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340 Atmosphiire von Schwefelwasserstoff erhitzen. Man kann daher auch die Metalle, statt sie mit Schwefel und kohlensaurem Natron zu schmelzen, im feingepulverten Zustande mit Salpeter- saure oxydiren. Will man das Arsenik aus dem Verlust bestimmen, so ver- wandelt man beide Metalle in Schwefelrnetalle , trocknet dieselben und erhitzt diese in einem bedeckten Porcellantiegel anfangs gelinde, allmiihlig bis ziir Rothgluth. Das Schwefelarsenik wr- fluchtigt sich und es bleibt schwarzes Schwefelzirin , welches man durch Erhitzen an der Luft in Zinnoxyd verwandelt. Wahrend Arsenik von Zinn durch Erhilzen bei Ausschlufs der Luft nicht getrennt werden kann, kann das Arsenik vom Anlimon vollstandig ver- ,jag1 werden, was am besten in einer Atmosphare von Kohlen- saure geschieht. Hat man Arsenik und Anlimon in der Form von Oxyden zu trennen, so kann man entweder die von M e y e r *) oder die von U 11 g r e e n **) kurzlich beschriebene Melhode anwenden. Rose, iiber die guataWwe Bestimmung Trennung des Arseniks von Antimon. Ueber die quantitative Bestimmung des Antimons ; von H. Rose ***I. Die antitnonige Saure {Antimonoxyd, Sb 0,) kann auf eine ahnliche Weisc wie die arsenige Saure vermittelst einer Goldauflosung bestimmt werden. Die Methode erfordert in- dessen mehr Vorsichtsmabregeln als die Bestimmung der ar- senigen Saure. Denn neben dem reducirten Golde scheidet *) Diese Annalen Bd. LXVI, S. 236. **) Ebendaselbst Bd. LXIX, S. 363. ***) Ber. der Bed. Akademie.

Ueber die quantitative Bestimmung des Antimons

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Page 1: Ueber die quantitative Bestimmung des Antimons

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Atmosphiire von Schwefelwasserstoff erhitzen. Man kann daher auch die Metalle, statt sie mit Schwefel und kohlensaurem Natron zu schmelzen, im feingepulverten Zustande mit Salpeter- saure oxydiren.

Will man das Arsenik aus dem Verlust bestimmen, so ver- wandelt man beide Metalle in Schwefelrnetalle , trocknet dieselben und erhitzt diese in einem bedeckten Porcellantiegel anfangs gelinde, allmiihlig bis ziir Rothgluth. Das Schwefelarsenik wr- fluchtigt sich und es bleibt schwarzes Schwefelzirin , welches man durch Erhitzen an der Luft in Zinnoxyd verwandelt.

Wahrend Arsenik von Zinn durch Erhilzen bei Ausschlufs der Luft nicht getrennt werden kann, kann das Arsenik vom Anlimon vollstandig ver-

,jag1 werden, was am besten in einer Atmosphare von Kohlen- saure geschieht.

Hat man Arsenik und Anlimon in der Form von Oxyden zu trennen, so kann man entweder die von Meyer *) oder die von U 11 g r e e n **) kurzlich beschriebene Melhode anwenden.

Rose , iiber die guataWwe Bestimmung

Trennung des Arseniks von Antimon.

Ueber die quantitative Bestimmung des Antimons ; von H. Rose ***I.

Die antitnonige Saure {Antimonoxyd, Sb 0,) kann auf eine ahnliche Weisc wie die arsenige Saure vermittelst einer Goldauflosung bestimmt werden. Die Methode erfordert in- dessen mehr Vorsichtsmabregeln als die Bestimmung der ar- senigen Saure. Denn neben dem reducirten Golde scheidet

*) Diese Annalen Bd. LXVI, S. 236. **) Ebendaselbst Bd. LXIX, S. 363.

***) Ber. der Bed. Akademie.

Page 2: Ueber die quantitative Bestimmung des Antimons

des Antimons. 341

sich Antimonsaure aus , die, ist sie einmal ausgeschieden , sehr schwer in Chlorwasserstoffsaure autlBslich ist. Man m u b daher der Ausscheidung derselben durch eine bedeutende Menge von vorher hinzugefugter Chlorwasserstoffsaure zuvorkommen.

Trennung des Antimons vom Bnn. - H. Rose hatte schon friiher eine Methode der Scheidung beider Metalle angegeben. Sie besteht darin, das Anlimon als antimonsaures Natron durch Wasser von der Auflosung des Zinns in Natronhydrat zu schei- den. Da aber das antimonsaure Natron nicht vollkommen un- loslich in Wasser ist, so giebt die Methode ein nicht genaues Resultat.

Man erhalt ein genaueres, wenn man zur Trennung des antimonsauren Natrons vom zinnsauren Natron verdiinnten *Wein- geist anwendet.

Sollen in einer Legirung die beiden Metalle von einander geschieden werden, so wird dieselbe erst durch Salpetersaure vollslandig oxydirt. Die erhaltenen Oxyde, von welchen die Salpetersaure durch gelindes Gliihen verjagt wird, werden in einem Silbertiegel mit Natronhydrat geschmolzen, die geschmol- zene Masse mit Wasser aufgeweicht, und darauf Weingeist hin- zugefugt. Zum Auswasclien des antimonsauren Natrons bedient man sich eines verdiinnten Weingeistes.

