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CEREC Zeitung Nr.16 - 2010 Ausgabe Deutschland Herausgeber: Sirona Dental Systems GmbH, Fabrikstraße 31, D-64625 Bensheim, Tel.: +49 6251-16-0, Fax: +49 6251-16-2591, [email protected], www.sirona.de V.i.S.d.P.: Bart Doedens, Sirona Dental Systems GmbH Redaktion: Bart Doedens, Birgit Möller, Nicole Eloo, Laetitia Mariet, Ian Strathdee, Manfred Kern, Christoph Nösser, Kontakt: [email protected] Gestaltung und Produktion: ergo Kommunikation, Köln/Frankfurt a.M./Berlin/ München, www.ergo-komm.de Druck: Schmitzdruck & Medien, Weihersfeld 41, D-41379 Brüggen Die CEREC Zeitung erscheint dreimal im Jahr. Lager-Nummer: A 91100 - M41 - A849 Mutter Natur auf den Zahn gefühlt Von Mutter Natur haben wir immer schon Erstaunliches gelernt. Und von naturwissenschaftlichen Entdeckungen haben wir oftmals stark profitiert. So lernten wir die Aerodynamik und das Fliegen. Überraschende Entdeckungen brachten die Menschheit auch in der Medizin weiter, etwa die DNA-Helix als Träger der Erbinformation. In der Zahnheilkunde legte die Wissenschaft schon viele Zusammenhänge zwischen Kiefer, Zähnen und Schädel offen. CEREC hat sich diese Erkenntnisse in den vergangenen 25 Jahren stets zu Nutze gemacht. Die habituelle Okklu- sion rekonstruierter Kauflächen war mit der Zahndatenbank Teil einer intelligenten Software. Nun hat die Wissenschaft herausgefunden, dass die Zähne nach einem genetischen Bauplan entstehen und dass die Kau- flächen ebenso individuell gestaltet sind wie der Mensch. Diese Entdeckung hat Sirona in eine biogenerische Software umgesetzt. Damit werden patienten- spezifische Kauflächen rekonstruiert, die so individuell sind wie der Finger- abdruck. In dieser Ausgabe der CEREC Zeitung erfahren Sie die Einzelheiten. Ihre Birgit Möller D ie Entdeckung ist eine kleine Sensation: Wissenschaftlern um Prof. Dr. Albert Mehl von der Universität Zürich und Prof. Dr. Volker Blanz von der Universität Sie- gen ist es gelungen, Merkmale zu identifizieren, mit deren Hilfe die gesamte Zahnform und die Morpho- logie der Kaufläche sehr exakt zu be- schreiben sind. Diese Parameter fin- den sich an allen Zähnen desselben Patienten. Deshalb lassen sich Infor- mationen über die Zahnmorphologie von einem Zahn auf jeden anderen Zahn des Patienten übertragen. Mit dieser Erkenntnis war es möglich eine Software zu entwickeln, die an- hand der bekannten Parameter eines intakten Zahns die Kaufläche eines lädierten Zahns naturgetreu wieder- herstellt. Dieses Verfahren heißt Bio- generik und ist auf alle Indikationen anzuwenden. A ls die Pioniere der CAD/CAM- Technik vor 25 Jahren das erste CEREC-Inlay ausschliffen, be- gann ein neues Zeitalter der restau- rativen Zahnheilkunde. Heute ist die computergestützte Restauration Stan- dard. Und die Digitaltechnik schreitet weiter voran; ständig werden „neue Türen aufgestoßen“. Eine Standort- bestimmung der CAD/CAM-Tech- nik und einen Blick in die Zukunft bietet die CEREC 25th Anniversa- ry Celebration vom 26. bis 28. Au- Die bahnbrechenden Ergebnis- se langjähriger wissenschaftlicher Untersuchungen, die sich hier in wenigen lapidaren Sätzen zusam- menfassen lassen, bringen für die Anwendung der CAD/CAM-Tech- nologie einen immensen Fortschritt. Denn die vollanatomische Gestal- tung der Kauflächen ist eine hohe Kunst, die bislang für CAD/CAM- Systeme nur sehr schwer zu au- tomatisieren war. Eine Handvoll Zahndatenbanken stand bisher zur Verfügung, aus der ein Zahntyp aus- gewählt wurde. Somit hatte jede Re- stauration eine Standardform. Die Software streckte oder stauchte die- se Form auf das erforderliche Maß. Das Ergebnis waren standardisier- te Kauflächen die gegebenenfalls manuell – also mit zusätzlichem Zeitaufwand – eingeschliffen wer- den mussten. Mithilfe der neuen gust 2010 in Las Vegas (USA). Hochkarätige Referenten, Kliniker und Praktiker aus Europa, Asien und den USA werden über ihre Erfah- rungen mit CEREC berichten. Über Ästhetik-Themen sprechen K. Bar- rett, A. Devigus, J. Caplan, J. Klim, R. Masek, T. Nieting, B. LeSage - prothetische Erfahrungen bieten B. Conrad, R. Giordano, M. Hyman, M. Roberts, K. Wiedhahn – die digitale Abformung und Artikulation thema- tisieren S. Benjamin, P. Feuerstein, Mit genetischem Bauplan zur individuellen Rekonstruktion BIOGENERIK. Die Zähne eines Menschen sind so einzigartig wie sein Fingerabdruck und seine Iris. Die neue Software CEREC 3D V3.80 nutzt die typischen individuellen Merkmale zur automatischen naturgetreuen Rekonstruktion des intakten Zahns. Telio - Temporäre Versorgung aus einer Hand Telio ist das neue kompatible Sys- tem für temporäre Versorgungen von Ivoclar Vivadent. Zahnarzt und Zahntechniker haben bis- lang bei der Herstellung von Pro- visorien verschiedene Produkte verwendet. Telio bietet nun eine Produktlösung für abgestimmte Anwendungen, die den Erwar- tungen von Zahnärzten, CAD/ CAM-Anwendern und Zahntech- nikern gleichermaßen entspricht: das selbsthärtende temporäre Kronen- und Brückenmaterial Telio CS C&B, das eugenolfreie, dualhärtende Befestigungskom- posite Telio CS Link sowie einen Desensibilisierer Telio CS Desen- sitizer für die Anwendung in der Praxis. Aus den Acrylatpolymer- Blöcken Telio CAD schleift der CEREC-Anwender temporäre Kronen und Brücken – wie auch Implantatversorgungen – direkt chairside. Ergänzend gibt es für die Anwendung im Labor den ab- gestimmten Kunststoff Telio Lab zur Herstellung von größeren und auch metallgestützten Provi- sorien im Dentallabor. Alle Telio- Produkte sind materialtechnisch miteinander kompatibel und farblich aufeinander abgestimmt. Diese Kompatibilität über den gesamten Behandlungsablauf bringt Sicherheit und erleichtert die Abstimmung zwischen Zahn- arzt und Techniker. NEWS Wie die neue Software den Konstruktions- prozess beschleunigt. SEITE 5 Biogenerik als Kino Wie CEREC die intakte Kaufläche wiederherstellt. SEITE 3 Natur als Vorbild Wie CEREC und GALILEOS die Zukunft der Praxis sichern. SEITE 7 Implantation als Erfolgsrezept EDITORIAL Birgit Möller Marketingleiterin Dentale CAD/CAM- Systeme bei Sirona Fotos: Sirona, ergo Kommunikation. Anzeige IMPRESSUM biogenerischen Kauflächengestaltung gelingt es der neuen CEREC-Software dagegen, die Okklusion anhand der individuellen Zahnmerkmale automa- tisch zu konstruieren. Für den CEREC-Nutzer bietet die Biogenerik mehrere Vorteile: sie basiert auf mathematischen Berech- nungen und ersetzt damit die sub- jektiven Erfahrungen bei der Kauflä- chengestaltung durch einen objektiven Vorschlag zur Konstruktion einer pa- tientenindividuellen Okklusion. Das gibt mehr Sicherheit und spart Zeit. Der biogenerische Restaurationsvor- schlag erfolgt dabei automatisch. Der Verzicht auf die Auswahl der Zahn- datenbank beschleunigt die Anwen- dung. Zudem funktioniert das Verfah- ren bei allen Indikationen gleich. Der Zahnarzt muss sich also nicht immer wieder umstellen: der Arbeitsablauf ist einfacher und besser zu erlernen. W Marktführer feiert 25. Geburtstag CEREC 25. Sirona veranstaltet im August ein internationales Sympo- sium in Las Vegas. Zu den über 50 Workshops und Fachvorträgen namhafter CEREC-Experten werden 2.500 Teilnehmer erwartet. Fingerabdrücke oder Scans von der Iris geben Aufschluss über die Identität eines Menschen. Auch unsere Zähne folgen einem individuellen Bauplan. B. Reiss – über Funktion sprechen J. Park, N. Patel – über Implantologie und DVT referieren T. Agarwal, A. Bindl, P. Child, Y. Kusama, J. Reznick – durch CEREC-Connect und Labortechnik führen J. Glidewell, T. Nieting, N. Ul- mer. Ferner referiert Prof. A. Mehl über die Biogenerik. Prof. W. Mörmann wirft einen Blick zurück und gibt einen Ausblick auf kommende Applikationen. Alle Vorträge werden simultan ins Deutsche übersetzt. Weitere Informa- tionen unter: www.cerec25.com. W Universelles und scanbares Registriermaterial >> von SIRONA empfohlen für CEREC Bluecam R-dental Dentalerzeugnisse GmbH Infos unter Tel.: 0 40-22 75 76 17 r-dental.com METAL-BITE Blue ®

Cerec Zeitung Ausgabe 16-10

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Page 1: Cerec Zeitung Ausgabe 16-10

CERECZeitungNr.16 - 2010 Ausgabe Deutschland

Herausgeber: Sirona Dental Systems GmbH, Fabrikstraße 31, D-64625 Bensheim, Tel.: +49 6251-16-0, Fax: +49 6251-16-2591, [email protected], www.sirona.de

