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05 Friedrich Cerha. Im Gespräch zum 80. Geburtstag 13 Arvo Pärt. Eine olympische Uraufführung 15 Georg Friedrich Haas. Die neuen Klangräume des Mozart-Requiems 21 Richard Rodney Bennett. The Mines of Sulphur in New York bejubelt Friedrich Cerha newsletter 01/06 • winter 2005/2006

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Winter 2006. Neueste Nachrichten über Komponisten und Werke der Universal Edition

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05 Friedrich Cerha.Im Gespräch zum 80. Geburtstag

13 Arvo Pärt.Eine olympische Uraufführung

15 Georg Friedrich Haas. Die neuen Klangräume des Mozart-Requiems

21 Richard Rodney Bennett. The Mines of Sulphur

in New York bejubelt

Friedrich Cerha

newsletter01/06 • winter 2005/2006

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AKTUELLESDownloads — 4

KOMPONISTENCerha — 5Staud — 9Rihm — 11Pärt — 13Haas — 15Borisova-Ollas — 16Berg — 17Panufnik — 18 Sawer — 18Berio — 19Lentz — 20Furrer — 20Bennett — 21Kurtág — 22Halffter — 22Hoyland — 23Bedford — 23Osborne — 23Eichberg — 24Schnyder — 24Liebermann — 25Martin — 25Weill — 27Janácek — 29Zemlinsky — 30Mahler / Barshai — 30Krása — 31Wellesz — 31Marx — 32Szymanowski — 32Schönberg — 33Webern — 35Krenek — 37

Inhalt

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inhalt 01/2006

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GEDENKTAGE — 38 - 39

URAUFFÜHRUNGEN — 40 - 41

NEUERSCHEINUNGEN — 42 -43

NEU AUF CD — 44 - 45

WERKLISTEKurtág — 46

IMPRESSUM — 48

Liebe Leserin,

lieber Leser

Divine redécouverte titelt Le Monde,und die New York Times bezeichnetes als gripping, musically and theatrically searing work. Im Sommer 2004 war es der Über-raschungs-Hit an der GlimmerglassOpera, diesen Herbst brachte es derNew York City Opera standing ovations. Was für ein wunderbarerErfolg für ein Musiktheaterwerkaus dem Jahre 1963!

Was erweckt ein Stück wie TheMines of Sulphur von Richard Rodney Bennett nahezu 40 Jahrenach der Premiere zu neuemLeben?Sicher ist es die Qualität der Musik,die letztendlich überzeugt, gepaartmit einem spannenden Plot, demrichtigen Gespür für Zeit und Ortund natürlich der Arbeit einer ambitionierten, jungen und be-geisterungsfähigen Mannschaft.Eine Begeisterung, die neugierigmacht auf weitere gelungene Entdeckungen!

Die Redaktion

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aktuelles

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WWW.UNIVERSALEDITION.COM

Musiknoten

Downloads

Derzeit bereits mehr als 17000 Besucher monatlich sind ein ermu-tigender Erfolg der UE Websitewww.universaledition.com. Wirhaben unser Service in den letztenWochen um einen zusätzlichen Be-reich erweitert: die Downloads vonMusiknoten.

Klicken Sie auf unserer Startseiteauf Musiknoten und Downloadsund Sie befinden sich direkt imDownload-Bereich mit drei Optio-nen:

(1) Unter Noten-Downloads habenSie die Möglichkeit, Noten-Aus-gaben und Partituren käuflich zuerwerben (über unseren Partnerwww.sheetmusicnow.com). Hier

haben Sie derzeit ca. 500 verschie-denen Notenausgaben und Parti-turen zur Auswahl, das Angebotwird ständig erweitert.

(2) Als Gratis-Service für alle Chor-interessierte bieten wir im BereichChorpartituren jeweils die erstenzwei Partiturseiten eines Chorwer-kes (geordnet nach Besetzung, teil-weise mit Hörbeispielen, derzeitknapp 500 Downloads) zum freienHerunterladen.

(3) Ebenfalls gratis können Sieunter Kataloge alle derzeit gül-tigen UE Kataloge im pdf-Formatansehen oder downloaden:Editionskatalog, Konzertkatalog(Leihmaterial), Partiturenkatalog,Neuerscheinungen, Wiener UrtextEdition etc.

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cerha

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CERHA

im Gespräch

Am 17. Februar wird Friedrich Cerha80 Jahre alt. Aus diesem Anlassmöchten wir hier ein Gespräch ab-drucken, das Carsten Fastner kürz-lich mit dem Doyen der NeuenMusik in Österreich geführt hat.

Carsten Fastner: Herr Cerha, wo hatman denn nach dem Krieg in WienNeue Musik hören können?Friedrich Cerha: Unmittelbar nachdem Krieg waren den jungen Kom-ponisten die Podien der Konzert-häuser praktisch versperrt, unddeswegen gab es im offiziellenMusikleben auch keine NeueMusik. Die interessantesten Kon-zerte bis 1950 waren die der Besat-zungsmächte. Die haben jeweilsihre lebenden Komponisten vorge-stellt, meistens im Musikverein,weil der im ersten Bezirk liegt, derja allen vier gehört hat. Für unsÖsterreicher mit unserem Nach-holbedarf waren das gute Gele-genheiten kennen zu lernen, waswir bis dahin nicht hören konnten:Britten, Walton oder Elgar von denEngländern, Barber, Copland undGershwin von den Amerikanern,die Franzosen haben ihre Groupedes Six um Honegger, Milhaud undPoulenc gespielt, und die SowjetsProkofjew, Khatchaturian undsogar Schostakowitsch.

Fastner: Ein Forum für Experimentescheint das ja nicht gerade gewesenzu sein?Cerha: Nein, so etwas gab es über-haupt nicht. Bei diesen Konzertenging es um Repräsentation. Auchbei den Internationalen Musik-festen im Konzerthaus, die ja schonbald gegründet wurden, standenHindemith, Bartók und Strawinskyim Mittelpunkt. Die Zweite WienerSchule wurde kaum gespielt. Manhat eben angeschlossen an dieletzte große moderne Bewegungvor dem Krieg, und das war der Neoklassizismus, den man allge-mein für die zukunftsweisende

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cerha

Stilrichtung hielt – was wie so vielehistorische Prophezeiungen nichteingetroffen ist.Fastner: Wie ist die junge Kompo-nistenszene mit diesem konser-vativen Umfeld umgegangen?Cerha: Wir haben – auch gemein-sam mit Malern und Schriftstellern– Gruppen gebildet, in denen wiruns selbst gespielt haben. Ich warin einer Gruppe um Paul Kont, zuder auch Hans Kann, Gerhard Lampersberg und Gerhard Rühmgehörten. Paul Kont hat die Konzer-te organisiert, sozusagen im Unter-grund: in Kellerlokalen und Kaffee-häusern, in Buchhandlungen undin einem Teppichgeschäft auf derKärtner Straße, zum Teil auch in Privatwohnungen und später dannim Art Club, der sich ab 1951 imStrohkoffer unter der Loos Bar traf.Oder beim Keramiker KurtOhnsorg, der in seinem Atelierimmer während der Nachtgebrannt hat, mit Nachtstrom.Fastner: 1958 haben Sie gemeinsammit Kurt Schwertsik das Ensembledie reihe gegründet. Wie kam esdazu?Cerha: Ich war zwischen 1956 und1958 bei den Internationalen Ferienkursen in Darmstadt, wo esauch viele Aufführungen der Zwei-ten Wiener Schule gab. Allerdings

war ich mit den dortigen Webern-Interpretationen nicht einverstan-den. Sie waren ganz auf die damalsmodische serielle Musik ausgerich-tet, und man glaubte – durchausmit einer gewissen Berechtigung –man könnte sich so auf ihn beru-fen. Man spielte ihn in schnellenTempi, ignorierte die vielen Ritard-andi, das ganze Klangbild wurde indie Nähe des Seriellen, Punktuellengerückt. Das hat mir nicht in denKram gepasst, ich wollte Webernso spielen, wie ich ihn über denSchönberg-Schüler Josef Polnauerkennen gelernt hatte. Also habenwir ‘die reihe’ gegründet, – derName ist übrigens von György Ligeti – und Alfred Schlee von derUniversal Edition hat Egon Seefehl-ner, den Generalsekretär des Wiener Konzerthauses, dann überzeugt, uns eine erste Chancezu geben.Fastner: Hatten Sie eigentlich vonAnfang an vor, hauptberuflich Komponist zu werden?Cerha: Komponist sein als Karriere,diese Vorstellung hat es damals sogut wie nicht gegeben. Das wareher eine Rolle, in die man hinein-geschlittert ist, kein Ziel.

