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11. Oktober 2004 Ausgabe 7 9,B 04654 Consulting Seite 14 · Personalplanung Seite 18 · Ladungsträger Seite 26 · Pflegedienste Seite 32 www.mm-logi stik.de L ogi st ik CARGO-SECURITY Langfinger auf Achse Bei Ladungsverlusten stellt sich die Frage, ob der Spedi- teur nur leichtfertig oder grob fahrlässig gehandelt hat. Seite10 VERLADETECHNIK Raumoptimierung am Computer Wer viele große, schwere und unterschiedliche Güter zu verladen hat, schätzt die Vorteile einer elektronischen Laderaumoptimierung. Seite 36 KEP-DIENSTE Bewegung am Markt hrend die Großen der Branche stark auf die Inter- nationalisierung setzen, sehen sich mittelständische Dienstleister zunehmend Restrukturierungsprozessen ausgesetzt. Seite42 WÄGETECHNIK Sekundenschnell Mengen erfassen Wenn es darum geht, die Anzahl von Schrauben und anderen Kleinteilen schnell und kostengünstig zu ermit- teln, kommen häufig hl- waagen zum Einsatz. Seite46

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11. Oktober 2004 Ausgabe 7 € 9,– B 04654

Consulting Seite 14 · Personalplanung Seite 18 · Ladungsträger Seite 26 · Pflegedienste Seite 32

www.mm-logistik.de

LogistikCARGO-SECURITY

Langfingerauf AchseBei Ladungsverlusten stelltsich die Frage, ob der Spedi-teur nur leichtfertig oder grobfahrlässig gehandelt hat.

Seite 10

VERLADETECHNIK

Raumoptimierungam Computer Wer viele große, schwereund unterschiedliche Güterzu verladen hat, schätzt dieVorteile einer elektronischenLaderaumoptimierung.

Seite 36

KEP-DIENSTE

Bewegungam MarktWährend die Großen derBranche stark auf die Inter-nationalisierung setzen,sehen sich mittelständischeDienstleister zunehmendRestrukturierungsprozessenausgesetzt.

Seite 42

WÄGETECHNIK

SekundenschnellMengen erfassenWenn es darum geht, dieAnzahl von Schrauben undanderen Kleinteilen schnellund kostengünstig zu ermit-teln, kommen häufig Zähl-waagen zum Einsatz.

Seite 46

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AUTO-ID

Radio ist wieder „in“

AKTUELLESEDITORIAL

Dreiundzwanzig Jahre ist es her, als der US-amerikanischeMusiksender MTV mit dem ersten Videoclip die Fernsehweltbereicherte. „Video killed the radio star“ von der Elektro-Pop-Band The Buggles sollte den Niedergang des Radios zementie-ren. In der Logistik schwingen sich die Radio- beziehungsweiseFunkwellen gerade zu neuen Ehren auf: Im geschlossenenKreislauf des innerbetrieblichen Warenflusses längst eingesetztund auf breiter Front akzeptiert, ist die Radio-Frequency-Identification-(RFID-)Technik auf dem Sprung zum Endver-

braucher. Das ist neu, und jetzt treten Themen wieder Preis für die Smart Labels (allein der hohenStückzahlen wegen) oder die Daten- und Fäl-schungssicherheit in den Vordergrund.

Die Industrie steckt ihre Claims ab. IBM wirdin den kommenden fünf Jahren rund 250 Mio.

Dollar in den Aufbau einer RFID-Sparte stecken –insgesamt sollen 1000 Mitarbeiter im neuen

IBM-Geschäftsbereich tätig sein. Unter-dessen hat Konkurrent Hewlett-Pa-ckard angekündigt, weitere 150 Mio.Dollar in die Entwicklung seinerRFID-Technik zu investieren. Der Kon-zern arbeitet seit zwei Jahren an RFID-Lösungen. Das sind mutige Investitio-nen, denn die neue Technik der berüh-rungslosen (Produkt-)Identifikationhat die Akzeptanzhürde in der Bevöl-kerung noch nicht genommen. Zuleicht könnten gespeicherte Datenmissbraucht werden, heißt es häufig.

Einen empfindlichen Dämpfer dürfte die Branche durch dasneue Softwaretool RF-Dump davontragen, das Hackern er-möglicht, auf den Smart Labels gespeicherte Daten zu mani-pulieren. Produktinformationen und Preise lassen sich mitdem Tool, das auch auf kleineren tragbaren Geräten arbeitet,relativ leicht lesen und überschreiben. Stellen Sie sich das ent-stehende Chaos im ERP-System durch willkürliches Vertau-schen von Produktdaten vor.

Die gute Nachricht: Nach dem Kauf können Konsumentenmit Hilfe von RF-Dump sämtliche aufdem Smart Label gespeicherten Datenlöschen. Danach ist es den oft un-sichtbaren RFID-Kontrollstellen un-möglich zu erkennen, welche Produk-te ein Bürger bei sich trägt und wanner sie zu welchem Preis wo gekaufthat. Wirklich beruhigend wirkt dasaber nicht auf mich.

Die bisher hauptsächlich imgeschlossenen Kreislauf ein-gesetzte RFID-Technik schicktsich an, den Markt der Mas-senware zu erobern.Bernd Maienschein

WICHTIGE TERMINE:

� 21. Deutscher Logistik-Kongress,Berlin, 20. bis 22. Oktober 2004,Sonderausstellung „RFID und Logistik“

� RFID-Konferenz von Texas Instru-ments, München, 27. Oktober 2004,Hotel Arabella Sheraton

10-407-01-Leiter.qxd 04.10.2004 15:25 Uhr Seite 3

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4 MM Logistik · 7/2004

DISTRIBUTION

PFLEGEDIENSTEVerbesserungspotenzial liegt im Detail 32

VERLADUNGElektronische Laderaumoptimierung hat Vorteile 36

TRANSPORTAUFTRÄGECarrier-Integration-Strategie bei Hilti 40

KEP -DIENSTEPortfolieerweiterung und Restrukturierung 42

VERPACKUNGSTECHNIK

WÄGETECHNIKZählwaagen nehmen lästige Arbeiten ab 46

KOMMISSIONIERUNGRoboterhersteller wittern gute Geschäfte 50

SERVICE

PRODUKTE 19, 21, 31, 45, 52, 53

IMPRESSUM 52

AKTUELLES

LEITARTIKELRFID-Technik auf dem Sprung zum Massenmarkt 3

AUS DER BRANCHEFaxrechnungen - Die Zeitbombe tickt 7Sensor misst Druck in Reifen 8Irritationen beim Tausch von PKP-Europaletten 8

MANAGEMENT

CARGO -SECURITYLadungsverluste und Diebstähle nehmen zu 10

LOGISTIKBERATUNGENFür welche Projekte werden Berater benötigt? 14

PERSONALPLANUNGComputergestützte Systeme leisten Hilfestellung 18

FÖRDERTECHNIK

SCHÜTTGUTAusfallsicherheit und einfache Wartung gefragt 20

LAGERTECHNIK

ENTSORGUNGHersteller müssen ihre Altgeräte zurücknehmen 22

LADUNGSTRÄGERTrägerpaletten gewährleisten effektives Handling 26 Titelbild: 1-Watt-Gleichstromwandler; Newport Components

11. Oktober 2004

RaumoptimierungWer viele große, schwere

und unterschiedlicheGüter zu verladen hat, der

schätzt die Vorteile einerelektronischen Laderaum-

optimierung.Seite 36

EntsorgungVom kommenden Jahr anmüssen Elektronikgeräte-Hersteller ihre Altgerätezurück nehmen und

wieder verwerten.Seite 22

RFID-EinsatzDPD-Geschäftsführer Arnold

Schroven: „RFID ist ausgereift.Alle Techniken, die dafürgebraucht werden, gibt

es bereits.“Seite 9 Cargo-Security

Ladungsverluste und Lagerdiebstähle sindin vergangenen Jahren stark angestiegen.Seite 10

Logistik

10-407-01-Inhalt.qxd 04.10.2004 16:57 Uhr Seite 4

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SERVICEUNTERNEHMEN

UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind

AABR. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22AFT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Aldata Retail Solutions. . . . . . . . 7Astrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

BBayern Innovativ Gesellschaft fürInnovation und Wissenstransfer. 9Bergers . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14BFUB. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Bitkom . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Bito. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Bizerba . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46BMW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Bosch Rexroth. . . . . . . . . . . . . . 6Bundesverband AmbulanteDienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Bundesverband privater Anbietersozialer Dienste. . . . . . . . . . . . 32

CCaterpillar . . . . . . . . . . . . . . . . 22CIM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Cognid . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32CPL Service . . . . . . . . . . . . . . . 14

DDaimler-Chrysler . . . . . . . . . . . 22Datalogic . . . . . . . . . . . . . . . . 52Der Kurier . . . . . . . . . . . . . . . . 42Deutsche Post World Net . . . . 42Deutscher Verkehrsverlag . . . . 10DHL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Doscornio . . . . . . . . . . . . . . . . 53DPD. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,40

EEDC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6EPAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8E-Plus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

FFanuc Robotics . . . . . . . . . . . . 50Ferrari . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Fibro. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Fraunhofer Institut für Zuverläs-sigkeit und Mikrointegration . . 22Fraunhofer-Institut für Material-fluss und Logistik . . . . . . . . . . 36Frey Consult . . . . . . . . . . . . . . 14Frost & Sullivan. . . . . . . . . . . . 46

GGebhardt . . . . . . . . . . . . . . . . 26Gefa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20General Logistics Systems . . . . 42General Overnight Services . . . 42Geodis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6German Parcel . . . . . . . . . . . . . 9Geutebrück. . . . . . . . . . . . . . . 31Grammer . . . . . . . . . . . . . . . . 45

HHewlett-Packard . . . . . . . . . . . . 3Hilti. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Hörmann . . . . . . . . . . . . . . . . 45Hüdig & Rocholz . . . . . . . . . . 52

IIBM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,6IBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36IFAO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36IHK Aschaffenburg . . . . . . . . . . 9Inet-Logistics. . . . . . . . . . . . . . 40Ingenics . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Initiative Bayerischer Untermain 9Inplan Ruhr . . . . . . . . . . . . . . . 19Integral Logistics . . . . . . . . . . . 14IWL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

KKaeser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Kardex Remstar. . . . . . . . . . . . . 7Karsdorfer Schienenverkehrs-beratung. . . . . . . . . . . . . . . . . 14Karstadt-Quelle . . . . . . . . . . . . 18Kern Waagen . . . . . . . . . . . . . 46Kuka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

LLeonardo Group . . . . . . . . . . . . 6Linde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Logiplan . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Logo-Team . . . . . . . . . . . . . . . 14Lufthansa Cargo . . . . . . . . . . . 42

MMaschinenfabrik Bermatingen. 22Mc Kinsey . . . . . . . . . . . . . . . . 14Messe München . . . . . . . . . . . . 7Mesto Minerals . . . . . . . . . . . . 20Mettler-Toledo . . . . . . . . . . . . 46Miebach . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Multiscience . . . . . . . . . . . . . . 36

NNissen & Velten . . . . . . . . . . . 19NSG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

OOrgatex . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

PPfister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

RRehau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Reis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Rhewa-Waagenfabrik . . . . . . . 46Rieck. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22RWE Umwelt Westfalen-Ruhr. . 22

SSAP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18,40Sartorius . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Schenck . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Schmalz . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Schubert . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Secrypt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Servicelogiq . . . . . . . . . . . . . . 18Shiseido . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Siemens L & A . . . . . . . . . . . . . 9Siemens VDO . . . . . . . . . . . . . . 8Soehnle-Waagen. . . . . . . . . . . 46Still . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,21Stinnes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10SVG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

TTechnische Universität Berlin . . 22Time Matters . . . . . . . . . . . . . 42

UUnited Parcel Service. . . . . . . . 42Universität Dortmund . . . . . . . 32Universität Magdeburg . . . . . . 20Universität Stuttgart. . . . . . 22,42

VVacurant . . . . . . . . . . . . . . . . . 31VDMA-Fachverband Robotik undAutomation . . . . . . . . . . . . . . 50Victoria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Volkswagen. . . . . . . . . . . . . . . . 7

WWeiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Wirtschaftsförderung RegionFrankfurt Rhein-Main . . . . . . . . 9WNS-Europe.com . . . . . . . . . . . 8

ZZVEI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Zeppelin . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

MM Logistik · 7/2004 5

Kunde=FÅllerProdukt=FÅllerRES7001/2 du

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AKTUELLES AUS DER BRANCHE

6 MM Logistik · 7/2004

Länder folgen, insgesamt etwa6000 Depots. Der japanische Kon-zern strebt mit der Distributions-bündelung einen verbesserten Ser-vice gegenüber seinen Vertriebs-partnern und eine höhere Effizienzbei der Warenverteilung sowie dieOptimierung der Logistikkosten

Düsseldorf (bm) – Anlässlich derErweiterung des European Distri-bution Center (EDC) in Duisburgtrafen sich am 24. Septermber 2004Top-manager von Shiseido aus Ja-pan und Deutschland zur feier-lichen Inbetriebnahme. Seit dem 1.August 2004 setzt der japanischeKosmetikkonzern auf europaweiteFeinkommissionierung. Durch ei-ne innovative Distributionspolitikwerden die Warenströme aus denShiseido-Werken gebündelt unddie europaweite Feinverteilung andie jeweiligen Handelspartner vonDeutschland aus gelenkt. In derWeiterentwicklung des im Jahr2000 errichteten EDC werden seitAugust rund 1600 nationale Ver-kaufsstellen (Depots) in Frank-reich und Spanien direkt vom EDCbeliefert. Im Zuge dieser Umstel-lung werden weitere europäische

RFID-ENGAGEMENT

IBM setzt auf erweiterte Servicesund ForschungenStuttgart (ug) – IBM baut seine Angebotspalette und sein Forschungsengage-ment rund um die RFID-Technologie (Radio Frequency Identification) aus. Dieangebotenen Dienste sollen den Betrieben helfen, schneller RFID-Technik einzu-setzen, um damit ihr Teilemanagement innerhalb der Lieferkette zu verbessernsowie Produktion und Logistik von Waren und Prozessen digital zu steuern. DieIBM-Leistungen reichen von der Beratung über die Entwicklung und Überprü-fung eines RFID-Geschäftskonzeptes bis hin zur Einführung von RFID-Systemen.„Wir erleben eine explosionsartige Nachfrage nach RFID in Handel und bei Ver-brauchsgütern. Vor allem unsere Industriekunden setzen RFID bei der Produk-tion, der Lagerhaltung und beim Transport ein, um Kosten zu reduzieren und dieMarktreife ihrer Produkte zu beschleunigen“, sagt Georg Brauckmann-Berger,europaweit zuständig für die Ent-wicklung des IBM-Geschäftes mitRFID-Technik. Darüber hinausüberprüfen die RFID-Experten derIBM die Produkte auf ihre RFID-Tauglichkeit. www.ibm.com/de

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LEONARDO GROUP

Kanban-Praxistagin StuttgartZug/Schweiz (bm) – Ganz unter dem Motto„Anfassen und Mitmachen“ wird der Kan-ban-Praxistag am 11. November 2004 imHotel am Schlossberg in Stuttgart/Nürtingenstehen. Der Veranstalter, die Schweizer Leo-nardo Group AG, ist auf die Umsetzung vonKonzepten für die flexible Fabrik durch Kan-ban und Pull-Systeme spezialisiert. Das Leo-nardo-Team schult und begleitet Kunden beider Optimierung des Ressourceneinsatzesund bei der Neuausrichtung der Prozesse inFertigung und Logistik. Im Mittelpunkt derStuttgarter Veranstaltung werden Produk-tions-, Lieferanten-, In-Prozess- und Behäl-terkanban stehen und deren Best Practice.Zehn Praxisreferenten und sechs namhafteAussteller wie beispielsweise Bito-Lagertech-nik, Bosch Rexroth oder Orgatex zeigenKanban-Software, neueste Arbeitssysteme,C-Teilemanagement und Kanbankisten miteffizienter Kennzeichnung.

GEODIS

Direktbelieferung in europäische Länderund Verkürzung von Lieferzeitenan. Shiseido Deutschland ist für diegesamte Abwicklung insbesonderedie Kontrolle der Bestände sowiedie informationstechnische Seiteder Auftragsabwicklung verant-wortlich. Mit der Umsetzung desDistributionskonzeptes hat Shisei-do Deutschland die französischeTransport- und LogistikgruppeGeodis beauftragt. GeodisDeutschland stellt die Lagerkapa-zität zur Verfügung und über-

nimmt das physische Handlingmit einer neu installiertenautomatischen Pick-by-Light-Anlage, die Zollab-wicklung sowie die europa-weite Distribution. Auf-grund der erweiterten Funk-tion des EDC wurde die La-gerfläche in Duisburg auf5000 m2 und 4000 Paletten-

stellplätze erweitert, später soll aufinsgesamt 8000 Palettenstellplätzeerweitert werden. Derzeit sind dort18 Mitarbeiter beschäftigt.

Bild

:IBM

Die RFID-Technik ermöglicht dieberührungslose Übertragung von

Produktinformationen für diegesamte Lieferkette vom Hersteller

bis ins Ladenregal.

Shiseido feierte denDirektvertriebsstartseiner Kosmetika ausdem EDC in Duisburg.

10-407-Aktuelles-6+7.qxd 04.10.2004 14:53 Uhr Seite 6

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AKTUELLESAUS DER BRANCHE

MM Logistik · 7/2004 7

FERRARI ELECTRONIC/SECRYPT

Faxrechnungen – die Zeitbombe ticktBerlin (bm) – Das Bundesfinanzministerium hat Anfang des Jahres eine Richtlinie erlas-sen, die für alle per Computerfax verschickten Rechnungen eine elektronische Signa-tur vorschreibt. Alle Unternehmen, die auf diesem Weg Rechnungen erhalten,können diese seit dem 1.7.2004 nur dann für den Vorsteuerab-zug nutzen, wenn sie elektronisch signiert sind (§ 14UstG). Logistikunternehmen aller Größenord-nungen, die beispielsweise aus ihren SAP-Syste-men heraus massenweise Rechnungen per Faxverschicken, droht daher ein hoher zusätzlicherVerwaltungsaufwand, wenn demnächst verärgerteRechnungsempfänger rechtsverbindliche Rechnun-gen nachfordern. Abhilfe schafft „Office-MasterSign“: Die im Warenwirtschaftssystem erzeugte Fax-rechnungen werden um einen zweidimensionalenBarcode ergänzt, der alle notwendigen steuerrele-vanten Rechnungsangaben inklusive Signatur spei-chert. Mit einer kostenlos im Internet verfügbaren Prüfsoftware kann der Empfängerdie übermittelte Rechnung jederzeit verifizieren.

aus der Automobilindustrie gewinnen,die rund zwei Drittel der AFT-Aufträgevergibt. So lieferte man beispielsweiseFörder- und Automatisierungstechnikfür BMW und VW in Deutschland undChina. Während in 2002 der Umsatzan-teil Asiens noch bei 17% gelegen hatte,ist er 2003 auf 45% angewachsen. Derferne Osten und speziell China ist damitder wichtigste Auslandsmarkt für AFT –Tendenz steigend.

Schopfheim (bm) – Seine erfolgreicheGeschäftsentwicklung konnte derSchopfheimer Engineering-Dienstleis-ter und Fördertechnik-Anbieter AFTauch im Jahr 2003 beibehalten: Satte45% Umsatzsteigerung zum Vorjahr be-deuten einen realisierten Jahresumsatzvon 139 Mio. Euro. Michael Tatomir,AFT-Geschäftsführer Technik und Ver-trieb, nennt die Gründe für den Erfolg:„Neben bedeutenden Großprojekten,die wir für unsere langjährigen Auftrag-geber realisieren, bauen wir parallel suk-zessive unsere Kundenbasis aus.“ AFT,das seit dem Jahr 2000 zur ZüricherKardex Remstar International-Gruppe gehört, konnte imGeschäftsjahr 2003 er-neut Großaufträge

AFT

Erfolg im FernostgeschäftELECTRONICA 2004

Maschinen könnenmiteinander sprechenMünchen (bm) – In Deutschland wurdenim letzten Jahr rund 20 Mrd. SMS-Nach-richten und 31 Mio. Bildnachrichten perMMS verschickt. Ein weiterer Trend: diedrahtlose Kommunikation zwischen Ma-schinen (M2M – Machine-to-Machine).Forrester Research veranschlagt das Da-tenflussaufkommen zwischen Maschinenin den nächsten Jahren auf das Dreißig-fache gegenüber dem zwischen Men-schen. Aussteller der Electronica 2004,21. Internationale Fachmesse für Bauele-mente und Baugruppen der Elektronikvom 9. bis 12. November, zeigen Wire-less-Systeme und -Komponenten für dieM2M-Kommunikation via (Mobil-)Funkfür Industrie und Logistik. Beispielsweisekönnen Güterwaggons über Hundertevon Kilometern hinweg per SMS Fehl-funktionen in der Kühlung melden oderliegen gebliebene Fahrzeuge dem Pan-nendienst genaue Angaben liefern.

ALDATA RETAIL SOLUTIONS

Netto implementiert SCM-Lösung „Gold“Stuttgart (bm) – Termin- und budgetge-recht ging kürzlich das erste „Gold“-Teilprojekt bei Netto Marken-Discount inEchtbetrieb. Etwa drei Monate zuvorhatte Netto die Entscheidung getroffen,die SCM-Lösung von Aldata als strategi-sche Plattform für die Steuerung derProzesse zu nutzen. Die aus einer durch-gängigen Java-, Web- und Browserarchi-tektur bestehenden Hauptmodule von„Gold“ decken mit der zentralen Waren-wirtschaft, dem Lagerverwaltungssystemund der zentralisierten Filialwarenwirt-schaft alle Geschäftsprozesse eines filiali-sierten Einzelhandelsunternehmens ab.Laut Klaus Kaiser, Leiter des Kompetenz-zentrums Handel der Aldata in Köln,kann die Supply-Chain-Lösung „Gold“nach und nach modulweise zum Einsatzgebracht werden. Mit dem neuen Kom-missionierleitstand und der Pick-by-Voice-Kommissionierung soll zuerst imLogistikbereich von Netto die Produk-tivität gesteigert werden.

Elektrohängebahn in der Endmontage von VW Shanghai.

Bild

:AFT

10-407-Aktuelles-6+7.qxd 04.10.2004 14:53 Uhr Seite 7

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8 MM Logistik · 7/2004

AKTUELLES AUS DER BRANCHE

WNS-EUROPE UND E-PLUS

Kooperation für denTelematikmarktHallbergmoos (ug) – WNS-Europe, Ent-wickler und Hersteller von Web- undGPRS basierenden Ortungssystemen, hateine weit reichende Kooperation mit E-Plus für den Geschäftsbereich Flotten-steuerung/Telematik vereinbart. Im Zugedieser Partnerschaft sollen gemeinsamhochwertige mobile Geschäftsanwen-dungen entwickelt und auf die jeweili-gen Systeme hin angepasst werden. ImBereich Flottensteuerung/Telematik bie-tet E-Plus seinen Geschäftskunden absofort die Telematik- und Kommunika-tionslösung Solo an. Diese basiert aufSMS-Kommunikation ist ist deshalb kos-tengünstig. Die Lösung arbeitet miteiner von WNS entwickelten Technik fürein spezielles Datenkomprimierungs-verfahren und soll im Vergleich zu heuteüblichen SMS-Kommunikationen einVielfaches an hausnummergenauen Posi-tionsmeldungen garantieren.

EUROPEAN PALLET ASSOCIATION

Irritation beim Tauschvon PKP-EuropalettenNürnberg (bm) – Thomas Ulitzsch, derGeschäftsführer der GütegemeinschaftPaletten/EPAL, nahm während der ver-gangenen Messe Fachpack Stellung zuden Verwirrungen um den Entzug desVergaberechtes des geschützten Zei-chens „EUR“ für die polnische EisenbahnPKP durch die Union Internationale deschemins de fer (UIC). Der Beschluss derUIC bedeutet, dass alle Europaletten mitdem Mittelklotzeinbrand PKP, die nachdem 1. 5. 2004 hergestellt wurden, nichtmehr im Europalettenpool tauschbarsind. Sie gelten als Markenfälschungenund werden von der European Pallet As-sociation (EPAL) mit Hilfe der Zollbehör-den und der Polizei aus dem Verkehr ge-zogen. Ulitzsch betonte, dass alle Euro-paletten mit dem Einbrand der PKP, dievor dem 1. 5. 2004 unter Lizenz der PKPhergestellt wurden, selbstverständlichweiterhin im Europalettenpool tausch-fähig sind, sofern sie der verbindlichenBaunorm UIC 435-2 und den Tausch-kriterien der UIC 435-4 entsprechen.

