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Augsburger Logokoffer HANDBUCH spielend sprechen lernen

spielend sprechen lernen Augsburger Logokoffer · „Augsburger Logokoffer“ Wie es dazu kam ... Zehn Jahre lang war ich in Wien unterwegs als ambulante Sprachheil-Sonderkindergärtnerin

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Augsburger Logokoffer

HandbucH

spielend sprechen

lernen

„Augsburger Logokoffer“

Wie es dazu kam ... Zehn Jahre lang war ich in Wien unterwegs als ambulante Sprachheil-Sonderkindergärtnerin und kannte „das Leben aus dem Koffer“. Die Kunst, das Richtige mitzubringen, das dem Kind und mir selbst Spaß machte, hatte ich nie richtig gelernt.

In der Kindertagesstätte in Augsburg stand mir ein großer Therapieraum zur Verfügung. Was anschaffen? Beim Gedanken, dass Kinder oft spielunfreudig sind, wegen eines zu großen Angebotes, kam mir der Wunsch nach wenigem, gezieltem, ansprechendem Material.

Ich war nicht alleine. Anderen ging es genauso. In der Logopädenrunde wurden Ideen und Spiele ausgetauscht. Endeffekt: Es entstand eine Sammlung von Spielen, die ausgebaut, verfeinert wurden und schließlich auf Koffergröße gebracht.

So ergab sich, daß neben ‚Standards‘, denen bislang die stabile Ausführung gefehlt hatte, auch neue Spiele den Weg in den Augsburger Logokoffer fanden. Auch die ‚neue Verpackung alter Bildkarten‘ war uns ein Bedürfnis.

Schon bei der Ausarbeitung der Ideen stellten wir fest, daß jeder von uns individuelle Vorstellungen hatte, wenn es um therapeutische Details ging. Aber darin liegt ja kein Hinderungsgrund, das Material nach unseren jeweiligen Bedürfnissen und Vorstellungen zu verändern.

Wir legten also Wert darauf, daß die gesammelten Spielideen variabel sind. Daher können sie auch unbegrenzt erweitert werden. Und darin liegt wohl der Kern der Sache: es geht uns um die Freude und Abwechslung im therapeutischen Alltag und - um leichteres Lernen.

An dieser Stelle möchten wir allen danken, die uns durch Ideen, Verbesserungsvorschläge und tatkräftige Unterstützung bei der Planung und Verwirklichung unseres Augsburger Logokoffers geholfen haben.

Hedy Lipburger und das Team Annette Münsterer, Monika Dobersch, Michael Hübner,

Andrea Frieß, Susanne Dieterle-Hautmann, Barbara Kandler

v.l.n.r: Monika Dobersch, Hedy Lipburger, Annette Münsterer

InhaltSchatzkiste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Kordelspiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Waschmaschinen – Schrank – Theater . . . . . . . . . . 13

Stabspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Seilbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Hölzchen – Allerlei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Kegel – Puppenspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Schneppolino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Äpfelchenspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Vogel – Schmetterling – Schlangenspiel . . . . . . . . . 33

Drehscheibe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Notizen für eigene Spielvarianten . . . . . . . . . . . . . . 39

Anwendung des Logokoffers

— Am besten in der Einzelförderung, bis das Kind ein gewisses Sprachniveau erreicht hat

— Kind,Therapeut/In und möglicherweise ein Elternteil sollen als gleichwertiger Partner „mitspielen“ – fördert die Spielfreude

— Jeweils nur ein Spiel in verschiedenen Variationen verwenden – fördert Ausdauer und Kreativität

— Nach einigen Spieleinheiten das Kind auffordern, selbst eine Spielvariante zu erfinden

— Das Kind nicht allein an den Koffer heranlassen (Verletzungsgefahr – Hersteller haftet nicht)

— Diese Sprachspiele sollen immer etwas Besonderes bleiben und gezielt eingesetzt werden

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Schatzkiste — kleine Truhe aus Holz mit doppeltem Boden — Aufsatz 1 (mit Schlitz) — Aufsatz 2 (zum Formen-Sortieren) — Aufsatz 3 (als Musikinstrument oder zum Weben) — Schnüre zum Ziehen, „Schätze“ im Säckchen

1. Motorik

Feinmotorik

— Aufsatz 2: Formen sortieren — Aufsatz 3: mit Schnüren weben; Schnüre herausziehen

mundmotorik

— als Verstärker: Schnüre ziehen, Holzteile/Karten einwerfen

6 augsburger Logokoffer

2. Wahrnehmung | Merkfähigkeit

auditiV

— Aufsatz 3: mit Gummis bespannen: hören auf laut – leise – hoch – tief. …

— Herausziehen der Fäden kann auf allen Ebenen (Geräusch-, Laut-, Silben-, Wortebene) als Verstärker verwendet werden.

