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Offizielles Informationsorgan der DER WIRTSCHAFT Die Wirtschaftskammer lehnt das «Agglomerationsprogramm» strikte ab: Inakzeptabel! Wie war denn das nur möglich, dass das «Agglomerationspro- gramm Basel» – der von AG, BL, BS und SO Mitte Oktober 2005 publi- zierte Entwurf für die mittelfristige «Verkehrspolitik» der Nordwest- schweiz – in der vorgelegten Form bei den Baselbieter Behörden ohne korrigierende Eingriffe ein- fach «durchgerutscht» ist? Wie war es nur möglich, dass dabei ausgerechnet die baureife H2 als Projekt «mittlerer Priorität» dekla- riert blieb? Diese und weitere sehr kritischen Fragen stellt die Wirt- schaftskammer Baselland in ihrer Anfang Januar eingereichten Ver- nehmlassung zu diesem unan- nehmbaren Programm. «Mit einem Verzicht auf einen weite- ren Strassenausbau zur Erhöhung der Kapazität wird bewusst eine Grenze für den Motorfahrzeugver- kehr gesetzt. Der Mehrverkehr, wel- cher durch das Strassensystem nicht mehr aufgenommen werden kann, muss sich zeitlich, örtlich und ver- kehrsmässig anders orientieren» Diktat aus dem Stadtkanton Mit solchen und weiteren «happigen» Forderungen bzw. Postulaten erklärt das offensicht- lich aus der ohnehin extremen ver- kehrspolitischen Sicht des Kan- tons Basel-Stadt heraus diktierte «Agglomerationsprogramm Ba- sel» (APB) lapidar den verkehrspo- litischen Tarif für die nächsten Jah- re – und zwar für die ganze Region Nordwestschweiz, inklusive Kan- ton Baselland. Die Stossrichtung dieser neuen «Verkehrspolitik» wird im APB denn auch gnadenlos durchgezogen: In der Nordwest- schweiz soll laut APB in Zukunft ein massiver, realistisch schwer finan- zierbarer Ausbau des öV und des Langsamverkehrs (Velo und Fuss- gänger) oberste Priorität genies- sen. Der motorisierte Individual- verkehr (MotiV) hingegen muss laut APB in Zukunft weitgehend mit der bestehenden, heute schon 30. Januar 2006 | Nummer 189 | 9. Jahrgang AZA 4410 Liestal editorial Fortsetzung auf Seite 2 Die Realisierung der Entlas- tungsstrasse von Sissach bis Prat- teln entwickelt sich immer mehr zu einem «Leidensweg», der mit Plei- ten, Pech und Pannen gepflastert ist: Neben den Unwägbarkeiten und «Bausünden» im «Chienberg» war auch der Abschnitt Liestal– Pratteln von Verzögerungen durch eine unnötige Abstimmung, neue Bauvorschriften, Projektänderun- gen mit erneuten Einsprachever- fahren usw. belastet. Und jetzt kommt noch die Pan- ne mit dem «Agglomerationspro- gramm Basel» hinzu. Darin wurde unbegreiflich die baureife H2 als Projekt «mittlerer Priorität» dekla- riert und dies – neben weiteren in- akzeptablen verkehrspolitischen Aussagen – von den verantwort- lichen Behörden in der Baselbie- ter Bau- und Umweltschutzdirek- tion ohne korrigierende Eingriffe einfach sang- und klanglos ge- schluckt (siehe Artikel ab dieser Seite). Zu viele Pannen, meine ich. Trotzdem hege ich die grosse Hoffnung, dass die H2 doch noch vom Bund mitfinanziert wird. Vor allem aber erwarte ich, dass die Vorlage der Regierung, die nächs- tens zu erwarten ist, einen ra- schen Baubeginn der H2 und eine gescheite Finanzierungslösung für uns Steuerzahler bringt. Trotz «Pannen» bin ich hoffnungsvoll Hans Rudolf Gysin Nationalrat, Direktor Wirtschaftskammer Baselland Noch mehr Staus, verstopfte Strassen und von Autos belastete Wohngebiete: Das sind die Konsequenzen aus dem «Agglo- merationsprogramm», das Basel-Stadt der ganzen Nordwestschweiz aufdiktieren will. Illustration: Roloff Dieser Ausgabe beigelegt: Inserate-Tarif 2006 und Mediadaten für den «Standpunkt der Wirtsschaft»

t:arif 2006 sschaft»en für den DER WIRTSCHAFT · Diktat aus dem Stadtkanton Mit solchen und weiteren «happigen» Forderungen bzw. Postulaten erklärt das offensicht- ... Und jetzt

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Offizielles Informationsorgan der

DER WIRTSCHAFT

Die Wirtschaftskammer lehnt das «Agglomerationsprogramm» strikte ab:

Inakzeptabel!

Wie war denn das nur möglich,dass das «Agglomerationspro-gramm Basel» – der von AG, BL, BSund SO Mitte Oktober 2005 publi-zierte Entwurf für die mittelfristige«Verkehrspolitik» der Nordwest-schweiz – in der vorgelegten Formbei den Baselbieter Behördenohne korrigierende Eingriffe ein-fach «durchgerutscht» ist? Wiewar es nur möglich, dass dabeiausgerechnet die baureife H2 alsProjekt «mittlerer Priorität» dekla-riert blieb? Diese und weitere sehrkritischen Fragen stellt die Wirt-schaftskammer Baselland in ihrerAnfang Januar eingereichten Ver-nehmlassung zu diesem unan-nehmbaren Programm.

«Mit einem Verzicht auf einen weite-ren Strassenausbau zur Erhöhungder Kapazität wird bewusst eineGrenze für den Motorfahrzeugver-kehr gesetzt. Der Mehrverkehr, wel-cher durch das Strassensystem nichtmehr aufgenommen werden kann,muss sich zeitlich, örtlich und ver-kehrsmässig anders orientieren»

Diktat aus dem StadtkantonMit solchen und weiteren

«happigen» Forderungen bzw.Postulaten erklärt das offensicht-lich aus der ohnehin extremen ver-kehrspolitischen Sicht des Kan-tons Basel-Stadt heraus diktierte«Agglomerationsprogramm Ba-sel» (APB) lapidar den verkehrspo-

litischen Tarif für die nächsten Jah-re – und zwar für die ganze RegionNordwestschweiz, inklusive Kan-ton Baselland. Die Stossrichtungdieser neuen «Verkehrspolitik»wird im APB denn auch gnadenlosdurchgezogen: In der Nordwest-schweiz soll laut APB in Zukunft einmassiver, realistisch schwer finan-zierbarer Ausbau des öV und desLangsamverkehrs (Velo und Fuss-gänger) oberste Priorität genies-sen.

Der motorisierte Individual-verkehr (MotiV) hingegen musslaut APB in Zukunft weitgehendmit der bestehenden, heute schon

30. Januar 2006 | Nummer 189 | 9. Jahrgang

AZA 4410 Liestal

editorial

Fortsetzung auf Seite 2 ➞

Die Realisierung der Entlas-tungsstrasse von Sissach bis Prat-teln entwickelt sich immer mehr zueinem «Leidensweg», der mit Plei-ten, Pech und Pannen gepflastertist: Neben den Unwägbarkeitenund «Bausünden» im «Chienberg»war auch der Abschnitt Liestal–Pratteln von Verzögerungen durcheine unnötige Abstimmung, neueBauvorschriften, Projektänderun-gen mit erneuten Einsprachever-fahren usw. belastet.

Und jetzt kommt noch die Pan-ne mit dem «Agglomerationspro-gramm Basel» hinzu. Darin wurdeunbegreiflich die baureife H2 alsProjekt «mittlerer Priorität» dekla-riert und dies – neben weiteren in-akzeptablen verkehrspolitischenAussagen – von den verantwort-lichen Behörden in der Baselbie-ter Bau- und Umweltschutzdirek-tion ohne korrigierende Eingriffeeinfach sang- und klanglos ge-schluckt (siehe Artikel ab dieserSeite). Zu viele Pannen, meine ich.

Trotzdem hege ich die grosseHoffnung, dass die H2 doch nochvom Bund mitfinanziert wird. Vorallem aber erwarte ich, dass dieVorlage der Regierung, die nächs-tens zu erwarten ist, einen ra-schen Baubeginn der H2 und einegescheite Finanzierungslösungfür uns Steuerzahler bringt.

Trotz «Pannen»bin ichhoffnungsvoll

Hans Rudolf GysinNationalrat, DirektorWirtschaftskammer

Baselland

Noch mehr Staus, verstopfte Strassen und von Autos belastete Wohngebiete: Das sind die Konsequenzen aus dem «Agglo-

merationsprogramm», das Basel-Stadt der ganzen Nordwestschweiz aufdiktieren will. Illustration: Roloff

Dieser Ausgabe beigelegt:

Inserate-Tarif 2006

und Mediadaten für den

«Standpunkt der Wirtsschaft»

30. Januar 2006 | Nummer 189 Verkehrspolitik

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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aus- bzw. überlasteten Strassen-Infrastruktur vorlieb nehmen. Wo-hin der jedes Jahr um rund zweiProzent wachsende MotiV aller-dings in Zukunft verdrängt wer-den soll, lässt das APB vornehmoffen.

Für die Wirtschaftskammer istallerdings klar: Der MotiV wird mitdieser «Unlösung» in der Alltags-praxis unweigerlich in die Sied-lungsgebiete abgedrängt, die manin den letzten drei Jahrzehnten mitMilliardenaufwand vom MotiV zuentlasten versucht hat.

Radikaler verkehrspolitischer«Paradigmawechsel» für BL

Dieses erste generelle Fazitzieht die Wirtschaftskammer Basel-land nach dem Studium des über10o Seiten umfassenden APB. DieWirtschaftskammer stellt in ihrer am5. Januar der federführenden Behör-de (Hochbau- und Planungsamt desKantons Basel-Stadt») eingereich-ten Stellungnahme zum APB auchfest, dass mit dieser Stossrichtungaus Basel-Stadt für Baselland fak-tisch ein geradezu als radikal zu be-zeichnender verkehrspolitischerParadigmawechsel propagiertwird, der ganz sicher nicht der bishe-rigen politischen Grundhaltung desBaselbieter Souveräns entspricht.

Realistische Analyse desIst-Zustands

Erstaunlich ist, dass die Verfas-ser des APB aufgrund ihrer teilsdrastischen Schilderung der heuti-gen Verkehrssituation in der Nord-westschweiz und auch in ihren Pro-gnosen für die Entwicklung in nähe-rer Zukunft unter anderem nüchternfeststellen, dass:– BS weiter Einwohner zugunstender Agglomeration verliert.– sich die Pendlerströme RichtungBasel und tangential zur Stadt ver-stärken.– der MotiV jedes Jahr weiterwächst. (Experten rechnen mit einer

jährlichen Zunahme von rund zweiProzent.)– die Kapazitäten des Strassennet-zes vor allem in Spitzenzeiten heutebereits ausgelastet bzw. überlastetsind.– der ohnehin hohe Modalsplit in

der Region (Verhältnis der Trans-portleistungen zwischen öV undMotiV) kurz- bis mittelfristig –realistisch gerechnet – nur noch umrund ein Prozent zunehmen wird(utopisch wird im APB aber auchvon einer Zunahme um rund 4,6 Pro-zent geträumt).

Mit anderen Worten: Die Ver-kehrsprobleme in der Region –speziell auf den Strassen – werdenlaut APB in den nächsten Jahrendeutlich zunehmen. Aber wederder öV noch der im APB hochgeju-belte Langsamverkehr sind in derLage, das absehbare Verkehrs-wachstum auch nur annäherndaufzufangen und damit die Proble-me wirklich anzugehen.