STILL

Sprungbrett nach SüdosteuropaHamburg (bm) – Die Hamburger Still GmbH ist nun auch in Slowenien mit einereigenen Auslandsgesellschaft vertreten. Sie hat ihren Sitz in Grosuplje, ein Ort in derNähe der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Die dortige Gesellschaft soll nicht nur

ihren Heimatmarkt bearbeiten, sondernauch die Service- und Vertriebsstrukturenin der gesamten südosteuropäischen Re-gion steuern. Im Belgrader Handelsregisterist bereits ein Tochterunternehmen einge-tragen, das sich intensiv um die Kunden inSerbien/Montenegro kümmern soll. EndeAugust hat Still zudem eine Niederlassungin der kroatischen Hauptstadt Zagreberöffnet. Auch in diesen Märkten will das

Hamburger Unternehmen als Spezialist für Intralogistik wachsen und bietet eine um-fassende Palette an Geräten und Dienstleistungen an, die innerbetrieblich den Mate-rialfluss, die Logistikkette und den Warenumschlag verbessern. Vor diesem Hinter-grund geht Manfred Radloff, Leiter der Auslandsgesellschaft in Grosuplje, von einemweiteren Wachstum aus.

Faktoren wie Geschwindigkeit, Bela-dung oder Außentemperatur mit einbe-ziehen und berechnet aus den Daten denderzeitigen Soll-Druck im Reifen. Sieschlägt Alarm, wenn der tatsächlich ge-messene Druck darunter liegt. Der Sen-sor bleibt auch nach einer Runderneue-rung funktionsfähig und informiertauch darüber, wie oft ein Reifen bereitsrunderneuert wurde.

Hannover (ug) – Zur Überwachung desReifendrucks von Nutzfahrzeugen hatSiemens sein für Pkw konzipiertes Sys-tem weiterentwickelt. Die funkgestütz-te Sensorik soll 85% aller Reifenschä-den von Lkw verhindern. Prototypenstellte Siemens auf der Automobil-fachmesse IAA Nutzfahrzeuge vor.

Das Tire-IQ-System überwachtden Reifen kontinuierlich. DerSensor sitzt direkt im Reifen un-ter der Lauffläche. Dort ist auchdie ringförmige Antenne für dieFunkverbindung untergebracht.Die Sende- und Empfängereinheit be-findet sich beispielsweise im Radkasten.Sie versorgt den Sensor per Funk mit dernötigen Energie und übernimmt dieVerbindung zum Bordsystem.

Das zusammen mit Goodyear konzi-pierte System ist für in Lkw gebräuchli-che Zwillingsreifen geeignet, kann aberauch in Superbreitreifen eingebaut wer-den, die aufgrund ihres geringen Rollwi-derstandes und Gewichts den Treibstoff-verbrauch senken und eine größereNutzlast ermöglichen. Die Auswer-tungssoftware von Siemens VDO kann

SIEMENS VDO

Sensor misst Druck im Reifen

Funkgesteuerte Sensorik soll 85% allerReifenschäden von Lkw verhindern.

Bild: Siemens VDO

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AKTUELLESAUS DER BRANCHE

Aschaffenburg (bm) – Die Wech-selwirkung zwischen KEP-Diensten, ihren Logistik-Anfor-derungen und der Radiofre-quenz-Identifikationstechnolo-gie (RFID) hatte das „Koopera-tionsforum Zukunftspotenzialein Logistik“ am 14. Juli 2004 inAschaffenburg im Visier. Konzi-piert und organisiert von derBayern Innovativ GmbH inZusammenarbeit mit der IHKAschaffenburg, der InitiativeBayerischer Untermain und derWirtschaftsförderung RegionFrankfurt Rhein-Main, standdie Veranstaltung in den Räum-lichkeiten der DPD DeutscherPaketdienst GmbH & Co. KGganz im Zeichen des RFID-Ein-satzes in der Logistikkette.

„Logistik hat für Aschaffen-burg eine sehr hohe Bedeutung.Unsere geografische Lage ist einGlücksfall. Die Region ist nachder Wende in den MittelpunktEuropas gerückt“, so der Aschaf-fenburger OberbürgermeisterKlaus Herzog, und weiter: „PerNachtsprung ist von Aschaffen-burg aus jeder Punkt in Deutsch-land erreichbar.“ Eine Tatsache,die sich insbesondere die lokalansässigen Unternehmen DPD,Victoria oder German Parcel zu-

nutze gemacht hätten. Wuchernmit dem Pfund der zentralen La-ge will auch Martin Suffel, Chefdes größten Linde-Händlersund Präsident der IHK Aschaf-fenburg. „Suffel nutzt etwa28 000mal im Jahr die Möglich-keit des Nachtsprungs, um seineServicetechniker zu beliefern. Esist heute üblich, dass jedes Teileinzeln schnellstmöglich zumKunden kommt.“

Suffel spielt damit auf die zu-nehmende Atomisierung derTeilelieferungen an – quer durchalle Industriebereiche. Unab-hängig von den rechtlichen Be-denken bezüglich des Einsatzesvon RFID-Etiketten im Handelsieht Arnold Schroven, Ge-schäftsführer Deutscher PaketDienst und frisch zum Vorsit-zenden des Aufsichtsrates be-stellt, die Entwicklung positiv:„Alle Unternehmen, die sich mitKEP beschäftigen, profitierenvon der Krise.“ Sein Haus hättesich frühzeitig dem Thema RFID

gewidmet. „RFID ist ausgereift.Alle Techniken, die dafür ge-braucht werden, gibt es bereits“,so Schroven. Im Vergleich zumVorjahr liegt DPD mit einemWachstum von 8% deutlich hö-her als der Marktdurchschnitt(4%). Schroven, der gerade miteiner großen Delegation ausAsien zurückgekehrt ist, will ins-besondere international wach-sen. „Es kann durchaus passie-ren, dass es noch dieses JahrDPD China geben wird“, so derfrisch gebackene Aufsichtsrats-vorsitzende.

Dass Siemens L&A nicht nurTechnologielieferant, sondernauch Integrator verschiedenerLeistungen wie Inventur odergesicherter Warenübergang ist,

betont Dr. Hans Christoph Dön-ges, Leiter Business Develop-ment Europe der Siemens L&Ain Offenbach. „Die Handels-unternehmen rechnen sich 5 bis10% Umsatzsteigerungen aus.Der Hersteller der Ware kanndiese Steigerung aber nicht fürsich in Anspruch nehmen. Dashat lange Zeit ein Umsetzen derRFID-Technologie verhindert“,sagt Dr. Dönges. Doch jetztkomme der Druck der großenHandelshäuser. Wer bei der Aus-stattung der Ware mit RFID-La-bels nicht mitziehe, werde aus-gelistet. Daher sei Hilfe für dieAnbieter nötig, beispielsweisedurch die Bündelung bestimm-ter Dienstleistungen. „Man darfden Hersteller nicht auf seinenKosten sitzen lassen, sondernmuss ihm einen Nutzen bieten.“Das technisch Interessantestezur Zeit sei die Polymerelektro-nik. „Künftig können Tags auchgedruckt werden, beispielsweiseauf Joghurtbecher. Aber das istnoch einige Jahre down-the-road,“ wie sich Dönges aus-drückt. Aus Sicht von ArnoldSchroven werden die größtenVorteile der RFID-Technologieaus der Pulk-Lesbarkeit entste-hen – alle Produkte einer Wa-rensendung könnten „auf einenSchlag“ identifiziert werden,und das bei vertretbaren Lesean-tennen-Konstruktionen in derHalle zu Preisen von etwa 7000Euro, im Vergleich zum Preis fürein Handlesegerät, der bei etwa1000 Euro liegt.

Die Herausforderung in derRFID-Frage sei eindeutig: Ver-sender, Dienstleister und Emp-fänger müssten gleichzeitig da-von profitieren können. „Manmuss mit offenen Karten spie-len. Man kann beispielsweisedort einen Punkt aufbringen, woein Tag sitzt, um dem Verbrau-cher die Unsicherheit zu neh-men.“ Ohnehin ginge die RFID-Einführung nur schleichendvonstatten, über einen Zeitraumvon zwei bis drei Jahren. MM

ZUKUNFTSPOTENZIAL RFID

Door-to-Door-Dienstegewinnen an Bedeutung

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Verwiesen auf dem Aschaffenburger Kooperationsforum auf die Potenziale der RFID-Technologie: Dr. Hans Chris-toph Dönges, Leiter Business Development Europe Siemens L&A, Offenbach, Arnold Schroven, Geschäftsführer DPDDeutscher Paket Dienst, Aschaffenburg, und Prof. Dr. Josef Nassauer, Geschäftsführer Bayern Innovativ, Nürnberg.

Für Massenanwendungen in derKonsumgüterwelt ist der Preis von35 Cent pro Label viel zu hoch.

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Im Schadensfall stellt sich zu-nächst immer die Frage, ob derSpediteur nur leichtfertig, also

fahrlässig, oder grob fahrlässig ge-handelt hat. Aus dem Grad derFahrlässigkeit leitet sich dann derUmfang der Haftung ab. Bei Fahr-lässigkeit haftet der Spediteur gemäßArt. 17 Abs. 1 in Verbindung mit Art.23 Abs. 3 CMR (Übereinkommen

über den Beförderungsvertrag iminternationalen Straßengüterver-kehr) beschränkt, das heißt mit ma-ximal 8,33 Sonderziehungsrechtenfür jedes beschädigte oder in Verlustgeratende Kilogramm der Brutto-masse. Bei grober Fahrlässigkeit haf-tet er hingegen nach Art. 17 Abs. 1CMR in Verbindung mit Art. 29 Abs.1 CMR unbeschränkt. Schließlich istauch ein völliger Haftungsausschlussdenkbar, allerdings nur dann, wennder Schaden im Sinne des Art. 17Abs. 2 CMR unvermeidbar war.

Im Unterschied hierzu haftet eindeutscher Lagerhalter – sofern dieADSp. (Allgemeine deutsche Spedi-teursbedingungen) vereinbart sind –nach Art. 24.4 mit 5 Euro für jedes in

Verlust geratene beziehungsweisebeschädigte Kilogramm Rohge-wicht. Dabei ist die Haftung aufmaximal 5000 Euro je Schadensfallbegrenzt. Bei Inventurdifferenzen istdie Haftungshöhe auf 25 000 Eurobeschränkt. Dies gilt unabhängigvon der Anzahl der einzelnen Scha-densfälle.

Beklagter hat Beweispflichtfür die Unvermeidbarkeit

Während Italien bereits seit den 70erJahren des letzten Jahrhunderts als„heißes Pflaster“ bezeichnet werdenkann, trifft dies seit gut zehn Jahrenauf viele osteuropäische Staaten zu.So musste beispielsweise 1996 derFrachtführer für den Verlust von Jog-hurt im Wert von 246 049,59 Euroauf dem Weg von Freiberg nach Mos-kau gemäß Art. 17 Abs. 1 begrenzthaften. In der Urteilsbegründunghieß es, dass der Beweis für denunvermeidbaren Sendungsverlustnicht bereits damit erbracht sei, dassdas Zuggespann ohne Ware mitlaufendem Motor und eingeschalte-ter Warnblinkanlage am Straßen-rand nahe Moskau entdeckt und der

durch zwei Kopfschüsse getöteteFahrer daneben lag.

Die Schadensursachekonnte im Rahmen

der Beweisauf-nahme

Langfinger auf AchseKaum ein Thema hat in den letzten Jahrenderart an Bedeutung gewonnen wie das Cargo-Security-Management. Dies ist insbesonderedarauf zurückzuführen, dass Ladungsverlustebeziehungsweise Diebstähle im Lager innerhalbder letzten Jahre spürbar zugenommen haben.Allein zum Thema Lkw-Ladungsverluste durchDiebstahl und Raubüberfälle wurden inDeutschland zirka 100 Gerichtsentscheidungenveröffentlicht.

MANAGEMENT CARGO -SECURITY

ECKHARD BOECKER UND CHRISTIAN SCHNEIDER

Eckhard Boecker ist Prokurist bei APL Lo-gistics Warehouse Management ServicesGermany in 22113 Hamburg, Tel. (0 40) 740 04-2 70, [email protected]; Dr.Christian Schneider ist Leiter ControllingGeschäftsfeld Schenker der Stinnes AG,10117 Berlin, Tel. (0 30) 2 97-54505, chris-

[email protected]

Glaubt man denStatistiken, sindLkw-Ladungeninsbesondere inItalien und Ost-europa außeror-dentlich verlust-gefährdet.

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nicht zweifelsfrei geklärt werden. DieBeweispflicht für die Unvermeidbar-keit eines Schadens liegt jedoch ge-mäß Art. 18 Abs. 1 CMR beim Be-klagten, also in diesem Fall beim Spe-diteur. Weil dieser den Beweis nichterbringen konnte, auch weil es keineZeugen gab, musste der auftragneh-mende Spediteur dem klagendenVerkehrshaftungsversicherer be-schränkten Schadensersatz nach Art.17 Abs. 1 CMR gegenüber leisten(Saarländisches OLG – Urteil vom15.2.2000 – AZ: 4 U 609/99-212 –rechtskräftig).

In einem weiteren Fall wurde einbeladener Lkw, der an einer Tank-stelle parkte, gestohlen. Der Fahrerhielt sich währenddessen in seinernahe gelegenen Wohnung in einerKleinstadt in Polen auf. Der Sach-schaden betrug insgesamt 96 102,85Euro. Der beklagte Frachtführerwurde für das leichtfertige Verhaltenseines angestellten Berufskraftfah-rers zu vollem Ersatz des entstande-nen Schadens gemäß Art. 23 Abs. 1und 2 CMR verurteilt. In der Ur-teilsbegründung hieß es, der Fracht-führer sei dazu verpflichtet gewesen,nachhaltige Sicherheitsvorkehrun-gen zu organisieren, „die zuverlässigineinander greifen, verlässlich funk-tionieren und eine in sich geschlos-sene Sicherheitsplanung darstellen“.Das bloße Abstellen eines Nutzfahr-zeuges erhöhe, so die Richter weiter,erheblich die Diebstahlgefahr auchauf einer Tankstelle, die zudem nochgut beleuchtet war (LG Frank-furt/Main – Urteil vom 11. 9. 2001 –AZ: 3/4079/00 – rechtskräftig).

Sicherheitskonzeptereduzieren die Verlustgefahr

Die aufgezeigten Beispiele machendeutlich, dass der Spediteur gut be-raten ist, Sicherheitskonzepte zu ent-wickeln und einzusetzen, um dieVerlustgefahr zu reduzieren. Dabeiverursacht eine Reihe von Maßnah-men keine beziehungsweise nur ingeringem Umfang zusätzliche Kos-ten, hilft aber, Risiken zu minimie-ren. So sollten Berufskraftfahrergrundsätzlich nur bewachte Park-plätze anfahren. Selbst bei Parkplät-zen mit einer Tankstelle beziehungs-

weise mit Restaurants schrecken Tä-ter im Regelfall nicht davor zurück,den Fahrer zu überfallen sowie dieLadung zu rauben. Dies gilt insbe-sondere vor dem Hintergrund, dassdie Täter häufig bewaffnet sind undzum Teil äußerst brutal zu Werke ge-hen. Bestimmte Länder, so zum Bei-spiel Polen, sollten nur im Konvoidurchquert werden. EntsprechendeDienstleister bieten derartigeLeistungen für wenig Geld an. Ty-pisch für Osteuropa ist zudem, dassdie Täter mitunter auch Fahrzeug-pannen vortäuschen, um den Fahrerzum Anhalten zu bewegen. Ver-breitet ist darüber hinaus, dass sichDiebe als Polizeibeamte verkleiden,um dadurch den Fahrer zum Anhal-ten zu bewegen und Lkw samt La-dung zu rauben. Damit derartigeTricks ins Leere laufen, sindFahrerschulungen unabhängig vonallen technischen und organisa-torischen Vorkehrungen notwendig.

Darüber hinaus bietet sich in be-stimmten Ländern beziehungsweiseauf bestimmten Strecken der Einsatzeines Beifahrers an. Außer dem Si-cherheitsaspekt können hierdurchzusätzlich längere Zwischenstoppsoder Zwischenaufenthalte vermie-den werden. Nachteilig wirken sichhier jedoch die zusätzlichen Kostenaus, die der Kunde im Regelfall nichtübernimmt. Eine Institution, die zu-sätzlich Sicherheit bietet und sichdemzufolge immer größerer Beliebt-heit erfreut, ist Eurowatch. Dabeihandelt es sich um ein Unter-nehmen, welches die permanenteÜberwachung von Lkw in Europaübernimmt. Mittels GPS (Global Po-sitioning System) ist die Position ei-nes Fahrzeuges jederzeit bekannt. ImAlarmfall kann die Zentrale sofortdie örtlich zuständige Polizei infor-mieren. Praktische Erfahrungen zei-gen dabei, dass damit Ladungsver-luste besonders wirksam vermiedensowie Täter dingfest gemacht werdenkönnen.

Ebenso häufig wie auf der Straßeklagen Lagerhalter über Lagerver-luste beziehungsweise Lagerdieb-stähle. Insbesondere bei hochwerti-gen Waren wie Unterhaltungselek-tronik können Schäden beträchtli-

che Dimensionen annehmen. Ur-sächlich sind häufig Mängel in derAblauforganisation, und zwar insbe-sondere an den Schnittstellen, bei-spielsweise im Warenein- oder -aus-gang. Häufig erfolgen Diebstähle ander Schnittstelle Lagermitarbeitermit externen Dritten. In der Regelsind dies der Fahrer eines Subun-ternehmers oder sogar der eigeneFahrer des Spediteurs. Einzigartigdürfte jedoch der folgende Raub-überfall auf ein Lager in Kelsterbachbei Frankfurt am Main gewesen sein:Dabei drangen vier maskierte, mitRevolvern bewaffnete Männernachts durch die unverschlosseneLagertür in den Umschlagsbereichein und luden unter mit Waffenge-walt erzwungener Mithilfe eines derMitarbeiter vier Europaletten mitHandys per Gabelstapler auf einenLkw. Bei dem Lager handelte es sichum ein Güterumschlagszentrum fürLuftfrachtsendungen, welches rundum die Uhr in Betrieb ist. In denNachtstunden sind dabei üblicher-weise mindestens drei Lagermitar-beiter sowie eine Vielzahl von Fah-rern damit beschäftigt, zirka 30 bis40 eintreffende Lkw zu be- undentladen.

Der Transportversicherer ersetzteseinem Versicherungsnehmer denentstandenen Schaden in Höhe von157 445,94 Euro und verklagte an-schließend den Lagerhalter auf Er-stattung dieses Betrages. Der Versi-cherer argumentierte dabei, dass der

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Spätestens zurjährlichen Inventurstellt sich heraus,ob in einem Unter-nehmen Langfin-ger am Werk sind.

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Beklagte für den verursachten Scha-den hafte, weil nach den staatsan-waltlichen Ermittlungen davon aus-zugehen sei, dass der Raubüberfalldurch grobes Organisations-verschulden auf Seiten der Beklagtenmöglich geworden wäre. Dies sah derLogistikdienstleister anders und be-antragte, die Klage abzuweisen, weiles keinen Schutz gegen einen be-waffneten Raubüberfall auf Spedi-tionslager geben könne.

Raubüberfall im Warenlagerunvermeidbar für Spediteur

Die Richter des Landgerichts Ham-burg entschieden mit Urteil vom 9.Mai 2001 (AZ: 3/13 O 12/01 – rechts-kräftig), dass die beklagte Parteinicht für den entstandenen Schadeneinzugestehen habe, weil sie sich mitErfolg auf den Haftungsausschlussdes § 426 HGB (Handelsgesetzbuch)berufen könne. In der Begründungführten sie an, dass ein bewaffneterRaubüberfall durch brutale Täter ineinem normal zugänglichen Wa-renumschlagslager schlicht und er-

greifend für den Spediteur unver-meidbar gewesen sei. Das Vorgehender Täter war äußerst brutal, weilzum Beispiel den MitarbeiternHandschellen angelegt wurden.Außerdem wurde der Mund des La-gerpersonals jeweils mit einem brei-ten Band zugeklebt sowie die Beinemit Klebeband gefesselt. EinzelneMitarbeiter wurden zudem brutalzusammengeschlagen.

Die meisten Diebstähle passierenallerdings auf unspektakuläre Weiseim Tagesgeschäft. Die Ursache liegtim Regelfall in vorhandenen Sicher-heitsdefiziten. Um die Verlustgefahrdeutlich zu reduzieren, sollte bei-spielsweise eine digitale Videoüber-wachung an allen Schnittstellen imLager obligatorisch sein. Insbe-sondere der Warenein- und -ausgangmuss lückenlos und elektronisch er-fasst werden. Bei fehlender Erfas-sungstechnik mittels Scanner solltein jedem Fall der Warenausgang phy-sisch kontrolliert werden. Obwohldies naheliegend klingt, zeigt diePraxis jedoch, dass in vielen Spedi-

tionsbetrieben nur lückenhaftWarenausgangskontrollen stattfin-den. Viele Subunternehmer beladenihreFahrzeuge selbstständig.Dabei istes ein leichtes Spiel, eine Palette (ab-sichtlich) zusätzlich aufzuladen. Dieslässt sich auch bei Videoaufzeichnungnur äußerst schwer nachweisen, weildie Rechtsprechung an die Beweis-führung hohe Maßstäbe setzt.

Ein probates Mittel zur Abschre-ckung sind in jedem Fall Taschen-und Fahrzeugkontrollen. Gegebe-nenfalls kann diese Aufgabe auch aneinen externen Sicherheits-dienstleister fremdvergeben werden.Ein „Muss“ ist bei hochwertigen Wa-ren schließlich das Vorhandenseineiner Einbruchmeldeanlage, diegleichzeitig auf einen Wachdienstaufgeschaltet sein sollte. Zudem sindMaßnahmenpläne zu erstellen, diedas Verhalten im Alarmfall klar re-geln. Dazu gehört insbesondere auchdie parallele Information an die zu-ständige Polizei, die mit dem Sicher-heitsunternehmen im Alarmfall ge-meinsam zum Lager ausrücken soll-te. Schließlich trägt auch das Um-zäunen von Lagerstandorten zur Er-höhung der Sicherheit bei. Nicht zu-letzt sollte nach Geschäftsschluss so-wie insbesondere an Wochenendenund Feiertagen ein Wachdienst meh-

rere Male täglich das Lager anfah-ren.

Resümierend lässt sichfesthalten, dass Ladungs-verluste beziehungsweiseDiebstähle im Lager ten-denziell zunehmen. Wie dieRechtsprechung zeigt, bein-haltet dies für den Spediteurerhebliche Risiken, dieschlimmstenfalls dazu führen,dass die wirtschaftliche Exis-tenz auf dem Spiel steht.

Eingebunden in ein Risikomanage-mentsystem müssen deshalb Maß-nahmen geplant und umgesetzt wer-den, die dieses Risiko minimierenhelfen. MM

MANAGEMENT CARGO -SECURITY

� Eurowatch

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Controlling hat sich als betriebswirtschaftli-che Servicefunktion für das Management zurzielorientierten Planung und Steuerung festetabliert. Es ist heute unverzichtbarer Be-standteil moderner Unternehmensfüh-rungskonzepte.Bisherige Publikationen zum Logistik-Con-trolling behandeln fast ausnahmslos dasControlling logistischer Prozesse in der In-dustrie, Besonderheiten von Logistikdienst-leistern bleiben dabei außer Acht. Die neu-este Publikation aus dem Deutschen Ver-kehrs-Verlag schließt auf zirka 460 Seiten die-se Lücke und stellt die Belange von Logistik-dienstleistern in den Mittelpunkt. Umfas-send und praxisnah werden Konzepte, In-strumente und neuere Entwicklungen imControlling von Logistikdienstleistern vor-gestellt und anhand von Anwendungs-beispielen erläutert. Gleichzeitig liefert das

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Die Gilde der Unternehmens-berater ist in Verruf geraten.Manche Geschäftsleitung,

bei der sich in früheren Jahren dieMcKinseys und Roland Bergers die-ser Welt die Klinke in die Hand ga-ben, brüstet sich heute damit, dass„kein Unternehmensberater mehrüber ihre Türschwelle“ käme. Nichtganz verschont von diesem Negativ-image blieben auch Spezialanbieterwie etwa die Logistikberater.

Intransparenter Marktder Logistikberatungen

„Die anhaltende schlechte Konjunk-tur für Berater hat in den vergange-nen Jahren zu einer kräftigen Verän-

derung auch bei den Logistikbera-tern geführt“, bestätigt Ralph Eh-mann, Vorstand der Ulmer IWL AG.Die großen Namen von früher exis-tierten nicht mehr oder in andererForm und viele früher dort angesie-delte Berater seien nun als „Mikro-Unternehmen“ auf dem Markt. DerMarkt für Logistikberatungen inDeutschland ist laut einer Analysedes Beratungshauses Logo-Team,Karlsruhe, sehr intransparent: Er seigekennzeichnet von wenig großenStrategieberatungsgesellschaftenund einer Vielzahl an mittleren biskleineren Unternehmen mit speziel-lem Fachwissen. Außerdem, so dieAnalyse von Logo-Team, gebe es

noch eine große Anzahl an Freibe-ruflern, beratenden Ingenieuren und„One-Man-Shows“ sowie System-häuser, die ebenfalls ihre Beratungs-leistung auf dem Markt anbieten.

