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05 11 Uraufführungen. Neue Werke für Klaviertrio 07 Cristóbal Halffter. Lázaro an der Oper Kiel 11 Arvo Pärt. Menschliche Verfehlungen 12 Harrison Birtwistle. Eine tragische Komödie mal zwei 21 Walter Braunfels. Die Heilige Johanna in Berlin Cristóbal Halffter U r a u f f ü h r u n g L á z a r o i n K i e l newsletter 02/08 • frühling 2008

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Frühling 2008. Neueste Nachrichten über Komponisten und Werke der Universal Edition

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05 11 Uraufführungen.

Neue Werke für Klaviertrio

07 Cristóbal Halffter.

Lázaro an der Oper Kiel

11 Arvo Pärt.

Menschliche Verfehlungen

12 Harrison Birtwistle.

Eine tragische Komödie mal zwei

21 Walter Braunfels.

Die Heilige Johanna in Berlin

Cristóbal Halffter

Uraufführung Lázaro in Kiel

newsletter02/08 • frühling 2008

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inhalt 02/2008

KOMPONISTENStockhausen — 411 Uraufführungen — 5-6Halffter — 7Rihm — 8Haas — 9Staud — 10Panufnik — 10Pärt — 11Schwartz — 11Schnittke — 12Birtwistle — 12Sotelo — 13Luke Bedford — 13Borisova-Ollas — 15Baltakas — 15Kurtág — 16Furrer — 16Lentz — 16Boulez — 17Cerha — 17Pousseur — 18Wilson — 18Eichberg — 18Berio — 19Scherchen — 20Kagel — 20Braunfels — 21Ligeti — 21Eisler — 22Feldman — 22Weill — 23Zádor — 24Kaminsky — 24Krenek — 25Casella — 26Liebermann — 26Schulhoff — 26

Inhalt

UA = Uraufführung

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Martin — 27Messiaen — 27Milhaud — 28Szymanowski — 28Bartók — 29Kodály — 29Zemlinsky — 30Schreker — 30Schönberg — 31Webern — 32Malipiero — 32Berg — 33Mahler — 34Janáček — 35Beethoven — 35

GEDENKTAGE — 36 - 37

URAUFFÜHRUNGEN — 38 - 39

NEUERSCHEINUNGEN — 40 - 41

NEU AUF CD UND DVD — 42 - 43

WERKLISTEHalffter — 44 -46

IMPRESSUM — 48

Liebe Leserin,

lieber Leser

Wer wäre nicht gerne 1925 in Berlinbei der Uraufführung von AlbanBergs Wozzeck gewesen, so wie auch Alfred Schlee, der langjährige Direktor der Universal Edition, fürden dieser Abend zum Schlüsseler-lebnis wurde. Solche Schlüsseler-lebnisse sind nicht selbstverständ-lich. Auch ein Meisterwerk wieWozzeck musste erst komponiertwerden. Und dafür bedurfte eseines Impulses, eines mutigen Intendanten, der den Auftrag ver-gab und letztlich damit Geschichteschrieb.

In den nächsten Monaten werdengleich zwei Opern von UE-Kompo-nisten uraufgeführt: Lázaro vonCristóbal Halffter im OpernhausKiel (4. Mai) und Melancholia vonGeorg Friedrich Haas in der OpéraNational de Paris (9. Juni). Den zu-ständigen Intendanten gebührtDank dafür, dass durch ihr Engage-ment die Oper als Kunstform lebendig bleibt.

Die Redaktion

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stockhausen

STOCKHAUSEN

Karlheinz

Stockhausen

(1928–2007)

Karlheinz Stockhausen wurde vonder Universal Edition im Juli 1953mit Kontra-Punkte unter Vertraggenommen. 37 Werke, die bis 1969entstanden, sind bei der UniversalEdition verlegt. Stockhausen machte von Anfangan deutlich, dass er einen radikalenNeubeginn suchte. Nach seinerÜberzeugung brauchte die Musiknach 1945 ein neues Fundament,ästhetisch wie moralisch. Gemein-sam mit Pierre Boulez und LuigiNono gab er den Ton in der neuenMusik und im ästhetischen Diskursdarüber vor.Stockhausen gelang der in der Mu-sikgeschichte seltene Fall, sich mit

seinen Erstlingen sofort einenPlatz in den Musiklexika zu sichern.Kreuzspiel, Kontra-Punkte, Punkte,Zeitmaße oder Gruppen zählenheute zu den Klassikern der Moderne. Als wortmächtiger Ver-fechter der seriellen Technik ermög-lichte er Wege zu Strukturen, mitdenen Musik neu organisiert wer-den kann. Durch die Einbeziehungder Elektronik wurde er zu einerIkone des musikalischen Fort-schritts mit Ausstrahlung weitüber die Zirkel der Neuen Musikhinaus. Es gab in diesen Jahrenkaum einen Komponisten, der sichnicht auf Stockhausen bezog. Zuseinen bahnbrechenden Verdien-sten zählen die Verbindung vonMusik und Raum sowie die Er-forschung der systematischen Organisation der Tondauern, ana-log zur Organisation der Tonhöhenin der Zwölftonmusik.

Als Wegbereiter unbekannten musikalischen Terrains und als Visionär gebührt Karlheinz Stock-hausen ein fixer Platz in der Musik-geschichte des 20. Jahrhunderts.

Karlheinz Stockhausen verstarb am5. Dez. 2007 in Kürten.Die Universal Edition trauert umeinen großen Komponisten.

11 uraufführungen

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UNIVERSAL EDITION

11 neue Werke

für Klaviertrio

Am 29. Nov. 2007 kam esim Wiener Musikverein zu

einem denkwürdigen Kon-zert. Zu Ehren von Bálint AndrásVarga, der seit 1992 als Promotion-Manager für die Universal Editionarbeitete und mit Jahresende inPension ging, fand ein Urauffüh-rungskonzert statt, zu dem vieleUE-Komponisten eigens nach Wienangereist kamen. Wolfgang Rihmund Vykintas Baltakas überraschtenmit einem sehr persönlichen musi-kalischen Gruß. Das Wiener Klaviertrio hob dabeinicht weniger als 11 neue Werke fürihre Gattung aus der Taufe, die alle-samt beweisen, wie vielgestaltigman in Klang und Form für dieseBesetzung auch heute noch schrei-ben kann. Es sind fortan von fol-

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Konzert für Bálint András Varga

genden Komponisten neue Werkefür Klaviertrio verfügbar (derzeitnoch als Sonderanfertigungen):

Harrison BirtwistleDouble Hocket for Bálint Varga für Violine, Violoncello und Klavier(mit Boosey & Hawkes)

Friedrich CerhaParabola Ifür Violine, Violoncello und Klavier

Georg Friedrich Haas ins Lichtfür Violine, Violoncello und Klavier

Saed HaddadThe Politics of Chaos(Bartók & Grisey in memoriam)für Violine, Violoncello und Klavier

11 uraufführungen

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Fortsetzung von Seite 5:

Cristóbal HalffterCanto del caballerofür Violine, Violoncello und Klavier

György KurtágVarga Bálint Ligaturájafür Violine, Violoncello und Klavier

Arvo PärtScala cromaticaTrio piccolo für Violine, Violoncellound Klavier

David SawerSatzfür Violine, Violoncello und KlavierBálint András Varga gewidmet

Jay SchwartzMusic for Violin, Violoncelloand Piano

Mauricio SoteloVenta Vargafür Violine, Violoncello und Klavier

Johannes Maria StaudFür Bálint András VargaVier Miniaturen für Klaviertrio

Bálint András Varga

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halffter

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HALFFTER

Von Leben und Tod

Spätestens seit der Urauf-führung der reduzierten

Fassung von Don Quijotehat das Kieler Opernpublikumeinen neuen Favoriten unter denheutigen Komponisten: CristóbalHalffter. Die Begeisterung münde-te in einen Auftrag zu einer weite-ren Oper, Lázaro, die am 4. Mai ihremit Spannung erwartete Urauffüh-rung erlebt (Dirigent: GeorgFritzsch).Halffter hat den biblischen Stoffauf fünf Szenen aufgeteilt und er-füllt ihn mit einer für ihn typischenMusiksprache mit Leben. Die Operkreist um Leben und Tod und er-zählt von der (Lebens-)Kraft, dieden Tod überwindet. Gleichwohlgroß besetzt, ist Lázaro an vielenStellen kammermusikalisch ge-dacht. Den sehr lyrisch erfundenen

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Gesangspartien stehen – wie oftbei Halffter – verfremdete Zitate„alter“ Musik gegenüber. Alexan-der Schulin, wird (wie schon beiDon Quijote) Regie führen. Introducción y escena aus der Operfür Solisten und Orchester werdenquasi zur Einstimmung und Vorbe-reitung schon am 16. März in Kielaufgeführt. Auch hier ist GeorgFritzsch der Dirigent.

Das 2003 bei den Salzburger Fest-spielen von den Wiener Philharmo-nikern uraufgeführte Adagio inForm eines Rondos ist ein „großer,bewegender, dunkel getönter Epi-taph“ (Frankfurter Allgemeine), indem Cristóbal Halffter auf die An-schläge vom 11. Sep. 2001 in denUSA Bezug nimmt. Das Werk er-fährt nun im Rahmen der „PragerPremieren“ seine tschechische Er-staufführung. Petr Vronský diri-giert die Mährische PhilharmonieOlmütz am 29. März.

Giotto di Bondone Lázaro Basilica de San Francisco Assisi

rihm

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RIHM

Präzise Ekstase

Jagden und Formen birstvor Energie und bleibt in

seiner Ekstase doch präzis.Die Musik wuchert und blüht und istbuchstäblich zusammen gewachsenaus drei zunächst eigenständigenWerken, die sich überlagern undbeleben. Wolfgang Rihms Neufas-sung wird am 7. Mai vom EnsembleModern in Frankfurt uraufgeführt.Sasha Waltz & Guests werden diedem Stück immanenten Bewegungs-impulse in eine Choreographieübersetzen. Weitere Aufführungengibt es in Berlin (10.–12. Mai).Auch ein anderes Stück hat derKomponist erweitert: Male überMale erlebt in Witten seine Urauf-führung, am 25. Apr., mit dem Ensemble Contrechamps.Die Kammeroper Jakob Lenz zähltzu den meistgespielten Musik-theaterwerken der Gegenwart. Das

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Drama einer verängstigten, sichselbst schindenden Seele, für diesich Traumvisionen und reales Ge-schehen durchdringen, erfährt nunbei den Wiener Festwochen eine neueszenische Deutung. Große Auf-merksamkeit scheint der Produk-tion gewiss, zumal mit FrankCastorf ein Regisseur zur Verfü-gung steht, der menschliche Schick-sale wie kaum ein anderer zu ver-gegenwärtigen weiß (ab 17. Mai,Theater an der Wien). Von den zahlreichen anderenRihm-Konzerten seien vor allemdie Erstaufführungen erwähnt: DasLesen der Schrift (30. Mai, Krakau),Sotto voce 1 und 2 (5. und 6. März,Luzern; Solist: Nicolas Hodges) undVigilia (19. März, Cathédrale St Mi-chel, Bruxelles). Fetzen Nr. 2 und 4wird durch Solisten des EIC in Paris(10. Apr.) aufgeführt. Deus Passuserklingt am 15. und 16. März am Ortder Uraufführung in der Liederhal-le Stuttgart (Bach Collegium Stutt-gart, Gächinger Kantorei Stuttgart,Dirigent: Helmuth Rilling).