Utopische Lösungsansätze Wer allerdings bei dieser recht

realistischen Ausgangslage undPrognose erwartet, dass das APBjetzt Problemlösungsansätze zurBewältigung des MotiV zumindestin den nächsten 15 Jahren aufzeigt,muss erstaunt die dort plakatierteneue verkehrspolitische Stossrich-tung und Problembewältigungs-strategie zur Kenntnis nehmen.

Das APB fordert für den MotiV die konsequente Behinderung,Verhinderung und Verdrängung

sowie die deutlicheVerteuerung und gezielte«Verelendungsstrategie».

Nämlich: massiver Ausbau beiTram- und Buslinien, des S-Bahn-netzes und von SBB-Strecken (Wi-senberg, Basel–Delémont) sowievon Bahnhöfen und schliesslichauch die massive Förderung desLangsamverkehrs. Als Alibi-Übung

Rheinstrasse entlasten: Die H2-Mitfinanzierung durch den Bund ist gefährdet.

Behörden-«Panne» zulasten StKrasse politische Fehlbeurteilung des APB wirft harte Frage auf:

➞ Fortsetzung von Seite 1

Auflage: über 17 000 Exemplare

Erscheinungsweise: 20-mal jährlich

Herausgeber:● Wirtschaftskammer Baselland● Arbeitgeber Baselland● Unabhängiges Podium für eine liberale

Wirtschaft und GesellschaftHaus der Wirtschaft, Altmarktstrasse 96,4410 LiestalTel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50Internet: www.wirtschaftskammer.orge-mail: [email protected]

Verantwortung: Hans Rudolf Gysin, Direktor

Redaktion/Umbruch: Edi Borer (ebo.)

Produktion: IWF Institut für Wirtschaftsför-derung, Haus der Wirtschaft, 4410 Liestal

Inserate: Simone Zihlmann, Atelier Donelli, Postfach, 4009 BaselTel. 061 303 83 55, Mail: [email protected]

«Standpunkt» ist die offizielle Zeitung derherausgebenden Organisationen für derenMitglieder und Mitgliedsverbände. DasAbonnement für die Mitglieder ist im Jah-resbeitrag inbegriffen.

Abdruck von Beiträgen mit vollständigerQuellenangabe erlaubt.

impressum

Soziale Reparaturwerkstatt? 4

Schluss aus dem Referat vonWirtschaftskammer-DirektorHans Rudolf Gysin

Bundeshaus im Visier 5

Gast-Kolumnist Peter Amstutzüber die Stellung der Wirtschafts-nation Schweiz in der OECD

Wachstumschance Export 6/7

Zwei Beiträge aus dem EU-Bera-tungsnetz der Wirtschaftskammer

Neujahrsapero 2006 8-11

Bericht und Bilder vom traditio-nellen Apéro der Wirtschaftskam-mer zum Jahresbeginn

Gewerbliche Winterkonferenz 14

Thematische Highlights vom tra-ditionellen Gipfeltreffen desSchweizer Gewerbes in Klosters.

Jahrespressekonferez des seco 15

Das Staatssekretariat für Wirt-schaft mit seiner Prognose fürdas Wirtschaftsjahr 2006

Neue Werbeverbote? 16

Jetzt prüft Bern sogar Werbever-bote gegen Dickmacher.

in dieser ausgabe

Verkehrspolitik Nummer 189 | 30. Januar 2006

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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gesteht man dem MotiV zwar nochden Bau von teils längst beschlos-senen bzw. ohnehin zwingend not-wendigen Entlastungsstrassen(H2, H18-Anschluss, Südumfah-rung usw.) zu.

Im Grundtenor lautet jedochdas Credo gegenüber dem priva-ten Motorfahrzeugverkehr: konse-quente Behinderung, Verhinde-rung und Verdrängung sowie deut-liche Verteuerung und gezielte«Verelendungsstrategie» – in derirrigen Hoffnung, dadurch die Mo-tiV-Benützer auf den öV und Lang-samverkehr lenken bzw. schliess-lich und endlich zwingen zu kön-nen. Unglaublich!

LKW-Verkehr ausgeklammertDabei muss der APB-Lesende

mit grossem Erstaunen zur Kennt-nis nehmen, dass in diesem Papierder Güterstrassenverkehr nochgar nicht gross berücksichtigt ist,weil offenbar die entsprechenden

uerzahler? Zahlen und Fakten nicht greifbarwaren. Die Wirtschaftskammerfragt sich, welchen konkreten Wertdas APB gerade mit dieser krassenLücke denn überhaupt hat.

Mit seinem extrem einseitigenverkehrspolitischen Glaubensbe-kenntnis wird nun im APB jedes nurdenkbare Verkehrsprojekt in derNordwestschweiz aufgelistet –auch Projekte (S-Bahn- und SBB-Ausbauten), die sicher nicht insAgglomerationsprogramm gehö-ren, weil sie nicht über den Infra-strukturfonds des Bundes mitfinan-ziert werden.

Die Kosten dieser Projekte undProjektskizzen belaufen sich ge-mäss den Angaben im APB auf ge-gen 6 Milliarden (!) Franken, wovonder Bund – wenn überhaupt – nur ei-nen geringen Anteil mitfinanziert.Einige Vorhaben sind kostenmässignoch gar nicht beziffert. Die Reali-sierungszeiträume der genannten«Wünsche» liegen dabei grösse-renteils in den Bereichen zwischen10 bis 20 und mehr Jahren. In diesenZeiträumen ist allerdings der MotiVbereits wieder um 20 bis 40 Prozentangewachsen ...

Unbrauchbar – also inakzeptabelFazit der Wirtschaftskammer:

Mit dem APB wird mit ideologischmotivierten und längst fragwürdi-gen «Rezepten» von Ende der1980er Jahre die Lösung von unbe-strittenen Verkehrsproblemen derkommenden 20er Jahre des 21. Jahr-hunderts versucht.

Mit dem APB liegt jetzt wohl einvon Basel-Stadt diktierter üppiger«Wunschkatalog» vor, dessen auchnur annähernde Realisierung die fi-nanziellen Möglichkeiten des Bun-des, der Region und erst recht vonBasel-Stadt bei weitem übersteigt.Das APB ist damit ein verkehrspoli-tisches «Wunschprogramm» aufutopischer Grundlage. Es ist damitschlicht unbrauchbar!

Fragwürdige Rolle der Baselbie-ter Behörden

Zum «Agglomerationspro-gramm Basel» stellen sich für dieWirtschaftskammer jedoch nochweitere grosse Fragezeichen:

So ist es aufgrund der politi-schen Verhältnisse und Gewichte

im Kanton Baselland schlicht nichtnachvollziehbar, wie die am APBmitverantwortlichen BaselbieterBehörden – insbesondere die Bau-und Umweltschutzdirektion sowieihre Fachämter – dazu gekommensind, das APB in der vorliegendenFassung «freizugeben» und offen-bar auch dem Bund einzureichen.

Diese als eigentliche Behör-den-«Panne» zu qualifizierende«Freigabe» lässt sehr vermuten,dass das APB bei den politischenEntscheidungstragenden in derBau- und UmweltschutzdirektionBaselland offenbar weitgehendunbesehen und vor allem ohnesorgfältige politische Wertungeinfach «durchgerutscht» ist.

Diese Befürchtung wird unteranderem durch die Tatsache ge-nährt, dass die H2 in der APB-Be-wertung der verschiedenen Projek-te absolut unverständlich als Pro-jekt «mittlerer Priorität» gewichtetworden ist – obwohl die Realisie-rung der Umfahrung für diese in derSchweiz am stärksten belasteteHauptverkehrsstrasse in mehrerenVolksabstimmungen in Auftrag ge-geben worden ist, inzwischen alsbaureifes Projekt vorliegt undlängst hätte gebaut werden müs-sen.

Nicht korrigierend eingegriffenDie Wirtschaftskammer

kommt nicht darum herum, dazudie harte Frage zu stellen, wes-halb die Bau- und Umweltschutz-direktion Baselland weder bei der

Das «AgglomerationsprogrammBasel» kann im vollen Wortlautmit allen Karten unter folgenderInternet-Adresse heruntergela-den werden: www.bd.bs.ch/ag-glomerationsprogramm.htm

Die ausführliche, 15 Seiten um-fassende Stellungnahme derWirtschaftskammer Basellandzum APB kann im «Haus derWirtschaft» in Liestal bezogenwerden:Tel. 061 927 64 64 oder viaE-Mail: [email protected]

quellen

unhaltbaren verkehrspolitischen Stossrich-tung noch bei den Baselbieter Detailprojek-ten des APB – insbesondere zur H2, aberauch zu den offensichtlich vergessenen Pro-jekten Umfahrungen Laufen und Zwingensowie zu den Unstimmigkeiten im Vergleichzu bestehenden Richtplänen – energisch aufdie Bremse getreten ist und korrigierendeingegriffen hat.

Das APB hätte vom Kanton Baselland inder vorgelegten Form nie der breiten Öffent-lichkeit und schon gar nicht den Bundesäm-tern – weder offiziell noch inoffiziell – unter-breitet werden dürfen!

Krasse FehlbeurteilungDie Folgen dieses unverständlichen Ver-

haltens sind inzwischen bekannt: Der Bundhat bereits Anfang Dezember 2005 jene Pro-jekte publiziert, an denen sich der Bund in ei-ner ersten Runde im Rahmen des Infrastruk-turfonds finanziell beteiligt. Die H2 ist nichtdabei, dafür das in der Priorität relativ belang-lose Projekt für den Ausbau des BahnhofsDornach/Arlesheim. Die verantwortlichenBundesbehörden (in der bz vom 17. Januar2006 aber auch Bundesrat Moritz Leuenber-ger) haben diesen Entscheid auch klar damitbegründet, dass die H2 im APB eben nur mit«mittlerer Priorität» bewertet worden ist.

Wenn jetzt die Bau- und Umweltschutzdi-rektion in «scharfen» Briefen an den BundSchadensbegrenzung betreiben will, so kanndies nicht darüber hinwegtäuschen, dassinnerhalb der Direktion von den politischenEntscheidungsträgern – insbesondere aberauch von den involvierten Fachämtern undChefbeamten – offensichtlich krasse Fehl-beurteilungen zum politischen Wert des APBvorgenommen worden sind. Das schleckt kei-ne Geiss weg!

Wer trägt die Verantwortung?Sollte es in den eidgenössischen Räten –

vorweg im Ständerat – gelingen, die H2 dochnoch in die erste Mitfinanzierungstranchedes Infrastrukturfonds zu bringen, kommender Kanton Baselland und seine Steuerzah-lenden mit einem blauen Auge davon.

Wenn nicht, so hat die offensichtlicheFehlbeurteilung der Behörden zur Folge,dass in Baselland vermeidbare Kosten bis zueiner dreistelligen (!) Millionensumme ent-stehen, die zusätzlich durch den Baselbieter(Motorfahrzeug-)Steuerzahler aufzubrin-gen wären. Es ist klar, wer für diese «Panne»und ihre Folgen dann die Verantwortung tra-gen müsste.

Christoph Buser, lic. rer. pol.,Bereichsleiter KMU-Förderung

30. Januar 2006 | Nummer 189 KMU-Wirtschaft

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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«KMU zwischen Hammer und Am-boss – zwischen Milchkuh undSündenbock»: Unter diesem Titelreferierte Nationalrat Hans RudolfGysin Anfang November 2005 vordem Industrieverband Laufen/Thierstein/Dorneck. Der Referentzeigte damit die aktuellen Befind-lichkeiten vor allem der KMU-Wirtschaft in der Schweiz und inder Region auf. Der «Standpunkt»hat die zentralen Gedanken die-ses Referats – leicht adaptiert – inden letzten zwei Ausgaben zu-sammengefasst. In dieser Num-mer nun der Schluss des Referats:

Es fällt auf, dass die Wirtschaft –sprich vor allem die 99 ProzentKMU – in zunehmendem Massauch für Sozialaufgaben in diePflicht genommen werden, die ein-deutig gesellschaftlicher oder aberstaatlicher Natur sind.

