Fakten

MarktführerschaftDie SAP AG ist eine globale Erfolgsgeschichte aus Deutschland. Sie ist derviertgrößte unabhängige Softwareanbieter der Welt, der Marktführer beiLizenzen für betriebswirtschaftliche Anwendungssoftware, ein wichtigerArbeitgeber für mehr als 23.000 Mitarbeiter usw. Zuerst einige Zahlen, diediese Bewertung bestätigen, und anschließend die Meilensteine der SAPUnternehmensgeschichte.

Fakten und Zahlen

Zahlen sprechen mehr als viele Worte, daher eine Auswahl der Zahlen perJahresende 1999:

Tabelle 3.1:Kennzahlen zur SAP AG, Anfang 2000

Kennzahl Beschreibung

Umsatz der SAP AG 5,11 Milliarden Euro

Anzahl Kunden Über 12.500 in über 110 Ländern

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SAP R/3 Kompendium62

Kapitel 3 Was oder wer ist »SAP®«?

Homepageder SAP AG

Es gäbe noch viele interessante Kennzahlen; falls Sie Interesse haben, suchenSie doch die Homepage der SAP AG auf: www.sap-ag.de. Eine Zahlerscheint uns noch wichtig: Die SAP AG erwartet, dass in absehbarer Zeitmehr als 100 Millionen Anwender durch SAP-Produkte im Tagesgeschäftunterstützt werden.

Meilensteine der SAP®-Firmengeschichte

Meilensteine Schauen wir uns die Meilensteine der SAP-Firmengeschichte aus der Sichtihrer Produkte an:

1972: SAP wird gegründet.

1992: Die ersten R/3-Lösungen werden vorgestellt und ausgeliefert.

1993: Über 1.900 R/3-Installationen

1996: Business Framework ist da.

1996: Das R/3-Release 3.1 wird internetfähig.

1996: Die ersten Branchenlösungen werden entwickelt, Einführungs-werkzeuge und -methoden wie ASAP – steht für AcceleratedSAP® –werden bereitgestellt.

1997: Die ersten SAP New Dimension-Produkte werden vorgestellt.

1998: Mit EnjoySAP® werden Oberfläche und Handling neu gestaltet.Damit wird die Software wesentlich benutzerfreundlicher, leichtererlernbar und im Layout leichter anzupassen. Das Schlagwort, derzutreffende Begriff hier ist »Usability«.

1999: SAP stellt mit mySAP.com eine umfassende Internetstrategie undInternetanwendung vor.

Anzahl R/3-Installationen Ca. 25.000

Anzahl SAP Mitarbeiter,davon Software-Entwickler

Über 21.700,5.400

Eigenkapitalquote 53

Anzahl Anwender Mehr als 10 Millionen

Anzahl Sprachen 28 inkl. Japanisch

Anzahl Branchenlösungen 19

Erwarteter Gewinn (vorläufige Zahlen) Net Profit: 602 Millionen EURO

Earnings per Share 5.76 EURO

Kennzahl BeschreibungTabelle 3.1:

Kennzahlen zurSAP AG,

Anfang 2000(Forts.)

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SAP R/3 Kompendium 63

Client-Server-Architektur Kapitel 3

1999: Über 25.000 R/3-Installationen

2000: Eine Million lizenzierte mySAP.com Anwender (Mai 2000)

Ausgestattet mit diesen Hintergrundinformationen können wir uns nun mitden neuen Technologien und Produkten der SAP AG befassen und dieserichtig einordnen. Für alle diese Produkte, von den SAP R/3-Anwendungen,den Branchenlösungen, dem SAP Business Warehouse bis zum SAP StrategicEnterprise Management, bilden die Client-Server-Architektur, das SAPBusiness-Technologiekonzept und damit insgesamt das Business Frameworkdie Grundlage.

3.3 Client-Server-Architektur

Mehrere RechnerEine Client-Server-Architektur beschreibt eine dezentral orientierte Rechner-architektur. Interessant ist dabei, dass die erforderlichen Aufgaben undDienste auf mehrere Rechner (Server) verteilt werden. Die informationstech-nologische Infrastruktur wird also in Teilkomponenten zerlegt. Jede Teil-komponente hat definierte Aufgaben. So entsteht ein verteilter EDV-Betrieb.