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cerha

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Das Ensemble ‚die reihe’, das Cerhamit Kurt Schwertsik in den 50-erJahren gegründet hat, feiert denGeburtstag unter der Leitung desKomponisten am 17.2. im Konzert-haus in Wien mit 1. Keintate undEine Art Chansons (1986/87) - rund60 Gesangsminiaturen, haupt-sächlich nach Texten ehemaligerMitglieder und Anhänger der Wiener Gruppe, und am 25.2.2006im Schömerhaus in Klosterneu-burg/A mit Eine letzte Art Chansons(1989), auf Texte von Cerha undFriedrich Achleitner. Dazu geselltsich als Chansonnier der langjähri-ge Mitstreiter, Interpret und Wid-mungsträger HK Gruber.

CERHA

80. Geburtstag

Wie in der letzten Ausgabe desNewsletters angekündigt, wird der80. Geburtstag Friedrich Cerhas,des führenden zeitgenössischenösterreichischen Komponisten, am17.2.2006 in einer umfangreichenKonzertreihe im Wiener Konzert-haus und im Musikverein gefeiert.

Eine besondere Bedeutung wirdmanchen dieser Konzerte dadurchverliehen, dass der Komponist, dersich in den letzten Jahren zu-nehmend vom Dirigieren zurück-gezogen hat, wieder am Pult desMozart-Saals des Wiener Konzert-hauses stehen wird. So leitet er am14.1. das Klangforum Wien mitQuellen (1992). Am selben Abenderklingt das Streichsextett 8 Sätzenach Hölderlin-Fragmenten (1995).

Am 30.1. dirigiert Peter Keuschnigsein Ensemble Kontrapunkte imBrahms-Saal des Musikvereins inWien mit den Lichtenberg-Splittern(Solist: Gottfried Hornik, Bariton)und dem Concertino für Violine(Josef Hell), Akkordeon (KrassimirSterev) und Kammerorchester.

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staud

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am 11.2. in Madrid. Solist : AndreasEberle, Dirigent: Stefan AsburyIncipit entstand 2000; Esquisse re-touchée (Incipit II) für Posaune mitBass-Drum erfolgte 2001-2002. ImAuftrag des WDR Köln arbeitetStaud derzeit am Incipit III (Esquisseretouchée II) für Posaune solo,Streichorchester, 2 Hörner und 3 Schlagzeuger. Uraufführung: 10.März 2006, mit Uwe Dierksen unddem WDR Symphonie-Orchesterunter Lothar Zagrosek.

STAUD

Erstaufführungen

europaweit

Die Uraufführung von JohannesMaria Stauds Violent Incidents(Hommage à Bruce Naumann) fürSaxophon solo, Bläser und Schlag-zeug ging am 10. September 2005in Schwaz/A erfolgreich über dieBühne. Zwei Folgeaufführungenmit Marcus Weiss und dem Ensem-ble Windkraft Tirol unter Kasper deRoo fanden am 12.10. in Riga undam 14.10. in Vilnius statt.Am 28.10. kam es in London zur bri-tischen Erstaufführung von Staudserstem Orchesterwerk ...gleichsamals ob... (1999/2000) mit dem BBCSO unter Pierre-André Valade. Am14.12. wird das Stück in Heidelbergzur deutschen EA gebracht: dasPhilharmonische Orchester Heidel-berg unter Andris Nelsons willdamit, nach dem Opernkomponi-sten (Berenice hatte ja im Theateram 5.11. Premiere), auch den Orche-sterkomponisten Staud vorstellen.

Peras. Musik für Klavier erfuhrseine österreichische EA am 20.10.in Wien (Anika Vavic); die britischeEA erfolgte am 21.11. in Birmingham(Jonathan Powell).Das Klangforum Wien spielt diespanische EA von Incipit für Altpo-saune und 5 Instrumente im Rah-men des Musica de Hoy Festivals

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rihm

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RIHM

Rückblick

und Vorschau

Drei höchst erfolgreiche Urauffüh-rungen Wolfgang Rihms sind inStartposition für weitere Auffüh-rungen: Penthesilea-Monolog (27.8.in Weimar), Verwandlung 2 (2.9.Leipzig) und Eine Stimme 1-3 (30.9.Strasbourg). Stellvertretend sei hieraus Gerhard Rohdes Kritik in derFAZ zitiert: Rihms Komponieren hatmit dieser zweiten ‚Verwandlung’,aber auch schon in anderen Arbei-ten, das Stadium der Materialerkun-dungen endgültig hinter sich gelas-sen: Es wird Musik und nur Musik erfunden, von keines Nebengedan-kens Blässe befallen.Am 25.11. dirigiert Reinbert deLeeuw, bereits ein halbes Jahr nachder New Yorker UA, die europäischeEA von Two Other Movements mitdem BBCSO in London. Kurt Masurund sein Orchestre National deFrance spielen die europäische Pre-miere vom Dritten Doppelgesang,ein Co-Auftrag mit dem MinnesotaOrchestra (Paris, 16.2.2006).Het Brabants Orkest unter ArvoVolmer führt die niederländischeEA von Verwandlung (Enschede,28.1.) auf. Das Werk steht auch aufdem Programm des Collegium Musicum unter Peter Shannon(Heidelberg, 28.2).Als Uraufführung erklingt am 27.1.in Augsburg Fremdes Licht für

Stimme (Mojca Erdmann), Violine(Caroline Widmann), Klarinette(Jörg Widmann) und Orchester(Bayerischer Rundfunk SO) unterPeter Eötvös.Im Auftrag des Ensembles AlarmWill Sound schreibt Rihm ein kur-zes Stück, das am 16.2. in der Carne-gie Hall seine Premiere erlebt. DasÉclat Festival Stuttgart hat die UAeines Trios für Klarinette, Schlag-zeug u. Kontrabasssaxophon aufdem Programm (12. Februar 2006).

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PHILIP GLASS: Looking GlassDVD9DS10

GUSTAV MAHLER: Conducting Mahler/ I Have Lost Touch With The WorldDVD9DS11

GUSTAV MAHLER: Attrazione d’Amore/LUCIANO BERIO: Voyage to CytheraDVD9DS12

IGOR STRAVINSKY: The Final Chorale/ARNOLD SCHÖNBERG:Five Orchestral PiecesDVD9DS13

ARVO PÄRT: 24 Preludes for a Fugue The first authorised documentary about Arvo Pärt

to be released on DVD. The film features rehearsals,

premieres, seminars, meetings and recollections,

and is enhanced by excerpts from major musical

works such as Tabula Rasa, Passio, Fratres,

Orient & Occident, Cecilia, Vergine Romana

and Como Cierva Sedienta.

DVD9DS09

A unique

documentary

collection

on DVD

For more information go to www.ideale-audience.com.

Juxtapositions are distributed in the UK by Select Music.

Available from all good classical retailers

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pärt

PÄRT

Der Weg

einer Reliquie

Über die exakte Herkunft und dieEchtheit des Turiner Grabtuchesgibt es viele Diskussionen und Theorien. Tatsache ist, dass das Leichentuch mit dem Antlitz einerPerson, angeblich Christus, zu einerder bedeutendsten Reliquien derChristenheit geworden ist.Sein Weg lässt sich bis ins 14. Jahr-hundert genau, davor allerdingsnur lückenhaft und spekulativ zu-rück verfolgen. Ausgehend von Jerusalem dürfte das Tuch unteranderem über Aleppo, Konstan-tinopel, Zypern, Paris, Lirey, Cham-bery nach Turin gelangt sein, wo esseit 1578 aufbewahrt wird.

Es ist der Weg dieses Rätsels, derArvo Pärt angeregt hat, im Auftragvon Enzo Restagno und seinem Turiner Musikfestival SettembreMusica Torino ein neues Werk zuschaffen. La Sindone für Orchesterwird am 15. Februar 2006 im Turiner Dom uraufgeführt. Es spieltdas Estonian National SymphonyOrchestra unter der Leitung desestnischen Dirigenten Olari Elts.Das Uraufführungskonzert findetim Rahmen der feierlichen Veran-staltungen anlässlich der Winter-olympiade in Turin statt, und eswerden ausschließlich Werke von

Arvo Pärt aufgeführt. Neben derUraufführung stehen noch Arbosfür Blechbläser, Cecilia, vergine ro-mana und Da Pacem Domine fürChor und Orchester auf dem Pro-gramm. Es singt der EPCC EstonianPhilharmonic Chamber Choir.Mehr über das Turiner Grabtuch istauf der offiziellen Website zulesen: www.sindone.org

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dia oge

spiel 29. 3.–2. 4. 06Tanzimprovisation von MegStuart · Pierre-Laurent Aimardand friends · Markus Stockhausen · Malcolm Goldstein · Klangforum WienÖsterreichisches Ensemble fürNeue Musik · Johannes Kalitzke u. a

liebe 17.–21. 5. 06Choreographien von PhilippGehmacher, Johanne SaunierAlexander Lonquich, KlavierKlangforum Wien · Dino SaluzziTrio · Texte von Handke, Jelinek,Esterházy, Tabori u. a. · HermannBeil · Isabel Mundry · Hilliard Ensemble u. a.

tod 1.–5.12. 06Hagen Quartett · KlangforumWien · Mozarteum Orchester Salzburg · Peter Ruzicka · JörgWidmann, KlarinetteÖstereichisches Ensemble fürNeue Musik · Nikolaus Harnoncourt · Concentus Musicus u. a.