So aus dem Bauch heraus,kann man tatsächlich auch dieWirtschaft in die soziale Verant-wortung nehmen. Sie hat in die-sem Bereich ihre Pflichten. Sienimmt diese allerdings – das istmeine volle Überzeugung – auchwahr. Doch: Wo fängt diese sozialeVerpflichtung an – vor allem aber:Wo hört sie auf? Mit Verlaub: DieseGrenze wird zunehmend weiter ge-zogen und zeigt sich immerschwammiger.

Arbeits- und Ausbildungs-plätze, die von KMUgesichert werden,

sind von ganz zentralem,ja unschätzbarem

sozialem Wert.

Kernaufgabe der KMUWas ist damit gemeint? Es

muss wieder einmal klar festge-stellt werden, was denn eigentlichdie Kernaufgabe jedes Unterneh-mens ist. Ganz einfach: Produkteund Dienstleistungen entwickeln,mit diesen handeln, Forschung undEntwicklung betreiben für neueAngebote und unter dem Strich da-

mit Umsatz und Ertrag erwirtschaf-ten. Das schafft und erhält nichtnur Arbeits-, sondern auch Ausbil-dungsplätze.

Und genau diese Arbeits- undAusbildungsplätze, die von KMUgesichert werden, sind von ganzzentralem, ja unschätzbarem sozi-alem Wert. Unser ganzes Sozialge-füge bricht doch sofort zusammen,wenn diese wirtschaftliche Kern-aufgabe nicht mehr wahrgenom-men wird oder wahrgenommenwerden kann. Wir haben diesen Ef-fekt in den letzten rezessiven Jah-ren deutlich gespürt.

Als soziale Reparaturwerkstattmissbraucht

Offensichtlich gerät das Ver-ständnis für diese Funktion derWirtschaft innerhalb des sozialenGefüges unserer Gesellschaft undunseres Staatswesen immer mehrin Vergessenheit. Oder aber siewird – teilweise politisch ganz ge-

zielt – verwedelt. Damit kann mandie Wirtschaft moralich hübsch ver-brämt in neue soziale Pflichtennehmen und sie quasi als «sozialeReparaturwerkstatt» missbrau-chen.

Auch zu diesem sicher heiklenThema wachsen die Begehrlichkei-ten stetig. Es geht durchaus an,dass der Mutterschaftsurlaub aus-gebaut worden ist. Es ist zweifellosrichtig, dass auch die Wirtschaftpunkto Kinderbetreuungsangebo-ten stärker in die Pflicht genom-men wird. Ich bin unter bestimm-ten Voraussetzungen auch einver-standen, dass im Rahmen der Be-rufsbildung auch für Jugendlichemit Defiziten – zum Beispiel in dersozialen Kompetenz – beruflicheBildungsangebote in den Unter-nehmen geschaffen werden. Sol-che soziale Pflichten haben ja aucheinen direkten Bezug zur unter-nehmerischen Tätigkeit und Kern-aufgabe.

«Soziale» Kernaufgabe der KMU: Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen.

KMU sind keine sozialen WeHans Rudolf Gysin über «KMU zwischen Hammer und Amboss» (Schluss)

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Er führt ein Leben wie in derAchterbahn: Jürgen Höller machtesich mit 19 Jahren selbstständig,mit 21 Jahren war er fast Pleite. Fast20 Jahre später wurde der Wert sei-ner Firma auf 500 Mio. DM ge-schätzt. Der geplante Börsengangscheiterte. Höller sass 18 Monatebis April 2004 wegen Untreue, ver-suchten Bankrotts, falscher eides-stattlicher Versicherung in Haft.

Er hat seine Lebenskrise ge-meistert und steht wieder auf: DerMotivationstrainer will an seine er-folgreichen Zeiten anschliessen.Jürgen Höller schulte fast eine Mil-lion Menschen.

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publireportage

KMU-Wirtschaft Nummer 189 | 30. Januar 2006

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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Staatliche Aufgaben nicht an dieKMU abschieben

Etwas schwieriger wird esallerdings, wenn die Unternehmendort in die Pflicht genommen wer-den, wo – wie gesagt – der Staatoder die Gesellschaft gefordertsind. So kann es sicher nicht Aufga-be des KMU sein, beispielsweiseDefizite aus der Grundschule, sozi-ale Missstände wie die «WorkingPoors» oder Probleme der Integra-tion von Migranten zu beheben.

Es ist in diesem Zusammen-hang auch unverständlich, dassbestimmte Mindestlöhne gefor-dert werden, wenn diese im KMUnicht auch erwirtschaftet werdenkönnen. Gerade in der heutigenZeit, in der die «Schnäppchen-jagd» zum Gesellschaftsspiel mu-tiert ist und für den Konsumentennur noch der billigste Preis zählt,sind derartige Forderungen gera-dezu selbstzerstörerisch – erstrecht bei der wachsenden Preis-

kstättenkonkurrenz, in der sich gerade dieGrenzregion Nordwestschweiz be-findet. Völlig daneben ist es gar,wenn für jeden Menschen ein Mini-maleinkommen garantiert werdensoll – ob er nun arbeitet oder nicht.

Man verstehe mich dabei bitterichtig: Ich ziehe den Hut vor jedemUnternehmen, das zusätzliche So-zialaufgaben freiwillig übernimmt.Ich wehre mich jedoch dezidiertdagegen, dass sie für die Wirt-schaft – allem voran für die KMU –zur Pflicht erklärt werden und da-mit elegant von Staat und Gesell-schaft an die Wirtschaft abgescho-ben werden.

Wer die zentrale, auchsoziale Kernaufgabe derKMU ignoriert, gebärdetsich geradezu «asozial».

«Asoziale» ForderungenDies aus einem einfachen,

aber sehr wesentlichen Grund:weil solche Pflichten die Existenzvieler, vor allem auch kleinererUnternehmen ernsthaft gefährdenwürden. Und damit würde auchihre soziale Kernaufgabe gefähr-det: nämlich Arbeits- und Ausbil-dungsplätze zu schaffen und aus-zubauen. Wer diese zentrale, auchsoziale Funktion der Unternehmennicht erkennt – oder aus ideologi-schen Gründen nicht erkennen will– gebärdet sich aus meiner persön-lichen Sicht geradezu «asozial».

Gefährliche EntwicklungWir müssen uns dagegen zur

Wehr setzen, dass der Wirtschaftständig neue Knüppel zwischendie Beine geworfen werden. Wirmüssen uns dagegen wehren,dass die Wirtschaft – dass wir alsKMU – in diesem Sinne zwischenHammer und Amboss flach ge-schlagen werden, indem man unszuerst als Sündenböcke für gesell-schaftliche Fehlentwicklungenund Missstände verantwortlichmacht und dann mit neuen Aufga-ben belastet und/oder fiskalischabmelkt. Das ist eine gefährlicheEntwicklung, die unter dem Strichnur Verlierer auf allen – ich beto-ne: allen – Seiten hinterlässt.

Hans Rudolf Gysin

«Wie geht es uns 2006?», fragtensich beim Jahreswechsel mancheSchweizerinnen und Schweizer.Laut Organisation für wirtschaft-liche Entwicklung und Zusam-menarbeit (OECD) bleibt dieSchweiz ein wohlhabendes Land,obwohl sie seit Jahren ein deut-lich unter dem Durchschnitt derführenden Wirtschaftsnationenliegendes Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens aufweist. Allesin Butter?

Keineswegs. Die Schweizhabe zwei Hauptaufgaben anzu-packen, sagt die OECD: HöhereWachstumsleistung und bessereKontrolle über die öffentlichenAusgaben. Zum Arbeitsmarktmeint die OECD, dass trotz des ho-hen Beschäftigungsgrades dasAngebot an Arbeitskräften erhöhtwerden könnte. Als möglicheSchritte werden der Abbau steuer-licher Nachteile für die Erwerbstä-tigkeit von Müttern, der Ausbaufrüher Einschulungsmöglichkei-ten und von Kinderkrippen, diebessere Integration von Invalidenund die Beseitigung von Hinder-nissen zur Erwerbsbeteiligung äl-terer Arbeitnehmer genannt.

Bei den öffentlichen Haushal-ten hebt die OECD hervor, es gelteendlich, den Anstieg der staat-lichen und obligatorischen Sozial-ausgaben zu bremsen. Zur Erinne-rung: Die Steuern sind seit 1990um durchschnittlich vier Prozentund die Prämien an private Versi-cherungseinrichtungen um zweiProzent des Bruttoinlandprodukts(BIP) gestiegen. Zusammen ergibtdies einen der höchsten Anstiegeim OECD-Raum.

Was ist zu tun?Um die Krankenkosten besser

in den Griff zu bekommen, plädie-ren die OECD-Experten für einetief greifende Reform des Gesund-heitswesens. Die Leistungserbrin-ger seien dem Wettbewerb auszu-setzen und die Leistungsvergü-tung zu verbessern. Um die AHVüber 2020 hinaus zu sichern, wirdeine Erhöhung des Rentenaltersals nötig erachtet. Positiv gewür-digt wird die Spitzenposition derSchweiz im Bereich der wissens-intensiven marktorientiertenDienstleistungen.

Die OECD tritt jedoch für bes-sere Rahmenbedingungen ein –insbesondere durch Stärkung desWettbewerbs und durch adminis-trative Entlastung. Die OECD fin-det schliesslich, dass auch dieSteigerung der Innovationsfähig-keit der KMU und die Beseitigungvon Wachstumshemmnissen einewirtschaftspolitische Prioritätdarstellen sollten: Die Bedingun-gen für Unternehmer müssten ver-bessert und die Kluft zwischenGrundlagenforschung und Marktweiter verringert werden.

Hinausgeschobene Haus-aufgaben machen

Die konjunkturelle Lage lässthoffen, dass 2006 gute Vorsätzeunter günstigeren Voraussetzun-gen in die Tat umgesetzt werdenkönnten: Für dieses Jahr werdenim Bundeshaus ein Wachstum von1,8 Prozent und eine Arbeitslosen-quote von 3,5 Prozent prognosti-ziert. Wirtschafts-StaatssekretärJean-Daniel Gerber findet dennauch, gerade eine konjunkturelleAufschwungphase wäre eigent-lich die richtige Zeit, um oft hin-ausgeschobene Hausaufgaben zumachen ...

* Der Kolumnist ist akkreditierter Bundes-haus-Redaktor und war von 1978 bis Ende2003 Leiter der Bundeshaus-Redaktionder Basler Zeitung. Er vertritt in dieserKolumne seine persönliche Meinung.

Gute Vorsätze endlich wahrmachen!

Peter AmstutzBundeshaus-Redaktor*

bundeshaus im visier

30. Januar 2006 | Nummer 189 EU-Beratung

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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Das Forum der Schweizer Aussen-wirtschaft hat sich seit seiner Grün-dung im Jahr 2001 zum bedeutends-ten Aussenwirtschaftsanlass derSchweiz entwickelt. Rund 700 Perso-nen aus Wirtschaft und Politik trafensich Anfang November vergangenenJahres im Zürcher Hallenstadion, umneue Impulse zum Auslandsgeschäftzu erhalten und sich mit Gleichge-sinnten auszutauschen.

Organisiert wurde der Anlass vomBusiness Network Switzerland, ei-nem Zusammenschluss kompeten-ter Anlaufstellen für alle Fragen zuminternationalen Geschäft, dem auchdie Wirtschaftskammer Basellandals Mitglied und Partner im Innennetzangehört (siehe Kasten Seite 7).