Die alkoholische Auflosung des zinnsauren Natrons wird einer gelinden Warme ausgesetzt, um den grobten Theil des Weingeistes zu verjagen; dann wird sie mit Wasser verdiinnt, mit verdiinnter Schwefelsaure iibersaltigt , und durch Schwefel- wasserstoffgas das Zinn als Schwefelzinn gefallt, das in Zinn- oxyd verwandelt wird.

Das antimonsaure Natron wird in einer Mengung von Chlor- wasserstoffsiiure und Weinsteinqaure aufgelost , und aus der Losung durch Schwefelwasserstoffgas das Antimon als Schwe- felantimon niedergeschlagen.

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342 Rose , iiber die qwrntitatioe Bearimmung &s Ant-,

Trennumg des Anfimons vom Zinn und Arsenik. - Die Metalle werden durch Salpeterslure oxydirt, die oxydirte Masse zur TrockniD abgedampft , und darauf in eiiiem Silbertiegel mit Natronhydrat geschmolzen. Die geschrnolzene Masse wird mit Wasser aufgeweicht und mit verdunntem Weingeist behandelt. Es bleibt antimonsaures Natron ungelost , das mit verdiinntem Weingeist ausgewaschen und darauf in einer Mengung von Chlorwasserstolfsaure und Weinsteinsaure aufgelost wird , aus welcher Losung man das Anlimon durch Schwefelwasserstoffgas als Schwefelantimon fallt.

Aus der vom antimonsauren Natron getrennten Flussigkeit ist es kaum nothig, den Alkohol durch Erhitzen zu verjagen. Man iibersattigt sie mit Chlorwasserstoffsaure und ohne das ge- fallte arseniksaure Zinnoxyd abzufiltriren , leitet man durch die- selbe Schwefelwasserstoffgas, Die gefallten Schwefelmetalle trennt man nach der im Vorhergehenden beschriebenen Methode.

Tmnung der antinrotdigera Saure von der Antimonsiiure. - Beide Sauren konnen in ihrer Auflosung in Chlorwasser- stoffsaure vermittelst einer Goldauflosung ihrer Menge nach be- stimmt werden. Die Goldauflosung ist auch ein gutes Mittel, um die Gegenwart der anlimonigen Saure bei Anwesenheit von grofseren Mengen von Anlimonsaure zu finden. Aber ein empfindlicheres Reagens fur die Gegenwart der antimonigen Saure als das Goldchlorid ist die Auflosung des salpelersauren Silberoxyds. Setzt man zu einer Auflosung der antimonigen Saure in Kalihydrat eine Aidlosung von salpetersaurem Silber- oxyd, so erhalt man einen lief schwarzen Niederschlag. Der- selbe ist in Ammoniak nicht liislich; doch entzieht dieb dem Niederschlage Silberoxyd, wenn dasselbe durch die uberschussige Kalilosung gefallt worden ist. In einer Auflosung des antimon- sauren Kali's erhalt man durch eine Auflosung von salpetersau- rein Silberoxyd einen weiten Niederschlag von anlimonsaurem Silberoxyd , der einen Stich in's Gelbliche hat. Enthalt die Auf-

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R o s e , diber die quarotihrtioG Bertinuarrng des Fctrors. 343

lasung freies Kali, so ist die Filllung durch rugleich ausge- schiedenes Silberoxyd braun. Beide Niedersohliige sind in Am- moniak vollstandg aufllMich. Enthlilt aber die AufliSsung nur die geringste Menge von antimoniger Siure, 80 bleibt, wenn der Niederschlag mit Ammoniak behandelt wird , eiae schwarze Flllung ungel6st.

Ueber die quantitative Bestimmung des Fluors; von H. Rose *), -

Die Bestimmung des Fluors ist mit grofsen Schwierigkeiten verknupft, und wir sind weit davon entfernt, das Fluor aus allen seinen Verbindungen mit Sicherheit abscheiden zu konnen. Die beste Methode, das Fluor zu bestimmen, ist die, deren sich schon vor langerer Zeit B e r z e l i u s und andere Chemiker be- dient haben, dasselbe durch concentrirte Schwefelsaure als Fluor- wasserstoff zu verjagen.

Sol1 die Menge des Fluors iii Auflosungen bestimmt wer- den, so fdlt man es gewohnlich als Fluorcalcium. Es ist diese Methode eine der besten, obgleich sie nicht ganz vollkommen genau und ihre Anwendung mit Unannehmlichkeiten verknupft ist, die darin bestehen , dafs oft das gefallte Fluorcalcium sich von gallertartiger Beschaffenheit absondert und die Poren des Filtrums verstopft. Durch Kochen der Flussigkeit mit dem Nie- derschlage kann dem oft geholfen werden. Die Fallung kann durch Chlorcalcium oder durch salpetersaure Kalkerde geschehen. Das gefallte Fluorcalcium enthalt im erstern Fall kein Chlor- metall.

+) Berichte der Bed. Akademie.