Sasha Waltz & Guests

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haas

HAAS

Nicht chinesisch

Die Musik von GeorgFriedrich Haas wird oft als

mikrotonal bezeichnet, einBegriff, den man rasch verwendet,der aber über die Musik selbstnicht viel aussagt. Man könnteauch behaupten, sie sei nicht chi-nesisch. Das stimmt zwar, hilftaber nicht weiter. Wie Haas selbst betont, existiertdas, was in der westeuropäischenklassischen Musik als Naturgesetzgilt – zum Beispiel ein Durdrei-klang – in nichteuropäischen Kul-turen nicht, dort hingegen ist dasSingen in mikrotonalen Intervallenweit verbreitet. Haas argumentiertweiter, dass wir eine grundsätzli-che Sehnsucht nach Dissonanzhätten und uns die Konsonanz inWirklichkeit langweile!

In Haas’ im November uraufge-führten Klavierkonzert ist das zen-trale Instrument ein normal ge-stimmter Konzertflügel. Das Werkkann aber nicht als klassischesKonzertformat bezeichnet werden.Haas benützt hier das Orchesterals eine Art Erweiterung der Klang-fülle des Klaviers. Zu Beginn stehenSforzando-Stürme von Einzeltönenam Klavier, die nach und nach vomOrchester ‚adoptiert’ werden undsich im ganzen Klangkörper aus-breiten. Das Werk beinhaltet Sech-steltöne und klar hörbare harmoni-sche Serien, aber der Zuhörer hatdas Gefühl, dass alles zuerst durchdas Klavier ins Spiel gebrachtwurde – im Grunde sollte man nurdie reichen Obertöne eines Stein-way Konzertflügels in Betracht zie-hen.

Nach der Violine, dem Cello unddem Klavier ist Haas viertes Kon-zertwerk ein Saxophonkonzert, dasvon Marcus Weiss am 3. Mai in Kölnuraufgeführt wird. Emilio Pomári-co dirigiert das WDR SO. Im April wird … in progress für 16Instrumente von Studenten vonErnst Theis am Wiener Konservato-rium aufgeführt.

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staud / panufnik

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STAUD

Besondere

Rebsorte

Johannes Maria Staud hatfür sein neuestes Werk

eine Besetzung ausge-sucht, für die seit Olivier MessiaensQuatuor pour la fin du temps kaummehr komponiert wurde: Klarinette,Violine, Violoncello und Klavier. DerTitel Lagrein bezieht sich dabei aufeine Rebsorte, die im Gebiet des Ur-aufführungsortes (Magreid, Südtirol,20. Mai) angebaut wird. Staudinteressiert dabei vor allem dieRolle der Klarinette, weil deren

spezifischer Klang in der Kammer-musik ansonsten in völlig andererUmgebung eingesetzt wird.Incipit III für Posaune solo, Streich-orchester, 2 Hörner und Schlagzeugerfährt am 30. Mai in Wien seineösterreichische EA (Solist: Uwe Dierk-sen, Dir: Bertrand de Billy). Apeiron,2005 von Simon Rattle und denBerlinern uraufgeführt, entwickeltsich zum Erfolgsstück. Franz Wel-ser-Möst dirigiert am 28. Feb. inCleveland die amerikanische EA.

PANUFNIK

Starke Chöre

Das Jahr 2008 beginntaufregend für Roxanna

Panufnik: rund um ihren40. Geburtstag im April gibt es 4Uraufführungen und eine engli-sche EA. Am 13 März heben dieNonsuch Singers und der Shakuha-chi-Spieler Kiku Day unter GrahamCaldbeck in London Wild Ways ausder Taufe. Zwei Tage später dirigiertDavid Gostick die BournemouthSinfonietta und Chor in der engli-schen EA von Love Abide in Poole.Das Mobius Ensemble wird am 22.Mai zum 1. Mal Rose interpretieren,und Tasmin Little wird mit dem Or-chestra of the Swan am 5. Mai ihrneues Violinkonzert Spring urauf-führen. Heaven to Earth folgt am10. Mai, mit dem Dante StringQuartet und dem 30-stimmigenMännerchor des King’s College.

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Johannes Maria Staud

pärt / schwartz

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PÄRT

Ausgezeichnet

und uraufgeführt

„Arvo Pärt ist in der Mu-sikwelt eine der originell-

sten Stimmen unsere Zeit“,heißt es u.a. in der Begründung derSonning Music Foundation. Am 22.Mai erhält Pärt im Rahmen einesFestkonzertes den Léonie SonningPrize, die wichtigste Auszeichnungim dänischen Musikleben. Am Pro-gramm des Konzertes unter TõnuKaljuste steht neben den WerkenCantus, L’Abbé Agathon und InPrincipio auch eine Uraufführung:„These Words …“, ein 15-minütigesWerk für Streichorchester undSchlagzeug. Als textliche Grundla-ge dienten Pärt die im alten, kir-chenslawischen Gebet aus demKanon an den Schutzengel darge-stellten menschlichen Verfehlun-gen. Den Titel des Werkes ergabeine inhaltliche Assoziation zuShakespeares Hamlet. Der Pärt-

Schwerpunkt in Kopenhagen be-ginnt bereits am 20. Mai mit derAufführung des Miserere (Ars Nova/ Athelas Sinfonietta / Paul Hillier).

SCHWARTZ

Lamento aus der

Psychiatrie

Music for Six Voices III vonJay Schwartz ist ein La-

mento nach Briefen einerPatientin aus einer psychiatrischenAnstalt aus dem frühen 20. Jh. DieBriefe stammen aus der SammlungPrinzhorn der Universität Heidel-berg. Das Werk wird am 27. Apr. beiden Wittener Tagen für Neue Kam-mermusik uraufgeführt. WalterNußbaum leitet die Schola Heidel-berg. Zeitgleich ist in der Zeche-Nachtigall, einem ehemaligen Stein-kohlebergwerk in Witten, Schwartz'Konzertinstallation Music for Auto-sonic Gongs X zu erleben.

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Jay Schwartz

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schnittke / birtwistle

SCHNITTKE

Im Dialog mit

der Vergangenheit

Für Alfred Schnittke war Polystilistikeine logische Reaktion auf das mo-derne Musikleben, in dem die Ver-gangenheit und die Gegenwartgleichermaßen präsent sind. „DerKomponist der Gegenwart kannnicht an der täglich sich darbietendenVergangenheit vorbeigehen. Wirtreten in einen Dialog mit der Ver-gangenheit ein“, sagte Schnittke.Die Streichorchesterfassung (vonPeter Manning) des 3. Streichquar-tetts wird am 9. Apr. in Wiesbadenerstmals in Deutschland zu hörensein (Hessisches StaatsorchesterWiesbaden unter Philippe Auguin).

BIRTWISTLE

Doppelt

hält besser

Vor 40 Jahren schuf Sir HarrisonBirtwistle Punch and Judy, seineerste Oper. Diese tragische Komö-die oder komische Tragödie erlebtdemnächst in London zwei Auffüh-rungen: Die Neuinszenierung an der En-glish National Opera hat in derRegie von Daniel Kramer am 19.

Apr. im Young Vic Premiere, ein ver-trauter Schauplatz für dieses beun-ruhigend dunkle Stück. Es dirigiertEdward Gardner. Die bewährte Produktion desMusic Theatre Wales ist vom 17.–20.März im Linbury Studio des RoyalOpera House zu sehen (R: MichaelMcCarthy, Dir: Michael Rafferty). www.youngvic.orgwww.royaloperahouse.org

Beat Furrer interpretiert mit demKlangforum Wien Tombeau in me-moriam Igor Stravinsky am 13. Apr.in der Luxemburger Philharmonieund am 14. Apr. im Palais desBeaux-Arts in Brüssel.Im Jahr 2009 feiert Birtwistle seinen75. Geburtstag, viele Aufführungensind weltweit zu erwarten.

Sir Harrison Birtwistle

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sotelo / bedford

der Alhambra von Granada. DasWerk erfährt nun bei den „PragerPremieren“ seine tschechische Er-staufführung (30. März, Dir: Jiří

Malát).

BEDFORD

Komplexe Themen

Gerade eben zum Composer-in-re-sidence an der Wigmore Hall er-nannt, baut Luke Bedford seinegute Beziehung zur BirminghamContemporary Music Group weiteraus: Bereits zu seinem BBC AuftragRode with Darkness hatte ihn eineFormulierung von John Miltons Pa-radise Lost inspiriert. In seinemneuen Werk Good Dream She Hasbezieht er sich erneut auf eines derkomplexen Themen. Oliver Knussendirigiert die Uraufführung am 14.Apr. in Birmingham, mit der BCMGund den Solisten Angela Tunstall, S,Susan Bickley, MS und Alan Belk, T.

SOTELO

Fernes Echo

Como llora el aqua … istinspiriert von Mauricio

Sotelos im Jänner urauf-geführten Como llora el viento fürGitarre und Orchester, über das derKomponist sagt: „Die Spracheklingt völlig anders als jede denk-bare Neue Musik. Ich habe langegekämpft, um so eine Spracheschreiben zu können.“ Juan ManuelCanizares wird auch bei der Urauf-führung dieses Solostücks der Gi-tarrist sein (13. März, Berlin). Am selben Tag steht bei den BerlinerFestspielen auch Audéeis auf demProgramm. Solist ist der CantaorArcángel. Tamquam centrum circulifür Flöte, Cembalo und Orchester(1997/2006) nimmt Bezug auf Er-innerungen an die alten Gesängedes Flamenco, die wie ein fernes Echodas Werk durchziehen. Die Kadenzwurde inspiriert von einem Besuch

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Luke Bedford

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borisova-ollas /baltakas

am 8. Mai unter J. Gustavsson(auch für CD) und The Ground Beneath Her Feet für Sänger, Spre-cher und Orchester nach dem gleich-namigen, packenden Roman vonSalman Rushdie am 22. Mai in Stock-holm unter Niklas Willén alsschwedische Erstaufführung. DieKomponistin hat das Werk nachder Uraufführung im vergangenenJahr einer Überarbeitung unterzogen.Für Stockholm wurde außerdemder gesprochene Text in die Landes-sprache übersetzt. Gesungen wirdnatürlich im englischen Original.