Ingrid Kriegler, beim Logistikbe-ratungshaus CPL Service GmbH,München, für Marketing und Fi-nanzen zuständig, beziffert für dasJahr 2004 den deutschen Gesamt-markt für Supply-Chain-Beratun-gen auf rund 1,17 Mrd. Euro. Die Be-ratungsunternehmen arbeiten dabeimit unterschiedlichen Ansätzen undsind laut Kriegler in folgende Kate-gorien einzuteilen:� Generalisten: Software-Spezialis-ten,� Spezialisten: Branchen-Spezialis-ten mit eigener Softwarelösung,� Strategen: klassische Beratungs-unternehmen,� Praktiker: Branchen-Spezialistenohne eigene Softwarelösung.

Wachstumsbranchemit riesigem Potenzial

Wie aktuelle Studien belegen, ist Lo-gistik eine Wachstumsbranche mitriesigem Potenzial für die Zukunft.Die Anforderungen an die Flexibi-lität der Logistik in den Unterneh-men sind demnach enorm. Sie wer-den unter anderem bestimmt vonschwankenden Produktionszahlen;neuen Lieferbeziehungen zu Liefe-ranten, Werken, Kunden und Märk-ten; neuen gesetzlichen Bestimmun-gen sowie von sich ändernden Ver-packungs- und sonstigen Vorschrif-

Der Radiuswächst

ULRIKE GLOGER

Der Markt für Logistikberatungen ist ziemlich unübersichtlich.Dennoch müssen Unternehmen die Fragen klären, ob undfür welche Logistikprojekte Berater engagiert werden sollten.Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze.

MANAGEMENT LOGISTIKBERATUNGEN

Ralph Ehmann, Vorstand der IWLAG, Ulm: „Es gibt immer noch Berei-che in der Logistik, die sich einer dezi-dierten Kostenbetrachtung entziehen.“

Fachkompetenz –etwa für ein neuesLager – ist meistbei Beratern grö-ßer als beim Kun-den, der sich selte-ner mit der The-matik beschäftigt.

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ten. Es gibt vielfältige Gründe, fürdiese und andere Logistikproblemeauf externes Beratungs-Fachwissenzurückzugreifen. Einen der Haupt-gründe � die Fachkompetenz �

nennt Dr. Klaus-Peter Jung von Mie-bach Logistik Deutschland: „EinKunde redesignt sein Netzwerk odererstellt ein neues automatisches La-gerhaus vielleicht alle 10 oder 20 Jah-re, ein guter Logistikberater tut diesin mehreren Hundert Projektenjährlich.“ Bemerkenswert dabei ist,was wissenschaftliche Untersuchun-gen zu Tage gefördert haben: dassnämlich Logistikberater vorwiegendvon solchen Unternehmen einge-setzt werden, die selbst einen hohenEntwicklungsstand in der Logistikerreicht haben und deren Logistik-mitarbeiter über eine überdurch-schnittliche Ausbildung verfügen.

Denn auch in den bestentwickel-ten Unternehmen gibt es Einsparpo-

tenziale zu entdecken. „UnserHauptaugenmerk richtet sich auf dieBereiche, die hohe Personalkostenhaben und gleichzeitig die logisti-sche Qualität und den Servicelevelbeeinflussen. Dies ist in vielen Fällendie Distribution der Enderzeugnisse,oft aber auch die Versorgung derProduktion mit Kaufteilen“, schil-dert IWL-Vorstand Ralph Ehmann.Und Martin Stoll, Partner von Logo-Team stellt fest, „dass es in den unter-nehmensübergreifenden Themennoch jede Menge an Verbesserungs-potenzial gibt“.

Verbesserungspotenzialdank Outsourcing

Dazu zählen laut Stoll das Outsour-cing von logistischen Dienstleistun-gen und die Optimierung der SupplyChain. Ebenso biete die Modernisie-rung von Lägern � Austausch von al-ten Lagerverwaltungs- und Materi-

alflusssystemen � ein hohes Op-timierungspotenzial. Auch dieUlmer Ingenics AG hat eindeu-tige Einsparpotenziale in den Lo-gistikprozessen ausgemacht, aberauch in Administration und Verwal-tung. Laut einer von Ingenics durch-geführten Untersuchungschlummern dort noch min-destens 10% überflüssigeKosten. Unabhängige Studien wiedie von der Organisation Probox ha-ben gezeigt, dass 80% der von derVerpackung hervorgerufenen Kos-ten auf die Lieferkette entfallen, an-gefangen bei den Abpackkosten bishin zu den Logistikkosten. Lediglich20% sei der Anteil, der die eigent-lichen Packmittelkosten betreffe. Inder Optimierung von Verpackungs-konzepten sieht denn auch die Min-delheimer Logistikberatung FreyConsult einen wesentlichen Bera-tungsansatz (siehe Textkasten).

MANAGEMENTLOGISTIKBERATUNGEN

Christian Jauer-nig, Partner vonLogo-Team, Ham-burg: „Ein wesent-licher Aspekt unse-rer Beratungsar-beit bewegt sichauch im Bereichder EU-Osterwei-terung.“

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Grundsätzlich betonen die meis-ten Beratungshäuser ihre Neutralitätim Hinblick auf Soft- und Hard-warelieferanten. Die Beratungsan-sätze sind dabei ganz unterschied-lich. Meistens umfassen sie aber dievertikale gesamte Wertschöpfungs-kette. Integral Logistics versteht dar-unter auch die Integration von Ge-werken (horizontal): Gerade die In-tegration von Materialflusssyste-men, Identifikationstechnik und ITin funktionelle, der Aufgabenstel-lung angepasste Gebäude, ermögli-che erhebliche Investitions- undKosteneinsparungen, heißt es.

Ingenics bietet ebenfalls einenweit reichenden Beratungsansatz:Entwicklung von Logistikkosten,prozessorientierte Materialflussge-staltung, Durchlaufzeitenminimie-rung, Anlagen- und Fördertechnik-

planung, Materialfluss-Simulation,Planung von IT-Systemen, Prozess-planung und -Kostenrechnung, Ge-neralplanung von Logistiksystemen,Behälterplanung und -management.IWL schneidert mit fast 20-jährigerErfahrung für jeden Kunden und je-des Projekt einen Maßanzug. DieMethode stehe dabei im Hinter-grund und diene der wirtschaft-lichen und reibungslosen Bearbei-tung: „Den Einsatz von mächtigenWerkzeugkisten lehnen wir ab“, soRalph Ehmann.

Viele Lösungen sindbranchenübergreifend

Die meisten Berater haben eine ge-wisse Fokussierung auf Branchen.Dennoch sind laut IWL-Chef Eh-mann Logistiklösungen meist bran-chenübergreifend: „Von den Ent-

wicklungen einer Branche profitie-ren über kurz oder lang alle anderen.So haben die Anforderungen derPharmaindustrie bezüglich Hygieneund Dokumentation mittlerweileEinzug im Automobilbereich gefun-den“, berichtet Ehmann. Er betontaber auch, dass es Bereiche gibt, indenen Logistik vollständig andersgehandhabt werde als in anderen:„So beschäftigen wir uns nicht mitSchwerindustrie und Petrochemie.“

Die auf produzierendes Gewerbeund Handel spezialisierte CPL bieteteinen so genannten Logistik-Check.Dabei beantworten die InteressentenFragen aus verschiedenen Bereichender Logistik entlang ihrer Wert-schöpfungskette. Die Auswertungfördert die Verbesserungspotenzialezutage. Der Check ist laut IngridKriegler schnell gemacht – in etwa 20Minuten. Die Kosten dafür werdenbei Auftragserteilung verrechnet.

Schienenverkehrsberatungals spezielles Angebot

Auf ausschließlich einen Bereich hatsich die Karsdorfer Schienenver-kehrsberatung spezialisiert. InhaberRalf Jentges: „Es gibt über 300 Ver-kehrsunternehmen in Deutschland,die die Lizenz zum Erbringen vonGüterverkehrsleistungen haben.“ Erhelfe seinen Kunden, sich einenÜberblick über den Markt zu ver-schaffen, aber auch bei der Gestal-tung von Anfragen, der Auswahl desam besten geeigneten Verkehrs-unternehmens sowie bei der Umset-zung des Schienentransports.„Grundsätzlich habe ich den Ein-druck, dass Anfragen an Verkehrs-unternehmen oft pauschal und ohneKenntnisse der Möglichkeiten derangefragten Eisenbahnverkehrs-unternehmen (kurz: EVU) abgege-ben werden“, meint Jentges. Durchden Einsatz von entsprechendemFachwissen ließen sich aber die An-fragen optimieren, so dass das EVUauch in der Lage sei, ein qualifizier-tes Angebot abzugeben. Jentges:„Mein Engagement bietet sich vor al-lem dann an, wenn das zu beratendeUnternehmen keine eigenen Kennt-nisse auf dem liberalisierten Güter-verkehrsmarkt hat und eine für den

MANAGEMENT LOGISTIKBERATUNGEN

Profit with Packaging (PWP) heißt der An-satz der Frey-Consult. Die wichtigsten Kos-tenarten der Total Cost of Packaging-Analy-se sind Nebenkosten für Packmittel, diePackmittel selbst, die innerbetriebliche Lo-gistik, das Abpacken, die Kennzeichnung,die Palettierung, die innerbetriebliche Lo-gistik abgepackter Produkte, die externe Lo-gistik, die Kommissionierung, die Bereitstel-lung am POS (Point of Sale) und letztlich dieEntsorgung. Bei der Neugestaltung vonVerpackungen sollte deshalb eine Total-Cost-Betrachtung angestellt werden. An-sonsten laufen Unternehmen Gefahr, dassdie vermeintlich günstigste Verpackung inder Lieferkette zum teuren Vergnügen wird.Für die Senkung der Logistikkosten ist es vongewichtiger Bedeutung, fertig gepackteTransport- und Regalverpackungen so wirt-schaftlich wie möglich auf Industrie- und Eu-ropaletten zu stapeln. Die landläufige Mei-nung, eine Palette sei dann zu 100% aus-gelastet, wenn die Flächenausnutzung bei100% liegt, ist ein Trugschluss. Wird zumBeispiel für Umverpackungen Material mitzu dicken Wandstärken (beispielsweise Well-pappe) verwendet, so benötigt die Verpa-

ckung zu viel Platz. Das kann dazu führen,dass eine Palette zwar flächenmäßig zu100% ausgelastet ist, aber mit einer opti-mierten Umverpackung aus Kompaktpappedeutlich mehr auf der Palette unterzubrin-gen wäre. Dieser Grundgedanke steht hin-ter der Sichtweise optimaler Palettenauslas-tung von Frey-Consult. Das definierte Zielist unter Berücksichtigung von Fläche, Pa-lettenhöhe und -gewicht, möglichst vieleKosumentenverpackungen auf eine Palettezu bringen. Dies ist dann machbar, wennman die Konsumentenverpackungen ohneeine Umverpackung flächenoptimal über-einander unter Berücksichtigung der zuläs-sigen CCG1- oder CCG2-Höhen auf einerPalette stapelt. Den Wert nennt das Unter-nehmen TOI 100 (TOI: Theoretisches Opti-mum Index). Ziel von Frey-Consult ist es,Umverpackungen logistikbezogen optimalzu entwickeln und so nah wie möglich anden Wert TOI 100 heranzukommen. Das Be-ratungshaus analysiert für Kunden wie Uni-lever oder Südzucker Sekundärverpa-ckungsbereiche und entwickelt Optimie-rungslösungen. Mehr unter www.logistik-kosten-senken.de

FREY-CONSULT

Optimale Palettenauslastung senkt Logistikkosten

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Wettbewerb geeignete Menge auf derSchiene zu transportieren hat.“

Branchenkenner sind davonüberzeugt, dass die Logistikberatungkünftig weitere Beratungskompo-nenten hinzubekommt. So bezeich-net sich die Ulmer Ingenics heuteschon als „einen der ersten An-sprechpartner für Fabrik- und Lo-gistikplanung in China“. Laut Chris-tian Jauernig, Partner von Logo-Team in Hamburg, bewegt sich einwesentlicher Teil der Logo-Team-Beratungen im Umfeld der EU-Osterweiterung. Jauernig: „Die Fra-ge der Markterschließung und Er-haltung der Wettbewerbsfähigkeit,insbesondere bei Lkw-Speditionen,geht als strategische Frage für dieUnternehmen weit über die klassi-schen Fragestellungen optimierterWaren- und Informationsflüsse hin-aus.“ Die gleiche Frage stelle sichauch bei Industrieunternehmen, die

eine Produktionsverlagerung oder -erweiterung in Osteuropa planen.

Christian Jauernig und MartinStoll haben einen Leitfaden zur EU-Osterweiterung mit den Potenzialenfür Güterverkehr und Logistik ver-fasst, der sich eingehend mit dieserProblematik befasst. Jauernig: „So-mit erlangt der Logistikberater der-zeit einen höherwertigen Status im

Hinblick auf weit reichende Unter-nehmensentscheidungen, die zwarlogistisch getrieben sind, aber nuram Rande konkrete Logistikfrage-stellungen beinhalten.“ Solche Ent-scheidungen betreffen Themen wieStandortverlagerung, Länderwahl,genaue Standortfrage, Unterneh-mensgründung vor Ort, Infrastruk-tur, Logistikdienstleister oder För-dermöglichkeiten, MM

MANAGEMENTLOGISTIKBERATUNGEN

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:IW

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� CPL Service

� Ingenics

� Integral Logistics

� IWL

� The Supply Chain Group

� Karsdorfer Schienenverkehrs-beratung

� Logo-Team

www.maschinenmarkt.de

Die Modernisie-rung von Lager-und Distributions-zentren bietet ho-he Optimierungs-potenziale.

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18 MM Logistik · 7/2004

Die Servicelogiq GmbH ist eine100%ige Tochter der Karstadt-

Quelle AG. Am Firmensitz in Nürn-berg sowie am Standort Strullendorfbei Bamberg sorgen insgesamt 1200Mitarbeiter für ein reibungsloses lo-gistisches Fulfillment für die unter-schiedlichsten Produkte der Man-danten. Ob hochwertiger Schmuck,Bekleidung, Töpfe, Spielwaren oderHometrainer: Servicelogiq ist eineArt komplettes Versandhaus, das ge-mietet werden kann, und kümmertsich um den gesamten Prozess rundum den Versand eines Produktes.Die Dienstleistungen reichen vomKundenservice mit Bestellannahme(per Anruf, Internet, Post, Fax oderE-Mail) über die Lagerung inklusiveQualitätsprüfung, die Auftragsab-wicklung und Distribution bis hinzum Zahlungsmanagement sowieder Retourenbearbeitung. Rund 37Millionen Warenstücke wurden soetwa im vergangenen Jahr bearbeitet.

Die Abteilungen planten die Ein-sätze ihrer Mitarbeiter mit Excel oderLotus Notes, was sich bald als unein-heitlich und ungenau erwies. Abhil-fe sollte ein computergestütztes Sys-tem schaffen. Man entschied sich fürdas Personaleinsatzplanungs- undZeitwirtschaftssystem SP-Expert ausdem Erlanger Softwarehaus Astrum.

Als Pilot wurde der Mandant„Mode & Preis“ gewählt, bei demServicelogiq 300 Mitarbeiter ein-setzt. Jeder Mitarbeiter hat seine je-weilige Aufgabe und so genannteNebentätigkeiten. Diese sind im Sys-tem als Haupt- und Nebenaufgabenfestgehalten. So arbeiten im Fulfill-ment-Center in Nürnberg Kommis-sionierer, Warenprüfer, Transport-arbeiter und Gabelstapelfahrer so-wie Fixkräfte, die für Instandhaltungund Verfügbarkeit der Maschinenzuständig sind.

Anhand der Plandaten des Man-danten wird eingeschätzt, was an

Aufträgen und Positionen nach denunterschiedlichen Marketingaktio-nen zu erwarten ist. Je nach geplan-ten Warenstücken wird dann errech-net, welche Leistung pro Woche er-bracht werden muss, sprich, wie vie-le Stückzahlen auf die einzelnen Ta-ge verteilt sortiert, gepackt und ver-sandt werden müssen. Die Softwareermittelt unter Berücksichtigung derfirmeninternen Regelungen sowieder jeweiligen Arbeitsverträge dieausreichende Anzahl der einzutei-lenden Mitarbeiter mit den entspre-chenden Qualifikationen. Gleichzei-tig errechnet sie, wie lange für die je-weilige Stückzahl gearbeitet werdenmuss. Dabei liegt die Zahl der Ar-beitsstunden zwischen sechs undzehn Stunden pro Schicht. Da dasUnternehmen bereits mit fort-schrittlichen Jahresarbeitszeitkon-ten arbeitet, kann jeder einzelne Mit-arbeiter den Ausgleich seiner Mehr-stunden flexibel gestalten. Aufgrundder vorhandenen Schnittstelle zumAbrechnungssystem SAP werden dieDaten der Personaleinsatzplanungins SAP-System exportiert. ImGegenzug importiert das Personal-einsatzplanungssystem alle relevan-ten Informationen wöchentlich vonSAP und aktualisiert auf diese Weisesämtliche Schichtschemata. DerKontostand eines jeden Mitarbeitersliegt pünktlich jeweils montags vor.Ein monatlicher Ausdruck infor-miert über geleistete Arbeitsstun-den, Urlaub und Mehrzeiten.

So konnte das Unternehmen inder Pilotabteilung bereits nach sechsMonaten bei gleicher Planmenge15 000 Überstunden der 300 dort be-schäftigten Mitarbeiter auf knapp3000 verringern. Zum Jahresendeerreichte man den Ausgleich auf 15Stunden Kulanz je Mitarbeiter. Diesführen die Verantwortlichen unteranderem auf die hohe Planungs-sicherheit des Tools zurück: DieMonatspläne werden jetzt zu 95%eingehalten. MM

Personalmaßgeschneidert planen

Damit bei der Personaleinsatzplanung die Qualität unddie einzuhaltenden Zeitfenster nicht auf der Strecke bleiben,bieten computergestützte Personaleinsatzplanungssystemeprofessionelle Unterstützung. Der Fulfillment- und Logistik-anbieter Servicelogiq setzt die Personaleinsatzplanungssoft-ware SP-Expert von Astrum ein.

MANAGEMENT PERSONALPLANUNG

Ein ausgeklügeltesPersonaleinsatzpla-nungssystem sorgtdafür, dass ein Lo-gistikdienstleister

stets die passendeAnzahl an qualifi-

zierten Mitarbeiternzur Verfügung hat.

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� Servicelogiq

� Astrum

www.maschinenmarkt.de

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MANAGEMENTPRODUKTE

Portal für alle Transportpartner

Das „Inplan Verkehrsportal“ disponiertund verfolgt sämtliche Verkehre eines Kon-zerns wie beispielsweise eingehende Roh-stoffe, Massengüter, Container sowie aus-gehende Güter. Alle berechtigten Mitarbei-ter eines Konzerns und die Geschäftspart-ner greifen über eine Web-basierte Ober-fläche auf das Portal zu. Interne Unterneh-mensbereiche wie die Produktion, die Roh-stoffbeschaffung oder die zentrale Ver-kehrskoordination können genauso auf dasVerkehrsportal zugreifen wie alle externen

Partner, zum Beispiel Spediteure, Binnen-und Seehäfen, die Bahn oder Makler. DasBasis-Portal kann innerhalb von zweiMonaten eingeführt werden, die Anbin-dung der externen operativen Systemeerfolgt stufenweise. Über normierte Kon-nektoren lassen sich operative Systeme vonInplan, SAP, Oracle, Peoplesoft und ande-ren Anbietern anbinden.

� Inplan Ruhr InformationstechnikGmbH,Tel. (02 08) 65 91-9 50, www.inplan.de

Chaotische Lager im Griff

Die ERP-Software SQL-Business erweiterteihr Modul Lagerverwaltung um ein Ange-bot für Großhandelsunternehmen mit cha-otischen Lagern. Das Lagerverwaltungssys-tem (LVS) ist für tausende Lagerbewegun-gen pro Tag geeignet. Verschiedene Mitar-beiter können damit gleichzeitig sehr vieleunterschiedliche Vorgänge bearbeiten unddie Picks pro Zeiteinheit deutlich steigern.Damit verringern sich die Lieferkosten fürdas Anwender-Unternehmen und alleAbteilungen sind sekundengenau auf demaktuellen Stand. Verschiedene Umlage-rungsstrategien und ein ausgeklügelterKommissionierplan mit Kapazitätsplanungsorgen laut Hersteller für eine schnelleKommissionierung. Die bedarfsorientierteUmlagerungsstrategie kann auch simuliertwerden. Dadurch sind Engpässe im Pickla-ger quasi ausgeschlossen. Einen kurzfristighöheren Platzbedarf puffern dort Bypass-plätze. Bei der bestandsorientierten Umla-

gerung meldet das System selbstständig leergewordene Plätze. Die platzoptimierendeUmlagerung bietet Strategien für Bypass-Artikel, Ladenhüter oder Platzzusammenle-gungen, sofern keine Chargenverwaltungbesteht. Auch die permanente Inventur istausschließlich für chaotische Lager geeig-net. Online-Scanning per MDE-Gerät,automatische Lager-Ansteuerung, Verwal-tung von Ladehilfsmitteln und ein abschlie-ßender Gewichts-Check runden das LVSab. Durch die Einbindung in das vorhande-ne ERP-System SQL-Business erhaltenUnternehmen mit unterschiedlichen Lager-formen jetzt alles aus einer Hand. Nieder-lassungen mit kleineren, manuell bedienba-ren Lagern können die Module „Versand“oder „Logistik“ nutzen, während in derZentrale das neue LVS zum Einsatz kommt.

� Nissen & Velten Software GmbH,Tel. (0 77 71) 8 79-0,www.sql-business.com

Logistikpower für Automobil- und Motorradzulieferer

Bing ist einer der weltweit wichtigsten Ent-wicklungslieferanten für Automobil-,Motorrad- und Motorenhersteller. Am Fir-mensitz in Nürnberg produziert das Unter-nehmen neben vielen weiteren Komponen-ten täglich zwischen 6000 und 8000 Verga-ser und Drosselklappenstutzen. Im Okto-ber wird das bisherige Hostsystem durchdie SAP-Software R/3 Enterprise Release4.7 abgelöst. Die Lagerverwaltung über-nimmt das WMS von SAP. Damit überwie-gend SAP-Standardabläufe realisiert wer-den können, erfolgt die Ansteuerung derautomatischen Lager über die Softwaretrei-

ber und SAP-Ergänzungswerkzeuge desSystems Prolag-World der CIM GmbH. Beiden Lagern handelt es sich um ein AKLvon Klinkhammer sowie fünf Paternostervon Megamat. Die Kommunikation zwi-schen SAP R/3 und Prolag-World erfolgtüber die WM-LSR-Schnittstelle von SAP.SAP behandelt dabei die automatischenLager als „Black Box“. Es werden lediglichTransportaufträge für Waren übermittelt.Die Platzfindung, Behältervisualisierungund den Transport realisiert Prolag-World.

� CIM GmbH,Tel. (0 81 41) 51 02-0, www.cim.de

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20 MM Logistik · 7/2004

Gurtförderer, Becherwerke,Schnecken- und Trogkettenför-

derer – bei diesen Stetigförderern fürSchüttgut sieht Dipl.-Ing. AndréKatterfeld den Hauptunterschied imerreichbaren Volumenstrom. Unterdiesem Aspekt schneiden für ihn dieGurtförderer mit Abstand am bestenab: Sie seien mit einer maximalenFördergeschwindigkeit von 10 m/sund einem Fördervolumenstrom biszu 40 000 m3/h bei Gurtbreiten bis zu3 m „die leistungsstärksten Stetig-förderer“, sagt der wissenschaftlicheMitarbeiter am Institut für Förder-und Baumaschinentechnik, Stahl-bau und Logistik (IFSL) der Univer-sität Magdeburg, – und verweist da-bei auf Anwendungen im Bergbau.