V.i.S.d.P.: Bart Doedens, Sirona Dental Systems GmbH

Redaktion: Bart Doedens, Birgit Möller, Nicole Eloo, Laetitia Mariet, Ian Strathdee, Manfred Kern, Christoph Nösser, Kontakt: [email protected]

gestaltung und Produktion: ergo Kommunikation, Köln/Frankfurt a.M./Berlin/München, www.ergo-komm.de

Druck: Schmitzdruck & Medien, Weihersfeld 41, D-41379 Brüggen

Die CEREC Zeitung erscheint dreimal im Jahr.Lager-Nummer: a 91100 - M41 - a849

Mutter Natur auf den Zahn gefühlt

Von Mutter Natur haben wir immer schon Erstaunliches gelernt. Und von naturwissenschaftlichen Entdeckungen haben wir oftmals stark profi tiert. So lernten wir die Aerodynamik und das Fliegen. Überraschende Entdeckungen brachten die Menschheit auch in der Medizin weiter, etwa die DNA-Helix als Träger der Erbinformation. In der Zahnheilkunde legte die Wissenschaft schon viele Zusammenhänge zwischen Kiefer, Zähnen und Schädel off en. CEREC hat sich diese Erkenntnisse in den vergangenen 25 Jahren stets zu Nutze gemacht. Die habituelle Okklu-sion rekonstruierter Kaufl ächen war mit der Zahndatenbank Teil einer intelligenten Software. Nun hat die Wissenschaft herausgefunden, dass die Zähne nach einem genetischen Bauplan entstehen und dass die Kau-fl ächen ebenso individuell gestaltet sind wie der Mensch. Diese Entdeckung hat Sirona in eine biogenerische Software umgesetzt. Damit werden patienten-spezifi sche Kaufl ächen rekonstruiert, die so individuell sind wie der Finger-abdruck. In dieser Ausgabe der CEREC Zeitung erfahren Sie die Einzelheiten.

Ihre

Birgit Möller

Die Entdeckung ist eine kleine Sensation: Wissenschaftlern um Prof. Dr. Albert Mehl von

der Universität Zürich und Prof. Dr. Volker Blanz von der Universität Sie-gen ist es gelungen, Merkmale zu identifi zieren, mit deren Hilfe die gesamte Zahnform und die Morpho-logie der Kaufl äche sehr exakt zu be-schreiben sind. Diese Parameter fi n-den sich an allen Zähnen desselben Patienten. Deshalb lassen sich Infor-mationen über die Zahnmorphologie von einem Zahn auf jeden anderen Zahn des Patienten übertragen. Mit dieser Erkenntnis war es möglich eine Software zu entwickeln, die an-hand der bekannten Parameter eines intakten Zahns die Kaufl äche eines lädierten Zahns naturgetreu wieder-herstellt. Dieses Verfahren heißt Bio-generik und ist auf alle Indikationen anzuwenden.

Als die Pioniere der CAD/CAM-Technik vor 25 Jahren das erste CEREC-Inlay ausschliff en, be-

gann ein neues Zeitalter der restau-rativen Zahnheilkunde. Heute ist die computergestützte Restauration Stan-dard. Und die Digitaltechnik schreitet weiter voran; ständig werden „neue Türen aufgestoßen“. Eine Standort-bestimmung der CAD/CAM-Tech-nik und einen Blick in die Zukunft bietet die CEREC 25th Anniversa-ry Celebration vom 26. bis 28. Au-

Die bahnbrechenden Ergebnis-se langjähriger wissenschaftlicher Untersuchungen, die sich hier in wenigen lapidaren Sätzen zusam-menfassen lassen, bringen für die Anwendung der CAD/CAM-Tech-nologie einen immensen Fortschritt. Denn die vollanatomische Gestal-tung der Kaufl ächen ist eine hohe Kunst, die bislang für CAD/CAM-Systeme nur sehr schwer zu au-tomatisieren war. Eine Handvoll Zahndatenbanken stand bisher zur Verfügung, aus der ein Zahntyp aus-gewählt wurde. Somit hatte jede Re-stauration eine Standardform. Die Software streckte oder stauchte die-se Form auf das erforderliche Maß. Das Ergebnis waren standardisier-te Kaufl ächen die gegebenenfalls manuell – also mit zusätzlichem Zeitaufwand – eingeschliff en wer-den mussten. Mithilfe der neuen

gust 2010 in Las Vegas (USA).Hochkarätige Referenten, Kliniker und Praktiker aus Europa, Asien und den USA werden über ihre Erfah-rungen mit CEREC berichten. Über Ästhetik-Themen sprechen K. Bar-rett, A. Devigus, J. Caplan, J. Klim, R. Masek, T. Nieting, B. LeSage - prothetische Erfahrungen bieten B. Conrad, R. Giordano, M. Hyman, M. Roberts, K. Wiedhahn – die digitale Abformung und Artikulation thema-tisieren S. Benjamin, P. Feuerstein,

Mit genetischem Bauplan zur individuellen RekonstruktionBiogENERiK. Die Zähne eines Menschen sind so einzigartig wie sein Fingerabdruck und seine Iris. Die neue Software CEREC 3D V3.80 nutzt die typischen individuellen Merkmale zur automatischen naturgetreuen Rekonstruktion des intakten Zahns.

telio - temporäre Versorgung aus einer HandTelio ist das neue kompatible Sys-tem für temporäre Versorgungen von Ivoclar Vivadent. Zahnarzt und Zahntechniker haben bis-lang bei der Herstellung von Pro-visorien verschiedene Produkte verwendet. Telio bietet nun eine Produktlösung für abgestimmte Anwendungen, die den Erwar-tungen von Zahnärzten, CAD/CAM-Anwendern und Zahntech-nikern gleichermaßen entspricht: das selbsthärtende temporäre Kronen- und Brückenmaterial Telio CS C&B, das eugenolfreie, dualhärtende Befestigungskom-posite Telio CS Link sowie einen Desensibilisierer Telio CS Desen-sitizer für die Anwendung in der Praxis. Aus den Acrylatpolymer-Blöcken Telio CAD schleift der CEREC-Anwender temporäre Kronen und Brücken – wie auch Implantatversorgungen – direkt chairside. Ergänzend gibt es für die Anwendung im Labor den ab-gestimmten Kunststoff Telio Lab zur Herstellung von größeren und auch metallgestützten Provi-sorien im Dentallabor. Alle Telio-Produkte sind materialtechnisch miteinander kompatibel und farblich aufeinander abgestimmt. Diese Kompatibilität über den gesamten Behandlungsablauf bringt Sicherheit und erleichtert die Abstimmung zwischen Zahn-arzt und Techniker.

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Wie die neue Software den Konstruktions-prozess beschleunigt. SeiTe 5

Biogenerik als KinoWie CEREC die intakte Kaufl äche wiederherstellt. SeiTe 3

Natur als VorbildWie CEREC und GALILEOS die Zukunft der Praxis sichern. SeiTe 7

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biogenerischen Kaufl ächengestaltung gelingt es der neuen CEREC-Software dagegen, die Okklusion anhand der individuellen Zahnmerkmale automa-tisch zu konstruieren.

Für den CEREC-Nutzer bietet die Biogenerik mehrere Vorteile: sie basiert auf mathematischen Berech-nungen und ersetzt damit die sub-jektiven Erfahrungen bei der Kaufl ä-chengestaltung durch einen objektiven Vorschlag zur Konstruktion einer pa-tientenindividuellen Okklusion. Das gibt mehr Sicherheit und spart Zeit. Der biogenerische Restaurationsvor-schlag erfolgt dabei automatisch. Der Verzicht auf die Auswahl der Zahn-datenbank beschleunigt die Anwen-dung. Zudem funktioniert das Verfah-ren bei allen Indikationen gleich. Der Zahnarzt muss sich also nicht immer wieder umstellen: der Arbeitsablauf ist einfacher und besser zu erlernen. W

Marktführer feiert 25. geburtstagCEREC 25. Sirona veranstaltet im August ein internationales Sympo-sium in Las Vegas. Zu den über 50 Workshops und Fachvorträgen namhafter CEREC-Experten werden 2.500 Teilnehmer erwartet.

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B. Reiss – über Funktion sprechen J. Park, N. Patel – über Implantologie und DVT referieren T. Agarwal, A. Bindl, P. Child, Y. Kusama, J. Reznick – durch CEREC-Connect und Labortechnik führen J. Glidewell, T. Nieting, N. Ul-mer. Ferner referiert Prof. A. Mehl über die Biogenerik. Prof. W. Mörmann wirft einen Blick zurück und gibt einen Ausblick auf kommende Applikationen. Alle Vorträge werden simultan ins Deutsche übersetzt. Weitere Informa-tionen unter: www.cerec25.com. W

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Page 2: Cerec Zeitung Ausgabe 16-10

2 CEREC Zeitung Nr.16 - 2010

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D ie „Architektur” der Kaufl ächen ist kein Zufallsprodukt der Na-tur. Sie sind für die Zerkleine-

rung der Nahrung verantwortlich und sorgen für die Verteilung der Kau-kräfte im Kiefer. Ferner beeinfl usst die Okklusion mit dem habituellen Schlussbiss die ossäre Krafteinleitung und auch die faziale Physiognomie. Die dafür erforderlichen Bewegungs-abläufe sind eine Interaktion zwischen Gebiss und Kiefergelenk, die zur Ver-meidung von funktionellen Störun-gen auf individuell geformte Okklu-salfl ächen angewiesen sind. Da jeder Mensch ein „Unikat” ist und somit wie der Fingerabdruck auch die Kau-fl ächenformen für jeden Patienten in-dividuell gestaltet sind, war es immer das Ziel der Zahnmedizin, bei Rekon-struktionen von Zahnschäden eine na-türliche und in die jeweilige Situation passende Kaufl äche zu reproduzieren. War bisher in der computergestütz-ten Restauration die Zahndatenbank Ausgangspunkt und Hilfsmittel für die Kaufl ächengestaltung, ist es nun gelungen, die Gesetzmäßigkeiten be-sonderer Merkmale zu analysieren und mit der biogenerischen Software eine patientenspezifi sche Okklusion zu rekonstruieren.