BALTAKAS

Junge Wilde

Vykintas Baltakas’ EnsemblestückOuroboros wurde von den Klang-spuren Schwaz/A in Auftrag gege-ben und dort 2004 vom litauischenGaida Ensemble uraufgeführt. DerStandard sprach von „flirrendenKlangschichten und komplexenMustern” in diesen feinfühligen,aber intensiven 15 Minuten. Nach einigen Aufführungen folgtnun ein Konzert in Zürich mit demCollegium Novum Zürich. RolandKluttig dirigiert das Konzert mitdem vielversprechenden Titel‚Junge Wilde aus dem hohen Nor-den’ am 8. Mai im Schiffbau.

BORISOVA-OLLAS

Die Geschichten-

erzählerin

„Victoria Borisova-Ollas' Partiturensind prall gefüllt mit Emotionen,feinst gesponnen und von großererzählerischer Kraft“, schrieb einschwedischer Musikkritiker. Die Zu-sammenarbeit des SchwedischenRSO mit der Komponistin vertieftsich in diesem Frühjahr mit gleich 4Konzerten. Before the MountainsWere Born für Bläserquartett undOrchester unter Susanna Mälkkiam 12. und 14. März, ihre 1. Symphonie

Victoria Borisova-Ollas

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kurtág / furrer /lentz

KURTÁG

Blumen die

Menschen,

nur Blumen

Ein zentrales Werk im Oeuvre vonGyörgy Kurtág sind Die Sprüche desPéter Bornemisza, ein Concerto fürSopran und Klavier, im Sinne dergeistlichen Konzerte etwa einesHeinrich Schütz. Wie Kodály in Psal-mus Hungaricus lässt sich Kurtágvon einem ungarischen Predigerdes 16. Jahrhunderts inspirieren. Im„Tod“, dem 3. Satz des 4-teiligenStückes, finden wir die Worte unddie Melodie, die eine Art Motto fürKurtág geworden sind: „Blumen dieMenschen, nur Blumen“. Elena Vas-silieva und Pierre-Laurent Aimardinterpretieren das Werk am 1. Apr.in Paris.

FURRER

Imaginärer Raum

Der Höreindruck von Beat FurrersEnsemble-Stück Gaspra (UA 1989)ist das Resultat zweier verschie-dener Prozesse. Der Live-Klang derInstrumente wird über ein com-putergesteuertes Mischpult ineinen (imaginären) pulsierend sich öffnenden und sich verengenden

musikalischen Raum „projiziert“.Unsere Vorstellung der Wahrneh-mung des realen Raumes und desvom Computer-Mischpult herge-stellten Raumes durchdringen ein-ander. Das Ensemble für NeueMusik spielt dieses faszinierend-komplexe Werk am 10. Apr. in Basel.

LENTZ

Existentielle

Einsamkeit

Die Isolation, die Stille und der ster-nenübersähte Nachthimmel desweiten australischen Outback sindwichtige Inspirationsquellen fürGeorges Lentz. Monh (was in derSprache der Aborigines ‚Sterne’ be-deutet) aus ‚Mysterium’ („Cealienarrant … VII“) (2001/2005) fürViola, Orchester und Electronics„beschäftigt sich mit der existen-tiellen Einsamkeit und damit, wieman diese Stille erträgt.“ Das Werkist der Bratschistin Tabea Zimmer-mann und dem Dirigenten StevenSloane gewidmet, die das Werk am26. März (weiters 28. und 29. März)mit dem Sydney SO im OpernhausSydney zur australischen Erstauf-führung bringen.

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boulez / cerha

BOULEZ

Ausgearbeitete

Gebilde

Notations I-IV für Orchester isteine 1980 komponierte Neubear-beitung der ersten vier Stücke derDouze Notations, die Pierre Boulez1945 für Klavier schrieb, gewisser-maßen als sein Opus 1: jeweilszwölftaktige, fein ausgearbeiteteGebilde, deren Originalität in derOrchesterfassung noch stärkerhervortritt. Boulez dirigiert Nota-tions I-IV und die Notation VII am6. Mai in Brüssel (London SO).Auch das Ensemble Intercontem-porain geht mit Werken seinesGründers auf Reisen. Unter Chef-dirigentin Susanna Mälkki kommtDérive 1 (Valenciennes, 30. März,Rom, 8. Mai) ebenso zur Auffüh-rung wie Dérive 2 (Essen, 31. Mai),das am 6. Apr. mit dem Kammaren-sembleN zudem in Stockholm

seine schwedische Erstaufführungerlebt. Unter Xavier Roth spielt dasEIC am 7. Apr. in Madrid den vonIgor Strawinsky so geschätztenKlassiker Le Marteau sans maître(Solistin: Susan Bickley).

CERHA

Träumerische

Abgehobenheit

„Ich habe den Saxophon-Klangschon immer geliebt. Ich schätzeseine kantablen Möglichkeiten, seineFähigkeit zu träumerischer Abge-hobenheit“, sagt Friedrich Cerha.Ins Zentrum seines 2006 uraufge-führten Konzertes für Sopransaxo-phon und Orchester stellt er dasVerhältnis zwischen Individuumund Gesellschaft. Theodore Kerke-zos führt als Solist das Konzert nunin Athen auf (3. Apr., Orchestra Kamerata, Dir: Warren Green).

Pierre Boulez

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pousseur / wilson /eichberg

POUSSEUR

Unzählige

Spielarten

Miroir de Votre Faust (Caractères II)(1964) für Klavier solo und Sopranad lib. besteht aus drei Derivatenaus der Oper Votre Faust, die HenriPousseur in Zusammenarbeit mitMichel Butor zwischen 1961 und1968 komponiert hat. Aus dem Notenmaterial werden Fensterausgeschnitten, so dass dahinteranderes Material sichtbar und hör-bar wird. Durch wählbare Varia-tions- und Versionsmöglichkeitenergeben sich unzählige Spielarteneiner Interpretation. Solisten desBayerischen Staatsorchesters inter-pretieren das Werk am 29. Mai inder Pinakothek der Moderne inMünchen.

WILSON

Brighton, Kanada

und Italien

Das Brighton Festival 2008 (3.–25.Mai) hat Musik von Ian Wilson amProgramm. Das Cappa Quartetinterpretiert die englische Erstauf-führung seines 4. Streichquartetts,Veer. Weiters wird Cast uraufge-führt, eine Transkription von drei

Sätzen aus Wilsons 2. Streichquar-tett, wozu ihn verschiedene WerkeGiacomettis inspiriert hatten.www.brightonfestival.orgAm 15. Mai findet die kanadischeErstaufführung von Timelessly Thisin Vancouver statt, in einem Kon-zert, das der Komponist JeffreyRyan kuratiert hat. Am 29. März präsentiert das DedaloEnsemble die italienischen Erstauf-führungen von Verschwindend undA Haunted Heart mit Elena Pasotti,pno, in Brescia/I.

EICHBERG

Von der Elegie

zur Ekstase

Eine Violine und ein Orchester be-schreiben in 13 spannenden Minu-ten den rituellen Trommeltanz derUreinwohner von Grönland, derInuit. Der Tanz führt von einer me-lancholischen Elegie zur gewalti-gen Ekstase. Diesen Tanz nennendie Inuit Qilaatersorneq. Die ISCMWorld Music Days 2007 in HongKong hatten das kurze, aber effekt-volle Violinkonzert von Søren NilsEichberg (*1973) für das Abschluss-konzert am 1. Dez. 2007 ausge-wählt. Es spielte das Macau Orche-stra unter dem Dirigenten Shao En.Der Solist war Dennis Kim.

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berio

den New York Philharmonic unterAlan Gilbert vom 5.–8. März. DieTonhalle in Düsseldorf widmet ihrKonzert am 23. Apr. dem Gedenkenan Cathy Berberian mit Folk Songsund O King, beides gesungen vonAnne-Carolyn Schlüter. Ein weiterer Klassiker im Schaffenvon Luciano Berio und zugleich einMeilenstein der Musikgeschichtedes 20. Jahrhunderts ist natürlichseine Sinfonia aus 1968, die vonallen großen Orchestern dieserWelt gespielt wird. Die Wiener Phil-harmoniker und die Swingle Sin-gers unter Zubin Mehta haben Sinfonia am 28. März am Pro-gramm (Wien/Musikverein). Stanze für Bariton, 3 Männerchöreund Orchester war Berios letztesWerk, dessen Uraufführung ernicht mehr erleben durfte. Dietschechische Erstaufführung stehtam 31. März im Rudolfinum in Pragbevor. Es spielt das Symphonieor-chester des Tschechischen Rund-funks unter Guillaume Tourniaire.

BERIO

Sängerische

Intelligenz

Am 6. März jährt sich der 25. To-destag von Cathy Berberian. Siewar eine der vielseitigsten Sänge-rinnen des 20. Jahrhunderts, unddie Zusammenarbeit mit LucianoBerio brachte Werke hervor, die ausden Konzertprogrammen nichtmehr wegzudenken sind. So dieFolk Songs, Transkriptionen fürMezzosopran und 7 Spieler (1964)bzw. für Mezzosopran und Orche-ster (1973), „gewidmet der sängeri-schen Intelligenz von Cathy Berbe-rian“ (Berio). Die Folk Songs machen die unendli-che Vielfalt der klangfarblichenMöglichkeiten der menschlichenStimme anhand unterschiedlicherVolksliedpraktiken deutlich. DawnUpshaw singt die Folk Songs mit

Cathy Berberian und Luciano Berio

scherchen / kagel

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Vergangenheit und Gegenwart.Shen für sechs Schlagzeuge oderSchlagzeugorchester ist ein Tanz,der auf Rhythmen der chinesischenkleinen Trommel basiert, vergleich-bar mit dem Herzschlag und demRhythmus des Lebens überhaupt.Wir gratulieren herzlichst!

KAGEL

Parodistischer

Ansatz

Man kann mit Fug und Recht be-haupten, dass der absichtsvolleBruch mit der Tradition eines derMarkenzeichen von Mauricio Kagelist. Sein Weg einer Theatralisierungdes Musikalischen bot einenneuen, erfrischenden und nicht zu-letzt unterhaltsamen Ansatz. Ab-surd-komische Momente verbin-den sich bei ihm mit dadaistischenund surrealistischen Motiven. Plattsind seine Erfindungen freilich nie.So verblüfft auch in Kantrimiusik –Pastorale für Stimmen und Orche-ster aus 1973/75 der parodistischeAnsatz. Der pseudo-volkstümlicheCharakter einiger Sätze gibt beredtZeugnis, mit wie viel Humor KagelMusik über Musik erfinden kann.„Wie viel Parodie oder Karikaturhier vorhanden sind, müsste ausjeder akkuraten musikalischenInterpretation deutlich zu hörensein.“ Oliver Knussen dirigiert am14. Apr. die Birmingham Contempo-rary Music Group.