ViSueLL

Form — Aufsatz 2: Klötze zuordnen

Farben — alle Fäden herausziehen – von innen Fäden leicht

bewegen, beobachten und benennen Therapeut/In und Kind ziehen abwechselnd gleichfarbige Schnüre. Erweiterung durch Muggelsteine, Knöpfe, Bausteine …

— mit Farbwürfel: die jeweilige Schnur herausziehen und dazu sprechen.

Farben und Zahlen — mit Farben- und Zahlwürfel gleichzeitig würfeln, Schnur

herausziehen und dazu entsprechend viele Muggelsteine aus der Kiste holen. Wer hat die meisten?

taktiL

— Aufsatz 2: Klötze blind zuordnen und einwerfen

— „Schätze“ ertasten und benennen

6 augsburger Logokoffer

7

3. Artikulation

Lautebene

— Schnur herausziehen und dabei Reibe und Zischlaute bilden: F/S/ScH/L …

SiLbenebene

— es wird ein „Zauberwort“ gesprochen (Silbenreihe z.B. silip-silap-silup) wer es nachsagen kann, darf einen Schatz aus der Kiste holen

Wortebene

— Bildkarte mit Ziellaut aus der Kiste holen oder einwerfen (Aufsatz1) — S: „Ich suche, ziehe, sehe in/aus der Schatzkiste …“

SatZebene

— S/ScH: „In der Schatzkiste ist … versteckt“ — G/k/r: „Ich greife in …“ oder „Ich habe … gefunden“

oder „ist gerade, ist krumm“ — F: „Ich finde in …“

4. Wortschatz — „Schätze“ benennen — Bildkarten aus bestimmten Bereichen benennen – aus der Kiste

nehmen oder einwerfen, (Aufsatz 1 benutzen) oder Schnüre ziehen — Fäden gerade/krumm legen — kurz/lang vergleichen – schnell/langsam ziehen

7

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5. Syntax | Morphologie

einFacHer SatZ

— „Da ist ein/Ich suche/Ich finde/“ – als Verstärker Karte einwerfen

PerFekt

— „Ich habe die Schatzkiste aufgemacht und … gesehen.“; „… in den Briefkasten gesteckt.“; „… gefühlt.“

PrÄPoSitionen

— Realgegenstände/Bildkarten/Schätze werden vor, hinter, neben, in, auf die Schatzkiste gelegt

PLuraL

— Partnerspiel mit durchgehender Schnur an den beiden Seitenteilen: ein Spieler zieht und gibt das Wort im Singular vor, der Zurückziehende antwortet mit dem Plural: ein Baum – viele Bäume

6. Spontansprache: — Geschichten mit der Schatzkiste erfinden

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Kordelspiele — bunte, jeweils zwei gleiche Kordeln

1. Motorik

Grobmotorik

— Eisenbahn: 2 Kordeln halten – rhythmisch hin und herziehen — Tiere: jeder bindet sich eine Kordel als Schwanz

um – einer fängt des anderen Schwanz — Lasso: Kordel in großen kreisenden Bewegungen über

dem Kopf oder neben dem Körper bewegen — Wasser: mehrere Kordeln werden gleichzeitig am Boden

bewegt das Kind springt über die wellenförmigen Schnüre.