[email protected]üro der

Internationalen Stiftung MozarteumTheatergasse 2

A-5020 SalzburgT +43-662-87 31 54

F 87 44 54www.dialoge-festival.at

reli

gion

spie

llie

beto

dreligion 1.–4.12.05

7 Klangräume von Georg Friedrich Haas (UA)

Christoph SchlingensiefCamerata Salzburg

Marc Albrecht · Josef Bierbichler · Hagen

Quartett · Klangforum Wien ·Ivor Bolton

Mozarteum Orchester Salzburg u. a.

Dialoge zu vier Themen– zwischen Tanz,

zeitgenössischer Musik, Literatur und – Mozart.

Ein Projekt der Internationalen

Stiftung Mozarteum zum Mozart-Jahr 2006.

www.mozarteum.at

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oge

Dino SaluzziTexte von Handke, Jelinek,

Hermann

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haas

HAAS

Klangräume

Als Auftakt des Mozartjahres 2006veranstaltet die Internationale Stiftung Mozarteum in Salzburgeine Reihe von Konzerten unterdem Titel "Dialoge". Für diese Reihehat Georg Friedrich Haas im Auf-trag der Stiftung Mozarteum7 Klangräume für Chor und Orche-ster geschrieben. Das Stück wirdam 4. Dezember 2005 in Salzburguraufgeführt, dem Vorabend desTodestages Wolfgang AmadeusMozarts (5. 12. 1791).Die Besetzung dieses Stücks istidentisch mit Mozarts Requiem,allerdings ohne Solisten. Haas hates so konzipiert, dass die von Mozart hinterlassenen Skizzen inunveränderter Weise (quasi alsSkelett der Musik) realisiert unddie 7 Klangräume dann als Nach-und Zwischenklang dazu interpre-tiert werden. Textgrundlage ist ein

Brief des Magistrats der StadtWien an Mozart, der den Kontrastzwischen den künstlerischen Visio-nen und der realen bürgerlichenExistenz schmerzlich bewusstmacht. Ivor Bolton dirigiert dasMozarteum Orchester Salzburgund den Salzburger Bachchor

Hans-Peter Jahn, der künstlerischeLeiter des Éclat Festivals NeueMusik Stuttgart, hat Haas beauf-tragt, ein neues Werk für Viola d'amore und Sänger für GarthKnox und die Neuen VocalsolistenStuttgart zu schreiben, Urauf-führung am 11. Februar 2006 imTheaterhaus Stuttgart.

Am gleichen Tag bringt das Klang-forum Wien Nach-Ruf ... ent-gleitend ... bei der Musica de Hoyin Madrid zur spanischen Erst-aufführung; die kanadische Erstaufführung von "...über denAtem, die Stille und die Zerbrech-lichkeit..." für 7 Blechinstrumenteinterpretiert das Montreal Conser-vatory of Music am 13. Dezember2005 in Montreal/CDN.

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borisova-ollas

BORISOVA-OLLAS

Emotionale

Intensität

Ein finnischer Kritiker hat unlängstüber Victoria Borisova-Ollas ge-schrieben: Victoria Borisova-Ollasbeherrscht die klanglichen Möglich-keiten des Sinfonieorchesters mit er-staunlicher Fantasie und großertechnischer Perfektion [...] Sie ist aufdem Weg, eine vollkommen indivi-duelle Tonsprache mit enormeremotionaler Intensität zu entwik-keln - wenn sie es nicht schon längstgetan hat.Ihr neuestes Werk, Before theMountains were Born, für Orche-ster wurde im Rahmen einer Kon-zertserie am 12.10. in Stuttgart mitgroßem Erfolg uraufgeführt. AmPult stand erneut Andrey Boreyko,der bereits zahlreiche Werke vonBorisova-Ollas international prä-

sentiert hat. Das Werk entstand alsAuftrag des RSO Stuttgart und re-flektiert über den Psalm 90, der jaden Charakter eines Gebetes hat,und über die Entstehung der Bergeaus dem Chaos. Borisova-Ollasräumt im Laufe des Werkes vierHolzbläsern (Flöte, Oboe, Klarinet-te, Fagott) eine zunehmend solisti-sche Rolle ein, ohne jedoch zueinem eigentlichen Konzert zuwerden. Das Werk (16’) gibt demOrchester eine schöne Gelegen-heit, die Musikalität ihrer Holzblä-ser in berührend schönen, kam-mermusikalischen Momentenunter Beweis zu stellen, denn diesolistisch agierenden Holzbläsersind dem Orchester zu entnehmen.Die Royal Swedish Academy forMusic zeichnete kürzlich ihre 1.Symphony mit dem Christ JohnsonPrize aus, dem prestigeträchtigstenKomponistenpreis des Landes.Victoria Borisova-Ollas wurde 1969in Russland geboren und lebt jetztin Schweden.

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berg

BERG

Lyrische Suite

für Streich-

orchester

Nun liegt auch die Bearbeitung derdrei restlichen Sätze (I, V und VI)für Streichorchester der LyrischenSuite für Streichquartett (1925 -1926) von Alban Berg vor. Zusam-men mit den 3 Sätzen (II, III und IV),die Berg im Jahre 1927 selbst bear-beitete, kann die gesamte LyrischeSuite für Streichorchester (er nann-te sie sechs recht kurze Sätze miteinem eher lyrischen als symphoni-schen Charakter) programmiertwerden.Die Bearbeitung von Theo Verbeyist so weit als möglich im StileBergs erfolgt. Die Uraufführungder drei neuen Sätze ist am 2. Fe-bruar 2006 in Leiden/NL zu hören,

Christoph Poppen dirigiert die Am-sterdam Sinfonietta. Weitere Auf-führungen: 4.2. in Amsterdam, 6.2.in Arnhem/NL.Clytus Gottwald hat zwei der Sie-ben frühen Lieder für Stimme undKlavier von Alban Berg für Chor be-arbeitet: Traumgekrönt (nacheinem Gedicht von Rainer MariaRilke), transkribiert für 16 Stimmen(2004) und Im Zimmer (Text von Johannes Schlaf), transkribiert für8 Stimmen (2004) werden am 9. Februar 2006 beim Èclat Festivalfür Neue Musik in Stuttgart in ausder Taufe gehoben. In dieser Hommage à Clytus Gottwald leidet Markus Creed das SWR Vokal-ensemble.

Im Gran Teatre del Liceu in Barcelo-na hat am 30.12. eine Neuinszenie-rung von Berg's Wozzeck Premiere.Regie führt Calixto Bieito, es diri-giert Sebastian Weigle, die Rolledes Wozzeck singt Franz Hawlata,die der Marie interpretiert AngelaDenoke. (weitere Aufführungen:2. - 17. Jänner 2006)

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panufnik / sawer

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PANUFNIK

International

Am 19. Februar 2006 findet die polnische Erstaufführung von Roxanna Panufniks ViolinkonzertAbraham mit dem National PolishRadio SO in Wroclaw statt. (SolistinPatrycja Piekutowska).Die Financial Times beurteilte dasStück als überzeugend und ins Ohrgehend. ... Wie von vielen ihrer Kom-positionen liegen die Vorzüge dieses17 min langen Konzerts in Beschei-denheit, Handwerk und unauf-dringlicher Eleganz. Es verknüpftmusikalische Elemente des Chri-sten- und Judentums und desIslam und ist ein kraftvolles Werkmit einer Art szenischem Ablauf,den die Komponistin gemeinsammit der bekannten ChoreografinCathy Marston erarbeitet hat.

Am 9. Dezember 2005 wird Panuf-niks neues Chorwerk All in Tune,ein Auftrag des New Hall SchoolChoir, in der Kathedrale St. Maryund St. Helen in Essex uraufge-führt.

SAWER

Theatralische

Qualität

David Sawer’s Byrnan Wood wirdwährend einer Tournée der BaslerSinfonietta zum ersten Mal inFrankreich und der Schweiz aufge-führt (28., 29. und 31. Jänner).The Guardian beschrieb das 1992komponierte Werk als einen deraußergewöhnlichen Proms-Aufträ-ge. Elf Jahre später ist das Werk imRepertoire verankert und dieselbeZeitung bezeichnet es als atem-beraubend und von einnehmendtheatralischer Qualität. Bald da-nach, am 11.2. wird Martyn Brab-bins mit der Birmingham Contem-porary Music Group Memory ofwater (Streichorchester) aufführen.

