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12 Trainingsformen, 12 Variationen 3 FLEXIBLE EINHEITEN Als die ft-Redaktion Dirk Trom- bern bat, in dieser zweiten Aus- gabe von Praxis Plus drei Trai- ningseinheiten für jeweils etwa 12 Spieler vorzustellen, sagte der Trainer des Kreisligisten SC GW Steinhausen sofort zu. Eine davon wolle er jedoch gerne seinem Co-Trainer Marc Schaff- stein übertragen – schließlich bildeten sie ein Trainer-Team. Teamarbeit ist also kein Privi- leg der höheren Leistungsklas- sen, sondern setzt sich auch ‘unten’ immer mehr durch. Ebenso wie die Viererkette, die Dirk Trombern mit seiner jun- gen Mannschaft praktiziert. Logisch also, dass eine der drei Einheiten die ballorientierte Deckung zum Thema hat. In den beiden anderen stehen das Zu- sammenspiel bzw. der sichere Spielaufbau sowie der Torschuss im Mittelpunkt. Letz- terer sollte gegen Ende der Hinserie schon allein aus Motivationsgründen das eine oder andere Mal auf dem Trainingsplan stehen! Ein Problem hatten die beiden allerdings bei der ‘Produktion’: Sie fanden in ihrer Trainingsdokumentation auf Anhieb nicht sehr viele Einheiten, die sie mit maximal 12 Spielern durchgeführt hatten. Meist nämlich freuen sie sich über größere Teil- nehmerzahlen! Warum das auch am Ver- eins- und Trainingskonzept liegen kann, erfahren Sie auf den nächsten Seiten. Vereinskonzept SV GW Steinhausen 2 Sicherer Spielaufbau 4 Ballorientierte Deckung 8 Torschuss 12 PRAXIS PLUS NR.2 training INHALT Foto: Axel Heimken

SV GW Steinhausen 2 training Ballorientierte Torschuss 12 · 12 Trainingsformen, 12 Variationen 3 FLEXIBLE EINHEITEN Als die ft-Redaktion Dirk Trom-bern bat, in dieser zweiten Aus-gabe

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12 Trainingsformen,12 Variationen

3 FLEXIBLE EINHEITEN

Als die ft-Redaktion Dirk Trom-bern bat, in dieser zweiten Aus-gabe von Praxis Plus drei Trai-ningseinheiten für jeweils etwa12 Spieler vorzustellen, sagteder Trainer des Kreisligisten SCGW Steinhausen sofort zu. Einedavon wolle er jedoch gerneseinem Co-Trainer Marc Schaff-stein übertragen – schließlichbildeten sie ein Trainer-Team.Teamarbeit ist also kein Privi-leg der höheren Leistungsklas-sen, sondern setzt sich auch‘unten’ immer mehr durch.Ebenso wie die Viererkette, dieDirk Trombern mit seiner jun-gen Mannschaft praktiziert.

Logisch also, dass eine der drei Einheitendie ballorientierte Deckung zum Themahat. In den beiden anderen stehen das Zu-sammenspiel bzw. der sichere Spielaufbausowie der Torschuss im Mittelpunkt. Letz-terer sollte gegen Ende der Hinserie schonallein aus Motivationsgründen das eineoder andere Mal auf dem Trainingsplanstehen!Ein Problem hatten die beiden allerdingsbei der ‘Produktion’: Sie fanden in ihrerTrainingsdokumentation auf Anhieb nichtsehr viele Einheiten, die sie mit maximal12 Spielern durchgeführt hatten. Meistnämlich freuen sie sich über größere Teil-nehmerzahlen! Warum das auch am Ver-eins- und Trainingskonzept liegen kann,erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

Vereinskonzept SV GW Steinhausen 2

Sicherer Spielaufbau 4

BallorientierteDeckung 8

Torschuss 12

PRAXIS PLUS NR.2

trainingINHALT

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Dirk Trombern und Marc Schaffstein präsentie-ren drei Trainingseinheiten: Alle mit maximal 12Spielern – eine ohne Torhüter, die zweite mit einem, die dritte mit zwei Keepern! Und sie zei-gen, wie sich ausgewählte Trainingsformen mitHilfe bestimmter Steuerungsinstrumente flexi-bel an den Leis tungsstand bzw. abweichendeTeilnehmerzahlen anpassen lassen (siehe auchInfo 1).Zuvor aber erklärt Cheftrainer Dirk Trombern,wie und warum sich ein ursprünglich aus derNot gebo re nes Vereinskonzept zu einem Erfolgs-modell entwickeln konnte.

Der SV GW Steinhausen setzt geduldig und konsequent aufden Nachwuchs und die Viererkette – mit Erfolg!

� Einführung2

von Dirk Trombern

Abwehrkette in der Kreisliga –mit jungen Spielern kein Problem!

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Vor zwei Jahren drohte der Totalabsturz2008 feierte der SV Steinhausen den Aufstieg in die Bezirksliga.Doch schon damals war absehbar, dass der Klassenerhalt äußerstschwer, wenn nicht gar ein Ding der Unmöglichkeit sein würde.Langjährige Leistungsträger beendeten nämlich ihre Karriereoder verließen den Verein aus unterschiedlichen Gründen.So kam es dann auch: Bereits ein Jahr später stieg man wiederab und stand nun vor einem fast schon totalen Umbruch, als des-sen Folge mancher sogar einen Totalabsturz befürchtete. Die wenigen Erfahrenen unter den verbliebenen Spielern standen ausberuf lichen Gründen kaum noch zur Verfügung oder hörten eben-falls auf. Auswärtige Spieler ‘einzukaufen’ war angesichts gerin-ger finanzieller Mittel kaum möglich.