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Feinmotorik

— Wickeln: Schnüre werden um Bleistifte, Lineale, Spulen, Tischfüße gewickelt – als Wettspiel

— Hände auf und zu: Schnuranfang in die Hand nehmen, die ganze Schnur einfangen ohne Unterstützung der anderen Hand. (Wettspiel)

2. Wahrnehmung | Merkfähigkeit

auditiV

— auf verschiedenen Ebenen als Verstärker — Frosch (grüne Kordel) hüpft in den See (blaue Kordel) — Enten (gelbe Muggelsteine) schwimmen auf dem See — aus blauer Kordel Fluß/See legen; großen Schuh als Schiff verwenden:

„Das Schiff fährt über den See und nimmt … mit.“ (Kegelpuppen) — bunte Papierschiffe schwimmen auf dem See

(zudecken, sich erinnern welche Farbe)

ViSueLL

— Farbzuordnung: aus Kordeln, Nester/Häuser legen – farbige Realobjekte/Muggelsteine zuordnen: „Der rote Stein wohnt im roten Haus.“

— Formen:aus Kordeln Formen legen (Dreieck, Kreis, Phantasiegebilde), nachlegen, zuordnen

— Kordeln legen, Kind wegschauen lassen und verändern: was ist jetzt anders?

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3. Artikulation

Lautebene/SiLbenebene

— zu den grobmotorischen Übungen können Laute angebahnt werden — Farbwürfel sucht Schlange aus, die zischen darf

oder Silbenreihe erfinden/nachsprechen

SatZebene

— r: Kordeln blind aus Sack/Kiste herausholen: „Meine Schlange ist rot/nicht rot.“ Großer Kreis wird mit Kordeln gelegt – in der Mitte liegen alle andern, das Kind spricht: „Ich gehe rundherum, im Kreis her um“, es darf selbst den Zeitpunkt wählen, wo es sich eine Kordel holt, den Kreis damit verstärkt und spricht: „der Kreis wird größer und größer“ In Sack oder Kiste versteckte Kordeln herausholen: „Ruck-zuck-zisch, die grüne Kordel liegt auf dem Tisch.“

— dr: mit einer Kordel ein Ei legen: dazu sprechen: „Eins, zwei, drei, die Henne legt ein Ei“, Kordel schwingen dazu sprechen: „dram, drum – die Kordel dreht sich rund herum.“

— kr: „Rim, ram, rum – der blaue Regenwurm ist krumm.“ — Gr: „Meine Schlange ist grün/nicht grün.“ — ScH: „Schlick, schlack, schabernack – steck die Schlange

in den Sack!“ – Wessen Schlange ist schneller weg?

4. Wortschatz — Begriffe werden mit den Kordeln dargestellt und

gesprochen (Birne, Apfel, Haus, Treppe … ) — lang/kurz; gerade/krumm; dick/dünn; breit/schmal

benennen, dann auf Gegenstände übertragen

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5. Syntax / Morphologie

erWeiterter SatZ

— mit den Kordeln verschiedene Gesichter legen (Knöpfe, Wolle als Zusatzmaterial): „Peter lacht, weil …“; „Sandra denkt sich …“; „Tante Julia kommt zu Besuch und bringt …“

PrÄPoSitionen

— auF: Straße legen „Auf der Straße fährt …“ — über: Fluß, See legen „Das Boot (Papier) fährt über …“

mit Kordel Absperrung legen „Das Pferd springt über …“, verschiedene Tiere springen über …

— in: „Der Frosch springt in den See.“; „Was gehört nicht in den See? Die Flasche gehört nicht in …“

— unter: „Die Schlange kriecht unter …“ — im: „Im See gibt es …“; „Im See gibt es keine …“

6. Spontansprache — „Bilderrahmen legen“, sich ein Bild vorstellen und dazu sprechen

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Waschmaschinen – Schrank – Theater

— kleine Kiste mit auf 3 Seiten verteilten Nutzungsmöglichkeiten: — Stabtheater und 2 Spatel mit vier aufgemalten Figuren (Junge,

Mädchen, zwei Tiere) — Waschmaschine — Wäsche – Kühl-, Geschirrschrank

1. Motorik

Feinmotorik

— kleine Wäschestücke herstellen (Stoffe) in die Waschmaschine bzw. den Schrank legen, fiktiv, Waschpulver hinein geben, einschalten

— ins Theater Stabfigur einstecken, bewegen

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2. Wahrnehmung – Merkfähigkeit

auditiV

— Hose, Handtuch, Kleid … werden genannt und in die Waschmaschine gesteckt. Was ist in der Waschmaschine? (Kind zählt die Dinge aus dem Gedächtnis auf)

ViSueLL

— Gegenstände/Kärtchen in den Schrank räumen, schließen: was ist im Schrank?

