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430 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden usw. Fluoreseenz erregenden K-Strahlen zu ber/icksichtigen. 15 Proben wurden unter- sucht, 4 davon waren die hoehgereinigten Elemente: Chrom, Eisen, Nickel, l~olyb- d/~n, 6 s/~mtliche mSglichen bin/~ren Legierungen zur Festlegung der empirischen Absorptionsparameter und 5 waren Testlegierungen, davon 3 tern/~re und 2 quar- t/~re. Die Legierungen wurden ehemisch und r6ntgenspektrometrisch (General Electric-Xl~D-3S-Apparatur) untersueht. Das neue Analysenauswerteverfahren unter Benfitzung tier ermittelten Parameter ftir die Absorption ergibt gute Uber- einstimmung mit den chemischen Analysendaten (m~ximale Abweiehungen: -~ 8,60% und -- 4,70%). J. EISE~m~i~D. Ultrarotspektrometrie. Zur Erzielung yon Ultrarotspektren, die frei yon L6sungs- mittelbanden sind, troeknet man h/~ufig L5sungen der zu untersuchenden Sub- stanzen auf einer als ,,Kiivette" dienenden Koehsalzplatte ein. M. I~cs~:Ayr.o 1 beriehtet fiber zwei 1VIodiilkationen dieser Pr/iparationstechnik. Hoch aufgel6ste und yon Streulicht weitgehend freie Spektren erh~lt man bekanntlich nur, werm die Kristalle entweder sehr groB oder kleiner als die zur Messung benutzte Wellen- l~nge sind. Diese Bedingung kann folgendermaBen erffillt werden. L6sliche Substan- zen tr/~gt man in etwa 0,1 molarer L6sung mit einem weichen Pinsel auf eine glatte, geheizte K0chsalzplatte auf, deren Temperatur oberhalb der Verdampfungstem- peratur des L6sungsmittels, aber unterhalb der Zersetzungstemperatur tier Sub- stanz liegt, welche beim Eintrocknen als dfinne, aus groBfl~ehigen Kristallen be- stehende Sehieht zuriickbleibt, gegebenenfalls glitter man die Schicht mit einem weichen stumpfen Instrument. Unl6sliche Substanzen rtihrt man in einem M6rser mit einer niedrigsiedenden Fliissigkeit zu einem Brei an, den man auf die geheizte Koch- salzplatte auftr/igt. Infolge der rasehen Verdampfung der Flfissigkeit zerplatzen die groben Substanzpartikel, so dab ein sehr feintefliges Pulver zur/iekbleibt. Zum Beleg werden l~Iikroaufnahmen yon Kaliumthioeyanat, Ammoniumheptamolybdut, Glycin, Bisphenol A und Calcit und die zugeh6rigen Spektren gezeigt. In der Ultrarotanalyse yon Gemischen kann man naeh I. 1~. C. McDonALD 2 auch dann genaue !~esultate erzielen, werm keine ungestSrten Schlfisselbanden zur Ver- fiigung stehen, und zwar mit I-Iilfe eines Kompensationsverfahrens. Die jeweils st6rende Substanz bringt man in der gleichen Konzentration, wie sic in der eigent- lichen Probe vorliegt, mit dem gleiehen LSsungsmittel und der gleichen Sehicht- dicke in den Vergleichsstrahlengang eines Doppelstrahlspektrometers. Man kann zur Kompensation aueh andere Stoffe als die eigentliche St6rsubstanz benutzen, sofern in ihren Spektren ein der StSrung nach Lage nnd Intensit/it entsprechendes Absorptionsband anftritt. Der verminderten Durchl~ssigkeit in beiden Strahlen- g/~ngen wird durch Verst/~rknng der Lichtquelle und durch ErhShung der Spalt- weite und der elektrischen Verst/~rkung Rechnung getragen. Der stSrende Unter- grund wird mittels geeigneter Tilter und geringer Registriergeschwindigkeit ver- mindert. Bei der Bestimmung yon Elaidins~iure im Gemisch mit anderen FettsSuren wird die Bande der trans-Doppelbindung (965 cm-1) durch die der Carboxylgruppe (933 cm-1) gestSrt. Man kompensiert in diesem FMle mit Stearins&ure. Auf diese Weise konnten 0,5% trans-ungesdittigte Fettsguren im Gemisch mit den cis-Isomeren und gesgittigten Fetts~iuren genau bestimmt werden, ebenso das Verh~ltnis der p, p'- und o, p'-Isomeren im DDT. Das Verfahren kann aueh zu Reinheitspriifungen benutzt werden, indem man mit de r reinen Substanz kompensiert. H. SeECKER. 1 Analyt. Chemistry 26, 1410--1412 (1954). Harshaw Chem. Co., Cleveland, Ohio. 2 Nature (London) 174, 703--704 (1954). Dept. of Seient. and Indust. Res., Wellington (Neu-Seeland).