Stufenprinzip

Drei StufenAus der Verteilung der Aufgaben in einer Client-Server-Architektur ergibtsich eine stufenartige Anordnung der Hardware- und Softwarekomponen-ten. Man spricht hier vom Stufenprinzip. Es gibt drei Stufen, beziehungs-weise Dienste. Tabelle 3.2 beschreibt die Grundbegriffe und gibt eine kurzeDefinition, wie ein solches Stufenprinzip für SAP R/3 grundsätzlich aus-sieht:

Tabelle 3.2:Dienste in einer R/3-Architektur

Klienten und Server

Die Teilkomponenten, die innerhalb der Client-Server-Architektur verwen-det werden, heißen je nach Aufgabe »Clients« und »Server«. Ein Element,das für andere Schichten Aufgaben übernimmt, wird als »Server« bezeich-net. Elemente, welche diese Dienste in Anspruch nehmen, werden als»Clients« bezeichnet.

Schicht/Dienst Beschreibung

Datenbankdienst Je R/3-System gibt es einen Server für die Datenbank.

Anwendungsdienst Die eigentliche Anwendungssoftware befindet sich auf einem oder mehreren Servern.

Präsentationsdienst Als Anwender arbeiten Sie an einem »Frontend«. Der Präsentationsdienst stellt die Schnittstelle zwischen Ihrem Frontend und dem R/3-System dar.

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SAP R/3 Kompendium64

Kapitel 3 Was oder wer ist »SAP®«?

Plattformen

Die aktuell möglichen Kombinationen zwischen Hardware und Betriebssys-temen entnehmen Sie bitte nachfolgender Übersicht:

3.4 SAP New Dimension-Produkte

StrategischeProdukte

Unter dieser Bezeichnung vereinte die SAP AG einige ihrer strategischenProdukte und Initiativen – jene Produkte, die für den weiteren Erfolg derSAP AG – über die R/3-Anwendungen hinaus – mitverantwortlich sind undweiter sein werden. Wir stellen Ihnen nun folgende SAP New Dimension-Produkte kurz vor:

SAP Business Information Warehouse (SAP BW)

SAP Knowledge Management

SAP Strategic Enterprise Management (SAP SEM)

SAP Corporate Finance Management (SAP CFM)

SAP Supply Chain Management (SAP SCM)

SAP Business Information Warehouse (SAP BW)

Informations-drehscheibe

Die SAP AG positioniert ihr Business Information Warehouse als unterneh-mensweite, strategische Informationsdrehscheibe und als Data Warehousemit sofort einsatzbereiten Reporting- und Analyseverfahren. Sofort einsatz-bereit auch deswegen, weil betriebswirtschaftliche Objekte, Modelle und

Abbildung 3.1:Plattformen und

Systemarchitektur© SAP AG

Presentation

Database

CommunicationMiddleware

Language

Web Browser Java MS Windows Pervasive Devices

Http XML COM / DCOM.ActiveX MQ - Series MSMQ COBRA

ABAP Objects C / C++ Java

IBM Db2 Informix MicrosoftSQL-Server

Oracle SAP DB

Unix Windows NTMid-

rangeMain-frame

OperatingSystem

Achitecture/System

CompaqTru64Unix

IBMAIX

Alpha PowerPC

HPUX

PA

Linux

Intel

SiemensReliantUnix

MIPS

SUNSolaris

SPARC

MicrosoftWindows

2000

IntelIntel

MicrosoftWindows

NT

IBMOS/400

AS/400 S/390

IBMOS/390

Windows NTMid-

range

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SAP R/3 Kompendium 65

SAP New Dimension-Produkte Kapitel 3

Kennzahlen aus den operativen SAP-Anwendungen »automatisch« bereitge-stellt werden und ebenfalls aus einer branchenspezifischen Sicht.

Schlanke Einführung

Damit können Sie den Einführungsaufwand für Ihr funktionales DataWarehouse wesentlich reduzieren und Ihren Anwendern einen Sofortnutzenanbieten. Im Kapitel 7 finden Sie weitere Informationen zu diesem wichti-gen Thema.