CEREC Zeitung: Herr Mehl, was sind biogenerische Kaufl ächen?Prof. Mehl: Unter biogenerischen Kaufl ächen versteht man die mathe-matische Beschreibung von natürli-chen Okklusions-Morphologien, die aus der Analyse von Tausenden von intakten Zahnoberfl ächen gewonnen wurde. Die algorithmischen Gesetz-mäßigkeiten wurden objektiv und un-abhängig von jeglichem, spezifi schen Expertenwissen gefunden. Man kann davon ausgehen, dass alle bisher gel-tenden Okklusionskonzepte in dieser Beschreibung erfasst sind. Weiterhin kann man alle in der Natur vorkom-menden Kaufl ächen für jeden Zahn-typ durch wenige Parameter oder Merkmale beschreiben und erhält so eine eff ektive Datenreduktion, ähnlich wie das bei den Millionen von Farben der Fall ist, die in der digitalen Bildge-

Der Mausklick zur individualität

bung durch die drei Grundfarben rot, grün und blau beschrieben werden können.

CEREC Zeitung: Warum sind individu-elle Kaufl ächen für Zahnrestauratio-nen wichtig?Prof. Mehl: Kaufl ächen diff eren-zieren sich durch unterschiedliche Merkmale wie Höckerpositionen und Höckerformen, Fissurenverlauf, Randleistenausprägung, Längen- und Winkelverhältnisse. Diese Merkmale beeinfl ussen entscheidend die Funk-tion des Kauapparates. Eine anhal-tend insuffi ziente Okklusion kann Antagonisten, Zahnhalteapparat und Kiefergelenk schädigen. Deshalb wird der Kaufl ächengestaltung bei konservierenden und prothetischen Restaurationen große Aufmerksam-keit geschenkt.

CEREC Zeitung: Was unterscheidet biogenerische Kaufl ächen von zahn-technisch modellierten Kaufl ächen?Prof. Mehl: Von Anfang an war un-ser Ziel, im CAD/CAM-Prozess die gleiche Qualität an Kaufl ächen zu bekommen wie es sehr erfahre-ne Zahntechniker gewährleisten. Dazu wurden die Modellations-Vorgehensweisen und Ergebnisse analysiert. Die Erkenntnis daraus war jedoch, dass nur ein geringer Anteil des Aufwachsprozesses durch festgelegte Regeln determiniert, ein großer Anteil durch eigene langjährige Erfahrung beeinfl usst wird. Dieses kann aber im Rechenprozess mit konventionellen Standardzähnen nicht umgesetzt wer-

den. Die Biogenerik bietet nun die Möglichkeit, diesen Erfahrungs- und Lernprozess nachzubilden, in dem sie eine große Anzahl von Zahnober-fl ächen analysiert, miteinander ver-gleicht und Gesetzmäßigkeiten her-ausfi ltert. Gleichzeitig, und das ist ein entscheidendes Kriterium gegenüber

FoRM FoLLoWS FUNCtioN. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Zähne und ihre funktionellen Strukturen genetisch bestimmt sind. Prof. Dr. Dr. Albert Mehl von der Universität Zürich und Dr. Joachim Pfeiff er, Bereichsleiter für dentale CAD/CAM-Systeme bei Sirona Dental Systems haben diese Erkenntnisse maßgeblich in die neue CEREC 3D-Software umgesetzt. Im Interview erläutern sie die Funktion der biogenerischen Kaufl ächengestaltung für Inlays, Onlays, Teilkronen, Veneers, Kronen und Brücken.

den bisherigen Aufwachskonzepten, erhält man dabei auch eine immense Anzahl an metrischen Informatio-nen, die genauere Aussagen über die Okklusionsmorphologie erlauben. Zusätzlich kann mittels großer Daten-speicher die Anzahl der gesammelten natürlichen Kaufl ächen nahezu bis ins Unendliche ausgebaut werden und damit den menschenmöglichen „Er-fahrungsschatz“ bei Weitem über-treff en. So kann nach und nach die Biogenerik immer weiter perfektio-niert werden. Mit dem biogenerischen Zahnmodell hat also jeder Benutzer prinzipiell mit einem Mausklick den gesamten Erfahrungsschatz über Kau-fl ächen zur Verfügung.

CEREC Zeitung: Bisher nutzte die biogenerische CEREC-Software die okklusale Restzahnsubstanz eines präparierten Zahns, um daraus die Kaufl äche eines Inlays oder Onlays zu berechnen. Woher kommen nun die Informationen für die patientenspezi-fi sch gestaltete Kronen-Kaufl äche?Prof. Mehl: Während bei Inlays und Onlays direkt die vorhandene Restzahnsubstanz des präparierten Zahnes und indirekt Antagonisten-registrat und Abstände zu den Nach-barzähnen Einfl uss nahmen, wird bei den Kronen zusätzlich noch ein weiterer intakter Zahn des Gebisses, vorzugsweise der Antagonist oder ein Nachbarzahn, analysiert. Natürlich sollte dieser Zahn über ausreichend Informationen verfügen; so bietet ein Molar mehr Einzelheiten als ein Frontzahn im Unterkiefer.

Dr. Pfeiff er: Die Korrespondenz-analyse vergleicht die verschiedenen Merkmale des Referenzzahns wie Höckerspitzen, Lage der Fissuren, Randleisten, Höhenprofi le mit dem im System für den betreff enden Zahn hinterlegten Durchschnittszahn. Die „Abweichungen“ des Referenzzahns

Die okklusale Merkmalsanalyse fi ndet Gesetzmäßigkeiten und nutzt sie für die Rekonstruktion.

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vom Durchschnittszahn des gleichen Zahntyps werden ermittelt. Nun greift sich die Software den Durch-schnittszahn des zu restaurierenden Zahntyps und verändert diesen um genau die „Abweichungen“, die für den Referenzzahn ermittelt wurden. So werden die passende okklusale Struktur und die geeigneten Seiten-fl ächen berechnet. Anschließende, minimale Anpassungen an den ok-klusalen und approximalen Kon-taktfl ächen ergeben einen Zahn, der hinsichtlich Aussehen und Funktion exakt zu den restlichen Zähnen passt. Das biogenerische Prinzip lautet: die Form folgt der Funktion. Das Ganze erfordert nur einen Mausklick und dauert ein paar Sekunden.

CEREC Zeitung: Wie fügt sich die bio-generische Kaufl äche in den Funkti-onsablauf des Gebisses ein?Prof. Mehl: Die individuellen Aus-prägungen der Zahnoberfl ächen werden genetisch determiniert und beeinfl ussen die funktionellen Struk-turen des gesamten Kausystems. Wenn eine fehlende Fläche ersetzt werden soll, erzielt man im Hinblick auf Statik und Funktion prinzipiell das beste Ergebnis, wenn man mög-lichst nah an die ursprünglich vor-handene Form wieder herankommt. Die Biogenerik erlaubt erstmals auf-grund von Informationen aus dem restlichen Gebiss, Strukturen der verlorenen Originalkaufl äche wieder metrisch zu rekonstruieren. Ein Vor-schlag, der nahe an die Originalkau-

fl äche herankommt, wird sich dann auch funktionell wieder gut in das Kausystem einfügen. Durch weitere Feinanpassungen an den Antagonis-ten, Nachbarzahn oder mit einem funktionellen Bissregistrat führt zu einem, in allen Belangen hochwerti-gen Restaurationsvorschlag.

CEREC Zeitung: Wie exakt ist die An-näherung der biogenerischen Kaufl ä-che an die natürliche Zahnform?Prof. Mehl: Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass prinzipiell eine gute Übereinstimmung mit der vor-gegebenen Situation erreicht werden kann. Unter guten Bedingungen lie-gen die Abweichungen der rekonstru-ierten Zähne zum Originalzahn bei ca. 150 bis 190 Mikrometern. Zum Ver-gleich – die Abweichungen der Zähne unterschiedlicher Patienten liegen durch die natürliche Vielfalt in der Größenordnung von 350 Mikrometern und in der gleichen Größenordnung können die Abweichungen von Res-taurationen liegen, die von verschiede-nen, erfahrenen Zahntechnikern für die gleiche Situation angefertigt wur-den. Die biogenerisch erzeugte Kau-fl äche ist kein Zufalls- oder Annähe-rungsprodukt, sondern erfüllt die indi-viduellen Merkmale des Naturzahns. Für chairside gefertigte Kronen sind dadurch patientenspezifi sche Kaufl ä-chen ohne die Kompromisse einer Zahndatenbank möglich geworden.

CEREC Zeitung: Die Biogenerik lässt sich naturgemäß nur auf Restaura-

Prof. Dr. Dr. Albert Mehlist Physiker und Zahnarzt. Er ist stellvertretender Leiter der Station für Computerrestauratio-nen der Universität Zürich.

Dr. Joachim Pfeifferist Bereichsleiter für Dentale CAD/CAM-Systeme bei Sirona Dental Systems in Bensheim.