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berio

BERIO

Vollendungen

Nie ist Getanes je abgeschlossen.Das „vollendete“ Werk selbst istRitual und Kommentar für anderes,das vorausging, für anderes, das folgen wird. [...] Ein Werk fordert dasnächste Werk und eine neue Erfah-rung. Ein Werk ist niemals in sichselbst abgeschlossen, weil es Investi-tionen enthält, die man viel früherin ihm angelegt hat. Es enthältdaher immer auch Elemente der Zukunft. (Luciano Berio)

Das Stück Epifanie für Frauenstim-me und großes Orchester, das 1961in Donaueschingen seine Urauf-führung erlebte, ließ dem Interpre-ten (Dirigenten) die Wahlmöglich-keiten bei der Festlegung des Ablaufs der verschiedenen Teile desWerkes. Die 1991 vollendete Neu-fassung von Epifanie, die unterdem Titel Epiphanies für RiccardoMuti und das Philadelphia Orche-stra geschrieben wurde, hat Beriodie Reihenfolge der von einer Frau-enstimme gesungenen Texte ver-bindlich festgelegt. Die Texte stam-men von Marcel Proust, AntonioMachado, James Joyce, EdoardoSanguineti, Claude Simon, BertoltBrecht. Bei der Auswahl der Textewar Berio den dramaturgischenRatschlägen von Umberto Eco gefolgt.Epiphanies kommt am 17.12.2005

in Amsterdam (Concertgebouw)zur niederländischen Erstauffüh-rung. Es spielt das Radio Filharmo-nisch Orkest unter der Leitung vonJaap van Zweden, die Solistin istCharlotte Hellekant.

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lentz / furrer

LENTZ

Himmelsbilder

Georges Lentz’ 12-minütiges WerkGuyuhmgan (2000-2001) hat inAustralien, Russland und Luxem-burg eine ganze Reihe von Auffüh-rungen erlebt. Markus Stenz stelltes nun in Großbritannien vor (3.12.,Hallé Orchestra, Bridgewater Hall/Manchester). Guyuhmgan ist eineArt Begleitstück zu Lentz' Orche-sterwerk Ngankgar (beide Wörterbedeuten 'Sterne' in verschiedenenSprachen der Aborigines). WährendNgangkar jedoch eine Ansicht desWeltraums von der Erde aus dar-stellt, präsentiert Guyuhmgan un-gewöhnlichere Bilder: jene desWeltraums vom Weltraum aus be-trachtet. Dank computer-generier-ter Klänge konnte der Komponistdas Klangmaterial des Orchesters,in übermenschliche Geschwindig-keiten gesteigert, mit sich selbstüberlagern. Hiermit wollte er die

Unzulänglichkeit menschlicher Erkenntnis angesichts der Kom-plexität der Welt darstellen.

FURRER

und das EIC

In einer Koproduktion des IRCAMund des Centre Pompidou interpre-tiert das Ensemble Intercontempo-rain unter Beat Furrer am 20.01.06in Paris Furrers nuun für zwei Kla-viere und Orchester. Darin geht esum das Prinzip der Transformation -und zwar auf rhythmischer, harmo-nischer und klanglicher Ebene - alsdurchgehender Prozess vom Anfangbis zum Ende. Den dafür nötigenlangen Atem hat nuun in einem beiFurrer kaum da gewesenen Aus-maß. Das Stück spannt einen gro-ßen Bogen vom überaus dichten Be-ginn bis zum einsamen, letzten An-schlagen des Klaviers, das in der Stille verklingt. (Bernhard Günther)

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bennett

BENNETT

The Mines

of Sulphur

The Mines of Sulphur umgibt diedunkle Aura von Kerzenlicht undübernatürlichem Grusel (New YorkTimes).Im Anschluss an die erfolgreicheWiederaufnahme dieser britischenOper an der Glimmerglass Operahat die New York City Opera imOktober/November 2005 RichardRodney Bennetts The Mines of Sul-phur auf die Bühne gebracht.Schon 2004 wurde die vielbeachte-te Aufführung als sensationellesMusiktheater (Financial Times) be-zeichnet und die neue CD als einespannende Ergänzung der Discogra-fie der Oper des 20. Jhs (New YorkTimes). Bennett, der vom Guardianals eine der großen Persönlichkeitender britischen Oper bezeichnet

wurde, sagte selbst, dass diese Neu-inszenierung kaum übertroffen wer-den könne, weder dramatisch, nochmusikalisch. Ein Artikel über dieChandos CD (CHSA 5036) in derNew York Times lobt Bennetts si-cheren Griff für die dramatischeGangart und das intuitive Gespür,was die Charaktere betrifft. Die Pres-sestimmen zur diesjährigen Pro-duktion (dir. David Schweizer, c. Ge-orge Manahan) sind ähnlich posi-tiv: Die New York Times beschreibtes als packendes, musikalisch undtheatralisch überzeugendes Stück.Allan Kozinn bewundert die ge-konnte Stimmführung und die leb-hafte, üppige und ständig bewegteOrchestermusik, die den Hörern soviel über die Charaktere erzählt wiedie Arien.Die New Yorker Aufführungen fanden nahezu 40 Jahre nach derPremiere der Oper statt und kurzvor dem 70. Geburtstag des Kom-ponisten.

R.R. Bennet The Mines of SulphurNew York City Opera 2005

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kurtág / halffter

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die 2 Ensemblewerke Vier Capric-cios, op. 9 und Vier Pilinszky-Lieder,op. 11. Der internationale Durch-bruch kam Mitte der 80er Jahre mitden Troussova-Liedern – seitdem istKurtág als einer der großen Meisterder zeitgenössischen Musik aner-kannt und bewundert. Wir gra-tulieren zum 80. Geburtstag!

HALFFTER

Reise zur

Musik Spaniens

Das Instituto Cervantes in Pariswidmet dem Klavierwerk CristóbalHalffters einen Abend mit AlbertoRosado (8.12.). Das Philharmoni-sche Orchester Würzburg unter-nimmt am 15. + 16.12. eine "Reisezur Musik Spaniens", die innerhalb"höchster spanischer Orchesterkul-tur" auch die "strenge Konstruk-tion" von Halffters Lineas y puntosfür 20 Bläser und elektronischeKlänge präsentiert. Cuatro piezaspara orquesta (UA Mai 2005), wirdam 22.2.06 vom Orquesta Sinfónicade Madrid unter Halffters Leitungin Madrid aufgeführt.

KURTÁG

80. Geburtstag

Jahrzehntelang war er ein Geheim-tipp – ein Komponist in Budapest,der kurze Stücke für kleine Beset-zungen schrieb, mit äußersterSorgfalt und schonungsloser Selbst-kritik. In seiner Musik vereint GyörgyKurtág das Erbe Bartóks mit demvon Webern, ist aber bis heute offengeblieben für Eindrücke verschie-denster Natur, seien es Literatur,Architektur, bildende Kunst oderdie Äste eines Baumes. Die UE hateine Handvoll seiner frühen Werkeim Katalog, darunter Die Sprüchedes Péter Bornemisza, op. 7, ein Con-certo für Sopran und Klavier und

György Kurtág

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hoyland bedford & osborne

HOYLAND

Geburtstags-

konzert

Dieses Jahr feiert Vic Hoyland sei-nen 60. Geburtstag. Im Dezember1945 geboren, durchlief er eine viel-fältige und erfolgreiche Karriere.Er studierte an der Universität vonYork unter Sherlaw Johnson undBernard Rands und arbeitet nun alsDozent für Komposition an derUniversität von Birmingham.Sein Geburtstag wird am 11.2.06 inBirmingham mit einem festlichenKonzert begangen: Das ArdittiQuartett interpretiert sein Quintetfor piano und strings (1990, 17 min),mit Nicholas Hodges am Klavier.Weiters wird die Birmingham Con-temporary Music Group das 17 min-Stück Of Fantasy, of Dreams andCeremonies aufführen, einen ihrerAufträge aus dem Jahr 1989. Hoy-land wird als einer der unverwech-selbaren Vertreter britischer Musikseiner Generation bezeichnet.

BEDFORD & OSBORNE

Frühe Werke

Am 10. Dezember wird das ScottishChamber Orchestra unter GarryWalker Nigel Osbornes 20 Jahrealtes Werk Zansa aufführen. Die

Zanza, eine Art Daumenklavier ausAfrika, ertönt in der Mitte diesesfaszinierenden Werks, das als Teilder RPS/Radio 3-Sendung Encoreausgewählt wurde.

