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THEATER journal 2. Ausgabe | Spielzeit 2015/2016 | 6. Oktober 2015 bis 24. November 2015 | Verlagsbeilage THEATER OSNABRÜCK Ralf Waldschmidt über die Rolle des Theaters in der Friedensstadt Seite 2 LEITARTIKEL Alexander Charim inszeniert Schillers Klassiker Seite 3 DON CARLOS VERDI-PREMIERE Seite 4 SIMON BOCCANEGRA eröffnet die Musiktheater-Saison PARADIES FLUTEN

Theaterjournal 2015/16 Ausgabe 2

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Page 1: Theaterjournal 2015/16 Ausgabe 2

THEATERjournal2. Ausgabe | Spielzeit 2015/2016 | 6. Oktober 2015 bis 24. November 2015 | Verlagsbeilage THEATER OSNABRÜCK

Ralf Waldschmidt überdie Rolle des Theaters inder Friedensstadt

Seite 2

LEITARTIKEL

Alexander ChariminszeniertSchillers Klassiker

Seite 3

DON CARLOS VERDI-PREMIERE

Seite 4

SIMON BOCCANEGRAeröffnet dieMusiktheater-Saison

PARADIES FLUTEN

Page 2: Theaterjournal 2015/16 Ausgabe 2

Seite 2 | Dienstag, 6. Oktober 2015

Als im vergangenen Mai der Spiel-plan für die kommende Saison desTheaters Osnabrück veröffentlichtwurde, konnte niemand ahnen,wie sehr er ins Zentrum der aktu-ellen Situation zielen würde: Unterdem Titel „Das Unmögliche ge-schieht“ erlebten Zuschauer ausnah und fern im September das 6.SPIELTRIEBE-Festival, währendsich gleichzeitig die Meldungenüber immer höhere Zahlen anFlüchtlingen geradezu überschlu-gen. Das, was Autoren wie HeinerMüller, Elfriede Jelinek oder HansMagnus Enzensberger teilweiseschon vor Jahrzehnten vorausge-sagt und in ihren Texten beschrie-ben hatten, ist Wirklichkeit gewor-den. Hunderttausende, wenn nichtMillionen von Menschen flüchtenaus Ländern im Mittleren Ostenund in Afrika auf der Suche nachSchutz, nach besseren Lebensbe-dingungen oder schier aus nackterTodesangst. Ihr Ziel ist Europa, dasalte Abendland, die Wiege der De-mokratie und der Menschenrech-te, aber – im Verein mit den USA –auch die Wiege eines Weltwirt-schaftssystems, das eine derHauptursachen für die millionen-fache menschliche Katastrophe ist,die uns nun so hautnah zu Leiberückt, dass wir ihr uns stellen müs-sen.

In seinem für das Theater Osna-brück entstandenem sparten-übergreifendem AuftragswerkPARADIES FLUTEN gibt Tho-mas Köck den Geflüchteten, denOpfern eines omnipotenten Ka-pitalismus’, eine Stimme undverfolgt die Wurzeln der Ausbeu-tung anderer Länder und Konti-nente zurück ins 19. und 20.Jahrhundert. Mauro de Candiahat den Akteuren, Tänzern wieSchauspielern, die Unentrinn-barkeit der Verhältnisse auf denLeib choreografiert.Authentisch wie sonst keiner be-schreibt der syrische, nach Osna-brück geflüchtete TheatermannAnis Hamdoun in seinem selbstgeschriebenen und selbst insze-nierten Stück THE TRIP ein-dringlich den Verlust der Identi-tät in einem neuen Land. Ramie,der Held seines Stückes, wird vonden Stimmen der toten Freundeverfolgt und will doch gleichzeitig

in Deutschland, seiner neuenHeimat, aktiv an der Gesellschaftteilnehmen. Wir werden THETRIP, das ursprünglich fürSPIELTRIEBE 6 entstand, nunkurzfristig in den Spielplan auf-nehmen und in den nächstenWochen erneut zeigen.Das Theater Osnabrück hat sichin den letzten Jahren auf vielfäl-tige Weise intensiv die Themender Friedensstadt zu eigen ge-macht. Nie war das dringlicherals jetzt. Zwei Uraufführungender deutsch-iranischen AutorinAzar Mortazavi, Produktionenwie DAS GROSSE HEFT,DOKTOR FAUSTUS, SOLDA-TEN oder DIE VÖGEL lenktenden Blick auf die politischenund menschlichen Katastrophendes 20. Jahrhunderts und be-glaubigten den Versuch, siekünstlerisch erfahrbar zu ma-chen und so unserem Gedächt-nis einzuschreiben – in der

Hoffnung auf Einsicht und Ver-besserung.Osnabrück hat durch seine Ge-schichte und die selbst gegebeneVerpflichtung, den Frieden zumzentralen Thema der Stadtgesell-schaft zu machen, die Chance, aufganz eigene Weise den Blick aufdas Leid, aber auch auf die Mög-lichkeit zur Hoffnung zu lenken.

Dass dies inzwischen auch auf in-ternationaler Ebene wahrgenom-men und anerkannt wird, ist nichtzuletzt den beiden Reisen des Os-nabrücker Symphonieorchesters2013 nach Wolgograd und 2015nach Wolgograd, Moskau, Kiewund Minsk zu verdanken.Immer wieder laden wir Geflüch-tete ein, unsere Aufführungenoder Proben zu besuchen, um mitihnen ins Gespräch zu kommen.Gerade startete das auf zwei Jah-re angelegte Tanzprojekt BIO-GRAFIE DES KÖRPERS, dessenFörderung durch die Kulturstif-tung des Bundes seine Bedeutungauf nationaler Ebene unter-streicht. Immer wieder waren esKünstler, die den Finger in diegesellschaftlichen Wunden ihrerZeit legten. Friedrich SchillersDON CARLOS ist Ausdruck derSehnsucht nach Freiheit und deserbitterten Widerstands gegen einTerrorsystem, das sich zynisch

auf christliche Werte beruft. UndGiuseppe Verdi beschrieb in SI-MON BOCCANEGRA den Zu-sammenprall von persönlicherund öffentlicher Gewalt am Bei-spiel eines scheinbar demokrati-schen Stadtstaates der Renais-sance.Theater wird niemals Tagespoli-tik betreiben. Doch Theater undKunst überhaupt können Räumeeröffnen, in denen das Neue, dasUtopische, die Hoffnung einenPlatz haben, gedacht werdenkönnen. Und sie können deneneine Stimme geben, deren Leidsonst ungehört bliebe. Osna-brücks lebendige Kulturszene istdamit einer der wichtigsten Fak-toren einer Friedensstadt, die sichselbst beim Wort nimmt. Auchdas sollte so mancher bedenken,der meint, dieses einzigartige Ka-pital zur Disposition stellen zukönnen.Ralf Waldschmidt

SCHMERZLICH AKTUELL:EIN DEUTSCHER THEATERHERBSTRalf Waldschmidt über die Rolle des Theaters in der Friedensstadt

Ralf Waldschmidt

„Ohne mein Land und meine Träume bin ich verloren …“ (Anis Hamdoun): Szene aus THE TRIP mit Patrick Berg.