Konsequenter Jugendstil mit ViererketteWas bot sich also an? Auf die Jugend setzen! Und genau das

Praxis Plus 2/2011 � Vereinskonzept 3

haben wir getan. Unsere hervorragende Nachwuchsarbeit zahltesich umgehend aus: Im ersten Jahr senkten wir den Alters -durchschnitt auch durch die ‘Hochmeldung’ einiger A-Juniorenauf 20 Jahre. Diese Rasselbande wurde von zwei, drei erfahrene-ren Akteuren geführt. Und was ganz entscheidend war: Wir führ-ten die Viererkette ein! Zwei Jahre zuvor hatten die damaligen älteren Spieler ihr noch sehr skeptisch und ablehnend gegen-übergestanden, weshalb ich letztlich auf sie verzichtete. Die jun-gen aber waren hochmotiviert, die neue Spielkonzeption zu erler-nen, was sich auch in der Trainingsbeteiligung niederschlug undnoch immer tut: 14 bis 16 Spieler sind auch heute eher die Regelals die Ausnahme (weshalb Trainingseinheiten wie die in diesemPraxis Plus vorgestellten recht selten realisiert werden)!

Weiterentwicklung auf allen EbenenNatürlich gab es manch bitteren Rückschlag in Form von hohenNiederlagen oder sehr unglücklichen Punktverlusten nach eige-ner Führung. So haben wir uns in der ersten Saison auch nurknapp vor dem Abstieg gerettet. Im darauffolgenden Spieljahr2010/ 2011 konnten wir uns aber weiter festigen und beendetenes auf einem sicheren 12. Tabellenplatz.Für die laufende Saison haben wir unser Konzept auf allen Ebe-nen ausgebaut und verfeinert: Zunächst verstärkten wir uns gezielt, aber gemäß unseres Konzepts und vor dem Hintergrund

INFO

Trainingsbausteine und Steuerungsinstrumente

KONDITION MOTIVATIONTECHNIK TAKTIK

� WENIGER SPIELER � MEHR SPIELER� ERLEICHTERN � ERSCHWEREN

STEUERUNGSINSTRUMENTE / VARIATIONEN

unserer positiven Erfahrungen ausschließlich mit 18- bis 20-jäh-rigen Talenten. Die Kontakte zu ihnen wurden sogar vorwiegendvon unseren Spielern selbst geknüpft. Und wir arbeiten jetzt zu dritt in einem Trainerteam, bestehendaus Chef-, Co- und Torwarttrainer. Unsere Trainingseinheitensprechen wir zuvor ab, um sie dann zielgerichtet und häufig inKleingruppen durchzuführen. Gerade während der Vorbereitungs-phase und der ersten Saisonwochen, als wir häufig eine Trai-ningsbeteiligung von 20 Feldspielern verzeichneten, erwies sichdiese Arbeitsweise als ideal.Da die durchschnittliche Beteiligung während der Saison bei dreiwöchentlichen Einheiten durch Schule und Beruf geringer wäre,trainieren wir nur zweimal, dafür aber jeweils 2 Stunden und damit deutlich länger als früher. So können wir nicht nur in denÜbungs-, sondern auch in den Spielformen häufiger unterbre-chen, Fehler ansprechen und korrigieren, ohne Gefahr zu laufen,den Jungs die notwendige Gesamtspielzeit zu beschneiden.

FazitZum jetzigen Zeitpunkt können wir feststellen, dass unser Kon-zept gegriffen hat: Wir sind als Mannschaft gereift, haben uns tak-tisch gefestigt und können mittlerweile auch knappe Siege ein-fahren. Die Tabelle der Kreisliga A Büren spiegelt dies mit dem aktuellen 7. Platz wider.

TRAININGSBAUSTEINE / ZIELSETZUNGEN

TRAINERLAUFBAHN:• DFB-A-Lizenz• SC Paderborn U-16• SuS Bad Westernkotten (Landesliga/

Verbandsliga)• B-Jugend SV Lippstadt U-16• SV GW Steinhausen (Kreisliga A)

SPIELERLAUFBAHN:• SC Paderborn 07 U17• SC Paderborn 07 U19• SuS Bad Westernkotten TRAINERLAUFBAHN:• Erwitte 2000 U17• SV GW Steinhausen (Co-Trainer)

DIE AUTOREN DER 3 TRAININGSEINHEITENDirk Trombern Marc Schaffstein

� Technik & Taktik4

Trainingseinheit ‘Sicherer Spielaufbau’

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20 m

40 m

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25 m

4 m

4 m

11 m

11 m

10 m

Torzone

Torzone

Abwehrzone

Abwehrzone

Mittelfeldzone

40 m

Passspiel im RechteckOrganisation und Ablauf• Freies Spiel 6 gegen 6 in einem 40 x 20 Meter großen Feld• Jeder Direkt-Pass zum Mitspieler ergibt 1 Punkt, sofern er im

Dreieck bzw. zum Dritten gespielt wird: Spielen sich also 2 Spieler den Ball immer hin und her, zählt dies nur maximal 1 Punkt!

• 10 Punkte ohne zwischenzeitlichen Ballverlust = 1 Tor • Danach erhält die andere Mannschaft den Ball usw.

Coachingpunkte• Nur dann direkt spielen, wenn 1 Punkt erzielt werden kann! Im

Zweifel den Ball in den eigenen Reihen halten. • Ständig Anspielstationen durch Dreiecksbildung schaffen!• Tempowechsel einbauen!• Spielverlagerung über die Mitte nach außen

5-Zonen-SpielOrganisation und Ablauf• Ein 40 x 25 Meter großes Spielfeld in 5 Querzonen einteilen:

2 Torzonen à 4 Meter Tiefe, 2 Abwehrzonen à 11 Meter, 1 Mittel-feldzone à 10 Meter

• 6 gegen 6• Ziel: In die jeweilige gegnerische Torzone dribbeln und den Ball

darin kontrollieren. • Die Mittelzone darf nicht mit einem langen Pass überspielt wer-

den!

Coachingpunkte• Das Spiel breit machen.• Anspielstation(en) in der Mittelzone schaffen.• Nach einem Pass in die Tiefe kompakt von hinten nach rücken.• Mut zum 1 gegen 1 in der gegnerischen Abwehrzone!

TECHNIK

MOTIVATION

KONDITION

TAKTIK�

Praxis Plus 2/2011 � Trainingseinheit 5

für 12 Feldspieler ohne Torhüter

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Angriffzone

Angriffzone

Mittelzone

EishockeyOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld aus Hauptteil 1 beibehalten. • 6 gegen 6 mit ‘Eishockey-Abseitsregeln’: Der Ball muss vor

dem Spieler die Drittel- bzw. Torzonenlinien überqueren (durchDribbling oder Pass).