SAP Knowledge Management

Business Intelligence

SAP Knowledge Management ist eine von drei SAP-Initiativen, mit denendas Ziel »Business Intelligence« erreicht werden soll. Die beiden anderenInitiativen sind:

das SAP Business Information Warehouse

das SAP Strategic Enterprise Management

Der Eckpfeiler des SAP Knowledge Management ist das SAP KnowledgeWarehouse, bestehend aus den Komponenten:

R/3-System

Server und

Workstation

Die Architektur des SAP Knowledge Warehouse kann um weitere Kompo-nenten ergänzt werden, wie beispielsweise das IDES Training System,Kursangebote, Dokumente oder CBT's.

Abbildung 3.2:Knowledge Ware-house Architektur© SAP AG

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SAP R/3 Kompendium66

Kapitel 3 Was oder wer ist »SAP®«?

Effektiver Einsatz Gerade in der Verbindung beziehungsweise durch die Integration mit der R/3-Personalwirtschaft (HR) kann die Effektivität des SAP Knowledge Warehousewesentlich erweitert und optimiert werden. Beispielhaft nennen wir die Quali-fikationen, Trainings, Mitarbeiterentwicklungspläne.

SAP Strategic Enterprise Management (SAP SEM)

SAP Strategic Enterprise Management, kurz SAP SEM, ist ein eigenständi-ges Produkt und kann unabhängig von SAP R/3 eingesetzt werden. Dabei istoffensichtlich, dass vorhandene R/3-Anwendungen – SAP R/3 hier als ERP-System verstanden – die Datenbereitstellung für SAP SEM übernehmen. BeiSAP SEM stehen die strategischen Managementprozesse des Unternehmensim Mittelpunkt. SAP SEM unterstützt die Aufgaben der strategischen Unter-nehmensführung.

SAP SEM-Komponenten

SAP SEM basiert auf der Business Framework-Architektur und besteht ausden folgenden Komponenten:

Business Planning and Simulation (SEM-BPS)

Corporate Performance Monitor (SEM-CPM)

Business Consolidation (SEM-BCS)

Business Information Collection (SEM-BIC)

Stakeholder Relationship Management (SEM-SRM)

Abbildung 3.3:SAP SEM und ERP

© SAP AG

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SAP R/3 Kompendium 67

SAP New Dimension-Produkte Kapitel 3

Management-konzepte

Mit SAP SEM können Sie in Ihrem Unternehmen die Einführung undAnwendung strategischer Managementkonzepte sehr effektiv unterstützen.Hier einige der bekannten Konzepte:

wertorientiertes Management (Shareholder-Value-Konzepte, Value-Based Management)

Balanced Scorecard

Portfolio Management

Target Costing

Analytische Anwendung

SAP SEM ist also eine analytische Anwendung. Die Funktionen des SAPBusiness Information Warehouse (SAP BW) sind in SAP SEM enthalten. Sieunterscheiden drei mögliche Einsatzszenarien:

SAP SEM als Stand-alone-Anwendung

SAP SEM als SAP BW-Anwendung (Daten für SAP SEM werden imSAP BW geführt)

SAP SEM als Data Mart

Verschiedene Szenarien

Die Nutzung der SAP BW-Technologien in SAP SEM – im Kontext derangeführten SAP SEM-Einsatzszenarien – ermöglicht es Ihnen, die Integra-tion komplexer Anwendungslandschaften voranzutreiben.

SAP Corporate Finance Management (SAP CFM)

SAP CFM Komponenten

SAP Corporate Finance Management, kurz CFM, steht für eine neue Initia-tive der SAP für das Management der Finanzressourcen und die Analyse derGeschäftsprozesse im Finanzbereich. Die einzelnen Komponenten sind:

Liquidity Planer

In-House Cash

Transaction Manager

Portfolio Analyser

Market Risk Analyser

Credit Risk Analyser

SAP CFM und SAP SEM

Schon aus der Aufzählung der Komponenten, besser der Aufgaben desCFM, sehen Sie die Notwendigkeit eines Zusammenwirkens mit dem SAPStrategic Enterprise Management, um eine umfassende und integrierteLösung sicherzustellen.