Für kleinere Volumenströme eig-nen sich auch Becherwerke mit bis zu3000 m3/h, wie sie laut Katterfeld vonSchiffsentladern gefordert werden.Mit Schneckenförderern lassen sichbei Vertikalförderung, die auch beimEntladen von Schiffen zur Anwen-

dung kommen, ein Mengendurch-satz von 100 bis 2000 t/h erreichen.Im unteren Leistungsbereich „sie-delt“ man auch die Trogkettenförde-rer an, die Volumenströme bis etwa150 m3/h bewältigen. Trotz dieser limitierten Förderleistung registrie-ren Anlagenbauer eine Nachfrage-Entwicklung hin zu Becherwerken,Schnecken- und Trogkettenförde-rern. Das ist jedenfalls bei der GefaGesellschaft für FörderanlagenbaumbH, Kostanz, der Fall, wie Gefa-Vertriebsleiter Wolfgang Hille be-richtet: „Weil die Kunden viel mitstaubförmigen Schüttgütern arbei-ten, geht bei uns der Trend zum Trog-kettenförderer und zur Schnecke.“

Ein Vorteil dieser Förderer ist,dass sie relativ einfach staub-, gas-und druckdicht auszuführen sind.„Mit einer Kapselung des Förderwe-ges wird der Verunreinigung desSchüttguts vorgebeugt und dieStaubemission reduziert“, erläutertKatterfeld. Daher stehen diese Anla-gen für ihn weniger in Konkurrenzzu Gurtförderern. Vielemehr seien„unter bestimmten Umständen“Anlagen wie Rohrketten-, Wendel-und Plattenbandförderer. Rohrket-tenförderer ermöglichten Schüttgutauf einer zum Teil dreidimensiona-len Wegstrecke mit bis zu 60 m3/h zutransportieren. Wendelförderer eig-neten sich für Volumenströme bis150 m3/h vor allem bei sehr stark ko-häsiven Gütern wie Holz- und Me-tallspäne sowie Klärschlamm. Plat-

tenbandförderer seien extrem robus-te Kettenförderer, die bei harten, ab-rasiven und schweren Gütern ver-wendet werden. Solche Förderer hal-ten laut Katterfeld extremer Belas-tung stand, zum Beispiel durch her-abfallende Schüttgutbrocken.

Sind jedoch große Mengen zu för-dern, gibt es für den Institutsmitar-beiter „keine Alternative zum Gurt-förderer“. Damit lassen sich heutehorizontale und leicht geneigte För-dererstrecken bis zu 20 km bewälti-gen. Bei steileren Führungen von 30zu 45° sind Spezialgurte mit aufge-klebten oder – vulkanisierten Quer-streben verfügbar. Sogar eine senk-rechte Förderung ist mit Gurtenmöglich: mit den WellkantengurtenFlexowell und Pocketlift, die inDeutschland von der Mesto MineralsGmbH, Moers, angeboten werden.

Um Staubemissionen zu vermei-den, lässt sich das Schüttgut auchverschließen. Dazu wurden spezielleGurte entwickelt, die sich nach derGut-Aufgabe zu einem Schlauch for-men lassen. Allerdings ist der damiterreichbare Volumenstrom deutlichkleiner als bei konventionellen Gurt-anlagen. Auch lässt sich bei kleinerenVolumenströmen bis 3000 m3/hleichter mit anderen Förderern eineKapselung des Schüttguts verwirk-lichen � und zum Teil ohne beson-dere Maßnahmen jede Steigung be-wältigen. Das ist bei Becherwerkenund Schneckenförderern der Fall.Becherwerke haben dabei laut Kat-terfeld den Vorteil, dass sie Förder-höhen bis zu 100 m schaffen. Außer-dem ruht während der Förderungdas Schüttgut im Becher. „Gerade beiharten, abrasiven Gütern – wie in derZementindustrie – sei das von Vor-teil“, so Katterfeld. MM

Richtige Spur

JOSEF KRAUS

Bei langen Strecken undschweren Gütern kommen fürden stetigen Transport nurGurtförderer in Betracht. Imunteren Leistungsbereich istdie Auswahl größer. Weil vielmit staubförmigen Güterngearbeitet wird, sind mehrBecherwerke, Schnecken- undTrogkettenförderer gefragt.

FÖRDERTECHNIK SCHÜTTGUT

� Förderanlagen von Gefa

� Forschungsprojekte des IFSL

www.maschinenmarkt.de

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p Für Förderstrecken bis 20 km undeinem maximalen Volumenstromvon 40 000 m3/h gibt es keinenErsatz zu Gurtförderern.

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MM Logistik · 7/2004 21

FÖRDERTECHNIKPRODUKTE

Innovative Vakuum-Schwebesauger

Zum Handhaben filigraner Teileoder von Teilen mit nicht durch-gängig geschlossenen sowie emp-findlichen Oberflächen bietet sichdie neue Vakuum-Sauggreifer-Bau-reihe „Schmalz Bernoulli-SaugerSBS“ an. Basierend auf dem Ber-noulli-Prinzip, wird bei diesenSchwebesaugern die Druckluft seit-lich oder von oben eingeleitet unddurch die Saugeinheit geführt.Durch den Abluftstrom entsteht einSog, der zum einen für das Vakuumsorgt und zum anderen den Saugerauf einem Luftpolster schwebenlässt. Damit ist es möglich, emp-findliche Teile und Werkstückeberührungsarm und dabei sicher

aufzunehmen und an anderer Stelleplatziert wieder abzusetzen. Diebeim Handhaben oder beim Ver-fahren eventuell entstehendenQuerkräfte (Beschleunigen, Brem-sen) werden durch drei Elastomer-stifte aufgenommen beziehungs-weise kompensiert, so dass einreproduzierbar exaktes Umsetzen

beziehungsweise Positionieren vonTeilen gewährleistet ist. Von Vorteilist auch der beim Bernoulli-Prinzipzum gewünscht geringen Vakuumführende hohe Volumenstrom, weildamit leicht strukturierte und mitempfindlichen Oberflächen verse-hene Teile verformungs- undbeschädigungsfrei handhabbar sind.

� J. Schmalz GmbH,Tel. (0 74 43) 24 03-0, www.schmalz.de

Leichte Rückverfolgungvon Lebensmitteln

Der Hamburger Flurförderzeug-Anbieter Still bietet maßgeschnei-derte Lösungen für Anforderungender Rückverfolgbarkeit von Lebens-mitteln an. Wichtige Komponentendieser Systeme sind Scanner in ver-schiedenen Varianten als Handge-räte, stationäre Einrichtungen undals Ausführungen an den Gabelnder Stapler. Still liefert seine Fahr-zeuge optional ab Werk komplettmit Scannern ausgerüstet. Die Ein-baumöglichkeit nach dem Plug-and-play-Prinzip ist grundsätzlichgegeben. Diese modulare Vorge-hensweise bietet das Unternehmenals einziger Hersteller europaweit.Die benötigte Software ist eineEigenentwicklung, die bereits rund80% aller Anwendungsfälle abbil-det. Eine Parametrierung beimAnwender, um spezielle Bedingun-gen beispielsweise des Lagers zuerfassen, ist deshalb wenig aufwän-dig und leicht ausführbar. DieKommunikation zwischen allenScannern mit dem Server des Mate-rialfluss-Management-Systems vonStill erfolgt per Funkdatenübertra-gung.

� Still GmbH,Tel. (0 40) 73 39-11 11, www.still.de

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22 MM Logistik · 7/2004

Die EU hat insbesondere aufdas Problem der rapide stei-genden Elektronikabfälle in-

zwischen mit gesetzlichen Vorgabenreagiert: Vom kommenden Jahr anmüssen Hersteller ihre Altgeräte zu-rücknehmen und wieder verwerten.Doch niemand weiß, wie die logisti-schen Abläufe gestaltet werden sol-len.

Mit der Vorlage des Referenten-entwurfs im Frühsommer 2004 hatdas Bundesumweltministerium das

Gesetzgebungsverfahren zur natio-nalen Umsetzung der EU-Richtliniezur Entsorgung gebrauchterElektro- und Elektronikgeräte eröff-net. Der Zentralverband Elektro-technik- und Elektronikindustrie(ZVEI) e.V. und der BundesverbandInformationswirtschaft, Telekom-munikation und neue Medien (Bit-kom) e.V. befürworten die darin vor-gesehene Trennung der Verantwor-tung für die Sammlung und die Ent-sorgung der Altgeräte. Ab August

2005 werden die Hersteller und Im-porteure die Entsorgung der Elek-troaltgeräte in eigener Regie durch-führen.

Für die Registrierung der Herstel-ler und die gerechte Zuordnung derEntsorgungsverpflichtungen sollnach dem Entwurf des Bundesum-weltministeriums ein zentrales Re-gister zuständig sein. Die Herstel-lung von Elektro- und Elektronikge-räten wollen hierfür die „StiftungElektro-Altgeräte-Register“ grün-den. Dieses schlanke Modell werdedie Vollzugsbehörden der Länderentlasten, betonte der Vorsitzendedes gemeinsamen ZVEI/Bitkom-Vorstandskreises „Elektro- undElektronik-Altgeräte“, ZVEI-Präsi-dent Prof. Dr. rer. Nat. Edward G.Krubasik, in einem Gespräch mitBundesumweltminister Jürgen Trit-tin. „Wir handeln nach dem Motto:So viel Markt wie möglich – so vielRegulierung wie unbedingt nötig.“

Die von der Industrie aufzubau-ende „Stiftung Elektro-Altgeräte-Register“ soll mit Hoheitsbefugnis-sen beliehen werden, um eine effi-ziente Zusammenarbeit aller Betei-ligten – Verbraucher, Kommunenund Hersteller – zu garantieren.Bundesumweltminister Trittin hattezuvor erklärt, dass das Bundesum-weltministerium die Aufsicht überdas Register übernehmen wird.

Nach wie vor sieht die deutscheIndustrie keine Rechtsgrundlage fürdie vorgesehene Haftung der Unter-nehmen für Altgeräte, die zum Teilbereits vor zehn oder 20 Jahren vonzumindest teilweise nicht mehr exis-tierenden Anbietern verkauft wur-den. Allerdings akzeptiert die Indus-trie den Vorschlag des Bundesum-weltministeriums, die finanzielleVerantwortung für die Logistik, Sor-tierung, Demontage und das Recy-cling zu übernehmen, wenn dieKommunen die Altgeräte aus priva-ten Haushalten auch weiterhin ei-genständig sammeln. Nur auf Basisder weiterhin von den Kommunenorganisierten und finanziertenSammlung können die Hersteller dieEntsorgung der Altgeräte durchgän-gig sicherstellen. Weil jetzt Klarheitüber die vom Gesetzgeber einzu-

Elektroschrottim Überfluss

BERND MAIENSCHEIN

Der Erfolg der Elektronik überschwemmt die Industrienationenmit Elektronikschrott – im Jahr 2000 waren es mehr als6 Mio. Tonnen. In der Europäischen Union (EU) steigt dieMenge an Elektronikmüll gegenwärtig dreimal so schnell wiedie der kommunalen Abfälle. Auch andere Fraktionenbereiten Grund zur Sorge.

LAGERTECHNIK ENTSORGUNG

Schrott aus den Innereien derkleinen elektroni-schen Helfer, die

uns das Lebenerleichtern sollen,

bergen eine MengeProbleme in sich,

nicht zuletzt wegender eingesetzten

Materialien wieBlei, Quecksilber

und anderer „Raritäten“.

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10-407-13-3.qxd 04.10.2004 9:31 Uhr Seite 22

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schlagende Richtung bestehe, könn-ten sich die Hersteller – noch inten-siver als bisher – dem Aufbau opera-tiver Entsorgungssysteme für dieAltgeräte widmen. Laut Bundesum-weltministerium können die Her-steller eigene Rücknahmesystemeaufbauen, sich aber auch an kollek-tiven Systemen zur Entsorgung vongebrauchten Elektro- und Elektro-nikgeräten beteiligen.

„Klassischer“ Lösungsweg odergezielte Wiederverwendung?

Bei der Entsorgung von Altgerätenheißt der klassische Lösungsweg:Schreddern, Kupfer und Edelmetal-le zurückgewinnen sowie Kunststof-fe energetisch zu verwerten – alsomeist zu verbrennen. Wirtschaftlichsinnvoller kann es sein, ganze Bau-teile in neuen Produkten wieder zuverwenden, schon um den Ersatz-teilbedarf zu decken.

Forscher des Fraunhofer-Institutsfür Zuverlässigkeit und Mikrointe-gration IZM haben gemeinsam mitKollegen der Technischen Univer-sität Berlin eine computergesteuerteReparatur- und Demontagelinieentwickelt. Einsatz finden kann die-se Anlage beispielsweise in der Auto-elektronik. Automobile rollendurchschnittlich zwölf Jahre über dieStraßen; täglich verlassen weltweitzirka 5700 Einheiten die Fließbän-der. Die zugehörigen Ersatzteile wer-den im Lauf der Zeit jedoch oft nichtmehr hergestellt. Daher dienenSchrottautos als Lieferanten der be-gehrten Komponenten. Um derenQualität sicherzustellen, werden Da-tenschreiber und Ausfallindikatorenverwendet, die in das entsprechendeGerät integriert werden. Sie reagie-ren auf alle ungewöhnlichen Ereig-nisse wie drastische Beschleunigun-gen bei Unfällen, gefährlich über-höhte Temperaturen oder Drücke.Die im elektronischen Gedächtnisgespeicherten Daten verraten demKundigen später alle „Krisen“ im Le-benslauf des Bauteils.

In einem völlig anderen Markt-segment ist die RWE Umwelt Orga-nik GmbH mit Firmensitz in Mön-chengladbach aktiv, eine Spezialge-sellschaft für die Behandlung, Ver-

wertung und Vermarktung von or-ganischen Abfallstoffen innerhalbder RWE-Umwelt-Gruppe. Mitbundesweit 400 Standorten und 300Sortier-, Aufbereitungs- sowie Ver-wertungs- und Behandlungsanlagenist die RWE Umwelt nach eigenenAngaben Deutschlands größter Um-weltdienstleister. Mit rund 220 Mit-arbeitern erwirtschaftet die RWEUmwelt Organik GmbH einen Um-satz von rund 90 Mio. Euro.

Die RWE Umwelt Organik be-schreitet bei der Verwertung undVermarktung organischer Abfälleneue, innovative Konzepte. Ihr Leis-tungsportfolio umfasst:� die Kompostierung von Garten-,Park- und Bioabfällen und organi-schen Gewerbeabfällen� die Vermarktung von Kompost-produkten unter dem etabliertenMarkennamen „Wurm-Kompost“� die stoffliche und thermische Ver-wertung von Klärschlämmen indus-trieller und kommunaler Herkunft� Mitverbrennung von Sekundär-brennstoffen (SBS) sowie Tiermehlund Papierfaserstoffen in Kraftwer-ken des Unternehmensverbundes� Verwertung und Vermarktung vonBiomasse und Speiseresten.

Ein Spezialgebiet der RWE Um-welt Organik ist die Kompostierungvon Bio- und Grünabfällen sowie or-ganischen Gewerbeabfällen in Kom-postierungsanlagen unter Einsatzunterschiedlicher Verfahren undTechniken. In zehn modernenKompostierungsanlagen inNordrhein-Westfalen und Rhein-land-Pfalz mit jährlichen Verarbei-tungskapazitäten von 6500 bis70 000 t werden etwa 500 000 t orga-nische Abfälle zu hochwertigenKompostprodukten verarbeitet. Da-neben werden an drei StandortenBioabfälle zur Weiterverarbeitungangenommen.

Seit 1995 arbeitet die RWE Um-welt Organik mit der NeusserNiederlassung der Zeppelin Bauma-schinen GmbH eng zusammen: Soentwickelte man gemeinsam speziellfür den Müll- und Komposteinsatzgeeignete Sonderausstattungspaketefür die Cat-Radlader 914, 924 und928 – Pakete, die Caterpillar heutesogar direkt ab Werk liefern kann,wovon viele Unternehmen mit glei-chen Anforderungen weltweit profi-tieren. Mittlerweile hat die RWEUmwelt Organik auf ihren verschie-denen Anlagen insgesamt 41 Cat-Radlader im Einsatz, die dort für bes-sere Betriebsergebnisse und Wettbe-werbsfähigkeit in der auch für dieRecycling-Wirtschaft schwierigenZeit sorgen.

Hohe Maschinenverfügbarkeitist äußerst wichtig

Wichtigster Punkt für AchimSchlossmacher, technischer Leiterder RWE Umwelt Organik, ist diehohe Verfügbarkeit der Maschinen.„Wir können es uns nicht erlauben,dass eine mehrere Millionen teureAnlage stillsteht, nur weil ein Radla-der ausgefallen ist. Unter diesem As-pekt haben wir uns bei der Maschi-nenwahl sicher nicht für die billigsteLösung entschieden, wohl aber fürdie günstigste.“

Einer ganz anderen Aufgabe müs-sen sich Cat-Kettenbagger und Ver-achtert-Schrottscheren in Duisburgstellen: Der Auftraggeber, TotalDeutschland, will dort ein komplet-tes Großtanklager ohne den Einsatz

LAGERTECHNIKENTSORGUNG

Neue Abbruchtechnologie: Der Cat-Hydraulikbagger 330C baut mit sei-nem Schneidwerkzeug Tankanlagenvöllig gefahrlos und umweltschonendab.

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ZVEI-Präsident Prof. Dr. rer. nat.Edward G. Kruba-sik:„Wir handeln nachdem Motto: So vielMarkt wie möglich– so viel Regulie-rung wie unbedingtnötig.”

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Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Wehking:„Wir haben einkombiniertes, teil-automatischesFahrzeug mit einemFahrer entwickeltund sind in der La-ge, mit einem Ga-belhubwagen sämt-liche Behältertypenin der Entsorgungzu handeln.“

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alternative Rückbautechnologienabgefordert. Dies sieht in der Praxiswie folgt aus: Mit unterschiedlichenHydraulikbaggern von 330 CL mitultralanger Abbruchausrüstungüber 330 CLN bis zur 325 CLN, diemit Anbaugeräten mit speziellerSchneidtechnik ausgerüstet sind,werden die bis 32 mm dicken Stahl-wände der Tanks in 5 bis 8 m langeStreifen vorgeschnitten, anschlie-ßend am Boden zerkleinert undletztlich mit einem Radlader 950 Gder Serie II in Container verladen.Durch diesen komplex maschinellvorgenommenen Rückbau werdenalle Anforderungen hinsichtlichArbeits- und Umweltschutz erfüllt.

Strenge Richtlinienfür mehr Sicherheit

Weil bei der Entsorgung von Sonder-abfällen und Gefahrgut absolute Zu-verlässigkeit notwendig ist, schreibtdas Kreislaufwirtschafts- und Abfall-gesetz regelmäßige Kontrollen derBetriebsabläufe vor. Die SVG Zerti-fizierungsdienst GmbH, Frank-furt/Main, prüft die entsorgendenUnternehmen unter anderem in derRegion Neuss. Ergebnis: Die RieckEntsorgungs-Logistik, Neuss, hat er-neut alle Auflagen der Entsorgungs-fachbetriebeverordnung erfüllt undwurde erfolgreich rezertifiziert. Da-mit darf das Unternehmen beispiels-weise Transporte von gefährlichenoder besonders überwachungsbe-dürftigen Abfällen durchführen –geschulte Mitarbeiter, abfallgerechteContainer, die Einhaltung der Men-genbeschränkung oder die korrekte

LAGERTECHNIK ENTSORGUNG

ziehen, der über ein flächendecken-des Servicenetz verfügt.“

Die Forderung zum Rückbau imKaltschneideverfahren lag darin be-gründet, dass zum einen der vor-handene Farbanstrich an den Tanksmit Schwermetallen belastet ist. Zumanderen hätten sich auch in gerei-nigten Tanks und Rohrleitungennoch Gase bilden können, welche einGefährdungspotenzial beim Brenn-schneiden bedeuten. Durch die sichhieraus ergebenden Anforderungenund Auflagen der Ämter für Arbeits-und Umweltschutz und nicht zuletztwegen der Verpflichtung von TotalDeutschland in einer Umweltchartahatte das Ingenieurbüro BFUB Düs-seldorf, das die Baumaßnahme ge-plant und begleitet hat, schon in derAusschreibung von den Bewerbern

von Brennschneidtechnik zurück-bauen. Die Abbruch, Bodensanie-rung & Recycling (ABR) GmbHThüringen suchte nach alternativenMöglichkeiten und fand in der Zep-pelin-Niederlassung Erfurt, Stütz-punkt Suhl, einen Partner. In ge-meinsamer Planung stellten die Mit-arbeiter beider Unternehmen dienotwendigen Maschinen und An-baugeräte für die unterschiedlichenAufgaben auf dieser Baustelle zu-sammen. Es müssen immerhin ein-zelne Tankanlagen bis 20 m Höheund 70 m Durchmesser mit Blech-stärken bis zu 32 mm und der ge-samte unterirdische Leitungsbau zu-rückgebaut werden, um im An-schluss daran die Tankfundamenteund die restlichen baulichen Anla-gen abzubrechen.

Alfred Szeglat, technischer Ge-schäftsführer der ABR GmbH: „Hierkam es darauf an, die an sich vor-handene Technik kreativ zusammenzu stellen und nach den Anforde-rungen des Amtes für Arbeitsschutz,des Umweltamtes und des Auftrag-gebers in unterschiedlichen Einhei-ten sinnvoll einzusetzen. Ein beson-derer Vorteil war hier die Kompati-bilität der Verachtert-Anbaugerätemit den unterschiedlichen Caterpil-lar-Baumaschinen. An dieser Stellehat es sich zum wiederholten Malausgezahlt, Maschinen- und Anbau-geräte von einem Hersteller zu be-

Rieck Entsorgungs-Logistik-Geschäfts-führer StefanRieck:„Wir beschäftigenhochkarätigeSpezialisten fürfachgerechte Abfall-und Entsorgungs-technik, die sichkontinuierlichweiterbilden.“

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� Die Stiftung beschränkt sich auf Registrie-rung, Mengenerfassung, Abholkoordination,Nachweisführung und Teilnahmebeobach-tung� Operative Aufgaben von Altgeräterück-nahme und -entsorgung werden vom Regis-ter nicht übernommen� Ziel ist ein effizienter Wettbewerb von Lo-gistik- und Entsorgungsunternehmen, umKosten für Hersteller und Verbraucher mög-lichst gering zu halten� Die Industrie ist bereits Mitte 2003 mit derGründung der Projektgesellschaft „Elektro-

Altgeräte-Register- EAR“ in Vorleistung zur na-tionalen Umsetzung der europäischen Richt-linie gegangen. Weit mehr als 100 namhafteUnternehmen tragen dieses Projekt� Das Elektro- und Elektronikgerätegesetz(ElektroG) regelt ab 2005 die Entsorgung vonrund 1,1 Mio. t gebrauchter Geräte wieWaschmaschinen, Kühlschränke, Fernseher,Computer oder Handys� Die Kosten der künftigen Rücknahmesys-teme betragen allein für die Industrie voraus-sichtlich zwischen 350 und 500 Mio. Eurojährlich.

HINTERGRUND

Stiftung Elektro-Altgeräte-Register

Kompostieranlage des Kreises Viersen: Gekapselte Zeilenkompostierung SystemBiofix – offene Nachrottefläche mit Lüftungsfeldern; Verarbeitungskapazität51 000 Tonnen pro Jahr.

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Kennzeichnung der Stoffe nach derGefahrgutverordnung gewährleisteneine sichere Abwicklung.

Beim Zertifikataudit werdensämtliche Unternehmensabläufe aufHerz und Nieren geprüft. Im Rah-men einer ein- bis zweitägigenUntersuchung vor Ort kontrolliertein Sachverständiger zum Beispieldas Betriebstagebuch, den Gefahr-gut-Jahresbericht, das polizeilicheFührungszeugnis des Betriebsinha-bers, die Gültigkeit des Versiche-rungsschutzes sowie die Sicherheitder verwendeten Lagerbehälter.Nicht zuletzt wird auch das Personalgenau unter die Lupe genommen:Befragungen und Inhalte von Schu-lungen oder Fortbildungen sind fest-er Bestandteil des Audits. „Das anspruchsvolle Qualifikationsprofilunserer Mitarbeiter gewährleistetdie Qualität unserer Leistung“, er-klärt Geschäftsführer Stefan Rieck.„Wir beschäftigen hochkarätige Spe-zialisten für fachgerechte Abfall- undEntsorgungstechnik, die sich konti-nuierlich weiterbilden. Diese Kom-petenz ist die Basis für größtmögli-che Sicherheit in der Entsorgungs-logistik.“

Den Prototypen eines neuen Ent-sorgungsfahrzeugs, das einen Stan-dardcontainer in ein teilautomati-sches Fahrzeug integriert, stellteProf. Dr.-Ing. Karl-Heinz Wehking,geschäftsführender Direktor des In-stituts für Fördertechnik und Logis-tik (IFT) der Universität Stuttgartanlässlich der 22. Dortmunder Ge-spräche im September 2004 vor. DerLeiter des IFT, das acht von insge-samt 70 Mitarbeitern im BereichTechnik für die Entsorgung beschäf-tigt, zeigte den Stand der Technik auf.Bisher wäre im Bereich der Gewer-beabfälle der Einsatz von mindestenszwei unterschiedlichen Fahrzeugenpro Unternehmen notwendig. Indem BMBF-Verbundprojekt „Redu-koss“ – Ziel ist die Reduzierung desVerkehrsaufkommens – sei gemein-sam mit dem Unternehmen Daim-ler-Chrysler eine Designstudie fürdie kombinierte Sammlung vonSchütt- und Stückgütern entwickeltworden. „Wir haben ein kombinier-tes, teilautomatisches Fahrzeug mit

einem Fahrer entwickelt – vorne mitStückgut- und hinten mit Schüttgut-bereich – und sind in der Lage, miteinem Gabelhubwagen sämtlicheBehältertypen in der Entsorgung zuhandeln“, so Prof. Wehking.