• Pässe über 2 Linien sind verboten.• Treffer werden erzielt, indem der in die Torzone gespielte Ball

von einem Mitspieler erlaufen und kontrolliert wird.

Coachingpunkte• Die Breite des Feldes nutzen, um dann gezielt in die Tiefe zu

spielen oder zu dribbeln. • Pässe durch die Schnittstellen in die nächste Zone spielen.• Angreifer kreuzen bzw. bewegen sich parallel zur Torzone

(= gegne rische Abwehrkette), um dann den Pass zu erlaufen.

6 gegen 6 auf JugendtoreOrganisation und Ablauf• Eine Spielfeldhälfte von Torraum bis Mittellinie auf Strafraum-

breite verengen. • Eine 10 Meter tiefe Mittelzone markieren.• 6 gegen 6 auf 2 Jugendtore • Die Mittelzone darf nicht mit einem langen Pass überspielt

werden.• Es zählen nur aus der Angriffszone erzielte Treffer! • Kopfballtore zählen doppelt.• Der letzte Mann darf den Ball in die Hand nehmen.• Mit Abseits!

Variation• Statt der Tore auf den Stirnseiten 2 Tore auf den Längsseiten

aufstellen (Schwerpunkt Flügel- und Kopfballspiel).

Sicheres Passen ist das eine, sicheres Aufbauen das andere!Oft wird nach einer Balleroberung im Mittelfeld der Ball durch ein unnöti-ges Dribbling oder einen ungenauen Pass umgehend wieder an den Gegnerverloren. Oder deshalb, weil auf dem meist engen Raum Anspielstationenfehlen, da vermeintlich freie Mitspieler im Deckungsschatten stehen und keine Dreiecke bilden. Die Folge: Der Ballgewinn bzw. der dafür betriebeneAufwand war fast ‘umsonst’, doppelte Laufarbeit und ein höherer Energie-

einsatz müssen erbracht werden, um ihn zurückzuerobern. In dieser Trainingseinheit werden die Sicherheit beim Kurzpassspiel, Freilaufbewegungenund Dreiecksbildung sowie das periphere Sehen geschult. Um Motivation und Konzentra -tion zu steigern, organisiere ich häufig schon das Aufwärmen als Teamwettbewerb, beidem die Mannschaften für erfolgreiche Aktionen mit Punkten belohnt werden. Lassen Siedie Spieler dabei ebenfalls laut mitzählen! Dirk Trombern

� Technik & Taktik6

Variationen zur Trainingseinheit ‘Sicherer

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Mit neutralen SpielernOrganisation und Ablauf• Aufbau wie in der Urform von Aufwärmen• 2 Neutrale bestimmen, die immer mit der ballbesitzenden

Mannschaft zusammenspielen.• Direkte Pässe zum Neutralen zählen einfach, direkte Zuspiele

zu einem ‘richtigen’ Mitspieler doppelt.

Weitere Erleichterungen• 5 bis 8 direkte Kontakte ohne zwischenzeitlichen Ballverlust =

1 Tor• Bei Seitenaus und Einwurf für die zuvor ‘angreifende’ Mann-

schaft werden die bis zu diesem Zeitpunkt erzielten Kontakteweitergezählt.

Aufbauspiel gegen Pressing Organisation und Ablauf• Aufbau wie in der Urform von Hauptteil 1 • Zusätzlich eine Mittellinie markieren und mit Abseits spielen.• In der Mittelfeldzone sind nur 3 Kontakte erlaubt.• Die jeweils verteidigende Mannschaft soll schon in der Mittel-

zone Pressing spielen.• Nach einem Torerfolg bleibt die Mannschaft in Ballbesitz und

spielt auf die andere Torlinie.

Coachingpunkte• Die Mittelzone früh besetzen, um Tiefe zu schaffen.• Auftaktbewegungen beim Freilaufen• Tiefenstaffelung: Nicht alle auf einer Linie!• Kreuzen, um Räume zu schaffen!

Erleichtern oder erschwerenBereits kleine Veränderungen der Spiel re-geln oder zusätzliche Anspielmöglichkeitenerleichtern das Zusammenspiel und erhöhendamit den Spielfluss. Damit nicht ständig,sondern nur bei Bedarf über den Neutralengespielt wird, gibt es auch hier unterschied-liche Punkte zu gewinnen.Die taktische Vorgabe ‘Pressing’ für die Ver-teidiger sowie die Kontaktbegrenzung fürdie Angreifer in einer Zone erschweren dasZusammenspiel. Der Ballbesitz nach einemTreffer hingegen erhöht die Motivation!

� ERLEICHTERN

� ERSCHWEREN

Praxis Plus 2/2011 � Trainingseinheit 7

Spielaufbau’

Mit 15 Spielern: 3-Farbenspiel mitPunktwertung für direkte ZuspieleOrganisation und Ablauf• Aufbau wie in der Urform. 3 Fünfer-Teams A, B und C bilden. • A und B spielen gegen C auf Ballhalten. Erobert C den Ball von

A, spielen C und B zusammen usw.• Innerhalb eines Teams direkt gespielte Pässe zum Dritten

ergeben keinen Punkt, sondern nur Direktpässe von A zu Bund umgekehrt! Dann erhalten beide Teams je 1 Punkt!

Variationen• 2 oder 3 Kontakte • C bleibt jeweils 2 Minuten in der Mitte. Bei Ballverlust müssen

A und B ihn zurückerobern (umschalten).

Coachingpunkte Angreifer• Das Spielfeld breit machen und das Zentrum immer besetzen.

Mehr oder weniger Spieler?Wer kommt heute? Diese Frage klärt sich oft erst kurz vor dem Training,und plötzlich sind manchmal sogar 15 statt der eingeplanten 12 Spieler da.Nun sollten Sie diese nicht wegen ‘unentschuldigten Erscheinens’ wiedernach Hause schicken! Oft nämlich lassen sich Trainingsformen mit wenigenHandgriffen auch an größere Spielerzahlen anpassen, ohne dass der zuvorfestgelegte Schwerpunkt verloren geht.