Page 3: Cerec Zeitung Ausgabe 16-10

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Die biogenerische Kaufl ächen-rekonstruktion wurde dadurch eingeleitet, dass erstmalig ma-

thematische Formeln gefunden wur-den, um natürliche Okklusions-Mor-phologien zu beschreiben, die aus der Analyse von Tausenden von intakten Zahnoberfl ächen gewonnen wurden. Dadurch können alle bisher gelten-den Okklusionskonzepte registriert werden. Ferner können in der Natur vorkommende Kaufl ächen für jeden Zahntyp mit wenigen Parametern und Merkmalen beschrieben wer-den. Somit kann eine Lernsoftware unterschiedliche Merkmale wie Hö-ckerspitzen, Fissuren, Randleisten, Höckerabhänge, aber auch größe-re Flächenareale detektieren und mit

allen Zähnen vergleichen. Sind alle Merkmale eines Zahnes mit den an-deren Zähnen abgeglichen, wird der Durchschnittszahn berechnet. Es ent-steht eine Oberfl äche, bei der Merk-male verstärkt übrig bleiben, die bei nahezu allen Zahnoberfl ächen eines Zahntyps vorhanden sind, während die Merkmale, die variabler sind, mehr oder weniger „herausgemittelt“ werden. Das Ergebnis ist als „typi-

Seid entziffert, okklusionen...

scher“ Repräsentant eines bestimm-ten Zahntyps zu interpretieren.

In einem weiteren Schritt werden durch Analyse der Abweichungen zwischen dem Durchschnittszahn und jedem einzelnen Zahn die in der Natur vorkommenden, morpho-logischen Variationen ermittelt. Der entscheidende Vorteil bei diesem Vorgehen ist, dass man die Wahr-scheinlichkeiten der einzelnen Ab-weichungen genau errechnen und so häufi gere Formvariationen von selte-neren Formvarianten unterscheiden kann. Die Kombination aus Durch-schnittszahn und den Abweichungen wird als „biogenerisches Zahnmodell” bezeichnet. Dies ermöglicht erstmals die mathematische Beschreibung ei-nes großen Anteils der natürlichen Kaufl ächen.

Genetischer Bauplan reproduziert KroneDas biogenerische Verfahren hat sich inzwischen bei vielen CEREC-Restau-rationen mit unterschiedlichen Inlay/Onlay-Kavitäten durch die Restzahn-substanzerkennung bewährt. Bei Kronenpräparationen gibt es jedoch keine Anhaltspunkte für die Original-kaufl äche, deshalb werden Analogien aus der Zahnmorphologie anderer Zähne wie Nachbarzähne oder Ant-agonisten abgeleitet. Hierzu wurden für Gebisse mit karies- und füllungs-freien Seitenzähnen nicht nur für jeden Zahntyp ein biogenerisches Modell erstellt, sondern auch inner-halb eines Gebisses Korrelationen zwischen den verschiedenen Zahnty-pen ermittelt und in das Zahnmodell integriert. Geht man davon aus, dass jeder Zahn eine bestimmte Morpho-logie aufweisen muss, um ein har-monisches Zusammenspiel in der Kaufunktion zu gewährleisten, und dass dieses Zahnbild bereits vor dem Zahndurchbruch festgelegt ist, so können die oben vorgestellten Ver-fahren genetisch determinierte Ge-setzmäßigkeiten entschlüsseln.

Im Ergebnis führt dies dazu, dass man einen fehlenden Zahn dadurch rekonstruieren kann, indem man die Morphologie der Nachbarzähne oder der Antagonisten analysiert. Studi-en haben gezeigt, dass anhand der

VoRBiLD NatUR. Die biogenerische Software nutzt ab der Version 3.80 die Gesetzmäßigkeiten der Natur, um bei jedem einzel-nen Patienten lädierte Zähne mit individueller Kaufl äche naturgetreu zu reproduzieren. Bisher von CEREC bereits für voll-keramische Inlays und Onlays genutzt, ist nun die Reproduktion patientenspezifi scher Zahnformen auch für Kronen, Veneers und vollanatomische Brücken möglich. Prof. Albert Mehl erläutert, wie auf Mausklick eine funktionelle Okklusion entsteht.

Morphologie eines intakten ersten Oberkiefer-Molaren das Zahnbild des ersten Unterkiefer-Molaren so berechnet werden kann, dass dieses sehr nah an die ursprünglich vorhan-dene Originalkaufl äche herankommt. Diese Abweichungen liegen bei ca. 180 µm und sind geringer als die Abweichungen bei Wachsmodella-tionen von erfahrenen Zahntechni-kern. Das biogenerische Zahnmodell erlaubt im Gegensatz zu anderen okklusalen Konzepten erstmals eine metrische und damit auch für den Computerprozess geeignete Bestim-mung der fehlenden Zahnoberfl äche, die sich mit hoher Wahrscheinlich-keit harmonisch und funktionell in die jeweilige, individuelle Gebiss-

Biogenerischer Vorschlag für die Restauration.

Aufnahme des Originalzahns.

Auf Umwegen schneller zum Erfolg: Ist die Kaufl äche eines Zahns so stark zerstört, dass sich nicht ausreichend Informationen generieren lassen, helfen die Merkmale anderer Zähne.

situation einfügt. Im Prinzip kann man von jedem intakten Zahn auf das Design des fehlenden Zahns schließen. Je weiter aber der Zahn von der zu restaurierenden Situation entfernt ist, umso geringer sind die Korrelationen. Entscheidend ist jedoch, dass das biogenerische Modell immer noch erkennen kann, ob der Vorschlag zahntypisch ist und damit in den meisten Fällen einen passenden Vor-schlag liefern kann. Dies erhöht die Sicherheit der Rekonstruktionsvor-schläge und ermöglicht gleichzeitig einen hohen Automatisierungsgrad. Bei allen anderen, nicht wissens-basierten Konzepten wie auch bei der Verwendung von reinen Zahndaten-banken ist dies nicht gewährleistet. W

tionen anwenden, die vollanatomisch ausgeschliffen werden. Ist das richtig?Dr. Pfeiff er: Das ist das Hauptanwen-dungsgebiet der Biogenerik. Es können Kronen mit individuellen Kaufl ächen aus ästhetischen Keramiken gefertigt werden, z.B. aus Feldspatkeramik oder aus dem noch belastungsfähigeren Li-thiumdisilikat. Die Keramiken erfüllen generell schon sehr hohe ästhetische Ansprüche, die Verblendung entfällt, die Kaufl ächen werden patientenspezi-fi sch eingestellt, das Verfahren ist ins-gesamt schnell und sehr wirtschaft-lich.

CEREC Zeitung: Demzufolge würde die Biogenerik aber nicht für Kronen aus Oxidkeramiken genutzt werden, deren Gerüste aus Gründen der Opazität in der Regel verblendet werden. Prof. Mehl: Es ist sicher möglich, erst einen vollanatomischen Vorschlag zu rekonstruieren und daraus eine redu-zierte Kronenform zu errechnen. Dies würde den Vorteil haben, dass die Verblendschichtstärke gleichmäßig gestaltet werden kann. Dr. Pfeiff er: Das würde ich auch nicht ausschließen, denn das inLab-Gerät, das Schwestersystem von CEREC, kann ebenfalls die biogenerische Soft-ware nutzen. Im Falle von Zirkonoxid-gerüsten hilft der biogenerische Vor-schlag, mit anschließender Reduk-tion der Kaufl äche sehr schnell eine Gerüstform zu konstruieren, die die Verblendung optimal unterstützt. Im Seitenzahnbereich sind auch vollana-tomische Kronen aus Zirkonoxid denk-bar, da es mittlerweile transluzentes Zirkonoxid gibt, das nach entspre-chender Bemalung und Glasur eine sehr ordentliche Ästhetik liefert. Sol-che Kronen verbinden zahnfarbenes Aussehen mit extremer Belastbarkeit –und dann sind Verblendfrakturen auf Zirkonoxid kein Thema mehr.

CEREC Zeitung: Kann man in Zu-kunft Keramikverblendungen bioge-nerisch gestalten und mittels CAD/CAM ausschleifen, um sie auf das Zirkonoxid-Gerüst aufzusintern oder aufzukleben?Dr. Pfeiff er: Prinzipiell ist das möglich. Nach der biogenerischen Gestaltung der vollanatomischen Brückenform wird der Körper automatisch in ei-nen Gerüst- und Verblendteil zerlegt. Beide werden aus unterschiedlichen Werkstoff en geschliff en, z.B. aus Zir-konoxid und Glaskeramik und an-schließend miteinander versintert oder verklebt. Und natürlich kann die bio-generische Software auch verwendet werden, um sehr effi zient Brücken zu konstruieren, die vollanatomisch aus transluzentem Zirkonoxid gefräst wer-den. Und wenn aus speziellen Grün-den eine vollanatomische Brücke aus Metall gewünscht wird, so kann diese biogenerisch konstruiert und dann über infi niDent aus NE-Metall laserge-sintert werden – oder der Zahntechni-ker fertigt die Form aus einem fräsba-ren Wachs und gießt die Arbeit gar in Gold. In jedem Fall sorgt die biogene-rische Konstruktionssoftware für eine gute Form und eine effi ziente Arbeit.

CEREC Zeitung: Vielen Dank für das Gespräch. W

Natürlicher Zahn 36

Digitale abformung

mitCEREC aC

Merkmal-analyse

Biogenerik wertet aus

Vorschlag neuer Zahn

(26)

aufnahme Zahn 36

Biogenerischer Vorschlag 26

Prof. Dr. Dr. Albert Mehlist Physiker und Zahnarzt. Er ist stellvertretender Leiter der Station für Computerrestauratio-nen der Universität Zürich.

Page 4: Cerec Zeitung Ausgabe 16-10

Mund-zu-Mund-Propaganda für CEREC

4 CEREC Zeitung Nr.16 - 2010

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N ach rund 30 Kronenrestaurati-onen mit der CEREC-Software V3.80 für biogenerische Kau-

flächen steht das Urteil von Zahnarzt Sammer Puri aus Beverly Hills in Kalifornien fest: Mit dieser Software müsse der Anwender sich nicht mehr bemühen, Kauflächen selbst zu rekon-struieren. Referenz-Aufnahmen von Nachbarzähnen reichten aus, um ad-äquate Zahnformen und Okklusalflä-chen automatisch zu reproduzieren, so Puri. Die Ergebnisse passten so gut, dass nur noch minimale Anpas-sungen beim Eingliedern erforderlich seien. Die Morphologie entspreche dem natürlichen Zahnbild.