3. Artikulation

Lautebene

— lautieren (br/ScH), Geräusch der Waschmaschine imitieren

SiLbenebene

— Dialog zu erlernenden Silben mit dem Stabtheater:

— Echospiel: eine Figur sagt alles nach: bli – bli / sa – sa / klik – klik — Partnerspiel: mit sinnlosen Silben ein Gespräch führen

SatZebene

— k: „Im kalten Kühlschrank sind keine …“; „Klaus räumt seine … in den Kleiderschrank.“

— G : „Im Geschirrschrank gibt es …/gibt es keine …“ (dazu selbst Karten malen)

— ScH: „Ich schenke dir aus meinem Spielzeugschrank …“; „Schau wie die Waschmaschine meine Socken wäscht.“; „Steffi schaut aus dem Fenster und sieht …“

— S: „Ich sehe …/Susi sieht auf der Straße …“

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4. Wortschatz — aus dem jeweiligen semantischen Bereich — was kann man stellen, stecken, legen? siehe Satzebene

5. Syntax / Morphologie

einFacHer SatZ

— „Ich wasche …“; „Ich hole …“; „Ich brauche … ‚“; „Ich nehme …“

erWeiterter SatZ / PerFekt

— „Ich habe meine Hose ausgezogen und in die Waschmaschine gesteckt.“; „Ich habe aus dem Kühlschrank Käse geholt und auf den Tisch gestellt.“; „Papa hat die Teller gewaschen und ich habe sie weggeräumt.“

— Alle Karten aus den verschiedenen Bereichen (Kühl-, Geschirr schränke) mischen und fragen: „Weißt du, in welchen Schrank das Besteck gehört?“

PrÄPoSitionen

— „Ich stelle … in den Kühlschrank“

6. Spontansprache — Rollenspiel mit dem

Stabtheater/Kleiderschrank

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Stabspiel — 1 gelochter Holzstab mit farbiger Schnur als Fädelstab/

Zauberstab/Lasso zu verwenden — 1 Magnetrundholz an die Schnur knüpfen und als Angelspiel

verwenden. Auf die Karten/Gegenstände werden Büroklammern gegeben

1. Motorik

Grobmotorik

— Stab mit Schnur kann geschwungen werden (Lasso) — Stab mit Schnur zeigt einen Weg vor, Kind folgt

(mit Rollenwechsel)

Feinmotorik

— fädeln einfach, erschwert — Gegenstände/Karten angeln mit Magnetrundholz

und Büroklammern an den Karten

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mundmotorik

— gewünschte Übung machen, Fädeln als Verstärker benutzen

2. Artikulation

Lautebene

— Laute mit Fädeln einüben: als Verstärker fädeln

SiLbenebene

— wie Lautebene

Wortebene

— entsprechende Bildkarten angeln. Magnetrundholz anbringen, Karten mit Büroklammern

SatZebene

— Gegenstände/Karten/Gezeichnetes fischen — ScH: „Zisch, zisch, zisch, wer erwischt den Fisch?“;

„Schau, ich hab‘ den Schuh erwischt.“; „Ich fange den Fisch und lege ihn auf den Tisch.“

— S/Z: „Zeig‘ mir doch, was du gefischt hast“; „Der Zauberer Sims verzaubert … den Salat in …“

— F/ScH: „Viele Fische fang‘ ich nicht, ich fange nur den grünen.“; „Der Fischer fischt den ganzen Tag, bis er was gefangen hat.“ (angeln)

4. Wortschatz — zu erlernende Begriffe „fischen“, aus der Kiste „zaubern“

(Zauberstab) oder sprechen und fädeln

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5. Syntax/Morphologie

einFacHer SatZ

— sprechen und dazu fädeln oder Bildkarten fischen

adJektiVe

— „Der Fischer hat einen kleinen, roten Fisch gefischt.“, etc.

PLuraL

— der Zauberer kann viele … herzaubern

6. Spontansprache — zu Fischer, Pferd, Zauberer Geschichten erfinden

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Seilbahn — Bergstation, die an einem Fenstergriff oder einer Türklinke

befestigt wird — Talstation, die auch als Haus, Bahnhof, Tor, Fenster verwendet

werden kann — Gondel, die auch Werkzeugkiste, Arztkoffer, Tasche sein kann

1. Motorik

Feinmotorik

— Schnur wickeln, Gleichgewicht halten

mundmotorik

— Wickeln kann als Verstärker für sämtliche Lippen- und Zungenübungen eingesetzt werden