Im Aufwärmteil wird gezeigt, wie man schnell und trotzdem effektiv auf die neuen Gege-benheit ‘mehr Spieler’ reagieren kann. Alternativ empfiehlt sich bei ungerader Spielerzahlder Einsatz eines Neutralen oder eine Überzahl-Unterzahl-Situation. Im Hauptteil 1 werdenmittels kleiner Regeländerungen für jedes Team zusätzliche und unterschiedliche takti-sche Schwerpunkte gesetzt, ohne das eigentliche Trainingsziel ‘sicherer Spielaufbau’ zuvernachlässigen. Dirk Trombern

� MEHR SPIELER

� WENIGER SPIELER

Mit 11 Spielern: Überzahl/UnterzahlOrganisation und Ablauf• Aufbau wie in der Urform von Hauptteil 1• 6 gegen 5• Unterzahl bekommt 3 Tore Vorsprung und spielt auf Konter.• Überzahl muss trotz Zeitdrucks (3-Tore-Rückstand!) geduldig

und sicher aufbauen (siehe Coachingpunkte)

Coachingpunkte Unterzahl • Je nach Situation und verbleibender Spielzeit schnelles und

zielgerichtetes Konterspiel oder Spiel auf Ballhalten

Coachingpunkte Überzahl • Wie in der Urform• Ball und Gegner laufen lassen: Das Feld breit machen und

Aufbaudreiecke bilden.• Mögliche Abwehrlücken sofort nutzen!

� Taktik8

Trainingseinheit ‘Ballorientierte Deckung’

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30 m

12 m

12 m

12 mZone A

Zone B

Zone C

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Handball-Fußball-KopfballOrganisation und Ablauf• 5 gegen 5 in einem 36 x 30 Meter großes Spielfeld mit 3

gleichgroßen Querzonen auf 2 Tore (eines mit Torwart)• In den beiden Endzonen A und C wird ausschließlich Handball,

in der Mittelzone B ausschließlich Fußball gespielt • Beim Übergang von A zu B bzw. C zu B muss der Ball gerollt

oder geworfen werden. Zuspiele aus Zone B mit der Hand sindentsprechend verboten.

• Ein Überspielen der Zone B ist verboten!• Tore können nur per Kopf erzielt werden. Kopfballtore nach

Flanken aus der Zone B zählen doppelt.• Es sind nur 3 Schritte mit dem Ball in der Hand erlaubt.• Nach 10 Minuten wechseln die Teams die Spielrichtung, so

dass jede Mannschaft einmal mit dem Torhüter spielt.

Pressing nach Zuspiel vom TorwartOrganisation und Ablauf• Doppelter Strafraum mit Tor und Torhüter und einer Konterlinie • Beide Teams postieren sich in der torfernen Spielfeldhälfte. • Team Rot (= ‘Verteidiger’) läuft in den Strafraum und wird vom

Torwart angespielt. Rot darf nicht zum Torhüter zurückspielenund versucht, die Konterlinie zu überdribbeln.

• Nach dem Anspiel startet Blau (Angreifer) nach, setzt Rot unterDruck und kommt nach Ballgewinn schnell zum Abschluss.

• Nach 10 Anspielen Aufgabenwechsel.

Coachingpunkte• Günstige Pressingsituationen: außen, Gegner steht mit Rücken

zur Spielrichtung.• Hintermann coacht Vordermann. • Außen zu zweit pressen! Passwege zustellen.

TECHNIK

MOTIVATION

KONDITION

TAKTIK�

Praxis Plus 2/2011 � Trainingseinheit 9

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Zone A Zone B Zone C

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Dribbellinie

Konterlinie

Schiebe-Spiel auf 6 ToreOrganisation und Ablauf• 40 Meter vor dem Tor mit Torhüter 3 und neben dem Tor 2

weitere Minitore aufstellen. • 3 Längszonen A, B und C (A und C etwas breiter als B) markie-

ren. • 5 gegen 5 mit Abseits • Befindet sich bei Torerfolg in den Zonen A oder C noch ein Ver-

teidiger in der torfernen Zone, zählt der Treffer doppelt.

Coachingpunkte• Verschieben zur ballnahen Seite• Abwehrdreiecke durch Staffelung in Tiefe und Breite bilden.• Auf die richtigen Abstände untereinander achten: ca. 8 bis 10

Meter beim Schieben, weniger in Ballnähe beim Pressen bzw.Doppeln!

Vor der Linie den Ball gewinnen! Organisation und Ablauf• In einem 60 x 20 Meter großen Spielfeld 20 Meter vor dem Tor

mit Torhüter 1 Dribbellinie markieren.• Team Blau versucht, über diese Linie zu dribbeln. • Gelingt dies, darf der betreffende Spieler ohne Gegnerdruck

(= kein Verteidiger setzt nach) zum Torabschluss kommen.• Er muss allerdings mit Tempo und Zug zum Tor agieren. Wird

er langsam oder versucht, den Torhüter zu ‘verschaukeln’, sofort abbrechen!

• Bei Torerfolg greift Blau erneut von der eigenen Grundlinie an.• Dribbelt Rot nach Ballgewinn über die Grund- bzw. Konterlinie,

wechselt das Angriffsrecht.

Coachingpunkte• Wie zuvor

Schieben, Pressen, Doppeln – Schlagwörter, die in fast jedem Spiel fallen!Doch was steckt dahinter? Die ballorientierte Deckung ist ein komplexesSystem, das auf gegenseitigem Coaching, situativ richtigen Abständen zueinander sowie dem Antizipieren und Erkennen von Spielsituationen fußt.Harmonieren nicht alle Verteidiger richtig miteinander, ergeben sich Lückenin der Defensive, die vom Gegner blitzschnell mit einem Pass in die Tiefeoder einem Tempodribbling ausgenutzt werden können.