Am 28. Jänner folgt in Poole, Dorsetdie Aufführung von David Bedfordsfast 30 Jahre altem OrchesterwerkAlleluia Timpanis mit dem KokoroEnsemble unter Mark Forkgen.

Vic Hoyland

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eichberg / schnyder

EICHBERG

Rituell

ekstatisches

Violinkonzert

Qilaatersorneq nennt Søren NilsEichberg sein einsätziges Violin-konzert (11’). Qilaatersorneq ist inder Sprache der UreinwohnerGrönlands, der Inuit, der Name füreinen rituellen Trommeltanz, beidem die Teilnehmer auf der Suchenach Rat und Heilung durch einenSchamanen, Angákoq, in einentranceähnlichen Zustand versetztwerden. Das Ritual steigert sichvon einer anfänglich elegischenMelodie in eine rhythmische Ekstase. Im Moment des kollek-tiven Höhepunktes entschwindetder Angákoq in die Welten eineranderen, höheren Dimension. Nachseiner plötzlichen Rückkehr, dieebenso unerklärlich ist wie seinVerschwinden, beschreibt er derMenge seine Reise und bringt ihrdie Ratschläge der Geister.Eichbergs gewaltiges Violinkonzertgewann 2001 den Grand Prix deComposition der Queen ElisabethInternational Music Competitionof Belgium und ist ab sofort überdie UE zu beziehen.

SCHNYDER

Trumpet Concerto

Eines der Konzerte von DanielSchnyder im UE Katalog ist - nebendem Violin und dem Piano Concer-to - das dynamische Trumpet Con-certo. Es wurde vom RSO Berlinunter Kristjan Järvi mit dem Trom-peter Reinhold Friedrich am 13. No-vember in Berlin aufgeführt.Marc Tardue brachte dieses Stückim Jahr 1999 zur Uraufführung, ge-meinsam mit dem Violin Concertound der 2. Symphonie. Kristjan Järvispielte diese drei Werke mit demNDR SO im Herbst 2002 für EnjaRecords ein.

Daniel Schnyder

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liebermann / martin

LIEBERMANN

Zwölfton-Puccini

oder

Ohren-Öffner?

Als Komponist, Intendant und Pä-dagoge leistete Rolf Liebermannder zeitgenössischen Musik seit1950 entscheidenden Vorschub.Wenn auch von der europäischenAvantgarde als „populär“ kritisiert,schaffte er in seiner weltoffenenund kompromissbereiten Art dieschwierige Annäherung von NeuerMusik und Publikum. Seine tempe-ramentvolle Melange von Barockbis Jazz ließ aufhorchen.Die Schlagzeilen zu seiner Schule derFrauen am Theater Biel-Solothurn

reichen vom ungemein bühnen-wirksamen und mit musikalischemWitz arrangierten Ganzen, raffinier-te Orchestration bis zu Anklängenan Strauss’ Ariadne auf Naxos. Zusehen in Biel-Solothurn noch bis20.1., in Burgdorf/CH am 8.12. undim Kurtheater Baden/CH am 14. Jänner 2006.Liebermanns Orchesterwerk Furioso ist am 1.1. beim Neujahrs-konzert des Philharmonischen Orchesters Augsburg zu hören.

MARTIN

Selten

gespielte Werke

In der Ouverture en hommage àMozart (1956) hatte Frank Martinnicht die Absicht, ein Pastiche zuschreiben, sondern seiner Bewun-derung für Mozart mit seinen eige-nen kompositorischen MittelnAusdruck zu verleihen (Musikkolle-gium Winterthur / Jürg Wytten-bach, 21.1.2006). Maria Triptychon(1968) für Sopran, Violine und Orchester, ist ein zutiefst religiösesWerk mit den Sätzen Ave Maria,Magnificat und Stabat Mater.Demnächst in Berlin (3.2.2006), mitMelanie Diener, Erez Ofer und demRSB unter Marc Piollet.

Rolf Liebermann

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W e i l l

B r e c h t&

24.2.– 5.3.2006

24. Februar (PREMIERE) UND 4. März„Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“Musikalische Leitung: Golo BergRegie: Helmut PolixaAusstattung: Stefan Rieckhoff

25. Februar„Berliner Requiem“ & „Mahagonny Songspiel“u.a. mit Salome Kammer ARTIST-IN-RESIDENCE, musikFabrik KölnMusikalische Leitung: Stefan Asbury

26. Februar„Best of Dreigroschenoper“Konzert mit Dominique Horwitz

3. MärzBarbara HendricksLied-Recital

5. März„Die Sieben Todsünden“Konzertante Aufführungu.a. mit Helen Schneider, MDR SinfonieorchesterMusikalische Leitung: Fabrice Bollon

Informationen & Kartenservice

0180.5 564 564www.kurt-weill-fest.de

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weill

WEILL

Weill & Brecht

Das 14. Kurt Weill Fest findet vom24.2. bis 5.3.2006 statt und stehtunter dem Motto „Weill & Brecht“.Der Todestag Bertolt Brechts jährtsich 2006 zum 50. Mal. Aus diesemAnlass stehen vor allem die aus derZusammenarbeit der beidenKünstler entstandenen Werke imZentrum:In Koproduktion mit dem Anhal-tischen Theater Dessau wird dasKurt Weill Fest 2006 mit der Pre-miere der Oper Aufstieg und Fallder Stadt Mahagonny eröffnet(24.2., 4.3.) und die erfolgreiche Pro-duktion von Happy End des letztenKurt Weill Festes am 25.2. nochmalspräsentiert.Die Sopranistin Barbara Hendrickswird bei ihrem Lied-Recital u.a.Songs von Weill vortragen (3.3.06).Artist-in-Residence ist die Sängerin

und Schauspielerin Salome Kammer, die u.a. in der Rolle derJessie bei der Aufführung des Mahagonny Songspiels (musik-Fabrik unter der Leitung von StefanAsbury) mitwirkt. Am Programmdieses Abends steht auch das Berliner Requiem in der alter-nativen Fassung mit den zwei Ein-schüben Epitaph/Die rote Rosa undZu Potsdam unter den Eichen (25.2.).Als weitere szenische Produktionwird die Schuloper Der Jasager vonBrecht / Weill zusammen mitBrechts Neinsager in der Vertonungvon Reiner Bredemeyer zu sehensein (28.2. und 1.3.).Den Abschluss des Kurt Weill Festes 2006 bildet eine konzer-tante Aufführung der Sieben Tod-sünden im Anhaltischen Theatermit dem MDR Sinfonieorchesterund Helen Schneider.Informationen: www.kurt-weill.de

Kurt Will Happy EndKurt Weill Fest Dessau 2004

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Premiere am 18. Februar21., 23. Februar;

2., 14., 20., 27. März

Inszenierung von Anja SündermannMusikalische Leitung: Julia Jones

mit Heinz Zednik als Broucek, Edith Lienbacher, Ferdinand von Bothmer u. v. a.

VOLKSOPER WIEN – Währinger Straße 78, A-1090 WienInformation: +43/1/514 44-3670, Karten: +43/1/513 1 513

www.volksoper.at, [email protected]

DIE AUSFLÜGEDES HERRN

BROUCEKvon Leo& Janácek

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janácek

JANÁCEK

Musikalische

Kostbarkeit

Ein Jahr nach dem Jubiläum seines150. Geburtstages scheint der Auf-schwung, den Leos Janáceks Musikweltweit erfährt, sich mehr undmehr zu festigen. Im Rahmen derzahlreichen internationalen Auf-führungen seiner Kompositionenfindet auch die eher selten gespiel-te Oper Die Ausflüge des HerrnBroucek offenbar wieder den Wegauf die Bühne.Als Janáceks vierte Oper nimmt dasWerk zweifellos eine Sonderstel-lung im gesamten Opernschaffendes Komponisten ein. Scheint essich doch dem eigentlich ernstenund dramatischen Grundcharakterseiner übrigen Opern völlig zuwidersetzen. In ihrer tiefgreifendenKomik und ausgestattet mit unver-

kennbar satirischen Zügen könnteman Die Ausflüge des Herrn Brou-cek fast schon als atypisch für Janá-cek bezeichnen. Jedoch ist auchhier sein überaus ausdrucksstarker,äußerst textnaher und vor allemorigineller Kompositionsstil nichtzu verkennen, der ihn zu einem derwichtigsten Komponisten des 20.Jahrhunderts erhob. Anlässlich derdeutschen Erstaufführung 1959hatte der Wiener Musikkritiker undKulturjournalist Karl Löbl gefragt:„Wie hatte diese kostbare Musik so-lange verborgen bleiben können?“Als das Haus, an dem 1971 die öster-reichische Erstaufführung der Opererklang, stellt die Wiener VolksoperDie Ausflüge des Herrn Broucek An-fang 2006 in einer Neuinszenie-rung vor. Unter der musikalischenLeitung von Julia Jones ist das Werkhier am 18., 21. und 23. Februar undam 2., 14., 20. und 27. März 2006 zuerleben.