TONA SCHERCHEN (*1938)

Rhythmus

des Lebens

Die Komponistin Tona Scherchenfeiert im März 2008 ihren 70. Ge-burtstag. Ihre Kompositionen lassenKultur und Tradition ihres Mutter-landes China deutlich werden. Sosind nicht nur die Namen ihrerWerke oft der chinesischen Spracheentnommen (z.B. Wai (1966), Hsun(1968), Tao (1971), Yun-Yu (1972), Yi(1973), Vague T’ao (1974/75), auchdie konkreten Inhalte beziehen sichauf Begebenheiten der chinesischen

Tona Scherchen Yun-Yu (Nuages et Pluie)

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braunfels / ligeti

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BRAUNFELS

Ungebrochener

Glaube

Walter Braunfels hat das „DritteReich“ überlebt, aber seiner Musikwurde dauerhafter Schaden zuge-fügt. Ähnlich wie das Schrekers undzahlreicher anderer, einst erfolgrei-cher Musikschaffender geriet seinOeuvre lange Jahre in Vergessen-heit. Während seines inneren Exilsentstanden eine Reihe von Opern,ohne jegliche Hoffnung auf eineAufführung. So auch die Szenen ausdem Leben der Heiligen Johannaop. 57 (1939/1943), deren LibrettoBraunfels nach den Prozessaktender Jeanne d’Arc selbst verfasste. Erzeichnet das Leben Johannas, ihrenungebrochenen Glauben und ihreHoffnung auf Erlösung. Ab 27. Apr. istes endlich so weit: die Deutsche OperBerlin bringt eine Neuinszenierung,Ulf Schirmer dirigiert das Orchester

der Deutschen Oper, die Titelrollesingt Mary Mills. Weitere Aufführun-gen: am 2., 6., 17. und 31. Mai.

LIGETI

Aufbruchsstimmung

György Ligetis Orchesterwerke Ap-paritions und Atmosphères sind inden bald 50 Jahren ihrer Auffüh-rungsgeschichte Begriffe, ja, Sym-bole geworden: für die Aufbruchs-stimmung nach dem 2. Weltkrieg,die aufregenden Konzerte in Kölnund Donaueschingen und die Rolleder hart gewonnenen persönlichenund künstlerischen Freiheit für denjungen Ungar Ligeti, der damalssein außergewöhnliches Talent end-lich entfalten konnte. Peter Rundeldirigiert Apparitions in Freiburg (5.Apr.) und Dortmund (6. Apr.), JohnMauceri bzw. Vladimir JurowskiAtmosphères in Leipzig (15./16. Mai)und Philadelphia (1. Juni).

Walter Braunfels Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna

Deutsche Oper Berlin

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eisler / feldman

EISLER

Welle der

Entrüstung

1930 uraufgeführt, löste das Lehr-stück Die Maßnahme von BertoltBrecht und Hanns Eisler eine Welleder Entrüstung aus. Für die Rech-ten war es ein „bolschewistischesSchandstück“, für die Liberalen ein„bolschewistisches Fememord-stück“, für die Kommunisten ein„Zerrstück“. Kein Wunder, dass wei-tere Aufführungen von den beidenAutoren untersagt wurden. Erstmit dem Ende des kalten Kriegesnach der Wende durfte das Werkwieder produziert werden. Dem-nächst (ab 20. März) an HansCastorfs Volksbühne in Berlin.

FELDMAN

Innige hommage

Morton Feldmans innige Hommagean seine Klavierlehrerin, MadamePress Died Last Week at Ninety, erlebt während der nächsten Monate einige Aufführungen: DasNieuw Ensemble Amsterdam prä-sentiert es unter Ed Spanjaard am1., 4. und 5. März in den Niederlan-den. Einen Monat später wird esBeat Furrer mit dem KlangforumWien zum ersten Mal in Luxem-

burg aufführen (13. und 14. Apr.).Nach der Interpretation von Feld-mans Oper Neither durch EmilioPomárico im letzten Jahr erwartetman mit Spannung die Neupro-duktion am Kasseler Opernhausmit der Sopranistin Alexandra Lubchansky am 15. März. Pomárico, der maßgeblich an derneuen UE-Ausgabe des Werks be-teiligt war, beschreibt es als „einesder großen Meisterwerke des ver-gangenen Jahrhunderts.” RasmusBaumann dirigiert das Orchesterdes Opernhauses Kassel, PaulEsterhazy führt Regie.

Morton Feldman

23

weill

und der MDR Rundfunkchor.www.kurt-weill.de

Eine Neuproduktion von Aufstiegund Fall der Stadt Mahagonny wirdin Essen/D mit Spannung erwartet.Für den australischen Regie-Exzen-triker Barrie Kosky ist „Mahagonnykein Bau, sondern ein Ort des Träu-mens, Erinnerns, Vergessens. Einebiblische Burleske für das 21. Jahr-hundert.“ Am Pult der Essener Phil-harmoniker steht Stefan Soltesz.www.theater-essen.de

WEILL

Kurts-Weillige

Träumereien

Das Kurt Weill Fest Dessau – dasjährliche, internationale Stelldich-ein der Weill-Kenner und Weill-Liebhaber in der Geburtsstadt desKomponisten – widmet sich in derdiesjährigen Ausgabe (29. Feb.–9.März) in über 35 Veranstaltungenden Träumen, Albträumen, Nacht-und Traumgestalten als wichtigeinhaltliche Inspirationsquellen fürKurt Weill. Weills Konzert für Violine und Blas-orchester aus den 1920er Jahren istin der serenadenartigen Instru-mentierung und den Satzbezeich-nungen Notturno und Serenata einwahres Nachtstück, und auch inWeills amerikanischen Musicalswerden Träume immer wieder the-matisiert. Ebenso begegnet man inWeills Werk utopischen Träumen,sei es in Form der Kritik an gesell-schaftlichen Vorgängen und dendahinter stehenden, erträumtenIdealvorstellungen, sei es im Bena-res Song, der ein Land der Sehn-sucht beschreibt, sei es in musika-lisch vertonten Freiheitsträumenwie in seiner Ballad of Magna Cartaoder im Lindberghflug / Ozeanflug.Dabei treten Ensembles von Welt-rang auf wie das Mahler ChamberOrchestra, das Ensemble Modernoder das Sinfonieorchester des MDR

Kurt Weill Der Lindberghflug /Der Ozeanflug Opéra National de Lyon 2006

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zádor / kaminski

Eugen Zádor X-mal Rembrandt Bühnen Köln 2007

ZÁDOR

Wenn Bilder

singen könnten …

In einer erfolgreichen Inszenierungvon Eugen Zádors OpernburleskeX-mal Rembrandt (UA 1930) imWallraf-Richartz-Museum durch dieBühnen Köln kamen die Besucherletzten Dezember in den Genusseines ganz besonderen Operner-lebnisses: als Gruppenführung kon-zipiert, spielte sich das Geschehenin verschiedenen Räumen des Mu-seums ab und bot Gemälde- undGesangskunst in einem. Der KölnerStadt Anzeiger bezeichnete dasStück als einen „Spaziergang durchein Gesamtkunstwerk, heiter, hinter-sinnig und keck. … Das Stück isteine lose Szenenfolge zum Pro-blem der Kunstfälschung und hatseine Gültigkeit bis heute nichtverloren – mit allen Begleiterschei-

nungen wie Korruption, Banausen-tum oder Sammlerwut.”Ab dem 10. Mai ist das Werk in einerweiteren Neuinszenierung unterder musikalischen Leitung von Carlos Spierer in Gießen zu sehen.

KAMINSKY (1886-1946)

Mystische Ekstase

Heinrich Kaminskis Magnificat fürSopran, Viola, kleinen Fernchor undOrchester (25’) wurde 1925 unterder Leitung Fritz Steins uraufge-führt. Der Dirigent zum Werk:„Wohl zum 1. Mal in der Musicasacra wird hier das Loblied der Mariaaus Lukas 1 in Verbindung mit dervorausgehenden ‚Verkündigung desEngels’ gebracht. Aus mystischerEkstase, aus den Urtiefen religiö-sen Erlebens ist die Musik gestal-tet.“ Anu Tali dirigiert das seltenaufgeführte Werk am 11. Apr. in derMünchener Herz-Jesu-Kirche.

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krenek

KRENEK

Eurydikes Geist

Der Mythos von Orpheus, vor 400Jahren am Beginn der Opernge-schichte stehend, durch die Jahr-hunderte immer neu abgewandelt,hat auch Ernst Krenek zu einerOper inspiriert. Der liebende, tragisch verirrte Sän-ger wird in Kreneks dreiaktigerOper Orpheus und Eurydike op. 21zum Schmerzensmann des zerris-senen 20. Jhs. Krenek beschrieb sei-nen Zugang aus Anlass der KasselerUraufführung 1926 so: „EurydikesGeist erscheint zur letzten Abrech-nung mit Orpheus. Sie will fürimmer von ihm frei werden. Beidefinden ihre Ruhe erst, wenn Eurydikedem Orpheus alles Leid zurückge-geben und ihn getötet hat. Mitihnen stirbt das Unglück.“ Das Libretto stammt übrigens vonOskar Kokoschka, der es in russi-scher Gefangenschaft nieder-schrieb. Das Teatro Real in Madridführt die Oper konzertant auf (25. und 27. Apr.).

Der Liederzyklus Reisebuch aus denösterreichischen Alpen op. 62 (1929)für mittlere Stimme und Klavierzählt zu den meistgespielten Wer-ken Kreneks, der für diese Schubertnahen Kleinodien auch den Textverfasst hat. Christoph Hombergersingt sie am 18. Apr. in Zürich. Heiligenblut mit Großglockner

Am selben Tag interpretiert dasCollegium Novum Zürich ebendaKreneks Symphonische Musik op. 11für neun Soloinstrumente.

1922 schrieb Krenek seine 3. Sym-phonie op. 16, die sich im Charaktervon den Erstlingen merkbar unter-schied: geringer im Umfang, hellerin den Farben, kleiner in der Beset-zung. Ernst Kovacic führt das Werkmit dem Wiener Kammerorchesterauf (1. und 2. März).