20 augsburger Logokoffer

2. Wahrnehmung/Merkfähigkeit

auditiV

— Gegenstände werden eingeladen und benannt. Wenn die Seilbahn oben ist, werden die Dinge vor dem Ausladen noch einmal abgerufen

3. Artikulation

Lautebene

— der zu erlernende Laut wird gesprochen und als Motor für die Seilbahn imitiert: sssssss/wwvvwwww/brrrrr

Wortebene

— Gegenstände werden aufgeladen, eingeräumt, benannt

SatZebene

— S/Z: „Sabine fährt mit der Seilbahn und sieht …“; „In Papas Werkzeugkiste ist ein Bohrer …“

— W: „Willi will wieder mit der Bahn fahren und nimmt … mit.“ — k/G : „Karl geht/kommt mit.“; „Claudia …“;

„In der Werkzeugkiste ist kein …, sondern …“ — ScH: „Ich schicke dir …“; „In der Tasche steckt eine Flasche …“

4. Wortschatz — Karten oder Gegenstände aus dem jeweiligen semantischen Bereich

werden aufgeladen, eingeräumt (z.B. Essen, Spielzeug, Tiere … )

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5. Syntax/Morphologie

einFacHer SatZ

— „Papa fährt mit, die Katze fährt mit …“; „Ich schicke dir …“; „Der Arzt braucht …“

erWeiterter SatZ

— „Wenn wir in die Berge fahren, nehmen wir … mit/ sehen wir …“; „Wenn die Schraube locker ist, brauchen wir …“

PerFekt

— „Maxi, Tina, Mama, der Hund ist mitgefahren.“ (dazu Kegelpuppen, Tiere aufladen)

— „Ich habe Steine, Kastanien, Tannenzapfen aufgeladen.“; „Mama hat aus der Stadt … mitgebracht.“

adJektiVe

— „Die Bahn ist voll mit kleinen Steinen …“; „Ich lade dürres Laub/kurze Stöcke, bunte Säcke … ein.“

PrÄPoSitionen

— „Ich lege … in die Seilbahn.“; „Die Bahn fährt auf den Berg und nimmt … mit.“

PLuraL

— „Auf dem Berg ist ein Gasthaus. Wir liefern Flaschen, Fische, Äpfel …“ (dazu Kärtchen zeichnen), „Der Arbeiter, Hausmeister, Arzt braucht viele …“

6. Spontansprache — Geschichte erfinden

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auFbauanLeitunG

— Tal-Station (teiL a) und Berg-Station (teiL b) mittels der ca. 2m langen ROTEN Schnur miteinander verbinden. Ein Ende der Schnur ist mit einem Sicherheitskaken an der Berg-Station einzuhängen; das andere Ende wird mit der Schlaufe zunächst unter dem Transportrad der Gondel und anschließend durch die 10mm Bohrung an deren Rückwand der Gondel hindurchgeführt und schließlich am Haken der Tal-Station eingehängt.

— Die Berg-Station wird mit der Rückseite entweder mittels der oberen Schlaufe an einer senkrechten Halterung (z.8. Fenstergriff) oder mittels der beiden unteren Schlaufen an einer waagrechten Halterung (z.B. Türgriff) eingehängt. - Es ist darauf zu achten, daß die Neigung der Schnur eher steil als flach sein sollte.

— Nun wird die BLAUE Schnur (ca. 4m lang) komplett von der Spindel (teiL G) abgespult, von oben um das Rad der Berg-Station herumgeführt und am S-Haken der Gondel (teiL o) - die am Boden bei der Tal-Station stehen sollte - festgemacht.

— Die Tal-Station wird gehalten, indem man darauf sitzt (kleine Kinder) oder kniet. Das hat den Vorteil, dass unruhige Kinder sich konzentrieren, sonst bricht die Seilbahn zusammen. Gondel bewegt sich nun durch Drehen der Spindel „bergwärts“ bzw. „talwärts“. Viel Spaß

Tal-Station

Spindel

Gondel

Berg-Station

a

P

o

b

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Hölzchen – Allerlei — 18 Holzscheiben mit je 2 differenzierten Symbolen, 2 Würfel mit

entsprechenden Symbolen

1. Motorik

Feinmotorik

— Hölzchen werden über-/nebeneinander gelegt (Turm, Mauer)

mundmotorik

— Lippen-, Zungenübungen-, Lippenschluß solange z.B. Turm gebaut wird

2. Wahrnehmung | Merkfähigkeit

auditiV

— bei hohem Ton wird ein Hölzchen abgenommen, bei tiefem Ton zurückgegeben

24 augsburger Logokoffer

ViSueLL

— es wird gewürfelt (mit 1 oder 2 Würfeln) und Symbol gesucht — es werden zwei gleiche Symbole gesucht.