Zur Zeit befindet sich dieser Pro-totyp im Rohbau und wird in zweiFeldversuchen mit komplettemWirtschaftlichkeits- und Funktions-nachweis im realen Einsatz getestet.

Auf dem Weg von Reststoffen zumRecyclingunternehmen sind kom-pakte Ballen ein wichtiger Faktor.Recyclinggerecht gepresst und mit„vermarktungsfähigem“ Gewichtvon 500 kg und mehr sind die Rest-stoffballen für Erzeuger und Entsor-ger gleichermaßen wirtschaftlich.Für diesen Zweck hat die Maschi-nenfabrik Bermatingen GmbH &Co. die Dixi Press-Systeme 60 S und80 S entwickelt. Mit 60 beziehungs-weise 80 t Presskraft werden damitmaterialunabhängig biszu 700 kg schwere Bal-len erzeugt. Dabei spielt– aus mehreren Blick-winkeln – die richtigeAbbindung eine ent-scheidende Rolle. DieKonstrukteure habeneine patentierte Draht-abbindung entwickelt,die für den Anwendereine enorme Vereinfa-chung bedeutet. Darü-ber hinaus können imRecyclingprozess dieDrahtreste durch Eisen-magnetabscheider pro-blemlos maschinell aus-sortiert werden. Wich-tig für das Patent: DasDrahtmaterial kommtnicht von der Rolle. BeiDixi hat man sich fürDrähte entschieden, diebereits auf die richtigeLänge zugeschnittensind und über einenSchnellverschluss ver-bunden werden – einschnelles, praktischesSystem, das ohne auf-wändige Vorbereitungzur Anwendungkommt. Ist der Ballen

fertig, zieht sich der Knoten ganz oh-ne den Einsatz von Drahtscherenoder Hilfswerkzeugen zu. MM

LAGERTECHNIKENTSORGUNG

� ZVEI

� Bitkom

� Fraunhofer IZM

� TU Berlin

� RWE Umwelt Organik

� Caterpillar

� ABR

� Ingenieurbüro BFUB

� SVG Zertifizierungsdienst

� Rieck Entsorgungs-Logistik

� Uni Stuttgart/IFT

� Daimler-Chrysler

� Maschinenfabrik Bermatingen

www.maschinenmarkt.de

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Am Heimatstandort Coburg hatder Kompressorenhersteller

Kaeser jetzt ein neues automatischesHochregallager als Distributions-und Verteilzentrum für Fertigwarenin Betrieb genommen – ein zentra-ler Bestandteil eines umfassendenLogistikkonzeptes, das in zwei Stu-fen bei unvermindert weiterlaufen-der Produktions- und Vertriebstä-tigkeit umgesetzt werden soll. In ei-ner ersten Baustufe ist es inzwischenmöglich, die kompletten Fertigpro-dukte sowie sämtliche Wartungs-und Ersatzteile bis zu einer Größevon 2,9 � 1,4 � 2,4 m (B � L � H)und bis zu einem Gewicht von zweiTonnen innerhalb des Systems auto-matisch zu transportieren und zu la-gern. Ein fahrerloses Transportsys-tem (FTS) verbindet das Fertigpro-dukt- und Ersatzteillager mit Pack-plätzen und Versand. Der Einsatzvon Staplern ist auf die reine Ver-ladung reduziert.

Die Gebhardt Transport- undLagersysteme GmbH, Cham, stattetdieses Hochregallager, in dem so-wohl Bau- als auch Ersatzteile, aller-dings keine Produktionsteile gela-gert und umgeschlagen werden, miteigenentwickelten Trägerpalettender Maße 1900 � 1200 mm bezie-hungsweise 800 � 1200 mm aus. Bei-de Modelle sind für eine maximaleNutzlast von 2000 kg ausgelegt unddienen der Vorbereitung für die La-degutsicherung trotz eines mög-lichen Überstandes des Ladeguts so-

wohl an der Längs- als auch an derSchmalseite – in der Ladegutbreitebis zu 1400 mm, in der Ladegutlän-ge bis zu 2300 mm.

„Wir im Hause haben an das Teil-projekt Ladungsträger ganz speziel-le Anforderungen gestellt“, sagt Mi-chael Kaiser, Leiter Logistik bei Kae-ser Kompressoren. „Eine hohe Be-lastbarkeit und optimale Ladungssi-cherung der Ladungsträger sind ex-trem wichtig für uns.“

Die Gebhardt-Paletten spielen fürden internen Transport bei Kaeserauf Kettenförderern, Rollenbahnenund Palettenbahnen eine ganz ent-scheidende Rolle, denn die Kompres-soren kommen in den verschiedens-ten Größen vor. Da auch mehrereunterschiedliche Kompressoren aufden Paletten gelagert werden sollen,muss das Transportsystem zugleichäußerst flexibel und belastbar sein.

Eine Besonderheit ist, dass das Be-und Entladen der Palette bei teilweiseextrem hoher Belastung auf dieDeckfläche mittels eines Hubwagensmöglich ist. Die Ladungsträger sindmit einem versenkbaren Hubtischauf einer Bodenhöhe von 15 cm fahr-bar – der Hubtisch fährt genau aufdiese Höhe, damit der Boden und dieLadungsträgeroberfläche auf einemNiveau liegen. Der Hubwagen fährtdirekt auf den Ladungsträger auf,um dort die Ware hochzuheben undauch wieder abnehmen zu können.Dazu darf die Oberfläche nicht zuweich sein und sich auch unter derhohen Belastung nicht verbiegen.Hier kommt es auf den richtigenHolzbelag an sowie die Stabilität ansich. Die Durchbiegewerte liegendabei absolut im grünen Bereich.

Zurzeit sind bereits rund 1500 Pa-letten in das System integriert. Dabeimuss die Oberfläche der Paletterutschhemmend sein, damit dasschwere Material nicht zusätzlich ge-sichert werden muss. Die Grundpa-lette besitzt Hartholzkufen, auf de-nen Barcodes aufgebracht sind, dieden internen Transportweg des La-degutes dokumentieren und Fehlerminimieren. Im System ist ein au-thentisches Anfahren durch die Re-galbediengeräte möglich. „Es han-delt sich um teilweise recht kopflas-tige Produkte mit bis zu 2 m Höhe,das Gewicht besitzt zudem also oftnoch einen relativ hohen Schwer-punkt“, erklärt Michael Kaiser. „ImArbeitsablauf darf es zu keinem Kip-pen der Ware kommen.“ Kaeser undGebhardt haben diese Problematikmit einem umlaufenden Quadrat-rohrrahmen gelöst, der die Deckflä-che abstützt und in dessen Ausspa-rungen Karabiner mit einer Handeingehängt werden können. Somitkann das Ladegut einfach undschnell mit Spanngurten fixiert wer-den. „Somit ist der Transport aufdem FTS und auf dem Fahrweg in dieKommissioniermaschine gesichert“,so Kaiser. MM

Ladungsträgerstemmen enorme Lasten

CHRISTIAN STAUDNER

Im neuen Distributions- und Verteilzentrum des Druckluft-Systemanbieters Kaeser Kompressoren sorgen spezifische

Trägerpaletten für ein effektives Handling des schweren undgroßvolumigen Ladegutes.

LAGERTECHNIK TRÄGERPALETTEN

Christian Staudner ist Projektleiter bei derGebhardt Transport- und LagersystemeGmbH, 93413 Cham, Tel. (0 99 71) 8 41-0,[email protected]

Mit Hilfe der Gebhardt-Trägerpalettenist die große Belastung beim Be- undEntladen der Paletten kein Problem fürKaeser.

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� Gebhardt

� Kaeser

www.maschinenmarkt.de

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LAGERTECHNIKPRODUKTE

Videogestützte Equipmentverwaltung

Die videogestützteEquipmentverwal-tung von Geutebrückwill doppelte Sicher-heit für eine opti-mierten Fuhrpark-Verwaltung bieten, indem sie aufmehreren Ebenen für Ordnungsorgt. Mit dem Videosystem gehtzum einen auf dem Betriebsgeländenichts verloren, weil nur geprüfteund freigegebene Fahrzeuge mitdem dazugehörigen Equipment dieSchranke passieren dürfen. Zumanderen ermöglicht das automati-sche Zufahrtskontroll- und Verwal-tungssystem die Reduzierung vonVersicherungsprämien und Scha-denszahlungen. Denn sichtbareBeschädigungen werden bei Ein-und Ausfahrt dokumentiert. Oben-

drein erkennt undüberprüft das Sys-tem sozusagen alsautomatischerPförtner das Fahr-zeug und seine

Berechtigung mit dem jeweiligenEquipment und verhindert so hoheSachverluste. Dabei sind die Bewe-gungen der Fahrzeuge immer klarnachvollziehbar: Die intelligenteEquipmentverwaltung erkennt zumBeispiel Brücken-, Auflieger-,Kennzeichen- und Kfz-Nummern.Nach Betriebsschluss ist das Systemdurch die integrale Wachzentralan-bindung als kostengünstige Video-überwachung einsetzbar.

� Geutebrück GmbHTel. (0 70 33) 4 52 66,www.geutebrueck.de

Mehrwegtransportsystem für Kleinartikel

Mit einem Eigengewicht von rund25 kg bietet die „Raubox 800 � 600mm“ ein Volumen von 330 Litermit einer Nutzlast von 300 kg. Dasrecyclingfähige Material RAU-PP,aus dem die Box gefertigt ist, istrobust, witterungsbeständig undverzeiht manchen Rempler. Dieglatten Innenflächen der für Klein-teile vorgesehenen Box verschmut-zen nicht so leicht. Der Mehrweg-transportbehälter ist vierfachunterfahrbar, alternativ auch mit

Rollen lieferbar und im beladenenZustand dreifach stapelfähig. Wei-tere Merkmale sind die große Ent-nahmeklappe, der Platz sparendeDreh-/Schiebedeckel und das einfa-che Handling der Box. Beim Rück-transport der Box als geschlosseneEinheit reduziert sich ihr Volumenum über 60%. Der funktionelleZwischenboden der kleinen Rauboxträgt ein Gewicht von 150 kg.

� Rehau AG + Co.,Tel. (0 92 83) 77 23 85, www.raubox.de

Dunkelstrahler für Logistikzentren

Insbesondere bei großen Raumhö-hen sind gasbefeuerte Strahlungs-heizungen, wie von Vacurant ange-boten, den konkurrierenden Luft-heizungen in den Betriebskostenüberlegen. Laut Unternehmensan-gaben soll die Energiekosteneinspa-rung bei einer 10 m hohen Halle biszu 40% betragen, bei 15 m hohenHallen sogar bis zu 50%. Wesent-lichen Anteil an dem Einspareffekthabe die fehlende Temperatur-schichtung, so dass die Wärmever-luste durch das Hallendach gering

bleiben. Der unerwünschte Wär-mestau unter dem Dach lässt sichbei den üblichen Umluftheizgerä-ten nur durch eine starke, nachunten gerichtete Luftströmungbeziehungsweise durch Induktionvermeiden. Für Investoren undHallenbauer bietet Vacurant seineDeckenstrahlungsheizungen wahl-weise mit hydraulischen Strahlplat-ten oder mit den preiswerterenDunkelstrahlern an.

� Vacurant Heizsysteme GmbH,Tel. (0 52 52) 9 82 10, www.vacurant.de

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Sieht man sich diverse Fernseh-serien an, ist verständlich, wo-mit viele Menschen medizini-

sche Leistungen assoziieren: genialeMediziner im Kampf mit dramati-schen Krisen, aufopferungsvolleKrankenschwestern mit Gefühl fürunsagbar leidende Patienten, klein-karierte Verwalter, die herzlos nurihre Vorschriften durchsetzen, undnatürlich auch immer unter Einsatzausgefeilter medizinischer Techni-ken. Die Realität gleicht eher demunspektakulären Gegenteil.

Medizinische Leistungen, voll-ständig abhängig von Medizinern,Pflegekräften, Laboranten undMTAs, sind ein komplexes Netzwerk

mit verbundenen und voneinanderabhängigen Teilprozessen. Wenn einTeilprozess nicht richtig abläuft, istder Gesamterfolg der Behandlungoftmals nicht mehr gegeben oder miterheblichen Mehrkosten verbunden.Der Auftrag besteht also darin, dierichtige Menge der richtigen Objek-te – Güter, Personen, Energie, Infor-mationen – am richtigen Systemort(Quelle oder Senke) zum richtigenZeitpunkt in der richtigen Qualitätzu den richtigen Kosten zur Verfü-gung zu stellen – das ist Logistik. Die-ser Beitrag geht der Frage nach, wielogistische Prinzipien für Pflege-dienste mit ein wenig IT-Einsatznutzbar zu machen sind.

Viele Tätigkeiten, gerade in derhäuslichen Pflege, müssen häufig pe-riodisch wiederholt werden, Pflege-personal und Infrastruktur müsseneffizient gemanagt werden, die Do-kumentation wird immer umfassen-der. Last but not least muss der Kun-de – im vorliegenden Fall der Patient– auch noch den richtigen Service,die richtige Pflege bekommen, unddas alles mit geringen finanziellenMitteln.

Viele kleine Einsparungenbringen den Erfolg

Obwohl die logistische Leistungdurch technische Systeme wie diemobile Leistungserfassung, Telema-tik oder Routenplanung bei hohemInvest verbessert wird, entscheidetsich der Erfolg im Detail. Denn rich-tige logistische Abläufe sparen anvielen Stellen ein wenig ein, seien esSekunden oder Minuten, Material-verbrauch oder kürzere Liegezeiten –aber das viele hunderttausend Mal.In der Praxis werden durch die lo-gistische Organisation der Abläufe20 bis 30% Kostenersparnis bei mi-nimalen Investitionen erreicht.

Die Dortmunder Cognid Consul-ting GmbH, ein 1997 gegründetesSpin-off der Universität Dortmund,hat im Ruhrgebiet über 100 Pflege-dienste angeschrieben, anschließendtelefonisch befragt und in einemgemeinsamen Workshop mit demKompetenzzentrum Logistik inDuisburg deren Logistik betrachtet.Angesprochen wurden die Pflege-dienstleitungen und Geschäftsfüh-rungen beziehungsweise Inhaber.Sowohl private Pflegedienste alsauch Pflegedienste mit Träger warenin die Untersuchung einbezogenworden.

Schon bei der Frage, inwieweit Lo-gistik ein Thema ist, zeigte sich, dassnur eine Minderheit konsequent andiesem Thema arbeitet. Ein Drittelder Befragten empfindet Logistik alsMittel zur Steigerung der Wert-schöpfung der Mitarbeiter als un-wichtig. Immerhin hat die Mehrheitdie Erkenntnis, dass hier noch Ra-tionalisierungsreserven liegen, dienicht auf Kosten der Patienten oderder Schwestern gehen.

MARTIN WÖLKER

Medizinische Pflegeleistungen sind ein komplexes Netzwerkmit verbundenen, voneinander abhängigen Teilprozessen.Wenn ein Teilprozess nicht funktioniert, ist der Gesamterfolgder Behandlung gefährdet oder mit erheblichen Mehrkostenverbunden. Mit intelligentem IT-Einsatz lassen sich logistischePrinzipien für Pflegedienste nutzbar machen.

DISTRIBUTION PFLEGEDIENSTE

Richtig dosierterIT-Einsatz bei Pflege-diensten kann zurespektierlichenEinsparungen führen,ohne Patienten oderPflegepersonal stärkerzu belasten.

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in der richtigen Dosis

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Welchen Stellenwert räumen Pfle-gedienste der Logistik nun ein? 5%der Dienste orientieren sich bereitsan der Logistik, 10% bemühen sichum gute logistische Abläufe und55% finden das Thema interessant,haben jedoch keine eigenen Akti-vitäten. Aber 30% der Befragtensehen keine Notwendigkeit, sich anlogistischen Organisationsprinzi-pien zu orientieren, um kosteneffi-zient zu arbeiten.

Mit diesem Ergebnis wurden dieunternehmerischen und operativenZiele abgefragt. Unabhängig von re-gionalen, personenbezogenen unddurch Trägerschaften induziertenUnterschieden: 60% aller genanntenZiele sind logistikrelevant.

Der Widerspruch ist offensicht-lich: Das Geld liegt bei den häus-lichen Pflegediensten auf der Straße.Dieses Statement drückt sehr plaka-tiv die Wahrnehmung und gleichzei-tig die Ohnmacht vieler Verantwort-licher aus. Warum das so ist, konntein 56 einzelne logistikbezogene Stö-rungen der Betriebsabläufe differen-ziert werden. Herausforderungenbei Abrechnungen und Nachweisenwurden nicht betrachtet.

Alle Störungen wurden durch diePflegedienstleitungen in drei Kate-gorien klassifiziert:� unvorhersehbare Ereignisse� Störungen, die günstig beeinflusstwerden können� vermeidbare Störungen der Ab-läufe.

„Planbare“ Störungen lieferndas höchste Einsparpotenzial

Unvorhersehbare Ereignisse, wieNotfälle bei Patienten, kosten nuneinmal zusätzliche Zeit und sindnicht planbar. In diese Kategorie fal-len Notfallsituationen, Unfälle derMitarbeiter, kurzfristige Neuauf-nahmen und Rückübernahmen, de-fekte Kraftfahrzeuge oder Patienten-ausfälle. Manche Störungen könnenzwar nicht vollständig vermiedenwerden, man kann aber ihre Auswir-kungen beeinflussen. Beispiele sinddie morgendliche Fahrzeugsuche,Krankheitsfälle bei den Mitarbei-tern, schlechte Selbstorganisation,heimliche Leistungen, die Situation

im Straßenverkehr oder spezielleWünsche der Patienten.

Viele Störungen des Ablaufs fallenunter die sogenannten „planbarenStörungen“, wie beispielsweise feh-lendes Arbeitsmaterial (Verbrauch),fehlende oder falsche Schlüssel,mangelnde Ortskenntnisse der Mit-arbeiter und schlechtes Zeitmanage-ment. Das heißt, es handelt sich umStörungen, die durch Arbeitsvorbe-reitung, Tourenplanung oder auchMaterialverwaltung behebbar sind.

Mit manchen Störungen werdendie Schwestern täglich konfrontiert,wirkliche Notfälle werden eher sel-ten vorkommen. Aber alle Aktionenkosten Arbeitszeit, die einerseits dierunden Zeitfenster bei den Patientenverschiebt und andererseits Kostenverursacht. Für die wirtschaftlicheBewertung ist somit die Störungs-häufigkeit relevant. Eine Investitionin seltene Betriebsstörungen ist

schlicht unwirtschaftlich. KleineVerbesserungen, die jeden Tag einpaar Minuten bringen, sind zwarunspektakulär, aber effizient.

Vermeidbare Störungentreten relativ häufig auf

Fast die Hälfte (43%) der genanntenStörungen wurden in der Befragungals vermeidbar bewertet, richtige Pla-nung und Organisation vorausge-setzt. Nur ein Drittel der Verzöge-rungen und Probleme sind wirklichunvermeidbar, dies sind die echtenNotfälle. Dabei werden Probleme mitden Fahrzeugen, abgesehen von Ver-kehrsunfällen, als teilweise vermeid-bar beziehungsweiseplanbar gesehen– Schlagwort präventive Wartungs-maßnahmen. Stimmt dieser hoheAnteil von vermeidbaren Störungenschon nachdenklich, so zeigt die Be-wertung der Häufigkeiten, dass dieseauch noch sehr oft auftreten: Gut32%aller Störungen sind vermeidbarund kommen zudem häufig vor.

Die wirtschaftliche Dimensionmacht folgendes einfache Rechen-exempel deutlich: Echte Notfällesind unvorhersehbar, daher könnendie entstehenden Kosten durch gutePlanung nur sehr schwer aufgefan-gen werden. Verbesserungen sind injenem Drittel effizient, wo Störun-gen häufig vorkommen und vorhergeplant werden können. Über 80%der vermeidbaren Logistikkostenfallen in diese Kategorie der planba-ren Situationen.

DISTRIBUTIONPFLEGEDIENSTE

Echtes Einspar-potenzial liegt inden täglich wieder-kehrenden „plan-baren“ Störungen,und nicht in denunvorhersehbarenEreignissen wieNotfallsituationenoder Unfälle.

Was nützt eine optimale Routenpla-nung, wenn nicht mehr genug Sprit imTank ist? Eine gute Arbeitsvorberei-tung und Materialverwaltung schaffenda Abhilfe.

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Nehmen wir konservativ 30 Mi-nuten je Tour für das tägliche ver-meidbare Chaos an. Manche Tourenlaufen besser, manche schlechter(schlechte Balance der Belastung).Täglich werden in einer Tour Mor-gen-, Mittags-, Abend- und teilweiseNachtrunden bedient, wobei die Pa-tienten in den Runden variieren. DieGesamtarbeitszeit je Tour summiertsich auf zirka zehn Stunden, die oft-mals von mehreren Schwestern ge-leistet werden – eine zusätzliche Feh-lerquelle. Eine halbe Stunde beträgtbereits 5% der Gesamtarbeitszeitoder 13 Euro bei 26 Euro Vollkosten

– und das für jede Tour an 365 Tagenim Jahr. Berücksichtigt man die nichtoptimierten Fahrzeiten und die ver-besserungsfähige interne Kommu-nikation, so können wir mindestens10% der Personalkosten als ver-meidbar beziehungsweise nicht fürden Patienten genutzt veranschla-gen. Vereinfacht kann festgestelltwerden: Von zehn Schwestern istmindestens eine damit beschäftigt,vermeidbare Störungen zu beheben.Momentan wird dies in den soge-nannten „Org-Zeiten“ versteckt,eine schlichte Verschwendung.

Logistik ist immer die Integrationvon Softwareeinsatz, der richtigenOrganisation und des angemessenenTechnikeinsatzes bis hinein in diemobile Zeit- und Leistungserfas-sung. Die Summe aller drei Faktorenim Hinblick auf Kosten und Kom-plexität ist erst einmal konstant. Esstellt sich die Frage, wie sich der Er-gebnisbeitrag der Logistik über ei-nen gewissen Zeitraum hinweg ent-wickelt: Jede Entscheidung heute istauf Jahre hin nicht mehr revidierbar.Man kann mit den Stärken einer

Maßnahme die Schwächen der an-deren ausgleichen, aber niemals voll-ständig ersetzen. So kann eine intel-ligente Steuerung (Software) Kapa-zitätsprobleme (Organisation) teil-weise kompensieren. Umgekehrtkann ungünstige Tourenplanungmangels geeigneter Software für ei-ne Pflegerunde durch das Personal(Selbstausbeutung) aufgefangenwerden.

Korrektheit steht über der Echtzeitfähigkeit der Systeme

Selbstverständlich ist der Computerheute bei allen Pflegediensten einge-zogen. Wie in der Industrie wird die-se Entwicklung von der kaufmänni-schen Seite vorangetrieben – langeZeit einer der Antriebe für SAP-Ein-führungen. Das ist auch verständ-lich, da ganz besonders im BereichHealth-Care den Abrechnungen undder allgemeinen Verwaltung enormeBedeutung zukommt. Auch Projek-te zur Einführung mobiler Zeit- undLeistungserfassung werden hier-durch stark motiviert. Viele Pflege-dienste werden dadurch erst Con-trolling-fähig.