26

casella / liebermannscnulhoff

CASELLA

Italienische

Farben

Leon Botstein, ein großer Verfech-ter wiederentdeckungswürdigerMusik, hat mit seinem AmericanSymphony Orchestra Alfredo Casellas Rhapsodie Italia (1909) an-gesetzt (New York, 18. Apr.). Die Schwetzinger Festspiele habendas Klavierduo Groethuysen-Taleingeladen, das KlavierkonzertScarlattiana in der Fassung fürzwei Klaviere zu interpretieren (6. Mai). Die Serenata existiert in zwei Ver-sionen: die Urfassung (1927) fürfünf Instrumente und die Fassungfür Kammerorchester (1930). DieUrfassung wird am 13. Apr. in Kai-serlautern gespielt.

LIEBERMANN

Marschtrommeln

Zum 200-Jahr-Jubiläum 1958 hatdie Firma J. R. Geigy A.G. Rolf Lie-bermann einen Auftrag erteilt,wenn möglich sollten in diesemWerk Basler Volksweisen aufgegrif-fen werden.So ist das Geigy Festival Concerto,Phantasie über Basler Themen für

Basler Trommel und großes Orche-ster entstanden. Liebermannmacht von der musikalischen undrhythmischen Eigenart dieserMusik, von den bei üblichenMarschtrommeln unbekanntenVerzierungen, ausgiebig Gebrauch.Peter Braschkat interpretiert dasWerk am 30. März mit dem Heil-bronner Sinfonieorchester.

SCHULHOFF

Rhythmische

Begeisterung

Der Dirigent James Conlon hat diePflege der sogenannten „entarte-ten“ Komponisten (allen voran Alexander Zemlinsky, aber zuneh-mend auch Franz Schreker und an-dere Verfemte) als zentrales Anlie-gen auserkoren. Erwin Schulhoffs BallettmysteriumOgelala dirigierte er 2006 inAspen, darauf folgten vier Auffüh-rungen des Werks im Dez. 2007 inNew York, und als nächstes kommtParis am 27. März. Das Ballett spie-gelt Schulhoffs Faszination mitdem Tanz wider: „ … rein aus rhyth-mischer Begeisterung und sinn-lichem Unterbewusstsein“, wie erAlban Berg bekannte.

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martin / messiaen

MARTIN

Kampf zwischen

Leben und Tod

Die Basel Sinfonietta beschreibtFrank Martins Oratorium Golgothaals „eines der ergreifendsten Chor-werke des 20. Jhs“. Kurz vor Osterndirigiert es Johannes Günther unterMitwirkung der Chöre der evange-lischen Singgemeinde in Bern (16.März) und Zürich (21. März). Nicht minder ergreifend ist dasletzte Werk Martins, die Kammer-kantate Et la vie l’emporta, die am1. März in Brugg/CH zu hören seinwird (Huttwiler Kammerorchester).Der schwerkranke Komponist über-wand seine Schwäche dank einesLutherischen Chorals, der den Kampfzwischen Leben und Tod beschreibt– Worte, die er in der Kantate vertonte. Das Concerto für 7 Blasinstrumente,Pauken, Schlagzeug und Streichererklingt am 13./14. März in Tel Avivunter Mendi Rodan und am

13. März mit Emmanuel Krivine amPult auch in Brüssel. Gidon Kremerspielt und dirigiert Polyptyque inLuxembourg am 19. März.

MESSIAEN

Jubilierende

Vogelstimmen

Olivier Messiaen zeichnete auf sei-nen Weltreisen unzählige Vogelge-sänge auf – er war in der Lage, un-gefähr 700 Vogelrufe zu unter-scheiden – und verwendete diesein seinen Klavier- und Orchester-werken. In Oiseaux exotiques(1955/56) für Klavier und kleinesOrchester sind die jubilierendenVogelstimmen besonders ausdrucks-stark. Im März und April ist es inKopenhagen, Zagreb und Toulousezu hören, am 3. (Freiburg) und 4.(Frankfurt) Mai interpretiert es dasSWR SO Baden-Baden/Freiburgunter Sylvain Cambreling mit Pierre-Laurent AImard am Klavier.

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milhaud / szymanowski /

MILHAUD

Dichtes Material

Als Darius Milhaud 1929–30 seinKonzert für Schlagzeug und kleinesOrchester komponierte, war er dererste Komponist, der ein solchesWerk realisierte. Er wollte demSchlagzeug die ihm gebührendeBedeutung verleihen. Am 8. Märzwird das Stück in Ipswich aufge-führt. In seinen Kleinen Sinfonien fürkammermusikalische Besetzungersetzt Milhaud die Quantität musikalischer Mittel durch dieDichte des Materials. Die Stückesind nur zwischen 3–6 min lang.Das Mendelssohn Kammerorche-ster Leipzig spielt am 27. März die 2. Symphonie Pastorale in Essen.

SZYMANOWSKI

Faszinierende

Musik

Karol Szymanowksi hat 1924 in sei-nem Stück Stabat Mater einemittelalterliche lateinische Se-quenz in polnischer Übersetzungfür Soli, Chor und Orchester vertont.Die faszinierende Musik des tief re-ligiösen Werks speist sich gleicher-maßen aus polnischer Folklore undKirchenmusik. Szymanowski zu

seinem Werk: „Es ging mir um eininneres Experiment, es ging mirdarum, dem, was im geheimnisvol-len Leben der Seele zugleich am re-alsten und am unangreifbarstenist, moderne, in sich geschlosseneFormen zu verleihen.“ Am 14. und 15. März wird StabatMater von der Woodstock MusicSociety in Woodstock/GB aufge-führt. Das KonzerthausorchesterBerlin hat es unter Achim Zimmer-mann mit der Berliner Singakade-mie am 14. Apr. im Berliner Konzert-haus am Programm.

Adriaen IsenbrantOur Lady of the Seven SorrowsFrauenkirche Brüssel

29

bartók / kodály

BARTÓK

Sieben ver-

schlossene Türen

Béla Balázs zeigte sein Mysterien-spiel Herzog Blaubarts Burg seinenbeiden Freunden, Zoltán Kodályund Béla Bartók, ohne eine Präfe-renz anzudeuten, welchem er dieVertonung anvertrauen wollte. Ko-dály ließ der Stoff kalt, Bartókwurde von ihm sofort ergriffen. Soentstand 1911 seine einzige Oper,eine der meistaufgeführten Musik-theaterwerke des 20. Jhs. Szenischoder konzertant stehen bis 1. Juni2008 29 Aufführungen an, darun-ter die Pariser Produktion der LaFura dels Baus in Barcelona, PeterSteins Fassung an der Scala und Pe-nelope Wehrlis Rauminstallation inSaarbrücken. Die Zahl der konzertanten Auf-führungen des Tanzspiels Der holz-geschnitzte Prinz – auch in Formder beiden Suites – hat in letzterZeit erheblich zugenommen. Fabrice

Bollon dirigiert das Ballett am29./30. März in Berlin, EmmanuelKrivine hat sich der Großen Suiteangenommen (Brüssel, 13. Apr.).

KODÁLY

Barfüßsige

Mitschüler

Zeitlebens hat sich Zoltán Kodálygerne seiner barfüßigen Mitschülerin Galánta erinnert, sowie derDienstmädchen im Hause seinerEltern, von denen er als Kind unga-rische Volkslieder gelernt hat. EineReihe dieser Melodien sind ineinem seiner Evergreens, den Tän-zen aus Galánta zu finden, diedemnächst in Paris, Granada, Mei-ningen und Rudolstadt zu hörensind. Mit dem Singspiel Háry Jánoseroberte die ungarische Volksmu-sik zum ersten Mal in der Musikge-schichte die Opernbühne. Die Suitewird in Glasgow, Stuttgart undPershore/GB zu hören sein.

Béla Bartók Herzog Blaubarts Burg Opéra National de Paris 2007

30

zemlinsky / schreker

ZEMLINSKY

Feinfühlige

Lyrik in Musik

Der belgische Schriftsteller MauriceMaeterlinck gehörte zu den meist-gelesenen Autoren des beginnen-den 20. Jhs. 1911 erhielt Maeterlinckden Nobelpreis für Literatur. Seinefeinfühlige Lyrik und seine mystischverrätselten, symbolischen Drameninspirierten viele Komponistenjener Zeit: Alexander ZemlinskysSechs Gesänge nach Gedichten vonMaurice Maeterlinck op. 13 gehö-ren zu den schönsten Werken derLied-Literatur. Zemlinsky kompo-nierte die Gesänge 1910 zuerst alsKlavierlieder, 1913 folgte die Orche-strierung (Uraufführung am 31.März 1913 im „Wiener Skandalkon-zert“). Der Zyklus ist derzeit in denNiederlanden gleich mehrmals zuhören: Durch Christianne Stotijn in

Den Haag (11.–12. Apr. Jaap vanZweden dirigert das Residentie Or-kest) und durch Hermine Hasel-böck in Apeldoorn, Nijmegen undArnhem (24.–26. Apr., mit dem Gel-ders Orkest unter Martin Sieghart).

SCHREKER

Kunstschau

Franz Schrekers Suite Der Geburts-tag der Infantin wird bei der KlimtAusstellung in Liverpool (s. S. 33)aufgeführt. Der Zusammenhangzwischen Schreker und Klimt passthier besonders. Die Originalfas-sung des Werks wurde nämlich vor100 Jahren als Teil der historischen‚Kunstschau’ präsentiert, die Klimtorganisiert hatte. Schrekers Nachtstück, das Zwischen-spiel aus dem 3. Akt seiner OperDer ferne Klang, wird am 29.–30.März in der Dresdner Philharmonieunter Lothar Koenigs präsentiert.

Franz Schreker Der ferne Klang Teatro de la Maestranza Sevilla 2006

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schönberg

SCHÖNBERG

Zeit des Wandels

Arnold Schönbergs Drama mitMusik Die glückliche Hand (1908–1913) stammt aus einer besondersfruchtbaren Schaffensperiode sei-nes Komponistenlebens, die auchWerke wie Erwartung oder die Drei Klavierstücke op. 11 hervorge-bracht hat (1909 unterschrieb erden Vertrag mit der UE). Es war tatsächlich eine Zeit desWandels. Die glückliche Hand istein Werk, das inmitten einesNiedergangs vergangener Musik-stile und dem Streben nach neuenKompositionstechniken einen star-ken Kontrast zu dem romantischenNachtstück Verklärte Nacht bildet,das 9 Jahre früher entstand.Pierre Boulez dirigiert das LondonSymphony Orchestra in der Barbi-can Hall am 11. Mai in einem Pro-gramm, das Die glückliche Hand

neben Béla Bartóks Herzog Blau-barts Burg beinhaltet.