Wettspiel: wer hat mehr Paare?

Zahlen — es werden zwei gleiche Reihen gebildet, würfeln — Variation: würfeln, das gleiche Symbol auf der andern Seite suchen,

hinüber springen, in eine Richtung, wer gelangt zuerst ans Ziel? — 3 oder mehr Symbole gut anschauen, zudecken

und die passenden dazu finden.

3. Artikulation

Lautebene/SiLbenebene

— die Hölzchen werden umgedreht und mit dem gewünschten Laut (Silbe) gestapelt.

SatZebene

— S/Z:„Ich suche 2 gleiche“; „Sag mir, wo ist der zweite?“ — G : „Gleich und gleich gesellt sich gern.“; „Ich habe … gesehen, gehört.“

ein Hölzchen wird gelegt, um das Gesagte zu bekräftigen.

4. Wortschatz — Gegenstände auf Grossbild oder Karten werden benannt, ein

Hölzchen wird draufgelegt, um das Gesagte zu bekräftigen.

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Kegel – Puppenspiel — 5 bedruckte Holzkegel mit Kugel

1. Motorik

Grobmotorik

— Puppen werden im Raum versteckt: suchen — Puppen aufstellen: kegeln

Feinmotorik

— auf Kegel zielen

mundmotorik

— mit den Lippen Kegel aufstellen — jeweils bei gelungener Übung 1 Kegel abschießen

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2. Wahrnehmung | Merkfähigkeit

auditiV

— hören, ob Püppchen kleine oder große Schritte machen — mit Kegeln verschiedene Geräusche machen/nachahmen — man einigt sich auf ein Stimuluswort: immer wenn es

auftaucht (bei Geschichte oder Reim) darf das Kind kegeln

ViSueLL

— Kegel/Püppchen räumlich verändern. Kind muss sagen, wo es vorher gestanden ist, was sich verändert hat

Farben

— würfeln: Puppe stellt sich auf farbiges Papier/Stoff, Holz. Der Puppe werden farbige Gegenstände zugeordnet

ZaHLen

— jeweils die umgeworfenen Kegel zählen — Geschichte erzählen: die gewünschte Anzahl

der Püppchen dazu bewegen

3. Artikulation

Laut – SiLben – Wort – SatZebene

— Kegel als Verstärker einsetzen

4. Syntax / Morphologie

einFacHer SatZ

— Philipp geht, kommt, läuft und hüpft, schaut aus dem Fenster.“

adJektiVe

— „Mama hat schöne Schuhe gekauft.“; „Lisa hat eine lustige Frisur.“

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PrÄPoSitionen

— „Maxi geht über die Wiese / in den Garten./ in die Schule.“ Puppe im Zimmer verstecken, sagen wo die Puppe ist.

PLuraL

— mit Karten, — Puppen schauen ins Regal, in den Katalog

5. Spontansprache — Rollenspiel zu allen Themen, können bei

allen Spielen eingebaut werden.

28 augsburger Logokoffer

Schneppolino — stabile Röhre mit Variationen — „Schneppolino“ – Mund- u. Zungenscheibe – Stoff hochziehen:

Gesicht wird sichtbar — „Mülltonne“ – Stoff wird entfernt, Gesichter nach hinten:

Scheibe dient als Deckel — „Spürspiel“ – Gesichter werden verdeckt, mit/ohne Scheibe

als Trennwand, beide Seiten werden mit Fühlmaterial gefüllt (Säckchen mit Material liegt bei)

— „Fernrohr“, Röhre

1. Motorik

mundmotorik

— Zungenbewegungen werden von Schneppolino vorgemacht; Kind macht nach u. umgekehrt

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2. Wahrnehmung/ Merkfähigkeit

auditiV

— vereinbaren, was „Schneppolino“ gern ißt – Therapeut zeigt Bilder und fragt: „Magst du gern … ?“ Kind entscheidet und gibt zu essen.

taktiL

— Kind soll Gegenstände finden (mit/ohne Trennscheibe) z.B. 2 gleiche, 2 gegensätzliche (groß/klein; weich/hart), zwei unterschiedliche (auf einer Seite etwas Rundes/ auf der andern etwas Eckiges, etc)

— Materialbeschaffenheit ertasten: Metall, Holz, Schaumstoff, Kork, Pelz, Leder, etc.