Statements von Sameer Puri, DDS haben unter amerikanischen Kollegen Gewicht. Puri studierte an der Univer-sity of Southern California und erwei-terte seine Kenntnisse für die Nieder-lassung als praktizierender Zahnarzt (Advanced Education in General Den-tistry Residency) an der University of Tennessee. Er betreibt seine Praxis in Tarzana, im Metropolitan-Distrikt von

Los Angeles und schulte sich berufs-begleitend in ästhetischer Zahnmedi-zin. CEREC-Anwender ist er seit 2003. Restaurationen aus Oxidkeramik lässt er im eigenen Praxislabor mit inLab, dem CAD/CAM-System für Zahn-techniker von Sirona, herstellen. Als zertifizierter CEREC-Trainer hielt er Referate und Kurse bei der American Dental Association, California Den-tal Association, San Fernando Valley Dental Society, American Academy of Cosmetic Dentistry und bei der Academy of General Dentistry. Puri begründete die „Over the Shoulder Esthetics Seminars“ und gibt als Trai-ner sein Wissen in Ästhetikkursen an Zahnarzt-Kollegen weiter.

Biogenerik verkürzt BehandlungszeitAnfangs vermisste Puri beim Arbei-ten mit der Biogenerik-Software die konventionelle Zahndatenbank, aber mit fortschreitender Nutzung des neuen CEREC-Verfahrens verblasste dieser Wunsch. Die Zahndatenbank

erscheint ihm mittlerweile als Konfek-tionsanzug, der spezielle Kundenwün-sche nicht erfüllen kann und somit Mittelmaß bleibt. Die biogenerische Kauflächengestaltung vergleicht Puri dagegen mit einem Maßanzug, der kundenspezifisch geschneidert wird und perfekt passt. Als Ergebnis der automatisch generierten, morpho-logisch justierten Kronenvorschläge schätzt er auch die Verkürzung der Behandlungszeit. „I enjoy the auto-mation of having the software give me an ideal proposal that requires a minimal amount of work.”

Nach sieben Jahren Erfahrung mit CEREC in Praxis und Weiterbildung wertet Puri das biogenerische Rekon-struktionsprogramm als einen der wichtigsten Fortschritte und gratu-liert dem Entwicklungsteam für diese Leistung: „I’m blown away by what the programming team has done.“ Zahnarzt-Kollegen, die noch nicht mit CEREC arbeiten, weist Puri darauf hin, dass Patienten ihre Zeit sehr un-gern für Wiederbesuche vergeuden.

Die CEREC-Option bedeute für ihn perfekte Restaurationen in einer Sitzung und Kauflächen, die teil- weise sogar besser geformt seien als laborgefertigte.

Die schnelle minimalinvasive Ver-sorgung kommt bei seinen Patien-ten sehr gut an. Puri rechnet damit,

MaSSaRBEit. Zahndatenbanken enthalten Zähne „von der Stange“. Die neue Biogenerik-Software erzeugt dagegen Zähne mit maßgefertigter Kaufläche – schnell, automatisch und naturgetreu. Patienten in den USA honorieren perfekte CEREC-Restaurationen in einer Sitzung.

dass sie durch Mund-zu-Mund- Propaganda auf dem Rodeo Drive, der exklusiven Einkaufs- und Fla-niermeile in Beverly Hills, für einen wahren CEREC-Hype sorgten, wäh- rend viele seiner Kollegen im-mer noch mit Methoden von gestern arbeiteten. W

Als zertifizierter CEREC-Trainer gibt Dr. Puri (links) seit jahren Kurse für US-Zahnärzte..

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Page 5: Cerec Zeitung Ausgabe 16-10

Langzeitstudien belegen, dass CEREC-Restaurationen auch nach 20 Jahren in situ eine hohe

klinische Zuverlässigkeit besitzen. Die hohen Überlebensraten der Res-taurationen sind der Qualität der Ke-ramikwerkstoff e sowie der Adhäsiv-technik zuzuschreiben, aber wir müs-

sen uns auch vergegenwärtigen, dass bei der ersten CEREC-Generation die Kaufl ächen noch manuell eingeschlif-fen werden mussten. Dies erforderte von den „Pionieren“ des Systems profunde Kenntnisse der okklusalen Morphologie, der Gnathologie und der Funktionsabläufe im Gebiss und

Nr.16 - 2010 CEREC Zeitung 5

Mörmann: Biogenerik setzt CEREC die Krone auf

Bits & Bytes bringen Kaufl ächen in FormSoFtWaRE-ENtWiCKLUNg. Das biogenerische Rechenmodell aus physikalischen und mathematischen Formeln sowie die klinischen Mess-daten vieler natürlicher Okklusalfl ächen haben Ulrich Orth, Leiter der Software-Entwicklung im Bereich CAD/CAM von Sirona und seine Mitarbeiter in die CEREC-Software integriert – wie das gelang, berichtet er im Interview mit der CEREC Zeitung.

CEREC Zeitung: ausgangspunkt ist, dass der Zahnarzt einen x-be-liebigen Referenzzahn im Mund scannt. Wie wird nun die passen-de Kaufl äche gefunden, z.B. für eine Krone?Orth: Die Software geht von dem gescannten Referenzzahn aus, also einem Zahn im Kiefer des Patien-ten mit intakter Okklusalfl äche, z.B. einem 17er. Sie vergleicht nun die-sen Zahn mit dem 17er „Durch-schnittszahn“ in der biogenerischen Software und stellt die Abweichun-gen zwischen beiden in Bezug auf die zwanzig Hauptkomponenten fest. Wenn man den Durchschnitts-zahn also den Abweichungen ent-sprechend verändert, so stimmt er in allen morphologischen Merkmalen mit dem gescannten Referenzzahn überein. Die Software verändert nun den Durchschnittszahn, der zu dem präparierten Zahn gehört, analog entsprechend den Abweichungen in den 20 entscheidenden Haupt-komponenten oder Dimensionen. Wir haben an gesunden Kiefern bewiesen, dass dabei die wegpräpa-rierte Kaufl äche in hoher Detailtreue wieder rekonstruiert wird. So arbeitet die biogenerische Software bei Kro-nen. Bei Brücken wird dieses Ver-fahren auf alle Brückenglieder über-tragen.

CEREC Zeitung: also imitiert die Software im Prinzip den Zahn-techniker, der beim aufwachsen eine Übereinstimmung mit den Nachbarzähnen anstrebt.Orth: Richtig. Nur beim biogeneri-schen Zahnmodell dauert das wenige Sekunden und ist in der Individualität konventionellen Verfahren überlegen. Sind nun die Nachbarzähne ebenfalls

präpariert, kommt die biogenerische Referenz zum Einsatz. Hierbei wird die fehlende Zahnsubstanz durch einen beliebigen anderen Zahn er-setzt, z.B. durch einen kontralatera-len Zahn. Dann erfolgt der Abgleich der Merkmale und die individuelle Rekonstruktion.

CEREC Zeitung: Wie läuft nun die Biogenerik im CaD/CaM-Prozess ab, z.B. für eine Krone?

Orth: Der Zahnarzt scannt z.B. mit der CEREC Bluecam die Präparati-on, also den Kronenstumpf, und die direkten Nachbarzähne. Dann wird der zugehörige Antagonist aufge-nommen. Eine weitere Aufnahme registriert den Zahnstumpf in die Schlussbissstellung. Die Oberkiefer- und Unterkiefer-Geometrie wird in Einzelaufnahmen erfasst. Der Präpa-rationsrand wird mit wenigen Klicks defi niert – den Rest erledigt die Soft-

ware automatisch: sie berechnet die passenden Krone mit individueller Kaufl äche in wenigen Sekunden. Se-quenzen der Berechnung werden im „Biogenerik-Kino“ visualisiert. Das Ergebnis kann visuell dreidimensi-onal kontrolliert und die Okklusion geprüft werden. Nun besteht immer noch die Möglichkeit, kleine Ände-rungen vorzunehmen, so z.B. die Durchdringung der Kontaktpunkte oder die Höhe der Randleiste.

CEREC Zeitung: Wie ist der Unter-schied zwischen biogenerischer Kaufl ächenrekonstruktion und Zahndatenbank zu bewerten?Orth: Alle CAD/CAM-basierten Zahn-datenbanken verwenden konfektio-nierte Prothetikzähne oder von Zahn-technikern modellierte Zahnformen. Diese Zähne werden ohne approxi-male oder antagonistische Anpas-sung aufgestellt oder nach mathema-tischen Transformationen mit affi nen Abbildungen eingepasst. Oder es wer-den die Zahnmodelle künstlich durch Adaptationen vermehrt. Im Unter-schied zum biogenerischen Verfah-ren können hierbei Zahnformen entstehen, die in der Natur nicht existieren und beim Eingliedern große Einschleifmaßnahmen erfor-dern. Dagegen bietet die CEREC- und inLab-Software ab der Version 3.80 mit der Biogenerik die automa-tische Bereitstellung von Restaura-tionen, gestaltet nach funktionalen Gesichtspunkten, die in nahezu allen klinischen Situationen direkt und pa-tientenspezifi sch produziert werden können. Eben nach dem Vorbild der Natur.

CEREC Zeitung: Herr orth, wir danken ihnen für das gespräch. W

Kiefergelenk. Den Anwendern war bewusst, dass Störungen in der dyna-mischen Artikulation zu Fehlbelastun-gen und zu Frakturen im Werkstoff und Zahn führen konnten. Deshalb galten die Weiterentwicklungen in den Nachfolgesystemen neben der bildge-benden Aufnahmetechnik und der Rekonstruktions-Software besonders auch der natürlichen Kau-fl ächenge-staltung. Mit Hilfe von Zahndaten-bank, Replikation des kontralateralen Zahns und Bissregistraten wurden die Okklusalfl ächen unter funktionellen Bedingungen den individuellen Gege-benheiten angepasst.