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Dienstag, 6. Oktober 2015 | Seite 3

Vielleicht wäre Friedrich Schillerheute ein genialer Drehbuchautor;gut möglich, dass er die Fülle sei-nes Stoffes, den Reichtum seinerCharaktere und die verschiedens-ten Dimensionen seiner politi-schen und philosophischen The-men – all das, was im DON CAR-LOS zu finden ist – eher in derForm eines Spielfilms (oder einerSerie) als in einem Theatertextheutigen Zuschnitts hätte unter-bringen können, wäre er unserZeitgenosse. Unzweifelhaft bedürf-te es der historischen Spiegelung,der Auseinandersetzung mit derGegenwart mittels der Geschichte,für die Schiller so einzigartig in derdeutschen Klassik steht: WAL-LENSTEIN, MARIA STUART,DON CARLOS.Es ist vor allem die Themenvielfalt,die bis in unsere Zeit die Leser und

Zuschauer ebenso fordert und fas-ziniert wie die Fachgelehrten: Ge-kleidet in ein historisches Gewand– das Spanien Philipps II. in der 2.Hälfte des 16. Jahrhunderts – ver-webt Schiller ein „Familiengemäl-de in fürstlichem Hause“ mit einerpolitischen Tragödie, das Ideen-drama mit dem Freundschaftsdra-ma und erzählt nicht zuletzt eineLiebestragödie.Philipp II. hat von seinem VaterKarl V. ein Weltreich geerbt, „indem die Sonne niemals untergeht“.Doch die Zeiten stehen auf Sturm:Reformation und „Glaubensab-fall“ setzen dem katholischen Spa-nien hart zu. Das reformierte Eng-land unter Elisabeth I. schickt sichan, das spanische Reich militärischund ökonomisch zu überflügeln,und besetzte Provinzen – wie dieNiederlande – begehren auf gegen

die verhasste Fremdherrschaft. DieAntwort auf diese Herausforde-rungen besteht aus brennendenScheiterhaufen der Inquisitionund gewaltsamer Unterdrückungder Freiheitsbestrebungen.Geschürt wird der innerfamiliäreKonflikt durch eine politischeZweckehe. Um den langjährigenKrieg mit Frankreich zu beenden,hat Philipp II. die junge Elisabethvon Valois geheiratet, die allerdingsseinem Sohn und Thronerben DonCarlos versprochen war. Don Car-los, der nun gezwungen ist, seineGeliebte mit „Mutter“ anzuspre-chen, kann sein Begehren nicht un-

terdrücken, auch wenn es ein enor-mes Risiko für beide darstellt. Inseinem Bemühen um seine Stief-mutter wird er unterstützt von sei-nem Jugendfreund, dem Marquisvon Posa, der wiederum in verdeck-ter Opposition zu König Philipppolitische Reformen und die Befrei-ung der Niederlande anstrebt. Immenschenfeindlichen Klima desHofstaates eines reformunfähigenImperiums, in dem Intriganten,Spitzel und Speichellecker gedei-hen, geraten Don Carlos und derMarquis von Posa immer tiefer un-ter das Räderwerk der Geschichte.Letztlich ist es vor allem Don Car-

los’ jugendliche Schwärmerei, dieunheilvolle Verwicklung von Priva-tem und Politischem, die zum Fall-strick der jungen Generation wird –einer Generation, die sich unver-söhnlich der Vater-Generation ge-genüber gestellt sieht und einemMacht- und Herrschaftsapparatzum Opfer fällt, dem kein Opfer zuhoch ist.Wie in den anderen Historiendra-men gibt es auch in DON CAR-LOS kein Schwarz-Weiß-, keineinfaches Gut-Böse-Schema.Schiller gibt seinen Figuren so fei-ne Konturen, der Handlung sonuancenreiche Wendungen, dassdie tragische Vielschichtigkeit zurvollen Entfaltung kommt. Er lässtuns die Kälte im Arkanum derHerrschaft, die Angst, die durchdie Korridore und Vorzimmer derMacht weht, und die Sehnsüchteder verzweifelt Liebenden in dengeheimen Cabinets derart sinnlichnacherleben, dass man sich zuwei-len in einem Film wähnt. (SK)

Alexander Charim inszeniert Schillers DON CARLOS

„DAS VOLLKOMMENSTE ALLER KUNSTWERKE –WAHRE POLITISCHE FREIHEIT“

Das Schauspielensemble von DON CARLOS zum Probenauftakt.

DON CARLOS Von Friedrich SchillerPREMIERE: SONNTAG, 8. NOVEMBER 2015, 19.30 UHR, THEATER AM DOMHOFInszenierung: Alexander CharimBühne/Kostüme : Ivan BazakMusik: Eberhard SchneiderDramaturgie: Sven Kleine, Maria SchneiderMit: Marie Bauer, Christine Diensberg, Anne Hoffmann, Stephanie Schadeweg; Patrick Berg, Stefan Haschke, Thomas Kienast, Orlando Klaus, Dennis Pörtner

Am Sonntag, 1.11.2015, gibt dasProduktionsteam um 11.30 Uhr imRahmen einer Matinee im OberenFoyer im Theater am Domhof ersteEinblicke in die Produktion. DerEintritt ist frei.

MATINEE

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Seite 4 | Dienstag, 6. Oktober 2015

Machtwille ist oftmals der treiben-de Motor, um ein führendes Amtzu erlangen und langfristig auszu-üben. Doch was geschieht mitdem, der die Macht gar nicht willund dennoch zu ihr gedrängtwird?Simon Boccanegra, dem Titelhel-den dieser großartigen Oper Giu-seppe Verdis, geschieht genau das.Gegen seinen Willen wird er, derpopuläre und höchst erfolgreicheKorsar (Freibeuter) im Dienste derRepublik Genua, vom bürgerli-chen Lager als Doge aufgestellt.Denn Boccanegra ist erpressbar.

Einer Verbindung mit seiner Ge-liebten und Mutter seiner illegiti-men Tochter, Maria, steht die Ab-lehnung von Marias Vater Fiescoentgegen. Einem Dogen aber wirdFiesco die Heirat nicht mehr ver-weigern können. So lässt sich Boc-canegra auf das politische Amt ein.Kurz darauf erfährt er vom TodeMarias, im selben Augenblick ruftdas Volk ihn zum neuen Dogenaus.25 Jahre später kämpft der DogeBoccanegra um die Einheit seinesgespaltenen Volkes und um seineFührungsposition. Er findet seine

verloren geglaubte Tochter Ameliawieder – ein scheinbares Glückund unheilvoll mit seinem politi-schen Amt verknüpft, denn Ame-lia liebt Boccanegras WidersacherGabriele Adorno. Um die zerstrit-tenen Lager zu vereinen und sei-nen privaten Frieden zu finden,sucht er den Weg der Versöhnung,„pace e amor!“. Fortan ist Bocca-negra dem Tode geweiht …Es war sicherlich kein Zufall, dassGiuseppe Verdi nach den Erfolgenvon RIGOLETTO, IL TROVATO-RE und LA TRAVIATA mit dem1857 uraufgeführten MelodramaSIMON BOCCANEGRA einenSchritt hin zum durchkomponier-ten Musiktheater wagte. Die see-lentiefe Zeichnung der Protagonis-ten rückte er in den Vordergrund,widerspiegelnd in einer musikali-schen Grundfarbe, die nahezudurchgängig von Schmerz, Verlustund Verrat erzählt. Eine vergifteteWelt breitet sich dem Zuhörer aus,in deren Zentrum allein der „An-führer wider Willen“ mit Liebeund Härte versucht, sein Volk zubefrieden. Das Dogenwesen dermittelalterlichen norditalienischenStadtrepubliken bildet nicht nurdie historische Folie für ein kam-merspielartiges Liebes- und Bezie-hungsdrama. Dezidiert und an-hand existenter Vergangenheit zei-

gen zunächst der DramenautorGutiérrez und schließlich Verdiund seine Librettisten, wie fragileine liberal gesinnte Staatsform ist,wenn persönlicher Machtwille dieOberhand gewinnt und die Men-schen gegeneinander hetzt.Verdi ist als engagierter Verfechterder italienischen Einigungsbewe-gung bekannt, die politische Ge-sinnung hinter dieser Oper deut-lich. Aber auch persönlicheSchicksalsschläge finden ihren Wi-derhall – innerhalb von zwei Jah-ren hatte der Komponist Frau,Sohn und Tochter verloren. DerSchmerz des Liebenden und desVaters sind nicht allein in SIMONBOCCANEGRA, aber hier beson-ders tiefgründig und handlungs-

bestimmend ausgelotet.Zunächst schien SIMON BOC-CANEGRA kein Erfolg beschie-den. Doch eine fundamentaleÜberarbeitung von Libretto undmusikalischer Dramaturgie be-scherte dem Werk 1881 eine zweiteChance. Heute erfährt Verdis Operimmer mehr Beachtung im inter-nationalen Opernrepertoire. Viel-leicht, weil sie sehr präzise Zustän-de schildert und Fragen aufwirft,denen sich auch die gegenwärtigendemokratischen Gesellschaftenausgesetzt sehen.Am Theater Osnabrück werdensich Generalmusikdirektor Andre-as Hotz und der Regisseur JochenBiganzoli diesen Fragen stellen.