Aber Abrechnungs- und Perso-nalsysteme haben einen grundle-gend anderen Zeithorizont als dietägliche Logistik. Es werden Bu-chungen vorgenommen, die korrektsein müssen. Das sollte zeitnah ge-schehen, aber nicht in Echtzeit.Oberstes Ziel ist die Korrektheit derBuchung und damit der Abrechnun-gen. Grundsätzlich sind Buchungenvergangenheitsbezogen. Logistikläuft in Echtzeit. Schwestern müssenmit den Pflegeaufträgen und allennotwendigen Informationen ver-sorgt werden. Die Aktivitäten sinddurchgängig und unmittelbar zu do-kumentieren. Warte- und Organisa-tionszeiten während der Pflegerun-de sind durch vorausschauendes Pla-nen zu verhindern. Oberstes Ziel istdie rechtzeitige Auftragserfüllung.Dadurch ist logistisches Organisie-ren immer auf das Kommende bezo-gen. Diese doppelte Herausforde-rung möglichst mit IT-Unterstüt-zung zu realisieren, ist zumindestspannend und gerade bei Pflege-diensten nicht immer so erfolgreich,

DISTRIBUTION PFLEGEDIENSTE

logistischuninteressiert

logistischeErkenntnisse

logistikorientiert

logistischmotiviert

Die NSG Netzwerk-Service GmbH mit Sitz inFeldkirchen hat ein innovatives Melde- undKommunikationssystem für Pflege- und Al-tenheime vorgestellt. Einzelne Systeme wieTelefon- oder Lichtrufanlagen können damitin ein allumfassendes Notrufsystem integriertwerden. Ein digitaler Alarm- und Kommuni-kationsserver (DAKS), der alle Vorgänge steu-ert und überwacht, stellt das Herz des Sys-tems dar. Bei einem Notfall können alle Be-treuer umgehend kontaktiert werden, wo-durch eine rasche Hilfeleistung gewährleistetist. Nicht nur Telefon- oder Schwesternrufan-lagen werden in das Gesamtsystem einge-gliedert – auch Aufzüge können von demDAKS gesteuert werden. Der Server arbeitetselbstüberwachend und protokolliert bezie-hungsweise dokumentiert genau alle Vor-

gänge. „Das sorgt für effizientere Arbeitsab-läufe, besseren Service und höhere Sicher-heit“, meint Karl-Heinz Walla, Geschäftsfüh-rer der NSG. Auch Wohnstätten für Behin-derte und externe Hilfsbedürftige können aneinen DAKS angeschlossen werden.Das Pflegepersonal ist mit mobilen Endgerä-ten ausgestattet, durch die eine direkte Kom-munikation mit der Person, die den Notrufausgelöst hat, möglich ist. Über einen Notfallund die Situation eines Patienten sind Pflegerund Schwester so schneller informiert undkönnen effektiver handeln. Mitarbeiter wer-den außerdem flexibler, wodurch der finan-zielle und personelle Aufwand reduziert wer-den kann. Nähere Infos zum DAKS finden Sieauf der Website www.nsg.de im Bereich Pres-se/Aktuelle Pressemitteilungen.

SCHNELLE NOTFALLHILFE

Digitales Kommunikationssystemspeziell für Pflegeeinrichtungen

Logistische Orientierung derPflegedienste

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wie man es sich wünscht. In den rich-tigen logistischen Abläufen liegt imDetail ein Verbesserungspotenzialvon mehreren 1000 Euro je Schwes-ter. Dabei sind technologiegetriebe-ne Innovationen wie automatischeZeit- und Leistungserfassung, auto-matisierte Edifact-gestützte Abrech-nungssysteme, dynamische Telema-tik- und Planungssysteme, Zeit- undRessourcenmanagement noch nichtberücksichtigt. Aber es besteht dieGefahr, dass politische Entscheider,betroffene Pflegedienste und dieKassen die Arbeit an den vielen klei-nen täglichen Verschwendungen un-ter Kostendruck und Technologie-gläubigkeit übersehen.

Industrie und Handel sind seitlangem auf dem Weg, die IT bis inden letzten Prozess und zum letztenWerker zu bringen – das wird auchder Weg für die Pflegedienste sein.Außer den bereits vorhandenen Ab-

� ist investitionsarm und schont dieLinien bei der Bank� verringert unmittelbar Ver-schwendung und setzt so Ressourcenfrei� verbessert unmittelbar die Qua-lität zum Wohle des Patienten.

Pflegedienstleitungen können be-reits heute auf alle notwendigenDienstleistungen zurückgreifen, oh-ne dass jeder Einzelne seine eigeneTourenplanung, Dispositionstools,Materialmanagement, Telematik-systeme und so weiter selbst betrei-ben muss. Mit Unterstützung her-stellerunabhängiger Prozessberaterwird richtige Logistik auch zuneh-mend erfolgreich umgesetzt. MM

DISTRIBUTIONPFLEGEDIENSTE

Regelmäßig

Beeinflußbar

Selten

Zufall

Sehr oft

Kann manbeheben

Plan

bark

eit

Häufigkeit

� Cognid

� NSG

www.maschinenmarkt.de

Bewertung von Störungen

Bild

:Cog

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rechnungssystemen und den kapi-talintensiven technischen Innova-tionen wird operatives logistischesHandeln, gestützt auf Software, eineimmer größere Rolle spielen. Diesenlogistikorientierten Ansatz zu ver-folgen,

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Wenn Norbert Dankof ausder Schweiz nach Ham-burg kommt, schaut er

manchmal am Hafen vorbei: am La-debereich – dort, wo die Hafenleutedie Container packen und dabei einerstaunlich gutes räumliches Vor-stellungsvermögen an den Tag legen.Vor dieser Leistung hat der Ge-schäftsführer des Instituts für ange-wandte Optimierung IFAO GmbHin Bevaix große Achtung. Aber auchden Packleuten im Hafen – so weißder Experte für elektronische Lade-raumoptimierung – sind Grenzen

gesetzt: „Im Allgemeinen dann,wenn die Ladung aus einer Vielzahlverschiedener Packstücke besteht,über mehrere Container zu stauen istund dabei noch unterschiedlicheStapelvorschriften beachtet werdenmüssen.“ In diesen Fällen sei das Er-gebnis selten optimal. „Das schafftkein Kopf in einem akzeptablen Zeit-rahmen“, sagt Dankof.

Für solche komplexen Aufgabenwurden von Anbietern wie demschweizerischen Institut elektroni-sche Planungssysteme entwickelt.Viel schneller als „jeder Kopf“ füh-

ren diese Software-Lösungen zu einem raumoptimierten Ergebnisund zeigen es in 3D am Computeran. Die Umsetzung in die Praxiskann dann laut Dankof „eins zu eins“geschehen – unter der Vorausset-zung, dass der ausgedruckte Stau-plan für das Personal verständlichund somit gerne akzeptiert werde.„Ist dies der Fall“, resümiert derIFAO-Geschäftsführer, „lässt sichder ganze Prozess effizient und pro-blemlos bewältigen – bei aller Komplexität.“

Daran haben vor allem die Verla-der als Auftraggeber von Transport-unternehmen ein hohes Interesse.Sie sind die Hauptkunden der Sys-temanbieter. Beim Anbieter IFAOentfallen zwei Drittel der Systemin-stallationen auf die Verlader. Von de-nen sind die meisten dem Automo-bil-, Maschinen- und Anlagenbauzuzurechnen. Dort wird laut Dankof

„groß, viel, schwer und unter-schiedlich“ verladen. Da-durch werde die Planungkomplex, sagt der IFAO-Geschäftsführer – und er-läutert das an einem Bei-spiel: Beim Verladen vonnur zehn unterschied-lichen rechteckigen Pack-stücken ergeben sich be-reits über 3,62 Mio. theo-retische Kombinations-möglichkeiten (gerech-net: 10 Fakultät), aus de-nen ein Optimum zu fin-den ist. „Wem möchteman da noch zumuten,dies im Kopf und perHand für zum Beispiel350 Packstücke, verteiltüber 15 Container, aus-zutüfteln“, meint Dan-kof: „Diese Zahlen ma-

Raumoptimierungam Computer

JOSEF KRAUS

Wer viele große, schwere und unterschiedliche Güter zuverladen hat, der schätzt die Vorteile einer elektronischenLaderaumoptimierung. Sie liefert jedoch nicht nurVerladeanweisungen. Die Ergebnisse fließen auch in dieDistributions- und Beschaffungslogistik ein.

DISTRIBUTION VERLADEN

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Verladen von be-packten Palettenin einen Contai-ner. Um die La-dung bei Beach-tung aller Restrik-tionen raumspa-rend zu verstauen,werden für denGabelstaplerfahrerdie Anweisungenelektronisch er-stellt.

Bild: Logiplan

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chen verständlich, dass dievon Anwendern bemerktenAuslastungsverbesserungenzwischen 5 und 15% durchausrealistisch sind.“

Diese Komplexität, die auf-grund von Laderestriktionenwie Schwerpunktvorgabe, Achslast-beschränkung, Ausladepriorität undmaximale Belastbarkeit von Pack-stücken noch steigt, macht due ma-nuelle Planerstellung nicht nur sehrzeitaufwändig; auch ist das Ergeb-nis unter wirtschaftlichen Gesichts-punkten in vielen Fällen nicht opti-mal. „Gehörige Portion Erfahrungund dreidimensionales Denkvermö-gen sind erforderlich, um diesePuzzlearbeit effizient durchführenzu können“, berichtet Mark Maurer,Vertriebsleiter Loaddesigner beider Logiplan GmbH in Wildes-hausen.

Maximale Auslastungminimiert Transportkosten

„Ziel einer elektronischen Lade-raumplanung ist es, eine möglichsthohe Auslastung der Transportbe-hälter zu erreichen“, erläutert Mau-rer. „Maximale Auslastung bedeutetMinimierung des benötigten Lade-raums. Und das wiederum hat eineReduzierung der Ladeeinheiten undauch der Transportkosten zur Folge“,fährt der Logiplan-Manager fort.Von dieser Möglichkeit zur Kosten-einsparung hätten als erstes ins-besondere die Verlader Gebrauchgemacht.

Inzwischen wächst auch bei denTransportunternehmen das Interes-se an elektronischen Planungssyste-men. Sie registrieren das steigendeBewusstsein der Verlader hinsicht-lich der Transportkosten. „Mit dergeplanten Einführung des Mautsys-tems Anfang des kommenden Jahresist eine weitere Sensibilisierung derVerlader für das Problem der Logis-tikkosten zu erwarten“, prophezeitDr. Gerd Naujoks, Geschäftsführerder Multiscience GmbH, Hoya ander Weser. Aber auch die gestiegenenEnergiekosten, die von den Trans-portunternehmen in der Regel an dieVerlader weitergegeben würden, tru-gen nach seiner Meinung zum wach-senden Kostenbewusstsein bei.

Aufgrund dieser Entwicklung hal-ten die System-Anbieter die Markt-akzeptanz der elektronischen Lade-raumoptimierung für steigerungsfä-hig. So ist für Logiplan-ManagerMaurer „eine Marktsättigung beiweitem noch nicht erreicht“. Dafürspricht nach seiner Ansicht alleinschon das hohe Anwendungspoten-

zial in unterschiedlichstenBereichen. Ob Transportge-

werbe, Logistik-, Handels- oder Fertigungsunternehmen � überalldort, wo verladen werde, sei die An-wendung einer Planungssoftwarezweckmäßig.

Auch Dankof ist optimistisch, wasdie Marktentwicklung angeht. „Auf-grund der EU-Erweiterung rechnenExperten mit einer Verdoppelungdes Ladeaufkommens in den näch-sten 15 Jahren“, berichtet derIFAO-Geschäftsführer. Da-mit steigt nachseiner Ansicht auchdas Kostenbewusst-sein in der Logistik.„Dies wird sich beiden Systeminstalla-tionen niederschla-gen“, ist Dankofüberzeugt. SolcheMeldungen kannder System-Marktfür elektronischeLaderaumoptimierungnoch gut gebrauchen, dernoch viele Entfaltungsmöglichkei-ten aufzeigt. „Eine kleine Anzahl vonAnbietern steht einem langsamenAnstieg der Nachfrage gegenüber“,bemerkt Multiscience-Geschäfts-führer Naujoks.

Im Wesentlichen teilen sich fünfAnbieter den Markt für Systeme zurelektronischen Laderaumoptimie-rung im deutschsprachigen Raum.Bei Multiscience kommt man mitdem System Multipack dabei auf et-

DISTRIBUTIONVERLADEN

Elektro-nisch erstellter

Stauraumplan für einenLkw. Je genauer die Maßangaben

der Packstücke, umso besser ist dasErgebnis.

Bild: IBS

Die elektronischeLaderaumopti-mierung schließtdas Bestückenvon Paletten mitminimiertenZwischenräumenein.

Bild

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wa 1400 und mit Multimix auf 100Installationen. Das System Loadde-signer von Logiplan wurde bislang inDeutschland etwa 150-mal instal-liert. Cube-IQ von IFAO ist weltweitrund 500-mal in der Anwendung.Weitere Anbieter am deutschenMarkt sind die IBS AG, Lauingen ander Donau, mit IBS-ALS/3 (über 70Anwendungen in Europa) sowie dasFraunhofer-Institut für Material-fluss und Logistik (IML), Dort-mund, wo man mit Puzzle vor knappzwanzig Jahren im Rahmen einesProjekts ein System zur Palettierungmit Robotern entwickelte.

Dieses System wurde im Laufe derJahre zu einer „Vollversion“ für dieLaderaumoptimierung erweitert.Während dieser Zeit gab es laut Ge-org Wichmann, Wissenschaftler amFraunhofer-IML eine Phase, in derinsbesondere aus den USA „einigequalitativ schlechte Billigprodukteauf den Markt kamen, bei denen dieOptimierungsergebnisse mituntersehr zu wünschen übrig lassen“.Dennoch brachten diese Produkte,die � so heißt es � manche Anwen-der „eher zum Spielen“ animiert hät-ten, das Preisgefüge in Bewegung.Die Phasen, in der Planungsvarian-ten „einfach mal“ durchgespieltwürden, sei heute jedoch vorbei.

„Integriert in die Distributions-und Beschaffungslogistik werdenmit den Systemen Tagesabläufeoptimiert“, berichtet IBS-VorstandHorst Engelniederhammer. „Nachunseren Kenntnissen ist das vor al-lem bei der Planung von Lkws, Con-tainern und Bahnwaggons der Fall.“Mit diesen Transportmöglichkeitenbeschäftigen sich bei IBS die meistenKunden. Außerdem finden Fracht-flugzeuge zum Teil bei Systemen Be-rücksichtigung. „IBS-ALS/3 plantauch Frachtschiffe“, fügt Engelnie-derhammer hinzu, „jedoch ist dafürdie Anzahl der Nutzer eher gering.“

Viele Optimierungsprozessegreifen auf Ergebnisse zu

Die Ergebnisse einer elektronischenLaderaumoptimierung fließen heu-te in viele Planungs- und Siche-rungsprozesse bei den Verladern ein.So werden sie nicht nur für Stauan-weisungen verwendet, sondern auchim Wareneinkauf und Controlling.Als Standardregel gilt inzwischen dieNutzung der Ergebnisse zur Vorbe-reitung der Abläufe an der Laderam-pe, um Verzögerungen beim Verla-den zu vermeiden. Folglich werdendie Systeme für möglichst alle Stufendes Verladens angeboten: angefan-gen mit dem Füllen von Kartons,

über die Palettenbeschickung bis zurLaderaumoptimierung. Beim Sys-tem Loaddesigner spricht Logiplan-Manager Maurer diesbezüglich „vonder Möglichkeit der dreistufigenOptimierung.“

Sowohl das Verstauen von Pack-stücken auf Paletten als auch direktim Laderaum des Transportmittelswerden von allen Systemen abge-deckt � mit zum Teil unterschied-licher Gewichtung. So hilft der mo-dulare Aufbau, den alle Systeme ha-ben, um eine Anwendungsspezifika-tion auf einer oder mehrerer Opti-mierungsstufen erreichen zu kön-nen. „Der Trend geht in Richtungmehrstufiger Planungsprozesse“, be-richtet Naujoks. Das schließt für denMultiscience-Geschäftsführer auch„beim Lkw-Einsatz die Tourenpla-nung“ ein. In dieser Kombinationsieht IBS-Vorstand Engelnieder-hammer „am ehesten ein Wachs-tum“ für die elektronische Lade-raumoptimierung. Voraussetzungdafür sei die Integrationsfähigkeit inbestehende Distributionslösungen.

In diesem Umfeld wird es nichtnur laut IFAO-Geschäftsführer Dan-kof in Zukunft weitere Entwicklun-gen geben. Auch „bei Logiplan gehtman davon aus, dass die Integrationder elektronischen Logistikoptimie-rung in bereits bestehende System-landschaften noch zunehmen wird“,wie Maurer berichtet. In diesem Be-reich seien „noch enorme Optimie-rungspotenziale“ vorhanden. Demwurde bei Logiplan nun mit derGründung des GeschäftsbereichsSAP Rechnung getragen. Dort treibtman beispielsweise die Integrationdes Loaddesigners in das Warenwirt-schafts- und ManagementsystemSAP R/3 voran. Ein wichtiger Bau-stein dieser Entwicklung ist die Ver-sion „Loaddesigner for SAP“. MM

Die geometrische Vereinfachung von Pack-stücken auf Quader und Zylinder gibt dem Er-stellen von Verladeplänen am Computer et-was Spielerisches, das manchen Packer an derErnsthaftigkeit des Ergebnisses zweifeln lässt.Eine Umsetzung von eins zu eins ist jedochmöglich, weil viele Packstücke quaderförmig(Kisten und Kartons) oder zylindrisch (Rollen,Fässer, Trommeln) sind oder � auf einer Pa-lette zusammengefasst � eine solche Form er-halten können. Auch mit L- und T-förmigenGebilden kann bei einigen elektronischen Pla-nungssystemen gearbeitet werden. Außer-dem eröffnen Systemanbieter die Möglich-keit, bei homogener Ladung ovale, keilartige,

sechs- oder achteckige Formen zu verwendenoder über eine CAD-Schnittstelle auch unre-gelmäßige Geometrien, zum Beispiel liegen-de Faltschachtelzuschnitte, zu importieren.Darüber hinaus können bei heterogener La-dung aus Quadern und Zylindern komplexe-re Gebilde geschaffen werden. Wichtig ist je-doch immer, dass die Packstückmaße voll-ständig und korrekt vorhanden sind und alleLaderestriktionen � wie Kippen erlaubt oderverboten � beachtet werden. Jedes Systemarbeitet nach dem Prinzip „go in, go out“: Jegenauer der Input ist, umso besser stimmt die 3D-Computersimulation mit der Realitätüberein.

UMSETZBARKEIT DER ERGEBNISSE

Hohe Abhängigkeit vom Input

DISTRIBUTION VERLADEN

� Cube-IQ der IFAO GmbH

� IBS-ALS/3 der IBS AG

� Multi-Mix von Multiscience

� Loaddesigner von Logiplan

� Puzzle des Fraunhofer IML

www.maschinenmarkt.de

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Dokument 2 04.10.2004 11:16 Uhr Seite 39

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Zur Umsetzung der Carrier-Inte-gration-Strategie werden die

Hilti-Transportprozesse mit einerVielzahl von Logistikdienstleisternelektronisch vernetzt und synchro-

Logistikabteilungen in den Hilti-Or-ganisationen noch teilweise per EDImit einer Direktanbindung, per Faxoder E-Mail an die definierten Lo-gistikdienstleister übermittelt, in de-ren Systemen auch die Sendungsver-folgung erfolgt. Um diesen aufwän-digen und kostspieligen Vorgang zuvereinfachen, hat Hilti die österrei-chische Inet-Logistics GmbH beauf-tragt, unter Nutzung der vorhande-nen Integrationsplattform eine effi-ziente Transportbeauftragung undSendungsverfolgung im SAP R/3-Umfeld zu implementieren.

Innerhalb der Hilti AG wurde alsPilotprojekt zunächst die Hilti-Ver-triebsorganisation in Österreich aus-gewählt. Kern der Lösung von Inet-Logistics ist der so genannte Logis-tics-Server, der das SAP R/3-Systemvon Hilti mit den verschiedenen IT-Anwendungen der regelmäßig be-auftragten Logistikdienstleister überdas Internet verbindet. Der Logis-tics-Server ist an 365 Tagen im Jahrrund um die Uhr verfügbar. Über dievon SAP zertifizierte Schnittstelle,den Logistics-Connector, werdenalle Transportaufträge – allein über14 000 im Monat nur für Österreich– direkt aus dem SAP R/3-Systemvon Hilti an die Logistikdienstleisterweitergeleitet. Die Übermittlung derI-Docs, dem standardisierten SAP-Datenformat, erfolgt im internet-fähigen XML-Format. Im Logistics-Server werden diese Daten in dasbenötigte Dateiformat des entspre-chenden Logistikdienstleisters um-gewandelt und elektronisch an des-sen System übermittelt. In umge-kehrter Richtung wandern Informa-tionen mit Statusmeldungen sowieTrack- und Trace-Daten an das SAPR/3-System von Hilti zurück.

Der Logistics-Server agiert beidiesem Informationsaustausch wieeine Sammelstelle für unterschied-lichste Daten: Transportauftragsda-ten fließen in Richtung Logistik-dienstleister, auf dem Gegenweg fol-gen Statusinformationen, die eben-falls alle in das jeweils benötigte For-mat umgewandelt und harmonisiertwerden.

„Hilti wollte mit der Umsetzungder Carrier-Integration gleich meh-rere strategische Vorgaben umset-zen“, erklärt Inet-Logistics-Ge-schäftsführer Oswald Werle: „Beste-hende Daten sollten direkt aus demSAP-System übernommen undweitergeleitet und nicht neu erfasstwerden. Zudem sollten neue Logis-tikdienstleister ohne großen Auf-wand und Probleme integriert wer-den können. Ebenso sollte aber diereibungslose Einführung zukünfti-ger Business-Anforderungen wiebeispielsweise ein Versandbehälter-verfahren gewährleistet sein.“

Die standardisierte Webplattformvon Inet-Logistics hilft, die Lieferan-ten logistischer Dienstleistungen nä-her an den Auftraggeber Hilti zu bin-den. Für die Spediteure verbindetsich damit vor allem der Vorteil dereinfacheren Datenübernahme. ImRahmen des österreichischen Pilot-projektes wurden mit GebrüderWeiss und DPD vorerst zweiLogistikdienstleister erfolgreich indie Prozesskette von Hilti integriert.Mit der Ausweitung des Systems aufdas Hilti-Headquarter in Schaan(Liechtenstein) wurden in diesemJahr weitere sieben von Hilti beauf-tragte Unternehmen angebunden.Das Auftragsvolumen des welt-weiten Versorgungsstandortes inSchaan, das über den Logistics-Ser-ver abgewickelt wird, liegt bei mehrals 100 000 Transportaufträgen proJahr. MM

Hämmermit Methode

HERWIG CAHEL

Um ihre Kundenbelieferung weiterhin zuoptimieren hat sich die weltweit in der Bohr-,Abbau- und Befestigungstechnik agierendeHilti AG im Rahmen der konzernweitenUmstellung des Efficient-Ressource-Manage-ment-(ERM-)Systems auf SAP R/3 auch zurUmsetzung einer entsprechenden Carrier-Integration entschlossen.

DISTRIBUTION ENTERPRISE -RESSOURCE -MANAGEMENT

Herwig Cahel ist Geschäftsführer der Inet-Logistics GmbH, 6961 Wolfurt-Bahnhof(Österreich), Tel. (00 43-15 12)-77 71-1 00,[email protected]

Zur Carrier-Inte-gration bei Hiltistellt Inet-Logisticsseinen Server undeine entsprechen-de Kommunika-tionssoftware zurVerfügung, umKunden und Liefe-ranten direkt indas interne Hilti-EDV-Systemeinzubinden.

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:Hilt

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� Inet-Logistics

� Hilti

� DPD

� Gebrüder Weiss

www.maschinenmarkt.de

nisiert. Nach erfolgreich abgeschlos-sener Pilotphase wurden in einerersten Realisierungsstufe die Out-bound-Prozesse für die Distribu-tionslogistik implementiert. EineRealisierung der Inbound-Prozessefür die Beschaffungslogistik wirdebenfalls angedacht.

Bislang wurden und werden aus-gehende Transportaufträge von den

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42 MM Logistik · 7/2004

Obschon das Briefmonopolerst Ende 2007 fallen wird,erwächst der Deutschen

Post zunehmend Konkurrenz –selbst im Paketgeschäft geben jünge-re Marktteilnehmer kräftig Gas. DieExpress-Logistikdienstleister be-wegen sich in einem nach wie vor dif-ferenzierten, interessanten Wachs-tumsmarkt, wenngleich seit längererZeit ein gnadenloser Preiswettbe-werb herrscht. Vor diesem Hinter-grund sind die meisten Dienstleistergezwungen, sich von der „Vollsorti-

menter-Denke“ zu verabschiedenund ihre Strukturen, insbesondereunter dem Kostengesichtspunkt, neuzu überdenken.

Gut zweieinhalb Jahre nach ihrerAusgründung aus der LufthansaCargo AG verzeichnet die Time-Matters GmbH, ein Anbieter natio-naler und internationaler Special-Speed-Services per Flugzeug undBahn, ein deutliches Wachstum. „Imnach wie vor schwierigen Umfeld derLuftverkehrs- und Luftfrachtbran-che hat sich Time-Matters in her-

Bewegungim Markt

BERND MAIENSCHEIN

Die in der deutschen Industrie vorgelebte „Konzentrationaufs Kerngeschäft“ hat inzwischen auch mittelständischeKEP-Dienste erreicht. Während Branchenriesen im Zuge derGlobalisierung beinahe permanent ihr Portfolio erweitern,sind bei den Kleineren der Branche Restrukturierungsmaß-nahmen im Gange, um effizienter zu arbeiten.