Ein Meilenstein für die Kaufl ächen-gestaltung war die Entwicklung der biogenerischen Software für Inlays und Onlays, die vom Stationsteam für Computer-Restaurationen an der Uni-versität Zürich maßgeblich beeinfl usst

wurde. Erstmalig wurde ein mathe-matisches Modell natürlicher Okklu-salfl ächen mit der Restzahnsubstanz abgeglichen und eine individuelle Kau-fl äche errechnet. Im CEREC-System seit 2007 hinterlegt, wurde die funk-tionelle Gestaltung von mehrfl ächigen Restaurationen erheblich vereinfacht. Das haben uns viele Anwender aus Klinik und Praxis bestätigt.

Mit der Softwareversion V3.80 (er-hältlich ab Mai 2010) ist ein weiterer Schritt gelungen: Nun können auch Kronen und Brückenglieder mit bioge-nerischen Kaufl ächen versorgt werden. Vorraussetzung war, dass es Prof. Mehl und Prof. Blanz gelungen war, die For-mel für den Bauplan von Zahntypen zu entschlüsseln und in ein algorith-misches Zahnmodell zu übertragen. In praxi heißt das, dass die Restzahn-substanz nicht mehr – wie bei Inlays –

Ausgangspunkt der Kaufl ächenberech-nung ist, sondern die Okklusal- und Seitenfl ächen eines morphologisch und funktionell intakten Referenz-zahns, z.B. des Nachbarzahnes oder Antagonisten im Mund des Patienten. Die Korrespondenzanalyse vergleicht die Merkmale und Abweichungen vom Durchschnittszahn des gleichen Zahn-typs; die Software errechnet eine pas-sende okklusale Struktur und geeigne-te Seitenfl ächen. Im Ergebnis entsteht eine patientenspezifi sche Zahnform und Kaufl äche, die hinsichtlich Ausse-hen und Funktion exakt zu den restli-chen Zähnen passt. Damit entfällt der Umweg über die Zahndatenbank, die auf zahnmorphologischen Konfekti-onsformen basierte und im Einzelfall verändert und eingeschliff en werde musste. Unsere ersten Erfahrungen mit der neuen biogenerischen Voll-

kronen-Software bestätigen, dass das für Inlays und Teilkronen schon be-währte biogenerische zahnmorpho-logische Gestaltungsverfahren auch bei der Rekonstruktion von Vollkro-nen in ebenfalls faszinierender Weise funktioniert – Schleifkorrekturen im Rahmen der defi nitiven Eingliede-rung sind kaum mehr erforderlich.

Aus meiner Warte setzt die Ent-wicklung der biogenerischen Zahn-rekonstruktion durch Mehl und Blanz der CEREC-Restaurations-meth0de im wahrsten Sinne die Krone auf. Zum Nutzen der Patien-ten und Behandler ist daher CEREC nicht nur das erste, in der täglichen Praxis funktionierende CAD/CAM-Restaurationssystem, sondern liegt auch durch seine dynamische Wei-terentwicklung vor anderen Techni-ken an der Spitze.

Im unmittelbaren Vergleich zwischen dem Erstvorschlag für eine Krone mit der früheren CEREC-Software (oben) und dem biogenerischen Erstvorschlag (unten) erkennt man den Fortschritt deut-lich: Höcker und Fissuren sitzen an der richtigen Stelle, die Unterschreitung des Mindestabstands zum Antagonisten - oben rot markiert - tritt in der neuen Software-Version nicht mehr auf.

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Prof. em. Dr. Werner H. Mörmannnist Direktor der Station für Computer-Restaurationen am ZZMK der Universität Zürich

CEREC Zeitung: Jeder Mensch ist ein Unikat und somit hat sich sei-ne physische Struktur sehr indivi-duell entwickelt. Das gilt auch für Zahnformen und Kaufl ächen. Wie konnten die vielen biologischen Varianten in ein Rechenprogramm gebracht werden?Orth: Mithilfe einer Korrespondenz- und der Hauptkomponenten-Ana-lyse wurde für jeden Zahn des menschlichen Gebisses ein entspre-chender Durchschnittszahn aus mehreren tausend vermessenen Einzelzähnen berechnet. Die Unter-

suchungen ergaben, dass 20 Haupt-komponenten oder Dimensionen mehr als 80 Prozent der gesamten Variabilität der Zähne repräsentie-ren. Dies ermöglichte in der Folge die sehr effi ziente, mathematische Beschreibung der charakteristi-schen Merkmale eines jeden Zahn-typs.

CEREC Zeitung: Nun kennen wir bei jungen Patienten die juve-nile Morphologie, die auf dem genetischen Code basiert, aber auch das abradierte Zahnbild bei älteren Patienten. Wird das vom biogenerischen Zahnmodell be-rücksichtigt?Orth: Das Zahnmodell ist keinen Re-striktionen unterworfen. Juvenile wie abradierte Okklusalfl ächen werden vom System erkannt, im Rechenpro-gramm berücksichtigt und automa-tisch abgebildet.

Ulrich Orthist Leiter der Software-Ent-wicklung im Bereich CAD/CAM bei Sirona Dental Systems in Bensheim.

Page 6: Cerec Zeitung Ausgabe 16-10

6 CEREC Zeitung Nr.16 - 2010

K lassische Zahntechnik ist eine Kunst: Der Zahntechniker schaff t beim Aufwachsen und

bei der Verblendung ein sehr indivi-duelles Kunstwerk. Eine Kombinati-on aus perfekter Anwendung seines Handwerks und langjährigem Er-fahrungsschatz ermöglichen es, den Zahnersatz täuschend echt aussehen zu lassen, den natürlichen Nachbar-zähnen optisch optimal anzugleichen

und die Okklusion funktionell zu ge-stalten. Dabei zeigt sich, dass nicht nur der Zahn jedes Patienten individuell ist, sondern auch die Arbeit und Leis-tung des Zahntechnikers. Denn wenn man einen Zahn von verschiedenen Zahntechnikern restaurieren lässt, erhält man auch verschiedene Ergeb-nisse – alle gut, alle täuschend echt und doch entspricht kein einziger der ursprünglichen Zahnmorphologie.

Das Auseinanderfallen von ur-sprünglicher Gestalt des intakten Zahns und letztendlicher Formge-bung der Restauration kann zu Funk-tionsstörungen im Mund des Patien-ten führen. Es muss daher das Ziel einer jeden Restauration sein, den ur-sprünglichen, natürlich gewachsenen Zustand möglichst genau wiederher-stellen. Von entscheidender Bedeu-tung ist hierbei die Kaufl äche. Ihre Qualität bemisst sich danach, wie nah sie an die ursprüngliche Oberfl ächen-gestalt herankommt.

CaD/CaM bietet einen objektiven ansatz Anders als die sehr subjektive Her-angehensweise des Zahntechnikers kommt die CAD/CAM-Technologie gewissermaßen von der objektiven Seite. Der Software-Nutzer wählte hierbei bislang einen Musterzahn aus, der softwaretechnisch durch Stre-cken und Stauchen in die Kavität oder Zahnlücke eingepasst wurde. Das Er-gebnis war eine gute Standardlösung,

D r. Otmar Rauscher, Praxisin-haber seit 1995, ist CEREC-Anwender und als Mitglied

der DGCZ seit 2003 Kursreferent für das CEREC-System. Er war als Beta-Tester schon an der Erprobung der biogenerischen Kaufl ächen für Inlays und Onlays beteiligt und begrüßt die Ausweitung der Kaufl ächenbe-rechnung auf Kronen und Brücken. “Schon die Individualisierung der Okklusalfl ächen für mehrfl ächige Re-staurationen war eine erhebliche Ver-einfachung. Höcker, Fossa, Fissuren, Kontakte, Gleitfl ächen - alles passte gut zueinander“, so Rauscher. “Des-halb war die Ausweitung der bioge-nerischen Software auf Kronen und Brücken die logische Konsequenz." Die erste Krone begrüßte Rauscher mit einem anerkennenden “wow“; die Kaufl äche fügte sich gut in das Zahnbild ein, und bei der Eingliede-rung war das Einschleifen eher ein intensives Polieren.

Inzwischen hat Rauscher ca. 40 Kronen mithilfe der Biogenerik her-gestellt und fi ndet das Procedere problemlos, zumindest bei Standard-situationen. Er musste sich daran gewöhnen, die direkten Nachbarzäh-

die auf die individuelle Zahnsituation angepasst werden musste. Bei der Modifi kation des Erstvorschlags war der Zahntechniker allerdings wie-der ausschließlich auf seinen Erfah-rungsschatz angewiesen. Die auto-matisierte Konstruktion blieb also auf halbem Wege stehen und konnte den Zahntechniker bei dem Arbeitsschritt nicht unterstützen, der sehr aufwän-dig ist: bei der individuellen Gestal-tung der Kaufl ächen. Dies alles ist natürlich nur von Bedeutung, wenn man CAD/CAM nicht auf die Gerüst-produktion beschränkt, sondern auch die Gestaltung von Einzelzähnen bis hin zur vollanatomischen Restaura-tion betreibt. Bei vielen Systemen im Markt kommt dieses Thema gar nicht erst vor, da sie sich auf wenige Werkstoff e beschränken. inLab, das Schwestersystem von CEREC für den Zahntechniker, arbeitet dagegen mit vielen verschiedenen Materialien und lässt sich für ein breites Indikations-spektrum einsetzen, auch für diverse Einzelzahnversorgungen und provi-sorische vollanatomische Brücken-versorgungen.