Leos Janácek Die Ausflüge des Herrn BroucekDeutsche Oper Berlin

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zemlinskymahler / barshai

ZEMLINSKY

Der Zwerg neu

Alexander Zemlinskys Oper DerZwerg, ein tragisches Märchen fürMusik in 1 Akt (1920/21) liegt nunbereinigt und mit den Änderungenversehen, die der Komponist 1922selbst vorgenommen hatte, ineiner komplett revidierten Neu-fassung vor (hrsg. von Antony Be-aumont, unterstützt durch denZemlinsky-Fonds): UE 17571 Stu-dienpartitur, UE 33137 Klavieraus-zug, Orchestermaterial leihweise.

Seine vorletzte Oper Der Kreide-kreis (1930-32) beruht auf dem chinesischen Gleichnis und erzähltwie alle anderen seiner Opern-werke von Menschen, die unver-schuldet in eine tragische Situa-tion geraten und am Dissens zwischen erträumter und erlebterWirklichkeit zu zerbrechen drohen.

Das Theater Bielefeld zeigt denKreidekreis ab 18.2.2006 in einerNeuinszenierung von Gregor Horres mit den Bielefelder Philhar-monikern unter Peter Kuhn.

MAHLER / BARSHAI

10. Mahler

Rudolf Barshai, der die 10. Sym-phonie Gustav Mahlers nach lang-jährigen Recherchen rekonstruiertund nach Mahlers Entwürfen orchestriert hat, realisierte seit derUraufführung am 23.11.2000 in St.Petersburg zahlreiche internatio-nale Aufführungen mit verschiede-nen, renommierten Orchestern. ImDezember hat ihn das Gewand-hausorchester eingeladen, seineFassung der 10. Mahler auch inLeipzig vorzustellen (15. u. 16.12.05)10. Symphonie:Studienpartitur UE 31504Orchestermaterial leihweise.

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krása / wellesz

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KRÁSA

Die Läuse-

sucherinnen

Mit 24 Jahren komponierte HansKrása seine Symphonie für kleinesOrchester, mit Altsolo im letztenSatz, eine Vertonung des GedichtesDie Läusesucherinnen von ArthurRimbaud, in der deutschen Über-tragung von Max Brod. Die Partiturhat kammermusikalische Transpa-renz, Freude an Rhythmus, Farbeund Melodie. Alle drei Sätze kamenerst 1991 zu Gehör – man fand inden 20er Jahren Rimbauds Textwohl zu heikel... Thomas Zehetmairdirigierte sie am 25. und 26.11. mitder Northern Sinfonia in Gates-head und Kendal/GB.

WELLESZ

Ein frühes Werk

in Linz

Egon Wellesz galt als außerordent-lich begabter Komponist, bewun-derte seinen Lehrer Arnold Schön-berg, löste sich jedoch früh ausdessen übermächtigem Schatten.1939 war er in Deutschland vomvielgespielten, gelobten zum ver-femten bzw. "entarteten" Kompo-nisten geworden. Nach 1945 fandsein Werk kaum mehr Aufnahmeins Repertoire, im Katalog der UEgibt es noch einige unentdeckteSchätze.

Vorfrühling, Symphonisches Stim-mungsbild für großes Orchester (1912) ist eines seiner frühesten Orchesterwerke. Seine"neuen Klänge" von damals sindeine Kombination aus Wiener Spätromantik und Einflüssen vonClaude Debussy. Das Brucknerhausin Linz/A hat dieses Werk am 25. Jänner 2006 am Programm,Heinrich Schiff dirigiert das Bruckner Orchester Linz.Egon Wellesz

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marx / szymanowski

MARX

Neues

Berauschendes

Joseph Marx wurde oft als der be-deutendste Lyriker in der österrei-chischen Musik des 20. Jhs bezeich-net. Seinem weitestgehend unbe-kannten Chorwerk hat die UEeinen aktuellen Schwerpunkt ge-widmet. Zwei „neue“ Werke befin-den sich gerade in ihrer Fertigstel-lung: Ein Neujahrshymnus für ge-mischten Chor und Orchester(1914) orchestriert von Stefan Esserund Berkant Haydin (ca. 10’) - einemajestätisch-kraftvolle, ergreifen-de Hymne an das Leben, die auchals geistliches Werk aufführbar ist.Berghymne für gemischten Chorund Orchester (ca. 1910, ca. 4’) - die-ses Werk lag lediglich als Particellvor und wurde von Esser/Haydin inWien entdeckt und für Chor undOrchester arrangiert. Es handelt

sich hierbei um eine kleine Raritätvon prächtiger Klangwirkung, diespätromantisch-impressionisti-sche Elemente in eine feierlicheGrundstimmung einbettet.Info: www.joseph-marx.org

SZYMANOWSKI

Hagith in Polen

Karol Szymanowskis Oper Hagithin 1 Akt entstand zwischen 1911-13nach einem Libretto von Felix Dör-mann (UA Warschau 1922). DieWerke Richard Strauss' dientendem Komponisten als konzeptio-nelles Vorbild, wobei dessen Salo-me in Hagith unverkennbare Spu-ren hinterlassen hat. Das Librettoerzählt die Geschichte eines altern-den Königs, der glaubt, durch dieLiebe einer Jungfrau (Hagith) seineLebenskraft zurückzugewinnen.Die Opera Wroclaw/PL hat es abdem 24.2.2006 auf dem Spielplan.

Karol Szymanowski HagithOpera Wroclaw 2005Bühnenbild Ryszard Kaja

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schönberg

SCHÖNBERG

Kunst kommt

nicht von

Können, sondern

von Müssen!

Seit dem Sommer 1921 beschäftig-te sich Arnold Schönberg mit derAusarbeitung seiner Methode derKomposition mit zwölf nur aufein-ander bezogenen Tönen.Die Variationen op. 31 für Orchester(1926-28, 20') sind das erste Orche-sterwerk, in dem Schönberg dieReihentechnik anwandte. Es hateine klar überschaubare Form,bestehend aus einem 24taktigenThema mit neun etwa gleich lan-gen Variationen samt eines Rah-mens aus Introduktion und Finale.Simon Rattle, der sich in den letz-ten Jahren intensiv mit dem Stückauseinander gesetzt hat, zuletzt inSalzburg und Berlin, präsentiert esmit den Berliner Philharmonikernam 21.1.2006 im Concertgebouw inAmsterdam und am 25.1. in der Carnegie Hall in New York.

An den Gurre-Liedern für Soli,Chöre und Orchester arbeiteteSchönberg von 1900 - 1911, einemZeitraum, in dem er sich stark vomStil der Gurre-Lieder entfernte. DieFertigstellung des Werks war fürihn die Dokumentation eines

Kompositionsstils und einer Gei-steshaltung, die nicht mehr dieseine war. Bei der Uraufführung1913 im Wiener Musikverein warder Erfolg überwältigend. SeinSchüler Webern schrieb: Welch einMoment meines Lebens! Unvergess-lich... Die Empfindung dieses brau-senden Klanges regt mich auf zumVergehen.... Das umfangreicheWerk wird am 20. und 21.1. in Nürn-berg zu hören sein (NürnbergerSymphoniker, c. Christoph Prick),das Orchestre National de Lillebringt es am 12.1. in Lille und am13.1. in Valenciennes/F.

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webern

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WEBERN

Katastrophen,

die sich nach

innen entladen

Wenn das ungeschulte Ohr den Ab-lauf der Reihe nicht immer verfol-gen kann, so schadet das nichts.Irgendetwas wird auch in der naiv-sten Seele hängenbleiben (Webern).Am Beginn der kompositorischenLaufbahn Anton Weberns stehtPassacaglia op. 1 für Orchester, dasals Abschlussstück seines Studi-ums bei Arnold Schönberg 1908entstand. In diesem Frühwerk We-berns kündigt sich etwas an, wasspäter immer bewusster gestaltetwurde: Katastrophen, die sich nachinnen entladen (Th. W. Adorno).Aufführungen erfolgen ua. in Lahti(1.12.), Zürich (6.-8.12.), Barcelona(14.+15.1.) und Dortmund (16.-18.1.).