3. Artikulation

Lautebene

— als Verstärker „Schneppolino“ mit Buchstaben oder Schnipseln füttern oder etwas in die „Mülltonne“ werfen

Wortebene

— mit Bildkarten füttern bzw. Karten in die „Mülltonne“ werfen

SatZebene

— ScH: „Schneppolino, schmeckt dir Spinat?“; „Schneppolino geht in den Wald.“; „Schneppolino freut sich, weil …“; „… ist traurig, weil. …“

— G : „Geppolino, ißt du gerne Gurken?“; „Gläser gehören nicht in die Mülltonne.“

— S: „Seppolino, sind die Bonbons süß oder sauer?“; „Ich sehe …“ (Fernrohr)

4. Wortschatz — Karten benennen und einwerfen — beim Ertasten: Fell, Holz, Stoff, Wolle

30 augsburger Logokoffer

— rund/eckig; hart/weich; spitz/stumpf

5. Syntax | Morphologie

einFacHer SatZ

— „Schneppolino ißt/mag/mag keine …“

erWeiterter SatZ

— „Schneppolino kauft Karotten, kocht sie und ißt sie.“; „Schneppolino ist traurig, weil …“; „freut sich, weil …“

PerFekt — „Ich habe … in der Mülltonne gefunden.“;

„Schneppolino hat gegessen und sich schlafen gelegt.“

adJektiVe

— „Schneppolino hat eine rote Tomate, eine grüne Gurke und einen großen Kopfsalat bekommen.“

PrÄPoSitionen

— Was liegt vor, hinter, neben, unter. … der Mülltonne? — Schneppolino. steht, hüpft auf, kriecht unter … (Stuhl,Tisch etc.) — … eht/kriecht durch das Rohr

PLuraL

— „Schneppolino hat Hunger: er ißt Äpfel, Brote, etc.“ (aufzeichnen od.entsprechende Karten)

6. Spontansprache — wir blicken durch das Fernrohr und erzählen, was

wir sehen: Unwirkliches und Wirkliches

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Äpfelchenspiel — 15 Holzapfelscheiben, jeweils 5 auf einer Seite rot, gelb und

grün; auf der hellen Rückseite gibt es Kerne in unterschiedlicher Zahl, 7 Äpfel haben einen Wurm

1. Motorik

Feinmotorik

— Äpfel umdrehen

2. Wahrnehmung | Merkfähigkeit

auditiV

— Spruch: „Rote Äpfel eß ich gerne, aber ohne Wurm und Kerne.“ — merken und nachsprechen

ViSueLL

— Alle Äpfel auf die helle Seite drehen: wer findet Äpfel mit Würmer, mit 1,2,3 Kernen?

Farben

— gleiche suchen — würfeln – Farbe zuordnen

ZaHLen

— Menge erkennen (Kerne)

32 augsburger Logokoffer

3. Artikulation

SatZebene

— ScH: „Schau, ich schenke dir einen schönen Apfel.“; „Der gelbe Apfel schmeckt mir gut.“

— S: „Sabine, ißt du auch so gerne grüne Äpfel?“; „Ich beiße in den roten Apfel.“

— k/G : „Klaus kann schon auf den Baum klettern und …“; „Komm, kauf mir bitte …“; „Das Kind geht in den Keller und holt …“; „Gert hat unter dem Baum … gefunden.“; „Dieser Apfel gehört mir/dir.“

4. Wortschatz — schön, saftig, gut, halb, klein, groß, rund

5. Syntax | Morphologie

einFacHer SatZ

— „Ich esse, hole, pflücke, kaufe, schenke …“

erWeiterter SatZ / PerFekt

— „Ich habe einen roten Apfel mit drei Kernen gefunden.“; „Ich habe … gegessen und 2 Kerne geschluckt.“; „Der Wurm hat den Apfel angefressen und ist weitergekrochen.“

PrÄPoSitionen

— der Apfel liegt auf der Wiese, im Korb, unter dem Baum, …

6. Spontansprache — Rollenspiel: Ernte, Markt

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Vogel – Schmetterling – Schlangenspiel

— Vogelspiel: in Holzleiste werden 6 Stifte gesteckt, um die Stifte eine Schnur „weben“ (Schlange) bis ein Zaun entsteht. Vogel wird drauf geklemmt.