Rüstzeug für KMU bereitstellen«Wirtschaftswachstum über dasAuslandgeschäft»: So lautete imRahmen dieses Forums am 9. Novem-ber der Titel einer Podiumsdiskus-sion, an der auch FDP-Nationalratund Wirtschaftskammer-DirektorHans Rudolf Gysin als Referent teil-nahm. CVP-Präsidentin und Natio-nalrätin Doris Leuthard, SP-Partei-präsident und Nationalrat Hans-JürgFehr sowie SVP-Nationalrat Hans-ruedi Wandfluh komplettierten diePodiumsrunde.

Gysin betonte die Notwendigkeit,den kleinen und mittleren Unterneh-men das nötige Rüstzeug für denGang ins Ausland auf einfache Art undWeise zugänglich zu machen. Er ver-wies in diesem Zusammenhang auf

das von der Wirtschaftskammer Ba-selland zusammen mit Partnerkam-mern in Deutschland und Frankreichbetriebene «GrenzüberschreitendeBeratungsnetz», welches vielen klei-neren Unternehmen als ganz wichti-ger Partner beim Exportgeschäft zurSeite steht.

Auch Staat gefordertIn diesem Bereich sei aber auch

der Staat gefordert. Umliegende undvergleichbare Länder würden weitausgrössere Investitionen in die Export-förderung tätigen und die SchweizerKMU sähen sich somit ungleichenSpiessen gegenüber.

In seiner Grussbotschaft betonteBundesrat Joseph Deiss, dass die Or-ganisatoren des Forums die Türöffner

Finanzierung und China im Zentrum des Herbstforums von Business Network Switzerland

Export-Geschäft gewinnt inder Schweiz an Bedeutung

Podiumsdiskussion im Hallenstadion Zürich (v. l.): Doris Leuthard, Präsidentin CVP Schweiz; Hans-Jürg Fehr, Präsident SP Schweiz;

Moderator Prof. Ernst A. Brugger; Hansruedi Wandfluh, Nationalrat SVP, und Hans Rudolf Gysin, Nationalrat FDP. Foto Osec ➞ Info: www.aussenwirtschaftsforum.ch

für Schweizer KMU sind und dieserBeitrag den Erfolg auf den internatio-nalen Märkten für die Zukunft sichert.Insbesondere die Veranstaltungen inder Schweiz und die Swiss BusinessHubs im Ausland würden die Unter-nehmer tatkräftig unterstützen.

Zwei Tagungsschwerpunkte inZürich

Dieses Jahr setzte das Forum derSchweizer Aussenwirtschaft zweiSchwerpunkte. Am ersten Tag standdie Finanzierungsfrage im Zentrum:Welche Finanzierungsmöglichkeitenhabe ich als Unternehmer für meinAuslandsgeschäft? Wer sichert mei-ne Risiken ab?

Der zweite Tag befasste sich mitdem chinesischen Markt. Das Forumbeleuchtete hier nicht nur die Chancendieses aufstrebenden Marktes, son-dern zeigte auch Gefahren auf: Istmein Unternehmen fit für den chinesi-schen Markt? Welche KMU sollen nachChina gehen? Welche besser nicht?

Erfolgreiche Unternehmer berich-teten von ihren einmaligen Erfahrun-gen in diesem aufstrebenden Marktund gaben «Lessons Learned» preis.Experten erläuterten, welche Unter-nehmen diesen Markt angehen solltenund wer besser die Hände von Chinalässt.

Was Rang und Namen hat …Der Anlass wartete mit hochkaräti-

gen Persönlichkeiten auf. Neben denBundesrats-Mitgliedern MichelineCalmy-Rey und Joseph Deiss gab u.a.der CEO und Chairman von Nestlé Chi-na, Josef M. Mueller, am Forum seineErfahrungen im chinesischen Marktweiter. Es legte auch einen speziellenFokus auf Unternehmerpersönlichkei-ten, die ihr Wissen teilen und so dazubeitragen, andere Unternehmen vorvermeidbaren Fehltritten sowohl beider Finanzierungsfrage als auch beimChina-Geschäft zu bewahren. So tra-ten u.a. auch Edgar Oehler, CEO Hart-chrom AG/Arbonia Forster AG, oderThomas Jung, CEO Acutronic AG, auf.

lic. rer. pol. Christoph Buser

Auch 2006 wird Business NetworkSwitzerland das Forum der SchweizerAussenwirtschaft durchführen. DasThema wird im Sommer auf folgenderHomepage bekannt gegeben:

EU-Beratung Nummer 189 | 30. Januar 2006

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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«Der Einstieg in den Export – die För-derangebote des Business NetworkSwitzerland» lautete der Titel derVeranstaltung, die Mitte Dezemberim Basler «Dreiländereck» statt-fand. Über 70 regionale Unterneh-mer nutzten die Gelegenheit, sichaus erster Hand über das Export-Geschäft zu informieren. DanielKüng, seit 1. Juni 2004 neuer CEO derOsec, ermutigte dabei die Unterneh-mer, die Möglichkeiten der interna-tionalen Märkte zu nutzen, um anWettbewerbsfähigkeit zu gewinnen.

In seinem Referat am symbolträchti-gen Ort Dreiländereck in Basel riefNationalrat Hans Rudolf Gysin, Di-rektor Wirtschaftskammer Basel-land, in Erinnerung, dass die Schwei-zer Wirtschaft ihren hohen Entwick-lungsgrad in starkem Masse der en-gen Verflechtung mit ausländischenVolkswirtschaften verdankt. Umsowichtiger sei es nun im Speziellenauch für die KMU-Wirtschaft, die sichbietenden Chancen dank der Öff-nung der internationalen Märkte zupacken.

Export-Geschäft gewinnt weiteran Bedeutung

Der Geschäftsführer der Han-delskammer beider Basel, Dr. RainerFüeg, zeigte in erster Linie die mög-lichen Stolpersteine auf dem Weg in

den Export auf und ermunterte dieanwesenden Gäste, die erstenSchritte ins Ausland zu wagen. An-hand der Auswertungen aus der«Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz»dokumentierte Füeg eindrücklich,wie sich in den letzten Jahren das Ex-portgeschäft für die Schweizer Wirt-schaft entwickelt hat und wie sehr esheute sowie in Zukunft von zentralerWichtigkeit ist.

Die Zukunft liegt in AsienDer CEO von Osec Business Net-

work Switzerland, Daniel Küng, hieltin seinen Ausführungen fest, dassdie Schweizer Exportwirtschaft dasWachstum in diesem Jahr zum zwei-ten Mal in Folge gerettet hat. Die Ex-porte seien wiederum stärker als das

Bruttoinlandprodukt gewachsen.Unbestritten ist, so Küng weiter, dassinternationalisierte Unternehmenwettbewerbsfähiger sind als die «Da-heimgebliebenen» – auch im Heim-markt. Dank dem vereinten Aussen-wirtschaftsförderungsnetzwerk vonOsec stehe den export-interessier-ten Firmen ein kompetentes Netz-werk mit zahlreichen Partnern zurVerfügung, die zu allen Fragen desinternationalen Geschäfts mit Ratund Tat zur Seite stehen würden. Inseinem Ausblick hielt der Hauptrefe-rent fest, dass die Zukunft derSchweizer Unternehmen sich im asi-atischen Raum abspielen wird.

«Best Practice» Ihren erfolgreichen Gang auf

internationale Märkte demonstrier-ten René Hagen (Doetsch GretherAG, Basel) und Dr. Robert Sum (Na-nosurf AG, Liestal) eindrücklich. Sieunterstrichen insbesondere die Be-deutung der Unterstützungsdienst-leistungen. Während die DoetschGrether AG mit Hilfe des BusinessNetwork erfolgreich ein Roll-on-Deo-dorant in Spanien positionierenkonnte, berichtete die Nanosurf vonerfolgreichen Auslandstätigkeiten inBrasilien dank der tatkräftigen Unter-stützung von Osec.

Wärend des Apéros standen denTeilnehmenden ausgewiesene Ex-port-Spezialisten verschiedensterFörderorganisationen an «Round Ta-bles» Rede und Antwort, bevor einAbendessen auf der «MS Lällekönig»den informativen und abwechs-lungsreichen Anlass abrundete.Während der Rundfahrt schwebtewohl so mancher unternehmerischeGedanke über die unweite Landes-grenze hinaus. Mario Stoppa

Informationsanlass der Wirtschaftskammer zusammen mit Osec

Wachtumsmotor im Export-Geschäft ankurbeln

Beziehungsaufbau und -pflege beim Nachtessen auf der «MS Lällekönig».

Wirtschaftskammerist Partnerin imInnennetz der Osec

Neben der Handelskammern istdie Wirtschaftskammer Basellandals einzige gewerbliche Organisa-tion partnerschaftlich mit der Osecverbunden. Deshalb sind wir Ihrerster Ansprechpartner für folgen-de Problemstellungen:

● Beratung zu allen relevantenThemen wie grenzüberschreiten-der Waren- und Dienstleistungs-verkehr oder Gründungen vonNiederlassungen sowie Vermitt-lungen bei Behörden

● Organisation von Unternehmer-reisen, Kooperationstreffen, Semi-naren, Veranstaltungen, Länder-sprechtagen usw.

● Publikationen von Infobroschü-ren und Merkblättern

● Informationen über den lokalenMarkt, über Marktforschung undAnalysen

● Berichte über Geschäftsmög-lichkeiten in relevanten Branchen

● Unterstützung bei der Ge-schäftspartnersuche

● Kontakte zu Handelsorganisa-tionen und öffentlichen Institutio-nen

● Berichte über Messen und ande-re Promotionsveranstaltungen

Dank der Verknüpfung und demKnow-how-Transfer können wir Ih-nen optimale Leistungen im Zu-sammenhang mit sämtlichen Fra-gen zum Auslandsgeschäft anbie-ten.

Ihr Kontakt:

EU-BeratungsstelleThomas Schaumberg, Jurist Haus der Wirtschaft4410 LiestalTel. 061 927 64 66Fax 061 927 65 50 Mail: [email protected]

eu-beratung

Tagungsreferenten (von oben, v. l.): Daniel Küng, Osec; Hans Rudolf Gysin, Wirt-

schaftskammer; Rainer Füeg, HKBB; René Hagen, Doetsch Grether AG; Robert Sum,

Nanosurf AG; Moderator Christoph Buser.

30. Januar 2006 | Nummer 189 Neujahrs-Apéro 2006

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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Am Anfang des neuen Jahres mitseinen hoffnungsvollen Konjunk-tur-Aussichten gilt es, Vernunftund Weitsicht zu zeigen, damitdas zarte Konjunktur-Pflänzleinnicht schon in seiner ersten ent-scheidenden Wachstumsphasekaputtgetrampelt wird: Mit die-sem Appell an die Politik, Gesell-schaft und Wirtschaft in Bund undRegion stiess Andreas Schneider,Präsident der WirtschaftskammerBaselland, am traditionellen Neu-jahrsapéro am 5. Januar 2006 aufein neues Jahr an, das insgesamtmit positiven wirtschaftlichenVorzeichen gestartet ist.

Über 500 Gäste besuchten diesenAnlass, der ebenso traditionell inden Hallen der Basellandschaft-lichen Kantonalbank in Liestaldurchgeführt wurde.

Auf ein erfolgreiches neues JahrEine namhafte Delegation der

Baselbieter Behörden, eine be-achtliche Zahl von Mitgliedern desLandrates, viele Vertreterinnenund Vertreter der Baselbieter KMU-Wirtschaft, Delegationen befreun-deter Verbände sowie – angeführtvon Wirtschaftskammer-DirektorHans Rudolf Gysin – die Ge-schäftsleitung und die Mitarbei-tenden aus dem «Haus der Wirt-schaft» stiessen gemeinsam aufein erfolgreiches neues Jahr an.