Unter dem Titel ‚Moderne Men-schen’ präsentiert die Oper Leipzigeine Schönberg-Trilogie. CarlosWagner, Sandra Leupold und ImmoKaraman zeigen ab dem 5. Apr. Dieglückliche Hand, Erwartung undVon heute auf morgen auf derBühne, vier weitere Aufführungenfolgen.

Neben Zürich, Dresden, Köln undGenf wird Schönbergs Pierrot lunaire auch in Jaffa und Jerusalemaufgeführt, am 29. und 30. Märzunter Renaud Déjardin mit den Is-rael Contemporary Players.

Seine symphonische Dichtung Pelleas und Melisande ist in Mona-co (Orchestre Philharmonique deMonte-Carlo unter Eliahu Inbal, 10.Apr.), Berlin (Berliner Philharmoni-ker unter Daniel Barenboim, 10.–12.Apr.) und Chemnitz (Robert-Schu-mann-Philharmonie unter FrankBeermann, 21.–22. Mai) zu hören.

Arnold Schönberg Pierrot lunaireOhio State University

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webern / malipiero

MALIPIERO

Schwelgerische

Klangspiele

Der Venezianer Gian Francesco Malipiero hat in seinen 91 Lebens-jahren ein Riesenwerk hinterlassenmit 11 Sinfonien, 20 Bühnenwerken,7 Oratorien und vielem anderen.Die sieben sinfonischen Expressio-nen Pause del Silenzio I (1917) fürgroßes Orchester sind eine viel zuselten gespielte Musikperle desfrühen 20. Jhs., delikat instrumen-tierte Impressionen, voll mediterra-ner Stimmungsmalerei undschwelgerischer Klangspiele. LeonBotstein hat das Werk mit demAmerican Symphony Orchestra am18. Apr. in der Avery Fisher Hall inNew York angesetzt.

WEBERN

Spitzeninterpreten

Sir Simon Rattle nimmt Anton Weberns 6 Stücke für Orchester inder reduzierten Fassung auf eineTournee mit den Berliner Philhar-monikern in 5 nordische Staaten mit:Riga 2. Mai, Tallinn 4. Mai, Helsinki5. Mai, Stockholm 7. Mai und Oslo 8.Mai. Zu Hause in Berlin spielt dasOrchester ebenfalls unter RattlePassacaglia für Orchester und die2. Kantate für Sopran, Bass, ge-mischten Chor und Orchester, bei-des vom 26.–28. Apr. Am 21. und 22.Apr. sind die 5 Stücke für Orchesterangesetzt. Mit dem RundfunkchorBerlin interpretieren die BerlinerPhilharmoniker unter Susanna Mälkkiam 5. März Das Augenlicht für ge-mischten Chor und Orchester, die 1. Kantate für Sopran, gemischtenChor und Orchester und 2 Lieder fürgemischten Chor und Ensemble.

Berliner Philharmoniker

33

berg

BERG

Wiener

Beziehungen

Die Feierlichkeiten anlässlich derErnennung Liverpools zur Europäi-schen Kulturhauptstadt 2008beinhalten auch die erste umfas-sende Ausstellung von Werken Gu-stav Klimts in Großbritannien,womit eine elegante Verbindungzu Wien hergestellt wird. Um dieseWiener Beziehungen zu pflegen,veranstaltet das Royal LiverpoolPhilharmonic Orchestra am 22. Maiin der Philharmonic Hall ein Kon-zert unter dem Motto ‚Wiener Mei-ster’. Sir Andrew Davis dirigiert dasProgramm, das Franz SchrekersSuite Der Geburtstag der Infantinund Alban Bergs Drei Bruchstückeaus Wozzeck enthält. Die dreiBruchstücke sind eine kompakteund starke Verdichtung von eini-gen dramatischen Schlüsselszenender Oper und stellten nach derOpernpremiere 1924 eine nützlicheUnterstützung für die Oper selbstdar.

Wozzeck kommt am 29. März inder Produktion des Schweizer Re-gisseurs Christoph Marthaler andie Pariser Bastille zurück, es dirigiert Sylvian Cambreling. Diesist das letzte ihrer gemeinsamenProjekte, die mit Debussys Pelleasbegannen und auch Leoš Janáčeks

Katja Kabanova inkludierten. In Brüssel wird der Wozzeck vonDavid Freeman den ganzen Märzüber an der La Monnaie gezeigt.Mark Wigglesworth dirigiert, Dietrich Henschel und Martina Serafin singen die Hauptpartien.

Am Stadttheater Bern hat am 22.März eine neue Wozzeck-Produk-tion der reduzierten Fassung vonErwin Stein in der Inszenierung vonMarc Adam Premiere. Es dirigiertRoman Brogli-Sacher.Zur Einstimmung für 2010: AlbanBergs 75. Todestag jährt sich am 24.Dezember.

Liverpool

34

mahler

MAHLER

Oh Mensch!

Gib Acht!

Gustav Mahler beschrieb in einemBrief, was ihn bewegte, als er anseiner 3. Symphonie arbeitete, inder sich für ihn die ganze Welt spie-gelt und die in mancher Hinsichtsein eigenartigstes Werk werdensollte: „Mir ist manchmal selbst un-heimlich zumute bei manchenStellen, als ob ich das gar nicht ge-macht hätte.“ Mahler skizzierte dieSymphonie im Sommer 1895. Derursprüngliche Titel des Werkes warDas glückliche Leben, ein Sommer-nachtstraum, und alle 6 Sätze tru-gen programmatische Titel, dieMahler aber später verwarf, umnicht Gefahr zu laufen, missver-standen zu werden. Das Stück isttrotz seiner Länge und der großenZahl der benötigten Mitwirkenden(mit Chorstärken deutlich über 150Sängern) immer öfter in Konzertenzu hören, da sie von fast allen gro-ßen Dirigenten als Herausforde-rung verstanden und als Glanz-stück aufgeführt wird. Der Shooting Star unter den jun-gen Dirigenten, der SüdamerikanerGustavo Dudamel, der mit seinen27 Jahren bereits alle großen Orchester dieser Welt dirigiert, eröffnete 2006 mit Mahlers 3. Sym-phonie die Saison der MailänderScala. Vom 24.–27. Mai leitet er das

Orchestra dell'Accademia Naziona-le di Santa Cecilia ebenfalls mitMahlers 3. Symphonie. Das Werk istaußerdem derzeit zu hören in Lissabon (9. März unter MichaelZilm), Nürnberg (4. Apr. unter Chri-stoph Prick), Essen (10. Apr. unterStefan Soltesz), Ankara (11. Apr.unter Ibrahim Yazici) und Wien (3. Mai unter Mariss Jansons).

Mehr über Mahler und die großenMahler-Gedenkjahre 2010 und 2011unter:www.universaledition.com/mahler

Gustavo Dudamel

35

janáček / beethoven

JANÁČEK

Fatale

Doppelmoral

Leoš Janáčeks Katja Kabanowasteht in einer Linie von Bühnen-werken, in denen Janáček die fata-le Doppelmoral des Kleinbürger-tums anprangert, an der die Sehn-sucht des Einzelnen nach Glückund Freiheit zerbricht. Auch dieKonfrontation zwischen aufgeklär-ter Jugend (Katja) mit dem hart-herzigen Alter ist ein Thema, dasJanáček mehrfach verarbeitet hat.Die Oper erfährt nun gleich drei

neue Interpretationen. In Wien diri-giert Kirill Petrenko (ab 13. Apr.,Regie: Keith Warner), in Köln Markus Stenz (ab 19. Apr., R: RobertCarsen) und in Amsterdam YakovKreizberg (ab 3. März, R: W. Guss-mann).

Auch Der Ausflug des Herrn Broučekin das 15. Jahrhundert wird szenischaufgeführt. Yannis Kokkos interpre-tiert die Geschichte des spießig-biederen Hausbesitzers Brouček,der im Traum mitten in die Hussi-tenkriege des Jahres 1420 gerät (ab25. März in Genf). Axel Weidauer nimmt sich diesesBrouček in Frankfurt an (ab 27. Apr.).

BEETHOVEN / MANÉN

Konzertstück

Dem katalanischen KomponistenJuan Manén (1883-1971) verdankenwir die Vollendung eines Violinkon-zertes des jungen Beethovens, dasnach dessen ersten Besuch in Wienund der Begegnung mit Mozartentstanden ist. Manén ortet denEinfluss der Violinkonzerte K. 207und 213 auf manche Stellen desKonzertstücks, das wiederum Spu-ren im großen D-Dur Konzertsowie in den beiden ersten Klavier-konzerten hinterlassen hat. ErnstKovacic hat das 21-minütige Kon-zertstück auf sein Wiener Pro-gramm am 1. und 2. März gesetzt.

Leos Janáček

Der Ausflug des Herrn BroučekNationaltheater Prag 2003

gedenktage

36

2008

25. Todestag Cathy Berberian † 06.03.1983125. Geburtstag Alfredo Casella * 25.07.188390. Geburtstag Gottfried von Einem * 24.01.191870. Geburtstag Zygmunt Krauze * 19.09.193880. Geburtstag Gerhard Lampersberg * 05.07.1928

100. Geburtstag Olivier Messiaen * 10.12.190860. Geburtstag Nigel Osborne * 23.06.194860. Geburtstag Peter Ruzicka * 03.07.194875. Geburtstag R. Murray Schafer * 18.07.193370. Geburtstag Tona Scherchen * 12.03.193875. Todestag Max von Schillings † 24.07.193380. Geburtstag Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928

100. Geburtstag Eugen Suchon * 25.09.1908125. Geburtstag Anton Webern * 03.12.1883

2009

50. Todestag George Antheil † 12.02.195975. Geburtstag Sir Harrison Birtwistle * 15.07.193475. Todestag Frederick Delius † 10.06.193480. Geburtstag Edison W. Denisow * 06.04.1929

150. Geburtstag Joseph Bohuslav Foerster * 30.12.185990. Geburtstag Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.191950. Todestag Josef Matthias Hauer † 22.09.1959

200. Todestag Joseph Haydn † 31.05.180950. Todestag Bohuslav Martinu † 28.08.195980. Geburtstag Henri Pousseur * 23.06.192975. Geburtstag Bernard Rands * 02.03.1934

100. Geburtstag Karl Scheit * 21.04.190975. Geburtstag Alfred Schnittke * 24.11.193475. Todestag Franz Schreker † 21.03.1934

100. Geburtstag Alfred Uhl * 05.06.190990. Geburtstag Roman Vlad * 29.12.191950. Todestag Eric Zeisl † 18.02.1959

gedenktage

37

2010

50. Todestag Hugo Alfvén † 08.05.196075. Todestag Alban Berg * 24.12.193580. Geburtstag Paul-Heinz Dittrich * 04.12.193080. Geburtstag Cristóbal Halffter * 24.03.1930