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SAP R/3 Kompendium68

Kapitel 3 Was oder wer ist »SAP®«?

Zielsetzung Welche Ziele verfolgen Sie mit CFM? Die Antwort ist eindeutig: Unter-stützung sämtlicher Finanzaufgaben, im weitesten Sinne und auch im anglo-amerikanischen Verständnis, im Unternehmen (Corporate Finance). Mög-liche Ziele und Aufgaben:

Unterstützung bei der Einführung wert-basierter Unternehmensstrate-gien

Risikomanagement (z.B. Kreditrisiken, Marktrisiken)

Beitrag zur Schaffung und Steigerung des Wachstumspotenzials

SAP Supply Chain Management (SAP SCM)

Paket für dieLogistik

Das SAP Supply Chain Management (SCM) wird als Paket für die Logistik-kette verstanden. Es bietet die Werkzeuge für eine Echtzeitplanung und Ent-scheidungsunterstützung in der Logistik. SAP SCM umfasst folgendeAnwendungen:

SAP Advanced Planner and Optimizer (SAP APO)

SAP Logistik Execution System (SAP LES)

SAP Business Information Warehouse (SAP BW)

SAP APO SAP APO basiert auf einer engpassorientierten (constrainbasiert) Planungs-und Optimierungsphilosophie. SAP APO ist internetfähig und kann unter-nehmensübergreifend eingesetzt werden. Es besteht aus den Funktionsbe-reichen:

Supply Chain Cockpit

Globale Verfügbarkeitsplanung

Absatzplanung

Supply Network Planning & Deployment

Produktionsplanung

Feinplanung und

als neue Funktion die kollaborative Planung

Mit der SAP APO »kollaborative Planning« wird die Erweiterung derLogistikkette zu Collaborative Commerce-Networks in Angriff genommen.Hier noch ein Bild zur Verdeutlichung der Architektur von SAP APO (sieheAbbildung 3.4).

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SAP R/3 Kompendium 69

E-Commerce Kapitel 3

SAP LESDas SAP Logistik Execution System (SAP LES) umfasst umfangreiche Funk-tionen für die Lager- und Transportverwaltung. Ein weiterer Bestandteil istdie Möglichkeit, logistische Operationen umfangreich zu analysieren.

SAP BWAuch an dieser Stelle ist nochmals das SAP Business Information Warehouse(SAP BW) zu nennen. Im Zusammenhang mit dem SAP LES ist das SAP BWals »elektronisches Lager« vorkonfiguriert. Darüber hinaus stehen sämt-liche, mit dem SAP Business Information Warehouse verbundenen Analyse-möglichkeiten zurVerfügung.

3.5 E-Commerce

Ein strategischer Schwerpunkt aktueller Softwareentwicklungsaufgaben beider SAP AG ist das E-Commerce. Wir geben Ihnen in diesem Absatz einenÜberblick zu folgenden Produkten für das E-Commerce:

SAP B2B Procurement

SAP Online Store

SAP Employee Self Service-Anwendungen

SAP B2B Procurement

Business-to-Business

Kurz gesagt ist SAP B2B (B2B steht für Business-to-Business) der Einkaufvia Internet. Der autorisierte Mitarbeiter kann über eine webbasierte Ober-fläche direkt beim Lieferanten Waren und Dienstleistungen beschaffen,

Abbildung 3.4:SAP Advanced Planner and Optimizier© SAP AG

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SAP R/3 Kompendium70

Kapitel 3 Was oder wer ist »SAP®«?

auch wenn das Partner-Unternehmen kein SAP R/3-System mit der Mate-rialwirtschaft im Einsatz hat. Vor allem denkt man hier an nicht fertigungs-gebundene Waren wie beispielsweise Personal Computer, Möbel, Büroma-terial. Als fachspezifischer Ausdruck wären »indirekte Waren« undDienstleistungen inklusive Maintenance, Repair und Operations (MRO) zunennen. Hier einige der zu erzielenden Vorteile:

Beschleunigung der Beschaffung durch eine Echtzeit-Integration mitdem Lieferanten

Der Lieferant verwaltet seine Produkte bzw. Produktkataloge

geringerer Trainingsaufwand beim einkaufenden Mitarbeiter (Self-Ser-vice-Gedanke)

Lagerbestände, Personalkosten und weitere Transaktionskosten kön-nen reduziert werden

All-in-One-Lösung Die Komponente B2B ist Bestandteil der SAP Supply Chain Management(SAP SCM)-Initiative der SAP. B2B wird von der SAP AG auch als »All-in-One-Lösung« bezeichnet.