Nach der Begrüssung durchGastgeber Dr. Beat Oberlin, Präsi-dent der Geschäftsleitung der Ba-sellandschaftlichen Kantonalbank(siehe Kasten auf Seite 9), nutzteWirtschaftskammer-Präsident An-dreas Schneider den Neujahrs-empfang, um einige Gedanken zuraktuellen Situation speziell der re-gionalen KMU-Wirtschaft an dieGäste zu richten (leicht gekürzterWortlaut):

Goethe-Wort als Jahresmotto«Wer das erste Knopfloch ver-

fehlt, kommt mit dem Zuknöpfennicht zu Rande»: Dieses Zitat vonGoethe passt doch ideal an den

Anfang des neuen Jahres 2006.Denn damit verbinden sich für dieKMU-Wirtschaft in unserer Regionviele Hoffnungen – sofern wir daserste entscheidende Knopflochnicht verfehlen.

Beim sich anbahnendenAufschwung besteht dieGefahr, wieder rasch zu

den alten Begehrlichkeitenzurückzukehren.

Nicht nur auf gesellschaftlicherund politischer, sondern auch aufwirtschaftlicher Ebene werden2006 wichtige Weichen gestellt.Die Prognosen geben Anlass zurgrossen Hoffnung auf wirtschaft-lichen Aufschwung. Wir dürfen er-warten, dass die lange Zeit derwirtschaftlichen, aber auch gesell-schaftlichen Stagnation wiederneuer Dynamik Platz macht. Daserste «Knopfloch» ist also in greif-barer Nähe. Wir müssen jetzt nur

noch den ersten richtigen Knopfwählen, damit wir mit dem Zuknöp-fen zu Rande kommen.

Neue Begehrlichkeiten?Bei dem sich sachte anbahnen-

den wirtschaftlichen Aufschwungbesteht die grosse Gefahr, dass un-sere Gesellschaft und Politik wie-der rasch zu den alten Begehrlich-keiten zurückkehrt und wieder ausdem Vollen schöpfen will: Der Wirt-schaft geht es ja wieder besser.Jetzt müssen die Löhne wieder an-ziehen, die Steuern weiter ausge-baut und die sozialen Pflichtenhef-te für die Wirtschaft noch mehr er-weitert werden.

Dieses Kurzschluss-Denken ei-niger weniger, aber um so lautererpolitischer Kreise hat in den letztenWochen wieder recht deutlich umsich gegriffen. Die Ertragskraft un-serer schweizerischen Wirtschaftwird pauschal an einigen wenigengrossen Konzernen gemessen, die

Prosit 2006: Andreas Schneider (r.) stösst an mit Zuversicht. Foto H. Dürrenberger

Zum Konjunktur-Pflänzlein SorgNeujahrsapéro der Wirtschaftskammer Baselland am Hauptsitz der BLKB in Liestal

Am ersten Mittwoch des Jahres2006 trafen sich – auf Einladungder regionalen Niederlassung derBasellandschaftlichen Kantonal-bank (BLKB) – rund 200 Mitgliederder Gewerbevereine Sissachsowie Homburger-/Diegtertal zumNeujahrsapéro in der SissacherSchalterhalle der BLKB. Als Gästekonnten dabei auch die Gemein-debehörden im Einzugsgebiet derbeiden Gewerbevereine begrüsstwerden.

Werner König, Präsident desGewerbevereins Sissach, nahmdiesen Umstand denn auch zumAnlass, die Bedeutung einer er-spriesslichen Zusammenarbeitzwischen Gewerbetreibenden,Bank und Behörden zu betonen.Miteinander könnten die Proble-me und Aufgaben besser gelöstwerden. «Wir sollten zusammenam selben Strick ziehen und erstnoch in die gleiche Richtung», riefWerner König den Teilnehmerndes Neujahrsapéros zu.

Als Hausherr begrüsste BLKB-Niederlassungsleiter JacquesHandschin die zahlreich erschie-nen Gäste. In seiner kurzen Be-grüssung machte er den Gewerbe-treibenden Hoffnung für das neueJahr. Die Prognosen für das Jahr2006 seien allgemein günstig, fürBaselland rechne man mit einemWachstum von zwei Prozent.Gleichzeitig würden die Sparbe-mühungen der öffentlichen Handund der wirtschaftliche Struktur-wandel weitergehen. Dies führt zuspannenden Wettbewerbssitua-tionen, erfordert aber einen inten-siven Dialog zwischen allen Betei-ligten, stellte Handschin fest.

Miteinander stattgegeneinander

Neujahrsapéro in der BLKB Sissach.

sissach

Neujahrs-Apéro 2006 Nummer 189 | 30. Januar 2006

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tatsächlich wieder ansehnliche Er-träge verzeichnen können.

Wir von der Wirtschaftkammerbetonen aber seit einiger Zeit umso eindringlicher, dass vier vonfünf Schweizer Unternehmen we-niger als zehn Mitarbeitende be-schäftigen, also zu den Kleinst-unternehmen zählen. Dabei ist ge-wiss: Kaum ein KMU in derSchweiz kann heute auch nur an-nähernd vergleichbare Erträgeausweisen wie grosse multinatio-nale Konzerne.

Wir müssen auch zwischenKMU unterscheiden, die auch imExport tätig sind, und zwischenjenen, die nur auf dem einheimi-schen Binnenmarkt operieren kön-nen. Unser Binnenmarkt stecktnoch immer deutlich in einer Stag-nations-Phase. Und es wird – so-fern die Konjunktur nachhaltig an-zieht – noch einige Zeit dauern, bissich der Aufschwung auch imBinnenmarkt auswirkt.

e tragenVernunft und Weitsicht wahren

Was aber hat das alles mitGoethes Knopfloch zu tun? Geradejetzt müssen Vernunft und Weit-sicht gewahrt werden, damit daszarte Konjunktur-Pflänzlein nichtschon wieder in seiner erstenWachstumsphase kaputtgetram-pelt wird: mit überzogenen fiskali-schen Abgaben, mit weiter sichaufblähender Behördenadminis-tration, mit noch mehr Gesetzen,Verordnungen, mit neuen sozialenBegehrlichkeiten, mit unangemes-senen Lohnforderungen, aberauch mit unvernünftigen Ausga-ben der öffentlichen Hand, dieneue Fiskallasten generieren.

Wer in kurzsichtiger Unver-nunft diesen Weg beschreiten will,wird unweigerlich das erste Knopf-loch verfehlen – mit dem Resultat,dass am Schluss des Zuknöpfensnichts mehr passt.

Mit Optimismus selberdafür sorgen, dass dieKonjunktur nicht nurMorgenröte bleibt.

Luft für neue ReservenIch appelliere an die Politik,

Gesellschaft und Wirtschaft, gera-de jetzt zu bedenken, dass in derKMU-Wirtschaft – vor allem aberbei den Kleinstunternehmen – dieReserven längst aufgebrauchtsind. Geben sie diesen KMU auchwieder Gelegenheit, neue Reser-ven zu bilden, damit die Konjunk-tur-Entwicklung nachhaltig ver-läuft. Denn: Reserven bildenheisst, auch mittelfristig ein positi-

Der Präsident der Geschäftslei-tung der BasellandschaftlichenKantonalbank bestätigte in seinerBegrüssung den gerade auch inder Nordwestschweiz feststellba-ren wirtschaftlichen Aufschwung:«Wir stehen miteinander vor einemguten Jahr und dürfen ein modera-tes, breit abgestütztes Wirtschafts-wachstum erwarten.» Die Schweizbefinde sich nach einer längerenSchwächephase wieder auf Wachs-tumskurs.

Oberlin wies auch auf die vonder BLKB zusammen mit BAK BaselEconomics erarbeitete regionaleKonjunkturstudie «blkb metroba-sel outlook» hin, die Anfang Januarin einer zweiten aktualisierten Auf-lage publiziert wurde (siehe auchSeite 18 in dieser Ausgabe). «Ichdarf Ihnen schon heute verraten:Es sind gefreute Ergebnisse, dievon einem starken Optimismus inunserer regionalen KMU-Wirt-schaft zeugen», gab sich der Refe-rent zuversichtlich.

Der Bankfachmann zeigte so-dann anhand einiger wesentlicherParameter auf, was in näherer Zu-kunft vor allem auf den Finanz-märkten erwartet werden darf.«Als Basellandschaftliche Kanto-nalbank wollen wir für Sie ein at-traktiver Partner sein, sei es im Re-tail- und Hypothekengeschäft odermit unserem umfassenden Dienst-leistungsangebot für KMU. Wir in-vestieren weiter in unsere Kundin-nen und Kunden», schloss derGastgeber seine Begrüssung, dieer mit den besten Wünschen fürs2006 begleitete.

«Wir stehen voreinem guten Jahr»

kernsätze

Dr. Beat Oberlin, Präsident der

Geschäftsleitung der BLKB in Liestal.

«Alles Gute im Neuen Jahr»: Die Gastgeber Andreas Schneider, Beat Oberlin und

Hans Rudolf Gysin entbieten jedem Gast persönlich ihre Neujahrswünsche.

ves Investitionsklima zu schaffen.Ich appelliere an uns KMU

selbst, die hoffnungsvolle Kon-junktur-Morgenröte als Signal zuverstehen, um mit Zuversicht undOptimismus selber dafür zu sor-gen, dass diese Konjunktur nichtnur Morgenröte bleibt. Investie-ren Sie jetzt mit Augenmass undder notwendigen Nüchternheit.Aber bitte, investieren Sie – vorallem dort, wo schon seit einigerZeit Investitionen ins Auge gefasstworden sind und auch das not-wendige Kapital bereitliegt. Damitleisten Sie einen wesentlichenBeitrag an ein weiteres konjunktu-relles Wachstum, von dem auchSie wiederum profitieren.

Mit Optimismus und ZuversichtDie Filmschauspielerin Miche-

line Presle hat einmal gesagt:«Der Mann denkt beim Anfangimmer schon an das Ende. Die Frauerinnert sich hingegen auch amEnde noch an den Anfang.» Ichwünsche uns am Anfang desneuen Jahres 2006, dass wir wieMänner denken und dabei dasnächste Jahresende mit Zuver-sicht und Engagement ins Visiernehmen.

Ich wünsche uns aber ebenso,dass wir am Ende des Jahres 2006wie eine Frau an den heutigen An-fang zurückdenken und dabei mitGenugtuung feststellen dürfen:Unsere Zuversicht und unser En-gagement für neues Wachstumund neue Dynamik haben sichausgesprochen gelohnt. Wirhaben das erste Knopfloch haar-genau getroffen. ebo.

30. Januar 2006 | Nummer 189 Neujahrs-Apéro 2006

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Aufmerksame Zuhörer bei den Referaten(vorne, v. l.): René Degen, AGVS, Peter Tobler, Präsident FDP

Martin Matter, BaZ Liestal, Fritz Oser, Ehrenpräsident Liga Baselbieter Steuerzahler, Werner Baumann,

Gastgeber: umrahmt von den schmucken Glücksbringer

kammer, Beat Oberlin, Geschäftsleitungspräsidet BLKB uMahnende Worte von Andreas Schneider, Präsident Wirtschaftskammer Baselland.

Meisterliche Handwerksarbeit aus dem Bäckerei-Gewerbe.

Weitere Bilder vomNeujahrs-Apéro

unterwww.kmu.org

Johannes Burger (l.), Geschäftsführer

HWK Freiburg und Fritz Aebi, Viscom.

Thomas Staehelin, Präsident HKBB (r.).

Paul Hug, Geschäftsführer BRB (r.).

Walter Jermann, Nationalrat (l.). Ruth D. Straumann, Vorstand GVBS.

Jean-Luc Nordmann, Direktor im seco (r.).

Marc R. Jaquet (r.), Präsident Basler

Volkswirtschaftsbund .

Susanne Leutenegger Oberholzer,

Nationalrätin.

Neujahrs-Apéro 2006 Nummer 189 | 30. Januar 2006

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lland, Margrit Dellenbach, KMU Frauen Baselland,

erthur Versicherungen.

n-Marie Vogel (l.) und Andreas Frey (ganz rechts): Andreas Schneider, Präsident Wirtschafts-

ationalrat Hans Rudolf Gysin, Direktor Wirtschaftskammer. Fotos H. Dürrenberger & ebo.