Es gilt, möglichst eine Überzahl gegen den Ballbesitzer herzustellen und dessen Pass- bzw.mögliche Laufwege seiner Mitspieler zuzustellen: Erst verschieben, dann pressen und sichern (Abwehrdreiecke!), entschlossen auf Ballgewinn gehen und sofort auf Angriff um-schalten! Um diese Schwerpunkte zu trainieren, bedarf es auch gar nicht großer Spielerzahlen. Fastim Gegenteil: Sie sind sogar in kleineren Gruppen sehr gut zu schulen! Dirk Trombern

für 10 Feldspieler plus 1 Torhüter

� Taktik10

Variationen zur Trainingseinheit ‘Ballorientierte

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Zeit- und HandlungsrückstandOrganisation und Ablauf• Aufbau wie in der Urform von Hauptteil 1• Zusätzlich eine 4 Meter breite Mittelfeldzone markieren.• Die Verteidiger starten aus der Mittelfeldzone, die Angreifer

aus der eigenen Zone.• Die ‘Verteidiger’ dürfen den Torhüter einbinden und haben

durch den Start aus der Mittelzone einen zeitlichen Vorsprung,sich in Position zu bringen.

• Daraus folgt für die Angreifer, dass sie sich untereinandercoachen und darauf achten müssen, wann der Spieler am Ballin der richtigen Pressingposition ist.

• Ein Spieler, der das Geschehen vor sich hat, gibt das Signalzum Pressing.

• Nach 10 Angriffen Aufgabenwechsel

Erst ab der Mittellinie attackierenOrganisation und Ablauf• Aufbau wie in der Urform von Hauptteil 2• Eine Mittellinie markieren.• Blau attackiert den Gegner erst in seiner eigenen Hälfte und

kann so kompakter agieren.• Blau muss also ‘vorausschauend’ verschieben, um Rot sofort

und aggressiv unter Druck setzen zu können, sobald Rot dieMittellinie überspielt.

• Dank der dann kürzeren Laufwege sowie des geringeren Abstands zur eigenen Grundlinie kann Blau in die Tiefe gespielte Bälle leichter ablaufen.

• Bei Rückpässen von Rot in die eigene Hälfte braucht Blaunicht nachzugehen, sondern positioniert sich durch (evtl. dia-gonales) Verschieben neu.

Erleichtern oder erschwerenEin räumlich-zeitlicher Handlungsvorsprungfür das ballbesitzende Team sowie die Ein-bindung des Torhüters in das Aufbauspielerschweren das Pressing. Alternativ oderzusätzlich können Sie je nach Leistungs-stand natürlich auch das Spielfeld vergrö-ßern, um den Ballbesitzern noch mehr Raumzu geben.Zur Erleichterung wird eine bestimmteSpielsituation (hier: die ballbesitzendeMannschaft spielt über die Mittellinie) alsAuslöse signal für das Pressing festgelegt.

� ERSCHWEREN

� ERLEICHTERN

Praxis Plus 2/2011 � Trainingseinheit 11

Deckung’

7 Feldspieler: 3 gegen 4 Organisation und Ablauf• Aufbau wie in der Urform des Hauptteils 1, doch jetzt die

Spielfeldbreite um ca. 6 Meter reduzieren.• Team Rot (= Verteidiger) mit 3, Team Blau (= Pressing-Team)

mit 4 Spielern. Ablauf wie in der Urform• Doch angesichts der eigenen Überzahl darf Blau nach einem

Ball gewinn nicht sofort zum Abschluss kommen, sondernmuss zunächst 5 (4, 3) Pässe in Folge spielen.

Variation• Blau spielt nach Ballgewinn zunächst den an der Grundlinie

stehenden Trainer an.

Coachingpunkte• Wie in der Urform

Mit 2 Torhütern und 11 FeldspielernOrganisation und Ablauf• Aufbau wie in der Urform von Hauptteil 2, doch jetzt statt des

mittleren Minitores ein weiteres Tor mit Torhüter aufstellen. • 1 Neutraler spielt jeweils bei der ballbesitzenden Mannschaft.• Durch diese Überzahl können die Angreifer Spielverlagerungen

besser realisieren und zwingen die Verteidiger, geschlossenerzu verschieben.

• Schnelles Umschalten und bessere Absprachen in der Raum-aufteilung sind zusätzliche Komponenten für die Verteidiger.

Variation• Um dem Spiel einen zusätzlichen Motivationsreiz zu geben,

bleibt nach einem Torerfolg die erfolgreiche Mannschaft inBallbesitz und greift auf das jeweils andere Tor an: Nie abschalten!

Mehr oder weniger Spieler?Auch mit wenigen Spielern ist ein effektives Training der ballorientiertenGegnerdeckung möglich. 3 Verteidiger gegen 4 Angreifer bedeutet extremesVerschieben der Verteidigung, gute Absprachen und eine optimale Raum-aufteilung. Klar, dass das Spielfeld dazu zumindest in der Breite reduziertwerden muss.Sind 2 Torhüter dabei, erhöht das natürlich die Motivation der Feldspieler

ungemein. Ersetzen Sie einfach das kleine Tor in der Mittelzone durch ein großes, undschon ergeben sich neue taktische Möglichkeiten. Kommt noch ein weiterer Feldspielerhinzu, agiert dieser als Neutraler bei der jeweils angreifenden Mannschaft und erhöht sodie Anforderungen an die Verteidiger hinsichtlich des Schiebens. Zwar könnte er auch beiihnen mitwirken, doch hätte dies zumindest für ihn eher demotivierenden Charakter: Immer nur dem Ball hinterherzulaufen, ist nicht wirklich spannend. Dirk Trombern

� WENIGER SPIELER

� MEHR SPIELER

� Technik & Motivation12

Trainingseinheit ‘Torschuss’

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25 m

25 m

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Zuspiele auf die TorhüterOrganisation und Ablauf• Ein 25 x 25 Meter großes Feld markieren.• 5 gegen 5• Die beiden Torhüter bewegen sich frei im Feld und agieren als

Neutrale.• Ziel ist es, nach mindestens 4 Pässen innerhalb des Teams

einen der beiden Torhüter anzuspielen. • Für flache Zuspiele ‘auf den Fuß’ des Torhüters erhält das

Team jeweils 1, für von ihm gefangene halbhohe oder hoheZuspielen 2 Punkte.

Coachingpunkte• Bei Ballbesitz die Spielfeldgröße nutzen: Den Raum groß

machen!• Auf beidfüßiges Passen achten.