100. Geburtstag Rolf Liebermann * 14.09.1910150. Geburtstag Gustav Mahler * 07.07.1860

75. Geburtstag Arvo Pärt * 11.09.193580. Geburtstag Toru Takemitsu * 08.10.1930125. Geburtstag Egon Wellesz * 21.10.1885

2011

75. Geburtstag Gilbert Amy * 29.08.193675. Geburtstag Sir Richard Rodney Bennett * 29.03.1936

100. Geburtstag Paul Burkhard * 21.12.191175. Geburtstag Cornelius Cardew * 07.05.193680. Geburtstag Mauricio Kagel * 24.12.193175. Geburtstag Ladislav Kupkovic * 17.03.1936

100. Todestag Gustav Mahler † 18.05.191175. Geburtstag Steve Reich * 03.10.193675. Todestag Ottorino Respighi † 18.04.193650. Geburtstag David Sawer * 14.09.196150. Geburtstag Daniel Schnyder * 12.03.1961

125. Geburtstag Othmar Schoeck * 01.09.188650. Geburtstag Mauricio Sotelo * 02.10.196125. Todestag Alexandre Tansman † 15.11.198675. Geburtstag Hans Zender * 22.11.1936

uraufführungen

38

LUKE BEDFORD Good Dream She Has für Sopran, Mezzosopran, Tenor und 14 SpielerBirmingham Contemporary Music Group, c. Oliver Knussen, Angela Tunstall, S, Susan Bickley, MS, Alan Belk, T14. April 2008 · CBSO Centre Birmingham/GB

GEORG FRIEDRICH HAASKonzert für Baritonsaxophon und OrchesterWDR SO Köln, c. Emilio Pomárico, Marcus Weiss, sax03. Mai 2008 · WDR-Sendesaal Köln/D

CRISTÓBAL HALFFTER Lázaro Oper in 1 AktPhilharmonisches Orchester Kiel, c. Georg FritzschJörg Sabrowski, Julia Henning, Claudia Iten, Johannes An, Steffen Doberauer, Jooil Choi; Regie: Alexander Schulin04. Mai 2008 · Oper Kiel/D

ARVO PÄRT „These Words …“ für Streichorchester und SchlagzeugDanish National Symphony Orchestra/DR, c. Tõnu Kaljuste22. Mai 2008 · Kopenhagen/DK

ROXANNA PANUFNIK Rose für Violine solo und EnsembleMobius Ensemble, Philipe Honoré, vln22. März 2008 · Wigmore Hall London/GB

Wild Ways für Ji-nashi Hakuhachi und Chorc. Graham Caldbeck, Nonsuch Singers, Kiku Day, Hakuhachi13. März 2008 · St. John's Smith Square London/GB

Heaven to Earth für Streichquartett und MännerchorDante String Quartet, King’s College Choir10. Mai 2008 · Cambridge/GB

WOLFGANG RIHM Male über Male für Klarinette und EnsembleEnsemble Contrechamps, c. Jurjen Hempel25. April 2008 · Wittener Tage für Neue Kammermusik/D

uraufführungen

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JOHANNES MARIA STAUD Lagrein für Klarinette, Violine, Violoncello undKlavierIsabella Faust, vln, MartinFröst, clar, Matthew Barley,vlc, Thomas Larcher, pno20. Mai 2008 · WeingutAlois Lageder, Magreid/I

WOLFGANG RIHM Jagden und Formen für KammerorchesterEnsemble Modern, Sasha Waltz & Guests, Tanz07. Mai 2008 · schauspielfrankfurt Frankfurt am Main/D

JAY SCHWARTZ Music for 8 Voices für 2 Soprane, Mezzosopran, 2 Alte, Tenor, Bariton und Bass, SCHOLA Heidelberg26. April 2008 · Wittener Tage für Neue Kammermusik/D

MAURICIO SOTELO Como llora el agua ... für Gitarre soloFestival MaerzMusik, Juan Manuel Cañizares, guit13. März 2008 · Berlin/D

IAN WILSON Spilliaert's Beach für Klarinette und Klavier Matthew Schellhorn, pno; Peter Sparks, clar19. März 2008 · St. James' Piccadilly London/GB

neuerscheinungen

40

LUDWIG VAN BEETHOVENSonaten für Violincello und KlavierUrtext-Ausgabe hrsg. von Christiane Wiesenfeldt, Einrichtung der Violoncello-Stimme von Heinrich SchiffUT 50247

FLORIAN BRAMBÖCKAfro Latin Flute Duets für 2 FlötenUE 33041

ALEKSEY IGUDESMANCeltic Violin Duets für 2 Violinen UE 33652

ARVO PÄRTDa pacem Domine für Blockflötenquartett S(T)A(B)T(Großbass)B(Subbass)bearbeitet von Sylvia C. RosinPartitur und Stimmen UE 33704

JAMES RAERepertoire Explorer - Clarinet für Klarinette und KlavierAbwechslungsreiche Spielstücke für Anfänger von Klassik bis Moderne UE 21458

ARNOLD SCHÖNBERGPierrot Lunaire op. 21 Dreimal sieben Gedichtefür Sprechstimme, Klavier, Flöte (Piccolo), Klarinette (Bassklarinette)Geige (Bratsche) und VioloncelloNeuausgabe nach dem Text der Kritischen Gesamtausgabe Klavierauszug UE 33794

FRANZ SCHREKERKlavierstücke UE 33685

JOHANNES MARIA STAUD Peras. Musik für Klavier UE 33039

neuerscheinungen

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UNIVERSAL EDITION

Mini Magic Flute

für Flöte mit CD

Flöte lernen für die Jüngsten mit Flauti und Timpoherausgegeben von Barbara Gisler-Haase und Fereshteh RahbariUE 33660

Flöte schon ab 6? – Na klar!Die zauberhafte Flötenschule fürdie Jüngsten

Auch wer ganz klein anfängt, kannganz groß rauskommen. Mit derMini Magic Flute ist selbst der früheste Einstieg auf der Querflöteein musikalisches Kinderspiel.Gemeinsam mit den musizieren-den Freunden Flauti und Timpogeht es direkt hinein in die bunteWelt der Töne und Rhythmen. Aufdie besonderen Bedürfnisse derkleinen Flötisten abgestimmt, stellen die Autorinnen eine um-fangreiche Sammlung an ausge-wähltem Spielmaterial vor, dasdurch die Entwicklung von Tonma-terial, Technik und musikalischenInhalten führt. Die Bandbreite reicht von Liedernüber Klassiker bis hin zu peppigenNeukompositionen, einsetzbar imEinzel- und Gruppenunterricht.Spielerische Rhythmus- und Körper-übungen runden das pädagogi-sche Konzept ab.

Doch Flauti und Timpo halten aucheinige weitere musikalische Über-raschungen bereit. Sie laden in Ge-schichten und Illustrationen zumkreativen Mitwirken ein und bietenden jungen Musikern sogar schonihr erstes Konzertpodium.Nach der Mini Magic Flute könnendie Schüler direkt in den zweitenBand der Magic Flute von BarbaraGisler-Haase einsteigen.

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neu auf cd & dvd

BÉLA BARTÓK Herzog Blaubarts BurgRSO Stuttgart des SWR, c. Peter Eötvös Hänssler Classics CD 93.070

BÉLA BARTÓK Streichquartett Nr. 4 ALBAN BERG Lyrische SuiteLEOŠ JANÁČEK Streichquartett Nr. 2, Intime BriefeWOLFGANG RIHM Streichquartett Nr. 4

Alban Berg Quartett EMI Classics CD 3976292BÉLA BARTÓK Cantata Profana ZOLTÁN KODÁLY Psalmus Hungaricus

Sir Georg Solti, Tonhalle Orchester Zürich Decca CD 475 8525ALBAN BERG Wozzeck

Chor und Orchester des Gran Teatro del Liceu, c. Sebastian Weigle,Insz.: Calixto Bieito; Franz Hawlata, Angela Denoke, Reiner GoldbergOA/Naxos DVD 809478009856

PIERRE BOULEZ Dialogue de l’ombre doubleGEORG FRIEDRICH HAAS 1. und 2. Streichquartett

Volker Hemken, bclar; Kairos Quartett 10 Jahre edition zeitklang ez 30032 3 CDs

MORTON FELDMAN The Viola in my Life I - IVCikada Ensemble, Norwegian Radio Orchestra Marek Konstantynowicz, vla, c. Christian EggenECM New Series ECM CD 1798

PAUL VON KLENAU Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Ch. RilkeCzech Philharmonic Choir, Odense SO, c. Paul Mann, Bo SkovhusDa Capo CD 6.220532

ERICH WOLFGANG KORNGOLD Trio op. 1Trio Parnassus MDG CD 303 1463-2

ROLF LIEBERMANN FuriosoPhilharmonisches Orchester Lübeck, c. Roman Brogli-SacherMusicaphon M 56901 (SACD Hybrid)

GUSTAV MAHLER Symphonie Nr. 2 (Grammy Nominierung)Budapest Festival Orchestra, c. Ivan Fischer, Birgit Remmert, Lisa Milne, Hungarian Radio Choir Channel Classics CCS SA 23506

GUSTAV MAHLER Symphonie Nr. 8 Staatskapelle Berlin, c. Pierre Boulez, Robinson, Wall, Queiroz, Botha,Chor der Deutschen Staatsoper Berlin, Aurelius Sängerknaben CalwDeutsche Grammophon 2 CDs 477 6597

FRANK MARTIN Cantate pour le temps de NoëlAtrium-Ensemble Luzern, Mozart-Ensemble Luzern, Luzerner Kantorei-Knabenchor, c. Eberhard Rex Musiques Suisses MGB 6259

JOSEPH MARX Lieder Historische Aufnahmen des ORFJoseph Marx, pn, Wilma Lipp, S, Waldemar Kmentt, T, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, c. Miltiades Caridis ORF CD 3013

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neu auf cd & dvd

BOHUSLAV MARTINŮ The Greek PassionBrno Philharmonic Orchestra, Prague Philharmonic Choir, c. CharlesMackerras; David Gwynne, Jana Jonasova, Helen Field, Philip Joll, Welsh National Opera 1981 Supraphon DVD SU 7014

OLIVIER MESSIAEN CantéyodjayaKARLHEINZ STOCKHAUSEN Klavierstück XI

Prodromos Symeonidis Telos Music Records TLS CD 107

ARNOLD SCHÖNBERG Gurre-Lieder (Midem Classical Award)SWR SO Baden-Baden und Freiburg, Chor des Bayerischen Rund-funks, MDR Rundfunkchor Leipzig, c. Michael Gielen Hänssler Classics SACD 93.198 2 CD (Grammy Nominierung)