Höchster Baselbieter: Landratspräsident Eric Nussbaumer.

Begrüssung durch Beat Oberlin, Präsident der Geschäftsleitung der BLKB.

Glücksräppler für Nationalratspräsident Claude Janiak (r.).

Peter Knechtli, Verleger onlinereports,

und Claude Janiak.

HKBB: Rainer Füeg (l.) und Marco Fischer.

Landratsmitglieder Juliana Nufer und

Isaac Reber.

30. Januar 2006 | Nummer 189 KMU-Politik

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Bereits zum 57. Mal trafen sich vom18. bis zum 20. Januar 2006 im win-terlichen Klosters die Spitzenvertre-ter der KMU-Vereinigungen zu Fach-podien mit aktuellen Themen undzum generellen Gedankenaus-tausch. Mit rund 200 Teilnehmen-den aus allen Branchen und Landes-teilen ist dieser Kongress die gröss-te jährlich stattfindende Veranstal-tung ihrer Art. Die Wirtschaftskam-mer Baselland hat traditionsge-mäss mit einer namhaften Delega-tion aus dem Zentralvorstand undder Geschäftsstelle an dieser wich-tigen Tagung teilgenommen.

SGV-Präsident Nationalrat Edi En-gelberger leitete am Mittwochabendden KMU-Gipfel mit einer umfassen-den Standortbestimmung zu den ge-werbepolitischen Aktualitäten ein.Am Donnerstagmorgen beleuchte-ten Dr. Rudolf Stämpfli (PräsidentSchweizerischer Arbeitgeberver-band), Nationalrat Hugo Fasel (Präsi-dent Gewerkschaft Travail.Suisse),Hans Rupli (Präsident HolzbauSchweiz), Emil Weiss (Zentralpräsi-dent Schweizerische Metall-Union)und Hans-Ulrich Bigler (Direktor Vis-com) unter dem Titel «Sozialpartner-schaft auf dem Prüfstand» den um-fassenden Themenbereich der Ge-samtarbeitsverträge.

GAV-Abmachungen strikteeinhalten

Dabei kam deutlich zum Aus-druck, dass sich die KMU-Organisa-tionen zu den Gesamtarbeitsverträ-gen als bewährtem Instrument be-kennen und diese Verträge auchschätzen. Allerdings gelte es immerwieder mit Nachdruck darauf hinzu-weisen, dass die Möglichkeiten sei-tens der Arbeitgeberschaft begrenzt

seien bzw. dass das Leistungspoten-zial zuerst gemeinsam zu erwirt-schaften sei. Einig war man sich dennauch darin, dass während GAV-Ver-handlungen von den Vertragspar-teien unterschiedliche Positionenvertreten werden müssen. Wenndann aber ein erzieltes Verhand-lungsresultat feststehe und dies vonden Mitgliedern genehmigt wordensei, gelte es dies auch gemeinsamdurchzusetzen.

Werbeverbote: Wo sind dieGrenzen?

Unter dem Titel «Kampf gegenWerbeverbote – im Zweifel für dieFreiheit» stand das anschliessendeNachmittagsprogramm. Nach einemGrundsatzreferat von Ständerat Car-lo Schmid (Präsident Schweizer Wer-bung SW) eröffnete Piero Schäfer(Schweizer Werbung SW) die Podi-umsdiskussion mit Othmar Casutt(Aussenwerbung Schweiz AWS),Landrat Thomas de Courten (Allianzgegen Werbeverbote) und Dr. MathisTrepp (Bündner SP-Kantonsrat).

Dabei war unschwer festzustel-len, dass die Positionen von Gegnernund Befürwortern weit auseinanderliegen. Während die Gegner von Wer-beverboten vor allem wirtschaftlicheAspekte in den Vordergrund rücktenund immer wieder Zweifel an der rei-nen Verbotswirkung äusserten – Prä-ventionsmassnahmen würden hierdeutlich mehr Anklang finden – hieltsich der Bündner SP-Kantonsrat amGrundsatz fest, dass man halt malirgendwo anfangen und einen Pflockeinschlagen müsse. Unbeantwortetim Raum blieb dann aber die Frage,wo «man» dann aufzuhören gedenkemit dem, was «man» eben irgendwo

57. Gewerbliche Winterkonferenz in Klosters war Forum für KMU-Anliegen

KMU-Reizthemen diskutiertangefangen habe (siehe auch Artikelauf Seite 16)

Rotes Tuch KMU-BesteuerungDer Freitag als Abschlusstag

stand ganz im Zeichen der Finanzenund des Militärs. In einem engagier-ten Vortrag erläuterte BundesratHans Rudolf Merz am Vormittag dieThemen UnternehmenssteuerreformII, Mehrwertsteuer und Neuer Lohn-ausweis. Die Diskussion zu den teil-weise vorhandenen Distanzen zwi-schen den Positionen des Finanzmi-nisters und denjenigen der KMU-Ver-treter kam infolge des zeitlich abge-kürzten Programms leider nicht mehrzum Tragen.

Armee im UmbruchDen Schlusspunkt der Vorträge

setzte Korpskommandant Chris-tophe Keckeis als Chef der Armee.Unter dem Titel «Gedanken zur Zu-kunft unserer Armee» zeigte er vorabdie Unterschiede zwischen den heu-tigen Herausforderungen an die Ar-mee gegenüber denjenigen vor noch20 Jahren auf: Die neuen Aufgaben-stellungen bzw. die neue Prioritäten-ordnung hätten neue Ausbildungs-modelle und neue Ausrüstungen er-fordert. Nicht gerüttelt werden sollhingegen am bewährten Modell derMilizarmee, auch wenn gerade die-ser Punkt in der Öffentlichkeit immerwieder in Zweifel gezogen werde.

Der Armeechef stellte in diesemZusammenhang auch schonungslosfest, dass die Armee verschiedeneMissverständnisse und Gerüchte alsFolge einer missglückten Kommuni-kation selbst zu verantworten habe.Er sei aber jederzeit bereit, sich die-sen entscheidenden Fragen zu stel-len und Klarheit zu schaffen.

Mit einem gemeinsamen Nacht-essen aller Teilnehmenden ging dieAusgabe 2006 der GewerblichenWinterkonferenz in Klosters im Res-taurant Alte Post in Klosters Aeujaanschliessend zu Ende.

Markus Meier

Kampf den Werbeverboten (v. l.): Othmar Casutt, AWS; Piero Schäfer, Schweizer Wer-

bung; Thomas de Courten, Allianz gegen Werbeverbote; Mathis Trepp, SP-Kantonsrat.

SGV-Präsident: NR Edi Engelberger.

Wirtschaftspolitik Nummer 189 | 30. Januar 2006

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Die Schweizer Wirtschaft hat im ver-gangenen Jahr unerwartet kräftig anFahrt gewonnen und wird diesenSchwung auch im neuen Jahr beibe-halten. Von der Konjunkturerholungdürfte auch der Arbeitsmarkt zuneh-mend profitieren. Unsicherheitsfak-toren bleiben der Erdölpreis und diegeopolitische Lage: So lautet dieBeurteilung des Staatssekretariatsfür Wirtschaft seco für das Wirt-schaftsjahr 2006, die im Rahmender Jahresmedienkonferenz AnfangJanuar in Bern durchgeführt wurde.

Das Seco gab damit einen optimis-tischen Ausblick für das gerade be-gonnene Jahr. Die Schweiz profitiertvon einem freundlichen weltwirt-schaftlichen Umfeld. Noch wichtiger:Zum ersten Mal dürfte auch der Ar-beitsmarkt in den nächsten zwei Jah-ren von der aufgehellten Konjunktur-stimmung profitieren.

Reformbestrebungen des Bundesjetzt umsetzen

Für Staatssekretär Jean-DanielGerber sind der sich konkretisieren-de Konjunkturaufschwung und derdamit einhergehende Beschäfti-gungszuwachs eine gute Gelegen-heit, die vom Bundesrat beschlosse-nen Reformbestrebungen umzuset-zen. Nur so lasse sich der wirtschaft-liche Aufschwung über das Jahr 2006hinaus sichern. Noch immer wachsedie Schweiz langsamer als andereeuropäische Staaten vergleichbarerGrösse, wie z.B. Schweden oderÖsterreich. Gerber fordert mehr Mut

zu Fortschritt und Innovation, um dieschon länger anhaltende Wachs-tumsschwäche der Schweiz endlichzu überwinden.

Rückgang der ArbeitslosenquoteBereits im vergangenen Jahr wur-

de im Herbst bei der Beschäftigungerstmals ein leichter Anstieg verzeich-net. Diese positive Entwicklung dürftesich gemäss Jean-Luc Nordmann,Seco-Direktor für Arbeit, in den nächs-ten Quartalen verstärken. Aufgrundder verbesserten Arbeitsmarktlagedürfte im laufenden Jahr die Arbeitslo-senquote auf 3,5 Prozent sinken. Für2007 erwarten die Konjunkturexper-ten des Bundes sogar eine Arbeitslo-senquote von nur 3,2 Prozent.

Wermutstropfen Jugendarbeits-losigkeit

Noch immer sind laut Nordmanndie jüngeren Arbeitnehmer stärkervon der Arbeitslosigkeit betroffen alsdie älteren Personen. Die Quote liegebei den 15- bis 24-Jährigen bei 5,2Prozent, bei den über 50-Jährigen be-trage sie noch 3,2 Prozent. Unter denFrauen sei die Arbeitslosenquote hö-her (4,0%) als bei den Männern(3,7%). Schliesslich liege die Arbeits-losenquote unter Ausländern bei 6,8Prozent und unter den Schweizernbei 2,9 Prozent.

Defizit in der ArbeitslosenkasseLaut Aussage von Jean-Luc Nord-

mann sieht die Situation auch bei derArbeitslosenversicherung wenig ro-sig aus. Das Rechnungsjahr des

Ausgsleichsfonds schliesst gemässaktuellen Schätzungen des Seco miteinem Defizit von 1,9 Mrd Fr. ab. DemGesamtertrag von 5,2 Mrd. Fr. (davon4,3 Mrd. Prämieneinnahmen) steheein Aufwand von 7,1 Mrd. Fr. gegen-über. Im Vorjahr habe der Aufwandnoch 7,5 Mrd. Franken betragen. Die-ses Defizit könnte ab 2007 zu einerErhöhung der Beiträge an die Ar-beitslosenversicherung um 0,5 Pro-zent führen.

Höheres Wachstum für 2005 Für das Jahr 2005 hat das Seco

die Prognosen wieder nach oben kor-rigiert und erwartet nun ein Wachs-tum des Brutto-Inlandprodukts von1,8 statt 1,3 Prozent. Für das laufendeJahr dürfte das BIP-Wachstum eben-falls bei 1,8 Prozent liegen und erst2007 wieder leicht zurückgehen. DerAufschwung wird gemäss den Wirt-schaftsfachleuten des Staatssekre-triats überwiegend vom starken Ex-port getrieben. Zunehmend vomWachstum profitieren dürften aber

Jahresmedienkonferenz des Staatssekretariats für Wirtschaft seco in Bern:

Optimistische Konjunkturaussichten für 06auch die Ausrüstungsinvestitionen.Einzig die Bauinvestitionen dürftennach der lebhaften Nachfrage derletzten Jahre wieder zurückgehen.

Obwohl die Wirtschaft weiter anSchwung gewinnen und die Erdöl-preise hoch bleiben, besteht nachAussage von Aymo Brunetti, Leiterder Direktion für Wirtschaftspolitik,kaum Inflationsgefahr. Entspre-chend dürfte der zu erwartende Zins-anstieg gemächlich verlaufen. Trotzeiner ersten leichten Anhebung desZielbandes für den Dreimonatssatzwürden die Zinsen noch immer auftiefem Niveau liegen.