DISTRIBUTION KEP -DIENSTE

vorragender Weise positiv behaup-tet“, erklärt Harald W. Eisenächer,Vice President Marketing der Deut-schen Lufthansa und Mitglied desBeirates von Time-Matters.

Zur nationalen Erfolgsbilanz desUnternehmens zählt die positiveEntwicklung beim Service „IC-Ku-rier“, der seit einem Jahr im Auftragder Deutschen Bahn von Time-Mat-ters betrieben wird. Im Zuge einerReihe von Serviceverbesserungen,beispielsweise der Erweiterung desStationsnetzes um elf zusätzlicheBahnhöfe, wird für das Gesamtjahr2004 mit einem Sendungszuwachsim zweistelligen Prozentbereich ge-rechnet. Time-Matters-Geschäfts-führer Franz-Joseph Miller: „UnserZiel ist es, beim IC-Kurier zum Jah-resende die Marke von 40 000 Sen-dungen zu erreichen. Für alle vierSendungsformate, also für Same-Day, Courier-Express, Personal-Courier und IC-Kurier, rechnen wirin 2004 mit einer Gesamtzahl vonmehr als 430 000 Packstücken –gegenüber dem Vorjahr wäre dies ei-ne Steigerung um fast 60%.“

Miller stellt einen „stetig wach-senden Bedarf“ an den Services sei-nes Unternehmens fest – und zwarsowohl im B-to-B-Bereich wie auchim Segment B-to-L (Business-to-Lo-gistics), also seitens anderer Logis-tikunternehmen, die in besonderenNotfallsituationen auf die Spezial-dienste von Time-Matters zurück-greifen.

Der weltweit größte Paketdienst-leister, das US-amerikanische Unter-nehmen United Parcel Service(UPS), bewegt rund um den Globustäglich durchschnittlich 13,6 Mio.Pakete und Dokumentensendun-gen. In seinen europäischen Paket-sortierzentren und Zustellfahrzeu-gen wird UPS jetzt kabellose Tech-nologien einführen und Datenfunk-netze installieren. Bluetooth undWi-Fi sollen sicherstellen, dass Kun-den bei Abfragen von Sendungs-informationen (Tracking) jederzeitüber die genauesten Informationenverfügen können.

Die Einführung beginnt in denUPS-Sortier- und Umschlagzentren.Zu den neuen Systemen gehören

Verbesserter Service:Der Kurier kann nach seinerRestrukturierung jetzt von

121 Stationen aus schneller,flexibler und direkter auf die

Bedürfnisse der Kundeneingehen.

Bild: Der Kurie

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Bluetooth-Scanner von der Größeeines Pagers, die von den Mitarbei-tern am Mittelfinger getragenwerden können. Diese Scan-ner senden die Sendungsin-formationen drahtlos zu klei-nen, so genannten Wi-Fi-Ter-minals (802.11b) – die Mitar-beiter tragen sie an der Hüfte.Diese Wi-Fi-Geräte speisendie Informationen anschlie-ßend in das Computernetz-werk ein, wo sie von den Kun-den abgerufen werden können.

„Unser Ziel ist es, jeden UPS-Kunden so zu behandeln, als wä-re es unser einziger Kunde“, erläutertKen Lacy, UPS-Chief-Information-Officer. „Die drahtlose Technologie,die UPS jetzt implementiert, bildetdie Grundlage, von der aus UPS bes-sere Software-Anwendungen entwi-ckelt. So können wir unseren Kun-den neue und auf ihren Bedarf zuge-schnittene Lösungen anbieten, wäh-rend wir zugleich unsere operativenKosten senken.“

Das weltumspannende Scan-Sys-tem ist eine der neuesten Technolo-gien, die UPS rund um den Globusin seinen Operationen einsetzt. Biszum Jahr 2007 – dann soll dieseunternehmensweite Einführung ab-geschlossen sein – wird das US-Unternehmen über 55 000 Ring-

scanner in 118 Ländern standardi-sieren, eine Reihe verschiedenerUPS-Scan-Anwendungen in eineeinzige integrieren, den Informa-tionsfluss verbessern und gleichzei-tig die Betriebskosten senken.

Steigendes Auftragsvolumeninitiiert Direktverkehre

Im September hat der Kurier- undExpressdienstleister GO GeneralOvernight sein Liniennetz für Over-night-Sendungen um zusätzliche

Direktverbindungen zwischen be-sonders stark frequentierten Städtenund Regionen erweitert. Mit der Er-richtung von Direktverbindungenerfolgt eine konsequente Verkür-zung und Optimierung der Prozess-kette. Die Abhol- und Zustellzeitenfür den Sendungsverkehr innerhalbder jeweiligen Regionen und Städtehaben sich dadurch verbessert.

Aufgrund des kontinuierlich stei-genden Auftragsvolumens wurdenfür GO Direktverkehre notwendig.Die erste zusätzliche Direktliniewurde im September zwischen denStationen Berlin und Hamburg ein-gerichtet. Zeitgleich wurden derRhein-Main- und der Rhein-Ruhr-Raum miteinander verbunden, wo-bei die GO-Station in Bonn als re-gionales HUB fungiert. Das HUB inBad Hersfeld, Herzstück des Over-night-Systems, bleibt weiterhin zen-traler Umschlagplatz für überregio-nale und nicht über direkte Liniengeführte Sendungen.

Eine Einrichtung von Direktver-bindungen zwischen weiteren Städ-ten und Regionen ist für das Früh-jahr 2005 in Planung. So hat GO ineinem zweiten Schritt vor, Sendun-gen der südlichen Region um Stutt-gart beziehungsweise München zubündeln und die Region über weite-re direkte Linien an den Rhein-

DISTRIBUTIONKEP -DIENSTE

Die Packstation ist insbesondere fürsolche Menschen interessant, dietagsüber nicht zu Hause sind.

Bild

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Main- beziehungsweise Rhein-Ruhr-Raum anzubinden. GO-Deutschland-Geschäftsführer Nor-bert Suttarp: „Als mittelständischerMarkt- und Qualitätsführer gewähr-leisten wir unseren Kunden optima-len Service. Die neuen Direktlinienund regionalen Umschlagplätze sinddie Konsequenz steigender Sen-dungszahlen und gleichzeitig zu-kunftsweisende Pilotentwicklungenim Sinne unserer Kunden.“

Polenverkehre laufen starküber Deutschland

Polen nimmt als mit Abstand größ-tes der zehn neuen EU-Länder einebesondere Rolle im Bereich der eu-ropäischen Geschäftsabwicklungenein. Insbesondere für Deutschlandist das Nachbarland ein wichtigerHandelspartner. „New Eastern Po-wer“ verspricht General LogisticsSystems (GLS) deshalb seinen Kun-den – die GLS Poland ist auf dem IT-Vormarsch. Nach Einführung desneuen Brandings im März dieses Jah-res wird die enge Anbindung an deneuropaweit tätigen Dienstleister GLSauch digital vollzogen: Der An-schluss an die gemeinsame Internet-plattform „Cross Border“ stehtebenso auf dem Programm wie dieImplementierung des Versandsys-tems „Gepard“ und die Installationeiner SAP-Software für die BereicheFinanzen und Controlling. „Wäh-rend der internationale Verkehr mitden osteuropäischen EU-Staatenzum größten Teil über Österreich ab-gewickelt wird, läuft der Handels-verkehr zwischen Polen und Zen-traleuropa vorwiegend überDeutschland“, erklärt Rico Back,CEO der GLS-Holding in Amster-dam. „Mit der Modernisierung derInformationstechnologien wird dieGLS Poland national zu den Vorrei-tern gehören“, so Ewald Raben, Ge-schäftsführer von GLS Poland. DieVereinheitlichung der IT-Systemesowie die digitale Verknüpfung allerGLS-Gesellschaften über „CrossBorder“ ist erklärtes Ziel. Im Zugeder Osterweiterung wurden zu-nächst die GLS-Gesellschaften inUngarn und Slowenien an die IT-Plattform angeschlossen. In Polen

wird die Implementierung des Sys-tems im laufenden Geschäftsjahr ab-geschlossen, heißt es aus dem Unter-nehmen.

Auch „Der Kurier“ mit Hauptsitzim hessischen Neuenstein hat seinOvernight-Netz neu strukturiert:Das bisherige geschlossene Franchi-se-System mit 84 Partnern wurdevon einer Der Kurier-Gesellschaftmit flexiblem Partnernetz und jetzt121 Stationen abgelöst. AlleinigerGesellschafter von Der Kurier bleibtdie General Logistics Systems (GLS)Germany. Geschäftsführer KlausConrad: „Der Expressmarkt ist seitJahren von einem anhaltenden Preis-kampf gekennzeichnet. Auch bei DerKurier führte die wirtschaftliche Si-tuation zu einer Fluktuation derPartner. Vertragliche Restriktionenverhinderten zudem die flexible Aus-richtung von Der Kurier-Stationenauf den Markt und auf die Bedürf-nisse der Kunden. Vor diesemHintergrund haben wir alle beste-henden Franchise-Verträge gekün-digt und mit bewährten sowie neu-en starken Partnern ein stabiles Ex-press-Netzwerk mit 121 Stationenvertraglich gesichert.“

Ein weiterer wichtiger Bausteinder neuen Unternehmensstruktur istdas vereinfachte, deutschlandweitharmonisierte Produktsortiment.„Wir legen jetzt einen klaren Fokusauf die qualitativ hochwertige Ab-wicklung von Overnight-Standard-produkten inklusive Pick-ups,Samstagsservice, Terminzustellun-gen von 9 bis 12 Uhr und anderer sys-temgeführter Zusatzdienstleistun-gen“, erklärt Geschäftsführer FranzHollfelder. „Nischenprodukte wieTiertransporte, Gefahrguthandlingund Nachnahmesendungen bietetDer Kurier selbst nicht mehr an.Nachnahmesendungen könnenüber GLS abgewickelt werden.“

„GLS und Der Kurier bedienenmit Paket- beziehungsweise Express-dienstleistungen deutlich unter-schiedliche Märkte“, sagt Conrad.„Dennoch können beide Unterneh-men das jeweils andere System nut-zen. Die so entstehenden Synergienwerden zum wirtschaftlichen Erfolgbeider Systeme und der Partner bei-

tragen. Wir rechnen aufgrund derneuen Struktur mit einer signifikan-ten Mengensteigerung bei Der Ku-rier – und das bereits innerhalb die-ses Jahres“, prognostiziert Conrad.

Über die Herausforderungen desKEP-Marktes am Beispiel der DHLsprach kürzlich Dr. Peter Kruse, Vor-stand Express der Deutschen PostWorld Net, anlässlich der 22. Dort-munder Gespräche, und signalisier-te der Branche rosige Aussichten:„Die KEP-Industrie wird auf abseh-bare Zeit schneller als die allgemeineIndustrie wachsen“, so Kruse opti-mistisch, nicht zuletzt wegen derstark zunehmenden Single-Haus-halte in Deutschland, die man mitden inzwischen bundesweit rund400 Packstationen bedienen könne.

Internationale Aufstellungder großen KEP-Dienstleister

Kruse zufolge hat sich DHL „ganzkonsequent internationalisiert“. Daskäme dem Unternehmen jetzt zugu-te, denn durch die neuen Automo-bilmärkte in Osteuropa müssten dieZulieferer in die Märkte folgen, unddie Logistiker seien in die Pflicht ge-nommen, diese Entwicklung proak-tiv zu begleiten. Die DHL-Aktivitä-ten reichen bis nach China. „WennSie ein globaler Dienstleister seinwollen, gibt es Märkte, in die Sie ein-fach reingehen müssen“, kommen-tiert Kruse das jüngste China-Enga-gement seines Unternehmens. Alserstes ausländisches Unternehmenwird das schon seit längerem beste-hende Joint Venture DHL/Sinotranskünftig auch „Domestic“-Dienst-leistungen anbieten, also Diensterein für den nationalen chinesischenMarkt. MM

DISTRIBUTION KEP -DIENSTE

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Der Kurier-GeschäftsführerKlaus Conrad:„Der Expressmarktist seit Jahren voneinem anhaltendenPreiskampf gekenn-zeichnet. Auch beiDer Kurier führtedie wirtschaftlicheSituation zu einerFluktuation derPartner.“

Bild: Der Kurier

Dr. Peter Kruse,Vorstand ExpressDPWN:„Die KEP-Indus-trie wird aufabsehbare Zeitschneller als dieallgemeine Indus-trie wachsen.“

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DISTRIBUTIONPRODUKTE

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Sicherer Schnellläufer spart Energie

Das Softedge-Schnelllauftor vonHörmann ist eine Weltneuheit, dieZugluft und Energieverluste mini-miert und vor Personen- undAnfahrschäden schützt. Sicherheitsteht dabei an erster Stelle: Das Torist mit einem in vertikaler Richtungflexiblen, bei horizontaler Kraftein-wirkung jedoch relativ biegesteifenSchließkantenprofil versehen. Sowerden Verletzungen beim Kontaktmit dem bewegten Tor praktischausgeschlossen, zugleich Torschä-den bei Kollisionen mit Ladegutoder Staplerfahrzeugen vermieden.Das bis zu Windgeschwindigkeitenvon 30 km/h stabile Mehrkammer-Profil ist auch für Außenabschlüssegeeignet und mit einer mittig inte-grierten Schließkanten-Sicherungausgestattet. Das Softedge-Profilbiegt sich beim Aufprall von Lade-

gut oder eines Fahrzeugs in Stoß-richtung durch und springt imExtremfall – ohne Schaden zu neh-men – bei gleichzeitigem Torstoppaus seinen seitlichen Führungenund lässt sich problemlos von Handwieder in die seitlichen Führungeneinhängen.

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Ohne Zweifel: Es mag die er-fahrenen Menschen geben,die bei einer Inventur selbst

größere Mengen genau abschätzenkönnen. Allerdings eignen sich dieseSchätzmethoden wohl kaum fürexakte Kontrollangaben. Von Repro-duzierbarkeit und der Anbindung an

Warenwirtschaftssysteme ganz zuschweigen. Für kleine zu zählendeMengen mag diese Methode nochangehen – je größer die Menge wird,desto fehleranfälliger ist auch dasZählergebnis. „Es gibt keine echteAlternative zur Zählwaage – zumin-dest im mobilen Bereich“, stellt Ul-

rich Ulmer, Vertriebsleiter bei KernWaagen, Balingen, fest. „Wenn gro-ße Stückmengen zu zählen sind, et-wa in der Inventur, sind Zählwaageneine sehr große Erleichterung.“

Damit sind Zählwaagen ein idea-les Beispiel dafür, dass die eigentlicheMessgröße Gewicht im logistischenProzess nur Mittel zum Zweck ist. Sieermitteln in sehr hoher Geschwin-digkeit die Stückzahlen von Schrau-ben, Muttern, elektronischen Bau-teilen und mehr. „Die Zählwaagenwerden sowohl produktionsinternals auch zur Kontrolle bei Waren-ein- und -ausgang verwendet. DerHauptentscheidungsgrund für dieAnschaffung einer Zählwaage wirdjedoch der Kontrollzweck sein, so-wohl bei Anlieferung als auch beiVersand des Stückgutes“, erklärt Su-sanne Geller-Dürr, im Marketing beiPfister Waagen Bilanciai, Augsburg.Außer der auftragsspezifischen Tei-lekommissionierung oder der Inven-tur werden Zählwaagen zur Stück-zahlermittlung in der Fertigung her-angezogen, wenn andere Systemewie die Lichtschranke, induktive Nä-herungsschalter oder CCD-Kameras(Charge-Coupled Device) ungeeig-net oder zu teuer sind.

Genauigkeit steht obenan

„Immer mehr an Bedeutung gewin-nen halb- und vollautomatischeKontrollwaagen zur Überprüfungder zum Beispiel vollständigen Bela-dung einer Palette mit einer vordefi-nierten Anzahl von Gebinden“, er-gänzt Peter Freudewald, technischerGeschäftsführer der Rhewa-Waa-genfabrik in Mettmann, deren Spe-zialgebiet die Zählwaagen sind. Dortwidmet sich eigens eine eigene Ent-wicklungsabteilung und Fertigungdiesem Thema.

Wichtigste Frage beim Zählen istohne Zweifel die Genauigkeit. Derdurchschnittliche Zählfehler von

Auf die Referenz kommt es an

SABINE MÜHLENKAMP

Ein kurzer Blick genügte Dustin Hoffman im Film „Rainman“,um die genaue Zahl herunter gefallener Streichhölzer zuerfassen. Doch den meisten Menschen in der Produktion fehltdiese Gabe. Geht es darum, die Anzahl von Schrauben undanderen Kleinteilen richtig zu zählen, greifen Techniker daherzu einem Trick und nutzen Zählwaagen.

VERPACKUNGSTECHNIK WÄGETECHNIK

950 oder 1050Stück? Jede Schrau-be zählt. Die Indus-trie bedient sichdes Wiegens, wenngrößere Mengenan Kleinteilen zuzählen sind. EineZählwaage errech-net die Schrauben-stückzahl in Sekun-denschnelle.

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elektronischen Zählwaa-gen liegt unter 1%, wobeider Fehleranteil der Tei-lestreuung nicht einge-rechnet ist. Und dabeizeigt sich, dass Zählwaa-gen längst nicht so trivialsind, wie manche anneh-men. In ihnen steckt jedeMenge Statistik.

Das Arbeitsprinziphört sich ganz einfach an:Aus dem Gewicht einerkleinen Anzahl von Ein-zelteilen (der Referenz-stückzahl) wird derMittelwert des Einzelteil-gewichts berechnet. DasGewicht einer großenMenge der gleichen Ein-zelteile (Mengengewicht)muss dann nur noch gemessen unddurch diesen Mittelwert dividiertwerden; man erhält so die Stückzahlder gewogenen Menge. Die Umrech-nung von Gewicht in Stückzahl leis-tet heute die Software der Waagen.Der Anwender muss lediglich zweiWägungen durchführen und derWaage die Anzahl der Referenzstü-cke mitteilen. „Dabei kann man jenach Bedarf eine Kompakt-Zähl-waage oder ein Zählsystem, welcheszumindest aus einem Anzeigegerätund einer, zwei oder maximal dreiWägebrücken besteht, verwenden“,erklärt Wolfgang Schwellinger vonSoehnle in Murrhardt. „Der häufigs-te Fall und damit auch die wichtigsteEigenschaft einer Zählwaage ist, dasszwei Plattformen angeschlossenwerden. Auf der kleinen Plattformwird das Referenzgewicht (Mittel-einheitsgewicht) des zu zählendenGutes bestimmt. Auf die große Platt-form wird die unbekannte Mengegelegt und aufgrund des Referenzge-

wichtes die Anzahl desStückgutes ermittelt“, be-stätigt Geller-Dürr. „DasReferenzgewicht kann,wenn bekannt, auch direkteingegeben werden.“

Die Referenzbildung istdie Grundlage eines Zähl-vorgangs. Deren Genauig-keit ist maßgebend für dieFehlergröße im Verlaufder weiteren Stückzäh-lung. Als Maß für die Ge-nauigkeit der Stückzäh-lung dient die Reprodu-zierbarkeit.

Am stärksten beein-flusst wird der Gesamtfeh-ler durch die Gleichmä-ßigkeit des Gewichts derEinzelteile. Das bedeutet:

je geringer die immer vorhandenen(minimalen) Gewichtsunterschiedevon Stück zu Stück sind, destogenauer stimmt die von der Waageberechnete Gesamtstückzahl.

Fehlerquelle Streuung

Diese statistische Streuung desStückgewichts wird durch die Stan-dardabweichung der Einzelteile ma-thematisch beschrieben. Die Ge-wichtsunterschiede der Einzelteilesind normalerweise produktionsbe-dingt und können nicht ohne weite-res beeinflusst werden. Die Streuungder Teile ist eine der größten Fehler-quellen, weil durch zum BeispielDrehen, Stanzen und Schneiden her-gestellte gleiche Teile immer leichteAbweichungen hinsichtlich ihresGewichtes haben. Die Streuung kannaber auch entstehen, wenn einzelneTeile ölig oder verschmutzt sind.

Einzige Abhilfe: Die Referenz-stückzahl muss erhöht werden. Jegrößer die Referenz, umso kleiner

wird der Zählfehler. Viele Waagenbieten dafür die so genannte Refe-renzoptimierung an. Dabei wirdüber eine definierte schrittweise Er-höhung der Referenzstückzahl dieBerechnungsgrundlage zur Stück-zahlbestimmung an die tatsäch-lichen Bedingungen der Gewichts-streuung der Einzelteile angepasst.Die Zählgenauigkeit ist – unabhän-gig von der eingesetzten Zählwaage– durch die Streuung der Einzelteil-gewichte begrenzt. Der Gesamtfeh-ler des Zählergebnisses wird durchdie Wahl der Waage beeinflusst – da-bei ist entscheidend, mit welcherAuflösung bei der Referenzgewichts-bestimmung gearbeitet wird. ImVergleich dazu ist die Auflösung beider Mengengewichtsbestimmungoder bei der Gesamtstückzahler-mittlung von untergeordneter Be-deutung. Die Auflösung der Waage –oder der kleinste ablesbare Ziffern-schritt müssen immer in einem ge-eigneten Verhältnis zum Einzelteil-gewicht ausgewählt werden.

Der menschliche Fehler ist eben-falls nicht zu unterschätzen. Werdenschon bei der Referenzbildung Feh-

VERPACKUNGSTECHNIKWÄGETECHNIK

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Andreas Schmelzle,ProduktmanagerIndustriesystemebei Bizerba:„Das neue Pro-gramm Win-CIS er-möglicht intuitivesZählen unter Win-dows-NT, -2000 und-XP-Professional.Über eine Touchbe-dienung ist dasArbeiten besonderskomfortabel undauch von ungeübtenAnwendern sehrschnell erlernbar.“

Klaus Thornagel,Leiter Marketingbei Sartorius:„Eine Zählwaagemuss nicht nurabsolut exakt zählen

können, sondern sichauch der Lieferlogis-tik der Kunden-/Lie-ferantenbeziehunganpassen.“

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Aus Teilegewicht und Mengengewicht errechnet die Zähl-waage die Stückzahl.

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ler gemacht, beeinflusst dies dieZählgenauigkeit. Eine Nachkontrol-le der Stückzählung und die Be-handlung von Reklamationen sindzeit- und arbeitsintensiv. Dabei hilftnur die Vereinfachung – also Refe-renzbildung vereinfachen, Druckerzwecks Protokollierung verwenden,Referenzoptimierung durchführenund das Personal nachschulen.

Für diejenigen, die sich nicht denKopf über diese statistischen Fines-sen zerbrechen wollen, sorgen dieWaagenhersteller für Einfachheit. Sosetzt Bizerba diesbezüglich aufBedienerfreundlichkeit. „Das neueProgramm Win-CIS ermöglicht in-tuitives Zählen unter Windows-NT,-2000 und -XP-Professional. Übereine Touchbedienung ist das Arbei-ten besonders komfortabel und auchvon ungeübten Anwendern sehrschnell erlernbar“, weist AndreasSchmelzle, ProduktmanagementIndustriesysteme Bizerba VertriebTechnik, Balingen, hin. „Dafür wur-de die Bizerba-Kommunikations-Software BCT zur Verbindung vonBizerba-Industriewaagen, Auszeich-nungssystemen und Druckern mitdem Zählprogramm in Win-CIS,Zählen’ integriert.“

Anbindung nach oben

Auch ein Klassiker wie die Zählwaa-ge kommt nicht ohne eine Anbin-dung an ein übergeordnetes Logis-tiksystem aus. „Neben höchster Prä-zision und einfacher Bedienbarkeitist die Prozessfähigkeit unserer Waa-

gen das A und O für unsere Kunden“,ist sich Christina Rossmanith vomMarketing bei Mettler Toledo in Gie-ßen sicher. Der Haupteinsatz liegtzwar noch im innerbetrieblichenWaren-/Teileverkehr vom Lager zurMontageabteilung. Wurden jedochin der Vergangenheit die Teile aus

dem Lager noch in Los-größenzahl an dieMontage geliefert, lie-gen sie heute schon di-rekt in der Montage.Nachbestellungen ge-hen direkt zum Liefe-ranten. „Das bedeuteteinen Bedarfsrückgangfür Zählwaagen in dertraditionellen Inhouse-Kommissionierung. ImWarenverkehr andererUnternehmen (also imB2B-Business) hat sichdie Zählwaage den An-forderungen an die Lo-gistik (Begleitpapiere,

Barcode, Klebelabels) angepasst“,beschreibt Klaus Thornagel, Marke-tingleiter bei der Sartorius AG, Göt-tingen, die aktuelle Situation. „EineZählwaage moderner Bauart – schonals Zählanlage zu bezeichnen – bie-tet die Flexibilität, sich an die Liefer-logistik der Kunden-Lieferanten-Beziehung anzupassen.“

Viele Zählwaagen können dahernoch mehr als das reine Zählen. Solässt sich das Programm Win-CISZählen von Bizerba etwa an kunden-spezifische Anforderungen anpas-sen. Im Grundmodul des Systems istdie komplette Stammdatenverwal-tung enthalten. Optionale Moduleerlauben das auftragsbezogene Zäh-len sowie den Druck der verschiede-nen Etiketten. Bei der Referenzge-wichtsermittlung ist es möglich, dasGewicht von der Referenzwaage di-rekt zur angewählten Artikelnum-mer zu übernehmen.