(US)

Verdis Oper SIMON BOCCANEGRA eröffnet die MusiktheatersaisonMACHT WIDER WILLEN

SIMON BOCCANEGRA

SIMON BOCCANEGRA Oper in einem Prolog und drei Akten von Giuseppe VerdiLibretto von Francesco Maria Piave, Giuseppe Montanelli und ArrigoBoito nach dem gleichnamigen Drama von Antonia García Gutiérrez;in italienischer Sprache mit deutschen ÜbertitelnPREMIERE: SAMSTAG, 10. OKTOBER 2015, 19.30 UHR, THEATER AM DOMHOFMusikalische Leitung: Andreas HotzInszenierung: Jochen BiganzoliBühne: Tilo SteffensKostüme: Veronika LindnerChoreinstudierung: Markus LafleurDramaturgie: Ulrike SchumannMit: Lina Liu; Genadijus Bergorulko, Jan Friedrich Eggers, José Gallisa, Rhys Jenkins, Michael Wade Lee; Osnabrücker Symphonieorchester, Opernchor des Theaters Osnabrück, Extrachor des Theaters Osnabrück

Thomas Köcks JENSEITS VONFUKUYAMA gewann 2013 den1. Preis des Osnabrücker Dramati-kerpreises. In den zwei darauffol-genden Jahren folgte für ThomasKöck der Stückepreis des Else-Las-ker-Schüler-Dramatikerpreises. Erschrieb mit PARADIES FLUTENein Auftragswerk für das TheaterOsnabrück, das auch zum Heidel-berger Stückemarkt 2015 eingela-den war. Zudem ist Thomas Köckseit dieser Spielzeit Hausautor amNationaltheater Mannheim. AmTheater Osnabrück wurde wäh-renddessen das 2. Preisträgerstück27 MONATE von Tobias Steinfelduraufgeführt sowie das zweite2. Preisträgerstück ARCHIV DERERSCHÖPFUNG von Sascha Har-

gesheimer (Uraufführung 2015 amDeutschen Theater Berlin) im Rah-men von SPIELTRIEBE 6 zur Auf-

führung gebracht. Das ist natürlichein sehr erfreuliches Fazit für denTheaterverein Osnabrück e. V., der

nach diesem ersten erfolgreichenDurchgang Ende 2014 wieder inenger Zusammenarbeit mit demTheater Osnabrück den 2. Osna-brücker Dramatikerpreis ausge-schrieben hat. 100 Bewerbungensind eingegangen, aus denen dierenommierte Fachjury sechs Au-toren wählte, die Ende Juni 2015zu einem zweitägigen Workshopmit den Juroren nach Osnabrückanreisten. Bei diesen Autoren han-delt es sich um Teresa Dopler ausWien, Enis Maci aus Leipzig, Mat-hilda Onur aus Berlin, Julia Pen-ner aus Berlin, Stefan Hornbachaus Ludwigsburg und Pascal Rich-mann aus Hildesheim. Die Jury –bestehend aus der freien AutorinRebekka Kricheldorf, der Regis-

seurin Annette Pullen, dem Präsi-denten der Theaterakademie Au-gust Everding, Prof. Hans-JürgenDrescher, und dem freien Journa-listen Jürgen Berger – hat nun ausdieser Gruppe von sechs Autorendie Gewinner gewählt. Diese wer-den im Rahmen einer Preisverlei-hung am Sonntag, 8.11.2015,11.30 Uhr, im Oberen Foyer desTheaters am Domhof durch dieJuroren bekannt gegeben. Natür-lich werden die Gewinnerstückedem Publikum nicht vorenthaltenund durch Ensemblemitgliedervorgestellt. Das 1. Preisträgerstückerwartet neben dem Preisgeld dieUraufführung im emma-theater,die für Herbst 2016 geplant ist.

(AW)

2. OSNABRÜCKER DRAMATIKERPREISPreisverleihung am 8. November 2015

Die Jury (stehend v. l. n. r.): Hans-Jürgen Drescher, Rebekka Kri-cheldorf, Jürgen Berger und Annette Pullen mit Axel Zumstrull,Vorsitzender des Theatervereins Osnabrück; die Nominierten (sit-zend v. l. n. r.): Enis Maci, Stefan Hornbach, Mathilda Onur, JuliaPenner, Pascal Richmann und Teresa Dopler.

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Dienstag, 6. Oktober 2015 | Seite 5

Endlich! Nach rund sieben Mona-ten Bauzeit wird das emma-thea-ter mit der Tanzpremiere BIO-GRAFIA DEL CORPO am 21.November wiedereröffnet. Diedringend notwendige Sanierungdes Gebäudes konnte in Rekord-zeit durchgeführt werden, undnun wird das vom Publikum heißgeliebte Osnabrücker Theater-kleinod seinen Charme neu ent-falten. Hier geht es nicht um gro-

ße Oper und eindrucksvolle Klas-siker, die Blackbox des emma be-sticht durch den unmittelbarenKontakt zu den Darstellern. Seinewandlungsfähige Raumbühnelässt den Zuschauer hautnah erle-ben, wie Tänzer, Schauspieler,Sänger und Musiker ihre Ge-schichten erzählen.Das Theater Osnabrück lädt dazuein, die neu gestalteten Foyers, denBühnenraum, die sonst verborge-

nen Garderoben und Technikräu-me in Augenschein zu nehmen.Erfahren Sie, wie viel Stahl undTechnik sich im kleinen, feinenemma-theater verbergen. Und dasTheater Osnabrück braucht IhreUnterstützung: Um die Bühnen-technik, Licht und Ton auf denneuesten Stand zu bringen, rei-chen die öffentlichen Fördergelderbei weitem nicht aus. Jeder ge-spendete Euro wird verdoppelt!

Sonntag, 22. November 2015, ab 14 Uhr

HEREINSPAZIERT! TAG DEROFFENEN TÜR IM EMMA-THEATER

Jeder Körper hat seine eigeneBiografie. In ihm speichern sichErfahrungen, die als Erinnerun-gen im Körpergedächtnis abruf-bar sind. In jeden menschlichenKörper schreibt sich die eigeneLebensgeschichte ein und mani-festiert sich in physischen Emp-findungen, Haltungen, Bewe-gungs- und Erregungsmustern.Im Tanz wird jeder Körper zu-nächst durch seine Ausbildunggeprägt – den Erwerb von Tanz-techniken, die Herausbildungeines Körperbewusstseins, dieSchulung tänzerischer Fähigkei-ten. Im Laufe des beruflichen

Lebens kommen weitere kör-perliche Prägungen hinzu. Fürdie Tanzkarrieren von RafaëleGiovanola und Mauro de Can-dia war die Ausbildung bei dergroßen russischen Ballettpäda-gogin Marika Besobrasova(1918-2010) von entscheiden-der Bedeutung. Beide haben beiihr – zu unterschiedlichen Zei-ten – an der Ballettakademie inMonte Carlo studiert und dabeinicht nur eine Schule des Kör-pers durchlaufen, sondern aucheine Schule des Wahrnehmensund Sehens. Diese Ausbildunghat ihnen zugleich Mittel an die

Hand gegeben, Prinzipien desTanzes und des Körpers zu er-fassen und Tanztechnik nichtals Selbstzweck, sondern als Vo-raussetzung für Tanz und Bewe-gung jeder Richtung, jedes Stilszu begreifen.Während die Schweiz-Amerika-nerin nach ihrer Ausbildung u. a.acht Jahre als Tänzerin imFrankfurt Ballett von WilliamForsythe engagiert war, wurdeMauro de Candia Solist bei Ste-phan Thoss im Ballett der Staats-oper Hannover. In BIOGRAFIADEL CORPO begeben sich beideauf eine Recherchereise zurückzu ihren Wurzeln. Sie versuchenfreizulegen, was sie durch dasStudium bei Besobrasova anKörper- und Bewegungswissenaufgenommen und erfahren ha-ben, wie sie es sich zu eigen ge-macht und darauf aufgebaut ha-ben und wie sie es weitergeben(können). Dieses Wissen ist fürbeide Teil ihrer Körperbiografiegeworden und zugleich Wissens-fundus, aus dem sie als Tänzer,Choreografen, Künstler undMenschen schöpfen.