Partner-TorschussOrganisation und Ablauf• 2 Tore mit Torhütern stehen einander gegenüber (Abstand:

36 Meter).• 2 Gruppen (jeder Spieler mit Ball) stehen einander diagonal

gegenüber neben den Toren.• Vor jeder Gruppe 3 Slalomstangen aufstellen.• A und B dribbeln gleichzeitig durch die Stangen, passen sich

danach zu und schließen nach kurzer Ballkontrolle auf die Tore ab.

Coachingpunkte• Den Zuspielen aktiv entgegenstarten!• Ballan- und -mitnahme zum Torschuss im flüssigen Bewe-

gungsablauf• Torschuss mit dem rechten und linken Fuß

MOTIVATION

KONDITION

TAKTIK

TECHNIK�

für 10 Feldspieler plus 2 Torhüter

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Komplexer 3er-TorschussOrganisation und Ablauf• 20 Meter vor dem Tor mit Torhüter 3 Startpositionen gemäß

Abbildung mit je 3 Spielern A, B und C besetzen.• Spieler D steht neben dem Tor, die Torhüter wechseln sich ab.• A beginnt mit einem Torschuss und rückt in den Strafraum vor.• B passt sofort zu C, erhält ein Zuspiel von D und kommt zum

Torabschluss. • C spielt einen Doppelpass mit A und flankt vor das Tor.• A startet auf den ersten, B auf den zweiten Pfosten. • Sie schließen spätestens mit dem zweiten Kontakt ab.

Coachingpunkte• Timing und hohe Konzentration bei den Pässen und beim Hin-

einstarten in die Flanke (flüssiger Ablauf, Rhythmus)• Den Torhüter nicht veralbern!

3 plus 2 gegen 3 plus 2Organisation und Ablauf• Doppelter Strafraum mit 2 Toren mit Torhütern• 3 gegen 3 im Feld mit jeweils 2 Außenspielern pro Team• Die Außenspieler traben locker um das Feld herum und agie-

ren mit 1 oder 2 Kontakten (je nach Vorgabe).• Sie dürfen nicht aus festen Positionen spielen, sondern müs-

sen durch die Positionsänderungen ständig neue Situationenschaffen, die die Innenspieler entsprechend nutzen sollen!

• Die Außenspieler regelmäßig wechseln!

Coachingpunkte• Die Außenspieler als mögliche Optionen für ein situatives

Überzahlspiel ‘begreifen’.• Jede Möglichkeit zum Torerfolg nutzen!

Dribbeln, passen, flanken, schießen!Sicher: Torschüsse sind nicht nur im Wettspiel das Salz in der Suppe, son-dern auch im Training. Eine Trainingseinheit zu diesem Schwerpunkt hat einen hohen Aufforderungscharakter und macht allen Beteiligten Spaß. DieFeldspieler können ‘ordentlich auf die Bude hauen’, und die Torhüter – imTrainingsalltag oft ja Stiefkinder der Trainingsplanung – können zeigen,was sie ‘drauf haben’.

Wir lassen aber nicht einfach von der Strafraumlinie schießen, sondern schalten verschie-dene technisch-taktische Elemente vor. Schließlich ist der Torschuss im Wettspiel meistder Abschluss einer vorausgegangenen Einzelaktion bzw. einer Kombination. Dribbling,Doppelpass und Passspiel sind also sinnvolle Bestandteile eines effektiven Torschusstrai-nings. Noch etwas: Achten Sie darauf, dass der Torhüter von den Angreifern nicht ‘ver - albert’ wird, indem sie ihn mehrmals auszuspielen versuchen! Marc Schaffstein

Praxis Plus 2/2011 � Trainingseinheit 13

� Technik & Motivation14

Variationen zur Trainingseinheit ‘Torschuss’

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Die Anzahl der Pflichtzuspiele reduzierenOrganisation und Ablauf• Aufbau wie in der Urform• Die Torhüter bewegen sich auf gegenüberliegenden Grund-

linien des Spielfeldes.• Jetzt können die Teams bereits nach 3 Zuspielen in Folge zum

Torhüter spielen und somit mehr Punkte erzielen. • Allerdings muss dieser Ball als Flugball gespielt werden! • Der Torhüter wirft nach einem Punktgewinn einen Spieler der

anderen Mannschaft an.• Dieser darf den Ball ohne Gegnerdruck kontrollieren. Erst

danach dürfen ihn die gegnerischen Spieler attackieren.

Die Anzahl der Ballkontakte reduzierenOrganisation und Ablauf• Aufbau und Ablauf wie in der Urform• Jetzt haben die Innenspieler nur noch 3 (2 oder 1) Ballkon -

takte, so dass sich der ballführende Spieler schneller vom Balltrennen muss.

• Innen- wie Außenspieler müssen so immer wieder Anspiel-möglichkeiten schaffen und stets in Bewegung bleiben.

Coachingpunkte• Schnelle und möglichst direkte Torabschlüsse• Doppelpassmöglichkeiten für die Innenspieler aufzeigen. • Freie Räume mit Hilfe der Bandenspieler nutzen: Sie mit

einem langen Pass zum Bandenspieler überspielen, so dassalle 3 Feldspieler sich neu orientieren und anbieten können.

Erleichtern oder erschweren?Im Aufwärmteil erreichen wir eine erste Erleichterung dadurch, dass die beiden Tor-hüter jetzt auf den Grundlinien und damitauf annähernd festen Positionen agierenund somit leichter zu ‘finden’ sind. Diezweite, indem die Anzahl der Pflichtzuspielevor dem Flugball zu einem der Torhüter reduziert wird.Um den Schlussteil zu erschweren, dürfenauch die Innenspieler nicht mehr frei spie-len, sondern müssen mit begrenzten Ball-kontakten auskommen.

� ERLEICHTERN

� ERSCHWEREN

Praxis Plus 2/2011 � Trainingseinheit 15

20 m

20 m

Mit 8 FeldspielernOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld auf 20 x 20 Meter verkleinern.• Jeder Mannschaft einen festen Torhüter zuweisen, so dass

zwei 5er-Teams entstehen. • Jede Mannschaft hat 1 Ball: Die Teams spielen nicht mehr

gegeneinander, also ohne Gegnerdruck. • Die Spieler jedes Teams passen sich unter Nutzung des

ganzen Feldes 4-mal zu. • Dann erfolgt ein mindestens 15 Meter langer Flugball zum

eigenen Torhüter.