SAP Online Store

Flexibel imInternet

Der SAP Online Store ist eine Internetkomponente für den elektronischenHandel. Sie kann unterschiedlich eingesetzt werden, was wir anhand gängi-ger Beispiele erläutern wollen:

Präsentation des Produktkatalogs (mit und ohne Bestellmöglichkeit)

für den Einkauf von Waren

für den Verkauf von Waren mit Angebotserstellung, Kundenerfassungund Zahlungsverkehr. Der Kunde kann den Bearbeitungsstatus seinesAuftrages selbst überprüfen.

zwischen Unternehmen und Verbraucher, zwischen Groß- und Einzel-händlern

zwischen Unternehmen (Business-to-Business)

Wichtig ist anzumerken, dass diese Komponente mit dem R/3-System – beiB2B geschieht das ja wahlweise – integriert ist.

SAP Employee Self Service-Anwendungen (SAP ESS)

Personalsysteme Hinter dem Begriff Employee Self Service, kurz ESS, steht der Gedanke, dassMitarbeiter ihre eigenen Personaldaten pflegen bzw. abrufen, und dies ohnegroße Schulung für diesen gelegentlichen Anwenderkreis. Hier eine Über-sicht über die möglichen ESS-Anwendungsbereiche:

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SAP R/3 Kompendium 71

Branchenlösungen Kapitel 3

Zeiterfassung (z.B. Urlaubsanträge, Eingabe der Arbeitszeit, Korrektu-ren)

Personendaten prüfen und pflegen (z.B. Aktualisierung von Adressen,Bankverbindungen)

sich anmelden und informieren über Arbeitgeberleistungen (z.B. Teil-nahme an Leistungsprogrammen)

sich informieren und anmelden im Aus- und Weiterbildungswesen

Beschäftigungsnachweise anfordern

Reiskosten und Spesen erfassen und zur Genehmigung vorlegen

Bewerbung abgeben und Status der Bewerbung erfragen

Mitarbeiterverzeichnisse nachfragen (Who's Who)

Bestellanforderungen verwalten

Darin liegt viel Phantasie, auch wenn noch relativ wenige Unternehmen diegesamte Palette der ESS-Anwendungen einsetzen.

3.6 Branchenlösungen

Branchenlösungen sind ein weites Feld. Wir wollen uns zuerst mit den SAP-Branchenlösungen im engeren Sinne befassen und dann noch auf eine erwei-terte Sicht von Branchenlösungen eingehen.

SAP-Branchenlösungen im engeren Sinne

Umfangreiche Gebilde

Was ist eine SAP-Branchenlösung? Im engeren Sinne ist es eine R/3-Lösung,ergänzt und erweitert um branchenspezifische Funktionen und Voreinstel-lungen, komplettiert durch spezielle Service & Supportleistungen wie Schu-lung, Beratung und Wartung der Branchenlösung. Eine branchenspezifischeVoreinstellung wäre beispielsweise ein branchenspezifischer Kontenplanoder eine auf eine spezielle Branche ausgerichtete Einführungsmethodik mit-tels ASAP®. Der Gesamtumfang einer SAP-Branchenlösung ist also einumfangreiches Gebilde und setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:

R/3-Standardmodule (R/3-Backbone) wie beispielsweise die Finanz-buchhaltung (FI), Controlling (CO), Instandhaltung (PM), Vertrieb(SD) oder Produktionsplanung (PP)

branchenspezifische Geschäftsprozesse und R/3-Funktionen

branchenspezifische Ausprägung des SAP Business Information Ware-house

Solution Map als Geschäfts- und Planungsmodelle definieren die funk-tionalen Anforderungen der jeweiligen Branchen

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SAP R/3 Kompendium72

Kapitel 3 Was oder wer ist »SAP®«?