Der Tanzabend BIOGRAFIADEL CORPO gehört zu demvon der Kulturstiftung des Bun-des geförderten zweijährigenDoppelpass-Projekt BIOGRA-FIE DES KÖRPERS, in dem dieKooperationspartner DanceCompany Theater Osnabrückunter Leitung von de Candiaund die freie CompanyCocoonDance (Bonn) von Ra-faële Giovanola auch mit in Os-nabrück ansässigen Flüchtlingen

das Thema der Biografie desKörpers erforschen werden. Ausganz unterschiedlichen Ländernund Kulturen kommend, werdendie Geflüchteten das Projekt mitihrem Körperwissen und ihrenKörpererfahrungen konfrontie-ren und neue Fragen und eineeigene Dynamik in den Prozesshineinbringen.Gefördert wird das Projekt imFonds Doppelpass der Kultur-stiftung des Bundes. (PS)

Ein Doppelabend von Rafaële Giovanola und Mauro de CandiaBIOGRAFIA DEL CORPO

Die Tänzerinnen und Tänzer der Dance Company Theater Osna-brück bei der Probenarbeit zu BIOGRAFIA DEL CORPO.

BIOGRAFIA DEL CORPO (UA)Von Rafaële Giovanola und Mauro de CandiaPREMIERE: SAMSTAG, 21. NOVEMBER 2015, 19.30 UHR, EMMA-THEATERChoreografie: Rafaële Giovanola, Mauro de CandiaBühne/Kostüme: Rafaële Giovanola, Mauro de CandiaDramaturgie: Patricia Stöckemann, Rainald EndrassMit: Marine Sanchez Egasse, Hsiao-Ting Liao, Noemi Emanuela Martone, Beatrice Panero; Sasha Samion, Keith Chin, David Lukas Hemm, Lennart Huysentruyt, Amadeus Marek Pawlica, Robert Phillips

Für den Einbau der Bühnentechnikund Beleuchtung im emma-theaterhat der Rat der Stadt Osnabrück einSpendenkonzept verabschiedet: JedeSpende wird (bis zu einer Höchst-grenze von insgesamt 150 000 Euro)

durch städtische Mittel verdoppelt!SpendenkontoEmpfänger: Städtische BühnenOsnabrück gGmbHKreditinstitut: SparkasseOsnabrück

BIC: NOLADE22XXXIBAN: DE12 2655 0105 1551 605767Verwendungszweck: Spende em-ma-theater (bitte dies und Ihre An-schrift angeben!)

IHRE SPENDE WIRD VERDOPPELT!

Bereits zum siebten Mal enga-gieren sich der Förderverein desLions Club Osnabrück-Penthe-silea e. V. und seine Kooperati-onspartner und Förderer mitdem „Osnabrücker Adventska-lender“ für Osnabrück. Für nur5 Euro Gesamtpreis werden Ka-lender mit Losnummer in vielenOsnabrücker Geschäften ange-boten – kleines Geld, mit demman viel Gutes tut. Dieses Jahrgeht der Reinerlös des Kalendersan das emma-theater, das der-

zeit saniert wird. Im „Osnabrü-cker Adventskalender“ verste-cken sich hinter den 24 TürchenGewinnchancen für attraktiveund vielseitige Preise. Ab dem26. Oktober ist der Adventska-lender an zahlreichen Verkaufs-stellen zu erwerben. Weitere In-formationen zu den Gewinnen,sowie eine Liste mit allen Ver-kaufsstellen dieses besonderenAdventsgeschenks gibt es onlineunter www.osnabruecker-adventskalender.de.

24 TÜRCHEN FÜR DAS EMMA-THEATER

Intendant Ralf Waldschmidt, Lions-Club-Mitglieder ManuelaMaria Lagemann, Sigrid Teichert, Anette Meyer zu Strohen undKaufmännischer Direktor Matthias Köhn (v. l. n. r.) auf deremma-Baustelle.

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BRILLEN · CONTACTLINSEN · HÖRGERÄTEInhaber: Joachim Nowak e. K.

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Oktober

Di | 06.10.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer VOM FISCHER UND SEINER FRAU (UA)Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alleab 8 Jahren, f. V., PK E6

19.30 Uhr | Theater am Domhof/Tanzsaal VIS-À-VISTreffpunkt Bühnenpforte, 19.15 Uhr, Eintritt frei

19.30-21.20 Uhr | Theater am Domhof IM OSTEN NICHTS NEUES (UA)Schauspiel mit Musik von Dominik Günther,Jörg Wockenfuß und Jan-S. Beyer, Di 2/Di 2Ssp und f. V., PK T9

Mi | 07.10.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof VOM FISCHER UND SEINER FRAU (UA)Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alleab 8 Jahren, f. V., PK E6

19.30 Uhr | Limberg-Theater ARCHIV DER ERSCHÖPFUNGSchauspiel von Sascha Hargesheimer, VB Alt. 1und f. V., PK E4

Do | 08.10.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer VOM FISCHER UND SEINER FRAU (UA)Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alleab 8 Jahren, f. V., PK E6

19.30-20.45 Uhr | Limberg-Theater ARCHIV DER ERSCHÖPFUNGSchauspiel von Sascha Hargesheimer, f. V., PK E4

19.30 Uhr | Theater am Domhof ÖFFENTLICHE GENERALPROBE zu SIMON BOCCANEGRAOper von Giuseppe Verdi – zugunsten derAidshilfe für Afrika, f. V., 25-39 Euro

Fr | 09.10.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer VOM FISCHER UND SEINER FRAU (UA)Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alleab 8 Jahren, f. V., PK E6

19.30-22.10 Uhr | Theater am Domhof ENDSTATION SEHNSUCHT

Schauspiel v. T. Williams, VB blau/Fr 1 u. f. V., PK T8

Sa+So| 10.+11.10.2015 | ab 10 Uhr | Theater am Domhof/Orchesterstudio BUNDESWETTBEWERB Gesang – Musical Eintritt frei

19.30 Uhr | Theater am Domhof

PREMIERE SIMON BOCCANEGRAOper v. Giuseppe Verdi, Pr 1/Pr 2 und f. V., PK T3

So | 11.10.2015 | 19.30-20.45 Uhr | Theater am Domhof PARADIES FLUTEN (TANZ-UA)Choreografie von Mauro de Candia nach ei-nem Stück von Thomas Köck, VB EAN 1/VBEAN 2/VB SPD/VB Ssp und f. V., PK T819 Uhr Einführung, Oberes Foyer

Mo | 12.10.2015 | 19.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer 1. LIEDERABEND: Benjamin Britten und Henry PurcellF. V., 16 Euro

Di | 13.10.2015 | 15-15.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer STROLCHKONZERT: TIERGESCHICHTENFür alle ab 3 Jahren, f. V., 5 Euro

19.30-22.10 Uhr | Theater am Domhof ENDSTATION SEHNSUCHTSchauspiel von Tennessee Williams, VB oran-ge/Di 1 A und f. V., PK T9

Mi | 14.10.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Melanchthonkirche EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH (UA)Roman-Adaption nach J. S. Foer, f. V., PK E3

19.30-20.45 Uhr | Theater am Domhof PARADIES FLUTEN (TANZ-UA)Choreografie v. M. de Candia nach einem Stück v.T. Köck, Mi 2/Mi 3/ Mi 2 Ssp u. f. V., PK T919 Uhr Einführung, Oberes Foyer

Do | 15.10.2015 | 19.30-22.10 Uhr | Theater am Domhof ENDSTATION SEHNSUCHTSchauspiel v. T. Williams, Do 2 und f. V., PK T9

Fr | 16.10.2015 | 19.30-22.30 Uhr | Theater am Domhof JEKYLL & HYDE

Musical v. F. Wildhorn/L. Bricusse, Fr 2 u. f. V., PK T3

Sa | 17.10.2015 | 19.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer LICHTSICHT 5 – Projektionsbiennale Bad Rothenfelde

Eintritt frei

So | 18.10.2015 | 11-11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer STROLCHKONZERT: TIERGESCHICHTENFür alle ab 3 Jahren, f. V., 5 Euro

15 Uhr | Theater am Domhof SIMON BOCCANEGRAOper von Giuseppe Verdi, So Na 1/VB silberund f. V., PK T4

Di | 20.10.2015 | 19.30 Uhr | Theater am Domhof SIMON BOCCANEGRAOper von Giuseppe Verdi, Di 1 und f. V., PK T5

Do | 22.10.2015 | 19.30-21 Uhr | Melanchthonkirche EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH (UA)Roman-Adaption nach J. S. Foer, f. V., PK E3

19.30-20.45 Uhr | Theater am Domhof PARADIES FLUTEN (TANZ-UA)Choreografie von Mauro de Candia nach ei-nem Stück von Thomas Köck, Do 1/VB rotund f. V., PK T919 Uhr Einführung, Oberes Foyer