Stabiles weltwirtschaftlichesUmfeld

Der Grund für den Optimismusliegt laut Professor Brunetti in einemanhaltend stabilen weltwirtschaft-lichen Umfeld. Zwar dürfte sich dasstarke Wachstum in den USA aufGrund der strafferen Geldpolitik et-was abschwächen. Dafür rechnet dasSeco damit, dass der Euroraum ver-stärkt zur weltwirtschaftlichen Ex-pansion beitragen wird.

So wird nach einer Prognose desifo-Instituts der Euroraum im laufen-den Jahr mit 2 Prozent wachsen, dieneuen EU-Mitgliedsländer sogar mitdurchschnittlich 4,4 Prozent. Die fürdie Schweizer KMU wichtigstenNachbarmärkte Deutschland undFrankreich werden voraussichtlichmit 1,7 Prozent bzw. 2 Prozent zule-gen, womit sich die Nachfrage nachSchweizer Produkten und Dienstleis-tungen weiter verbessern dürfte.

Fazit aus Sicht der Wirtschafts-kammer: Die Schweizer KMU solltendaher ihre Anstrengungen intensi-vieren, um auch in den vor der Haus-türe liegenden Märkten vom Auf-schwung zu profitieren.

Thomas Schaumberg

Seco-Spitze: Jean-Luc Nordmann, Direktor für Arbeit, Staatssekretär Jean-Daniel Gerber, Aymo Brunetti, Direktor für Wirtschaftspolitik.

Im Kreuzfeuer der Medien: Jean-Luc Nordmann (r.) stellt sich den Journalisten-Fragen.

30. Januar 2006 | Nummer 189 Wirtschaftspolitik

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Die galoppierende Verbotswellezieht weitere fragwürdige Kreise:Kürzlich hat Bundesrat Pascal Cou-chepin den neuen Ernährungsbe-richt vorgestellt. Namhafte Exper-ten fordern darin energische Mass-nahmen gegen Übergewicht – dar-unter auch Werbeverbote.

Die Fettsucht grassiert seit einigenJahren auch in der Schweiz. Und im-mer mehr betroffen davon sind dieKinder. Laut seriösen Schätzungensollen rund 20 Prozent der heutigen10-Jährigen zu dick sein.

Und weil dicke Kinder nur seltenihren Speck loswerden, sind logi-scherweise immer mehr Erwachsenebetroffen. Fachleute wollen dennauch bei den Kleinen ansetzen, ins-besondere im Bereich der Vorbeu-gung.

Drakonische MassnahmenIm neuen Ernährungsbericht

werden drakonische Massnahmenzur Bekämpfung der Fettsucht vorge-schlagen. Darunter sind drei Forde-rungen, die besonders zu reden ge-ben:● Werbeverbot für dick machendeNahrungsmittel in Massenmedien;● Sondersteuer auf der Werbung fürProdukte, die ein Dickmacherpoten-zial aufweisen;

● Zwangsverpflichtung für Medien,an Gesundheitskampagnen mitzu-machen. Die Experten wollen eineschnelle Umsetzung sehen, laut Ge-sundheitsbericht «ohne langwierigeVernehmlassung und ohne Berück-sichtigung von Lobby-Interessen».Das heisst in Klartext: Die Herstellerder betroffenen Produkte, aber auchdie Werbebranche und die Medienhaben nicht mitzureden.

Absolut inakzeptabelFür den Schweizerischen Gewer-

beverband (SGV), der auch die seit

2001 bestehende Allianz gegen Wer-beverbote anführt, ist dies eineKampfansage. «Das Ganze ist absolutinakzeptabel. Weder die vorgeschla-genen Massnahmen noch das Vorge-hen entsprechen den schweizeri-schen Gepflogenheiten. Wir werdenuns jedenfalls mit allen Mitteln dage-gen wehren», kündigt die Allianz an.Die betroffenen Branchen müsstenunbedingt einbezogen werden.

Werber wollen kämpfenDie Werbewirtschaft ist vom er-

neuten Vorprellen der Gesundheits-

Eklat um neuen Ernährungsbericht des Bundes

Jetzt auch Werbeverbot gegen «Fettsucht»?apostel nicht überrascht. PierroSchaefer, Mediensprecher derSchweizer Werbung SW: «Wir sehenin diesen Forderungen die zuneh-mend spürbare Tendenz bestätigt,dass gewisse Kreise die Verantwort-lichkeit für individuelles Handeln al-lein auf die kommerzielle Kommuni-kation abwälzen.»

Nach den Zigaretten und den al-koholischen Getränken seien erwar-tungsgemäss nun auch Lebensmittelins Schussfeuer geraten. Schaefersieht darin «ein weiteres Indiz dafür,dass der Staat den Bürgerinnen undBürgern in Sachen Werbekompetenzund Selbstentscheidung misstraut».Dadurch werde das individuelleSelbstvertrauen der Bevölkerunguntergraben und das Opferbewusst-sein gestärkt, welches das Verschul-den für eigenes Verhalten in erster Li-nie bei anderen, insbesondere beider Werbung sucht.

Harter WiderstandDer SW-Sprecher kündigt harten

Widerstand an: «Der Ernährungsbe-richt wird die gesamte Kommunika-tionsbranche in ihrem Kampf gegensolche übertriebene Regulierungs-massnahmen bestärken, denn esgibt noch zahlreiche andere Produk-te, welche die Gesundheit gefährdenkönnen. Auch ihnen drohen konse-quenterweise Werbeverbote. Unddas kann in einem liberalen Staat, inwelchem Marktwirtschaft herrscht,niemand diskussionslos akzeptie-ren.» Patrick M. Lucca

Übergewichtige sind jetzt ebenfalls im Visier der Behörden.

Verbände Nummer 189 | 30. Januar 2006

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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Im vergangenen Sommer übergabHansjörg Zimmerli nach 12-jährigerTätigkeit als Zentralpräsident und22-jähriger Mitarbeit im Vorstandden Führerstand des Verbandes derSchweizerischen Schreinermeister(VSSM) an seinen Nachfolger, Na-tionalrat Ruedi Lustenberger. DieWirtschaftskammer Baselland liesses sich nicht nehmen, dem Zurück-getretenen für seine engagierte Ar-beit im VSSM und für die langjähri-ge konstruktive Zusammenarbeitherzlich zu danken.

Terminliche Unwägbarkeiten erlaub-ten es allerdings erst Mitte Dezemberwährend der Wintersession – zweiNationalräte gehörten ja zu den Ak-teuren – diesen Dank im Rahmen ei-nes kleinen Treffens im engeren Kreisdes Schreinermeister-Verbandes Ba-selland und der Wirtschaftskammerin Bern abzustatten: mit HansjörgZimmerli selbstverständlich, Natio-nalrat Ruedi Lustenberger, neu-gewählter Zentralpräsident VSSM,Heinz Wahl,Präsident Schreinermeis-ter-Verband Baselland (SMV), Andre-as Schneider, Präsident Wirtschafts-kammer und Ehrenpräsident desSMV, Nationalrat Hans Rudolf Gysin,Direktor Wirtschaftskammer und e.Sekretär des SMV sowie MarkusMeier, Vizedirektor Wirtschaftskam-mer und amtierender SMV-Sekretär.

Ein festliches Nachtessen bildeteden idealen Rahmen für die Würdi-gung der Arbeit von Hansjörg Zim-merli:

Kämpfernatur«Wir kämpfen, bis die Hölle zufriert.Und dann kämpfen wir auf dem Eisweiter»: Mit diesem Zitat des ehema-ligen amerikanischen Präsident-schaftskandidaten Patrick Buchananbrachte Andreas Schneider in seinerTischrede die Arbeit und dieVerdienste von Hansjörg Zimmerliauf den Punkt. Während 22 Jahren imVSSM-Vorstand und davon 12 Jahreals Zentralpräsident – oder andersausgedrückt: 11,5 Mio. Minuten –habe er sich nicht nur für das Schrei-nergewerbe, sondern für alle KMUeingesetzt.

Hansjörg Zimmerli habe diesstets mit persönlichem Engagementund dem ihm eigenen Kämpfergeistgetan. «Du hast Dich dabei von allfäl-ligen Stolpersteinen oder anderenHindernissen nicht gleich beirren las-sen, sondern immer grosses Durch-haltevermögen bewiesen», betonteAndreas Schneider. «Wir sagen Dir

dankeschön für alles, was Du wäh-rend einer langen Zeit in unseremLand geleistet hast bzw. noch leistenwirst.»

Wertschätzung der Wirtschafts-kammer

«Ein Mann mit einer Überzeu-gung ist stärker als 99 Leute mit Inter-essen»: Mit diesem Zitat von JohnStuart Mill hob Hans Rudolf Gysin inseinem Dankeswort eine der wesent-lichen Charaktereigenschaft vonHansjörg Zimmerli hervor. Seine 22Jahre im VSSM-Führungsteam hättenbemerkbare und bemerkenswerteSpuren hinterlassen – nicht nur in derSchweizer Verbandslandschaft, son-dern in erster Linie beim VSSM selbstund beim Schweizerischen Gewerbe-verband.

Hans Rudolf Gysin dankte Zim-merli speziell für dessen Gespür fürdas, was es anzupacken galt, für dieCourage, es dann auch anzupacken,für seine Kreativität, wie man es ambesten anpacken konnte, und für sei-ne Zielstrebigkeit sowie Beharrlich-keit, damit es nicht allein beim An-packen geblieben, sondern auchdurchgezogen worden ist. «Mit allendiesen zentralen Eigenschaftenwarst Du für mich einer der Kämpfer,einer der aktiven Frontleute derSchweizer KMU», schloss der Basel-bieter Nationalrat.

Als Zeichen des Dankes für dasgrosse Engagement und als Aus-druck der Wertschätzung überreich-te Gysin dem zurückgetretenenVSSM-Zentralpräsidenten die Ehren-Wappenscheibe der Wirtschaftskam-mer Baselland. Sie trägt die Wid-mung: «Hansjörg Zimmerli in Würdi-gung seines langjährigen Engage-ments für die KMU des SchweizerAusbaugewerbes.»Markus Meier

Herzlichen Dank an e. Zentralpräsident Hansjörg Zimmerli vom VSSM

11,5 Mio. Minuten Engagementfür das Schreiner-Gewerbe

Festlicher Anlass im engen Kreis (v. l.): Andreas Schneider, Hansjörg Zimmerli, Hans

Rudolf Gysin, Heinz Wahl und Ruedi Lustenberger.

Dank und Wertschätzung: Hansjörg Zimmerli (l.) nimmt von Hans Rudolf Gysin die

Ehrenwappenscheibe der Wirtschaftskammer in Empfang.

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Neuer Muster-Arbeitsvertrag fürKMU

Seit Jahren stellt der Schweizeri-sche Gewerbeverband SGV einenMuster-Einzelarbeitsvertrag zurVerfügung, der vor allem bei klei-neren Unternehmen, die nicht ei-nem Gesamtarbeitsvertrag ange-schlossen sind, auf rege Nachfragestösst. Das Dokument wurde nunneu überarbeitet und kann ab so-fort von der Homepage des SGVwww.sgv-usam.ch (unter «Dienst-leistungen/Formulare/Dokumen-te») heruntergeladen oder gratisbezogen werden bei:

Schweizerischer GewerbeverbandSchwarztorstrasse 263001 BernTel. 031 380 14 14

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30. Januar 2006 | Nummer 189 Aktuell

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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Baselbieter KMU zur Wirtschaftsentwicklung im 2006

Vorsichtiger Optimismus

Die Baselbieter Wirtschaft erwartetim Jahre 2006 keine grossen Verän-derungen. In einer Befragung derBasellandschaftlichen Kantonal-bank (BLKB) sagten immerhin 22Prozent von 381 Firmen, 2006 werdebesser als das Vorjahr. Sechs Pro-zent sehen einen schlechteren Ge-schäftsverlauf voraus.