Sein Konzert op. 24 für 9 Instru-mente widmete Webern 1934Schönberg zu seinem 60. Geburts-tag. Karlheinz Stockhausen analy-sierte das Werk 1953: übergeordne-te Gruppen, untergeordnete Grup-pen! Morphologie der Gestalten -stetige Anwesenheit der Keimpro-portion. Das heisst: jeder Augenblickbraucht den Einfall zur Gestalter-zeugung. Notwendig ist die Konzen-tration: sich im Zentrum des propor-tionierenden Keimes aufhalten,nicht herausfallen. Der Ausblick füruns: in einem ausgewählten Propor-tionsfeld improvisierend komponie-ren. Daniel Barenboim interpretiertdieses Werk vom 15. - 17.12. mit denBerliner Philharmonikern in Berlin.1940 komponierte Webern seinletztes Instrumentalwerk, Variatio-nen op. 30 für Orchester. Das ASKOEnsemble unter Oliver Knussen hates mit Symphonie op. 21 für Kam-merensemble (1927/28) am 14.2. inAmsterdam und am 15.2. in DenHaag am Programm.

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krenek

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KRENEK

Kleinode für

Studierende

Ernst Krenek hat die School Musiczwischen 1938 und 1939, kurz nachseiner Emigration in die USA, ge-schrieben. Der Komponist versuch-te in jener Zeit verstärkt, Erfahrun-gen als Pädagoge zu sammeln,nicht zuletzt, weil er als in Amerikanoch wenig bekannter Musiker imUnterrichten die einzige Möglich-keit des Broterwerbs sah.

Die Bemühungen um eine entspre-chende Anstellung waren schonbald erfolgreich. Eine Überblicks-veranstaltung über „moderneMusik“ erteilte Krenek in Formeiner Vortragsreihe mit Demon-strationsbeispielen. In einem wei-teren Kurs für Komposition behan-delte er eingehender Fragen der

Zwölftontechnik. Die Studierendenhatten eine nur geringe Vor-bildung, aber offenbar außer-ordentliches Interesse am Gegen-stand.

Im Herbst 1938 begann KrenekStücke in variablen Besetzungen zuschreiben, die für die praktische Ar-beit mit Studierenden geeignetschienen. Die Ambition, der Ver-gangenheit künstlerisch so nahewie möglich zu kommen, stehtdem Wunsch gegenüber, dafüreine der eigenen Zeit angemesse-ne Darstellungsform in Komposi-tions- und Spieltechniken zu finden. Kreneks Ziel war die Ent-wicklung musikalischer Erkenntnis-fähigkeit und nicht zuletzt die Erweckung der Freude an solcher musikalischer Erkenntnis.Die 10 Stücke, die unter dem TitelSchool Music zusammengefasstsind, sollten so die denkende Aus-einandersetzung des einzelnenStudierenden mit der Musik-geschichte als praktisches An-schauungsmaterial aus der eigenen Gegenwart unterstützen.

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gedenktage

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2006

70. Geburtstag Gilbert Amy * 29.08.1936125. Geburtstag Béla Bartók * 25.03.188170. Geburtstag Richard Rodney Bennett * 29.03.193650. Todestag Bertolt Brecht † 14.08.195680. Geburtstag Earle Brown * 26.12.192680. Geburtstag Francis Burt * 28.04.192680. Geburtstag Friedrich Cerha * 17.02.192610. Todestag Gottfried von Einem † 12.07.1996

60. Geburtstag Michael Finnissy * 17.03.194680. Geburtstag Morton Feldman * 12.01.192675. Geburtstag Mauricio Kagel * 24.12.193170. Geburtstag Ladislav Kupkovic * 17.03.193680. Geburtstag György Kurtág * 19.02.1926250. Geburtstag Wolfgang Amadeus Mozart * 27.01.175670. Geburtstag Steve Reich * 03.10.1936

100. Geburtstag Dmitri Schostakowitsch * 25.09.1906125. Geburtstag Karl Weigl * 06.02.188170. Geburtstag Hans Zender * 22.11.1936

2007

75. Todestag Eugen d'Albert † 03.03.193270. Geburtstag David Bedford * 04.08.193720. Todestag Morton Feldman † 03.09.198780. Geburtstag Michael Gielen * 20.07.1927125. Geburtstag Zoltán Kodály * 16.12.1882125. Geburtstag Gian Francesco Malipiero * 18.03.1882125. Geburtstag Joseph Marx * 11.05.188270. Geburtstag Gösta Neuwirth * 06.01.193760. Geburtstag Paul Patterson * 15.06.194750. Geburtstag Thomas Daniel Schlee * 26.10.195750. Todestag Othmar Schoeck † 08.03.1957

125. Geburtstag Karol Szymanowski * 06.10.1882

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gedenktage

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70. Todestag Karol Szymanowski † 29.03.193750. Geburtstag Julian Yu * 02.09.1957

2008

25. Todestag Cathy Berberian † 06.03.198390. Geburtstag Gottfried von Einem * 24.01.191870. Geburtstag Zygmunt Krauze * 19.09.193880. Geburtstag Gerhard Lampersberg * 05.07.1928100. Geburtstag Olivier Messiaen * 10.12.190860. Geburtstag Nigel Osborne * 23.06.194860. Geburtstag Peter Ruzicka * 03.07.194870. Geburtstag Tona Scherchen * 12.03.193875. Todestag Max von Schillings † 24.07.193380. Geburtstag Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928100. Geburtstag Eugen Suchon * 25.09.1908

2009

50. Todestag George Antheil † 12.02.195975. Geburtstag Harrison Birtwistle * 15.07.193475. Todestag Frederick Delius † 10.06.193480. Geburtstag Edison W. Denisow * 06.04.192990. Geburtstag Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.191950. Todestag Josef Matthias Hauer † 22.09.195950. Todestag Bohuslav Martinu † 28.08.195980. Geburtstag Henri Pousseur * 23.06.192975. Geburtstag Bernard Rands * 02.03.1934

100. Geburtstag Karl Scheit * 21.04.190975. Geburtstag Alfred Schnittke * 24.11.193475. Todestag Franz Schreker † 21.03.1934

100. Geburtstag Alfred Uhl * 05.06.190990. Geburtstag Roman Vlad * 29.12.191950. Todestag Eric Zeisl † 18.02.1959

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uraufführungen

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ALBAN BERG / CLYTUS GOTTWALD Im Zimmer aus "7 frühe Lieder" für 8 StimmenSWR Vokalensemble Stuttgart, c. Marcus Creed09. 02. 2006 · Eclat Festival Stuttgart/D

Traumgekrönt aus "7 frühe Lieder" für 16 StimmenSWR Vokalensemble Stuttgart, c. Marcus Creed09. 02. 2006 · Eclat Festival Stuttgart/D

ALBAN BERG / THEO VERBEY 3 Stücke (I, V und VI) aus der "Lyrischen Suite" für StreichorchesterAmsterdam Sinfonietta, c. Christoph Poppen02. 02. 2006 · Stadsgehoorzaal Leiden/NL

GEORG FRIEDRICH HAAS 7 Klangräume zu den unvollendeten Fragmenten des Requiems von W. A. Mozart für Chor und OrchesterMozarteum Orchester Salzburg, c. Ivor Bolton, Salzburger Bachchor04. 12. 2005 · Mozarteum Salzburg/A

Werk für viola d’amore und Sängersol. Garth Know, viola d'amore, Neue Vocalsolisten Stuttgart11. 02. 2006 · Eclat Festival, Theaterhaus Stuttgart/D

ARVO PÄRT La Sindone für OrchesterEstonian National Symphony Orchestra, c. Olari Elts15. 02. 2006 · Olympische Winterspiele, Turiner Dom/I

ROXANNA PANUFNIK All in Tune für Chor (SSA), Orgel und Instrumente ad lib.New Hall School Choir09.12. 2005 · Cathedral of St. Mary and St. Helen-Brentwood/GB

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uraufführungen

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WOLFGANG RIHM Fremdes Licht für hohen Sopran, Violine, Klarinette und kleines OrchesterSO des Bayerischen Rundfunks, c. Peter EötvösMojca Erdmann, S, Carolin Widmann, vln,Jörg Widmann, clar27. 01. 2006 · Kongresshalle Augsburg/D

Trio für Klarinette, Schlagzeug und Kontrabasssaxophon Trio Accanto12. 02. 2006 · Eclat Festival Stuttgart/D

WOLFGANG RIHM Werk für KammerensembleAlarm Will Soundc. Alan Pierson16. 02. 2006 · Carnegie HallNew York

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neuerscheinungen

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MIKE CORNICK4 Pieces for 6 Hands at 1 Piano für Klavier zu 6 Händen UE 21298

MORTON FELDMAN For Aaron Copland für Violine UE 21287

RICHARD FILZVocal Percussion 1 – drums ’n’ voice für Vokal- bzw. Percussion-Ensemble mit CDUE 32350

ELIOT FISK (BEARB.)Mozart – Duo KV 423 für Violine und Gitarre UE 32987

ROXANNA PANUFNIK Sleep, Little Jesus, Sleep für Sopran, Chor SATB und Orgel Chorpartitur UE 70192Partitur = Orgelstimme UE 70122

JAMES RAE Introducing Clarinet – Duets / Trios / Quartets für zwei / drei / vier Klarinetten UE 21310 / UE 21311 / UE 21312

JAMES RAE Style Workout für Klarinette UE 21301

WOLFGANG RIHM Ende der Handschrift für Gesang und Klavier UE 32742

FRANZ SCHREKER Lieder für Gesang und KlavierUE 32955

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neuerscheinungen

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WIENER URTEXT EDITION

Expedition

Klavier

Hören – Spielen - Entdecken

für Klavier mit CD UE 50250

Musikalische Kreativität weckenund Urtext Praxis kennen lernen!Gemeinsam mit Markus Schirmerund seinem Begleiter Philipp aufeine spannende musikalische Reisevon Bach bis Schönberg gehen.