— Schmetterlingspiel: Holzleiste, Stifte darauf, auf die Stifte werden Blumen gesteckt, Schmetterling fliegt

— Schlangenspiel

1. Motorik

Grobmotorik

— Schlange im Zimmer auflegen; Kind spaziert darüber — Schlange wird am Schwanz gezogen; Kind soll mit

dem Fuß den Kopf erwischen; Reaktion

34 augsburger Logokoffer

Feinmotorik

— Stifte hineinstecken — Blumen aufstecken — Schlange wird um die Stifte

gewickelt (weben)

2. Wahrnehmung | Merkfähigkeit

auditiV

— Reihenfolge: „Der Vogel/Schmetterling fliegt auf die Blume, auf den Baum, auf den Strauch …“

ViSueLL

— Blumen farblich den Stiften zuordnen — Vogel/Schmetterling fliegen lautlos auf Gegenstände,

Kind soll Reihenfolge sagen oder zeigen — Farbe würfeln, Schmetterling fliegt auf die entsprechende Blume …

Ein gleichfarbiger Muggelstein/Farbkärtchen kann geholt werden — wer hat am schnellsten die vorhandenen Farben gesammelt?

3. Artikulation

SatZebene

— ScH: „Der Schmetterling fliegt …“; „Die Schlange schlängelt sich um den Zaun.“

— S: „Siehst du den Schmetterling? Er setzt sich …“ — G : „Ein ganz schöner Schmetterling geht

auf die Reise und setzt sich auf …“ — bL: „Der Schmetterling fliegt auf die … Blume .“ — F: „Der Vogel fliegt auf den Zaun.“

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5. Syntax | Morphologie

PerFekt

— siehe Satzebene!

PrÄPoSitionen

— Tiere sind vor/hinter dem Zaun, springen über den Zaun, jeweils dazu sprechen. „Der Zaun steht vor/hinter/neben – dem Haus.“; „Der Schmetterling fliegt auf/über – die Blume.“

36 augsburger Logokoffer

Drehscheibe — runde Holzplatte mit kurzem Zeiger — Windrad (zum Karten-Einklemmen), langer Zeiger

1. Motorik

Feinmotorik

— Zeiger drehen, auf Rückseite Karten einklemmen

mundmotorik

— Zeiger drehen als Verstärker einsetzen

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2. Wahrnehmung | Merkfähigkeit

auditiV

— 3-5 Zahlen/Wörter vorsagen – Kind spricht nach. Wenn es stimmt, bekommt das Kind eine Karte/Knopf/Stein

ViSueLL

— Farben, Formen, Zahlen: Bildkarten oder Gegenstände werden um die Drehscheibe gruppiert; wo der Pfeil stehenbleibt, wird Karte/Gegenstand gewählt.

3. Artikulation

Laut/SiLbenebene

— Zeiger als Verstärker einsetzen

Wortebene

— zu erlernende Begriffe werden als Karten oder kleine Realgegenstände aufgelegt: drehen – sprechen

SatZebene

— Karten zu einem semantischen Bereich oder einem zu erlernenden Laut werden aufgelegt – dazu Satz bilden: „Im Schuhgeschäft gibt es …“; „In der Spielzeugkiste …“; „Im Wald …“

4. Wortschatz — Bildkarten und Gegenstände aus dem zu erarbeitenden

semantischen Bereich benennen

38 augsburger Logokoffer

5. Syntax/Morphologie

einFacHer SatZ

— „Der Zeiger zeigt mir …“; „Ich wünsche mir …“

PerFekt

— „Ich habe … gefunden.“; „Ich habe … gemalt.“

PLuraL

— Karten werden aufgelegt bzw. eingeklemmt: wo der Zeiger stehen bleibt, Plural bilden

6. Spontansprache — über einzelne Bilder Gespräch führen — Bilder zu verschiedenen Märchen oder

bekannten Geschichten auflegen/einklemmen – jeweils dazu erzählen

Notizen für eigene Spielvarianten

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