72 Prozent der befragten Firmen se-hen den Geschäftsverlauf 2006 in ei-nem ähnlichen Rahmen wie im letz-ten Jahr. Die Stimmung sei aber ins-gesamt besser geworden, heisst esin einem Mitte Januar veröffentlich-ten Kommentar zur Umfrage der Ba-sellandschaftlichen Kantonalbank(BLKB). In den Jahren zuvor hätten

zwischen 11 und 20 Prozent der be-fragten Firmen mit einer Verschlech-terung gerechnet.

Konkurrenz belastend48 Prozent der Unternehmen

rechnen für das eben begonnene Jahrmit einem gleich bleibenden Umsatz,42 Prozent erwarten ein Wachstum,10 Prozent einen Rückgang. 45 Pro-zent erwarten höhere und 44 Prozentgleich bleibende Kosten. 11 Prozentwollen mit wengier Ausgaben wirt-schaften.

66 Prozent der befragten Firmenbezeichneten die Konkurrenz als be-lastenden Faktor. Darunter leiden vorallem die Firmen aus der Sparte Che-mie/Pharma/Biotechnologie. 82Prozent dieser Firmen nannten dieKonkurrenz als negativen Faktor.

Lohnkosten und Bürokratie«drücken»

60 Prozent erwähnten die hohenLohn- und Sozialkosten und 52 Pro-zent die staatliche Bürokratie als be-lastend. Vom Verwaltungsaufwandbesonders betroffen fühlten sich dieBauunternehmen (75 Prozent) unddas Autogewerbe (68 Prozent). DieAuswirkungen der Personenfreizü-

gigkeit mit der EU hatte für 52 Pro-zent der befragten Firmen keine Aus-wirkungen. Für 13 Prozent überwie-gen jedoch die negativen Folgen. 8Prozent beurteilen die Auswirkun-gen als positiv. (SDA)

Konjunkturelle Morgenröte zeichnet sich auch für die KMU-Wirtschaft ab.

Der vollständige Bericht zur Umfra-ge der BLKB inkl. Wirtschaftsprog-nose 2006 von BAK Basel Economicskann kostenlos am Hauptsitz derBasellandschaftlichen Kantonal-bank in Liestal bezogen oder viaInternet bestellt werden:

➞ Info: www.blkb.ch

Neue Informationsbroschüren für Bewohner und Besucher

Liestal frisch verpackt

Was Liestal seinen Einwohnern undBesuchern bietet, wollen drei neueInformationsbroschüren aufzeigen:«Liestal.Portrait», «Alles da!» und«Liestal.Fakten» ist in einer Synergiezwischen der Stadt Liestal, dem Ge-

werbeverein, der IG Einkaufszentrumund der Kommunikationsfirma Rie-der Public Relations entstanden.«Liestal.Porträt» lässt mit lebendi-gen Bildern und leichtfüssigem TextLiestal neu entdecken als «Lands-

tadt» zum Wohlfühlen, die für alle Le-bensabschnitte und Interessen eineganze Menge zu bieten hat. Be-sonders lustvoll kommen die Aspek-te des Einkaufens und Einkehrens inLiestal daher.

Liestaler KMU auf einen BlickMit dabei in diesem Multipack ist

ein weiterer Erstling: das Branchen-verzeichnis des Gewerbevereins undder Interessengemeinschaft Liestalmit dem Titel «Alles Da!»

Dies scheint eine treffende Be-zeichnung zu sein, sind doch 249Unternehmen aus 91 verschiedenenBranchen darin aufgeführt. Dem Ge-werbeverein als Herausgeber dieserPublikation ist es gelungen, einhandliches, kundenfreundlichesNachschlagewerk für die Einwohner-schaft und gleichzeitig eine attrakti-ve Plattform für seine Mitglieder zuschaffen.

Da auch die IGL Interessenge-meinschaft mit an Bord geholt wer-den konnte, sind auch die ihr ange-schlossenen Detailhandelsgeschäf-te Liestals im neuen KMU-Führer auf-

geführt. Die Magazine sind erhält-lich am Informationsschalter imRathaus Liestal und bei der «Dreh-scheibe Liestal» an der Rathaus-strasse 76.

Alles über Liestal in den neuen Infobroschüren.

KMU Frauen Baselland Nummer 189 | 30. Januar 2006

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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KMU Frauen Baselland sind Trägerorganisation am 25. Februar

Einladung: MUBA-Tag der FrauUnter dem Titel «Menschliche Wer-te: Solidarität – Toleranz» findet amSamstag, 25. Februar 2006, anläss-lich der MUBA wiederum der tradi-tionelle «Tag der Frau» mit einem at-traktiven Rahmenprogramm statt.Die KMU Frauen Baselland als Trä-gerorganisation dieses Anlasseslädt alle interessierten Frauen zurTeilnahme ein.

Tolerant sein bedeutet, die Überzeu-gung zu haben, im Recht zu sein,ohne um jeden Preis Recht haben zumüssen.

Grundprinzipien desmenschlichen Zusammenlebens

Toleranz setzt auf Überzeugungdurch Argumente – setzt auf Ver-nunft. Andere oder gar entgegenge-setzte Meinungen zu tolerierenheisst nicht, sie zu übernehmen.Aber ohne die Fähigkeit und die Be-reitschaft, andere Meinungen undAnsichten gelten zu lassen und zu ak-zeptieren, ist ein friedliches Zu-sammenleben nicht denkbar. Tole-ranz ist also eine notwendige Voraus-setzung für den Frieden sowie die so-ziale und wirtschaftliche Entwick-lung aller Völker.

Ebenso verhält es sich mit derSolidarität. Solidarität gehört zu denGrundprinzipien des menschlichenZusammenlebens: das Zusammen-

gehörigkeitsgefühl, das sich ingegenseitiger Hilfe und Unterstüt-zung äussert.

Toleranz und Solidarität: zwei Be-griffe, welche in aller Munde sind.Wie sieht es aber mit der wirklich ge-lebten Toleranz und Solidarität in un-serer heutigen Gesellschaft aus? Der«Tag der Frau 2006» geht dieser undanderen Fragen zum Thema «Tole-ranz – Solidarität» nach und ver-spricht ein spannendes und anregen-des Podium.

Muba:Tag der Frau

2006Samstag, 25. Februar 2006 9.30 Uhr Türöffnung 10 Uhr Tagungsbeginn Saal Montreal im Kongresszentrum

Programm9.30 Uhr: Kaffee und Gipfeli 10.10 Uhr: Begrüssungen: – Josy Nussbaumer, Präsidentin

Trägerverein: «Tag der Frau»– Dr. Guy Morin, Regierungsrat:

Grüsse der Regierung des KantonsBasel-Stadt

– Kurt Frischknecht, Messe Basel– Dr. Claude Janiak, Nationalrats-

präsident

Referate, PodiumsdiskussionenProf. Dr. phil. Andrea MaihoferLeiterin Zentrum Gender Studies,Universität Basel (hält auch das Ein-stiegsreferat)

Ruth-Gaby Vermot-MangoldNationalrätin, Präsidentin «1000Frauen für den Friedensnobelpreis2005»

Gabriela ManserGeschäftsführerin und VR-Präsiden-tin der Appenzeller MineralquelleGontenbad; Auszeichnung als Unter-nehmerin des Jahres 2005

Gerhard Etzold-JordanBeauftragter für Belange behinderterMenschen in der Gemeinde Seeheim-Jugenheim/Deutschland; Gross-Meister des Souveränen Gross-Orients von Deutschland (Freimaurer-Grossloge)

Sibylle BirkenmeierKabarettistin aus Basel: Neben derPodiumsteilnahme bietet sie auchkabarettistische Einlagen zum The-ma.

Jana Caniga, Moderation

Eintrittspreise:CHF 25.–; inbegriffen: Kaffee/Gipfe-li, Steh-Lunch und Gutschein für ver-günstigten MUBA-Eintritt

Informationen und Anmeldung:Olivia Schibler, GeschäftsführerinKMU Frauen BasellandTel.: 061 927 65 40,Mail: [email protected]

Programm 2006

Freitag, 3. Februar 2006Besuch Eishockey-Matchdes EHC BaselEinführung in die Welt des Eisho-ckeys mit anschliessendem Match-besuch inklusive Häppchen undGetränke in der Lounge.

Samstag, 25. Februar 2006Muba: Tag der Frau 2006Thema «Toleranz und Solidarität».Ein aussergewöhnlicher Farbtupferin der Frauenagenda.

Dienstag, 4. April 2006Uhren- und Schmuck-messe «BASELWORLD»Empfang durch die Messeleitungmit anschliessendem geführtemRundgang durch die Hallen, Nach-mittag zur freien Verfügung.

Dienstag, 25. April 2006Anthropologisches Institutvon Dr. Bruno Kaufmann: Lebteneinst Verwandte von Asterix undObelix (Kelten) in Aesch?

Mai 2006Nordic WalkingDatum noch offen

Juni 2006Apéro Inform-Elle:Direct Marketing durch Mitglied Heidy Fasler

kmu frauen

KV Baselland engagiert sich weiter in der Kinderbetreuung:

Neue Kinderkrippe in LiestalFestlicher Tag für den Kaufmänni-schen Verband Baselland: Mitte De-zember 2005 feierte diese Arbeit-nehmerorganisation im Alters- undPflegeheim «Frenkenbündten» inLiestal die Eröffnung ihrer zweitenKinderkrippe im Baselbiet.

KV-Präsident Daniel Loetscher undder Organisator Ernst Weber stelltendie neue Betreuungsmöglichkeit am17. Dezember vor. Mit der Eröffnungnimmt – nach der ersten vor vier Jah-ren in Oberwil eröffneten Kinderkrip-

pe «Bingolino» – eine zweite vom KVBaselland geführte Kinderbetreu-ungseinrichtung ihren Betrieb auf.Laut den Verantwortlichen werden inder «Frenkenbündten» 12 Ganztages-plätze für Kinder ab 3 Monaten biszum Kindergarteneintritt angeboten.

Die Kinder werden von zwei bisdrei dipl. Kleinkinder-Erzieherinnenund von Praktikantinnen betreut. Dieersten Anmeldungen sind bereits er-folgt. Es sind jedoch noch weitere Plät-ze frei; jeweils von Montag bis Freitagzwischen 7 und 18.30 Uhr.

Vier Generationen unter einem DachDie neue Kinderkrippe wurde mu-

sikalisch und mit einer Kinder-Tanz-gruppe im Alters- und Pflegeheim«Frenkenbündten» festlich eröffnet.Sein Stiftungsratspräsident Jürg Ho-linger schilderte die Beweggründezur Aufnahme der Krippe im Alters-und Pflegeheim: Unter dem Motto«Alt für Jung» würden damit vier Ge-nerationen im gleichen Haus zu-sammentreffen. Nationalrätin Susan-ne Leutenegger Oberholzer über-mittelte den Dank des Kantons für die-se zum Abschluss des Impulspro-gramms «Beruf und Familie» geschaf-fene neue Kinderkrippe im Kanton.Jetzt sind es zehn mit total 160 Betreu-ungsplätzen.

Dank einem namhaften Investi-tionsbeitrag des Kantons, einem Be-triebszuschuss des Bundes und derzusätzlichen Unterstützung durchdie Wirtschaftskammer Baselland,die sich bereits für die Kinderkrippe«Bingolino» in Oberwil engagierthat, kann der KV Baselland als nichtprofitorientierte Berufsorganisationrelativ günstige Tagesansätze anbie-ten. Sie richten sich nach dem per-sönlichen Einkommen und betragenfür einen ganzen Tag inkl. Verpfle-gung zwischen 60 und 100 Franken.

Interessierte wenden sich an denKV Baselland, 4410 Liestal,Tel.: 061 921 25 36.