Fr | 23.10.2015 | 19.30-20.45 Uhr | Limberg-Theater ARCHIV DER ERSCHÖPFUNGSchauspiel von Sascha Hargesheimer, ZusAbound f. V., PK E3

19.30 Uhr | Theater am Domhof SIMON BOCCANEGRAOper von Giuseppe Verdi, Fr 1/VB grün +DGB/Giro-Live und f. V., PK T4

Sa | 24.10.2015 | 19.30-22.30 Uhr | Theater am Domhof JEKYLL & HYDEMusical von Frank Wildhorn/Leslie Bricusse,CDU-Spezial und f. V., PK T3

So | 25.10.2015 | 16 Uhr | Theater am Domhof

PREMIERE DAS GESPENST VON CANTERVILLEWeihnachtsstück nach Oscar Wilde für alle ab6 Jahren, f. V., PK T16

19.30-21 Uhr | Melanchthonkirche EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH (UA)Roman-Adaption nach Jonathan Safran Foer,VB SPD und f. V., PK E2

Mo | 26.10.2015 | 19.30 Uhr | Theater am Domhof/Tanzsaal VIS-À-VISTreffpunkt Bühnenpforte, 19.15 Uhr, Eintritt frei

Di | 27.10.2015 | 19.30-21 Uhr | Melanchthonkirche EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH (UA)Roman-Adaption nach Jonathan Safran Foer,VB Ssp und f. V., PK E3

Mi | 28.10.2015 | 19.30-22.30 Uhr | Theater am Domhof CARMENOper von Georges Bizet, Mi 2 und f. V., PK T4

Do | 29.10.2015 | 19 Uhr | Theater am Domhof/Tanzsaal OFFENES TANZTRAINING 60+Treffpunkt Bühnenpforte, 18.45 Uhr, Eintritt frei

Sa | 31.10.2015 | 19.30-20.45 Uhr | Limberg-Theater ARCHIV DER ERSCHÖPFUNGSchauspiel von Sascha Hargesheimer, VB EAN2 und f. V., PK E3

19.30-22.30 Uhr | Theater am Domhof JEKYLL & HYDEMusical v. F. Wildhorn/L. Bricusse, f. V., PK T3

November

So | 01.11.2015 | 11 Uhr | OsnabrückHalle 2. SINFONIEKONZERT – EINE EIGENE WELTOsnabrücker Sinfonieorchester, Konz So/ VBKonz 1/ Konz So plus/ Konz Ju u. f. V., PK S110.45 Uhr Einführung, Europasaal

11.30 Uhr | Theater am Domhof EINFÜHRUNGSMATINEE zu DON CARLOSSchauspiel von Friedrich Schiller, Eintritt frei

15 Uhr | Theater am Domhof DAS GESPENST VON CANTERVILLEWeihnachtsstück nach Oscar Wilde, für alle ab6 Jahren, Fam-Abo u. f. V., PK T16

Mo | 02.11.2015 | 20 Uhr | OsnabrückHalle 2. SINFONIEKONZERT – EINE EIGENE WELT

Osnabrücker Sinfonieorchester, Konz Mo/ VB Konz2/ VB gelb plus/ Theater u. Konz u. f. V., PK S119.15 Uhr Einführung, Tagungsraum

Di | 03.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer VOM FISCHER UND SEINER FRAU (UA)Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alleab 8 Jahren, f. V., PK E6

19.30 Uhr | Theater am Domhof SIMON BOCCANEGRAOper v. Giuseppe Verdi, Di 2/ VB or u. f. V., PK T5

Mi | 04.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer VOM FISCHER UND SEINER FRAU (UA)Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alleab 8 Jahren, f. V., PK E6

15.30-16 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer STROLCHKONZERTFür alle ab 3 Jahren, f. V., 5 Euro

Do | 05.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMENFamilienstück von Guus Kuijer für alle ab 10Jahren, f. V., PK E6

Fr | 06.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMENFamilienstück von Guus Kuijer für alle ab 10Jahren, f. V., PK E6

Fortsetzung auf Seite 8

JEKYLL & HYDE

ARCHIV DER ERSCHÖPUNG

Spielplan

Oktober / November

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Page 7: Theaterjournal 2015/16 Ausgabe 2

Seite 8 | Dienstag, 6. Oktober 2015

19.30-20.45 Uhr | Melanchthonkirche CAMP REMARK (UA)Jugendclub Amigos Bandidos, f. V.

19.30-21.20 Uhr | Theater am Domhof IM OSTEN NICHTS NEUES (UA)Schauspiel mit Musik von Dominik Günther,Jörg Wockenfuß und Jan-S. Beyer, Fr 1/ VBgrün + DGB/ Giro-Live u. f. V., PK T5

So | 08.11.2015 | 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer VERLEIHUNG DES 2. OSNABRÜCKER DRAMATIKERPREISESEintritt frei

19.30 Uhr | Theater am Domhof

PREMIERE DON CARLOSSchauspiel von Friedrich Schiller, Pr 1/ PR 2 u. f.V., PK T6

Di | 10.11.2015 | 19 Uhr | Theater am Domhof/Tanzsaal OFFENES TANZTRAINING 60+Treffpunkt Bühnenpforte, 18.45 Uhr, Eintritt frei

Mi | 11.11.2015 | 17 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer THEATERLABORWorkshoppräsentation, Eintritt frei

19.30 Uhr | Theater am Domhof SIMON BOCCANEGRAOper von Giuseppe Verdi, Mi 1 u. f. V., PK T5

Do | 12.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMENFamilienstück von Guus Kuijer für alle ab 10Jahren, f. V., PK E6

19.30-22.30 Uhr | Theater am Domhof

Zum letzten Mal JEKYLL & HYDEMusical von Frank Wildhorn/Leslie Bricusse,CDU Classic u. f. V., PK T5

Fr | 13.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMENFamilienstück von Guus Kuijer für alle ab 10Jahren, f. V., PK E6

19.30 Uhr | Theater am Domhof DON CARLOSSchauspiel von Friedrich Schiller, Fr 2/ GEW u.f. V., PK T7

Sa | 14.11.2015 | 20-21.40 Uhr | Theater am Domhof

Wiederaufnahme DER VORNAMEKomödie von Matthieu Delaporte und Alexan-dre de la Patellière, f. V., PK T11

So | 15.11.2015 | 19.30 Uhr | Theater am Domhof SIMON BOCCANEGRAOper von Giuseppe Verdi, Ju1/Ju2, f. V., PK T4

Mo | 16.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMENFamilienstück von Guus Kuijer für alle ab 10Jahren, f. V., PK E6

Di | 17.11.2015 | 15.30-16 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer PURZELKONZERT: ZAUBERGESCHICHTENFür alle ab 0 Jahren, f. V., 5 Euro

19.30-22.10 Uhr | Theater am Domhof

Zum letzten Mal ENDSTATION SEHNSUCHTSchauspiel von Tennessee Williams, Di 1 u. f. V.,PK T9

Mi | 18.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMENFamilienstück von Guus Kuijer für alle ab 10Jahren, f. V., PK E6

19.30-20.45 Uhr | Limberg-Theater

Zum letzten Mal ARCHIV DER ERSCHÖPFUNGSchauspiel von Sascha Hargesheimer, Ssp Mi 1u. f. V., PK E3

Do | 19.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMENFamilienstück von Guus Kuijer für alle ab 10Jahren, f. V., PK E6

11 Uhr | OsnabrückHalle SCHULKONZERT BEETHOVEN: VIOLINKONZERTF. V.

20 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer LESERREISE: Meister und Margarita1. Station: Schwarze Magie, f. V., 5 Euro

Fr | 20.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMENFamilienstück von Guus Kuijer für alle ab 10Jahren, f. V., PK E6

15 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer VORLESETAGEintritt frei

19.30 Uhr | Theater am Domhof SIMON BOCCANEGRAOper von Giuseppe Verdi, VB blau/ FrM u. f. V.,PK T4

Sa | 21.11.2015 | 11 Uhr | Theater am Domhof ÖFFENTLICHE PROBE zu MY FAIR LADYMusical von Frederick Loewe,10.45 Uhr Einführung, Oberes Foyer

15.30-16 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer PURZELKONZERT: ZAUBERGESCHICHTENFür alle ab 0 Jahren, f. V., 5 Euro