BUCH: JENNIFER PAULL Cathy Berberian and Music’s Muses (hrg. vonwww.LULU.com) . Direkt im Internet bestellen: tinyurl.com/ytr2wo

HARRISONBIRTWISTLEPunch & JudyThe London Sin-fonietta, c. DavidAtherton, Bryn-Julson, DeGae-tani, LangridgeNMC 2 CDs 5023363013826

LEOŠ JANÁČEK The Excursions of Mr. BroučekBBC Singers, BBC SO, c. c. Jiří

Bělohlávek

DeutscheGrammophonDG CD 4777387

EMIL NIKOLAUSVON REZNICEK Ouvertüre ausder Oper „Donna Diana“WDR SO Köln,c. Michael Jurowskicpo CD 777 047-2

DMITRI SHOSTAKOVICHThe Golden AgeRoyal ScottishNational Orch.,c. José SerebrierNAXOS CD8.570217-18(Grammy Nominierung)

CRISTÓBAL HALFFTER (geb. 1930) – Werkliste (eine Auswahl)

MUSIKTHEATERDon Quijote Oper in 1 Akt Urfassung 115’ 1997–1999

reduzierte Fassung 115’ 1997–1999/2005

Lázaro Oper in 1 Akt für Solisten und Orchester 95'–100’ 2004–2006

VOKALMUSIKBrecht-Lieder für mittlere Stimme und Orchester (2 Versionen) 16’ 1967

Canciones de al Andalus für Mezzosopran u. Streichquartett 15’ 1987/1988

De verborum et speculorum ludis 23–25’ 1999–2000

für Chor, Schlagzeug, Klavier und Orgel

Dona nobis pacem für gemischten Chor und Instrumente 7’ 1984

Dos corales liturgicos für gem. Chor und Blasorchester 20’ 1989/1990

Dos motetes für Chor a cappella 20’ 1988

Gaudium et spes Beunza für 32 Stimmen, ein 4-Spurtonband 30’ 1972/1973

oder zwei 2-Spurtonbänder

Himno a Santa Teresa für Singstimme, gemischten Chor, 6–7’ 1981

Instrumentalensemble und Orgel

In exspectatione resurrectionis Domini Kantate für Bariton, 18’ 1965

gemischten Chor oder Männerchor und Orchester

In memoriam Anaïck für Sprecher, Chor und Instrumente 5’ 1967

Introducción y escena aus der Oper Lázaro 28’30” 2004–2006

für Solisten und Orchester

Jarchas de dolor de ausencia für 12 Stimmen a cappella, 23–25’ 1979

mit ( je 1) Fingercrotales oder -cymbeln (gestimmt)

La del alba sería Fragmente aus der Oper Don Quijote 35–40' 1997

für Solisten, gemischten Chor und Orchester und Fassung ohne Chor

Noche pasiva del sentido für Gesang, 2 Schlagzeuger u. Klavier 18’ 1972/1973

Officium defunctorum für gemischten Chor, hohe Knaben- 53’ 1978

stimme und Orchester

Oracion a platero für Kinderchor, Sprecher, gemischten Chor, 20’ 1974

5 Schlagzeugspieler, Blockflöte und Tonband

Preludio para Madrid '92 für gemischten Chor und Orchester 11’ 1991

Siete cantos de España für Sopran, Bariton u. gr. Orch. 48’ 1991-1992/1994

Symposion für Bariton, gemischten Chor und Orchester 30’ 1968

Tres poemas de la lirica española für Bariton u. Orchester 23–25’ 1986/1994

Veni creator spiritus für gemischten Chor, Ensemblechor 7’ 1992

Instrumentalensemble

Yes Speak Out Yes UNO-Kantate für Sopran, Bariton, 6 Sprecher, 30’ 1968

2 gemischte Chöre und Orchester (2 Dirigenten)

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werkliste cristóbal halffter

werkliste halffter

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ORCHESTER Adagio in Form eines Rondos für Orchester 23–25’ 2002

Anillos für Orchester 16’ 1967/1968

Cuatro piezas para orquesta für Orchester 15–18’ 2004–2005

Dalíniana für Kammerorchester 16’ 1993–1994

Dortmunder Variationen I und II für Orchester 19’ 1986/1987/2006

Elegias a la muerte de tres poetas españoles für Orchester 30’ 1974/1975

Epitafio para el sepulcro de Juan del Enzina für Orchester 15–18’ 2008

Albéniz - Eritaña aus Iberia (1905–1908) für Orchester 6’ 2003

Halfbéniz für Orchester Homenaje a Isaac Albéniz 14’ 2000

Memento a Dresden 4 Episoden für Orchester 24’ 1994–1995

Mural sonante für Orchester Fresken von Antonio Tàpies 28’ 1993–1994

Odradek für Orchester Hommage à Franz Kafka 22’ 1996

Parafrasis für Orchester 21’ 1984

Preludio a nemesis für großes Orchester 17’ 1988/1989

Preludio para Madrid 2002 für Orchester 11’ 1991/2002

Requiem por la libertad imaginada für Orchester 17’ 1971

Le sommeil für Kammerorchester 7’ 1994

Tiento für großes Orchester 29’ 1980/1981

Tiento del primer tono y batalla imperial für großes Orchester 10’ 1986

Turbas Collage für Orchester 19–21’ 1995

Versus für großes Orchester 36’ 1983

SOLOINSTRUMENTE MIT ORCHESTERConcierto für Klavier und Orchester 30’ 1987/1988

Concierto für Klarinette und Orchester 27–28’ 2001

1. Concierto für Violine und Orchester 40’ 1979

2. Concierto für Violine und Streichorchester 31’ 1990/1991

1. Concierto für Violoncello und Orchester 31’ 1974

2. Concierto für Violoncello und Orchester 37’ 1985

Concierto a cuatro für Saxophonquartett und Orchester 24’ 1989/1990

Doppelkonzert für Violine, Bratsche und Orchester 24’ 1984

Fantasie über einen Klang von G.F. Händel 17’ 1981

für Violoncelli-Gruppen und Streichorchester (Version A und Version B)Fibonaciana Konzert für Flöte und Orchester 14’ 1969

Palimsesto – 1956/2004 für Pauken und Orchester 20–22’ 2004

Pinturas negras Konzert für Orchester mit konzertierender Orgel 17’ 1972

KAMMERMUSIKJohann Strauss (Sohn) - Annen-Polka (1852) für Kammerensemble 4’ 1982

Antiphonismoi für 7 Spieler 16–17’ 1967

Fortsetzung KAMMERMUSIKAttendite für 8 Violoncelli 25–26’ 2003

Canción callada in memoriam Frederico Mompou für Klaviertrio 7’ 1988

Canto del caballero für Klaviertrio 5’ 2007

Gabrieli - Canzone aus Symphoniae Sacrae für Bläserensemble 12’ 1975

Con bravura y sentimiento 4. Streichquartett 2’26’’ 1991

Concierto für Flöte und Streichsextett 26’ 1982

Endechas para una reina de España für Streichsextett 27–29’ 1994

Espacio de silencio 7. Streichquartett 2007

Espacios no simultaneos für 2 Klaviere 22–23’ 1995/1997

Soler - Fandango für 8 Violoncelli 17’ 1988/1999

Fractal für Saxophonquartett (Fassung des Concierto a cuatro) 22’ 1991

Leyendo a Jorge Guillen für Sprecher, Viola und Violoncello 7’ 1982

Lineas y puntos für 2o Bläser und elektronische Klänge 15’ 1967

Mizar für 2 Flöten, Streicher und Schlagzeug 20’ 1977

Mizar II für 2 Flöten und elektronischen Klangumformer 18’ 1980

Muerte, mudanza y locura für 2 Flöten u. elektron. Klangumformer 18’ 1979

Noche activa del espiritu für 2 Klaviere und Ringmodulatoren 30’ 1973

Obertura festiva für Blechbläser und Pauken 3’30’’ 2006

Oda para felicitar a un amigo für 6 Instrumentalisten 6’ 1969

Planto für Kammerensemble u. elektron. Klangumwandlung 25’ 1970/1971

Slava da budjet mir s toboj für Blechbläser 3’ 1986

2. Streichquartett (Mémoires 1970) 24’ 1970

3. Streichquartett 20’ 1978

6. Streichquartett 23–25’ 2001–2002

Tiempo para espacios für Cembalo und Streicher 18’ 1974

Tinguely-Fanfare für Blechbläserensemble 3’ 1996

Tres piezas para cuarteto 1. Streichquartett 18’ 1956

Triada (1+2=3) für Violine, Klarinette und Klavier 18’ 2004

Variaciones sobre la resonancia de un grito 26’ 1976/1977

für 11 Instrumente, Tonband und Live-elektronische Klangumwandlung

Zeitgestalt 5. Streichquartett 7’ 1996

SOLOINSTRUMENTECadencia [Solo VIII] für Klavier 7’ 1983/1993

Debla [Solo VI] für Flöte 12’ 1980

Ecos de un antiguo órgano [Solo XII] für Klavier 10’ 2001

SOLO [Solo XI] „Klagelied eines verwundeten Vogels“ für Violoncello 20’ 2000

Variationen über das Thema eSACHERe [Solo IV] für Violoncello 6’ 1975

Die vollständige Werkliste finden Sie auf www.universaledition.com/halffter

werkliste halffter

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IMPRESSUM

Universal Edition

Austria: A-1015 Wien, Postfach 3, Austria

Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400

UK: 48 Great Marlborough Street, London W1F 7BB

Tel +44-20-7437-6880, Fax +44-20-7292-9173.

USA: European American Music Distributors LLC

254 West 31st Street, 15th Floor, New York, NY 10001-2813

Tel +1-212-461-6940, Fax +1-212-870-4565.

Web: www.universaledition.com

Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch

Beiträge: Bálint András Varga, Wolfgang Schaufler, Jonathan

Irons, Eric Marinitsch, Angelika Dworak, Rebecca Dawson,

Marion Dürr und Kieran Morris

Design: Egger & Lerch, Wien

Fotonachweis: Eric Marinitsch (5), Stockhausen Verlag, Marion

Kalter (4), Basilica de San Francesco, Sasha Waltz & Guests, Tom

Bedford, UE Archiv (4), Deutsche Oper Berlin, Int. Musikinstitut

Darmstadt, Opéra National de Lyon / Murdo MacLeod, Bühnen

Köln / Klaus Lefebvre, Vrouwekerk Brusels, Opéra National de

Paris (2), Teatro de la Maestranza / Guillermo Mendo, Ohio State

University, Berliner Philharmoniker, San Francisco Symphony /

Mathias Bothor, Nationaltheater Prag, Weingut Lageder;

CDs: NMC, Codaex, Deutsche Grammophon, cpo.

DVR: 0836702