Der letzte Schritt zur vollauto-matischen Kaufl ächeWas der Zahntechniker bei inLab bislang selbst machen musste, den letzten Schritt zur vollautomatischen Gestaltung individueller Kaufl ächen, erledigt nun die Biogenerik: Die neue inLab 3D-Software erkennt die Gesetzmäßigkeit individueller Merk-male in der Zahnmorphologie und wendet diese zur Rekonstruktion der Kaufl ächen. Sie setzt damit objektive Gestaltungskriterien an die Stelle sub-jektiven Erfahrungswissens. Theore-tisch klingt das nicht nur plausibel, sondern auch nach einer deutlichen Arbeitserleichterung. Doch welche Ergebnisse erzielt man damit in der praktischen Anwendung? Lassen sich die Kaufl ächen wirklich so individuell gestalten, dass der Zahntechniker auf die manuelle Anpassung des Stan-dardvorschlags verzichten kann?

Zunächst wurde die Arbeitsweise vereinheitlicht. Alle Restaurationen

erfolgen in wenigen Schritten nach demselben Schema. Der Nutzer gibt zunächst an, ob er einen Ein-zelzahn oder eine Brücke herstellen will. Bei einer Brückenversorgung kann er dann zwischen Gerüst, vollanatomischer Brücke oder in-dividueller Reduktion entscheiden. Dementsprechend wählt er dann das Material aus: bei Brücken sind das Kunststoff oder Zirkonoxid. Dann erstellt er mittels Scan ein virtuelles Modell oder übernimmt die Modell-daten, die ein Zahnarzt durch digi-tale Abformung gewonnen und über CEREC Connect zugesandt hat. Am Bildschirm trimmt er das Modell und legt anschließend den Präpara-tionsrand und die Einschubachse fest. Die bislang erforderliche Aus-wahl der Datenbank entfällt, statt-dessen erstellt die Software Krone für Krone direkt den biogenerischen Erstvorschlag. Der Nutzer kann nun Zahn für Zahn den Vorschlag durch-gehen, Kontaktpunkte prüfen und gegebenenfalls modifi zieren. Indivi-duelle Konstruktionskonzepte kön-nen dabei einfl ießen. Dann erfolgt das Ausschleifen auf der inLab MC XL-Schleifmaschine.

Der erste Eindruck begeistert: Die okkusale Reliefdarstellung hat einen erheblichen Sprung nach vorn ge-macht. Alle individuellen Merkmale sind da. Höcker und Fissuren stehen an der richtigen Stelle und haben die richtige Ausprägung. Die Kontaktfl ä-chen sind besser als früher. Ein Erfolg der Biogenerik, die im Vergleich mit den Datenbankzähnen deutlich mehr Informationen in die Kaufl äche hin-einbringt. Mit diesem Erstvorschlag für die Okklusion kommt man er-heblich schneller und einfacher zum Ziel. Das Einzige was nun noch fehlt ist ein dynamisches Bissregistrat. Kie-ferbewegungen lassen sich mit der aktuellen Software noch nicht simu-lieren. Das schmälert aber nicht den positiven Gesamteindruck: Spätes-tens nach dem Feintuning ist man be-geistert. Die automatisch generierten Restaurationsvorschläge sind klinisch und funktional überzeugend. W

objektive Regeln ersetzensubjektives Erfahrungswissen

Funktionierende Kaufl ächen

BiogENERiSCHE BRÜCKEN. Mit der biogenerischen Kaufl ächengestaltung kommen auch Zahntechniker schneller zu einem überzeugenden Ergebnis. Zu dieser Ein-schätzung kommt Zahntechnikermeister Franz Heinloth, der das neue Verfahren im Dentallabor mit der inLab 3D-Softwareversion 3.80 erprobt hat.

ne immer in hoher Qualität aufzu-nehmen, um der algorithmischen Berechnung ausreichend “Futter“ zu geben. “Die initialen Kronen-vorschläge passen in Größe und okklu-saler Adjustierung sehr gut. Der Vor-teil gegenüber der bisherigen Zahn-datenbank sind die patientenspezi-fi sch passenden Kronenvorschläge und die vereinfachte Bedienung der Software“, erklärte Rauscher. Der Zahnarzt schätzt die gute Funkti-on der biogenerischen Kaufl ächen. “Je genauer die Zahnmorphologie dem natürlichen Vorbild entspricht, umso besser fügt sich die Restaurati-on in die dynamische Okklusion ein. Damit sparen wir Aufwand und Zeit, weil das Einschleifen nur noch mi-nimale Bedeutung hat.“ Brücken hat Rauscher mit der Software V3.80 noch nicht hergestellt, weil Gerüste aus Zirkonoxid mit dem inLab-Gerät im Praxislabor gefertigt und verblendet werden. Aber bei der Restauration von Einzelzähnen weint er dem alten Ver-fahren keine Träne nach. “Wir müs-sen uns von alten Dingen lösen; die biogenerische Kaufl äche ist einfach natürlicher als jene aus der Daten-bank.“

Ausgangssituation Kronenpräparation mit Präparationsgrenze.

Überlagerung mit Antagonisten-Abformung.

Automatisch berechnete Kaufl äche.

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Viergliedrige Brücke, mit der neuen Biogenrik-Software konstruiert.

ZTM Franz Heinlothbetreibt ein Dentallabor in München und ist Erprober für das inLab-System.

Page 7: Cerec Zeitung Ausgabe 16-10

Nr.16 - 2010 CEREC Zeitung 7

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Die Möglichkeit, CEREC-Daten in die Implantatplanungssoft-ware von GALILEOS einlesen

zu können und CAD/CAM und 3D-Röntgendaten präzise zu überlagern, bietet viele Vorteile. Zunächst ein-mal können die prothetische Situati-on – Brücke oder Krone, geplant mit CEREC – und die chirurgischen Rah-menbedingungen – dreidimensional aufgenommen mit GALILEOS – gleichzeitig beurteilt und die Position des Implantates auf dieser Basis sehr sicher geplant werden. Das bedeutet eine hohe ästhetische Sicherheit, kei-ne Überraschungen im Hinblick auf nicht geplante, gewinkelte Abutments und eine hohe Sicherheit in punkto Lebensdauer, da das Implantat besser in Belastungsrichtung ausgerichtet werden kann. Wird auf Basis dieser Daten eine Bohrschablone hergestellt, kommt eine hohe Therapiesicherheit dazu. Das ist insbesondere für Zahn-

Mehr Ertrag durch überzeugende klinische Leistung

ärzte wichtig, die noch nicht so viele Implantate gesetzt haben oder für die, die vielleicht gerade beginnen zu implantieren. Mit der genauen Kennt-nis der chirurgischen und prothe- tischen Situation können sie die An-zahl der risikofrei einsetzbaren Im-plantate deutlich erhöhen. Nach Aus-sagen von CEREC-Anwendern, die mit GALILEOS arbeiten, bis zu 20 Prozent und mehr. Das heißt: Nur noch wenige Patienten müssen in eine chirurgische Praxis überwiesen werden.

Visualisierung der therapie über-zeugt PatientenMehr Patienten, die sich für die bessere Lösung entscheiden, sind der generelle Schlüssel für den wirtschaft-lichen Einsatz von GALILEOS in einer Praxis, die nicht auf Implantate spe-zialisiert ist. Es lohnt gar nicht, über die Höhe der möglichen Abrechnung

iNtEgRiERtE iMPLaNtatioN. CEREC-Anwender wissen: Klinisch hervorragende Restaurationen werden von begeisterten Patienten gerne honoriert und sichern Gegenwart und Zukunft der Praxis. CEREC-Anwender, die mehr Implantate anbieten möchten, können dieses Erfolgsrezept mit CEREC und GALILEOS wiederholen.

Die mit CEREC konstruierte Implantatkrone wird in den 3D-Datensatz des DVT eingerechnet.

der DVT-Aufnahmen zu diskutieren. Es gibt sogar Praxen, die für Implan-tate überhaupt keine Vergütung für den Röntgen-Scan verlangen. War-um? Ein Patient mehr pro Monat, der sich für ein Implantat entscheidet,

bezahlt bereits die komplette Monats-rate für einen GALILEOS Compact, und einer in zwei Monaten das 3D-Modul, das Ende dieses Jahres für den ORTHOPHOS XG5 bzw. XG Plus verfügbar sein wird. Die Erfahrung zeigt deutlich, dass sich ein Patient, der dreidimensional die Behandlungs-situation gezeigt bekommt und die Analogie von Krone und Implantat zu seinen natürlichen Zähnen erkennt, sehr viel schneller und sicherer für

den Therapievorschlag seines Zahn-arztes entscheidet, als Patienten, die sich aufgrund von Beschreibun-gen und Modellen ein Bild von der Situation in ihrem Mund machen müssen. Manche Zahnärzte investie- ren über eine Stunde in die Bera-tung. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Patienten den Therapievorschlag nicht annehmen. Nicht jedem Zahnarzt ist bewusst, wie die Formulierungen, die er be-nutzt, auf seine Patienten wirkt. Mit „CEREC meets GALILEOS“ ist das an-ders. Die Patienten verstehen schnel-ler und entscheiden sich häufiger und für den Vorschlag ihres Zahnarztes.

Schon heute ist es möglich, indi-viduelle Abutments mit der inLab-Software zu konstruieren und tem-poräre Versorgungen mit CEREC auszuschleifen. Doch das ist erst der Anfang. Die Zukunft wird gerade für CEREC-Anwender noch deutlich

interessanter. Auch Bohrschablonen mit CEREC herstellen zu können, in-dividuelle Keramik-Abutments und Provisorien vor der Implantatsitzung zu designen und mit hoher Präzision schleifen zu können, lässt die Vision „Implantat in weniger als einer Stunde“ Wirklichkeit werden. Es wird möglich sein, einen Gesichtsscan in GALILEOS – parallel zur 3D-Rönt-genaufnahme – anzufertigen und mit einem zukünftigen Smile-Design von CEREC zu überlagern. Die per-fekte Planung wird sich dann mit Bohrschablone, Abutment und Pro-visorium in einer hochakzeptierten Behandlung (in vielleicht sogar einer Sitzung) fortsetzen.