19.30 Uhr | emma-theater

PREMIERE BIOGRAFIA DEL CORPO (UA)Tanzstück von Rafaële Giovanola und Mauro deCandia, f. V., PK E2

19.30-21.20 Uhr | Theater am Domhof IM OSTEN NICHTS NEUES (UA)Schauspiel mit Musik von Dominik Günther,Jörg Wockenfuß und Jan-S. Beyer, VB EAN 1/VB EAN 2/ VB SPD/ VB Ssp/ CDU-Spezial u. f.V., PK T8

So | 22.11.2015 | 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Orchesterstudio 1. KAMMERKONZERT – KLAVIERTRIOWerke von Claude Debussy und Franz Schu-bert, f. V., 14 Euro

11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer EINFÜHRUNGSMATINEE zur Premiere MY FAIR LADYEintritt frei

Ab 14 Uhr | emma-theater ERÖFFNUNG EMMA-THEATER15 Uhr | Theater am Domhof DON CARLOSSchauspiel von Friedrich Schiller, SoNa 2/ Famu. f. V., PK T7

Mo | 23.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMENFamilienstück von Guus Kuijer für alle ab 10Jahren, f. V., PK E6

Di | 24.11.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer VOM FISCHER UND SEINER FRAU (UA)Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alleab 8 Jahren, f. V., PK E6

19.30 Uhr | Theater am Domhof DON CARLOSSchauspiel von Friedrich Schiller, Di 2/ Ssp Di 2u. f. V., PK T8

20 Uhr | Grand Hotel FINNISCH oder ICH MÖCHTE DICH VIELLEICHT BERÜHRENSchauspiel von Martin Heckmanns, f. V.

(Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten!)

ENDSTATION SEHNSUCHT

VOM FISCHER UND SEINER FRAU

Page 8: Theaterjournal 2015/16 Ausgabe 2

Dienstag, 6. Oktober 2015 | Seite 9

Sir Simon lebt seit 400 Jahrenauf Schloss Canterville und warbisher immer zufrieden: Er istdas berühmteste und gefürch-tetste Gespenst Englands, undder von ihm verursachte Blut-fleck wird immer noch von Tou-risten bewundert. Der stammtnämlich von dem Tag vor 400Jahren, als er seine Frau erdolch-te – sie hat aber auch einfach un-glaublich schlecht gekocht! Nurdass ihre Brüder ihn zur Strafeeinsperren und verhungern lie-ßen und dass er seitdem nichtmehr schlafen darf, weil er ver-flucht ist – das war schon ziem-lich gemein, findet Sir Simon.Richtig unangenehm wird esaber, als die amerikanische Fa-

milie Otis – Vater, Mutter, dieZwillinge Ben und Bob und diehübsche Virginia – in SchlossCanterville einziehen. Denn diehaben überhaupt keinen Res-pekt vor englischen Traditionen,und vor Geistern schon garnicht. Stattdessen stellen sieüberall ihre geschmacklosenMöbel hin, wollen Pizza und

Burger, und statt sich zu er-schrecken, bieten sie Sir SimonMagenmittel und Öl für seineKetten an. Und das Schlimmste:Egal wie oft er ihn erneuert, derBlutfleck wird einfach immerwieder weggeputzt. Eine vier-hundertjährige glänzende Karri-ere als Gespenst und jetzt das!Alle Versuche, die Familie zu

vertreiben, fruchten nicht, imGegenteil: Vor allem die Zwillin-ge treiben nicht nur die Haus-hälterin Mrs. Umney, sondernauch das Gespenst mit ihrenStreichen an den Rand des Ner-venzusammenbruchs. So kannes nicht weitergehen! Doch Vir-ginia hat Mitleid mit dem Ge-spenst und bietet ihm ihre Hilfe

an. Kann sie den armen Sir Si-mon erlösen? Und wo ist eigent-lich der Familienschmuck derCantervilles abgeblieben?Mit Tempo, Witz und der gebo-tenen Portion Grusel inszeniertdie junge Regisseurin Anna Wer-ner Oscar Wildes schaurig-schö-ne Novelle als Weihnachtsstückfür die ganze Familie. (MSE)

„DAS IST ALLES HUMBUG!“Oscar Wildes DAS GESPENST VON CANTERVILLE als Weihnachtsstück

Ob OSKAR sich vom gruseligen Gespenst Sir Simon erschrecken lassen wird …? (Comic von Daniel Brinkmann).

DAS GESPENST VONCANTERVILLENach Oscar Wilde, für alle ab6 JahrenPREMIERE: Sonntag, 25. Oktober 2015, 16 Uhr, Theater am DomhofInszenierung: Anna WernerBühne: Margrit FlagnerKostüme: Linda SchnabelMusik: Eberhard SchneiderDramaturgie: Marie SenfMit: Anja S. Gläser, Astrid Köhler, Rébecca Marie Mehne; Fabian Baumgarten, Jaques François Freyber, Thomas Hofer, Marius Lamprecht, Eberhard Schneider, Mikhail Vernov

Wie wohl ein Kamel oder eineSchlange in der Musik klingt?Im Strolchkonzert erfahrenkleine Musikfreunde, wie vieleTiere man mit einer Harfe undeiner Oboe entstehen lassenkann und wie es klingt, wenndiese Tiere aufeinandertreffen.Mit Harfe und Oboe.Für Kinder von 3 bis 6 Jahrenmit ihren Begleitern.Am 13. Oktober 2015, 15 Uhr,18. Oktober 2015, 11 Uhr, und4. November 2015, 15.30 Uhr,Theater am Domhof/OberesFoyer.

STROLCHKONZERT:Tiergeschichten

Am Beginn einer Theaterpro-duktion steht oft die sogenann-te Leseprobe. Die Schauspielerlesen gemeinsam den Text, mitdem sie in den nächsten Wo-chen probieren. Beim Vorlese-tag holt das Theater Osnabrückdas Lesen von der Probebühneins Obere Foyer, und um diesesErlebnis noch einzigartiger zumachen, lesen auch Menschen,die sonst hinter der Bühne ar-beiten, vor: Kinder ab 5 Jahrenund Familien sind eingeladen,den Freitagnachmittag auf denSitzkissen des Oberen Foyers zu

verbringen und mit dem Thea-ter von Abenteuern zu träumen,neue Welten zu entdecken undmit den Helden der Geschich-ten mitzufiebern.

VORLESETAGDas ist ja Zauberei! Purzel lerntzaubern und schon entstehenTöne und Musik aus den unter-schiedlichsten Instrumenten.Überall klingt es ganz zauberhaft.Und wie bei einem guten Zau-bertrick, der alleine nicht funkti-oniert, können die allerkleinstenMusikfreunde bei diesem Kon-zert kräftig mithelfen, mitmusi-zieren und mitzaubern.Mit Schlagwerk und Horn.Für Kinder von 0 bis 3 Jahren mitihren Begleitern. Am 17. und 21.November 2015, jeweils 15.30 Uhr,Theater am Domhof/Oberes Foyer.

PURZELKONZERT:Zaubergeschichten

Auf die Bühne, fertig, los! Die Im-protheaterbühne ist ein Ort gren-zenloser Möglichkeiten. Aus einerIdee, einem Wort, einer Bewegungentwickelt sich eine Szene. Wennman improvisiert, kann alles pas-sieren! Hast du genug Mut, eineGeschichte spontan auf der Bühneentstehen zu lassen? Dann seibeim nächsten Theaterlabor dabei– vom 9. bis 11. November 2015,15 bis 18 Uhr im Theater amDomhof. Kosten: 25 Euro pro Per-son. Anmeldungen bis zum 30.Oktober 2015 bei Julian Neumayr:[email protected],Telefon 0541/76 00-168.