Auch Stückzahlspeicher, Strich-codeverarbeitung und gespeicherte

VERPACKUNGSTECHNIK WÄGETECHNIK

Christina Rossma-nith vom Mettler-Toledo-Marketing:„Neben höchsterPräzision und ein-facher Bedienbar-keit ist die Prozess-fähigkeit unsererWaagen das A undO für unsere Kun-den.“

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Auf Erholung stehen die Zeichenfür die Anbieter von Industriewaa-gen in Europa. Nach einem Um-satzrückgang von 1,11 Mrd. Dol-lar im Jahr 2000 auf 1,06 Mrd. Dol-lar im Jahr 2003 soll der Markt von2004 an wieder an Dynamik ge-winnen. Laut einer neuen Analyseder Unternehmensberatung Frost& Sullivan (http://www.frost.com) könnte der Gesamtumsatzim Jahr 2010 ein Niveau von 1,27Mrd. Dollar erreichen. DerSchwerpunkt während dieses Zeit-raums dürfte auf dem Angebotverbesserter Wägetechnik zu im-mer wettbewerbsfähigeren Prei-sen liegen.Größtes Produktsegment warenim Jahr 2003 die einfachen Waa-gen. Ihr Anteil am Gesamtumsatzdes Marktes betrug 38,4%. Einbreiter Einsatz in vielfältigen An-

wendungssektoren sowie eine ho-he Nachfrage aus den BereichenIndustrie, Lebensmittel- und Ge-tränkeherstellung und Chemie solldie Dominanz dieser Produkt-gruppe langfristig sichern.Das zukünftige Wachstum der gro-ßen westeuropäischen Länder-märkte Deutschland, Frankreich,Großbritannien und Italien sollsich auf die Nachfrage nach ge-nauerer Wägetechnik stützen. Da-bei soll der deutsche Markt, dergegenwärtig mehr als doppelt sogroß ist wie der an zweiter Stellestehende französische, größterLändermarkt bleiben, heißt es inder Studie.(Titel der Analyse: Frost & Sulli-van’s Analysis Of The EuropeanIndustrial Weighing MachineryMarket – Report B288; Preis derAnalyse: 4960 Euro)

EUROPAMARKT FÜR INDUSTRIEWAAGEN

Mehr Umsatz, höhere Präzision

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Referenzstückgewichte wie etwa beim ID7-Count von Mettler-Toledo sind nur einige Eigenschaften, die es erlauben, die Zähl-waage an die Arbeitsabläufe des Benutzers anzupassen. Hinzukommt, dass sich drei beliebige Waagen daran anschließen las-sen. Je nach Last und minimalem Gewicht des zu zählenden Teilswerden Wägebrücke und Terminal miteinander kombiniert.Dies gilt auch für die Zählwaage 9220 von Soehnle, deren Funk-tionen von Wiegen, Tarieren, Zählen, Summieren, Schalt- undAlarmfunktionen bis zur Programmierung von Zielmengenreicht. So kann durch den Anschluss einer externen Wägebrü-cke als Mengenwaage der Lastbereich einer Zählanlage – unterBeibehaltung hoher Genauigkeit – enorm erweitert werden.

Welche Eigenschaften letztendlich be-nötigt werden – der Kunde ist König. Solautet das Fazit von Thornagel: „Eine Zähl-waage muss nicht nur absolut exakt zählenkönnen, sondern sich auch der Lieferlo-gistik der Kunden-Lieferanten-Beziehunganpassen.“

Optische Methode keine KonkurrenzIn einigen Bereichen, etwa wenn es darumgeht, gleichzeitig die Güter auf möglicheFehler zu überprüfen, werden mittlerwei-le auch Kameras eingesetzt. Doch ernst zunehmende Konkurrenz sieht man derzeitnicht. „In der Ermittlung von Massen-stückzahlen kann auf moderne Wägetech-nik heute nicht verzichtet werden“, istSchwellinger überzeugt. „Während opti-sche und elektronische Möglichkeiten derStückzahlermittlung in bestimmten Berei-chen durchaus sinnvoll sind, bleibt dieZählwaage durch ihr gutes Preis-Leis-tungs-Verhältnis anderen Lösungen über-legen. Aber die fortschreitende Entwick-lung elektronischer Bauelemente ermög-licht immer intelligentere Systeme, so dass

– neben der reinen Zählfunktion – in Zukunft weitere Aufgabenvon einer Waage übernommen werden.“ Und Freudewald er-gänzt: „Barcode, RFID-Labels (Transponder-Technologie),CCD-Kameras und so weiter ermöglichen eine weitere Auto-matisierung des Zählvorgangs. „Unter Verwendung von Bar-code- beziehungsweise RFID-Labels kann beispielsweise derWaage mitgeteilt werden, wie viele Verpackungseinheiten mitwelchem Stückgewicht auf der Palette sein müssen. Basierendauf diesen Informatio-nen startet die Waage oh-ne weitere manuelle Ak-tionen den Zählvorgang.Der Einsatz von CCD-Kameras ermöglicht dar-über hinaus eine zusätz-liche Plausibilitätskon-trolle.“ Moderne Tech-nologien bieten daherauch für die Zählwaageneue Chancen. MM

Wolfgang Schwel-linger, Marketing-leiter bei Soehnle:„Je nach Bedarfkann man eineKompakt-Zählwaa-ge oder ein Zähl-system verwenden,welches zumindestaus einem Anzeige-gerät und einer,zwei oder maximaldrei Wägebrückenbesteht.“

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Betrachtet man die Statistik desVDMA-Fachverbands Robo-tik und Automation, so liegt

der Anwendungsbereich Palettierenund Kommissionieren bei denRoboter-Neuinstallationen 2003 inDeutschland auf Rang drei. Aller-dings ist der Abstand zu den beidenersten Plätzen deutlich. HinterHandhaben mit 6972 neuen Gerätenund Schweißen mit 2972 Neuinstal-lationen klafft eine große Lücke, ehedie 904 Kommissionier- und Palet-tierroboter kommen. Bezogen aufdie Gesamtneuinstallationen ist diesein Anteil von knapp 7%.

„Der Robotermarkt hat in diesemBereich sicher noch Nachholbedarf“,konstatiert deshalb auch GeraldMies, Geschäftsführer Vertrieb bei

der Fanuc RoboticsDeutschland GmbH inNeuhausen, und folgert:„Die Zuwachsraten wer-den mittelfristig sicherüber denen für Punkt-schweißroboter liegen. Inabsoluten Stückzahlenwird sich das aber in Gren-zen halten.“ Optimistischeräußert sich Jörg Beutel, Pro-kurist und Leiter Verkauf undProjektierung im Bereich Auto-mation und Robotik der FibroGmbH in Haßmersheim: „InDeutschland und weltweit wird dieAnzahl der Kommissionierroboterzunehmen und wir gehen von einemzweistelligen Zuwachs aus.“ BerndSchnoor, Key Technology Manager

Logistics bei der Ku-ka Roboter GmbH inAugsburg, sieht gargigantische Potenzia-le: „Das Kommissio-nieren ist sicherlicheiner der großenZukunftsmärkte derRobotik.“

Derzeit bewegtsich der Anteil derLogistikanwendun-gen allerdings nochin überschaubaremRahmen. Bei Fanucmachen Packen, Pa-lettieren und Kom-missionieren rund15% der Applikatio-

nen nach Stückzahlen aus. Rund20% beträgt der Anteil der für Kom-missionieraufgaben eingesetztenRoboter bei Fibro. Von mehrerenhundert Robotern pro Jahr geht Ku-ka in diesem Anwendungsgebiet aus.

Bei Kommissionieraufgaben sindGeschwindigkeit, Reichweite undTraglast die wichtigsten Auswahlkri-terien für den Roboter. „Überwiegtbei kleinen Produktabmessungeneher die Geschwindigkeit, sind beider Kommissionierung in der Ge-tränkeindustrie oder in der grob-keramischen Industrie vor allem

Schnelle

PlatzwechselRÜDIGER KROH

Kommissionieraufgaben werden vorzugsweise automatisiert,wenn Artikel mit hohem Warenumsatz oder hohem Gewichtgehandhabt werden müssen. Für Roboter, da sind sich dieHersteller einig, gewinnt dieser Anwendungsbereich zuneh-mend an Bedeutung.

VERPACKUNGSTECHNIK ROBOTER

Geschwindigkeit,Reichweite undTraglast sindwichtige Kriterienbei der Kommis-sionierung mitRobotern.

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„Der Robotermarkt hat im Kommis-sionierbereich sicher noch Nachholbe-darf“,urteilt Gerald Mies, GeschäftsführerVertrieb bei der Fanuc RoboticsDeutschland GmbH in Neuhausen.

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Traglast und Reichweite gefragt“, ur-teilt Mies. „Die Positioniergenauig-keit im Bereich von zehntel Millime-tern spielt eher eine untergeordneteRolle.“ Einen weiteren Aspekt nenntDr. Michael Wenzel, Geschäftsführerder Reis GmbH & Co. KG in Obern-burg: „Insbesondere bei stark wech-selnden Produkten oderProduktverpackungenist neben den reinenRobotereigenschaftenauch die Greifertechnikund ihre Flexibilität,sich auf die unter-schiedlichen Gegeben-heiten einzustellen, einwichtiges Kriterium.“Dabei müssen sich dieAnforderungen auch anden Produktionstole-ranzen der Verpackun-gen orientieren. „Diesekönnen durchaus imBereich von �5 mmliegen“, sagt BerndSchnoor. „Daher müs-sen Greifsysteme inVerbindung mit Senso-rik entsprechend feh-lertolerant sein. Einhoher Warendurchsatzwird weniger durch Ro-botergeschwindigkeit als vielmehrdurch Mehrfachgreifer oder Lagen-greifer erzielt.“

Hinsichtlich der Kinematik hatder Anwender die Wahl zwischenKnickarm- und Linearroboter. Alswesentlichen Unterschied stellt Dr.Wenzel die räumlichen Gegebenhei-ten heraus. Während ein Knickarm-roboter im Regelfall bodengestütztmontiert sei und damit Stellflächebenötige, werde ein Linearroboterauf Ständern angeordnet und bietedementsprechend zusätzliche Stell-fläche in seinem Arbeitsraum. „Solassen sich zum Beispiel Fördertech-nik, Palettenstation oder ähnlichesunterhalb des Roboters anordnenund führen damit zu einer entspre-chenden Platzeinsparung“, betontWenzel. „Im Gegensatz dazu wird imRegelfall ein Knickarmroboter ein-gesetzt, wenn für die Aufgabenstel-lung zusätzliche Freiheitsgrade bei-spielsweise zum Umorientieren des

Werkstückes benötigt werden.“ Eineklare Unterscheidung trifft Fibro-Manager Beutel: „Grundsätzlichkommen bei Traglasten bis 100 kgund geringen ArbeitsbereichenKnickarmroboter zum Einsatz. Li-nearroboter werden bei großen Ar-beitsbereichen und hohen Traglas-

ten zwingend not-wendig.“

Keine wirklicheKonkurrenzsituationzwischen Knickarm-und Linearrobotersieht Kuka-ExperteSchnoor in den meis-ten Anwendungen.„Für beide Kinemati-ken gibt es immer inAbhängigkeit von derspezifizierten Aufga-be gute Gründe.“Allerdings erwarteter, dass die hochgra-dig standardisiertensowie einfach undschnell installierba-ren Knickarmrobo-ter auch diesenMarkt zukünftigzahlenmäßig domi-nieren werden, ohnejedoch die Linearge-

räte zu verdrängen. Eine steigendeNachfrage nach einer Kombinationaus Knickarmroboter und Verfahr-achse hat man bei Fanuc ausge-macht. „Muss eine sehr große Flächeabgedeckt werden und ist mehr alsnur das Heben und Senken erforder-lich, kann eine solche kombinierteLösung sinnvoll sein“, begründetMies.

Derartige Systeme bieten fast alleHersteller über ihr Standardpro-gramm hinaus an. Fibro zeigte bei-spielsweise erst kürzlich auf der Mo-tek unter dem Motto „Knickarm undLinearroboter bündelnihre Kräfte“ den Linear-portalroboter KOR60,bei dem ein Knickarm-roboter an einer hori-zontalen Laufschienezur Arbeitsbereichver-größerung arbeitet. Esgibt aber auch speziellfür das Kommissionie-

ren und Palettieren entwickelte Ge-räte. So liefert Fanuc die vierachsigenRoboter der Baureihe M-410iB mitTraglasten bis 450 kg und 3143 mmReichweite. Der ebenfalls vierachsi-ge M-420iA hat eine Traglast von40 kg und 1855 mm Reichweite. Reishat seinen 5-achsigen Palettierrobo-ter durch den Entfall einer Drehach-se auf diesen Anwendungsbereichhin optimiert. MM

VERPACKUNGSTECHNIKROBOTER

� Fanuc Robotics

� Fibro

� Kuka Roboter

� Reis Robotics

www.maschinenmarkt.de

Portalroboter bei der Zwischen-ablage von Motor-blöcken.

Bild

:Fib

ro

Bild

:Rei

s

„Insbesondere bei stark wech-selnden Produkten

oder Produktverpackungenist neben den reinen

Robotereigenschaften auchdie Greifertechnik einwichtiges Kriterium“,

sagt Dr. Michael Wenzel,Geschäftsführer der

Reis GmbH & Co. KG inObernburg.

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VERPACKUNGSTECHNIK PRODUKTE

52 MM Logistik · 7/2004

Modulare Versandarbeitsplätze

Schwerpunkt der Hüdig + Rocholz-Präsentation auf der dies-jährigen Fachpack in Nürnberg war der „Renner“ unter denVersandarbeitsplätzen, das System 2000. Mit einem deutlichenFacelifting und einer Vielzahl nützlicher Eigenschaften undVerbesserungen setzt der Markt-führer von Pack-Arbeitsplatzsyste-men und Schneidsystemen auchkünftig auf die modulare Vielseitig-keit dieses Systems. Künftig wird derErgonomie durch eine serienmä-ßige stufenlose Höhenein-stellbarkeit des Arbeitsplatzesvermehrt Rechnung getragen. Mitdem Rollenbahnentisch aus derSystemfamilie Modul 5000 rea-giert das Unternehmen auf die veränderten Marktanforde-rungen: Der Materialfluss erfolgt hier nahtlos von der Ferti-gung beziehungsweise aus dem Lager zum Verpackungsbe-reich und weiter zum Versand. Vorteile für den Kunden: rei-bungsloser Ablauf, schnellere Abwicklung und verbesserteArbeitsbedingungen für Mitarbeiter im Versand- und Logis-tikbereich. Das Zubehör der Systemfamilie Modul 5000 lässtsich mit dem Tisch kombinieren.

� Hüdig + Rocholz GmbH & Co. KG,Tel. (0 20 53) 8 19-0, www.huedig-rocholz.de

Mobilcomputer gibt optische Quittung

Für die Anwendung in Lager- und Ladenumgebungen hatDatalogic einen neuen mobilen Kleincomputer entwickelt.Damit lässt sich effizient in Warenein- und -ausgang, beiInventuren und Regalauffüllungen, beim Kommissionierensowie bei Preisüberprüfungen arbeiten. Das „Formula Color“

benannte MDE-Terminal hat ein großes Farb-display und verfügt über den patentierten„Green Spot“. Dabei handelt es sich um eineoptische Quittung für das erfolgreiche Scan-nen von Barcodes direkt auf dem Code. Dieintegrierte Wi-Fi-Karte für den Wireless-Standard IEE802.11b ermöglicht demGerät Zugang zu jeder Wi-Fi-kompati-blen W-LAN-Struktur in Echtzeit. DieDatalogic-eigene Terminal-Emulations-software DL-TCL, die sowohlVT100/200- als auch IBM5250-Stan-dards unterstützt, bringt das Terminal

mit jedem Warehouse-Management-Sys-tem sofort online. Das übersichtliche 30-Tasten-Keypad ähneltdem von Mobiltelefonen und vereinfacht so die Daten-, Code-und Beschreibungseingabe. Durch zwei Entertasten ist dieDatenbestätigung für Rechts- und Linkshänder gleichermaßeneinfach. Das Terminal ist auch für Doppelschichten gut geeig-net.

� Datalogic GmbH,Tel. (0 70 26) 6 08-0, www.datalogic.de

Redaktion:Redaktionsanschrift: Max-Planck-Str. 7/9, 97064 Würzburg, Tel. (09 31)4 18-23 40, Fax (09 31) 4 18-27 70,Die Fachgebiete in der Redaktion finden Sie im Internet unter:www.maschinenmarkt.de – Impressum – Redaktion. Bitte Presseinformationennur einmal senden

Chefredakteur: Ken Fouhy (kf), Tel. -22 03, [email protected]

Stellv. Chefredakteur: Bernhard Kuttkat (bk), Tel. -24 15

Verantwortl. Redakteur: Bernd Maienschein (bm),Tel. -21 95, [email protected]

Redakteure: Udo Schnell (us), Tel. -24 72 (Chef vom Dienst), UlrikeGloger (ug), Tel. -20 61, Ursula Hofmann (uh), Tel. -22 14, Josef Kraus (jk),Tel. -22 72, Rüdiger Kroh (rk), Tel. -25 62, Dietmar Kuhn (dk), Tel. -24 49,Reinhold Schäfer (rs), Tel. -20 36, Jürgen Schreier (js), Tel. -22 76

Redaktionsassistenz: Claudia Krampert, Tel. -20 84, Gabriele Hain,Tel. -23 76, Heidemarie Weidner, Tel. -23 40

Konzeption und Design: Manfred Bayerlein

Layout: Manfred Bayerlein (Ltg.), Bruno Feser, Romy Kapfenberger, MichaelScheidler, Manfred Werner

Produktion: Irene Hetzer, Bernadette Schäfer-Gendron

Korrespondenten: Sabine Mühlenkamp, Karlsruhe; Dr. Martin Wölker, Dort-mund

Verlag:Anschrift: Vogel Industrie Medien GmbH & Co. KG,Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg, Tel. (09 31) 4 18-0,Fax (09 31) 4 18-20 22, www.maschinenmarkt.de.Die Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse lauten wie folgt: Gesellschafterin derVogel Industrie Medien: Vogel Business Medien GmbH & Co. KG, Max-Planck-Str. 7/9, 97082 Würzburg, persönlich haftende Gesellschafterin derVogel Business Medien GmbH & Co. KG: Vogel Business Medien Verwaltungs-GmbH, Kommanditistin: Vogel Medien GmbH & Co. KG.

Geschäftsführung: Gerrit Klein, -29 85, Fax -20 20,[email protected]

Objektleitung: Filomena Will, -26 86, Fax -20 22,[email protected]

Sonderprojekte: Michael Hepf, -24 40, Fax -26 11,[email protected]

Marketingleitung: Elisabeth Ziener, -26 33, Fax -20 22,[email protected]

Verantw. für den Anzeigenteil: Barbara Schüll, -22 63, Fax -20 22,[email protected]

MM-Börse: Harald Bode, -23 68, Fax -26 66, [email protected]

Vertrieb und Leserservice: DataM-Services GmbH,Fichtestr. 9, 97074 Würzburg,Martina Grimm, Tel. (09 31) 41 70-4 73, Fax (09 31) 41 70-4 94,[email protected], www.datam-services.de.

Abonnentenservice: DataM-Services GmbH, 97103 Würzburg,Tel. (09 31) 41 70-4 62, Fax (09 31) 41 70-4 97.

Erscheinungsweise: achtmal im Jahr. Angeschlossen der Informations-gemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern – Sicherungder Auflagenwahrheit

Verbreitete Auflage: 20 000. Bezugspreis: Einzelheft 9,– €

Bezugsmöglichkeiten: Bestellungen nehmen der Verlag und alle Buchhandlun-gen im In- und Ausland entgegen. Abbestellungen von Voll-Abonnements sindjederzeit möglich. Sollte die Fachzeitschrift aus Gründen, die nicht vom Verlagzu vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch aufNachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.

Bankverbindungen: Dresdner Bank AG, Würzburg(BLZ 790 800 52) 301 427 700

Herstellung: R. Krauth

Druck: Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG,Leibnizstraße 5, 97204 Höchberg

Erfüllungsort und Gerichtsstand: Würzburg

Unverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto beiliegt.

Fotokopieren veröffentlichter Beiträge ist gestattet zu innerbetrieblichen Zwe-cken, wenn auf jedes Blatt eine Wertmarke der Verwertungsgesellschaft Wort,Abt. Wissenschaft, in 80336 München 2, Goethestraße 49, nach dem jeweilsgeltenden Tarif aufgeklebt wird.

Anzeigenverkauf:Volker Siegl, Tel. -24 70, Fax -22 44, [email protected]

ISSN 0341-5775SERVICE IMPRESSUM

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MM Logistik · 7/2004 53

VERPACKUNGSTECHNIKPRODUKTE

Schutzfolien schnell abziehen

600 Tafeln pro Minute verpacken

Name Vorname

Firma Funktion Anzahl der Mitarbeiter

Straße

PLZ Ort

Telefon Telefax

E-Mail www-Adresse

Datum Unterschrift MM Logistik 7–2004

Sichern Sie sich Ihren Wissensvorsprung!Faxorder (09 31) 418-2022Ja, ich möchte die nächsten Ausgaben „MM Logistik“ kostenlos beziehen!

Logistik

Die kürzliche Fachmesse Fachpackin Nürnberg (29. 9. bis 1. 10.) standfür den Crailsheimer Verpackungs-technik-Spezialisten Schubert ganzim Zeichen der TLM-F44-Pickerli-nien. Auf dem Messestand wurdenpro Minute 600 Ritter-Sport-Scho-koladetäfelchen in Kunststofftraysgelegt. Laut Herstellerangaben istdie gezeigte Verpackungsmaschinedie nach dem heutigen Stand derTechnik flexibelste Anlage ihrer Art.Ein weiteres, erstmals präsentiertesExponat war der neue Schubert-Scanner, das „Auge“ des Roboters.Es handelt sich dabei um einen

sogenannten Auflichtscanner, derdie Oberfläche der Produkte, Farbe,Risse, Flecken oder Schrift erken-nen kann.

� Gerhard Schubert GmbH,Tel. (0 79 51) 4 00-0,www.gerhard-schubert.de

Pullworker ist ein Handwerkzeug,das beim Abziehen von Schutzfo-lien auf Metall oder Plexiglasbehilflich ist. Mit dem Gerät wirdan einer Ecke des Pack- bezie-hungsweise Werkstücks in Abzugs-richtung gerieben und die Folien-ecke löst sich ab. Das gelöste

Folienstück kann nun leicht gegrif-fen und die Folie schnell entferntwerden. Die hohe Reibkraft desPullworker wird durch die Verwen-dung eines speziell entwickeltenWerkstoffes auf Naturkautschuk-Basis ermöglicht. Schutzfolien ausMetall können mit einer im Werk-zeug integrierten Klinge getrenntwerden. Der Anbieter empfiehlt,das zu entpackende Werkstück ineine Spannvorrichtung einzuspan-nen.� Doscornio SpezialwerkzeugeGmbH,Tel. (0 76 81) 2 41 00,www.doscornio.com

Schlüssel zur digitalenWaage

Disobox macht aus einer her-kömmlichen analogen Waage einedigitale Waage sowohl für eichfähi-ge als auch für Prozessanwendun-gen. Kombiniert mit Auswertegerä-ten der Disomat-Familie oder derPC-Software Disoview-E vonSchenck Process entstehen hoch-präzise, multitalentierteWägesysteme. WichtigstesMerkmal der neuen Elektro-nikeinheit: Das Ausgangssig-nal jeder angeschlossenenWägezelle wird getrenntdigitalisiert. Typische Ein-satzfälle der Disobox sindStraßenfahrzeugwaagen,Gleisfahrzeugwaagen, Kran-waagen und Behälterwaagen. Vorallem in Systemen, bei denen dieLastverteilung eine wichtige Rollespielt, zeigt das System seine Stär-ken. Im laufenden Betrieb wird dieLastverteilung auf der Waage analy-siert und zugleich jede Wägezelleindividuell überwacht. Im Fehler-fall erfolgt eine schnelle Identifika-tion der betroffenen Komponente.Unter dem Strich bedeutet das:erhebliche Zeit-, Material- undKostenersparnis sowie eine deutlichverbesserte Prozesssicherheit.

� Schenck Process GmbH,Tel. (0 61 51) 32-29 87,www.schenck-process.de

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