Ultrarotspektrometrie

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430 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden usw.

Fluoreseenz erregenden K-Strahlen zu ber/icksichtigen. 15 Proben wurden unter- sucht, 4 davon waren die hoehgereinigten Elemente: Chrom, Eisen, Nickel, l~olyb- d/~n, 6 s/~mtliche mSglichen bin/~ren Legierungen zur Festlegung der empirischen Absorptionsparameter und 5 waren Testlegierungen, davon 3 tern/~re und 2 quar- t/~re. Die Legierungen wurden ehemisch und r6ntgenspektrometrisch (General Electric-Xl~D-3S-Apparatur) untersueht. Das neue Analysenauswerteverfahren unter Benfitzung tier ermittelten Parameter ftir die Absorption ergibt gute Uber- einstimmung mit den chemischen Analysendaten (m~ximale Abweiehungen: -~ 8,60% und - - 4,70%). J . EISE~m~i~D.

Ultrarotspektrometrie. Zur Erzielung yon Ultrarotspektren, die frei yon L6sungs- mittelbanden sind, troeknet man h/~ufig L5sungen der zu untersuchenden Sub- stanzen auf einer als , ,Kiivette" dienenden Koehsalzplatte ein. M. I~cs~:Ayr.o 1 beriehtet fiber zwei 1VIodiilkationen dieser Pr/iparationstechnik. Hoch aufgel6ste und yon Streulicht weitgehend freie Spektren erh~lt man bekanntlich nur, werm die Kristalle entweder sehr groB oder kleiner als die zur Messung benutzte Wellen- l~nge sind. Diese Bedingung kann folgendermaBen erffillt werden. L6sliche Substan- zen tr/~gt man in etwa 0,1 molarer L6sung mit einem weichen Pinsel auf eine glatte, geheizte K0chsalzplatte auf, deren Temperatur oberhalb der Verdampfungstem- peratur des L6sungsmittels, aber unterhalb der Zersetzungstemperatur tier Sub- stanz liegt, welche beim Eintrocknen als dfinne, aus groBfl~ehigen Kristallen be- stehende Sehieht zuriickbleibt, gegebenenfalls g l i t te r man die Schicht mit einem weichen stumpfen Instrument. Unl6sliche Substanzen rtihrt man in einem M6rser mit einer niedrigsiedenden Fliissigkeit zu einem Brei an, den man auf die geheizte Koch- salzplatte auftr/igt. Infolge der rasehen Verdampfung der Flfissigkeit zerplatzen die groben Substanzpartikel, so dab ein sehr feintefliges Pulver zur/iekbleibt. Zum Beleg werden l~Iikroaufnahmen yon Kaliumthioeyanat, Ammoniumheptamolybdut, Glycin, Bisphenol A und Calcit und die zugeh6rigen Spektren gezeigt.

I n der Ultrarotanalyse yon Gemischen kann man naeh I. 1~. C. McDonALD 2 auch dann genaue !~esultate erzielen, werm keine ungestSrten Schlfisselbanden zur Ver- fiigung stehen, und zwar mit I-Iilfe eines Kompensationsverfahrens. Die jeweils st6rende Substanz bringt man in der gleichen Konzentration, wie sic in der eigent- lichen Probe vorliegt, mit dem gleiehen LSsungsmittel und der gleichen Sehicht- dicke in den Vergleichsstrahlengang eines Doppelstrahlspektrometers. Man kann zur Kompensation aueh andere Stoffe als die eigentliche St6rsubstanz benutzen, sofern in ihren Spektren ein der StSrung nach Lage nnd Intensit/it entsprechendes Absorptionsband anftritt. Der verminderten Durchl~ssigkeit in beiden Strahlen- g/~ngen wird durch Verst/~rknng der Lichtquelle und durch ErhShung der Spalt- weite und der elektrischen Verst/~rkung Rechnung getragen. Der stSrende Unter- grund wird mittels geeigneter Tilter und geringer Registriergeschwindigkeit ver- mindert. Bei der Bestimmung yon Elaidins~iure im Gemisch mit anderen FettsSuren wird die Bande der trans-Doppelbindung (965 cm -1) durch die der Carboxylgruppe (933 cm -1) gestSrt. Man kompensiert in diesem FMle mit Stearins&ure. Auf diese Weise konnten 0,5% trans-ungesdittigte Fettsguren im Gemisch mit den cis-Isomeren und gesgittigten Fetts~iuren genau bestimmt werden, ebenso das Verh~ltnis der p, p'- und o, p'-Isomeren im DDT. Das Verfahren kann aueh zu Reinheitspriifungen benutzt werden, indem man mit de r reinen Substanz kompensiert. H. SeECKER.

1 Analyt. Chemistry 26, 1410--1412 (1954). Harshaw Chem. Co., Cleveland, Ohio. 2 Nature (London) 174, 703--704 (1954). Dept. of Seient. and Indust. Res.,

Wellington (Neu-Seeland).