THEATERLABOR

BUNDESWEITERVORLESETAGEine Initiative von DIE ZEIT,Stiftung Lesen und DeutscheBahn Stiftung, für alle ab 5JahrenFREITAG, 20. NOVEMBER2015,15 UHR,THEATER AM DOMHOF/OBERES FOYER

Page 9: Theaterjournal 2015/16 Ausgabe 2

Seite 10 | Dienstag, 6. Oktober 2015

Liebes Kon-zertpubli-kum,Ausflüge indie musika-lischenHauptstädteunseres Lan-des verwöh-nen uns im-mer wiederaufs Neue

mit den gefragtesten Solisten. Manvermeint schnell zu glauben, dass alleinteressanten Künstler nur in diesenwenigen Musikzentren zu erlebenwären.So wenig mir daran liegt, eine kultu-rell so vielfältige Stadt wie Osnabrückin einen falschen Vergleich zu zwän-gen, so sehr merke ich, dass viel zuhäufig vergessen wird, welche Aus-nahmekünstler gerade auf den Büh-nen Osnabrücks zu erleben sind, ohnedass man weit reisen müsste.Vor Kurzem erst war Bernd Glemserim Eröffnungskonzert hier zu hören,einen Tag später war er bereits wiederunterwegs zu einem Klavierabend imGewandhaus in Leipzig. Um einender wichtigsten Nachwuchscellistenunserer Zeit zu erleben, brauchen siebald nicht zu den Berliner Philhar-monikern fahren, sondern könnenNicolas Altstaedt zuvor bei uns in derOsnabrückHalle sogar persönlich inder Konzertlounge im Anschluss anunser Sinfoniekonzert kennenlernen.Und ähnlich geht es weiter mit einerIsabelle van Keulen, Olga Scheps oderSwantje Hoffmann, die allesamt aufden großen Podien der Welt zuhausesind und für die wir nur wenigeSchritte aus der Haustür heraus ma-chen müssen.Unsere besondere Chance aber liegtgerade in der Entdeckung der jungenund vielversprechenden Newcomernder Klassikszene. Freuen Sie sich ge-meinsam mit uns bereits jetzt auf densensationellen Schweizer Flötisten Sé-bastian Jacot, der vor wenigen Wo-chen den ARD-Musikpreis erhielt, so-wie bald auch den Osnabrücker Mu-sikpreis entgegennehmen darf.In aller Bescheidenheit, aber ebensoim Bewusstsein der wunderbarenmusikalischen Schätze vor unsererHaustür bin ich einmal mehr vonGoethes Wort überzeugt: „Warum indie Ferne schweifen? Sieh, das Guteliegt so nah!“Herzlichst,Ihr Andreas Hotz

Von Andreas Hotz

Konzerteund mehr

Andreas Hotz

Die Musik an sich ist eine eigeneWelt, mit eigenen Regeln, eigenenMöglichkeiten, eigener Logik.Und jede Zeit, jede Region, aberauch jeder Komponist hat eigeneWege und Formen des Ausdrucksgefunden. Dabei bewegen sichmanche mehr im Rahmen ihresUmfeldes, manche aber, wie derfranzösische Komponist HenriDutilleux, dessen Geburtstag sichim Januar 2016 zum 100. Maljährt, haben ihren Rahmen verlas-sen und sich ihre ganz eigene mu-sikalische Welt erschaffen. Ur-sprünglich an den Komponisten

des Impressionismus und Symbo-lismus orientiert, entzog sich Du-tilleux, der sich rein chronologischzwischen Messiaen und Boulezwiederfindet, mit der Zeit jegli-cher Zuordnung zu einer Schuleoder Richtung, sondern entwi-ckelte seine ganz eigene Sprache.Mit dem Cellokonzert TOUT UNMONDE LOINTAIN („Eine gan-ze Welt in der Ferne“), das er En-de der 60er-Jahre für MstislavRostropowitsch schrieb, entführter den Hörer jedoch nicht nur inseine eigene musikalische Welt,sondern spinnt den Faden zu

Baudelaires LES FLEURS DUMAL („Die Blumen des Bösen“)weiter, indem jeder Satz durch einGedicht dieser Sammlung inspi-riert wurde.Auch Robert Schumann suchtenach einer eigenen Sprache undForm in der übermächtigen Gat-tung der Sinfonie. Gleich nach sei-ner ersten machte er sich an dieKomposition einer neuen Sinfo-nie, die er 1841 seiner Frau Clarazum Geburtstag vollendete.„Symphonische Phantasie“ über-schrieb er das Autograph. Dochspukte dieses Werk noch lange inseinem Kopf herum. Denn zehnJahre später überarbeitete er dieKomposition und instrumentiertesie neu. So wurde sie als „Vierte“erst verlegt.In eine eigene Welt ganz anderer,viel konkreterer Art, entführen dieFOUR SEA INTERLUDES ausBenjamin Brittens Oper PETERGRIMES: in die spezielle Atmo-sphäre kleiner Fischerdörfer ander ostenglischen Küste der Graf-schaft Suffolk, der auch Brittenentstammt. Das Meer als alles be-

stimmende Urgewalt gibt hier so-wohl in der Gesellschaft dieserDörfer wie auch in Brittens derOper entnommenen Suite denTon an. (DS)

EINE EIGENE WELTVom englischen Fischerdorf zu den Blumen des Bösen

Das Osnabrücker Symphonieorchester mit seinem GMD Andreas Hotz.

Solist des Konzerts: Violoncel-list Nicolas Altstaedt.

2. SINFONIEKONZERT EINE EIGENE WELTBenjamin Britten Four Sea Interludes aus Peter Grimes, op. 33aHenri Dutilleux Tout un monde lointain. Concerto pour violoncelleet orchestreRobert Schumann Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120Sonntag, 1. November 2015, 11 UhrMontag, 2. November 2015, 20 UhrOsnabrückHalle/EuropasaalEinführungen: Sonntag, 10.45 Uhr Europasaal; Montag, 19.15 Uhr,Tagungsraum; Konzertlounge im Anschluss.Dirigent: Andreas HotzSolist: Nicolas Altstaedt, VioloncelloMit: Osnabrücker Symphonieorchester

Speziell für die Highlights dieserKonzertsaison wurde ein eigenesAbonnement konzipiert: DasPaket beinhaltet das 2., 3., 4.und 6. Sinfoniekonzert. NebenSolisten wie Nicolas Altstaedt,Isabelle van Keulen und OlgaScheps begegnen Dirigenten wie

Marcus Bosch, Daniel Inbal undAndreas Hotz dem OsnabrückerSymphonieorchester. Zudemsind beim 3. Sinfoniekonzert dieBielefelder Philharmoniker zuGast. Nähere Informationenund Beratung gibt es an derTheaterkasse.

KONZERTHIGHLIGHTS-ABO

Das nicht nur bei den treuen Kon-zertbesuchern beliebte Wunschkon-zert zum Neujahrstag 2016 steht vorder Tür, und die Besucher könnenwieder abstimmen. Vom 1. bis 28.November liegen die Abstimmzettelim Foyer bereit.

WUNSCHLOSGLÜCKLICH?

1. KAMMERKONZERTKLAVIERTRIOClaude Debussy Trio G-DurFranz Schubert Trio B-Dur op. post.99 D 898Sonntag, 22. November 2015,11.30 Uhr, Theater am Domhof/OrchesterstudioMit: Michal Majersky, Violine Susanne Lamke, Violoncello Denys Proshayev, Klavier

KAMMERKONZERT

Page 10: Theaterjournal 2015/16 Ausgabe 2

OPER FÜR DEN GUTENZWECKSIMON BOCCANEGRA bereitsvor der Premiere erleben? Im Rah-men der öffentlichen Generalprobebietet sich diese Gelegenheit. DieKarten werden zugunsten des Os-nabrücker Vereins Aidshilfe für Af-rika e. V. verkauft. So kann manTheaterluft in der außergewöhnli-chen Atmosphäre einer General-probe schnuppern und gleichzeitigfür das Engagement der AfA spen-den. – am 8.10., 19.30 Uhr, Theateram Domhof. Karten und Informa-tionen gibt es an der Theaterkasse.

LICHTSICHT 5 im Theater amDomhofDie am 18.9. in Bad Rothenfelde er-öffnete ProjektionsbiennaleLICHTSICHT 5 wird sich ab MitteOktober bis in den Dezember hin-ein auch im Oberen Foyer des The-aters mit einer Dokumentationüber die Biennale präsentieren.Diese wird vor den Vorstellungensowie in den Pausen zu sehen sein.Am 17.10. wird diese um 19.30 Uhrmit Projektionsausschnitten ausRobert Wilsons LADY GAGA FLY-ING und William Kentridges MO-RE SWEETLY PLAY THE DANCEsowie einem Programm mit Sän-gern und Musikern des Theaters er-öffnet. Als Vorgeschmack ist einAusschnitt der Projektion von Wil-liam Kentridge vom 10. bis 17.10.auf der Theaterfassade zu sehen.