Variation• Welches Team spielt innerhalb einer vorgegebenen Zeit die

meisten Flugbälle?

Mit 11 oder 12 Feldspielern Organisation und Ablauf bei 11 Spielern• Aufbau wie zuvor• Doch nun einen Neutralen bestimmen, der bei der jeweils

angreifenden Mannschaft spielt.

Variationen• Der Neutrale muss direkt oder mit 2 Kontakten spielen.• Kontaktbegrenzung (2, 3) für alle Angreifer

Organisation und Ablauf bei 12 Spielern (Abb.)• Feldgröße wie zuvor• 4 gegen 4 im Feld mit je 2 ‘beweglichen’ Außenspielern. • Sobald ein neben der gegnerischen Hälfte laufender Außen-

spieler angespielt wird, darf er ins Feld rücken, um zum Abschluss zu kommen. Der Passgeber wechselt nach außen.

Mehr oder weniger SpielerSind weniger Feldspieler anwesend, verkleinern wir zunächst das Spielfeld.Zwar könnte man ansonsten durchaus nach den gleichen Regeln spielen,doch ruft ein 4 gegen 4 zu intensive Belastungen für einen Aufwärmteil hervor. Daher erhält jedes Team einen Ball und einen festen Torhüter, densie nach einer bestimmten Anzahl von Pässen anspielen. Diese Organisati-on kann natürlich auch bei 10 Feldspielern Anwendung finden.

Bei einer ungeraden höheren Spielerzahl bestimmen wir im Schlussteil wieder einen Spie-ler als Neutralen. Mit 12 Spielern haben wir mehrere Möglichkeiten: 4 gegen 4 im Feld plusje 2 Anspieler analog zur Urform oder auch ein Turnier mit 3 Teams, wobei das jeweilspausierende außen als Anspieler agiert. Oder Sie erweitern die Urform gemäß dem unten abgebildeten Vorschlag und schaffen damit häufig wechselnde Spielsituationen mit erhöh-ten Anforderungen an die Handlungsschnelligkeit. Marc Schaffstein

� WENIGER SPIELER

� MEHR SPIELER

Amateurtraining zeitsparend organisieren ANZEIGE

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Band 2:Unterer Amateurbereich I

96 Seiten gebunden, durchgängig farbig,€ 14,80, € 12,80 für fussballtraining-Abonnenten

Band 5: Unterer Amateurbereich II

96 Seiten gebunden, durchgängig farbig,€ 14,80, € 12,80 für fussballtraining-Abonnenten

Mit dem fussballtraining-praxisplaner, einer neuartigen Planungs hilfe für Trainer, entscheiden Sie sich für eine zeitsparendeund dennoch individuelle Trainingsvorbereitung. Mittels genau auf die Leis tungsstufe Ihrer Mannschaft zugeschnittener Inhaltsbausteine können Sie sich komplette, auf nur jeweils einer einzigen Organisationsform basierende Trainings einheiten„maß schneidern“. Doch damit nicht genug: Mit Ihrem in jeder Broschüre eingeklebten persönlichen Code können Sie zusätzlich aufex klusive Erweiterungen und Service-Leistungen auf unserer Internet-Plattform trainermedien/dfb.de zugreifen.

Neben ehrgeizigen Saisonzielen stehen in diesen Spielklassen beim Training und im Spiel Spaß und Abwechslung im Mittelpunkt.

44 Spiel- und Trainingsformen für das Amateurtrainingin den Kreisligen. Besonderer Vorteil: Alle Trainingsideenlassen sich mit Hilfe einer einzigen Organisationsformdurchführen (2 Teams à 6 Spieler + Torhüter, Spielfeld:doppelter Strafraum, Tore: Großtor + 2 Kleintore).

Teil II bietet 56 weitere Spiel- und Trainingsformen fürdas Amateurtraining in den Kreisligen. Auch diese Trai-ningsideen lassen sich mit Hilfe einer einzigen, jedoch an-deren Organisationsform als in Teil I durchführen: 3 Teamsà 4 Spieler, Kleinfeld 25 x 35 Meter, 4 Stangentore.

A

B

A

B

fußballtraining-praxisplaner 39

Trainingsbaustein 3

38 Kapitel 4 Einzeln angreifen

Angriffsaktion im 1-gegen-1 nach einem ZuspielSchwerpunkte/Ziele Ablauf Tipps/Variationen

1. Sicheres Kontrollieren von Zuspielen2. Geschicktes Angreifen im 1-gegen-1 mit Finten

und Tempowechseln3. Verwerten von Torchancen

� Gruppe A (= Verteidiger): alle Spieler rechts undlinks neben dem Tor mit Torhüter. Jeder Spielermit Ball

� Gruppe B (= Angreifer): alle Spieler hinter derLinie zwischen beiden kleinen Toren

� Der erste Spieler der Gruppe A dribbelt kurzins Feld, passt auf einen Spieler von B undstartet weiter als Verteidiger vor das Tor.

� Angreifer B nimmt das Zuspiel sicher anund mit, um im 1-gegen-1 auf das Tor mitTorhüter zum Abschluss zu kommen.

� A kontert nach Ballgewinn auf eines derkleinen Tore.

� Nach Torabschluss startet sofort die nächs-te Aktion: Den Pass auf einen Angreiferspielt jetzt ein Spieler von der anderen Seitedes Tores!

Tipps� Möglichst gleich starke Paare zum 1-gegen-1 zu-

sammenstellen!� Dynamische und engagierte Aktionen von allen

Spielern fordern!