Hör- und Spielgeschichten auf CDkombiniert mit den zugehörigenNoten wecken in der ExpeditionKlavier den musikalischen Entdek-kergeist und schicken die jungenPianisten auf eine packende Reisedurch die musikalischen Epochen.Spannende Anekdoten zu Lebenund Werk der großen Komponistenregen zur Beschäftigung mit der je-weiligen Musik an und bilden denAusgangspunkt für einen kreativenUmgang mit den entsprechendenSpielarten, Techniken und die eige-ne Interpretation.Wie klang eigentlich ein Menuettbei Mozart, wie verlief eine Unter-richtsstunde bei Bach, kann manBrahms’ Walzer „falsch“ spielen,was bedeutet Urtext oder wie kannman mit Musik „malen“? Die oftüberraschenden Antworten auf

diese und weitere Fragen sind Teileines aufregenden Abenteuers, dasdie musikalischen Ideen und Fant-asien der jungen Musiker fördertund fordert. Der 12-jährige Philippzeigt, was es dabei alles auszupro-bieren gibt, wie faszinierend das istund dass man kein Profi sein muss,um toll Klavier spielen zu können.Pädagogik, Wissenschaft und Spaßunter einem Hut!

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neu auf cd / dvd

LUCIANO BERIO Orchestral Transcriptions Contrapunctus XIX, Opus 120 Nr. 1, Ritirata Notturna..., RenderingOrchestra Sinfonica di Milano Guiseppe Verdi, c. Riccardo Chailly Decca 476 2930

MORTON FELDMAN Triadic Memories Sabine Liebner, pn Oehms CD 510 (2 CD)

LEOS JANÁCEK Der Ausflug des Herrn BroucekCzech Philharmonic Chorus and Orchestra, c. Frantisek JilekSupraphon SU 0358

LEOS JANÁCEK Taras Bulba, Glagolitische Messe Tschechische Philharmonie, c. Sir Charles Mackerras Supraphon SU 7009

MAURICIO KAGEL Prima vista, Zwei-Mann-OrchesterKlaus Hinrich Stahmer, vcl, Ekkehard Carbow, cemb, Wilhelm Bruck,Theodor Ross, Mauricio Kagel BMG Ariola LC 00316

MAURICIO KAGEL Solo aus "Exotica" Kaya Han, pn, Isao Nakamura, perc edition zeitklang ez-80010

ERNST KRENEK Monolog der Stella, Ô Lacrimosa, Durch die Nacht, Die Nachtigall Ilana Davidson, S, Debra Ayers, pn Capriccio CD 67 133

GUSTAV MAHLER Symphonien 8 - 10, Das Lied von der ErdeWiener Philharmoniker, Concertgebouw Orchestra, James King, T,Dietrich Fischer-Dieskau, Bar, c. Leonard BernsteinDG Collectors Edition 00289 477 5187 (5 CDs)

FRANK MARTIN Petite Symphonie Concertante, EtudesOrchestre de Chambre de Lausanne, c. Armin Jordan Radio Suisse Romande RSR 6172

BOHUSLAV MARTINU Concerto, Deux Pièces, Sonate, Deux Impromptus Monika Knoblochova, cembaloSupraphon SU 3805-2

BOHUSLAV MARTINU FreskenSinfonieorchester St. Gallen, c. Jiri KoutArte Nova 82876 57740

ARVO PÄRT BERLINER MESSE Kammerorchester Schloß Wernek, Süddeutsches Vokalensemble, c. Rolf BeckBMG Ariola LC 00316

ARVO PÄRT 24 Préludes for a Fugue Cecilia, vergine romana, Which Was the Son of..., Como cierva sedienta documentary and 3 short films by Dorian Supin with Arvo PärtIdéale Audience DVD 9DS09

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neu auf cd / dvd

WOLFGANG RIHM -Et nunc IIWindkraft, c. Kasper de Roo sillton CD 0555

FRANZ SCHREKER Der Geburtstag der Infantin, Kleine Suite, Ausschnitteaus: Der ferne Klang, Das Spielwerk, Die Gezeichneten, Der Schatz-gräber; Orchester der Staatsoper Berlin, Philharmonisches OrchesterBerlin, Orchester und Chor des Reichs-Rundfunks, Maria Schreker,Charles Kullmann, c. Franz Schreker Symposion 1271 / 1272 / 1273 (3 CDs)

KAROL SZYMANOWSKI 3. Sonate, Métopes, Masques Piotr Anderszewski, pn EMI Classics CD 545730-2

FELIX WEINGARTNER 4. Symphonie Sinfonieorchester Basel, c. Marko Letonja cpo 777 098-2

GUSTAV MAHLER / RUDOLF BARSHAI10. SymphonieJunge DeutschePhilharmonie,c. Rudolf BarshaiBrilliant ClassicsBC 922052

LUCIANO BERIOCanticum novissimi testamenti,a-ronneNeue Vocalso-listen Stuttgart,c. Peter Rundel WERGO 0084

ARVO PÄRTAnthem of StJohn the BaptistThe Choir StJohn's CollegeOxford, c. Dun-can WhitmoreCantoris RecordsCRCD 6080

LEOS JANÁCEKJenufa, KatjaKabanova, Auseinem Toten-haus ua. Wiener Philhar-moniker,c. Sir CharlesMackerrasDECCA 4756872 (9CDs)

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Werkliste GYÖRGY KURTÁG

8 Klavierstücke op. 3 für Klavier 8’ 1960

Die Sprüche des Péter Bornemisza op. 7 38’ 1963-1968Concerto für Sopran und Klavier

Zur Erinnerung an einen Winterabend op. 8 6’ 19694 Fragmente nach den Gedichten von Pál Gulyásfür Sopran, Violine und Cymbal

4 Capriccios op. 9 11’ 1970-1971/19974 Lieder nach den Gedichten von István Bálintfür Sopran und Kammerorchester

4 Lieder auf Gedichte von János Pilinszky op. 11 8’ 1973/1975für Bariton oder Bass und Kammerensemble

3 Lieder auf Gedichte von János Pilinszky op. 11a 6’ 1986für Bariton oder Bass und Klavier

Rückblick. Hommage à Stockhausen 70’ 1993Altes und Neues für 4 Spieler

(Trompete, Kontrabass und Tasteninstrumente)

Originalverlag Editio Musica Budapest, Subverlag und Alleinvertreter

Universal Edition für alle Länder außer Ungarn

14 Fragmente aus “Rückblick. Hommage à Stockhausen” 21’ 1993Altes und Neues für 4 Spieler

(Trompete, Kontrabass und Tasteninstrumente)

werkliste kurtág

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IMPRESSUMUniversal Edition

A-1015 Wien, Postfach 3, Austria

Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400

Web: www.universaledition.com

Chefredaktion: Angelika Dworak

und Eric Marinitsch

Beiträge: Bálint András Varga, Eric

Marinitsch, Angelika Dworak, Rebecca

Dawson, Marion Hermann, Carsten

Fastner, Pippa Patterson

Design: Egger & Lerch, Wien

Fotonachweis: Eric Marinitsch (9), Helmut

Wiederin, Yasuko Haas-Ueda, UE Archiv,

Spiros Politis, Georges Lentz, New York

City Opera / Carol Rosegg, Editio Musica

Budapest / Judit Kurtág (2), Richard Kalina,

Pavel Antonov, Kurt Weill Zentrum Dessau

/ Claudia Heysel, Deutsche Oper Berlin /

Harry Croner, Opera Wroclaw / Ryszard

Kaja, Gisella Salden-Goth, Ludwig Zenk,

Charlotte Till-Borchardt, Carnegie Hall /

Don Perdue; CDs: Brilliant Classics, Wergo,

Supraphon, Cantoris Records.