1. LIEDERABEND:LET THE MUSIC PRAISEZur Einstimmung auf die Premierevon Benjamin Brittens OWENWINGRAVE steht der erste Lieder-abend dieser Spielzeit im Zeichenenglischer Vokalmusik. Werke vonBenjamin Britten und Henry Pur-cell stehen im Mittelpunkt des Pro-gramms, das Erika Simons, Mark

Hamman und der Pianist DenysProshayev gemeinsam zu Gehörbringen – am 12.10., 19.30 Uhr,Theater am Domhof/Oberes Foyer.

VIS-À-VIS und OFFENETANZTRAININGSAnlässlich der Premiere ihres Dop-pelabends BIOGRAFIA DEL COR-PO geben Rafaële Giovanola undMauro de Candia in einem VIS-À-VIS Einblick in die Thematik undProbenarbeit ihrer beiden Tanzstü-cke – am 12.11., 19.30 Uhr, Tanz-saal, Treffpunkt Bühnenpforte19.15 Uhr, Eintritt frei.Die nächsten Termine für das OF-FENE TANZTRAINING sind:60+ am 10.11. und 26.11., jeweils19-20 Uhr, 16+ am 28.11., 10-11.30Uhr (Treffpunkt jeweils 15 Minutenvor Beginn an der Bühnenpforte).

LESEREISE: MEISTER UNDMARGARITA1. Station: Schwarze MagieBulgakows Meisterwerk hat sichlängst Kultstatus und einen festenPlatz im Kanon der Weltliteraturerobert. Diese moderne Variationdes Faustmotivs führt uns in dasMoskau der 1930er Jahre und ist ei-ne beißende Satire auf eine Gesell-schaft, die nur noch das Materielleanerkennt und sich durch Korrup-tion, Unterdrückung und Bespitze-

lung in eine Hölle auf Erden ver-wandelt hat. Mit unverwüstlichemHumor werden menschlicheSchwächen wie Habgier, Kriecher-tum und Feigheit aufs Korn ge-nommen. Mit Thomas Hofer undThomas Kienast, Donnerstag,19.11., 20 Uhr, Theater am Dom-hof/Oberes Foyer.

THEATERLUFT SCHNUPPERNEndlich mal selbst Theaterluftschnuppern und erfahren, wie The-ater funktioniert? Bei einer Füh-rung durch das Theater kann maneinen Blick hinter die Kulissen wer-fen. Dabei erfährt man, was ein Re-quisit ist, woraus Kunstblut bestehtund wozu man im Theater Büffel-haar braucht. Anschließend wirdman bei einem kleinen Schauspiel-training verwandelt und erlebt, wo-rauf es ankommt, wenn man aufder Theaterbühne steht. Theaterluftschnuppern können Kinder zwi-schen 6 und 10 Jahren in denHerbstferien – am 20.10. oder am27.10.2015, jeweils 15-18 Uhr(Preis: 12,50 Euro). Anmeldungenüber die Evangelische Familienbil-dungsstätte, Telefon 0541/505 300.

AKTUELLES

Die Projektion MORE SWEET-LY PLAY THE DANCE.

Dienstag, 6. Oktober 2015 | Seite 11

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ANFAHRT/BUS Theater am Domhof, Domhof 10/11 (Haltestelle Theater): Erreichbar vom Hbf mit den Linien 81, 82 und vom Altstadtbahnhof mit der Linie 41

emma-theater, Lotter Str. 6/Ecke Arndtstraße (Haltestelle Heger Tor); Erreichbar vom Hauptbahnhof mit den Linien 31, 32, 33 und vom Altstadtbahnhof mit den Linien 51, 52, 53 – umsteigen am Neumarkt: Linien 11, R11

Limberg-Theater, Am Limberg/Gebäude 176/49088 Osnabrück (Haltestelle Schlesische Straße); Erreichbar mit den Linien 31, 51/52, 53, R 31

Melanchthonkirche, Bergerskamp 40 (Haltestelle Brinkhofweg, Fußweg 7 Minuten, ansteigend): Erreichbar mit den Linien 71/72 (Haltestelle Bergerskamp, Fußweg 7 Minuten); Erreichbar mit der Linie 51 Rückfahrt: Haltestelle Berningshöhe

Osnabrückhalle, Schloßwall 1-9 (Haltestelle Osnabrückhalle): Erreichbar mit den Linien 51, 52, 91, 92, 491

PARKHÄUSER Theater am Domhof: Nikolaizentrum oder L+T-Parkhaus emma-theater: Nikolaizentrum oder Stadthaus Osnabrückhalle: Ledenhof (www.parken-os.de)

KARTENVORVERKAUF Der Vorverkauf beginnt, sobald die Termine veröffent- licht sind, und zwar am ersten möglichen Werktag, an dem die Theaterkasse geöffnet ist. Ab dem 25.8.2015 sind alle Vorstellungen im Theater am Domhof sowie die Sinfonie- konzerte in der Osnabrückhalle für die gesamte Spielzeit 2015/16 buchbar.

THEATERKASSE/KASSENZEITEN

Dienstag bis Freitag: 10.30 bis 18.30 Uhr Samstag: 10.30 bis 14 Uhr, Montag geschlossen (24 Stunden tägl. unter www.theater-osnabrueck.de) Karten-Telefon: 05 41/7 60 00 76

THEATER OSNABRÜCK

THEATERjournal

Verlagsbeilage der Neuen Osnabrücker Zeitungin Zusammenarbeit mit den Städtischen Bühnen Osnabrück

Herausgeber: Verlag Neue Osnabrücker Zeitung,Breiter Gang 10-16, 49074 Osnabrück, Telefon 05 41/310-0

Redaktion: Jürgen Wallenhorst (verantwortlich)Redaktionelle Mitarbeit: Sven Kleine, Lena Konermann, Laura Nerbl, Dorit Schleissing,

Maria Schneider, Ulrike Schumann, Marie Senf, Patricia Stöckemann, Nora Vogt, Dr. RalfWaldschmidt, Alexander Wunderlich, Elisabeth Zimmermann

Fotos: Ivan Bazak, Marco Borggreve, Leonie Gerhardts,Marek Kruszewski, Jörg Landsberg, Uwe Lewandowski, Carola Loeser

ANZEIGEN-/WERBEVERKAUF:MSO Medien-Service GmbH & Co. KG, Große Straße 17-19, 49074 Osnabrück

Telefon: 05 41/310 500, Geschäftsführer: Sven Balzer, Sebastian Kmoch (V.i.S.d.P.)

Anzeigen-/Werbeverkauf:Sven Balzer, Wilfried Tillmanns; E-Mail: [email protected]

Technische Herstellung: NOZ Druckzentrum, Weiße Breite 4, 49084 OsnabrückDER VORNAMEVon Matthieu Delaporte undAlexandre de la PatellièreSamstag, 14. November 2015,20 Uhr, Theater am Domhof„Am Theater Osnabrück wird ausSpaß nicht nur Adolf, sondern auchErnst. Andreas Nathusius reduziertdas Tempo, setzt Pausen, lauschtden Verletzungen der Figuren hin-terher – und entfaltet das Dialogge-metzel in seiner ganzen Bösartig-keit: als Krieg. Beklemmend ko-misch.“ (Die Deutsche Bühne)

WIEDERAUFNAHME

PHONETISCHMY FAIR LADYVon Frederick LoewePremiere am Samstag,28. November 2015

PHILOSOPHISCH3. SINFONIEKONZERTMontag, 7. Dezember 2015

GROTESKDIE VERWANDLUNGVon Franz KafkaPremiere am Freitag,11. Dezember 2015

HINTERLISTIGDAS ABSCHIEDSDINNERVon Matthieu Delaporte und

Alexandre de la PatellièrePremiere am Samstag,12. Dezember 2015

PAZIFISTISCHOWEN WINGRAVEVon Benjamin BrittenPremiere am Samstag,16. Januar 2016

Das nächste THEATERjournalerscheint am 24.11.2015

Page 11: Theaterjournal 2015/16 Ausgabe 2

Seite 12 | Dienstag, 6. Oktober 2015

OEDING ˗ERDEL.DEMünster 0251-590530 Osnabrück 0541-21757

ROCCORinge, Weißgold,Brillanten

CLASSICOMemoire-Ringe,Weißgold, Brillanten