Wenn Sie mehr darüber erfah-ren wollen, achten Sie bitte auf die nächste Ausgabe der CEREC Zeitung, die in einer DVT-Sonderausgabe für CEREC-Anwender dieses Thema aus-führlich behandeln wird. W

Die Mobilfunkanbieter haben es vorgemacht: um Neukun-den den Erwerb von Handys

zu erleichtern, minderten sie den Kaufpreis und verrechneten den Differenzbetrag mit den Nutzungs- gebühren. Durch diese Subventio-nierung hochpreisiger Hightech-Geräte gelang es binnen weniger Jahre, völlig neue Möglichkeiten der Kommunikation zu schaffen, Be-dürfnisse zu wecken und so das Ver-halten der Menschen nachhaltig zu beeinflussen.

Seit der Einführung im Januar 2009 hat Sirona die neue Aufnah-meeinheit CEREC AC sehr erfolg-reich verkauft. Gleichwohl erfordert der Einstieg in die Hightech-Tech-nologie CAD/CAM eine gewisse Anfangsinvestition, die mittels ei-nes neuen Finanzierungsmodells gemindert wird. Ab Februar 2010 hat Sirona deshalb CEREC AC PAYG eingeführt. „PAYG“ steht für “Pay as you go” und bedeutet, dass

Neues Finanzierungmodell für CEREC aC: Pay as you go

der Nutzer CEREC AC zu einem deutlich geringeren Preis kauft und dann über den tatsächlichen Verbrauch den Kostenvorteil aus-gleicht. Dies geschieht durch den Erwerb besonderer Aktivierungs-schlüssel, so genannter Dongles, die das Gerät für eine bestimmte Anzahl von Abformungen und Modellberechnungen freischaltet. Für jedes virtuelle Modell wird dann eine Einheit abgebucht. Nach dem Erwerb von zwölf Dongles á 100 Einheiten, erhält der Kunde eine Freischaltung und damit die uneingeschränkte Nutzung seiner CEREC AC.

Sirona bietet damit Kunden, die zunächst nicht selbst schleifen wollen, die günstige Möglichkeit, in die digitale Abformung und CAD/CAM-Nutzung einzusteigen. CEREC AC PAYG kann aber auch von Anfang an oder zu einem spä- teren Zeitpunkt mit einer Schleif-einheit kombiniert werden.

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Dr. Wilhelm Schneider ist Marketingleiter Bildgebende Systeme bei Sirona Dental Systems in Bensheim.

Page 8: Cerec Zeitung Ausgabe 16-10

8 CEREC Zeitung Nr.16 - 2010

Dr. Markus F. Felber, niederge-lassener Zahnarzt in München-Feldmoching, lernte schon

in Jugendjahren, wie wichtig es ist, Wünsche und Erwartungen von Mit-menschen zu erschließen. „Custo-mer comes first“ war der Leitspruch seines Vaters, der im internationalen Automobilgeschäft tätig war und sei-nem Sohn neben dem Interesse an Technik auch die Fähigkeit weiter-gab, auf Menschen zuzugehen und deren Erwartungen aufzuspüren. Dieses extrovertierte Verhaltensmus-ter sollte sich später für Felber in der zahnärztlichen Praxis als nützlich er-weisen.

Bereits 1987 bei seiner Niederlas-sung als Zahnarzt in München war Felber überzeugt, dass er als Anhän-ger des Generalistenkonzepts seinen Patienten ein breites Behandlung-spektrum anbieten muss, denn er wollte das Vertrauen, das er in uner-müdlicher Beratungsarbeit aufbau-te, auch mit einer therapeutischen Kompetenz verbinden. So qualifizier-te sich das Praxisteam in Zahnerhal-tung, Endodontie, Parodontologie, in ästhetisch ausgerichteter Prothe-tik, Oralchirurgie, Implantatologie und Implantatprothetik. Auf der technischen Seite investierte Felber in Digitalsysteme und organisierte die Praxis- und Behandlungsabläufe über ein digitales Funknetz. Damit wurde die Patientenerfassung, alle datenerzeugenden und verarbeiten-den Systeme mit einander verknüpft und können an jedem Arbeitsplatz genutzt werden.

Mehr Zeit für den PatientenDie Determinanten in Felbers Pla-nung lauteten „Evidenzbasierte Zahnmedizin, breites Behandlungs-spektrum, ästhetische Lösungen, qua-litativ hochwertige Prothetik, digitaler Workflow, mehr Zeit für eine sorgfäl-tige Therapieberatung“. Ferner sollte ein Behandlungssystem für die me-tallfreie Restauration genutzt werden, das klinisch perfekte Ergebnisse zu wirtschaftlichen Bedingungen bietet. Zudem sollte es - je nach Praxisbedarf - erweiterungsfähig sein. Nachdem er sich über den Markt und die Anwen-dung in CEREC-Praxen informiert hatte, entschied sich Markus Felber

für das CEREC-System, das nun seit 2001 im Einsatz ist. „Wir entschieden uns für das Chairside-System, weil wir unseren Patienten vollkeramische Restaurationen in einer Sitzung, ohne konventionellen Abdruck und ohne Provisorium anbieten wollten“, erläu-tert der Zahnarzt. „Schon im ersten Jahr haben wir damit 480 Restaurati-onen hergestellt. Patienten, die insuf-fiziente Restaurationen austauschen ließen, waren vom CEREC-Verfahren und von der Keramik begeistert. Be-handlung in einer Sitzung wurde seit-dem zu unserem Aushängeschild.“

Die Zufriedenheit mit dem Chair-side-System sowohl in klinischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht führte zur Anschaffung von inLab, dem Schwestersystem von CEREC für das Praxislabor. Damit werden voll-anatomische Kronen aus Silikatkera-mik und Lithiumdisilikat hergestellt, die teilweise – je nach ästhetischem Anspruch – in einer Sitzung einge-gliedert werden. Auch mehrgliedrige Provisorien aus Kunststoff werden damit gefräst zur temporären, prothe-tischen Versorgung oder für periim-plantäre Weichgewebsumformungen im Rahmen der Implantatprothetik.

arbeitsteilung wird erleichtert„Die Entscheidung, eine Restauration chairside oder labside auszuführen, mache ich von der klinischen Situa-tion, von der gewünschten Ästhetik und vom Arbeitsvolumen abhängig“, erklärt Zahnarzt Felber. „Die Herstel-lung von aufwändigen Kronen- und Brückenrekonstruktionen verlagern wir ins Fremdlabor; dort werden die Keramikgerüste ausgeschliffen und verblendet.“ Um die Zusammenar-beit mit dem Zahntechniker zu digi-talisieren, rüstet Felber zurzeit den Behandlungsplatz mit der CEREC Connect-Software aus. Damit wer-den die Quadrantenaufnahmen mit Gegenbiss zu einem Modell zusam-men gerechnet und der Datensatz online an das ZT-Labor gesandt. „Mit CEREC Connect hole ich die Zahn-technik an meine Behandlungsein-heit, übergebe ein virtuelles, maß-genaues Modell und kann somit zeitaufwändige Prozesse delegieren, so dass ich mich anderen Patienten und Aufgaben widmen kann.“

Termine17.04.2010 Aufbaukursus CEREC Bluecam intensiv, mit Prof. Mehl, PD Dr. Bindl, Universität Zürich

11.-12.06.2010 CEREC Masters Club-Tag Premium, mit Dr. Bindl, Dr. Kurbad, ZTM Ganz, ZTM Reichel, Düsseldorf, www.cerec-tag.de

26.-28.08.2010 CEREC 25th Anniversary Celebration, Las Vegas/USA, Info: www.cerec25.com

17.-18.09.2010 DGCZ-Jahrestagung mit Masterkurs, Ettlingen

27.11.2010 10. Keramiksymposium der AG Keramik, zusammen mit der DGI (Deut-

sche Gesellschaft für Implantologie), Hamburg

CEREC-Fortbildungskurse der DGCZ unter www.dgcz.org.

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Erfolg als spezialisierter generalistPRaXiSPoRtRÄt. Der Spagat zwischen Expertenanspruch und Generalistenverständnis ist für den nicht-spezialisierten Zahnarzt schwierig zu bewältigen. Wie sich ein Generalist erfolgreich „methodisch spezialisiert“ und sein therapeutisches Angebot mit Patientenkomfort, klinisch bewährtem Restaurationssystem und moderner Digitaltechnik verknüpft, zeigt dieser Beitrag.

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Bei aller Innovationsfreudigkeit hat Zahnarzt Felber die Praxiskos-ten und die Wirtschaftlichkeit sei-ner Systeme stets im Blick. „Das Ergebnis wird von zwei Kriterien beeinflusst“, erklärt er, „das eine sind die Kosten der Praxisstunde, das andere der Abgabepreis der Restauration an den Patienten. Hier hat sich die Eigenleistung mit CEREC und inLab bewährt; damit erziele ich einen guten Beitrag zum Praxisergebnis.“ Der Praxisinhaber ist übrigens davon überzeugt, dass die CAD/CAM-Technik künftig die Zahnmedizin dominieren wird. „Seit ich mit CEREC behandle, bin ich zuversichtlich, was die Zukunft unserer Praxis anbetrifft. Klinisch arbeiten wir perfekt, das wirtschaft-liche Ergebnis stimmt, und unsere Patienten schätzen unsere Behand-lungsmethoden.“ W

Das Praxisteam Felber in München, hier mit Schloss Nymphenburg als Praxisschmuck, hat sich

auf computergestützte Therapieprozesse spezialisiert.