Variationen� Die Aktionen mit diagonalen Flugbällen auf die

Angreifer einleiten.� Nach dem Pass starten nun von beiden Seiten je

2 Spieler zum 2-gegen-2 in das Feld.

Organisation

2

1-gegen-1: schnelle TorabschlüsseSchwerpunkte/Ziele Ablauf Tipps/Variationen

1. Geschicktes Angreifen im 1-gegen-1 mit Fintenund Tempowechseln

2. Verwerten von Torchancen

� Gruppe A (= Verteidiger): alle Spieler neben demTor mit Torhüter

� Gruppe B (= Angreifer): alle Spieler hinter derLinie zwischen beiden kleinen Toren. Pro Spieler1 Ball

� Der Erste von B dribbelt als Angreifer aufdas Tor mit Torhüter zu, um zum schnellenTorabschluss zu kommen.

� Gleichzeitig startet der Erste von Gruppe Aals Verteidiger vor das Tor. Erobert er denBall, kontert er auf die beiden kleinen Tore.

� Nach einem Angriff bzw. Konter endet dieAktion, das nächste Paar beginnt.

� Haben alle Spieler von B eine Angriffsaktiongespielt, tauschen die beiden Gruppen Posi-tionen und Aufgaben!

Tipp� Wurde der Gegner ausgespielt, zielstrebig auf das

Tor schießen! Dem Gegenspieler keine weitereChance zum Eingreifen lassen!

Variationen� Mannschaftswettbewerb: Welche Gruppe erzielt

die meisten Tore?� Es spielen immer 2 Paare gleichzeitig 1-gegen-1.� Der Trainer hat alle Bälle: Er passt flach/halbhochauf den jeweiligen Angreifer, der sicher annimmt– anschließend 1-gegen-1.

Organisation

1

fußballtraining-praxisplaner 45

Trainingsbaustein 4

44 Kapitel 4 Einzeln verteidigen

1-gegen-1 mit variablen AbschlüssenSchwerpunkte/Ziele Ablauf Tipps/Variationen

1. Geschicktes Agieren gegen einen Angreifer amBall

2. Spielschnelligkeit3. Schnelles Umschalten zwischen Defensive und

Offensive

� Die beiden Stangentore auf die Querseiten desFeldes stellen

� Gruppen A + B: aufgeteilt zum 4 x 1-gegen-1 –die Paare postieren sich jeweils gegenüber anden Toren

� Gruppe C: aktive Pause außerhalb des Feldes

Gruppen A + B: 1-gegen-1-Aufgabe� Der Erste der Gruppe A dribbelt ins Feld und

passt flach und präzise zum Gegenüber B.� B nimmt das Zuspiel zum anschließenden

1-gegen-1 an undmit.� Passt B durch das Stangentor des Gegners,

bekommt er 1 Punkt, überdribbelt er dieäußeren Zonen der Grundlinie 2 Punkte.

� Erobert A im 1-gegen-1 den Ball, hat er eineKontermöglichkeit.

� Danach startet ein neues 1-gegen 1.

Gruppe C: Technik-Aufgaben – Möglichkeiten� Kreisspiel 3-gegen-1� Leichte Einzelarbeit mit Ball

Tipps� Einen Wettbewerb organisieren: Welche Gruppe

erzielt die meisten Punkte?� Präzise Abläufe auch vor der 1-gegen-1-Aktion

fordern: präzise Zuspiele, sichere Ballkontrolle!� Möglichst gleich starke Paare zusammenstellen!

Variationen� Die Aktionen mit diagonalen Flugbällen auf die

Angreifer einleiten� Nach dem Pass starten nun von beiden Seiten je

2 Spieler zum 2-gegen-2 in das Feld

Organisation

2

1-gegen-1 nach Pass – RückpassSchwerpunkte/Ziele Ablauf Tipps/Variationen

1. Geschicktes Agieren gegen einen Angreifer amBall

2. Spielschnelligkeit3. Schnelles Umschalten zwischen Defensive und

Offensive

� Die beiden Stangentore auf die Querseiten desFeldes stellen

� Gruppen A + B: aufgeteilt zum 4 x 1-gegen-1 –die Paare postieren sich jeweils gegenüber anden Toren

� Gruppe C: aktive Pause außerhalb des Feldes

Gruppen A + B: 1-gegen-1-Aufgabe� Der Erste der Gruppe A spielt einen Flugball

zum Ersten der Gruppe B, der das Zuspielmöglichst volley zurückprallen lässt.

� Anschließend muss A im 1-gegen-1 das Torvon B durchspielen

� Erobert B im1-gegen-1 den Ball, kann er aufdas Tor gegenüber kontern.

� Anschließend startet eine neue 1-gegen-1-Aktion des nächsten Paares.

Gruppe C: Technik-Aufgaben – Möglichkeiten� Kreisspiel 3-gegen-1� Leichte Einzelarbeit mit Ball

Tipps� Nach je 5 Aktionen pro Spieler die Aufgaben der

Gruppen tauschen – danach hat ein anderesTeam aktive Pause!

� So schnell wie möglich herausrücken, um denGegner weit vor dem Tor zu attackieren!

� Den Angreifer nach außen abdrängen!

Variationen� Das 1-gegen-1 mit einem präzisen, flachen Zu-

spiel zum Gegenüber einleiten, der flach (oderhalbhoch) zurückpasst

� Die Tore etwas verbreitern: im 1-gegen-1 die Tor-linie des Gegners überdribbeln

Organisation

1

Band 3:Mittlerer Amateurbereich I

96 Seiten gebunden, durchgängig farbig,€ 14,80, € 12,80 für fussballtraining-Abonnenten

Band 6: Mittlerer Amateurbereich II

96 Seiten gebunden, durchgängig farbig,€ 14,80, € 12,80 für fussballtraining-Abonnenten

42 Spiel- und Trainingsformen für das Amateurtrainingab der Bezirksliga. Alle lassen sich mit folgender Organi-sationsform durchführen: 3 Teams à 6 Spieler, eine Spiel-feldhälfte: 70 x 55 Meter, 1 Normaltor, 3 Kleintore.

Teil II bietet 56 weitere Spiel- und Trainings formen,die sich alle mit Hilfe folgender Organisationsform durch-führen lassen: 2 Teams à 8 Spieler, eine Spielfeldhälfte: 70 x 55 Meter, 2 Tore.

Mit diesem Spiel- und Trainingsangebot steigern Sie Schritt für Schritt und mit viel Spaß das fußballerische Können IhrerMannschaft.