Branchenspezialisierung der SAP Beratungspartner

spezielle Schulungsangebote

branchenspezifische Einführungsmodelle

Branchen-lösungen

Die SAP AG bietet zur Zeit neunzehn Branchenlösungen an, hier eine Aus-wahl:

Automobilindustrie

Banken

Chemie

Gesundheitswesen

High Tech & Elektronik

Energieversorger

Öffentliche Verwaltung

Telekommunikation

Medien

Solution Map Der Realisierungsstand der einzelnen Branchenlösungen ist unterschiedlichausgeprägt. Für jede dieser Branchenlösungen existiert eine so genannte»Solution Map«, in welcher der bestehende bzw. geplante Funktionsum-fang definiert wird. Auf der Grundlage dieser Solution Map können Sie denjeweiligen Realisierungsstand bestimmen und Ihr eigenes Projektportfoliodefinieren.

SAP Branchenlösungen im weiteren Sinne

Wir wollen diesen Aspekt aus zwei Sichten beleuchten, zuerst Branchenlö-sungen von Kunden oder Partnern der SAP AG, dann die Sicht auf oderdurch das Internet.

Kunden-/ Partner-lösungen

Hier haben Kunden oder Partner der SAP AG Teilbereiche eines ERP-Systems oder einer bestehenden SAP-Branchenlösung aus einer unterneh-mens- und branchenspezifischen Sicht realisiert oder erweitert. Dies kann inso genannten Entwicklungspartnerschaften erfolgen. Es wäre dann im Ein-zelfall zu prüfen, ob diese Lösungen in eine SAP-Branchenlösung überge-führt werden. Als Beispiel könnte hier die Baubranchenlösung oder SAPBanking angeführt werden wie auch das Aufbereiten eines New Dimension-Produkts für eine bestimmte Branche, z.B. das Customer RelationshipManagement (CRM) für die Telekommunikationsbranche.

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SAP R/3 Kompendium 73

mySAP.com – One-Step-Business Kapitel 3

Komplementär-software

Partner der SAP AG entwickeln ergänzende Lösungen zur SAP R/3 oderanderen SAP-Produkten. Die SAP AG zertifiziert diese Fremdsoftware, dif-ferenziert nach Art der technischen Realisierung.

mySAP.com Marketplace

Wir werden im nächsten Absatz auf mySAP.com näher eingehen. Klar istaber jetzt schon, dass es branchenspezifische Markt- und Arbeitsplätze inder Internetplattform der SAP AG gibt und verstärkt geben wird.

3.7 mySAP.com – One-Step-Business

Was ist my.SAPcom und was sind seine Hauptkomponenten? Welche sinddie Voraussetzungen? Hier die »offizielle« Definition: »mySAPcom deliverspersonal and collaborative solutions on demand.«

InternetstrategieMit mySAPcom hat die SAP AG ihre Internetstrategie definiert und Inter-netbasierte Lösungen bereitgestellt. Diese werden auch als One-Step-Busi-ness bezeichnet – das ist also alles, was mit E-Business oder E-Commerce zutun hat – für eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit und für dieKooperation innerhalb der E-Community. Betrachten wir jetzt die mySAP-com-Prinzipien:

MarketplaceBusinessmit den Prinzipien Wertschöpfung, Partnerschaft und Kooperation

Personalmit den Prinzipien Einbindung der Benutzer, Benutzerrollen und denPortalen

Internetmit den Aspekten Outsourcing, Technologie und Community

BenutzerrollenSämtliche Produkte der SAP AG werden unter diesem Konzept bereitge-stellt. So enthält das Release 2.0 des SAP Business Warehouse untermySAP.com bereits 75 definierte Benutzerrollen, integriert mit demmySAP.com Workplace. Betrachten wir nun die wesentlichen Elemente, dievier Eckpfeiler von mySAPcom:

Marketplace

Workplace

Application Hosting und Outsourcing

Business-Szenarien

Im Detail stellen wir Ihnen mySAP.com im nächsten Kapitel vor.